DE245637C

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Publication number: DE245637C
Application number: DENDAT245637D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30/. GRUPPE

JOSEF WIEDEMEYER in CÖLN a. Rh.

Elektromagnetische Vorrichtung zur Vibrationsmassage.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Juli 1911 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Vibrationsmassage mit einem als Drahtspule ausgebildeten Massierkörperträger, welcher vor einem von wellenförmigem Wechselstrom oder wellenförmigem Gleichstrom erregten Elektromagneten bzw. vor einer von einem solchen Strom durchflossenen Drahtspule angeordnet ist und durch die Schwankungen des erregten wellenförmigen, magnetischen Feldes in Schwingung versetzt wird. Das Neue der Erfindung besteht darin, daß man eine verstellbare Stromunterbrechungsvorrichtung in die Drahtspule verlegt. Hierdurch kann die Kurve der Stoßbewegung in ihrer Verlaufsform in verschiedenster Weise verändert werden, ohne daß der primär das elektromagnetische Feld erregende Starkstrom irgendwie verändert bzw. unterbrochen zu werden braucht.

Eine beispielsweise Ausführung der Erfindung ist in folgendem beschrieben und auf der Zeichnung dargestellt, α sei der Kern des Elektromagneten, um den die Drahtspule b gelegt ist, durch welche der wellenförmige, gleichgerichtete oder wechselnde Strom geht.

An der Stirnseite s des Elektromagneten, im Bereich des dort vorhandenen elektromagnetischen Feldes, ist eine Drahtspule c mittels der Spiralfedern k befestigt. Die Drahtspule c trägt den Massierkörper d und ist gleichsinnig mit der Spule b gewickelt, steht jedoch mit dem jene Spule b durchfließenden Starkstrom in keiner direkten Verbindung, sondern ist in sich geschlossen und isoliert. Die Drahtspule c •besitzt eine Unterbrechung, derart, daß das aus paramagnetischem Material bestehende freie Ende f des Spuledrahtes zu einer elastisehen Feder ausgebildet ist, welche das freie Ende h der Spule bei geringerer oder stärkerer Durchbiegung berührt. Diese Feder f ist durch eine Schraube i in ihrer Stellung zu dem freien Ende h der Spule regulierbar.

Geht nun ein wellenförmig aufsteigender und abfallender Strom durch die Spule b, so entsteht vor der Stirnseite des Elektromagneten ein wellenförmig wechseiförmiges magnetisches Feld. Liegt die Feder auf dem Spulenende h auf, so wird durch das wechselnde wellenförmige magnetische Feld in der Spule c ein dem primären, die Spule b erregenden Strom gleichartiger Strom erzeugt und, da die Spule c der Spule b gleichsinnig gewickelt ist, die Spule c von dem elektromagnetischen Feld bei jeder Erregung des Feldes abgestoßen. Bei diesem bisher bekannten Vorgang ist die Kurvenform der von der Spule c bzw. dem auf ihr angebrachten Massierkörper ausgeführten Stoßbewegung genau abhängig von der Kurvenform des die Spule b durchfließenden wellenförmigen Stromes. Wird nun aber die Feder f mittels der Stellschraube i von dem Spulenende h entfernt, so findet bei Anwachsen des elektromagnetischen Feldes zunächst keine Abstoßung der Spule c statt, vielmehr eine geringe Anziehung der aus paramagnetischem Material bestehenden Feder f. Dabei wird die paramagnetische Feder f nach dem Spulenende h hin durchgebogen, bis sie schließlich dieses berührt. In diesem Augenblick fließt durch die Spule c ein durch das elektromagnetische Feld induzierter Strom, und da die Wickelung der Spulen b und c gleichsinnig ist, wird die Spule c. kräftig von dem magnetischen Feld

des Elektromagneten α abgestoßen. Diese Abstoßung dauert so lange, als die Feder f bei h aufliegt; mit Abfallen der Kurve des primären, die Spule b durchfließenden wellenförmigen Stromes wird das magnetische Feld schwächer, die Durchbiegung der Feder f nimmt ab, berührt nicht mehr das Spulenende h, der in der Spule c induzierte Strom ist geöffnet und die Spule schnellt wieder in ihre Anfangslage zurück. Es läßt sich nun durch größere oder geringere Entfernung der Feder f von dem Spulenende h mittels der Stellschraube i die Zeit des Stromschlusses des in der Spule c induzierten Stromes beliebig verändern; so wird beispielsweise bei einer gewissen maximalen Entfernung der Feder f von dem Spulenende h die Feder den Punkt h nur noch in der maximalen Amplitude des wellenförmig , erregten magnetischen Feldes erreichen. In diesem Falle wird die Spule c und der Massierkörper d einen kurzen angebrochenen, sehr kräftigen Stoß infolge der plötzlichen Abstoßung durch das auf der Höhe seiner Stärke befindliche magnetische Feld erleiden. Je nachdem die Feder f in ihrem Abstand von dem Spulenende h mehr oder minder verändert wird, läßt sich je ein mehr wellenförmiger sanfter Stoß oder ein kurzer abgebrochener und daher auf den menschlichen Körper stark wirkender Stoß des Massagekörpers erreichen, ohne daß der primäre, das magnetische Feld erregende wellenförmige Strom verändert wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Elektromagnetische Vorrichtung zur Vibrationsmassage mit vor der Stirnseite eines Elektromagneten beweglich angeordnetem, als Drahtspule ausgebildetem Massierkörperträger, gekennzeichnet durch die Anordnung eines verstellbaren Unterbrechers (i) in der Drahtspule (c), mittels dessen die Schwingungen des Massierkörperträgers in ihrer Schwingungsform von der einfach wellenförmigen (Sinus-) Form zu steilen, harten Stößen verändert werden können, ohne daß der primäre, das elektromagnetische Feld erregende Strom irgendwie verändert wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.