DE245355C - - Google Patents

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DE245355C
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retort
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/0043Muffle furnaces; Retort furnaces

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatments In General, Especially Conveying And Cooling (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JV* 245355 KLASSE 18 c. GRUPPE
ANTON KREIDLER in STUTTGART.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Juli 1911 ab.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausglühen von Metallgegenständen. Sie lehnt sich an das bekannte Verfahren an, wonach Metallgegenstände auf einer endlosen Fördervorrichtung, bestehend aus einer Kette, einem Band oder aus auf Rollen laufenden Glühwagen, durch eine Glühretorte geführt werden. Die Fördervorrichtung läuft in diesem Falle durch Röhren, welche mit der Retorte luftdicht verbunden sind und in deren Innerem, wie in der Retorte, eine Atmosphäre von nicht oxydierenden Gasen, wie Stickstoff, Wasserstoff, Kohlensäure oder Dämpfe von Flüssigkeiten aufrechterhalten wird, um zu vermeiden, daß der atmosphärische Sauerstoff der Luft an die glühenden oder heißen Gegenstände herantritt und solche oxydieren kann.
Um den Zutritt der atmosphärischen Luft weiter zu verhindern, tauchen die offenen Enden der eben genannten Röhren entweder in Wasser, wie dies z. B. in der Patentschrift 138520 stattfindet, oder aber es wird ein Abschluß gegen die atmosphärische Luft durch die Gase selbst bewirkt, indem die Röhren von beiden Seiten der Retorte weg, z. B. erst ein kurzes Stück abwärts und dann aufwärts oder zuerst aufwärts und dann abwärts geführt werden. In letzterem Falle soll z. B. ein Abschluß gegen außen durch die nicht oxydierenden Gase selbst vorgenommen werden, wenn letztere leichter sind als die Luft (Patent 163415).
Die Röhren laufen bei allen bekannten Einrichtungen dieser Art· von beiden Seiten der Retorte weg und vereinigen sich später, wenn die Gegenstände abgekühlt sind. Es wird hierbei angenommen, daß, wenn die Gegenstände kalt sind, ein Oxydieren derselben durch den Sauerstoff der Luft nicht mehr stattfindet. Um diese Abkühlung nach Verlassen der Retorte möglichst rasch zu erreichen, werden die Röhren oft auch durch eine Kühlvorrichtung gekühlt.
Bei dem Abschluß der Röhren gegen außen durch Wasser ist die Retorte fortwährend von Wasserdämpfen angefüllt, welche sich an der Eintauchstelle der heißen Röhre in die Wasserbehälter entwickeln. Hierdurch entsteht ein bedeutender Wärmeverlust, und ferner können in einer solchen Atmosphäre nur Gegenstände ausgeglüht werden, welche das Eintauchen in Wasser vertragen, also vorwiegend Teile aus Kupfer und eventuell Messing.
Bei Eisen- oder Stahlgegenständen ist dieses Verfahren aber nicht anwendbar, weil entweder ein Rosten öder ein unbeabsichtigtes Härten dieser Gegenstände beim Eintauchen in Wasser eintritt. Für Gegenstände aus Eisen oder Stahl kann nur das andere, oben erwähnte Verfahren in Betracht kommen, wonach ein Abschluß gegen die atmosphärische Luft durch nicht oxydierende Gase, welche leichter oder schwerer als die Luft sind, bewirkt wird. Bei diesem Verfahren tritt aber ein bedeutender Wärmeverlust ein, weil die ganze Hitze der aus der Retorte heraustretenden heißen Metallgegenstände verloren geht.
Die Annahme, als ob durch Gase von verschiedenem spezifischen Gewicht ein absoluter Abschluß des einen Gases gegenüber dem ande-
ren vorgenommen werden könne, ist irrig und ] verstößt gegen die Gesetze der Diffusion von Gasen. Das Verhalten solcher zweier Gase zueinander ist in Wirklichkeit derart, daß, wenn
z. B. das leichte Gas sich oben befindet, eine nach unten verlaufende allmähliche Vermischung eintritt in der Art, daß ζ. Β. zwischen Stickstoff und atmosphärischer Luft der Sauerstoffgehalt sich von oben nach unten verlaufend allmählich ίο steigert. Um ein Oxydieren der Metallgegenstände, welche sich in dieser Atmosphäre bewegen, zu vermeiden, hat man lediglich darauf zu sehen, daß diejenige Stelle, an welcher ein sozusagen schädlicher Sauerstoffgehalt noch vorhanden ist, so weit nach unten verlegt wird, daß die Gegenstände an dieser Stelle schon ziemlich erkaltet sind.
Es ist also darauf zu sehen, daß die Abkühlung der geglühten Metallgegenstände, wenn sie aus der Retorte heraustreten, möglichst schnell vor sich geht, andererseits aber liegt es im Interesse der Wärmeausnutzung, daß die Wärme der ausgeglühten Metallgegenstände nicht einfach vernichtet wird, wie dies bei einer Kühlvorrichtung, welche sich in der Nähe der Retorte befindet, in hohem Maße der Fall ist.
Das Neue der vorliegenden Erfindung besteht
nun darin, daß zwischen den in die Retorte eintretenden zu glühenden Metallgegenständen und den geglühten austretenden ein Wärmeaustausch stattfindet. Um dies zu erreichen, werden die Fördereinrichtungen sowohl der in die Retorte eintretenden als der aus der Retorte austretenden Gegenstände möglichst nahe aneinandergerückt, in der Art, daß beide Vorrichtungen (Glühwagenbahnen) in einer einzigen Röhre oder in zwei dicht beieinander liegenden vereinigt werden. Die Wärme der aus der Retorte austretenden Gegenstände wird hierbei von den in die Retorte eintretenden Gegenständen aufgenommen, und umgekehrt die kühle Temperatur der eintretenden Gegenstände auf die austretenden übertragen. Um den Wärmeaustausch allmählich stattfinden zu lassen, wird hierbei die eine weite Röhre oder zwei nebeneinanderliegende engere Röhren in entsprechender Länge ausgeführt.
Durch diese Vorrichtung werden in verhältnismäßig kurzer Zeit sowohl die der Retorte zulaufenden als die von der Retorte herauskommenden Metallgegenstände eine gleiche, verhältnismäßig niedere Temperatur annehmen. Diese Temperatur wird bald eine so niedere sein, daß, wenn je atmosphärische Luft zutritt, der Sauerstoff derselben keine oxydierende Wirkung mehr auf die Metallgegenstände ausüben kann. .
Dadurch wird aber auch der sogenannte Abschluß der Auslauf röhren gegen Luft, der bei den bekannten Verfahren immer betont wird, vollständig überflüssig. Die Röhre, welche die beiden Förderbahnen gemeinsam aufnimmt, kann, wenn sie eine richtig bemessene Länge hat, auf der der Retorte abgekehrten Seite vollständig offen sein. Durch dieses absolute Offensein der Endmündüng' des 'Auslaufrohres und die sich hieran anschließende, vollständig freie, der Luft ausgesetzte Kurve der Förderwagen, von welchen die Abnahme der geglühten und die Zugabe der zu glühenden Metallgegenstände stattfindet/ ist eine wesentlich bessere und intensivere Bedienung der ganzen Anlage möglich.
Es ist zweckmäßig, wenn im Innern der Retorte sowie der Auslaufbahn eine Atmosphäre von nicht oxydierenden Gasen, die leichter sind als Luft, vorhanden ist, das ganze System geradlinig schräg zu stellen, so daß der höchste Punkt der heißeste, der niederste der kälteste ist. Ein besonderes Auf- oder Abbiegen des Auslaufrohres wird aber als vollständig unnötig betrachtet. Vor Inbetriebsetzung wird das Innere der Retorte und der Auslauf röhre mit einem nicht oxydierenden Gas, das leichter ist als Luft, ζ. B. Stickstoff, angefüllt, und auch während des Betriebes derartiges Gas zugeführt. Die schwere Luft wird hierdurch zurückgedrängt und die kritische Stelle, an der sich noch wirksamer Sauerstoff befindet, so weit nach unten verlegt, daß beim Passieren derselben die Metallgegenstände schon so weit erkaltet sind, daß ein Oxydieren nicht mehr stattfinden kann. Unterstützt wird dieser Vorgang durch die verhältnismäßig großen Metallmassen, welche in dem gemeinsamen Auslaufrohr bei gleich hoher Temperatur vereinigt sind. Selbst wenn noch etwas überschüssiger Sauerstoff an der kritischen Stelle vorhanden ist, verteilt sich die Oxydation auf die gesamte Metallmenge.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung ist auf der Zeichnung in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Grundriß dargestellt. . ■ '■ ■ ■ ·
In dem Ofen α liegt die Glühretorte δ, an deren hinterem Teil sich die Kurve c der Fördervorrichtung befindet. An dem anderen Ende der Retorte ist das lange Auslaufrohr e luftdicht befestigt, in dessen Innerem die Fördervorrichtung f (zweckmäßig Wagen auf Gleis) sich in entgegengesetzter Richtung bewegt, g ist die außerhalb des Auslaufrohres befindliche zweite Kurve, auf welcher die Förderwagen f ihren Rückweg nehmen; die Retorte b sowie das Auslauf rohr e mit den im Innern umlaufenden Förderwagen f sind geradlinig von oben nach unten schräg verlaufend gelagert. Bei i ist ein verschließbarer Stutzen, durch welchen das leichte, nicht oxydierende Gas eingelassen werden kann.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Vorrichtung zum1 Ausglühen von Metallgegenständen in einer Atmosphäre von nicht
    oxydierenden Gasen, bei welchen eine endlose Fördervorrichtung (Kette, Band, Glühwagen auf Gleis) die Gegenstände durch einen Glühofen führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung innerhalb der Retorte eine Kurve zur Bewerkstelligung des Rücklaufes beschreibt, und daß ferner sowohl der einlaufende als der zurücklaufende Teil der Fördereinrichtung innerhalb eines gemeinsamen oder zweier nebeneinander liegender, durch eine dünne Wand j geteilter Auslaufrohre sich bewegen, zu dem J Zweck, einen Wärmeaustausch zwischen den i einlaufenden kalten und den auslaufenden | heißen und geglühten Gegenständen zu bewerkstelligen.
  2. 2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaufrohr einerseits an die Retorte luftdicht angeschlossen und andererseits offen ist.
  3. 3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ganze Vorrichtung geradlinig schräg gestellt ist, in der Art, daß der höchste Punkt bei der in der Retorte befindlichen Kurve, der niederste an der Öffnung des oder der Auslaufrohre sich befindet.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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