DE2453262C3 - Putzbearbeitungsgerät - Google Patents
PutzbearbeitungsgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Putzbearbeitungsgerät mit zwei Handgriffen und motorisch über ein Getriebe
bewegten Kratzwerkzeugen.
Beim Verputzen einer Hauswand mit einem Maschinenputz
wird dieser in der Regel gleich in voller Stärke angeworfen, d. h. auf die Wand aufgespritzt. Nach einer
Abtrocknungszeit von z. B. 6 bis 8 Stunden werden die Unebenheiten ausgeglichen und die Putzoberfläche
abgekratzt, um so eine ebene, atmungsaktive, schön strukturierte Außenfläche zu erhalten. Es ist bekannt,
dazu einen Putzkratzer, auch Rakel genannt, zu verwenden, der aus einem Griffbrett besteht, in dtm
Stahlstifte befestigt sind (DT-GM 71 11 527). Mit diesem Kratzer führt der Gipser von Hand kreisende
Bewegungen auf dem Putz aus Diese Arbeit ist außerordentlich anstrengend, da in der Regel bis zu
5 mm des Putzes abgetragen werden müssen.
Es ist auch ein eingangs angegebenes, motorisch angetriebenes Kratzgerät bekannt (FR-PS i 1 95 455),
das eine rotierende Scheibe aufweist, an der als Kratzwerkzeuge gezahnte Platten befestigt sind. Dieses
Gerät ist insbesondere für die Bearbeitung eines Hausputzes nicht gut geeignet, weil einmal beim
ίο Aufsetzen auf den Putz von der Bedienungsperson
große ruckartige Kräfte aufgenommen werden müssen und zum anderen während der ganzen Arbeitszeit das
volle Drehmoment auf die Bedienungsperson einwirkt, so daß eine rasche Ermüdung eintritt. Darüber hinaus
kann das Gerät nur für kleine Bearbeitungsflächen ausgelegt werden, weil sonst die Kraftbeanspruchung
untragbar wird. Die jeweils kleine Bearbeitungsfläche führt aber zur Erschwernis bei der Ebenhaltung der zu
bearbeitenden Fläche. Schließlich ist die plattenartige
Ausbildung des Kratzwerkzeuges für die Abtragung des angehärteten Putzes schlecht geeignet
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Putzbearbeitungsgerät der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit dem die Einebnung und Strukturierung der Putzoberfläche genau und rasch durchführbar ist und
das leicht angesetzt und geführt werden kann, ohne die Bedienungsperson mit durch den motorischen Antrieb
verursachten Drehmomenten zu belasten.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß als Kratzwerkzeuge Kratzstifte
dienen, die auf in einem Führungsteil geführten Trägern angeordnet sind, welche durch den Motor über das
Getriebe gegenläufig zueinander bewegbar sind.
Insbesondere bestehen die Träger aus zwei hin- und herbewegbaren Schienen.
Auf diese Weise werden Drehmomente ausgeglichen und wirken nicht auf die Bedienungsperson ein, das
Gerät kann ohne weiteres auf den Putz aufgesetzt werden, ohne daß Gefahr besteht, daß es der
Bedienungsperson aus den Händen gerissen wird. Das Gerät läßt sich damit auch relativ groß bauen, so daß
rasch große Flächen, dazu sehr gleichmäßig, bearbeitet werden können. Die Verwendung von Kratzstiften
erleichtert die Herstellung, verlangt nur eine geringe Anpreßkraft des Gerätes auf den Putz und läßt eine
feinfühlige Bearbeitung zu.
Den motorisch bedingten Bewegungen der Kratzstifte wird eine große, kreisende Bewegung überlagert, die
der Gipser mit dem Gerät ausführt. Neben der Einebnung und Strukturierung frischer Putzoberflächen
eignet sich das Gerät auch für den Abtrag alter Mörtelputze.
Es ist von besonderem Vorteil, wenn die Schienen
unterschiedlich lange seitliche Vorsprünge aufweisen und jeder Vorsprung mit einem Kratzstift besetzt ist,
wobei die Vorsprünge zweckmäßig an den Schienen zu deren Längsmittellinie symmetrisch angeordnet sind, so
daß sich zwei zueinander und zur Mittellinie der Schienen parallele Reihen von Kratzstiften ergeben.
Das Gerät hat äußerlich damit Ähnlichkeit mit einer elektromotorisch angetriebenen Heckenschere.
Nach der Erfindung können die an das Getriebe angeschlossenen Schienen durch eine Schutzplatte
abgedeckt sein, die mit dem Führungsteil der Schienen fest verbunden ist. Diese Schutzplatte dient der
Verminderung der Verletzungsgefahr. An ihrem einen Ende ist aber auch der eine Handgriff, vorzugsweise als
Spatengriff, angebracht, während der andere Handgriff
an einem Gehäuse fur den Motor und das Getriebe angeordnet isL Die Schutzplatte kann als Gehäusefortsetzung
angesehen werden. Durch die beiden relativ weit auseinanderliegenden Handgriffe läßt sich das
Gerät leicht handhaben, es ist auch gewährleistet, daß nicht mit einer Hand gearbeitet werden kann und bei
Unachtsamkeit die andere Hand in die Kratzstifte gelangt.
Zur weiteren Erleichterung der Handhabung weisen das Gehäuse und die Schutzplatte Abstützstege auf, auf ι ο
die das Gerät beim Abkratzen des Putzes aufgesetzt werden kann. Die Kratzstifte dringen dabei durch die
gedachte Verbindungsebene der Abstützstege und stehen etwa 3 mm aus dieser hervor. Es wird dadurch
vermieden, daß die Kratzstifte zu tief in den Putz eindringen; außerdem läßt sich hierdurch leichter eine in
sich ebene Fläche erreichen.
Nach einem weiteren ausgestalteten Merkmal der Erfindung sind die aus Stahlstiften bestehenden
Kratzstifte jeweils mit ihrer Schnittkante schräg zur Längsmittellinie der Schienen gerichtet, wobei alJe
Schnittkanten zueinander parallel oder um 90° zueinander versetzt angeordnet sein können. Die Kratzstifte
haben vorzugsweise einen Durchmesser von 1,5 bis 2 mm, an der Schnittkante beträgt die Breite etwa
0.75 mm. Durch die Schrägstellung ergibt sich im Zusammenhang mit der Bewegung der Kratzstifte
durch den Motor unij die Armbewegung des Gipsers ein
Herausschälen des Kornes, das der Bearbeiungsgeschwindigkeit förderlich ist; darüber hinaus erhält man
mit dieser Ausbildung der Kratzstifte eine hohe Standzeit.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht des Gerätes von der Seite,
F i g. 2 die Draufsicht hierzu,
F i g. 3 einen Schnitt hierzu gemäß der Linie IH-III in
F i g. 2 in größerem Maßstab,
Fig.4 eine .Ansicht auf einen Teil des Gerätes von
unten in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 1 in größerer Darstellung,
Fig.5 eine Ansicht eines Teiles eines Kratzstiftes in
größerer Darstellung von der Seite,
F i g. 6 eine Ansicht dazu von vorn, F i g. 7 eine Draufsicht hierzu.
An ein von einem Motor 1 beaufschlagtes Getriebe 2 sind als Träger 3 für Kratzstifte 4 Schienen 5, 6
angeschlossen, die in einem Führungsteil 7 geführt sind und eine zueinander gegenläufige Hin- und Herbewegung
ausführen können, ähnlich wie dies z. B. bei motorisch angetriebenen Heckenscheren der Fall ist.
Die Schienen 5, 6 tragen unterschiedlich große, sich etwa senkrecht zu ihrer Längs-, Mittellinie 8 erstreckende
Vorsprünge 9, 10, in die jeweils ein Kratzstift 4 eingesetzt ist, so daß sich eine zur Mittellinie 8
symmetrische Ausbildung mit vier zueinander und zur Mittellinie 8 parallelen Reihen von Kratzstiften 4 ergibt.
Am aus weiteren Schienen 11, 12 bestehenden Führungsteil 7 ist eine Schutzplatte 13 befestigt, die die
Schienen 5, 6 nach oben vollständig abdeckt und z. B. eine Breite von 70 mm hat Diese Schutzplatte 13 trägt
im Bereich des freien Endes einen als Spatengriff ausgebildeten Handgriff 14, ein zweiter Handgriff 15 ist
am Motorgehäuse 16 angebracht, wobei der Abstand zwischen beiden Griffen 14,15 so gewählt ist, daß diese
ein Erwachsener mit leicht ausgestreckten Armen bequem erfassen kann. Am Ende der Schutzplatte 13
und an dem auch das Getriebe 2 aufnehmenden Gehäuse 16 sind Abstützstege 17, 18 angebracht, über
deren gedachte Verbindungsebene die Kratzstifte 4 z. B. um 3 mm hinausragen.
Die fest auf den Vorsprüngen 9, 10 der Schienen 5,6 angebrachten Kratzstifte 4 bestehen aus Stahlstiften mit
kreisförmigem Querschnitt, sie haben etwa 2 mm Durchmesser und sind 10 bis 15 mm lang. Sie sind so
angeschliffen, wie es in den F i g. 5 bis 7 dargestellt ist. An ihren Schnittkanten i9 verbleibt eine Restfläche 20,
so daß einem raschen Verschleiß entgegengewirkt ist. Die Schnittkanten 19 sind unter einem Winkel 21 von
z. B. 45° zur Mittellinie 8 angeordnet, die Schnittkanten 19 aller Kratzstifte 4 sind parallel oder um 90° versetzt
zueinander gerichtet. Die Schienen 5, 6 tragen in nicht näher dargestellter Weise Längsschlitze, durch die in
den Führungsteil 7 eingeschraubte Schrauben dringen und die geführte Hin- und Herbewegung ermöglichen.
Die Schutzplatte 13 kann ihrerseits mit dem Führungsteil 7 über Schrauben verbunden sein. Um den Motor 1
vor Verstaubung bestmöglich zu schützen, ist in seiner unmittelbaren Nähe zwischen ihm und den Kratzstiften
4 eine Schutzwand 22 angeordnet.
Zur Bearbeitung einer Putzoberfläche wird das Gerät mit den beiden Händen an den Handgriffen 14, 15
ergriffen, eingeschaltet und mit den Kratzstiften 4 gegen den Putz gedrückt, wobei die Arme eine langsam
kreisende Bewegung mit großem Radius ausführen. Die vom Motor 1 rasch hin- und herbewegten Kratzstifte 4
kratzen die Putzoberfläche ab, wobei die Abstützstege 17, 18 ein plötzliches ungewolltes tiefes Eindringen
verhindern. Die sich überlagernden Bewegungen des Gerätes insgesamt und der Schienen 5, 6 mit den
Kratzstiften 4 ihrerseits ergeben die angestrebte optisch ansprechende Struktur bei gleichzeitig weitgehender
Ebnung der Oberfläche.
Obwohl das gezeigte Ausführungsbeispiel besonders günstige Ergebnisse zeitigt, ist die Erfindung darauf
nicht beschränkt, so könnten die Träger anstatt aus langgestreckten Schienen z. B. aus Kreisscheiben
bestehen, die nebeneinander angeordnet sind und gegensinnig rotieren. Auch könnten Motor und
Getriebe in der Mitte zwischen zwei Schutzplatten angeordnet sein, wobei dann beide Handgriffe an den
Schutzplatten anzubringen wären.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Putzbearbeitungsgerät mit zwei Handgriffen und motorisch über ein Getriebe bewegten Kratzwerkzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kratzwerkzeuge Kratzstifte (4) dienen, die auf in einem Führungsteil (7) geführten Trägern (3)
angeordnet sind, welche durch den Motor (1) über das Getriebe (2) gegenläufig zueinander bewegbar
sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (3) aus zwei hin- und
herbewegbaren Schienen (5,6) bestehen.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (5, 6) unterschiedlich lange
seitliche Vorsprünge (9, 10) aufweisen und jeder Vorsprung (9 bzw. 10) mit mindestens einem
Kratzstift (4) besetzt ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (9, 10) und/oder die
Kratzstifte (4) zur Längsmittellinie (8) der Schienen (5,6) symmetrisch angeordnet sind.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (5, 6) zu
den Handgriffen (14, 15) hin durch eine mit dem Führungsteil (7) verbundene Schutzplatte (13)
abgedeckt sind.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schienen (5,6) und ihr Führungsteil
(7) bzw. die Schutzplane (13) nach einer Seite hin an ein Gehäuse (16) für den Motor (1) und das Getriebe
(2) anschließen und daß ein Handgriff (15) am Gehäuse (16) und ein Handgriff (14) am dem
Gehäuse (16) abgekehrten Ende der Schutzplatte (13) angeordnet ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzplatte (13) und das Motor- bzw.
Getriebegehäuse (16) Abstützstege (17, 18) aufweisen und die Kratzstifte (4) durch die gedachte
Verbindungsebene der Abstützstege (17, 18) hindurchdringen.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Stahlstiften
bestehenden Kratzstifte (4) jeweils mit ihrer Schnittkante (19) schräg zur Längs-Mittellinie (8) der
Schienen (5,6) gerichtet sind.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Motor
(1) und den Kratzstiften (4) eine Schutzwand (22) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742453262 DE2453262C3 (de) | 1974-11-09 | Putzbearbeitungsgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742453262 DE2453262C3 (de) | 1974-11-09 | Putzbearbeitungsgerät |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2453262A1 DE2453262A1 (de) | 1976-05-13 |
DE2453262B2 DE2453262B2 (de) | 1977-06-23 |
DE2453262C3 true DE2453262C3 (de) | 1978-02-02 |
Family
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