DE2451894B2 - Presse, insbesondere zur kontinuierlichen herstellung von holzspanplatten und schaumstoffplatten - Google Patents
Presse, insbesondere zur kontinuierlichen herstellung von holzspanplatten und schaumstoffplattenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse, insbesondere zur kontinuierlichen Herstellung von Holzspanplatten
und Schaumstoffplatten, mit Ausübung einer Flächenpressung auf zwei Druckplatten entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Pressen zur kontinuierlichen Herstellung von Plattenwerkstoffen sind aus der deutschen Offenlegungsschrift21
57 746 bekannt.
Bei manchen Werkstoffen dieser Art findet während der Bildung der Platte ein chemischer Prozeß statt, der
mit der Entwicklung von Gastn oder jedenfalls einer Tendenz zur Volumenvergrößerung verbunden ist. Dies
ist beispielsweise bei der Herstellung von Schaumstoffplatten der Fall. Ein Problem ist hierbei der Umstand,
daß einerseits der Prozeß bei höherer Temperatur rascher abläuft und andererseits der Prozeß Wärme
entwickelt. Wenn durch irgendeinen Grund in der Masse die Temperatur ansteigt, beschleunigt sich der
Prozeß, wodurch noch mehr Wärme entsteht und wiederum eine Beschleunigung eintritt: Der Prozeß
geht durch. Dies kann zu einer explosionsartigen Drucksteigerung führen, die die gesamte Preßvorrichtung
sprengen kann.
Auch kann es bei der Herstellung von Holzspanplatten durch eine zu dicke Schüttung der die Platte
ergebenen Holzspanmatte oder durch plötzlich verän derte Zusammendriickungseigenschaften derselben zu
unzuträglich erhöhten Drücken in der Presse kommen.
S Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Presse der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei
einem plötzlichen Druckanstieg im Preßgut ein weiterer Druckanstieg unterbunden wird und zusätzhch die
Druckplatten auseinandergetrieben werden.
k> Zur Lösung dieser Aufgabe dient erfindungsgemaß
das der Kolbenstange abgewandte Zylinderende als Anschlag für jede Kolbenzylindereinheit und ist ein
Steuerdrucksystem vorgesehen, welches an diesem Zvlinderende angeschlossen ist, jedoch erst durch em
vom Werkstoff, d. h. den Holzspänen usw. herrührendes,
gegen den Arbeitsdruck erfolgendes Abheben des Kolbens vom Zylinderende die gesamte Kolbenfläche
voll beaufschlagen kann, wodurch der Druck im Steuerdrucksystem abfällt, durch welchen Druckabfall
gesteuert ein Gegendrucksystem Einlaß in das kolbenstangenlose
Zylinderende erhält und zugleich das Arbeitsdrückmitte! entlastet wird.
Das Gegendrucksystem ist unabhängig von dem Arbeitsdrucksystem und bildet eine nur im Überlastfall
J5 in Tätigkeit tretende Schnellöffnungseinrichtung. Sobald
der Gegendruck des Preßgutes so hoch wird, daß er die durch den vorhandenen Arbeitsdruck gegebene
Preßkraft überwindet und die Druckplatten auseinanderzudrücken sowie den Kolben vom kolbensiangenlosen
Zylinderende wegzuziehen beginnt, erhält das Druckmittel des Steuerdrucksystems Zutritt zur gesamten
Kolbenfläche. Durch diesen Austritt in ein plötzlich vergrößertes Volumen fällt der Druck im Steuerdrucksystem
ab, wodurch wiederum das Gegendrucksystem
eingeschaltet wird, das nun seinerseits die Druckplatten auseinandertreibt und somit einem weiteren Druckaufbau
in dem Preßgut vorbeugt. Damit das Auseinandertreiben nicht gegen den Arbeitsdruck und somit unter
sehr hohem Kraftaufwand erfolgen muß, wird das Arbeitsdrucksystem gleichzeitig abgeschaltet.
Dieses aktive Auseinandertreiben der Druckplatten wäre bei Anwendung der hydraulischen Überlastsicherung
nach der deutschen Auslegeschrift 11 77 006 für den vorliegenden Zweck nicht möglich. Diese bekannte
Ausführungsform umfaßt einen Zylinder mit einem darin verschiebbaren ersten Kolben und einem aus dem
Zylinder austretenden und den Arbeitsdruck übertragenden zweiten Kolben. Zwischen den beiden Kolben
ist im Zylinder ein fest angeordnetes, als Ringventil ausgebildetes Zwischenstück vorgesehen, das bei
normaler Belastung dem von der anderen Seite mit einem vorgegebenen Steuerdruck beaufschlagten ersten
Kolben als Widerlager dient. Das Ringventil weist Durchbrüche auf, durch die die an den zweiten Kolben
grenzende Arbeitsdruckkammer mit einem Teil der Oberfläche des ersten Kolbens in Verbindung steht. Bei
normaler Belastung verbleibt der erste Kolben unter der Wirkung des Steuerdrucks in der Anlage an dem
Ringventü. Tritt jedoch eine Überlastung auf, so treibt der durch die Durchbrüche fortgeleitete und auf eine
Teilfläche des ersten Kolbens wirkende überhöhte Arbeitsdruck den zweiten Kolben von dem Ringventü
hinweg, wodurch sich plötzlich dem Arbeitsdruck die gesamte Fläche des ersten Kolbens als Wirkfläche
eröffnet und der erste Kolben vollends zurückweicht. Hierdurch bricht der erhöhte Arbeitsdruck zusammen
und kann der erste Kolben den auf ihn wirkenden Kräften nachgeben. Er kann jedoch nicht unabhängig
von der nach dem Überlastungsaugenblick auf ihn
wirkenden Kraft bis zu einem bestimmten Punkt zurückgezogen werden.
Aus der Schriftstelle »Bänder, Bleche, Rohre« 15 (1974), Nr. 2, Seite 70, Bild 1 und Tsxt, ist ein
pneumatischer Schlagzylinder bekannt, bei dem der Schlagantrieb des Kolbens durch einen zunächst auf
eine Teilfäche seines Bodens wirkenden und bei einer geringen Bewegung des Kolbens plötzlich auf seiner
ganzen Räche zum Angriff kommenden Druck erfolgt. Oer Kolben tegt mit seiner Oberseite unter einem auf
seiner Stangenseite wirkenden Steuerdruck gegen ein die Teilfläche begrenzendes Ringventil an. Wird der
Steuerdruck gesenkt, reicht die durch den auf die Teilfläche wirkenden Druck erzeugte Kraft aus, um den
Kolben von dem Ringventil hinwegzutreiben und dem besagten Druck die gesamte Kolbenfläche als Wirkfläche
zu eröffnen. Damit ist lediglich ein Teil der baulichen Ausführung der Erfindung in rquivalenter
Form an sich, d. h. im anderen Zusammenhang, bekannt.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist das Steuerdrucksystem über eine Öffnung an
das der Kolbenstangenseite abgewandte Zylinderende angeschlossen und weist der Kolben auf dieser Seite
einen bei Anlage des Kolbens an der dortigen F.ndfläche des Zylinders zur Wirkung kommenden ringförmigen
Dichtungssteg auf, durch den ein bei Anlage des Kolbens an dieser Endfläche über die Öffnung mit dem
Steuerdrucksystem in Verbindung stehender, ansonsten geschlossener, eine Teilfläche der Kolbenfläche einnehmender
Bereich abgegrenzt ist.
Wenn hierbei durch den erhöhten Druck des Preßgutes der Kolben aus der Anlage an der Endfläche
gebracht wird, öffnet sich der bis dahin geschlossene Bereich und strömt Druckmittel des Steuerdrucksystems
ab, wodurch in diesem der Druck schlagartig abfällt und durch eine geeignete Ventilanordnung das
Gegendrucksyslem betätigt und der Arbeitsdruck abgeschaltet werden kann, wodurch die Druckplatten
rasch auseinandergefahren werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einer kontinuierlichen Presse zur Herstellung
von Spanplatten od. dgl. schematisch dargestellt.
F i g. 1 zeigt eine Seitenansicht der Presse.
Fig. 2 zeigt ein Schaltbild der verschiedenen Drucksysteme.
Die als Beispiel zur Erläuterung der Erfindung gewählte Presse ist eine kontinuierliche Presse zur
Herstellung von Spanplatten u.dgl. herkömmlicher Bauart, bei der die sich bildende Platte bzw. Bahn
zwischen endlos in Laufrichtung der Bihn mit umlaufenden Formbändern zusammengepreßt und
ausgehärtet wird. Gemäß F i g. 1 läuft das obere Formband 1 um quer zur Bahn 4 angeordnete Rollen
oder Trommeln 5, 6 um, das untere Formband 2 über Trommeln 11,12. Die Formbänder 1,2 werden über die
Trommeln angetrieben.
Die Stützkonstruktionen 17, 18 bestehen jeweils aus einzelnen Trägern 19, 20, die jeweils einander
gegenüberliegend oberhalb und unterhalb der Formbänder 1, 2 und der Bahn 4 angeordnet sind jedes
Trägerpaar 19, 20 ist seitlich außerhalb der Bahn durch hydraulische Kolben/Zylindereinheiten 13 miteinander
verklammert, so daß einzelne kräftemäßig in sich abgeschlossene Druckglieder gebildet sind. Zwischen
den Trägern 19 und dem Formband 1 befindet sich eine Druckplatte 26, zwischen dem Formband 2 und den
Trägern 20 eine Druckplatte 27.
Zwischen den einander zugewandten Seiten der Druckplatten 26, 27 und den Formbändern 1, 2 sind
Rollenketten 14 angeordnet, auf denen die Formbänder 1.2 gegenüber den Druckplatten 26,27 abrollen und die
endlos in einer vertikalen Längsebene um die Druckplatten 26, 27 umlaufen. Die Rollen der
Rollenketten 14 übertragen sowohl den Druck als auch die Wärme der Druckplatten 26,27 auf die Formbänder
1,2 und damit die Bahn 4.
ie Es ist nun erfindungsgemäß eine auf die Kolbenzylindereinheit
13 wirkende Schnellöffnungseinrichtung vorgesehen, die beim plötzlichen Auftreten überhöhter
Drücke in der Bahn 4 alle Kolbenzylindereinheiten 13 um einen bestimmten Betrag auseinanderfahren läßt, so
daß die Druckplatten 26, 27 gelüftet werden und einem unzuträglichen Druckaufbau in der Vorrichtung vorgebeugt
wird. Das hydraulische Schaltbild dieser Schnellöffnungseinrichtung ist in F g. 2 dargestellt.
Das Gesamtsystem der Fig. 2 umfaßt ein Arbeitsdrucksystem
30, welches von einer Pumpe 31 gespeist wird, die Hydraulikflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter
25 ansaugt und über ein Dreiwegeventil 32 durch die Öffnungen 33 auf die Kolbenstangenseiten der Kolben/
Zylindereinheiten 13 leitet. Der von Pumpe 31 erzeugte und auf der Arbeitsdruckseite, d. h. in den Kammern 34
herrschende Druck liefert die Preßkraft, der die Bahn 4 in der Preßstrecke 3 im Normalbetrieb ausgesetzt ist.
In F i g. 2 sind nur drei Kolbcn/ylindereinheiten 13
dargestellt. Es sind natürlich, wie aus F i g. 1 zu entnehmen ist, wesentlich mehr Kolbenzylindereinheiten
13 vorhanden und an die Leitung 35 angeschlossen, wie es durch den Pfeil 36 angedeutet ist.
Die Kolbenzylindereinheiten 13 arbeiten auf Zug der Kolbenstangen. Unter der Wirkung des in den
Kammern 34 herrschenden Drucks werden die Kolben 37 eingefahren, bis ein krcisringförmigcr. zum Kolben
37 koaxialer, in Achsrichtung von der der Kammer 34 abgelegenen Endfläche des Kolbens 37 vorstehender
Dichtungssteg 21 an der durch die Deckelplatte 23 gebildeten Endfläche 22 der Kolbenzylindereinheit 13
anliegt. Es ist auf diese Weise ein Anschlag gebildet, der den Hubweg oer Kolbenzylindcreinheit 13 und damit
die Dicke der Bahn 4 bestimmt.
Die Schnellöffnungseinrichtung umfaßt das Gegendrucksystem
40 und das Steuerdrucksystem 50.
Das Gegendrucksystem 40 umfaßt eine Pumpe 41. die aus dem Vorratsbehälter 25 Druckflüssigkeit über das
Dreiwegeventil 42 und die Leitung 45 durch die Öffnungen 43 auf die der Arbeitsdruckseite abgewandten
Seiten der Kolbenzylindcreinheit 13 leiten kann. Dem Ventil 42 ist ein Druckspeicher vorgeschaltet, der
bei geschlossenem Ventil 42 von der Pumpe 41 aufgeladen wird.
Das Steuerdrucksystem 50 wird von einer Pumpe 51 beaufschlagt, die Hydraulikflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter
25 entnimmt und über die Leitung 55 und die öffnungen 53 in die geschlossenen Bereiche 54 leitet, die
durch den im Normalbetrieb an der Fläche 22 der Endplatte 23 der Kolbenzylindereinheit 13 anliegenden
Dichtungssteg 21 gebildet ist. Der von der Pumpe 51 erzeugte Druck wirkt also dem Arbeitsdruck entgegen.
Da er aber niedriger ist und nur auf einer verhältnismäßig geringen Fläche wirkt, wird er durch den
Arbeitsdruck der Pumpe 31 ohne weiteres überwunden.
Das Steuerdrucksystem 50 umfaßt den Schalter 57, der auf einen Druckabfall in der Leitung 55 reagiert und
dabei eine elektrische Spannung über die Leitung 58 auf die elektromagnetisch betätigten Ventile 32,42 schaltet.
Wenn nun die Bahn 4 in der Preßstrecke 3 einen zu hohen Gegendruck ausübt, kann der in den Kammern 34
der Kolbenzylindereinheit 13 herrschende Druck diese Gegenkraft nicht mehr halten. Die Kolben 37 werden
etwas aus den Zylindern herausgezogen. Dabei wird die Abdichtung des Dichtungssteges 21 an der Endfläche 22
aufgehoben, und es bricht der von der Pumpe 51 in der Leitung 55 aufrechterhaltene Steuerdruck zusammen,
weil das Druckmittel aus den Kammern 54 schlagartig ausströmen kann.
Auf diesen Druckabfall reagiert der Schalter 57, indem er das Ventil 42 in die in F i g. 2 links angedeutete
Wirkungsstellung bringt, in der der von der Pumpe 41 erzeugte Druck über die Leitungen 45 des Gegendrucksystems
40 auf die Oberseite der Kolben 37 gelangt und diese um einen bestimmten Betrag bis zum Anschlag
ausschiebt. Der plötzliche Volumenbedarf an unter Druck stehendem Druckmittel wird durch den Druckspeicher
44 gedeckt, der einen Vorrat an unter Druck stehendem Druckmittel für die rasche Betätigung der
Kolben 37 bereitstellt. Gleichzeitig mit dem Ventil 42 wird auch das Ventil 32 in die in F i g. 2 rechte
ie Wirkungsstellung gebracht, in der die Kammern 34 von
der Pumpe 31 des Arbeitsdrucksystems abgeschaltet und gelüftet werden. Auf diese Weise braucht der
Gegendruck nicht gegen den Arbeitsdruck zu arbeiten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Presse, insbesondere zur kontinuierlichen Herstellung von Holzspanplatten und Schaumstoffplatten, mit Ausübung einer FJächenpressung auf
zwei Druckplatten, zwischen denen der Arbeitsdruck auf die durchlaufende Bahn des Werkstoffs
ausgeübt wird und die durch zu beiden Seiten der Bahn in der Durchlaufrichtung aufeinanderfolgende
hydraulische Kolbenzylindereinheiten, denen das Arbeitsdruckmittel von einem Arbeitsdrucksystem
auf der Kolbenstangenseite zugeführt wird, bis zur Anlage an einem Anschlag gegeneinandergezogen
werden, gekennzeichnet durch das der Kolbenstange abgewandte Zylinderende als Anschlag für jede Kolbenzylindereinheit (13) und ein
Steuerdrucksystein (50), welches an diesem Zylinderende angeschlossen ist, jedoch erst durch ein vom
Werkstoff, d. h. den Holzspänen usw. herrührendes, gegen den Arbeitsdruck erfolgendes Abheben des
Kolbens (37) vom Zylinderende die gesamte Kolbenfläche voll beaufschlagen kann, wodurch der
Druck im Steuerdrucksystem (50) abfällt, durch welchen Druckabfall gesteuert ein Gegendrucksystem
(40) Cinlaß in das kolbenstangenlose Zylinderende erhält und zugleich das Arbeitsdruckmittel
entlastet wird.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerdrucksystem (50) über eine
öffnung (53) an das der Kclbenstangenseite abgewandte Zylinderende angeschlossen ist und daß
der Kolben (37) auf dieser Seite einen bei Anlage des Kolbens (37) an der dortigen Endfläche (22) des
Zylinders zur Wirkung kommenden ringförmigen Dichtungssteg (21) aufweist, durcn den ein bei
Anlage des Kolbens (37) an dieser Endfläche (22) über die öffnung (53) mit dem Steuerdrucksystem
(50) in Verbindung stehender, ansonsten geschlossener, eine Teilfläche der Kolbenfläche einnehmender
Bereich (54) abgegrenzt ist.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |