DE2451157A1 - Verfahren zum abscheiden von in abluft auftretenden kohlenwasserstoffen und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum abscheiden von in abluft auftretenden kohlenwasserstoffen und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD Mö'-U-R ■ O. GLOSSE · F. POLLMEIER
25. OKT. 197% g.th 72 155
ALUMINIUM NORF Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Norf
4o4T Stüttgen, Bonner Straße
Verfahren zum Abscheiden von in Abluft auftretenden Kohlenwasserstoffen
und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden von gas-
und/oder tröpfchenförmig in in großen Mengen anfallender Abluft auftretenden Kohlenwasserstoffen sowie eine Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
* In Betrieben anfallende Abluft- und Abgasströme enthalten in einer Anzahl von Fällen Kohlenwasserstoffe wie öle, Petroleumfraktionen,
Benzine und Lösungsmittel. Da die mitgeführten Kohlenwasserstoffe im allgemeinen einen Verlust an Betriebsmitteln
darstellen, wird bereits an der Entstehungsstelle versucht, das Entweichen dieser Kohlenwasserstoffe zu minder» oder
gar zu unterbinden. In den meisten Fällen läßt sich die Kohlenstoffbeladung der Abluft aber nicht auf derart geringe Werte
absenken, wie sie im Sinne des Umweltschutzes bzw. vom Gesetzgeber als höchst zulässige Werte vorgegeben sind. Es ist daher
erforderlich, die abgegebene Abluft Reinigungsprozessen zu unterziehen, welche die Konzentration der in ihr enthaltenen,
im Sinne des Umweltschutzes als Schadstoffe einzustufenden Kohlenwasserstoffe drastisch reduzieren.
Die Schadstoffe können in Abluft- bzw. Abgasströmen gasförmig und/oder in Form kleiner Tröpfen auftreten.
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Zur Abscheidung von in flüssiger Phase in Form von Tröpfchen mitgeführten Schadstoffen ist es bekannt, Prallabscheider,
Zyklone, Demister, Elektroabscheider oder dergleichen einzusetzen,
die je nach Auslegung in der Lage sein können, Tröpfchen bis zur Größe von o,5 pm auszuscheiden.
Als schwierig erweist sich jedoch die Abscheidung von in der Abluft
in gasförmiger Phase oder aber in Form feinster Tröpfchen enthaltenen Schadstoffen. Zwar ist es bekannt, zur Abscheidung
gasförmiger Stoffe aktive Kohle einzusetzen; bei den beispielsweise beim Betrieb eines Walzwerkes anfallenden großen Abluftmengen
mit diesen entsprechenden Mengen von Schadstoffen werden aktive Kohle enthaltende Filter außerordentlich aufwendig;
so müßten beispielsweise 50 Liter der Schadstoffe pro Stunde ausgeschieden werden, die mit ihren Additiven die
Kohle verkleben und unbrauchbar machen, so daß ein häufiger Filterwechsel erforderlich wird und die Beseitigung verbrauchten
Filterinhaltes problematisch wird.
Mit üblichen, mit Wasser betriebenen Siebbodenwäschern läßt
sich zwar eine Anzahl fester, flüssiger und gasförmiger Schadstoffe aus der Abluft entfernen, die Reinigung der Abluft von
Kohlenwasserstoffen wie ölen, Petroleumfraktionen, Benzinen und dergleichen ist jedoch nicht möglich.
Grundsätzlich bekannt sind auch die thermische sowie katalytische Nachverbrennung. Wie die Abscheidung solcher gasförmigen Schadstoffe
in Kühlfallen lassen sich jedoch diese Reinigungsverfahren bei in großen Mengen anfallender Abluft wirtschaftlich
nicht anwenden, da zu große Luftmengen über die Verbrennungs/ Oxydations-Temperatur der Schadstoffe erhitzt, bis zu einer
optimalen Ausscheidungstemperatur abgekühlt werden müßten bzw. große Mengen verhältnismäßig bald wieder auszutauschender
Katalysatoren einzusetzen wären.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Verfahren zu finden,
nach dem große Mengen von Kohlenwasserstoffe mit sich führender Abluft mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwände reinigbar
sind und Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
Gelöst wird diese Aufgabe, indem die kohlenwasserstoffbeladene.
Abluft im Gegenstrom mittels eines im geschlossenen Kreislaufe geführten Waschöles gewaschen wird, dessen geringer Dampfdruck
DampfVerluste beim Waschen sicher unterbindet, und indem
durchgelaufenes Waschöl dem Ausgangs-Sammelbehälter wieder zugeführt wird, nachdem aufgenommene Fremdstoffe höheren Dampfdruckes
durch Vakuumdestillation entnommen sind. Bei der Durchführung dieses Verfahrens ist es möglich, mit erträglichem Aufwände
große Durchsatzmengen von Abluft zu erfassen und ihnen die als Schadstoffe enthaltenen Kohlenwasserstoffe zu entnehmen. Der Verbrauch an Waschöl bleibt hierbei gering, da durch
geringen Dampfdruck des Waschöles Verluste beim Waschen selbst weitgehend vermieden werden und das Waschöl nach Gebrauch regeneriert
wird, indem ihm die aufgenommenen flüchtigen Bestandteile entzogen werden.
Bewährt hat es sich, die Vakuumdestillation des Waschöles fraktioniert so durchzuführen, daß zunächst ohne'wesentliche
Heizung und bei einem Druck von 1 bis 15 torr im wesentlichen
aufgenommenes Wasser und aufgenommene Gase abgeschieden werden, während in einer zweiten Stufe nach Aufheizung auf eine Temperatur
von 80 bis 150°C bei einem 5 torr unterschreitenden Druck die aufgenommenen Kohlenwasserstoffe ausdestilliert werden.
Zur Durchführung des Verfahrens hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, eine Einrichtung zu schaffen, bei welcher die anfallende
kohlenwasserstoffbeladene Abluft dem sie abgebenden Kamin über einen Abluftwäscher zugeführt wird, der im Gegenstrom
mit dem einem Sammelbehälter entnommenen Waschöl beschickt wird, bei der das am Ausgang des Abluftwäschers abgegebene Wasch-
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öl über einen definierten Förderstrom bewirkende Mittel einem
über einen Kondensator durch einen Vakuumpumpensatz evakuierten Vakuumdestillationsbehälter zugeführt, und bei der der Ablauf
des Kondensators das Kondensat über einen Kondensatspeicher und eine diesem nachgeordnete Pumpe abgibt, während eine dem
Vakuumdestillationsbehälter nachgeordnete Pumpe die Rückführung des diesen passierten Waschöles in den Vorratsbehälter bewirkt.
Hierdurch wird ein geschlossener Kreislauf des die Abscheidung der Kohlenwasserstoffe aus der Abluft bewirkenden
Waschöles erzielt, der kontinuierlich oder diskontinuierlich betrieben werden kann, bei dem die einzelnen Fördermittel durch
Sammelbehälter bzw. die Kapazität der Vakuumgefäße so weit entkoppelt sind, daß die Prozeßsteuerung erleichtert ist, und bei >
dem sich als wesentlicher Vorteil die Wiedergewinnung der abgeschiedenen Kohlenwasserstoffe ergibt, so daß im allgemeinen
bereits die hierbei gemachten Einsparungen die laufenden Betriebskosten
der Einrichtung zu decken vermögen.
Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dem Vakuumdestillationsbehälter
eine Heizvorrichtung zuzuordnen. Diese Heizvorrichtung kann in der zum Vakuumdestillationsbehälter führenden Zuleitung
für das Waschöl vorgesehen sein, und ein hoher thermischer Wirkungsgrad läßt sich erzielen, wenn dem Vakuum- ·
destilatlonsbehälter weiterhin ein Wärmeaustauscher zugeordnet ist, dessen Systeme von dem dem Vakuumdestillationsbehälter
zugeführten und dem diesem entnommenen Waschöl beaufschlagt sind.
Einer Oxidation des Waschöles unter Einfluß der während der Destillation erreichten Temperatur wirdLvorgebeugt,indem dem
Vakuumdestillationsbehälter ein Vakuumvorentgaser mit diesem zugeordneten Vakuumpumpensatz vorgeordriet ist. Zweckmäßig weist
der Vakuumvorentgaser ein höheres Druckpotential auf als der Vakuumdestillationsbehälter. Der Kreislauf des Waschöles wird von
von diesem aufgenommenen Schmutz und Festteilen entlastet, wenn
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dem Ausgange des Abluftwäschers ein Schmutfilter nachgeordnet
ist". Der Waschöl-Kreislauf wird auch von Kohlenwasserstoffen entlastet, und das übertreten von Waschöltröpfchen in den
Kamin wird sicher vermieden, wenn die Zufuhr-und Abfuhrwege des Abluftwäschers mit ölabscheidern ausgestattet sind.
Der Kreislauf des Waschöles läßt sich leicht steuern bzw. beeinflussen, wenn dem Vakuumdestillationsbehälter und/oder
dem Vakuumvorentgaser Dosierpumpen vorgeordnet sind. Den Dosierpumpen
sind zweckmäßig Druckventile zugeordnet, gegen welche diese zu arbeiten haben, so daß die Antriebe dieser
Pumpen Energie aufnehmen. Zur Sicherung gegen .Luftdurchschläge
sind den das Waschöl bzw. das Kondensat abführenden Pumpen Rückschlagventile oder Druckventile zugeordnet. Weiterhin
hat es sich bewährt, mindestens eines der Gefäße bzw. einen der Behälter mit auf die Steuerungsvorrichtung der Einrichtung
einwirkende«Niveauschaltern auszustatten.
Mit Vorteil wird die beschriebene Einrichtung angewendet, um Walz- und/oder Kühlölreste aus der Abluft von Walzgerüsten
auszuscheiden sowie gegebenenfalls wiederzugewinnen.
Im einzelnen ist die Erfindung anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit einer dieses darstellenden
Zeichnung erläutert.
In der Figur ist ein Walzgerüst 1 eines Aluminiumkaltwalzwerkes dargestellt. Zur Kühlung und Schmierung der Walzen im Betriebe
wird ein Walzöl verwendet, das eine Kohlenwasserstofffraktion darstellt, bei der die Siedepunkte der einzelnen Komponenten
zwischen 200° und 250° C liegen. Während des Walzens gelangt ein Teil des Walzöles tropfchenförmig und, unterstützt durch die
beim Walzen teilweise erreichten höheren Temperaturen, auch gasförmig in die Abluft des Walzwerkes.
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Am Walzgerüst 1 sind Abzugshauben2 angeordnet, welche die ölgeschwängerte
Abluft absaugen. Der Nm Abluft kann hierbei durchaus 400 bis 800 mg gasförmiger Kohlenwasserstoffe und
beispielsweise 50 mg Kohlenwasserstoffe in Tröpfchenform enthalten.
Die zu reinigende Abluft mit ihrem hohen Anteil an Walzöldämpfen
wird einem Abluftwäscher 3 zugeführt, in dem sie in innigem Kontakt mit einem Waschöl gebracht wird. Dieses Waschöl
ist so ausgewählt, daß es einen relativ niedrigen Dampfdruck hat, so daß es selbst praktisch nicht verdunstet und der
Abluft keine Dämpfe beizusteuern vermag, andererseits aber flüchtigere1 Kohlenwasserstoffe aufnimmt und löst. Im Ausführungsbeispiel
ist ein Waschöl verwendet, dessen Fraktion durch den unteren Siedepunkt von 372 C bestimmt ist.
Während des Durchströmens des Abluftwäschers 3 gibt die Abluft
ihre Kohlenwasserstoffanteile an das Waschöl ab, ohne von diesem nennenswerte Dampfanteile aufnehmen zu können, und
die damit gereinigte Abluft wird über den Krümmer 4 und einen Ventilator 5 gereinigt in einen Kamin 6 ausgeblasen. Dem Eintritt
des Abluftwäschers 3 ist ein ölabscheider 7 vorgeordnet, um die Waschflüssigkeit von tropfenförmig mitgeführtem WaIzöl
zu entlasten. Ein weiterer ölabscheider 8 ist dem Krümmer 4 vorgeordnet; er sichert, daß beim Waschvorgang aufgewirbelte
Waschöltröpfchen aus der gereinigten Abluft ausgeschieden werden.
Um eine weitgehende Reinigung zu erzielen, wird die Abluft im Abluftwäscher 3 durch mehrere Waschölschichten geleitet.
Da mit zunehmendem Walzölanteil der Waschflüssigkeit auch die aus der Abluft nicht mehr ausscheidbaren Walzöldampf-Anteile
steigen, wird der Abluftwäscher im Gegenstrom beschickt, so daß die eintretende Abluft auf Waschöl trifft, das bereits Walzöldampf
aufgenommen hat, während mit zunehmender Reinigung der Abluft auch frischeres Waschöl mit der Abluft in Kontakt gebracht
wird. 609818/0617
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Das Waschöl wird dem Abluftwäscher 3 aus dem Vorratsbehälter
9 über die auf den Flüssigkeitsanschluß 11 wirkende Pumpe Io
zugeführt und speist die oberste der Waschschichten des Abluftwäschers. Durch Überläufe gelangt das Waschöl im Gegenstrom
zur Abluft auf den jeweils tieferen Waschboden und fließt vom untersten der Waschböden über den Flüssigkeitsaustritt 12 in
einen Sammelbehälter 13 ab. Das hier angesammelte, Walzöl enthaltende Waschöl wird mittels einer Pumpe 14 über ein
Schmutzfilter 15 gegen ein Druckventil 16 in einen Vakuum-Vorentgaser 17 gedrückt, der durch einen aus Vorpumpe 18 und Hauptpumpe
19 bestehenden Vakuumpumpsatz auf einen Druck von 6 bis
10 torr evakuiert ist. Während das Schmutzfilter 15 feste Verunreinigungen
zurückhielt, wird im auf Raumtemperatur gehaltenen Vakuum-Vorentgaser 17 dem Waschöl ein Teil des von ihm
während des WaschVorganges aufgenommenen Wassers^ fast das gesamte
aufgenommene Gas, wie bspw. Sauerstoff und Stickstoff,
entzogen. Im Abluftstrom mitgerissene öltropfen werden
im dem Vakuumpumpsatz nachgeordneten ölfänger 21 abgeschieden
.
AM Ausgange des Vakuum-Vorentgasers 17 wird das Waschöl, dem bereits Gase und Wasser entzogen sind, mittels der Pumpe 22
entnommen und über einen Wärmeaustauscher 23 sowie eine Heizvorrichtung 24 gegen ein Druckventil 25 in den Vakuumdestillationsbehälter
26 gefördert. Im Wärmeaustauscher 23 wird das Waschöl im Gegenstrom durch das diesen Vakuumdestillationsbehälter
verlassene Waschöl aufgeheizt. Eine weitere Aufheizung auf eine Temperatur zwischen 100° und 135° C wird in der Heizvorrichtung
24 bewirkt, welche die thermischen Verluste zu decken hat. Im Ausführungsbeispiel ist eine heißwasserbeheizte.
Heizvorrichtung 24 dargestellt; an ihre Stelle können eine eHctrische
Beheizung, eine Beheizung durch öl oder Erdgas, mittels Dampfes, oder aber beliebige andere Heizvorrichtungen treten,
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Im Vakuumdestillationsbehälter 26 findet bei einer am Wärmeaustauscher
23, insbesondere aber in der Heizvorrichtung 24 einstellbaren Temperatur zwischen 80 ° und 150° C und bei
einem 1 torr vorzugsweise unterschreitenden Druck die Trennung der leichter siedenden Walzölanteilejvon dem höhere
Siedepunkte aufweisenden Waschöl statt. Im durch nicht dargestellte Mittel gekühlten Kondensator 3o fällt das ausdestillierte
Walzöl als Destillat an und vermag in den Kondensatspeicher 31 abzulaufen, von dem es über ein Rückschlagventil
32 mittels der Pumpe 33 in einen Walzölbehälter 34 abziehbar ist und, frischem Walzöl zugesetzt, dem Kreislauf
des Walzöles wieder dienstbar gemacht wird. Aufrechterhalten wird der geringe Druck von ca. 1 torr des Vakuumdestillationsbehälters
26 durch einen Vakuumpumpsatz, der eine Vorpumpe 35 sowie eine Hauptpumpe 36 aufweist, denen ein ölfänger 38 nachgeordnet
ist. Zwischen der Vor- und Hauptpumpe ist nochmals ein Kondensator 37 angeordnet; das in diesem auftretende Kondensat
kann über einen Siphon in die zum Kondensatspeicher 31 führende Leitung übertretenüber eine Drosselstrecke in
diese geführt werden und/oder kann durch Betätigung von Ventilen nach Ansammlung ausreichender Mengen in diese Leitung
abgelassen werden.
Das im Vakuumdestillationsbehälter 26 nunmehr auch vom Walzöl gereinigte Waschöl wird diesem mittels der Pumpe 27 entnommen
und über ein Rückschlagventil 28 sowie die Heizschlange 29 des Wärmeaustauschers 23 in den Vorratsbehälter 9 zurückgedrückt,
so daß mit der Rückführung des regenerierten und im Wärmeaustauscher
23 wieder abgekühlten Waschöles in den Sammelbehälter 9 der Kreislauf des Waschöles sich schließt.
Die beschriebene Einrichtung erweist sich im Betriebe als außerordentlich
vorteilhaft. Die erfindungsgemäße Wäsche der kohlenwasserstoffbeladenen
Abluft reinigt diesen nicht nur bis auf wünschenswert geringe und fast vernachlässigbare Anteile unerwünschter
Schadstoffe, es ist auch möglich, diese zu separieren, aufzufangen und wieder zu verwenden, so daß im Ausführungsbeispiel
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bei der Beschaffung von Walzöl erhebliche Einsparungen auftreten. So ist es durchaus möglich, aus der Abluft eines üblichen
Walzwerkes zwischen 50 bis 100 Liter Walzöl je Stunde aufzufangen; die hierbei möglichen Einsparungen bei der Beschaffung
von Walzöl vermögen durchaus, mindestens den Energiebedarf der beschriebenen Einrichtung zu decken, so daß das
Reinigungsverfahren mit verhältnismäßig geringen Kosten und damit wirtschaftlich durchführbar ist.
Als wesentlich hat sich gezeigt, daß als Waschflüssigkeit ein öl mit einem so niedrigen Dampfdruck verwendet wird, daß bei
der Betriebstemperatur des Abluftwäschers nur ein vernachlässigbarer kleiner ölanteil zu verdunsten und in die Ablauf überzutreten
vermag. Zur Erleichterung der Regenerierung des Waschöles ist es weiterhin vorteilhaft, dessen Dampfdruck so niedrig zu
wählen, daß während der Destillation praktisch ausschließlich die aufgenommenen flüchtigeren Kohlenwasserstoffe in das Destillat
übergehen und auch hier das Waschöl selbst praktisch nicht verdunstet. So wird einerseits eine weitgehende, fast vollkommene
Reinigung der Abluft erzielt, während andererseits das im Kreislauf
befindliche Waschöl bezüglich seiner Qualität als auch seiner Quantität über lange Zeiten stabil bleibt und keine wesentlichen
Betriebskosten verursacht.
Die Steuerung der gesamten Anlage bietet keine wesentlichen Schwierigkeiten. Der Umlauf des Waschöles sowie die Förderung
des Kondensates werden durch eine Reihe von Pumpen bewirkt. Die Pumpe 1o arbeitet nur gegen eine geringe Förderhöhe und
bestimmt die Waschölbeaufschlagung des Abluftwäschers 3. Da sie die Erneuerung des durchlaufenden Waschöles bestimmt, läuft
sie zweckmäßig während des Betriebes konstant durch; es ist aber auch möglich, durch Einflußnahme auf die Fördermenge der
Pumpe den Waschöldurchsatz den jeweils anfallenden Mengen von Abluft anzupassen. Dies kann insbesondere dann zweckmäßig sein,
wenn die Abluft mehrerer Abgabestellen zu reinigen ist und einige von diesen zeitweilig stillgesetzt werden.
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Die Förderpumpe 14 bestimmt die dem Vakuum-Vorentgaser 17 zugeführten
Waschö!mengen. Da sie aus üblichem Druckpotential in
einen auf Unterdruck gehaltenen Behälter führt, kann sie unter Fortfall des Druckventiles 16 durch ein Ventil ersetzt werden,
dessen Fördermenge zweckmäßig durch Drosselung, Strombegrenzung oder Stromregelung begrenzt wird. Im Ausführungsbeispiel arbeitet
die Förderpumpe 14 gegen das am Druckventil 16 eingestellte Druckpotential auf den im Vakuum-Vorentgaser 17 aufrechterhaltenen
Unterdruck. Das Druckventil ist so eingestellt, daß die Förderpumpe Leistung aufnimmt, um den am Druckventil 16 eingestellten
Druck zu überwinden. Die gewünschte Dosierung des Förderstromes und der Abschluß des Vakuums des Vakuum-Vorentgasers 17 kann
aber auch durch übliche, als Verdrängerpumpen ausgebildete Dosierpumpen geringer Leckverluste bewirkt werden? da eine solche
Dosierpumpe ohne Druckventil in Richtung des Potentialgefälles fördert, hat die zugeordnete Antriebsvorrichtung Leistung
aufzunehmen.
Ähnliche Verhältnisse herrschen beim Antrieb der Pumpe 22,
die von einem Potential von beispielsweise 1o torr auf ein Potential von unter 1 torr fördert. Im Ausführungsbeispiel
ist eine Zentrifugalpumpe vorgesehen, die gegen ein Druckventil · 25 arbeitet.
Im Falle der Waschöl- bzw. Kondensat abziehenden Pumpen 27 und 33 wird die Förderung gegen das Vakuum des Destillationsbehälters
26 bewirkt. Um eine ungewollte Belüftung des Vakuumdestillationsbehälters sicher zu unterbinden, sind den Pumpen
jeweils Rückschlagventile 28 bzw. 32 zugeordnet.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, über die Pumpen jeweils
einen gasdichten Abschluß dadurch zu erwirken, daß diese nicht trockenlaufen; so soll beispielsweise der Kondensatspeicher 31
einerseits nur im Rahmen seiner Kapazität beansprucht werden, andererseits soll der Füllstand auch nicht unter ein vorgegebenes
Minimum absinken. Im Ausführungsbeispiel sind Behälter,
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in denen sich Flüssigkeit ansammelt, jeweils mit Niveauschaltern
39 und 4o ausgestattet. Erreicht der Flüssigkeitspegel im betreffenden Behälter, wie beispielsweise für den Sammelbehälter
13 dargestellt, den oberen Niveauschalter 39, so wird die nachgeordnete Pumpe eingeschaltet oder, bei im wesentlichen durchlaufender
Pumpe, mindestens vorübergehend auf höhere Förderleistung geschaltet. Erreicht der Flüssigkeitsspiegel, wie
im Falle des Kondensatspeichers 31 dargestellt, den unteren Niveauschalter 4o, so wird die nachgeordnete Pumpe 33 stillgesetzt.
- Weitere Möglichkeiten der Pumpensteuerung bieten sich an, wenn mindestens einige der Niveauschalter auf dem zugehörigen
Gefäß vorgeordnete Pumpen einwirken oder Überläufe oder im bestimmten Niveau absaugende Ansaugrohre Verwendung
finden.
In allen Fällen ergibt sich eine weitgehende Reinigung auch in großen Mengen anfallender Abluft mit wirtschaftlich vertretbarem
Aufwände.
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Claims (15)
1. Verfahren zum Abscheiden von gas- und/oder tropfchenförmig
in in großen Mengen anfallender Abluft auftretenden Kohlenwasserstoffen
,
dadurch gekennzeichnet, daß die kohlenwasserstoffbeladene Abluft im Gegenstrom mittels
eines in geschlossenem Kreislaufe geführten Waschöles gewaschen wird, dessen geringer Dampfdruck DampfVerluste beim
Waschen sicher unterbindet, und daß durchgelaufenes Waschöl dem Ausgangs-Sammelbehälter wieder zugeführt wird, nachdem
aufgenommene Fremdstoffe höheren Dampfdruckes durch Vakuumdestillation
entnommen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumdestillation fraktioniert durchgeführt wird, wobei ohne wesentliche Heizung und einem Druck von 1 bis 15 torr im wesentlichen aufgenommenes Wasserwand aufgenommene Gase abgeschieden werden, während in einer zweiten Stufe nach Aufheizung auf eine Temperatur von 80 bis 150° C bei einem 5 torr unterschreitenden Druck aufgenommene Kohlenwasserstoffe ausdestilliert werden.
dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumdestillation fraktioniert durchgeführt wird, wobei ohne wesentliche Heizung und einem Druck von 1 bis 15 torr im wesentlichen aufgenommenes Wasserwand aufgenommene Gase abgeschieden werden, während in einer zweiten Stufe nach Aufheizung auf eine Temperatur von 80 bis 150° C bei einem 5 torr unterschreitenden Druck aufgenommene Kohlenwasserstoffe ausdestilliert werden.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die anfallende kohlenwasserstoffbeladene Abluft dem sie
abgebenden Kamine (6) über einen Abluftwäscher (3) zugeführt
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wird, der im Gegenstrom mit dem einem Sammelbehälter (9) entnommenen Waschöl beschickt wird, daß das am Ausgang (12)
.des Abluftwäschers abgegebene Waschöl über einen definierten
Förderstrom bewirkende Mittel einem über einen Kondensator (3o) durch einen Vakuumpumpensatz (35,36) evakuierten
Vakuumdestillationsbehälter (26) zugeführt wird, und daß der Ablauf des Kondensators das Kondensat über einen Kondensatspeicher (31) und eine diesem nachgeordnete Pumpe (33)
abgibt, während eine dem Vakuumdestillationsbehälter nachgeordnete Pumpe (27) die Rückführung des diesen passierten
Waschöles in den Vorratsbehälter bewirkt.
4. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Vakuumdestillationsbehälter (26) eine Heizvorrichtung (24) zugeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (24) in der Zuleitung des Vakuumdestillationsbehälter (26) angeordnet ist.
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (24) in der Zuleitung des Vakuumdestillationsbehälter (26) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizvorrichtung (24) des Vakuumdestillationsbehälters (26) ein Wärmeaustauscher (23) vorgeordnet ist, dessen Systeme
(29) von dem Vakuumdestillationsbehälter zugeführten und diesem entnommenen Waschöl beaufschlagt sind.
7. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vakuumdestillationsbehälter (26) ein Vakuum-Vorentgaser
(17) mit zugeordnetem Vakuumpumpensatz (18,19) vorgeordnet
ist.
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8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuum-Vorentgaser (17) ein höheres Druckpotential aufweist als der Vakuumdestillationsbehälter (26).
dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuum-Vorentgaser (17) ein höheres Druckpotential aufweist als der Vakuumdestillationsbehälter (26).
9. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Waschöl-Ausgang (12) des Abluftwäschers (3) ein
Schmutzfilter (15) direkt oder indirekt nachgeordnet ist.
10. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet
daß die Zufuhr- und Abfuhrwege (4) des Abluftwäschers (3) ölabscheider (7,8) aufweisen.
11. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 1o, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vakuumdestillationsbehälter (26) und/oder dem Vakuum-Vorentgaser
(17) Dosierpumpen (14,22) vorgeordnet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierpumpen (14,22) gegen Druckventile (16,25) arbeiten.
dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierpumpen (14,22) gegen Druckventile (16,25) arbeiten.
13.Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß den das Waschöl bzw. das Kondensat vom Vakuumdestillationsbehälter
(26) bzw. dessen Kondensator (3o,37) abführenden Pumpen (27,33) Rückschlagventile (28,32) oder Druckventile
zugeordnet sind.
14. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der Behälter (9,13,17,27,31) Niveauschalter
(39,4o) aufweist.
- 15 -609818/0617
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMFHiCH ■ GERD -VIPLlPR · D. GROSSE
15. Anwendung der Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 14,
zur Ausscheidung und gegebenenfalls Wiedergewinnung von Walz- und/oder Kühlölresten aus der Abluft von Werkzeug
maschinen, insbesondere Walzgerüsten.
609818/0617
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