DE2451157B2 - Verfahren zum Reinigen von beim Betriebe von Walzgerüsten in großen Mengen anfallender Abluft - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von beim Betriebe von Walzgerüsten in großen Mengen anfallender AbluftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Abluft, die beim Betriebe von Walzgerüsten in
großen Mengen anfällt und gas- und/oder tröpfchenförmige Walz- und/oder Kühlölreste in geringer Konzentration
aufweist.
Beim Betriebe von Walzgerüsten anfallende Abluft- und Abgasströme enthalten in zwar geringer, jedoch
bereits unerwünschter Konzentration Walz- bzw. Kühlölreste, die in dieser Abluft in Form von Tröpfchen
sowie als Dampf enthalten sind. Da die mitgeführten Walz- bzw. Kühlölreste einen Verlust an Betriebsmitteln
darstellen, wird bereits an der Entstehungsstelle versucht, ihr Entweichen zu mindern oder gar zu
unterbinden. Die Beladung der Abluft läßt sich durch diese Maßnahmen aber nicht auf derart geringe Werte
absenken, wie sie im Interesse der Umwelt, insbesondere der direkten Umgebung des Walzwerkes, angestrebt
bzw. vom Gesetzgeber als höchstzulässige Werte vorgegeben sind. Es ist daher erforderlich, die
abgegebene Abluft Reinigungsprozessen zu unterziehen, welche die Konzentration der in ihr enthaltenen, im
Sinne des Umweltschutzes als Schadstoffe einzustufenden öle drastisch reduzieren.
Die Schadstoffe können in Abluft- bzw. Abgasströmen gasförmig und/oder in Form kleiner Tröpfchen
auftreten. Zur Abscheidung von in flüssiger Phase in Form von Tröpfchen mitgeführten Schadstoffen ist es
bekannt, Prallabscheider, Zyklone, Demister, Elektroabscheider
od. dgl. einzusetzen, die je nach Auslegung in der Lage sein können, Tröpfchen bis zur Größe von
0,5 μιη auszuscheiden.
Als schwierig erweist sich jedoch die Abscheidung von in der Abluft in gasförmiger Phase oder aber in
Form feinster Tröpfchen enthaltenen Schadstoffen. Zwar ist es bekannt, zur Abscheidung gasförmiger
Stoffe aktive Kohle einzusetzen; bei den beispielsweise beim Betrieb eines Walzwerkes anfallenden großen
Abluftmengen mit diesen entsprechenden Mengen von Schadstoffen werden aktive Kohle enthaltende Filter
außerordentlich aufwendig; so müßten beispielsweise 50 Liter der Schadstoffe pro Stunde ausgeschieden werden,
wobei stets die Gefahr besteht, daß die Walzöle mit ihren Additiven die Kohle verkleben und unbrauchbar
machen, so daß ein häufiger Filterwechsel erforderlich wird und die Beseitung verbrauchten Filterinhaltes
problematisch wird.
Mit üblichen, mit Wasser betriebenen Wäschern läßt sich zwar eine Anzahl fester, flüssiger und gasförmiger
Schadstoffe aus der Abluft entfernen, eine wirkungsvolle Reinigung der Abluft von Walz- und Kühlölen,
Petroleumfraktionen u. dgl. ist jedoch nicht möglich.
Grundsätzlich bekannt sind auch die thermische sowie katalytische Nachverbrennung. Wie die Abscheidung
solcher gasförmigen Schadstoffe in Kühlfallen lassen sich jedoch diese Reinigungsverfahren bei in
großen Mengen anfallender Abluft wirtschaftlich nicht anwenden, da zu große Luftmengen über die Verbrennungs/Oxydations-Temperatur
der Schadstoffe erhitzt, bis zu einer optimalen Ausscheidungstemperatur abgekühlt werden müßten bzw. große Mengen verhältnismäßig
bald wieder auszutauschender Katalysatoren einzusetzen wären. Die DT-AS 12 82 606 sowie zwei
Literaturstellen lehren, in höherer Konzentration in Gasen bzw. Abluft auftretende Kohlenwasserstoffe
mittels eines Waschöles abzuscheiden und aus diesem durch Destillation wieder zurückzugewinnen. Wie
insbesondere die DT-AS 12 82 606 zeigt, enthält die Abluft auch nach Passieren des Wäschers so hohe
Anteile von Kohlenwasserstoffen, daß sie erst nach Durchführung eines gesonderten, der vorliegenden
Aufgabe entsprechenden Reinigungsprozesses, nämlich nach Verbrennen der Schadstoffe an die Umwelt
abgegeben werden kann.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Verfahren zu finden, nach dem große Mengen von
Walz- bzw. Kühlölen mit sich führender Abluft mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwände reinigbar sind
und Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
Gelöst wird diese Aufgabe, indem die mit Walz- bzw. Kühlölen beladene Abluft im Gegenstrom mittels eines
im geschlossenen Kreislaufe geführten Waschöles gewaschen wird, dessen geringer Dampfdruck Dampfverluste
beim Waschen sicher unterbindet, und indem durchgelaufenes Waschöl dem Ausgangs-Sammelbehälter
wieder zugeführt wird, nachdem aufgenommene Fremdstoffe höheren Dampfdruckes durch Vakuumdestillation
entnommen sind. Bei der Durchführung dieses Verfahrens ist es möglich, mit erträglichem Aufwände
große Durchsatzmengen von Abluft zu erfassen und ihnen die als Schadstoffe enthaltenen Walz- bzw.
Kühlöle zu entnehmen. Der Verbrauch an Waschöl bleibt hierbei gering, da durch geringen Dampfdruck
des Waschöles Verluste beim Waschen selbst weitgehend vermieden werden und das Waschöl nach
Gebrauch regeneriert wird, indem ihm die aufgenommenen flüchtigen Bestandteile entzogen werden, und als
vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß das Wasch- bzw. Kühlöl gebrauchsfähig rückgewonnen wird.
Bewährt hat es sich, die Vakuumdestillation des Waschöles fraktioniert so durchzuführen, daß zunächst
ohne wesentliche Heizung und bei einem Druck von 1 bis 15 torr im wesentlichen aufgenommenes Wasser und
aufgenommene Gase abgeschieden werden, während in einer zweiten Stufe nach Aufheizung auf eine
Temperatur von 80 bis 15O0C bei einem 5 torr unterschreitenden Druck die aufgenommenen Walz-
bzw. Kühlöle ausdestilliert werden.
Zur Durchführung des Verfahrens hat es sich als zweckmäßig erwiesen, eine Einrichtung zu schaffen, bei
welcher die anfallende ölbeladene Abluft dem sie abgebenden Kamin über einen Abluftwäscher zugeführt
wird, der im Gegenstrom mit dem einer.". Sammelbehälter entnommenen Waschöl beschickt wird, bei der das
am Ausgang des Abluftwäschers abgegebene Waschöl über einen definierten Förderstrom bewirkende Mittel
einem über einen Kondensator durch einen Vakuumpumpensatz evakuierten Vakuumdestillationsbehälter
zugeführt wird, und bei der der Ablauf des Kondensators das Kondensat über einen Kondensatspeicher und
eine diesem nachgeordnete Pumpe abgibt, während eine dem Vakuumdestillationsbehälter nachgeordnete Pumpe
die Rückführung des diesen passierenden Waschöles in den Vorratsbehälter bewirkt Hierdurch wird ein
geschlossener Kreislauf des die Abscheidung der WaIz- und Kühlöle aus der Abluft bewirkenden Waschöles
erzielt, der kontinuierlich oder diskontinuierlich betrieben werden kann, bei dem die einzelnen Fördermittel
durch Sammelbehälter bzw. die Kapazität der Vakuumgefäße so weit entkoppelt sind, daß die Prozeßsteuerung
erleichtert ist, und bei dem sich als wesentlicher Vorteil die Wiedergewinnung der abgeschiedenen
Walz- und Kühlöle ergibt, so daß im allgemeinen bereits die hierbei gemachten Einsparungen die laufenden
Betriebskosten der Einrichtung zu decken vermögen.
Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dem Vakuumdestillationsbehälter
eine Heizvorrichtung zuzuordnen. Diese Heizvorrichtung kann in der zum Vakuumdestillationsbehälter
führenden Zuleitung für das Waschöl vorgesehen sein, und ein hoher thermischer Wirkungsgrad läßt
sich erzielen, wenn dem Vakuumdestillationsbehälter weiterhin ein Wärmeaustauscher zugeordnet ist, dessen
Systeme von dem dem Vakuumdestillationsbehälter zugeführten und dem diesem entnommenen Waschöl
beaufschlagt sind.
Einer Oxydation des Waschöles unter Einfluß der während der Destillation erreichten Temperatur wird
vorgebeugt, indem dem Vakuumdestillationsbehälter ein Vakuumvorentgaser mit diesem zugeordneten
Vakuumpumpensatz vorgeordnet ist. Zweckmäßig weist der Vakuumvorentgaser ein höheres Druckpotential
auf als der Vakuumdestillationsbehälter. Der Kreislauf des Waschöles wird von von diesem
aufgenommenen Schmutz und Festteilen entlastet, wenn dem Ausgange des Abluftwäschers ein Schmutzfilter
nachgeordnet ist. Der Waschöl-Kreislauf wird auch von Kohlenwasserstoffen entlastet, und das
Obertreten von Waschöltröpfchen in den Kamin wird sicher vermieden, wenn die Zufuhr- und Abfuhrwege
des Abluftwäschers mit Ölabscheider!! ausgestattet sind.
Der Kreislauf des Waschöles läßt sich leicht steuern bzw. beeinflussen, wenn dem Vakuumdestillationsbehälter
und/oder dem Vakuumvorentgaser Dosierpumpen vorgeordnet sind. Den Dosierpumpen sind zweckmäßig
Druckventile zugeordnet, gegen weiche diese zu arbeiten haben, so daß die Antriebe dieser Pumpen
Energie aufnehmen. Zur Sicherung gegen Luftdurchschlage sind den das Waschöl bzw. das Kondensat
abführenden Pumpen Rückschlagventile oder Druckventile zugeordnet. Weiterhin hat es sich bewährt,
mindestens eines der Gefäße bzw. einen der Behälter mit auf die Steuerungsvorrichtung der Einrichtung
einwirkenden Niveauschaltern auszustatten.
Im einzelnen ist die Erfindung anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit
einer dieses darstellenden Zeichnung erläutert.
In der Figur ist ein Walzgerüst 1 eines Aluminiumkaltwalzwerkes
dargestellt. Zur Kühlung und Schmierung der Walzen im Betriebe wird ein Walzöl verwendet, das
eine Kohlenwasserstoffraktion darstellt, bei der die
Siedepunkte der einzelnen Komponenten zwischen 200° und 250° C liegen. Während des Walzens gelangt
ein Teil des Walzöles tröpfchenförmig und, unterstützt durch die beim Walzen teilweise erreichten höheren
lu Temperaturen, auch gasförmig in die Abluft des
Walzwerkes.
Am Walzgerüst 1 sind Abzugshauben 2 angeordnet, welche die ölgeschwängerte Abluft absaugen. Der Nm3
Abluft kann hierbei durch aus 400 bis 800 mg gasförmigen Walzöles und beispielsweise 50 mg Walzöles
in Tröpfchenform enthalten.
Die zu reinigende Abluft mit ihrem hohen Anteil an Walzöldämpfen wird einem Abluftwäscher 3 zugeführt,
in dem sie in innigem Kontakt mit einem Waschöl gebracht wird. Dieses Waschöl ist so ausgewählt, daß es
einen relativ niedrigen Dampfdruck hat, so daß es selbst praktisch nicht verdunstet und der Abluft keine Dämpfe
beizusteuern vermag, andererseits aber flüchtigere Kohlenwasserstoffe aufnimmt und löst. Im Ausführungsbeispiel
ist ein Waschöl verwendet, dessen Fraktion durch den unteren Siedepunkt von 372° C
bestimmt ist.
Während des Durchströmens des Abluftwäschers 3 gibt die Abluft ihre Kohlenwasserstoffanteile an das
!') Waschöl ab, ohne von diesem nennenswerte Dampfanteile
aufnehmen zu können, und die damit gereinigte Abluft wird über den Krümmer 4 und einen Ventilator 5
gereinigt in einen Kamin 6 ausgeblasen. Dem Eintritt des Abluftwäschers 3 ist ein ölabscheider 7 vorgeord-
» net, um die Waschflüssigkeit von tröpfchenförmig
mitgeführtem Walzöl zu entlasten. Ein weiterer ölabscheider 8 ist dem Krümmer 4 vorgeordnet; er
sichert, daß beim Waschvorgang aufgewirbelte Waschöltröpfchen aus der gereinigte Abluft ausgeschieden
4(i werden.
Um eine weitgehende Reinigung zu erzielen, wird die Abluft im Abluftwäscher 3 durch mehrere Waschölschichten
geleitet. Da mit zunehmendem Walzölanteil der Waschflüssigkeit auch die aus der Abluft nicht mehr
« ausscheidbaren Walzöldampf-Anteile steigen, wird der
Abluftwäscher im Gegenstrom beschickt, so daß die eintretende Abluft auf Waschöl trifft, das bereits
Walzöldampf aufgenommen hat, während mit zunehmender Reinigung der Abluft auch frischeres Waschöl
mit der Abluft in Kontakt gebracht wird.
Das Waschöl wird dem Abluftwäscher 3 aus dem Vorratsbehälter 9 über die auf den Flüssigkeitsanschluß
11 wirkende Pumpe 10 zugeführt und speist die oberste der Waschschichten des Abluftwäschers. Durch Über-
">"> laufe gelangt das Waschöl im Gegenstrom zur Abluft
auf den jeweils tieferen Waschboden und fließt vom untersten der Waschböden über den Flüssigkeitsaustritt
12 in einen Sammelbehälter 13 ab. Das hier angesammelte Walzöl enthaltende Waschöl wird mittels einer
w) Pumpe 14 über ein Schmutzfilter 15 gegen ein
Druckventil 16 in einen Vakuum-Vorentgaser 17 gedrückt, der durch einen aus Vorpumpe 18 und
Hauptpumpe 19 bestehenden Vakuumpumpsatz auf einen Druck von 9 bis 10 torr evakuiert ist. Während das
'·"· Schmutzfilter 15 feste Verunreinigungen zurückhielt, wird im auf Raumtemperatur gehaltenen Vakuum-Vorentgaser
17 dem Waschöl ein Teil des von ihm während des Waschvorganges aufgenommenen Wassers sowie
fast das gesamte aufgenommene Gas, wie bspw. Sauerstoff und Stickstoff, entzogen. Im Abluftstrom
mitgerissene öltropfen werden im Abscheider 20 bzw. im dem Vakuumpumpsatz nachgeordneten ölfänger 21
abgeschieden.
Am Ausgange des Vakuum-Vorentgasers 17 wird das
Waschöl, dem bereits Gase und Wasser entzogen sind, mittels der Pumpe 22 entnommen und über einen
Wärmeaustauscher 23 sowie eine Heizvorrichtung 24 gegen ein Druckventil 25 in den Vakuumdestillationsbehalter
26 gefördert. Im Wärmeaustauscher 23 wird das Waschöl im Gegenstrom durch das diesen Vakuumdestillationsbehälter
verlassende Waschöl aufgeheizt. Eine weitere Aufheizung auf eine Temperatur zwischen 100°
und 135°C wird in der Heizvorrichtung 24 bewirkt, welche die thermischen Verluste zu decken hat. Im
Ausführungsbeispiel ist eine heißwasserbeheizte Heizvorrichtung 24 dargestellt; an ihre Stelle können eine
elektrische Heizvorrichtung, eine Beheizung durch öl oder Erdgas, mittels Dampfes, oder aber beliebige
andere Heizvorrichtungen treten.
Im Vakuumdestillationsbehälter 26 findet bei einer am Wärmeaustauscher 23, insbesondere aber in der
Heizvorrichtung 24 einstellbaren Temperatur zwischen 80° und 150°C und bei einem 1 torr vorzugsweise
unterschreitenden Druck die Trennung der leichter siedenden Walzölanteile von dem höhere Siedepunkte
aufweisenden Waschöl statt. Im durch nicht dargestellte Mittel gekühlten Kondensator 30 fällt das ausdestillierte
Walzöl als Destillat an und vermag in den Kondensatspeicher 31 abzulaufen, von dem es über ein
Rückschlagventil 32 mittels der Pumpe 33 in einen Walzölbehälter 34 abziehbar ist und, frischem Walzöl
zugesetzt, dem Kreislauf des Walzöles wieder dienstbar gemacht wird. Aufrechterhalten wird der geringe Druck
von etwa 1 torr des Vakuumdestillationsbehälters 26 durch einen Vakuumpumpsatz, der eine Vorpumpe 35
sowie eine Hauptpumpe 36 aufweist, denen ein ölfänger 38 nachgeordnet ist. Zwischen der Vor- und Hauptpumpe
ist ein weiterer, mit Kühlsole gespeister Kondensator 37 angeordnet; das in diesem auftretende Kondensat
kann über einen Siphon in die zum Kondensatspeicher 31 führende Leitung übertreten, über eine Drosselstrekke
in diese geführt werden und/oder kann durch Betätigung von Ventilen nach Ansammlung ausreichender
Mengen in diese Leitung abgelassen werden.
Das im Vakuumdestillationsbehälter 26 nunmehr auch vom Walzöl gereinigte Waschöl wird diesem
mittels der Pumpe 27 entnommen und über ein Rückschlagventil 28 sowie die Heizschlange 29 des
Wärmeaustauschers 23 in den Vorratsbehälter 9 zurückgedrückt, so daß mit der Rückführung des
regenerierten und im Wärmeaustauscher 23 wieder abgekühlten Waschöles in den Sammelbehälter 9 der
Kreislauf des Waschöles sich schließt.
Die beschriebene Einrichtung erweist sich im Betriebe als außerordentlich vorteilhaft. Die erfindungsgemäße
Wäsche der walzölbeladenen Abluft reinigt diese nicht nur bis auf wünschenswert geringe und fast
vernachlässigbare Anteile unerwünschter Schadstoffe, es ist auch möglich, diese zu separieren, aufzufangen und
wieder zu verwenden, so daß im Ausführungsbeispiel bei der Beschaffung von Walzöl erhebliche Einsparungen
auftreten. So ist es durchaus möglich, aus der Abluft eines üblichen Walzwerkes zwischen 50 bis 100 Liter
Walzöl je Stunde aufzufangen; die hierbei möglichen Einsparungen bei der Beschaffung von Walzöl vermögen
durchaus, mindestens den Energiebedarf der
beschriebenen Einrichtung zu decken, so daß da: Reinigungsverfahren mit verhältnismäßig geringer
Kosten und damit wirtschaftlich durchführbar ist.
Als wesentlich hat sich gezeigt, daß als Waschflüssig keit ein Öl mit einem so niedrigen Dampfdrucl
verwendet wird, daß bei der Betriebstemperatur de: Abluftwäschers nur ein vernachlässigbarer kleinei
Ölanteil zu verdunsten und in die Abluft überzutreter vermag. Zur Erleichterung der Regenerierung de:
Waschöles ist es weiterhin vorteilhaft, dessen Dampf druck so niedrig zu wählen, daß während dei
Destillation praktisch ausschließlich die aufgenomme nen flüchtigeren Kohlenwasserstoffe in das Destilla
übergehen und auch hier das Waschöl selbst praktisch nicht verdunstet. So wird einerseits eine weitgehende
fast vollkommene Reinigung der Abluft erzielt, wahrem andererseits das im Kreislauf befindliche Waschö
bezüglich seiner Qualität als auch seiner Quantität übei längere Zeit stabil bleibt und keine wesentlicher
Betriebskosten verursacht
Die Steuerung der gesamten Anlage bietet keint wesentlichen Schwierigkeiten. Der Umlauf des Wasch
Öles sowie die Förderung des Kondensates werder durch eine Reihe von Pumpen bewirkt. Die Pumpe K
arbeitet nur gegen eine geringe Förderhöhe unc bestimmt die Waschölbeaufschlagung des Abluftwä
schers 3. Da sie die Erneuerung des durchlaufender Waschöles bestimmt, läuft sie zweckmäßig während de;
Betriebes konstant durch; es ist aber auch möglich durch Einflußnahme auf die Fördermenge der Pumps
den Waschöldurchsatz den jeweils anfallenden Menger von Abluft anzupassen. Dies kann insbesondere danr
zweckmäßig sein, wenn die Abluft mehrerer Abgabestellen zu reinigen ist und einige von diesen zeitweilig
stillgesetzt werden.
Die Förderpumpe 14 bestimmt die dem Vakuum-Vorentgaser
17 zugeführten Waschölmengen. Da sie aus üblichem Druckpotential in einen auf Unterdruck
gehaltenen Behälter führt, kann sie unter Fortfall de: Druckventiles 16 durch ein Ventil ersetzt werden
dessen Fördermenge zweckmäßig durch Drosselung Strombegrenzung oder Stromregelung begrenzt wird
Im Ausführungsbeispiel arbeitet die Förderpumpe U gegen das am Druckventil 16 eingestellte Druckpotential
auf den im Vakuum-Vorentgaser 17 aufrechterhaltenen Unterdruck. Das Druckventil ist so eingestellt, daC
die Förderpumpe Leistung aufnimmt, um den an Druckventil 16 eingestellten Druck zu überwinden. Die
gewünschte Dosierung des Förderstromes und der Abschluß des Vakuums des Vakuum-Vorentgasers 17
kann aber auch durch übliche, als Verdrängerpumper ausgebildete Dosierpumpen geringer Leckverluste
bewirkt werden; da eine solche Dosierpumpe ohne Druckventil in Richtung des Potentialgefälles fördert
hat die zugeordnete Antriebsvorrichtung Leistung aufzunehmen.
Ähnliche Verhältnisse herrschen beim Antrieb dei Pumpe 22, die von einem Potential von beispielsweise IC
torr auf ein Potential von unter 1 torr fördert. Im Ausführungsbeispiel ist eine Zentrifugalpumpe vorgesehen,
die gegen ein Druckventil 25 arbeitet.
Im Falle der Waschöl- bzw. Kondensat abziehenden Pumpen 27 und 33 wird die Förderung gegen das
Vakuum des Destillationsbehälters 26 bewirkt. Um eine ungewollte Belüftung des Vakuumdestillationsbehälter!
sicher zu unterbinden, sind den Pumpen jeweils Rückschlagventile 28 bzw. 32 zugeordnet.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, über die
Pumpen jeweils einen gasdichten Abschluß dadurch zu erwirken, daß diese nicht trockenlaufcn; so soll
beispielsweise der Kondensatspeicher 31 einerseits nur im Rahmen seiner Kapazität beansprucht werden,
andererseits soll der Füllstand auch nicht unter ein vorgegebenes Minimum absinken. Im Ausführungsbeispiel
sind Behälter in denen sich Flüssigkeit ansammelt, jeweils mit Niveauschaltern 39 und 40 ausgestattet.
Erreicht der Flüssigkeitspegel im betreffenden Behälter, wie beispielsweise für den Sammelbehälter 13 dargestellt,
den oberen Niveauschalter 39, so wird die nachgeordnete Pumpe eingeschaltet oder, bei im
wesentlichen durchlaufender Pumpe, mindestens vor-
übergehend auf höhere Förderleistung geschaltet. Erreicht der Flüssigkeitsspiegel, wie im Falle des
Kondensatspeichers 31 dargestellt, den unteren Niveauschalter 40, so wird die nachgeordnete Pumpe 33
stillgesetzt. — Weitere Möglichkeiten der Pumpensteuerung bieten sich an, wenn mindestens einige der
Niveauschalter auf dem zugehörigen Gefäß vorgeordnete Pumpen einwirken oder Überläufe oder im
bestimmten Niveau absaugende Ansaugrohre Verwendung finden.
In allen Fällen ergibt sich eine weitgehende Reinigung auch in großen Mengen anfallender Abluft
mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwände.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Reinigen von Abluft, die beim Betriebe von Walzgerüsten in großen Mengen
anfällt und gas- und/oder tröpfchenförmige WaIz- und/oder Kühlölreste in geringer Konzentration
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die ölbeladene Abluft im Gegenstrom mittels eines
in geschlossenem Kreislaufe geführten Waschöles gewaschen wird, dessen geringer Dampfdruck
Dampfverluste beim Waschen sicher unterbindet, und daß das durchgelaufene Waschöl dem Ausgangs-Sammelbehälter
wieder zugeführt wird, nachdem aufgenommene Fremdstoffe höheren Dampfdruckes durch Vakuumdestillation entnommen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumdestillation fraktioniert
durchgeführt wird, wobei ohne wesentliche Heizung und einem Druck von 1 bis 15 torr im wesentlichen
aufgenommenes Wasser und aufgenommene Gase abgeschieden werden, während in einer zweiten
Stufe nach Aufheizung auf eine Temperatur von 80° bis 15O0C bei einem 5 torr unterschreitenden Druck
aufgenommenes Walz- und/oder Kühlöl wiederverwendungsfähig gereinigt ausdestilliert werden.
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