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Auffangvorrichtung für einen freifallendn Körper (Zusatz zu Patent
, P 24 19 956.2 vom 25.4.1974) Im Hauptpatent ist eine Auffangvorrichtung für einen
freifallenden Körper beschrieben, die eine an zwei gegenüberliegenden Seiten an
im Abstand vom Boden abgestützten Tragleisten gehaltene Materialbalrn aufweiset.
Die Auffangvorrichtung ist insbesondere im Sportbetrieb für Hochsprungübungen vorgesehen,
wobei der Sportler nach dem Sprung über die Latte in die aufgespannt gehaltene Materialbahn
fällt. Die Auffangvorrichtung ist als Ersatz für die heute vielerorts gebrauchten
Kissenblöcke aus geschäumtem Material vorgesehen, welche nicht billig und aufgrund
ihrer grossen Abmessungen nicht leicht zu handhaben sind.
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Die im Hauptpatent beschriebene Auffangvorrichtung ist erfindungsgemäss
dadurch gekennzeichnet, das beide Tragleisten an einem transportablen Grundrahmen
gedämpft federnd gehalten sind, der Spannvorrichtungen zum Spannen der Materialbahn
trägt. Damit die Vorrichtung besser transportierbar ist und bei Nichtgebrauch weniger
Platz benötigt, ist der Grundrahmen vorzugsweise zusammenklappbar, sodass eine betriebsbereite
Vorrichtung mit ihren Abmessungen von beispielsweise 3 auf 6 Metern im zusammengeklappten
Zustand nur etwa 3m2 Platz benötigt.
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Bei jeder Auffangvorrichtung dieser Art, die einen zusammenklappbaren
oder einen starren Grundrahmen besitzen kann oder mit Bodenhülsen verankert sein
kann, muss die die Auffangfläche bildende Materialbahn gespannt werden können0 Den
für diesen Zweck im Hauptpatent beschriebenen verschiedenen Lösungsvorschlägen ist
ein gemeinsames Prinzip eigen wonach an einer Seite des Grundrahmens Stützglieder
für die eine der beiden die Materialbahn gespannt haltenden Tragleisten angelenkt
sind, welche in zur Tragleiste senkmechm
ter Ricl}tung bezüglich
des Grundrahmens nach aussen zu schwenkens sind, um die Materialbahn zu spannen.
Jedes Stützglied ist durch ein Dämpfungselement, das vorzugsweise ein Feder-Stossdämpfer
ist, gegenüber dem Grundrahmen abgestützt, sodass bei der durch das Auftreffen eines
Körpers auf die Materialbahn ausgelösten Schwenkbewegung des Stützgliedes in der
Einwärtsrichtung das schräg angeordnete Dämpfungselement zur Wirkung kommt. Zum
Spannen der Materialbahn wird das über ein Gleitstück beweglich abgestützte untere
Ende des Dämpfungselementes mittels einer Gewindespindel oder einer die gleiche
Wirkung erzielenden Einrichtung nach aussen gezogen oder gedrückt, wodurch das Dämpfungselement
eine bestimmte Vorspannung erhält.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin,
das Spannen und Entspannen der Materialbahn mit einfacheren als den vorbeschriebenen
Mitteln zu erreichen, da Gewindespindeln und Gleitstücke oder entsprechende Konstruktionselemente
relativ aufwendig sind. Dabei wurde von der Ueberlegung ausgegangen, dass man das
für den Abbau einer Vorrichtung mit starrem Grundrahmen oder für das Zusammenklappen
des Grundrahmens notwendige Entspannen auch auf anderem Wege erreichen kann, indem
man der in der Betriebstellung der Vorrichtung die Spannung der Materialbahn erzeugen
den Ftecrkraft mit einer grösseren Kraft entgegenwirkt, d.h.
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die erstere quasi aufhebt, was verschiedene Vorteile mit sich bringt.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Auffangvorrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäss dadurch ge kennzeichnet, dass an mindestens einer Seite des Grundrahmens
mittels je eines Schwenkgelenkes Tragleisten-Stützglieder angelenkt sind, an deren
oberen Enden die Tragleiste mit der Materialbalal befestigt ist und die in einer
zur Tragleiste
senkrechten Ebene schwenkbeweglich sind, dass zwischen
jedem Tragleisten-Stützglied und dem Grundrahmen ein schräg stehender Feder-Stossdämpfer
mit festen Anlenkpunkten angeordnet ist, der in der Betriebstellung die Materialbahn
gespannt hält, und dass ferner am Grundrahmen Mittel vorgesehen sind, die betätigbar
sind, um durch eine dem Feder-Stossdämpfer entgegenwirkende Kraft das Tragleisten-Stützglied
zwecks Entspannen der Materialbahn einwärts geschwenkt zu halten.
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In zweckmässiger Ausgestaltung ist mindestens ein Tragleisten-Stützglied
über das Schwenkgelenk hinaus nach unten verlängert und bestehen ferner die Mittel
zum Schwenken dieses Tragleisten-Stützgliedes aus einem am Grundrahmen unterhalb
des Schwenkgelenkes angeordneten Hubzylinder, dessen Eolbenstange mit dem unteren
Ende des verlängerten Tragleisten-Stützgliedes in Mitnahmeeingriff bringbar ist.
In bevorzugter Weise wählt man für den Hub zylinder einen einfachen hydraulischen
Wagenheber. Um in vorteilhafter Weise diese Einrichtung mit einem am verlängerten
Stützglied angreifenden Wagenheber nur einmal vorzusehen, sind in zweckmässiger
Ausgestaltung mehrere Tragleisten-Stützglieder an der gleichen Grundrahmenseite
zwecks Erreichung gleicher Schwenkbewegung untereinander verbunden, und zwar vorzugsweise
durch ein die Schwenkgelenke kuppelndes und Torsionskraft übertragendes Rohr. Neben
der Tatsache, dass diese Einrichtung sehr einfach und preisgünstig ist ergibt sich
der besondere Vorteil, dass die zum Entspannen der Materialbahn notwendige Einrichtung
frei von jeder im Betrieb auftretenden Kraft ist, da beim Auftreffen eines Körpers
auf die Materialbahn das Stützglied sich vom Hubzylinder frei entfernen kann, während
bei der im Hauptpatent beschriebenen Vorrichtung die Kräfte eines auftreffenden
Körpers zum grossen Teil über die Spannvorrichtung geleitet werden und diese Kräfte
eine Grössenordnung von 1500kg erreichen können.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des rechten Teils der Auffangvorrichtung
im betriebsbereiten Zustand in schematischer Darstellung; Fig. 2 denselben Teil
der Auffangvorrichtung beim Auftreffen eines Körpers auf die Materialbahn; Fig.
3 denselben Teil der Auffangvorrichtung, bei der die Materialbahn entspannt ist.
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Die Auffangvorrichtung besitzt einen in Uebereinstimmung mit dem
Hauptpatent mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichneten Grundrahmen 1, der im wesentlichen
aus zwei paralell angeordneten und durch Querverstrebungen verbundenen Trägern besteht,
von denen in der schematischen Darstellung nach den Fig. 1-3 der eine der hintereinanderliegenden
sichtbar ist. An dem schräg aufwärts gerichteten Teil 11 jedes der als Fachwerk
ausgebildeten Träger des Grundrahmens 1 ist am Ende ein Tragleisten-Stützglied 20
mittels eines Schwenkgelenkes 21 angelenkt. Die oberen Enden der beiden Stützglieder
20 an jedem Träger des Grundrahmens sind durch eine Tragleiste 4 verbunden, an welcher
der eine Rand der Materialbahn 6 zum Auffangen des freifallenden Körpers befestigt
ist. Die Tragleisten-Stützglieder 20 sind in einer zu dieser Tragleiste 4 senkrechten
Ebene einwärts und auswärts bezüglich des Grundrahmens schwenkbeweglich. Zwischen
dem Grundrahmen und jedem Stützglied 20 ist jeweils ein Dämpfungselement in Form
eines Feder-Stossdämpfers 22 schräg angeordnet, dessen unteres Ende am Träger des
Grundrahmens und dessen oberes Ende an dem Stützglied 20 unterhalb der Tragleiste
angelenkt
ist. Im betriebsbereiten Zustand nach Fig.
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1 ist die Materialbahn 6 aufgrund der Vorspannung des Feder-Stossdämpfers
22 gespannt, wobei das Stützglied 20 nach aussen gedrückt wird.
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Von den beiden Tragleisten-Stützgliedern 20 an einer Seite des Grundrahmens
ist mindestens eines über das Schwenkgelenk 21 nach unten verlängert, und das untere
Ende befindet sich in einem kurzen Abstand vor der Kolbenstange eines am Grundrahmen
waagerecht angeordneten Hub zylinders 56. Als Hubzylinder ist ein einfacher hydraulischer
Wagenheber verwendet. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann das Tragleisten-Stützglied
20 beim Auftreffen eines freifallenden Körpers auf die Materialbahn 6 um das Schwenkgelenk
21 frei schwenken, wobei sich der unterhalb des Schwenkgelenkes befindliche Teil
von dem Hubzylinder 56 wegbewegt.
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Damit der Grundrahmen 1 zusammengeklappt werden kann, wobei die Träger
des Grundrahmens, wie im Hauptpatent beschrieben, um senkrechte Achsen 12 geschwenkt
werden, muss zuvor die Materialbahn 6 entspannt werden. Zu diesem Zweck wird der
hydraulische Wagenheber 56 betätigt, sodass dessen ausfahrende Kolbenstange den
unterhalb des Schwenkgelenkes 21 befindlichen Teil des Stützgliedes 20 nach aussen
drückt, womit der vom Schwenkgelenk nach oben sich erstreckende Teil des Stützgliedes
entgegen der Wirkung des dort angelenkten Federstossdämpfers 22 einwärts geschwenkt
wird und die Materialbahn 6 entspannt wird.. Der Grundrahmen 1 kann dann zusammengeklappt
werden, und da in diesem Zustand der Abstand der beiden zur Befestigung der Materialbahn
dienenden Tragleisten 4, von denen in den Fig. 1-3 nur die rechte dargestellt ist,
wesentlich reduziert ist und die Materialbahn daher locker durchhängt, kann zur
Entlastung
des Feder-Stossdämpfers 22 die Kolbenstange des Hubzylinders 56 wieder eingefahren
werden, was durch Betätigung einer Handschraube 57 erfolgt. Beim Aufbau der Auffangvorrichtung
sind die zuvor beschriebenen Massnahmen in entsprechend anderer Reihenfolge durchzuführen,
wobei zuerst die Kolbenstange des Hubzylinders ausgefahren wird, um den Grundrahmen
auseinanderklappen zu können, und nachfolgend die Kolbenstange des fiubzylinders
eingefahren wird, sodass der Feder-Stossdämpfer die Materialbahn spannt.
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Wenn nur ein Hubzylinder vorgesehen ist, muss die Schwenkbewegung
auf das zweite am Grundrahmen angelenkte Tragleisten-Stützglied 20 übertragen werden.
Zu diesem Zweck sind die in der Zeichenebene voreinander liegenden Schwenkgelenke
21 durch ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Rohr verbunden, welches die Torsionskraft
überträgt.
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Die Einrichtung zur Aufhebung der Vorspannung der Materialbahn könnte
anstelle des mit Druckkraft arbeitenden Hubzylinders ebenso auch Mittel aufweisen,
die durch zwischen dem Grundrahmen und dem oberhalb des Schwenkgelenkes sich erstreckenden
Teil des Stützgliedes 20 ausgeübte Zugkraft letzteres einwärtsschwenken.
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Der Vorteil der zuvor beschriebenen Einrichtung besteht nicht nur
darin, dass sie sehr einfach und preisgünstig ist, sondern dass im Gegensatz zu
den im Hauptpatent beschriebenen Lösungsvorschlägen die im Betrieb auftretenden
erheblichen Kräfte nicht über die Spannvorrichtung geleitet werden, ferner ist die
Spannung unabhängig von der Einstellung durch die Bedienungsperson, was bei der
im Hauptpatent beschriebenen
Spannvorrichtung mit von Hand zu betätigenden
Gewindespindeln etc. nicht der Fall ist.
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Ebenso wäre es auch möglich, die durch Belastung der Materialbahn
mit dem Gewicht einer grösseren Anzahl von Personen einwärts geschwenkten Stützglieder
in dieser Schwenkstellung durch Riegelhaken festzuhalten, die die Stützglieder mit
dem Grundrahmen verbinden.