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VAGINALRI NG Die Erfindung betrifft einen Vaginalring, der sowohl
gestagen als auch östrogen wirkende Arzneistoffe allein oder in Kombination enthält.
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Vaginalringe, die gestagen wirksame Steroidhormone oder eine Kombination
von gestagen und östrogen wirkenden Arzneimittelwirkstoffen enthalten und mit oder
ohne Osxlationshemmung eine Konzeption verhindern, bieten sich an, wenn Arzneiformen
zur peroralen Applikation, die diese Wirkstoffe enthalten, aus den verschiedensten
Gründen nicht angewendet werden sollen, beispielsweise bei bestehendem Widerwillen
gegen eine Tabletteneinnahme. Vaginalringe haben weiterhin den Vorteil, daß die
Frau von dem Zwang der täglichen Tabletteneinnahme befreit ist. Es handelt sich
um einfach zu applizierende ringförmige Gebilde, die in die Scheide eingeführt werden.
Sie werden von den Frauen gut toleriert. Sie haben gegenüber den bekannten Intrauterinpessaren
und subdermal applizierten Kapseln weiterhin den Vorteil, jederzeit von der Frau
selbst entfernt und wieder eingesetzt werden zu können.
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Vaginalringe aus Kunststoff, insbesondere solche auf Basis von Silikonelastomeren,
die aus RTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmassen erhalten werden (Contraception
8(1973) 651) oder auf der Grundlage von Silikonkautschuk-Heißvulkanisaten (Steroids
21 (1973) 325), die Arzneimittelwirkstoffe wie Steroidhormone enthalten, sind an
sich bekannt (Fertil.
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Steril. 21 (1970)99; Amer.J.Obstet.Gynecol. 113 (1972) 927; Contraception
8 (6)(1973) 561; DT OS 1.900.196). Der Arzneimittelwirkstoff wird aus dem Kunststoffträger
über einen längeren Zeitraum abgegeben und durch die Vaginalmucosa resorbiert.
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Die in den bekannten Vaginalringen enthaltenen Steroidhormone sind
ausschließlich solche mit gestagener Wirkung. In Abhängigkeit von der Höhe der Wirkstoffabgaberate
der Vaginalringe wird durch deren Anwendung mit oder ohne Ovulationshemmung ein
Konzeptionsschutz erzielt.
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Bisher bekannte Kontrazeptiva in Form von Vaginalringen haben jedoch
Nachteile. Sie werden unter anderem auf Grundlage von RTV-Silikonlcautschuk-Zweikomponentenmassen
hergestellt, deren schlechte mechanische Eigenschaften bekannt sind. Die mechanischen
Eigenschaften der RTV-Vulkanisate müssen erst durch
den Zusatz von
Füllstoffen verbessert werden. Diese Füllstoffe können jedoch die Wirkstoffabgabe
aus dem Vaginalring nachteilig beeinflussen. Einige der bekannten Vaginalringe werden
durch Vulkanisation von Arzneistoffsuspensionen in RTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmassen
in entsprechenden Formen hergestellt. Die Arzneimittebqirkstoffe werden aus dieser
Art Vaginalring im Anwendungszeitraum in mit der Zeit sich stark verringernden Mengen
abgegeben (Contraception 8 (1973) 561).
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Erhebliche Unterschiede in der Dosierung der Arzneimittelwirkstoffe
haben zwangsläufig qualitative und quantitative Unterschiede in der biologischen
bzw. kontrazeptiven Wirkung sowie in der Art und dem Ausmaß unerwünschter Nebenwirkungen
im Anwendungszeitraum der Vaginalringe zur Folge. Bekannte Vaginalringe, die den
Arzneistoff homogen in der Kunststoffgrundlage suspendiert enthalten, haben ein
Gesamtgewicht von ca. 6,o bis 15,0 g. Soll der Arzneimittelwirkstoff aus diesen
Vaginalringen im Anwendungszeitraum in der für die erwünschte Wirkung ausreichenden
Menge abgegeben werden, dann müssen sie ca. 5 bis 30 Gew.% Arzneimittelwirkstoff
enthalten. Das ist in Relation zu der im Anwendungszeitraum abgegebenen Arzneimittelwirkstoffmenge
ein unwirtschaftlich hoher Gehalt
an Wirkstoff in der Arzneiform.
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Des weiteren ist bisher kein Verfahren bekannt, die Höhe der erwünschten
Arzneimittelwirkstoffabgaberate für einen bestimmten Arzneimittelwirkstoff aus derartigen
Vaginalringen auf Silikonelastomergrundlagen einzustellen.
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Bisher bekannte Vaginalringe werden zum Teil auf Grundlage physiologisch
nicht ganz unbedenklicher Kunststoffe hergestellt. So werden aus RTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmassen,
die Zinnverbindungen als Vulkanisationsbeschleuniger enthalten, zur Herstellung
von Vaginalringen benutzt. Die Vulkanisationsbeschleuniger wirken auf den lebenden
Organismus toxisch (Amer.J.Obstet.Gynecol. 113 (1972) 927).
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Bekannt sind auch Vaginalringe, die ähnlich denen zur Prolapsbehandlung
mit einer Metallfeder versehen sind. Diese Vaginalringe sind relativ steif. Bei
ihrer Anwendung kann es zu Schleimhauterosionen im Bereich des posterolateralen
Scheidengewölbes kommen (Amer.Med.Ass. 208(1969)949). In der GB PS 1.264.732 sind
Vorrichtungen beschrieben, die aus einer arzneimittelwirkstoffhaltigen Kapsel auf
einem Kunststoffring aus Silikonkautschuk bestehen. Derartige Vorrichtungen sind
jedoch
aufgrund ihrer Konstruktion schlecht zur Serienfertigung
geeignet. Auch fehlt es diesen Ringen in der Anwendung an Praktikabilität.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Arzneimittelwirkstoff enthaltende
Vaginalringe bereitzustellen, die die Wirkstoffe über mehrere Wochen, mindestens
jedoch drei Wochen, regelmäßig und gleichbleibend in den zur Erzielung der erwünschten
biologischen Wirkung erforderlichen Menge abgeben und die vorgenannten Nachteile
bekannter Vaginalringe überwinden.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man einen Supportring
aus Kunststoff mit ein oder zwei umlaufenden sackförmigen Vertiefungen zur Aufnahme
von in diese Vertiefungen passenden arzneimittelwirkstoffhaltigen Ringen auf Grundlage
von LTV-Silikonelastomer verwendet.
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Der erfindungsgemäße Vaginalring setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
Der eigentliche Kunststoffsupportring mit ein oder zwei Vertiefungen, ein arzneimittelwirkstoffhaltiger
Innen- oder Außenring oder beide arzneimittelwirkstoffhaltigen Ringe zusammen, die
in die sackförmigen Vertiefungen des Supportringes eingepasst werden.
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Die arzneimittelwirkstoffhaltigen Ringe haben vorzugsweise einen kreisförmigen
Querschnitt. Der Querschnitt kann aber auch kreisabschnittförmig sein. Die Abmessungen
des Supportringes und der Wirkstoff-haltigen Ringe sind so gewählt, daß die Berührungspunkte
der Außen- bzw. Innenkante des Supportringes mit dem wirkstoffhaltigen Ring über
der Mittelpunktslinie des wirkstoffhaltigen Ringes bei kreisförmigem Querschnitt
bzw. der Nittelpunktslinie des den Abschnitt bildenden Kreises bei kreisabschnittförmigem
Querschnitt liegt. Damit wird eine günstige Fixierung der Wirkstoff-haltigen Ringe
in den sackförmigen Vertiefungen des Supportringes erreicht.
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Die erfindungsgemäßen Vaginalringe haben eine durchschnittliche Größe
von 0,5 bis 20 cm, wobei die Größe vom Anwendung fall abhängig ist. Bei kleineren
Säugetieren, wie Hunden, wird die Ringgröße kleiner sein als bei größeren Säugetieren,
wie Pferden und Kühen. Bei Vaginalringen für Frauen beträgt der Außendurchmesser
ca. 5 bis 10 cm und z.B. bei Rhesusaffen ca. 2 bis 3 cm. Der Durchmesser des Ringquerschnitts
beträgt 5 bis 15 mm, vorzugsweise 7 bis 10 mm.
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Fig. 1-3 zeigt die Draufsicht auf erfindungsgemäße Vaginalringe.
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Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch den Vaginalring mit eingelegtem
Innen- und Außenring mit kreisförmigem Querschnitt.
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Fig. 4a zeigt ergänzend einen Querschnitt des Supportringes für Innen-
und Außenring mit kreisförmigem Querschnitt.
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Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch den Vaginalring mit einem Innenring
mit kreisförmigem Innenring und einen Außenring mit kreisabschnittförmigem Querschnitt.
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Fig. 5a zeigt ergänzend einen Querschnitt des Supportringes für Innenring
mit kreisförmigem Querschnitt und Außenring mit kreisabschnittförmigem Querschnitt.
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Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch einen Vaginalring mit einem Außenring
mit kreisabschnittförniigem Querschnitt.
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Fig. 6a zeigt ergänzend einen Querschnitt des Supportringes für Außenring
mit kreisabschnittförmigem Querschnitt.
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Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch einen Vaginalring mit einem Innenring
mit kreisförmigem Querschnitt.
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Fig. 7a zeigt ergänzend einen Querschnitt des Supportringes für Innenring
mit kreisförmigem Querschnitt.
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Eine mögliche Ausführungsform wäre auch ein Vaginalring mit einem
Außenring, der einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
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Der Supportring kann aus jedem physiologisch unbedenklichen Kunststoff
bestehen, solange er eine ausreichende Festigkeit und Elastizität besitzt. Geeignet
sind Kunststoffe, wie beispielsweise Organopolysiloxanelastomere wie LTV-Dimethylpolysiloxanelastomere,
heißvulkanisierte Dimethylpolysiloxan elastomere, Polyamide, natürlicher und synthetischer
Kautschuk, Polyester, Polytetrafluoraethylen und Polyaethylene, die in an sich bekannter
Weise, z.B. durch Spritzen oder Gießen zu dem Formkörper verarbeitet werden.
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Die Arzneimittelwirkstoff-haltigen Kunststoffringe werden auf der
Grundlage von an sich bekannten LTV-Silikonelastomeren hergestellt. Organopolysiloxan-Zweikomponenten-Formmassen
vom LTV-Typ (low temperature vulcanising type) und Bestandteile dieser Massen sind
z.B. aus DT AS 1.171.641 und 1.900#969, DT OS 1.940.124, U#SP 2.823.218, 3.159,601,
3.159.662 und 3.220.972 bekannt.
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Geeignet sind beispielsweise LTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmassen,
die aus 89-91 % linearen, maximal 0,5 Mol-% Methylvinylsiloxaneinheiten enthalten,
dem Dimethyl polysiloxan und 9-11 % SiH-Bindungen enthaltendem Dimethyl polysiloxan
mit einem Molekulargewicht von 500 bis 1000, die bis zu 3 SiH-Bindungen enthalten,
bestehen und mit Platin oder Platinverbindungen, wie Hexachlorplatinsäure katalysiert
sind (LTV-Silikonelastomer A), LTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmassen, die 85
bis 89 % Dimethylpolysiloxan mit maximal 0,5 Mol-% Methylvinylsiloxaneinheiten,
5-6 % Dimethylpolysiloxan mit Si-H-Bindungen, 5-10 % eines vernetzend und verstärkend
wirkenden Dimethylpolysiloxanharzes mit maximal 1,2 Mol-% Methylvinylsiloxaneinheiten
enthalten und beispielsweise mit Platinverbindungen katalysiert sind (LTV-Silikonelastomer
B) und Dimethylpolysiloxancopolymer
enthaltende LTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenformmassen
(LTV-Silikonelastomer C).
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Das LTV-Silikonelastomer C besteht aus: 1. 20 - 100 Gew.-Teilen eines
Organopolysiloxans mit einer Viskosität von 500 - 200.000 cSt (bei 25 °C) und der
allgemeinen Formel:
wobei R für einen Alkyl- (bevorzugt Methyl-) und/oder Phenylrest steht, und n eine
ganze Zahl von 200 bis 1600 ist.
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II. O - 50 Gew.-Teilen eines Organopolysiloxancopolymers bestehend
aus: a) R' 3Si00,5-Einheiten b) R'2viSi00,5-Einheiten und c) Si02-Einheiten wobei
R' einwertige, organische, keine ungesättigten Gruppen enthaltende Reste darstellt
und mindestens 50 % von R' Methylreste sind und wobei das Verhältnis
a+b/c
0,4 - 1,5 (vorzugsweise o,6 - l,o) und das Verhältnis b/c 0,02 - 0,5 (vorzugsweise
0,05 - 0,15) beträgt.
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III. 5 - 15 Gew.-Teilen eines Organohydrogenpolysiloxans der allgemeinen
Formel
wobei R' ~ einen einwertigen keine ungesättigte Gruppe aufweisenden Rest darstellt
und das Verhältnis von a:b einen Wert von 0,5 - 10 (vorzugsweise 1,0 - 5) hat und
die Summe von a+b gleich 1 bis 2,5 ist und wobei mindestens drei an verschiedenen
Si-Atome gebundene Wasserstoffatome je Molekül vorliegen, die 50 - 500 Mol-% der
in den Komponenten 1) und II) enthaltenen ungesättigten Gruppen an Si-H-Bindungen
enthält.
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IV. Katalytische Menge von Platin oder einer Platinverbindung.
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Die Bestandteile I, II und IV bilden eine Komponente der LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponenten-Formmasse,
der Bestandteil III die vernetzend wirkende zweite Komponente.
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Die Komponente I bzw. die Mischung der Komponente I, II und IV oder
I, II, III und IV können zur verzögerten Aushärtung bei Raumtemperatur Metallionen,
beispielsweise Kupfer-(II)-ionen, in einer Menge von 2,61 bis 75 Gewichtsteilen
Metallionen je Gewichtsteil Platin enthalten.
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Obgleich die Vulkanisation der Organopolysiloxanformmassen in Gegenwart
des Edelmetallkatalysators auch bei Raumtemperatur erfolgen kann, ist die Vulkanisation
bei schwach erhöhter Temperatur besonders vorteilhaft. Die Vulkanisationszeit der
katalysierten Mischung beträgt 1 bis 6 Stunden bei 60 bis 120 OC. Zum Anvulkanisieren
kann die Mischung auch kurzfristig höher erhitzt werden, beispielsweise bis auf
150 OC während 1-10 Minuten, jedoch maximal 15 Minuten.
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Die Platinkomponente, Komponente IV der Formmasse, kann an sich in
einer der bekannten Formen eingesetzt werden, die die Reaktion zwischen siliciumgebunden
Wasserstoffresten und siliciumgebunden Vinylresten katalysieren.
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Genannt sei metallisches Platin per se oder Platin auf Trägerstoffen,
wie Silicagel oder Kohlepulver, oder Hexachloroplatinsäure und Platinsalze, wie
Platincarbonyldichlorid Pt CO C12 und Platindicarbonyldichlorid Pt(Co) -2 C12. Alle
diese Platinverbindungen sind als Katalysator
brauchbar. Reine
Hexachloroplatinsäure hat jedoch den Nachteil, daß sie in Organosiliciumverbindungen,
die Silangruppierungen enthalten, relativ schwer löslich ist.
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Platinverbindungen, die in fester Form als Katalysator eingesetzt
werden, lassen die Vernetzungsreaktion sehr langsam und schwer regelbar ablaufen,
wie auch die Reaktion als solche leichter unterbrochen werden kann, als bei der
Verwendung vergleichbarer Katalysatoren in Lösung zu erwarten ist. Hexachloroplatinsäure
wird daher vorzugsweise in Isopropanol gelöst, Pt CO C12 und Pt(Co) 2C12 in einem
vinylgruppenhaltigen Diorganopolysiloxan, enthaltend 10 bis 15 Mol-% Vinylgruppen,
gelöst, als Katalysator eingesetzt. Dabei müssen mindestens 0,1 Gewichtsteile Platin
auf 1 Mill. Gewichtsteile von I und II verwendet werden.
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Da Verunreinigungen in den Formmassen derartig geringe Katalysatormengen
vergiften können, werden vorzugsweise 10 bis 40 ppm Platin eingesetzt. Größere Platinmengen
beeinträchtigen die Reaktion nicht.
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Die aus diesen Organopolysiloxan-Zweikomponenten#Formmassen erhaltenen
Vulkanisate sind inaktiv gegenüber nichtionogenen
lipophilen Arzneimittelwirkstoffen,
ungiftig für den lebenden Organismus, verträglich und werden von ihm nicht absorbiert.
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Die Organopolysiloxan-Formmassen dienen dazu, die arzneimittelwirkstoffhaltigen
Ringe herzustellen. Sie können aber auch dazu verwendet werden, den Supportring
herzustellen.
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Eine besondere Ausführungsform besteht somit darin, daß man sowohl
für den Supportring als auch für den arzneimittelwirkstoffhaltigen Ring als Kunststoff
das gleiche LTV-Silikonelastomer verwendet.
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Die in den arzneimittelwirkstoffhaltigen Innen- und Außenringen enthaltenen
Wirkstoffe sind vorzugsweise Wirkstoffe mit hormoneller Wirksamkeit, wie z.B. Östrogene
und Gestagene.
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Genannt seien beispielsweise 3-Methoxy-17a-äthinyl-1.3.5(10)-östratrien-17-ol
(Mestranol), 3-Hydroxy-1.3.5(10)-östratrien-17-on (Östron), 17ß-Östradiol, Östriol
und Aethinylöstradiol sowie 4-Pregnen-3.20-dion (Progesteron), d-13-Aethyl-17<x-aethinyl-17ß-hydroxy-4-gonen-3-on
(d-Norgestrel) und dessen Ester, 17a-Aethinyl-19-nortestosteron (Norethisteron)
und dessen Ester, 6-Chlor-17-hydroxy-la.2a-methylen-pregna-4.6-dien-3.20-dion (Cyproteron)
und dessen Ester, 19-Norhydroxyprogesteron und dessen Ester, 6-Chlor-17-acetoxypregna-4.6-dien-3.20-dion
(Chlormadinonacetat), 15.16a-
Methylen- und l5.16ß-Methylen-17ß-hydroxy-18-methyl-l7aäthinyl-4-östren-3-on,
l7a-Acetoxy-6#-methyl-progesteron (Medroxy-progesteronacetat) und 9ß.10a-Pregna-4.6-dien-3.20-dion
(Dydrogesteron).
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Die Innen- bzw. Außenringe aus dem LTV-Silikonelastomer können an
sich alle Arzneimittelwirkstoffe enthalten, soweit sie nicht-ionogen und lipophil
sind. Somit sind auch Neuroleptika wie Butyrophenonderivate, z.B. Haloperidol oder
Bakterio-bzw. Fungistatica, wie Nystatin oder Metronidazol, zur Inkorporation in
das Silikonelastomer geeignet.
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Die in dem LTV-Silikonelastomer inkorporierte Wirkstoffmenge beträgt
10 - 60 °zo und ist im einzelnen von dem speziellen Wirkstoff oder Wirkstoffkombination
abhängig. Beispielsweise seien folgende Gesamtdosierungen genannt: Cyproteronacetat:
200 bis 1000 mg D-Norgestrel: 100 bis 500 mg Äthinylöstradiol: 20 bis 100 mg Östradiol:
20 bis 90 mg Mestranol: 50 bis 100 mg Äthinylnortestosteronacetat: 150 bis 950 mg
Ostron: 10 bis 80 mg Östriol: 15 bis 70 mg
Progesteron: 250 bis
900 mg Norethisteron: 100 bis 600 mg Cyproteron: 100 bis 900 mg Norhydroxyprogesteron:
250 bis 950 mg Chlormadinonacetat: 170 bis 850 mg 15. 16a-Methylen- und 15 .16ß-Methylen-17ß-hydroxy-18-methyl-17a-äthinyl-4-östren-3-on:
50 bis 750 mg Dydrogesteron: 100 bis 550 mg Metronidazol: 300 bis 950 mg So ist
es ohne weiteres möglich, daß der Außenring nur ein Gestagen, während der Innenring
ein Östrogen enthält oder umgekehrt. Gestagene oder Östrogene können z.B. kombiniert
mit Baktericiden appliziert werden.
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Die Gesamtmenge des Wirkstoffs im LTV-Silikonelastomer wird so bemessen,
daß über den gewünschten Zeitraum eine bestimmte konstante Menge pro Tag abgegeben
wird. Es sind dies im einzelnen zum Beispiel bei: Cyproteronacetat: 300 bis 1000
#g/d d-Norgestrel: 30 bis 250 #g/d Äthinylöstradiol: 30 bis 60 #g/d Östradiol: 20
bis 150 #g/d Mestranol: 20 bis 100 #g/d Äthinylnortestosteronacetat: 300 bis 1000
#g/d.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vaginalringes besteht darin,
daß dieser zur Konzeptionsverhütung eingesetzt wird. Ein kontrazeptiver Effekt aufgrund
einer Ovulationshemmung wird im Anwendungszeitraum des erfindungsgemäßen Vaginalringes
erreicht, wenn dieser beispielsweise täglich zwischen 130 und 250 #g d-Norgestrel
und 30 bis 50 Wg Äthinylöstradiol bzw. 800 und 1000 Ag Cyproteronacetat und 30 und
50 Rg Äthinylöstradiol abgibt. Vaginalringe, die in den wirkstoffhaltigen Innen-
oder Außenringen Mittel gegen Protozoen wie Metronidazol und gegebenenfalls Östrogene
enthalten, sind besonders zur Behandlung von Trichomoniasis geeignet. Der Arzneimittelwirkstoff
wird in die LTV-Silikonkautschukgrundlage zur Herstellung des arzneiinittelwirkstoffhaltigen
Ringes eingearbeitet. Hierzu wird der Wirkstoff ggf. mikronisiert, mit einer LTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmasse
zu einer luftblasenfreien Suspension gemischt, zu Ringen ausgeformt und durch Erhitzen,
vorzugsweise bei 40 - 120 OC, vulkanisiert.
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Es kann auch zweckmäßig sein, die Kunststoff-Wirkstoff-Suspension
mit einem Hilfsstoff, wie z.B. Tensid, Antischaummittel, Solubilisator und oder
Resorptionsverzögerer zu versetzen, um dem Formkörper gewünschte physikalische Eigenschaften
zu verleihen. Des weiteren kommen aber auch noch inerte Hilfsstoffe, wie hochdisperses
Siliciumdioxid, infrage, die dem Ring die gewünschten mechanischen Eigenschaften
geben.
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Die arzneimittelwirkstoffhaltigen Ringe haben im Fall des Außenringes
einen Durchmesser von 0,5 bis 8,0 mm, vorzugsweise 1,5 bis 5,0 mm, und im Fall des
Innenringes einen Durchmesser von 0,3 bis 2,0 mm, vorzugsweise 0,4 bis 1,6 min.
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Die wirkstoffhaltigen Ringe sind ganz oder teilweise nach dem Matrixprinzip
aufgebaut. Die Wirkstoff-haltigen Ringe können aber auch aus einem wirkstoffhaltigen
Kern und einer wirkstoffarmen äußeren Silikonelastomerhülle beliebiger Schichtdicke
bestehen oder umgekehrt aus einem von einer Arzneimittelwirkstoff-Elastomerschicht-umgebenen
und einem arzneimittelwirkstoffarmen Kernstück bestehen. Eine solche arzneimittelwirkstoffarme
Hülle über einem an Arzneimittel~ wirkstoff angereicherten Kern mit überwiegend
suspendiertem Wirkstoff erhält man beispielsweise durch kurzfristige Extraktion
der arzneimittelwirkstoffhaltigen Suspensionsvulkanisate mit einem geeigneten Lösemittel,
wie beispielsweise Äthanol/Wasser 1/1 (Vol./Vol.).
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Da bei der Vulkanisation der LTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmasse
keine Nebenprodukte gebildet werden, ist eine nachträgliche Hitzebehandlung des
gehärteten Produktes überflüssig.
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Die arzneimittelwirkstoffhaltigen Ringe werden in die sackförmigen
Vertiefungen des Supportringes eingelegt, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme katalysierter
LTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmasse und nachfolgender Vulkanisation halbseitig
in die Vertiefungen des Supportringes eingeklebt oder auf die anvulkanisierten Supportringe
ausgeformt und zusammen mit dem Supportring vulkanisiert.
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Der Supportring, der Arzneimittelwirkstoff-haltige Außen-und/oder
Innenring bilden, zusaminengefügt bzw. verklebt, den eigentlichen Vaginalring.
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Die erfindungsgemäßen Vaginalringe haben den Vorteil, daß die Arzneimittelwirkstoffe
aus ihnen über einen längeren Zeitraum in den Grenzen der für die erwünschte biologische
Wirkung, z.B. zur Ovulationshemmung erforderlichen Dosierung, regelmäßig und gleichbleibend
abgegeben werden. Sie haben darüberhinaus den Vorteil, daß die Menge des Wirkstoffes,
die in ein einziges solches Kontrazeptivum eingearbeitet werden muß, viel geringer
sein kann, als bei den bekannten Vaginalringen, Die erfindungsgemäßen Vaginalringe
auf der Grundlage von LTV-Silikonelastomer zerbröckeln nicht bei mechanischer
Beanspruchung.
Sie sind beim Einbringen in den Körper nicht so leicht zu beschädigen wie Vaginalringe
auf der Grundlage von RTV-Elastomeren, die mehr oder weniger definierte Mischungen
aktiver Füllstoffe mit den bekannt nachteiligen Eigenschaften auf das Arzneimittel
zwecks Verbesserung der mechanischen Eigenschaften enthalten.
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Mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand können viele Arzneimittelwirkstoffe
erfolgreich eingesetzt werden, die mit den bisher bekannten und gebräuchlichen Trägermaterialien
nicht in den bekannten Vaginalringen anzuwenden waren.
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Die erfindungsmäßig herstellbaren Vaginalringe sind in gesättigten,
gespanntem Wasserdampf bei 120 °C sterilisierbar, ohne dabei unerwünschte Veränderungen
zu erfahren.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern.
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Beispiel' 1 Ein zur Aufnahme von zwei arzneimittelwirkstoffhaltigen
Ringen bestimmter Supportring wird aus Polyäthylenvinylacetat-Copolymerisat (ALATHON
E/VA 3170/Du Pont & De Nemours) mit folgenden Abmessungen abgespritzt: 6 cm
Außendurchmesser des Supportringes, 4,2 cm Innendurchmesser des Supportringes und
5,5 mm Abstand von der sackförinigen Vertiefung für den Außenring zur sackförmigen
Vertiefung für den Innenring. Der arzneimittelwirkstoffhaltige Außenring hat einen
Durchmesser von 4 mm, der arzneimittelwirkstoffhaltige Innenring einen Durchmesser
von 0,5 mm. Der Vaginalring hat einen Durchmesser des Ringquerschnitts von 10,1
am.
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Der arzneimittelwirkstoffhaltige Außenring mit dem Durchmesser 4 mm
wird aus einer homogenen Suspension von 15,0 g D-Norgestrel in 85,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
I ausgeformt und durch zweistündiges Erhitzen auf 110 OC vulkanisiert. Die LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponenten
formmasse Cl besteht aus 75 Gewichtsteilen eines beidseitig vinylendgestoppten Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von 50 000 cSt bei 25 OC, 25 Gewichtsteilen eines Copolymers der
Zusammensetzung: 40 Mol-% Si02-inheiten, 45 Mol-% (CH3)-SiO0,5-Einheiten, 15 Mol-%
Vi(CH3)2SiO0,5-Einheiten, 8 Gewichtsteilen einer Si-H-Komponente bestehend aus:
16,6 Mol-Va
(CH3)3SiO0,5-Einheiten, 33,4 Mol-% (CH3)2SiO-Einheiten,
50 Mol-i6 CH3HSiO-Einheiten und 10 ppm Platin (bezogen auf die Gesamtmischung in
Form einer 2 vorigen Lösung von H2PtCl6 in Isopropanol). Der arzneimittelwirkstoffhaltige
Innenring wird aus einer homogenen Suspension von 58,0 g Äthinylöstradiol in 42,0
g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse C2 durch Ausformen und zweistündige
Vulkanisation bei 105 OC hergestellt. Die LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C2 besteht aus 85 Gewichtsteilen eines beidseitig vinylendgestoppten Polydimethylsiloxans
mit einer Viskosität von 1000 cSt bei 25 °C, 15 Gewichtsteilen eines Copolymers
der Zusammensetzung: 40 Nol-Vo SiO2-Einheiten, 45 Mol-% (CH3)3SiO0,5-Einheiten,
15 Mol-% Vi(CH3) 2Si00,5-Einheiten, 4,5 Gewichtsteilen einer Si-H-Komponente bestehend
aus; 38 Mol-% SiO2-Einheiten, 29 Mol-% (CH3)3SiO0,5 -Einheiten, 33 Mol-% (CH3 )
2HSiO0,5-Einheiten und 10 ppm Platin (bezogen 3 auf die Gesamtmischung in Form einer
2 %igen Lösung von H2PtCl6 in Isopropanol).
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Beispiel 2 Aus Dimethylpolysiloxan-Formmasse (SILASTICt 4600/Dow Corning)
wird durch Ausformen, 5 Minuten langes Anvulkanisieren bei 150 OC und 1 stündiges
Vulkanisieren bei 120 °C ein Supportring mit folgenden Abmessungen hergestellt:
6 cm Außendurchmesser, 4,2 cm Innendurchmesser und 5,3 mm Abstand der
sackförmigen
Vertiefung für den Außenring zur sackförmigen Vertiefung für den Innenring.
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In diesen Supportring werden ein D-Norgestrel-haltiger Außenring von
4 mm Durchmesser und ein Mestranol-haltiger Innenring von 1 mm Durchmesser eingelegt.
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Der D-Norgestrel-haltige Außenring wird aus einer Suspension von 20,0
g D-Norgestrel und 18,0 hochdispersem Siliciumdioxid in 62,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C3 durch Ausformen und zweistündige Vulkanisation bei 100 OO hergestellt. Die LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
03. setzt sich wie folgt zusammen: 75 Gew.-Teile eines beidseitig vinylendgestoppten
Polydimethylsiloxans einer Viskosität von 1000 cSt bei 25 °C, 25 Gewichtsteilen
eines Copolymers der Zusammensetzung: 40 Mol-% Si02-Einheiten, 45 Mol-% (CH3)2SiO0,5
-Einheiten, 15 Mol-% Vi(0H3) 2SiO0,5 5-Einheiten, 8 Gewichtsteilen einer Si-H-Komponente
bestehend aus 16,6 Mol-0/0, (CH3)3SiO0,5-Einheiten, 33,4 Mol-% (CH3)2SiO-33 Einheiten,
50,0 Mol-% CH3HSiO-Einheiten und 30 ppm Platin (bezogen auf die Gesamtmischung in
Form einer 1 %igen Lösung von Pt(CO)2C12 in einem offenkettigen vinylgruppenhaltigen
Dimethylpolysiloxan, enthaltend 12 Mol-% Vinylgruppen gelöst) und 5 Gewichtsteilen,
bezogen auf die Gewichtsteile Platin, Cu-(II)-Ionen.
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Der Mestranol-haltige Innenring wird aus einer homogenen Suspension
von 60,0 g Mestranol in 40,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse C4
durch Ausformen und 90 Minuten langes Vulkanisieren bei 110 0 hergestellt. Die LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C4 besteht aus 75 Gew.-Teilen eines beidseitig vinylendgestoppten Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von 1000 cSt bei 25 OC 25 Gewichtsteilen eines Copolymers der Zusammensetzung:
40 Mol-% SiO2-Einheiten, 45 Mol-% (CH3)2Si00,5-Einheiten, 15 Mol-% Vi(OH ) 2SiO
-Einheiten, 8 Gewichtsteilen einer 3 0,5 Si-H-Komponente bestehend aus 16,6 Mol-0/o
(CH3) 3SiO0,5-Ein-3 3 0,5 heiten, 33,4 Mol-% (CH3)2SiO-Einheiten, 50,0 Mol-% OH3HSiO-Einheiten
und 10 ppm Platin (bezogen auf die Gesamtmischung in Form einer 2 %igen Lösung von
H2PtC16 in Isopropanol).
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Beispiel 3 Aus einer homogenen Mischung von 35,0 g hochdispersem Siliciumdioxid
und 65,0 g harzverstärkte Dimethylpolysiloxan-Formmasse (SIL GELR2001/Wacker Chemie)
werden Supportringe mit den Abmessungen, wie im Beispiel 2 angegeben, nach dem in
diesem Beispiel beschriebenen Verfahren hergestellt.
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Die Vaginalringe werden unter Verwendung dieser Supportringe durch
Einkleben Arzneimittelwirkstoff#haltiger Innen- und Außenringe mit den Abmessungen,
wie im Beispiel 2 beschrieben, hergestellt.
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Zum Einkleben wird die oben angegebene katalysierte Zweikomponentenmasse
verwendet. Der wirkstoffhaltige Außenring wird aus einer Suspension von 25,0 g mikronisiertem
Cyproteronacetat und 15,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in 60,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C5 -durch Ausformen und zweistündige Vulkanisation bei 115 0 hergestellt. Die LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C5 besteht aus 75 Gewichtsteilen eines beidseitig vinylendgestoppten Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von 50.000 cSt bei 25 OC, 25 Gewichtsteile eines Copolymers der
Zusammensetzung: 40 Mol-% SiO2-Einheiten, 45 Mol-% (CH3)3Si00,5 -Einheiten, 15 Mol-%
Vi(CH3)2Si00,5-Einheiten, 8 Gewichtsteile einer Si-H-Komponente bestehend aus 16,6
Mol-% (CH3)3Si00, 5-Einheiten, 33,4 Mol-% (CH3)2-SiO-Einheiten, 50 Mol-50 CH3HSiO-Einheiten
und 35 ppm Platin (bezogen auf die Gesamtmischung in Form einer 1,5 %igen Lösung
von Pt(O0)2C12 in einem vinylgruppenhaltigen Dimethylpolysiloxan, enthaltend 15
Iol-Só Vinylgruppen gelöst).
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Der wirkstoffhaltige Innenring wird aus einer Suspension von 20,0
östradiol in der LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse C6 durch Ausformen
und Vulkanisation bei 110 °C während 2 Stunden hergestellt.
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Die LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse C6 hat die folgende
Zusammensetzung: 75 Gewichtsteile beidseitig vinylendgestopptes Polydimethylsiloxan
einer Viskosität von 50.000 cSt bei 25 OC, 25 Gewichtsteile Copolymer der Zusanmensetzung:
40 Mol-% SiO2-Einheiten, 45 Mol-% (CH3)3S00,CII3)7SiOo,5 -Einheiten, 15 Mol-% 3
3 0,5 Vi(OH ) SiO -Einheiten, 8 Gewichtsteile einer Si-H-3 2 0,5 Komponente bestehend
aus: 16,6 Mol-% (CH3) 3SiO,5-Einheiten, 33,4 Mol-% (CH3)2SiO-Einheiten, 50 Mol-%
CH3IISiO-Einheiten und 25 ppm Platin (bezogen auf die Gesamtmischung in Form einer
2 %igen Lösung von Pt(CO)2C12 in einem vinylgnippenhaltigen Dimethylpolysiloxan,
enthaltend 10 Mol-% Vinylgruppen gelöst).
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Beispiel 4 Supportringe mit einem Durchmesser von 9 mm bei einem Abstand
der sackförmigen Vertiefung zur Aufnahme des Wirkstoff-haltigen Außenringes zur
sackförmigen Vertiefung für den wirkstoffhaltigen Innenring von 5,3 mm werden aus
einer homogenen Mischung von 30,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in katalysierter
LTV-Silikonelastomergrundlage als Dimethylpolysiloxan-Vergußmasse (SILOPRE o 0228/Bayer)
durch Ausformen, Anvulkanisieren während 5 Minuten bei 140 OC und
Vulkanisation
bei 120 OC während 120 Minuten hergestellt.
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Diese Supportringe sind zur Aufnahme eines D-Norgestrelhaltigen Außenringes
von 3,0 mm Durchmesser und eines Östradiol-haltigen Innenringes von 1,0 mm Durchmesser
bestimmt.
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Der Vaginalring hat einen Durchmesser des Ringquerschnitts von 10,3
nun. Der D-Norgestrel-haltige Außenring wird aus einer Suspension von 15,0 S mikronisiertem
D-Norgestrel und 20,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in 65,0 g in der LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
Ci, wie sie im Beispiel 2 beschrieben ist, durch Ausformen und Vulkanisation bei
110 0 während 2 Stunden hergestellt. Die Vulkanisate werden nacheinander 90 Minuten
lang mit 96 %igem Äthanol, erneut 30 Minuten lang mit 96 %igem Äthanol, 60 Minuten
lang mit 70 %igem Äthanol und 30 Minuten lang mit 50 %igem Äthanol bei Raumteniperatur
extrahiert und anschließend luftgetrocknet.
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Man erhält D-Norgestrel-haltige Ringe mit einer D-Norgestrelarmen
Hülle auf einem D-Norgestrel-angereicherten Kern, Der Östradi#-haltige Innenring
wird aus einer Suspension von 35,0 g mikronisiertem Östradiol in 65,0 g der im Beispiel
2 beschriebenen LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmass e C3 geformt und durch
zweistündiges Erhitzen auf 100 OO vulkanisiert.
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Beispiel 5 Supportringe mit den Abmessungen des Beispiels 1 werden
aus Dimethylpolysiloxan-Formmasse (SILASTI# æ 4600/Dow Corning), wie im Beispiel
2 angegeben, hergestellt. Vaginalringe werden aus diesen Supportringen und den Arzneimittelwirkstoffhaltigen
Außen- und Innenringen des Beispiels 1, die in diese Supportringe eingelegt werden,
hergestellt.
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Beispiel 6 Supportringe mit den Abmessungen des Beispiels 1 werden
aus thermoplastischem Polyätheresterelastomer auf Terephthalatgrundlage abgespritzt.
Diese Supportringe sind zur Aufnahme eines D-Norgestrel-haltigen Außenringes, wie
er im Beispiel 2 beschrieben ist und eines Äthinylöstradiol-ha,ltigen Innenringes,
wie er im Beispiel 1 beschrieben ist, vorgesehen.
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Arzneimittelwirkstoffhaltige Außen- und Innenringe werden in den Supportring
eingelegt.
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Beispiel 7 Supportringe mit den Abmessungen des Beispiels 4 werden
aus einer Suspension von 32,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in der im Beispiel
3 im einzelnen beschriebenen LTV-Organo polysiloxan-Zweikomponentenformmasse C4
nach dem in Beispiel 4
angegebenen Verfahren hergestellt.
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Die Arzneiniittelwirkstoff-haltigen Außenringe werden aus einer Suspension
von 35,0 g mikronisiertem Äthinylnortestosteronacetat und 15,0 g hydrophobisiertes
hochdisperses Siliciumdioxid in 50,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C3 , wie sie im Beispiel 2 be#-schrieben ist, durch Ausformen und zweistündige Vulkanisation
bei 100 OC hergestellt. Die Arzneimittelwirkstoff-haltigen Innenringe haben die
Zusammensetzung der Innenringe des Beispiels 3 und werden analog hergestellt. Supportring,
wirkstoffhaltiger Außen- und Innenring werden zu einem Vaginalring zusammengefügt.
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Beispiel 8 Supportringe mit einem Durchmesser des Querschnitts von
9 mm bei einem Abstand der sackförmigen Vertiefungen zur Aufnahme von wirkstoffhaltigem
Außen- zu Inn#enring von 6,2 mm werden aus einer Suspension von 28,0 g hochdispersem
Siliciumdioxid und 5,0 g Bariumsulfat in 67,o g katalysierter LTV-Silikonkautschuk-Zweikomponentenmasse
(SILOPREu 0839/Bayer) nach dem im Beispiel 4 angegebenen Verfahren hergestellt.
Die Supportringe sind zur Aufnahme eines D-Norgestrel-haltigen
Außenringes
mit kreisabschnittförmigem Querschnitt von 2,5 mm Durchmesser und eines Äthinylöstradiol-haltigen
Innenringes vom Durchmesser 0,5 mm bestimmt.
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Der D-Norgestrel-haltige Außenring wird aus einer Suspension von 40,0
g D-Norgestrel in 60,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse 01, wie
sie im Beispiel 1 beschrieben ist, durch Ausformen und 90 Minuten langes Vulkanisieren
bei 110 °C hergestellt.
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Die Äthinylöstradiol-haltigen Innenringe werden aus 55,0 g Äthinylöstradiol
und 45,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse C3 , wie sie im Beispiel
2 beschrieben ist, nach Herstellung einer luftblasenfreien Suspension durch Ausformen
und Vulkanisation während 3 Stunden bei 90 C erhalten.
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Beispiel 9 Supportringe mit den Abmessungen des Beispiels 9 werden
aus thermoplastischem Polyätheresterelastomeren auf Terephthalat grundlage abgespritzt.
Diese Supportringe werden durch Einlegen der im Beispiel 8 beschriebenen Wirkstoff-haltigen
Innen- und Außenringe zu Vaginalringen mit einem Durchmesser
des
Ringquerschnitts von 10,2 mm zusammengefügt.
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Beispiel 10 Ein zur Aufnahme von zwei arzneimittelwirkstoffhaltigen
Ringen bestimmter Supportring wird, wie im Beispiel 2 angegeben, aus Dimethylpolysiloxan-Formmasse
(SILASTI# 4600/Dow Corning) mit einem Außendurchmesser von 3 cm und einem Innendurchmesser
von 2 cm hergestellt. Der Abstand der sackförmigen Vertiefungen dieses Supportringes
beträgt vom Außenring zum Innenring 3,1 mm. Der arzneimittelwirkstoffhaltige Außenring
hat einen Durchmesser von 2 mm und wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, aus einer
D-Norgestrel-Suspension in LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenforrninasse Cl hergestellt.
Der arzneimittelwirkstoffhaltige Innenring hat einen Durchmesser von 0,5 mm und
wird, wie im Beispiel 9 beschrieben, aus einer Äthinylöstradiolsuspension in LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C3 , wie sie im Beispiel 2 beschrieben ist, hergestellt. Die wirkstoffhaltigen Ringe
werden in den Supportring eingelegt, alle drei Ringe zusammen bilden einen Vaginalring
zur Anwendung am Tier.
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Beispiel 11 Supportringe mit dem Außendurchmesser 4,2 cm und einem
Innendurchmesser von 3,0 cm werden mit zwei sackförmigen
Vertiefungen
zur Aufnahme des Wirkstoffaußenringes vom Durchmesser 2,5 mm und des Wirkstoffinnenringes
vom Durchmesser 0,5 mm mit einem Abstand der sackförmigen Vertiefungen von 318 mm
aus einer homogenen Mischung von 31,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in katalysierter
LTV-Silikonelastomergrundlage A geformt und durch 5 Minuten langes Erhitzen auf
130 C anvulkanisiert. Der arzneimittelwirkstoffhaltige Vaginalring wird hergestellt,
indem auf dem anvulkanisierten Supportring in einer zweiten Prozeßstufe der D-Norgestrel
in der LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse Ol wie im Beispiel 1 beschrieben
- enthaltende Außenring und der Äthinylöstradiol in der LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C2 - wie im Beispiel 1 beschrieben - enthaltende Innenring ausgeformt und 5 Minuten
lang durch Erhitzen auf 120 OO anvulkanisiert werden. Zur Ausvulkanisation wird
der Verbund von Supportring und wirkstoffhaltigen Ringen zwei Stunden lang auf 110
OC erhitzt.
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Das Vulkanisat wird durch 30 Minuten langes Erhitzen im gespannten
Wasserdampf sterilisiert und anschließend steril verpackt.
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Beispiel 12 Aus Dimethylpolysiloxan-Fortnrnasse (SILASTI(QR 4600/Dow
Corning) wird durch Ausformen, 5 Minuten langes Anvulkanisieren bei 150 C und l,#stündiges
Vulkanisieren bei 120 C ein Supportring mit den folgenden Abmessungen hergestellt:
6 cm Außendurchmesser, 4,2 cm Innendurchmesser und 5,3 mm Abstand der sackförmigen
Vertiefungen zur Aufnahme von Arzneimittelwirkstoff-haltigem Außen- und Innenring.
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In diesen Supportring werden ein Metronidazol und Nystatin enthaltender
Außenring von 4 mm Durchmesser und ein Östriol enthaltender Innenring von 1 mm Durchmesser
eingelegt. Der Außenring kann von der Patientin nach einwöchiger Anwendung des Vaginalringes
leicht aus der Applikationseinheit getrennt werden. Der verbleibende Östriol-haltige
Vaginalring ist zur Anwendung über mehrere Wochen bestimmt.
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Der wirkstoffhaltige Außenring vom Durchmesser 4 mm wird aus einer
homogenen Mischung von 30,0 g mikronisiertem lß-(Hydroxy-äthyl)-2-methyl-5-nitro-imidazol
(Metronidazol), 30,0 g mikronisiertem Nystatin, 2,0 g hydrophobisiertes hochdispersem
Siliciumdioxid und 38,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse Ci, wie
sie im Beispiel 2 beschrieben ist, geformt. Die Vulkanisation dieses Ringes erfolgt
zunächst
während 5 Minuten bei 100 0 und anschließend während 4
Stunden bei 80 OC, Der wirkstoffhaltige Innenrin#g vom Durchmesser 1 mm wird aus
einer Suspension von 55,0 g mikronisiertem Östriol in 45,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C3 , wie sie im Beispiel 2 beschrieben ist, geformt und durch dreistündiges Erhitzen
auf 95 C vulkanisiert.
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Der Vaginalring ist zur Behandlung von Trichomoniasis bestimmt.
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Beispiel 13 Aus Dimethylpolysiloxan Formmasse (SILASTI# g 4600/Dow
Corning) wird durch Ausformen, 5 Minuten langes Anvulkanisieren bei 150 C und 1,5stündiges
Vulkanisieren bei 120 OC ein Supportring mit den folgenden Abmessungen hergestellt:
6 cm Außendurchmesser, 4,2 cm Innendurchmesser und 5,6 mm Abstand der sackförmigen
Vertiefungen zur Aufnahme des D-Norgestrelhaltigen Außen- und Innenringes.
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D-Norgestrel-haltige Ringe vom Durchmesser 4 mm (Außenring) bzw. 1
mm (Innenring) werden aus einer Suspension von 25,0 g mikronisiertem D-Norgestrel,
12,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in 63,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikompontenformmasse
C4 wie sie im Beispiel 2 beschrieben ist, geformt, durch
10 Minuten
langes Erhitzen auf 115 0 anvulkanisiert und durch anschließendes, dreistündiges
Erhitzen auf 100 OC ausvulkanisiert. Die Vulkanisate werden nacheinander 90 Minuten
lang mit 96 %igem Äthanol, danach nochmals 30 Minuten lang mit 96 %igem Äthanol,
60 Minuten lang mit 70 Voigem Äthanol und 30 Minuten lang mit 50 %einem Äthanol
bei Raumtemperatur extrahiert, anschließend luftgetrocknet.
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Die D-Norgestrel-haltigen Ringe, bestehend aus einer D-Norgestrel-armen
Hülle auf einem D-Norgestrel-angereicherten Kern, werden durch Einlegen in den Supportring
mit diesem zu dem Vaginalring zusammengefügt.
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Beispiel 14 Aus Dimethylpolysiloxan-Formmasse (SILASTI g 4600/Dow
Corning) wird, wie im Beispiel 13 beschrieben, ein Supportring mit den gleichen
Abmessungen hergestellt. Östriol-haltige Außen-und Innenringe werden aus einer Suspension
von 20,0 g mikronisiertem Östriol, 15,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in der im
Beispiel 2 beschriebenen LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse C4 nach
dem im Beispiel 13 angegebenen
Verfahren hergestellt und in der
gleichen Weise partiell mit Äthanol extrahiert. Der Östriol-haltige Außenring und
der Innenring werden in den Supportring eingelegt und ergeben einen Vaginalring
mit dem Durchmesser des Ringquerschnitts von 10,3 mm.
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Beispiel 15 Aus Dimethylpolysiloxan-Formmasse (SILASTIO~ 4600/Dow
Corning) wird durch Ausformen, 5 Minuten langes Anvulkanisieren bei 150 C und 1
stündiges Vulkanisieren bei 120 C-ein Supportring mit folgenden Abmessungen hergestellt:
6 cm Außendurchmesser, 4,2 cm Innendurchmesser und 6,5 mm Abstand der sackförmigen
Vertiefung für den Außenring zur Innenkante des Supportringes.
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In diesen Supportring wird ein D-Norgestrel-haltiger Außenring mit
kreisabschnittförmigem Querschnitt von 2,5 mm Durchmesser eingelegt.
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Der D-Norgestrel-haltige Außenring wird aus einer Suspension von 20,0
g D-Norgestrel und 18,0 g hochdispersem Siliciumdioxid in 62,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C3 durch Ausformen und zweistündige Vulkanisation bei 100 OC hergestellt. Die Zusammensetzung
der LTV-Organopolysiloxan
-Zweikomponentenformmasse C3 ist im Beispiel
2 angegeben.
-
Beispiel 16 Aus Dimethylpolysiloxan-Formmasse ( SILASTI dg) 4600(Dow
Corning) wird durch Ausformen, 5 Minuten langes Anvulkanisieren bei 150 OC und 1,5-stündiges
Vulkanisieren bei 120 C ein Supportring mit den folgenden Abmessungen hergestellt:
6 cm Außendurchmesser 4,2 cm Innendurchmesser und 8,1 mm Abstand der sackförmigen
Vertiefungen zur Aufnahme des Arzneimittelwirkstoff-haltigen Innenringes zur Außenkante
des Supportringes.
-
In diesen Supportring wird ein Östriol enthaltender Innenring von
1,5 mm Durchmesser eingelegt.
-
Dieser wirkstoffhaltige Innenring wird aus einer Suspension von 55,0
g mikronisiertem Östriol in 45,0 g LTV-Organopolysiloxan-Zweikomponentenformmasse
C3 wie sie im Beispiel 2 beschrieben ist, geformt und durch dreistündiges Erhitzen
auf 95 OC vulkanisiert.