DE2449590B2 - Verfahren zur Reinigung von in niedrigen Oxidationszuständen befindlichen Aktiniden - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von in niedrigen Oxidationszuständen befindlichen AktinidenInfo
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Description
dem derzeit üblichen Wiederaufarbeitungsprozeß einen Extraktionszyklus zur weiteren Reinigung von Spaltprodukten
und von Uran bzw. zwei Zyklen.
Nach einer Alkan-Wäsche der Plutonium enthaltenden
wäßrigen Phase setzt das bisher bekannte Verfahren zur Reinigung von in 3-wertigem Zustand
befindlichem Plutonium innerhalb des dem U-Pu-Extraktions- und Trennzyklus nachfolgenden Pu-Reinigungszyklus
ein. Das Pu (III) wird zu Pu (IV) oxidiert und nach Zugabe von TBP aus der wäßrigen Phase in die in
organische Phase extrahiert. Hierbei bleibt wieder ein beachtlicher Teil der noch mitgeschleppten Spaitprodukte,
insbesondere Zirkonium und Ruthenium, in der wäßrigen Phase. Anschließend wird nach Abtrennen
und Waschen der organischen Phase das Plutonium mittels elektrolytischer Reduktion zu Pu (III) reduziert
und mit einer Hydrazinnitrat-Lösung oder Hydroxylammoniumnitrat-Lösung
in die wäßrige Phase ruckextrahiert Für den Fall, daß dem U-Pu-Trennzyklus kein
Kodekon'taminationszyklus vorgeschaltet ist, wird die- >o
ses Verfahren mit den gleichen Verfahrensschritten in einem weiteren Pu- Reinigungszyklus noch einmal
wiederholt
Die Nachteile der bisher bekannten Verfahrensweise sind, daß der Wertstoff Neptunium in den Zyklen, insbesondere
im U—Pu-Trennzyklus, aber auch in den Reinigungszyklen, praktisch vollständig mit den
Spaltprodukten in die wäßrigen Abfall-Lösungen geht, «ι
die Anlagen zu aufwendig in Bezug auf Raumbedarf und Kosten sind und
der Verfahrensschritt der Oxidation des Pu (IM) zu
Pu (IV) im Plutonium-Reinigungsverfahren weitere N achteile mit sich bringt. j ->
Die bisher übliche Oxidation des Plutoniums erfolgt durch Zusatz von Natriumnitrit oder durch Einleiten
von Stickstoffdioxid (NO2) bzw. Distickstofftetroxid (N2O4). Das von der elektrolytischen Reduktion her
noch in der wäßrigen, Pu (III) enthaltenden Lösung anwesende Hydrazinnitrat wird hierbei zerstört, beispielsweise
nach
N2O4 + H2O
N2Hs h + HNO2
N2Hs h + HNO2
N2II4 + 2HNO2
UNO., t- HNO,
HN, + 2H2O + Π*
HN, + 2H2O + Π*
N2 + N2O + 3H2O.
4r>
Die Oxidation des Pu (III) folgt im Falle der Verwendung von N2O4 der nachstehenden Gleichung
+ N2O4
Pu4+ 4- NO2 4- NO,"
Bei dieser Verfahrensweise werden hohe Überschußmengen an NaNO2 oder an N2Oa benötigt, z. B. das ca.
zehnfache der stöchiometrischim Menge. Der apparative
Aufwand bei großen Durchsätzen ist außerdem erheblich. Es muß in Rieselkolonnen begast werden und wi
in einer nachfolgenden Abstreifkolonne der Überschuß an Oxidationsmittel durch Einblasen von Luft entfernt
werden. Das führt zu großen kontaminierten Abgasmengen. Die Kosten des Verfahrensschrittes sind hoch.
Allein die Kosten für das N2O4 berechnen sich zu ca. hr>
600 DM/t wiederaufzuarbeitenden Leichtwasser-Reaktor-Brennstoff.
allgemein anwendbares Verfahren zur Reinigung von in wäßrigen, insbesondere mit Spaltprodukten kontaminierten
Lösungen sich befindenden Aktiniden zu schaffen, das die Nachteile der bisherigen Verfahrensweise
vermeidet, darüber hinaus die Zahl der Arbeitsgänge in einem Wiederaufarbeitungsprozeß bestrahlter
Kernbrenn- und/oder Brutstoffe verringert, die Neptunium-Gewinnung
vereinfacht und verbilligt, bzw. die Np-Gewinnung aus wäßrigen Abfall-Lösungen vermeidet,
die Abtrennung des Plutoniums von Uran und · Neptunium verbessert und eine unmittelbare und
betriebssicherere Prozeßführung ermöglicht Außerdem sollen die Abfall-Lösungen aus dem Prozeß im Hinblick
auf eine umweltfreundliche Beseitigung trotz einfacher und betriebssicherer Volumenreduktion während der
Verfestigung zu einer möglichst geringen Menge verfestigten, lagerfähigen Abfalls verarbeitet werden
können.
Die Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem ersten
Verfahrensschritt eine salpetersaure, die Aktiniden, Hydrazinnitrat oder Hydroxylammoniumnitrat, sowie
Spaltprodukte enthaltende Lösung zunächst im Falle von Pu (III) einer Elektrolysespannung unterhalb der,
bei welcher Sauerstoffentwicklung an der Anode auftritt, ausgesetzt wird, im Falle von U (IV) und/oder
Np (IV) einer Elektrolysespannung in der Nähe der Spannung, bei welcher Sauerstoffentwicklung an der
Anode auftritt, oder darüber ausgesetzt wird und in einem zweiten Verfahrensschritt das im ersten Schritt
durch anodische Oxidation selektiv gebildete Pu (IV) in bekannter Weise mit einem organischen Extraktionsmittel aus der wäßrigen Lösung in die organische Phase
überführt die organische Phase abgetrennt und der Plutonium-Gewinnung zugeführt wird, bzw. das im
ersten Schritt durch anodische Oxidation gebildete U (Vl) und/oder Np (VI) in ebenfalls bekannter Weise mit
einem organischen Extraktionsmittel aus der wäßrigen in die organische Phase überführt letztere abgetrennt
und der Uran- bzw. Neptunium-Gewinnung zugeführt wird. Im ersten Verfahrensschritt wird im Falle von Pu
(III) bei einer Dichte des Elektrolysestromes an der Anode gearbeitet, die unterhalb der Dichte liegt, bei der
Sauerstoffentwicklung auftritt im Falle einer anodischen Oxidation des Urans und/oder Neptuniums wird
die Stromdichte über diejenige, bei der Sauerstoff gebildet wird, angehoben. Als Anodenmaterial werden
Platin oder platinisierte Metalle mit Passivierungseigenschaften und als Kathodenmaterial Titan verwendet. In
einer Weiterbildung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die anodische Oxidation in einer oder
mehreren, hintereinandergeschalteten entweder diaphargmenlosen oder mit Diaphragmen versehenen
Elektrolysezellen durchgeführt, die den Extraktionsvorrichtungen jeweils vorangeschlossen sind.
In einer anderen Ausbildung der Erfindung wird die anodische Oxidation und die Extraktion der Aktiniden
in von wäßriger Lösung und organischem Extraktionsmittel kontinuierlich im Gegenstrom durchströmten
Extraktionsvorrichtungen durchgeführt Die Erfindung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet daß gleichzeitig
mit der anodischen Oxidation der Aktiniden eine Zerstörung von Hydrazinnitrat und Hydroxylammoniumnitrat
in der wäßrigen Lösung erzwungen wird.
Im Laufe von Untersuchungen zur elektrochemischen Darstellung von vier Wertigkeitsstufen des Plutoniums
in Perchlorsäure-Lösungen ist von D.Cohen festgestellt worden, Haß die elektrolytische Technik reine Lösungen
eines gegebenen Oxidationszustandes erzeugt, und sich
besonders als brauchbar erweist bei der Herstellung relativ konzentrierter (0,02 M) Lösungen von Pu (V).
Aus den aufgenommenen Strom-Spannungskurven geht hervor, daß Pu (III) zu Pu (IV) in HCl(VLösung oxidiert
werden kann bei einem Potential zwischen —13 und -1,4 VolL Die Kurven wurden bei 25° C und
ausschließlich in 1 M HClO4-Lösungen erarbeitet [D.
Cohen: Journ. of Inorg. and Nuclear Chemistry 18
(1961), Seiten 207 bis 210}
Aus der Literatur ist nicht zu entnehmen, daß eine anodische Oxidation von Pu (III) auch in einer so
uneinheitlichen, durch die Anzahl und die Verschiedenheit ihrer Inhaltsstoffe und deren Reaktionen gekennzeichneten,
wäßrigen, salpetersauren Lösung durchführbar erscheint
Das Anodenpotential für die Sauerstoffentwicklung in salpetersauren Lösungen liegt bei Verv; sndung von
Platin oder platinisierten Metallen, wie z. B. platinisiertes
Tantal oder platinisiertes Titan, um fast ein Volt höher als das Potential für die anodische Oxidation von
Hydrazin (oder Hydroxylamin) zu Stickstoff. Da die anodische Oxidation von Pu (HI) zu Pu (IV) nach
+ c
verläuft, aber die weitere Oxidation zu Pu (VI), wie auch
die Oxidation von Uran (IV) zu Uran (VI) oder Neptunium (IV) zu Neptunium (VI), nur unter
Sauerstoffaufnahme erfolgen kann,
7. B. PiT1+ + O,
PuOi +
!c.
läßt sich das Plutonium zu Pu (IV) oxidieren, wenn eine anodischc Sauerstoffentwicklung vermieden wird. Bei
konstanter, geeignet gewählter Badspannung (je nach Form und Größe der verwendeten Vorrichtung bzw.
der Elektroden) oder bei konstantem Potential können so Hydrazin und Pu (IH) gleichzeitig oxidiert werden. Es
kann bei Stromdichten an der Anode zwischen i und 10 mA/cm2 Anodenfläche gearbeitet werden. Theoretisch
ist eine vollständige Oxidation, eine 100°/oige Stromausbeute angenommen, für Plutonium (III) mit ca.
26,8 Ampere-Stunden pro MoI Pu (III), für Hydrazin mit ca. 107 A ■ h/M erreicht. In der Praxis wird jedoch an
der Kathode gleichzeitig Nitrat zu Nitrit reduziert, das seinerseits wieder in einer Sekundärreaktion eine
Teilmenge des in der Nähe der Kathode sich befindenden Hydrazins reduziert. Auf diese Weise
ergibt sich für die Hydrazin-Oxidation eine Stromausbeute von mehr als 100%.
Nach Zerstörung der chemischen Reduktionsmittel wird ein Teil des Pu (III) in Kathodennähe auch durch
N2O4 autokatalytisch zu Pu (IV) oxidiert. Die anodische
Oxidation von Uran (IV) und Neptunium (IV) in salpetersauren Lösungen oder Hydrazin- oder Hydroxylammoniumnitrat
enthaltenden Lösungen wird bei simultaner anodischer Sauerstoffentwicklung, d. h. bei
höheren Potentialen, bzw. Stromdichten durchgeführt. Apparativ ergibt sich die Möglichkeit in Elektrolysebehältern
stationär oder im Durchfluß mit oder ohne Diaphragma zu arbeiten. Die Möglichkeit ohne
Diaphragma zu arbeiten, bietet sich an, weil Hydrazin- oder Hydroxylammoniumnitrat auch kathodisch, indirekt
über primär gebildetes Nitrit, zerstört wird.
Als Kathoden- und Konstruktionswerkstoff der Zellen kommt vorzugsweise Titan in Frage. Aber auch
andere Metalle (Ta, Nb, piaiinierie metalle, Au) öder
Graphit können verwendet werden. Als Anode eignet sich besonders Platin, platiniertes Ta oder platiniertes
Ti.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die drastische Kostensenkung:
Für die Oxidation mit N2O4 errechnen sich für eine
zweimalige Oxidation während des Prozeßablaufes Kosten für das N2O4 von 600 DM/t Leichtwasserreaktor
(LWR)-Brennstoff. Die Energiekosten für die anodische ίο Oxidation (Stromkosten) errechnen sich mit nur 6 DM/t
LWR-Brennstoff. Daneben ist als Vorteil die unmittelbarere und damit betriebssicherere Prozeßführung mit
Hilfe des elektrischen Stromes zu sehen, sowie die wesentlich geringeren Abgasmengen gegenüber einer
Oxidation mit N2O4 und der geringere Salzgehalt in den
zur Verfestigung gelangenden Abfall-Lösungen gegenüber einer Oxidation mit NaNO2.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen für die anodische Oxidation erläutert, die
jedoch keine Einschränkung der Erfindung darstellen.
Wirksamkeit der Oxidation von Plutonium (HI) zu Pu (IV) in einer Vorrichtung ohne Diaphragma:
Anode: | Platin, ca. 42 cm2 (Netz) | Speiselösung (= Elektrolyt): | 2,2 g/l |
Kathode: | Titan, ca. 8 cm2 | Pu3+: | 0,055 M/l |
Badspannung: | ca. 2,8 V (konstant) | N2H5NOj: | 1,14 M/l |
Stromstärke: | 92 mA bei Versuchsbeginn, | HNO3: | Fließgeschwindigkeit: ca. 0,5 cm/Minute |
danach absinkend | |||
Stromdichte | |||
ander Anode: | 2,2 mA/cm2 maximal |
Nach bereits 3,5 Ah/I, entsprechend einer Stromausbeute von ca. 130% war N2H5NO3 nicht mehr
nachzuweisen. Nach 8 Ah enthielt die Lösung
<0,l g/l Pu3+
> 2, lg/1 Pu4+
1,08 M/l HNO3
> 2, lg/1 Pu4+
1,08 M/l HNO3
Wirksamkeit der Oxidation von U (IV) zu U (VI) in einer Vorrichtung ohne Diaphragma:
Anode: | Platin,2x 100cm2(Folie) |
Stromdichte: | rd. 1 mA/cm2 |
Kathode: | Titan, 10 cm2 |
Badspannung: | 3,0 V konstant |
(mit Strommessung über | |
10 Ohm-Widerstand) | |
Stromstärke: | anfangs 200 mA, gegen |
Ende des Versuchs ca. 60 mA | |
Speiselösung ( = | Elektrolyt): |
U«+: | 4,57 g/l |
UO2+ + : | 0,72 g/l |
N2H5NO3: | 0,053 M/! |
1,5 M/i
Nach ca. 4,5 Stunden, der Elektrolyt wurde im Kreislauf geführt, war kein Hydrazin mehr festzustellen;
zu diesem Zeitpunkt begann die Uranoxidation. Nach weiteren ca. 3,7 Stunden lag das Uran nur noch im
6-wertigen Zustand vor.
Anode:
Stromdichte
zu der Anode:
Kathode:
Stromdichte
zu der Anode:
Kathode:
Platin, 2 χ 100 cm2
ca. 4,5 mA/cm2
Titan, 10 cm2
Titan, 10 cm2
Stromstärke: Badspannung:
Wirksamkeit der Oxidation von U (I V) zu U (VI) in einer Vorrichtung ohne Diaphragma (mit höherer Stromdich·
te):
ca. 900 mA
11,5 V (mit Strommessung
über 10 Ohm-Widerstand)
Speiselösung (im Kreislauf gefahren): 4,4 g/l U4 +
1,1 g/l UO2 + + 0,4 M/l N2H5NO3
0,95 M/l HNO3
Nach 5 Stunden wurden bereits folgende Ergebnisse erzielt:
nur noch 1,1 g/l U4 +
4,4 g/l UO2+ +
kein N2H5NO3
1,15 M/l HNO3
Claims (7)
1. Verfahren zur Reinigung von in niedrigen Oxidationszuständen befindlichen Aktiniden aus der
Gruppe Uran (IV), Neptunium (IV) und Plutonium (III) von Spaltprodukten, wobei die Oberführung in
höhere Oxidationsstufen durch anodische Oxidation der die Wertstoffe mit Hydrazinhydrat oder
Hydroxylammoniumnitrat enthaltenden, salpetersauren
Lösung erfolgt und wobei die Aktiniden aus wäßrigen Lösungen extrahiert werden, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Verfahrensschritt die Lösung zunächst im Falle von Pu (III)
einer Elektrolysespannung unterhalb der, bei welcher Sauerstoffentwicklung an der Anode auftritt,
und im Falle von LJ (IV) und/oder Np (IV) einer Elektrolysespannung in der Nähe der Spannung, bei
welcher Sauerstoffentwicklung an der Anode auftritt, oder darüber ausgesetzt wird und in einem
zweiten Verfahrensschritt das im ersten Schritt durch anodische Oxidation selektiv gebildete Pu (IV)
in bekannter Weise mit einem organischen Extraktionsmittel aus der wäßrigen Lösung in die
organische Phase überführt, die organische Phase abgetrennt und der Plutonium-Gewinnung bzw. das
im ersten Schritt durch anodische Oxidation gebildete U (VI) und/oder Np (VI) in ebenfalls
bekannter Weise mit einem organischen Extraktionsmittel aus der wäßrigen in die organische Phase
überführt, letztere abgetrennt und der Uran- bzw. Neptunium-Gewinnung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Verfahrensschritt im Falle
von Pu (III) bei einer Dichte des Elektrolysestromes an der Anode gearbeitet wird, die unterhalb der
Dichte liegt, bei der Sauerstoffentwicklung auftritt und im Falle einer anodischen Oxidation des Urans
und/oder Neptuniums die Stromdichte über diejenige, bei der Sauerstoff gebildet wird, angehob?.n wird.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Anodenmaterial
Platin oder platinisierte Metalle mit Passivierungseigenschaften und als Kathodenmaterial
Titan verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Oxidation in einer oder
mehreren, hintereinandergeschalteten diaphragmenlosen Elektrolysezellen durchgeführt wird, die
den Extraktionsvorrichtungen jeweils vorangeschlossen sind,
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Oxidation in einer oder
mehreren hintereinandergeschalteten, mit Diaphragmen versehenen Elektrolysezellen durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, daß die anodische Oxidation und die Extraktion der Aktiniden in von
wäßriger Lösung und organischem Extraktionsmittel kontinuierlich im Gegenstrom durchströmten
Extraktionsvorrichtungen durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig mit der anodischen Oxidation der Aktiniden eine Zerstörung von Hydrazinnitrat
und Hydroxylammoniumnitrat in der wäßrigen Lösung erzwungen wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von in niedrigen Oxidationszuständen befindlichen
Aktiniden aus der Gruppe Uran (IV), Neptunium (IV) und Plutonium (III) von Spaltprodukten, wobei die
s Aktiniden aus wäßrigen Lösungen extrahiert werden.
Ein Verfahren zur Reinigung von in 3-wertigem Zustand befindlichem Plutonium wird beispielsweise in
Wiederaufarbeitungsprozessen von abgebrannten Kernbrenn- und/oder Brutstoffen nach dem PU-
H) REX-Typ verwendet Der besseren Überschaubarkeit
der vielfältigen und zum Teil komplizierten Arbeitsgänge eines solchen Prozesses wegen werden jeweils einige
Arbeitsgänge zu sogenannten Zyklen zusammengefaßt, an deren Enden die Werstoffe, wie z. B. Uran oder
Plutonium in wäßriger Lösung vorliegen. Der Kern des Purex-Prozesses besteht beispielsweise nach der Auflösung
des abgebrannten Kernbrennstoffes in Salpetersäure aus einem für Uran und Plutonium gemeinsamen
Extraktions-Zyklus, welcher der Uran-Plutonium-Trennung und gleichzeitig einer groben Abtrennung der
Spaltprodukte dient, und aus je einem weiteren Extraktions-Zyklus für Uran und Plutonium zu deren
weiteren Reinigung. Zwei Extraktions-Zyklen mit beispielsweise Tributylphosphat (TBP) als Extraktionsmittel
reichen jedoch sowohl für das Uran als auch für das Plutonium nicht aus, um die hohen Reinheitsanforderungen,
besonders gegenüber den Spaltprodukten Zirkonium, Niob und Ruthenium zu erfüllen. Weiterhin
sind bei nur jeweils zwei Zyklen auch der Prozeßdurchführung sehr enge Schranken gesetzt, insbesondere in
Bezug auf die Extraktionsbedingungen oder auf die apparative Ausstattung. Aus diesem Grunde wird vor
der Feinreinigung der Aktiniden jeweils ein zusätzlicher Extraktions-Zyklus zur Reinigung (sowohl für Uran als
r> auch für Plutonium der 3. Reinigungszyklus) eingeschaltet
Es wurde auch vorgeschlagen, anstelle der beiden getrennten 3. Zyklen (jeweils für U und Pu) einen dem
gemeinsamen Trennungs-Zyklus voranzuschaltenden
An Kodekontaminationszyklus zu verwenden, der den
Vorteil eines geringen Apparateaufwandes mit sich bringen würde. Weiterhin wurde diskutiert, ob in den 3.
Zyklen anstelle eines Extraktionsverfahrens ein Anionaustauschverfahren
bzw. ein Sorptionsverfahren eingesetzt werden soll.
Im Extraktions-Zyklus, der der Uran-Plutonium-Trennung
dient, wird die salpetersaure, die Aktiniden und Spaltprodukte enthaltende Lösung aus der Brennstoffauflösung
zunächst nach einem Extraktionsverfahren behandelt bei welchem Uran und Plutonium in das
organische Extraktionsmittel überführt werden und der Großteil der Spaltprodukte in der wäßrigen Lösung
verbleibt Die organische Phase wird abgetrennt, gewaschen (scrub) und einer für Plutonium selektiven
Rückextraktions-Behandlung unterzogen, bei welcher Uran in der organischen Phase verbleibt und Plutonium,
beispielsweise durch elektrolytische Reduktion in den dreiwertigen Zustand versetzt, mit Hilfe einer wäßrigen
Hydrazinnitrat- oder Hydroxylammoniumnitrat-Lösung aus der organischen Phase in die wäßrige Phase
rückextrahiert, auf diese Weise vom Uran getrennt wird und anschließend die wäßrige Phase mit Extraktionsmittel-Lösung
gewaschen wird. Das Uran wird mit verdünnter Salpetersäure aus der organischen in die
b5 wäßrige Phase rückextrahiert.
Je nachdem, ob vor den U—Pu-Extraktions- und Trennzyklus ein Kodekontaminationszyklus vorgeschaltet
wird oder nicht, durchläuft das Plutonium bei
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