DE2448360B1 - Fraes-maschine zur oberflaechenbearbeitung von steifem, krummem, laenglichem material - Google Patents
Fraes-maschine zur oberflaechenbearbeitung von steifem, krummem, laenglichem materialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fräs-Maschine zur Oberflächenbearbeitung gleichzeitig an der Ober-
und Unterseite von steifem, krummem, länglichem Material mit unregelmäßiger Oberfläche und mit über die
Länge des Werkstücks vom Sollquerschnitt unregelmäßig abweichendem Querschnitt, bestehend aus mindestens
einer Bearbeitungsstation, mit einander gegenüberliegend angeordneten Fräswerkzeugen, die in
einer Ebene rechtwinklig zu den zu bearbeitenden Oberflächen der Werkstücke nachgiebig angeordnet
sind.
Die Bearbeitung von unregelmäßigen Oberflächen, z. B. das Entzundern von Brammen, war immer mit
dem Problem belastet, das Werkzeug einerseits mit einer solchen Kraft anzustellen, daß ein Abtrag der gewünschten
Stärke stattfindet, andererseits jedoch das Werkzeug so nachgiebig anzuordnen, daß es den
Krümmungen des Werkstücks folgen kann. Dabei kommt es speziell beim Entzundern darauf an, einen
gleichmäßigen Abtrag der Zunderschicht zu erzielen.
Die DTPS 4 57 215 zeigt eine Vorrichtung zum Abbürsten
von Walzgut, wobei das Werkstück von einem Paar auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Werkstücks
angeordneter, rotierender Bürsten bearbeitet wird. Die Bürsten sind übereinander angeordnet Die
untere Bürste ist in die der Bearbeitungsstation vor- und naehgeordneten Rollgangsrollen eingereiht Das
Bürstenpaar ist in einem nachgiebig aufgehängten Rahmen gelagert Der Rahmen wird durch ein Gegengewicht
und eine Federanordnung nachgiebig in einer Null-Lage gehalten.
Diese Vorrichtung nimmt den Nachteil in Kauf, daß, wenn der Rahmen der Krümmung des Werkstücks
folgt, und — senkrecht zur Durchlaufrichtung des Werkstücks — aus der Null-Lage verschoben ist, die
Bürsten auf Grund der Federwirkung auf gegenüberliegenden Seiten des Werkstücks einen unterschiedlichen
Abtrag bewirkt. Bei dieser Vorrichtung wird das Fach fest eingestellt, so daß auch Querschnittsveränderungen
des Werkstücks einen unterschiedlichen Abtrag über die Länge des Werkstücks hervorrufen.
ίο Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Werkzeug-Aufhängung zu finden, die bei paarweiser Anordnung von Werkzeugen auf gegenüberliegenden
Seiten des Werkstücks einen gleichmäßigen Abtrag von der durch Krümmungen und Querschnittsveränderangen
gekennzeichneten Form des Werkstücks, wie z. B. Walzknüpplen, erzielt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst daß jedem einzelnen Fräswerkzeug eine Kolben-Zylinder-Einheit zugeordnet ist,
die einerseits am Fräswerkzeug und andererseits am Maschinenrahmen angelenkt ist, wobei die Druckkammern
der Kolben-Zylinder-Einheiten untereinander und die drucklosen Kammern untereinander mit Ausgleichsleitungen
verbunden sind, und diesen Leitungen ein Druckbegrenzungsventil zugeordnet ist. Die so aufgehängten
Werkzeuge folgen den Krümmungen des Werkstücks beim Durchgang durch eine aus zwei
Werkzeugen bestehende Station nach. Das Werkstück dient somit als Führung für das Werkzeug. Die Anpreßkräfte
der auf gegenüberliegenden Seiten am Werkstück angreifenden Werkzeuge sind gleich groß und
üben kein Biegemoment auf das Werkstück aus.
Jeder Werkzeugsatz einer Station ist in einer Ebene senkrecht zur Vorschubrichtung des Werkstücks
schwebend aufgehängt Das Werkstück wird nicht gebogen.
In einer Station können verschiedenartige Werkzeuge, nämlich Transportwerkzeuge, frei drehbare
Druckrollen und Bearbeitungswerkzeuge, kombiniert sein. Die erfindungsgemäße hydraulische Schaltung
erlaubt den Einsatz einer kleinen Hochdruckpumpe zur Erzeugung des Anpreßdrucks. Die über das einzige
Druckbegrenzungsventil abfließenden Hydraulikflüssigkeitsmengen sind relativ gering. Das ergibt sich
aus dem Umstand, daß das in dem einen Zylinder verdrängte Volumen von dem anderen gegenüberliegenden
Zylinder bzw. von den entsprechend verbundenen Kammern aufgenommen wird.
In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Fräsmaschine mit einer Kolben-Zylinder-Einheit
zum Gewichtsausgleich der Fräswerkzeuge und ihrer Halterungen ausgerüstet ist. Der Gewichtsausgleich
führt dazu, daß die Werkzeuge durch ihr Eigengewicht kein Biegemoment auf das Werkstück ausüben,
und daß die Werkzeuge auch mit einer Anpreßkraft arbeiten können, die geringer ist als ihr Eigengewicht.
Es ist vorgesehen, daß bei zwei vertikal übereinander angeordneten Werkzeugen nur dem oberen Werkzeug
ein Gewichtsausgleichs-Zylinder zugeordnet ist, der das Gewicht von oberem und unterem Werkzeug ausbalanciert
Bei dem Zylinder für den Gewichts-Ausgleich fallen keine besonderen Steuerungseinrichtungen
an.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Fräswerkzeuge einzeln in
einer Ebene senkrecht zur Werkstückdurchlaufrichtung schwenkbar sind. Verdrallungen des Werkstücks und
Abweichungen von der Parallelität gegenüberliegender Oberflächen machen die Werkzeuge auf Grund ihrer
Schwenkbarkeit mit, ohne vom Werkstück abzuheben.
Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei
zeigt
F i g. 1 die Maschine nach der Erfindung in Gesamtansicht,
F i g. 2 eine Ausführungsform für die Aufhängung der Werkzeugsätze,
F i g. 3 eine andere Ausführungsform der Aufhängung der Werkzeugsätze,
F i g. 4 eine Bearbeitungsstation aus F i g. 1 mit züge- ίο
hörigem hydraulischem Schaltschema.
Die in F i g. 1 gezeigte Maschine 1 weist in ihrem grundsätzlichen Aufbau Behandlungsstationen 2, 3, 4
auf, wobei die Behandlungsstationen 2 und 4 Transportstationen sind und die Station 3 eine Bearbeitungsstation
ist. Jede Station hat mindestens zwei an gegenüberliegenden Seiten des Werkstücks angreifende
Werkzeuge 5,6,7,8,9,10. Die Werkzeuge 5,6,9 und 10
sind Transportwalzen. Die Werkzeuge 7 und 8 sind Nadelfräser. In Bearbeitungsrichtung gesehen sind vor-
und hinter der Maschine 1 Rollgänge 11 und 12 angeordnet. Das unregelmäßig gebogene steife Werkstück
13 liegt nur auf den Rollgängen 11, 12 auf. Jedes Werkzeug ist an paarweise angeordneten Führungen
14, 15, 16, 17, 18 und 19, die sich in einer Ebene senkrecht zur Vorschubrichtung erstrecken, geführt. Jedes
Werkzeug ist, wie am Beispiel des Werkzeugs 8 gezeigt, um parallel zur Vorschubrichtung von einer Halterung
35 in unmittelbarer Nähe der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche abkragenden Zapfen 20, 21
schwenkbar. Jedes Werkzeug wird von einem Arbeits-Zylinder 22, 23, 24, 25, 26 und 27 an das Werkstück
angepreßt. Der letzten Station 3 vor dem auslaufseitigen Rollgang 12 ist ein zusätzlicher Hydraulik-Zylinder
57 zugeordnet, der die Werkzeuge dieser Station mitsamt Werkstück bei Durchlauf des Werkstückanfangs
kurzfristig auf das Rollgangsniveau anhebt. Jedes Werkzeug wird von einem Arbeits-Hydraulik-Zylinder
22,23,24,25,26 und 27 an das Werkstück angepreßt.
Die Beweglichkeit eines Satzes von an gegenüberliegenden Seiten des Werkstücks angreifenden Werkzeugen
mit dem dazwischenliegenden, durch seine Krümmung die Werkzeuge hin- und herbewegenden Werkstück
13 ist, wie in F i g. 4 dargestellt, dadurch gewährleistet, daß die Druckkammern 44, 45 von einander gegenüberliegenden
Arbeits-Zylindern 23 und 26 untereinander mit einer Ausgleichsleitung 47 verbunden
sind. Ebenso sind die drucklosen Kammern 48, 49 mit einer Ausgleichsleitung 50 verbunden. Wenn sich beide
Werkzeuge eines Satzes auf Grund der Krümmung des Werkstücks 13 in die gleiche Richtung bewegen, entweicht
keine Hydraulikflüssigkeit über das Druckbegrenzungsventil 51. Durch das Druckbegrenzungsventil
51 ist gewährleistet, daß die Werkzeuge auch veränderlicher Stärke des Werkstücks nachgeben können. Ein
Gewichtsausgleichs-Zylinder 52 ist an der Halterung des oberen Werkzeugs und am Maschinengestell angelenkt
und gleicht das Gewicht beider hydraulisch verbundener Werkzeuge 7, 8, und den zugehörigen Halterungen
aus. Im Gewichtsausgleichs-Zylinder herrscht ein gleichbleibender Druck, der nur beim endgültigen
Abschalten der Maschine abgebaut wird.
In Fig.3 ist die Aufhängung des Werkzeugs 7 vergrößert
dargestellt. Das Werkzeug 7 ist in einer Halterung 35 um die Achse 36 drehbar gelagert. Das Werkzeug
7 wird von einer nicht dargestellten Gelenkwelle und einem zugehörigen Motor angetrieben. Die Halterung
35 ist um den Zapfen 37, der mit dem Zapfen 21 vergleichbar ist, schwenkbar gelagert. Der mit dem
Zapfen 20 vergleichbare rückwärtige Zapfen der Halterung 35 ist in der Platte 38 gelagert. Die Platte 38 und
ihr aus Darstellungsgründen nicht dargestelltes Gegenstück, das dem Zapfen 37 zugordnet ist, sind durch
einen Steg 39 verbunden. An dem Steg 39 greift der Hydraulik-Zylinder 23 an, der das Werkzeug 7 an das in
Fig.3 nicht dargestellte Werkstück anpreßt. Im Steg
39 sind zwei gefederte Bolzen 40, 41 befestigt, die an der Halterung 35 anliegen und diese gegebenenfalls in
die gezeichnete Normalstellung zurückbringen. Die Platte 38 ist über Führungshülsen 42,43 an den Führungen
16, 16a senkrecht zur Vorschubrichtung des Werkstücks verschiebbar geführt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind die Werkzeuge 30, 31 an Hebeln 55, 56 im Maschinengestell
um die Achsen 28, 29 schwenkbar gelagert. Dabei befinden sich die Achsen 28, 29 an einem Ende der
Hebel, während an den anderen Enden der Hebel die Arbeits-Zylinder angreifen, die im Maschinengestell gelenkig
gelagert sind. Die Werkzeuge 30,31 sind jeweils zwischen den beiden Gelenkpunkten der Hebel gelagert.
Jedes Werkzeug weist an jeder seiner Stirnseiten einen solchen Hebel 55, 56 auf, dem ein Hydraulik-Zylinder
32, 33 zugeordnet ist. Die Hebel sind voneinander unabhängig schwenkbar. Die Werkzeuge sind in
den Hebeln in Pendellagern gelagert und können sich so den Verdrallungen des Werkstücks anpassen. Die
Gelenkpunkte für die Hebel im Maschinengestell und die Arbeits-Zylinder eines jeden Werkzeugs sind auf
gegenüberliegenden Seiten der Mittelebene 34 einer jeden Station angeordnet. Eine punktsymmetrische Anordnung
dei Werkzeugaufhängungen einer Station, wie sie in F i g. 2 dargestellt ist, ergibt eine besonders kompakte
Bauweise jeder Behandlungsstation.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Fräs-Maschine zur Oberflächenbearbeitung gleichzeitig an der Ober- und Unterseite von steifem,
krummem, länglichem Material mit unregelmäßiger Oberfläche und mit über die Länge des Werkstücks
vom Sollquerschnitt unregelmäßig abweichendem Querschnitt, bestehend aus mindestens
einer Bearbeitungsstation, mit einander gegenüberliegend angeordneten Fräswerkzeugen, die in einer
Ebene rechtwinklig zu den zu bearbeitenden Oberflächen der Werkstücke nachgiebig angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedem einzelnen Fräswerkzeug (5, 6, 7, 8, 9, 10) eine KoI-ben-Zylinder-Einheit
(22,23,24,25,26,27) zugeordnet
ist, die einerseits am Fräswerkzeug und andererseits
am Maschinenrahmen angelenkt ist, wobei die Druckkammern (44, 45) der Kolben-Zylinder-Einheiten
untereinander und die drucklosen Kammern (48, 49) untereinander mit Ausgleichsleitungen
(47, 50) verbunden sind und diesen Leitungen eine Druckbegrenzungsventil (51) zugeordnet
ist.
2. Fräs-Maschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Kolben-Zylinder-Einheit (52) zum
Gewichtsausgleich der Fräswerkzeuge und ihrer Halterungen.
3. Fräs-Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräswerkzeuge in
einer Ebene rechtwinklig zur Werkstückdurchlaufrichtung schwenkbar sind.
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