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Metallkomplex-Farbstoffe Gegenstand der Erfindung sind Lithiumsalze
von 1 : 2-Metallkomplexfarbstoffen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind mit
Wasser mischbare, stabile, konzentrierte Lösungen von 1 : 2-Metallkomplexfarbstoffen.
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Bekanntlich können mit Farbstofflösungen Färbeflotten und Druckpasten
hergestellt werden. Man vermeidet hierbei Nachteile, die bei Verwendung der gleichen
Farbstoffe als feingemahlene Pulver oder feindispergierte Pasten auftreten können.
So neigen beispielsweise Farbstoffpulver zur Staubbildung, was ihre Hantierung und
Dosierung erschwert. Für das Färben von tiefen Farbtönen reicht oftmals die Wasserlöslichkeit
von pulverförmigen Farbstoffpräparaten nicht aus. In diesem Fall lagern sich auf
dem zu färbenden Substrat ungelöste Farbstoffteilchen ab und verursachen eine schlechte
Reibechtheit der Färbung. Gießbare feindispergierte Pasten hingegen zeigen Probleme
bezüglich ihrer Stabilität: durch Einwirkung von zu hoher oder zu niedriger Temperatur
oder durch längeres Lagern kann die Feinverteilung durch Agglomerationen oder Entmischung
gestört werden.
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Neben dem Fehlen dieser Mängel zeichnen sich Farbstofflösungen noch
dadurch aus, daß sie bei Kontinuefärbungen vor allem beim Deckverfahren leicht dosiert
werden können.
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Es wurde nun gefunden, daß sich die Lithiumsalze von 1 : 2-Metallkomplexfarbstoffen
besonders gut zur Herstellung von konzentrierten Lösungen eignen und daß man aus
Metallkomplexfarbstoffen und organischen hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln
oder Gemischen aus Wasser und organischen hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln
in Gegenwart von alkalisch wirkenden Lithiumsalzen unter Bildung der 1 : 2-Metallkomplex-Lithiumsalze
konzentrierte, mit Wasser mischbare, stabile Lösungen erhalten kann.
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Die Farbstoffe, die den erfindungsgemäßen Lösungen zugrunde liegen,
sind im allgemeinen 1:2-Chrom- oder 1:2-Kobaltkomplexe von Mono-, Dis- oder Polyazo-
oder Azomethin-Farbstoffen, die vor der Metallisierung als metallkomplexbildende
Gruppen o,o'-Dioxy-, o-Oxy-o'-amino-, o-Oxy-o'-alkoxy-, o-Oxy-o'-carboxy oder o-Alkoxy-o'-amino-azo-
oder -azomethingruppen aufweisen. Die Farbstoffe können frei von sauren Gruppen
sein oder eine oder zwei saure Gruppen, vorzugsweise Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen,
tragen. Die beiden komplexbildenden Farbstoffe, aus denen der 1:2-Metallkomplex
aufgebaut ist, können gleich oder verschieden sein; es kann sich auch um Gemische
von 1:2-Metallkomplexfarbstoffen handeln, wie sie bei der Mischmetallisierung zweier
oder mehrerer zur Komplexbildung befähigter Farbstoffe entstehen. Solche Farbstoffe
sind in der Patentliteratur zahlreich vertreten, beispielsweise in den deutschen
Patent- und Offenlegungsschriften 870 305, 937 367, 940 483, 945 432, 953 827, 957
506, 960 485, 1 005 644, 1 047 340, 1 049 021, 1 072 338, 1 077 351, 1 191 058,
1 270 204, 1 254 785, 1 270 204, 1 444 635, 1 444 655, 1 444 658, 1544 361, 2 119
830, 1 008 254, 1 012 007, 1 023 539, 1 079 247, 1 111 318, 1 133 846, 1 156 913,
1 265 324,
1 271 857, 1 444 605, 1 544 580, 1 619 649, 1 644 143,
1 902 867, 1 -952 305 und 2 210 260, den französischen Patentschriften 1 353 364,
1 380 63, 950 916, 1 161 640, 1 269 496, 1 269 497, 1 272 728, 1 272 729, 1 273
542, 1 352 623, 1 376 128 und 1 518 833, den britischen Patentschriften 988 829
und 995 361 und den belgischen Patentschriften 553 658, 564 094, 553 480, 569 084
und 717 450.
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Die zur Herstellung der Stammlösungen geeigneten hydroxylgruppenhaltigen,
organischen Lösungsmittel sind bei 25 0C flüssige Verbindungen, beispielsweise Alkohole,
Glykole, deren mono-Äther und mono-Ester, Dihydroxyäther, deren mono-Äther und mono-Ester,
Dihydroxypolyäther, deren Äther und Ester, Polyhydroxyverbindungen und deren Äther
und Ester. Im einzelnen seien die hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittel durch die
Formeln I und II wiedergegeben: R-CH2-OH 1 mit fl = H, CH3, C2H5, HO-CH2- CH3-0-CH2-,
C2H5-0-CH2-, CH3-CH2-
CH3-O-CH2-CH2-O-CH2- C2H5-0-CH2-CH2-0-CH2-, CH3-C H2-CH2-O-CH2-CH2-0-CH2-, CHfi-(CH2)3-O-CH2-O-CH2-
, HO-(CH2-CH2-O)n-CH2- n = 2,3,7 C2H5-O(-CH2-CH2-O)n-CH2-
R' -CH-R" II |
OH |
mit R' und 5 = C2H5-0-CH2, OH3 und CH2-CH2-CH-CH3, |
ICH3 OH |
oder CH3 und CH2-C-CH3 |
OH |
Bevorzugte Lösungsmittel sind die Monoalkyläther des Glykols und des Diäthylenglykols,
wobei die Alkylreste 1 bis 4 C-Atome enthalten.
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Als alkalisch wirkende Lithiumsalze kommen Lithiumhydroxid, sekundäre
oder tertiäre Lithiumphosphate und Lithiumcarbonat in Frage.
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Die erfindunsgemäßen Stammlösungen sind durch folgende Zusammensetzung
gekennzeichnet: 10 - 40 Gew.- eines Metallkomplexfarbstoffes O - 50 Gew.- Wasser
20 - 80 Gew.-% hydroxylgruppenhaltiges, organischen Lösungsmittel 2 - 12 Gew.-96
des in Wasser alkalisch wirkenden Lithiumsalzes.
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Die Menge des in Wasser alkalisch wirkenden Lithiumsalzes wird so
gewählt, daß in der Lösung bevorzugt ein pH zwischen 4 und ii herrscht.
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Die Lösungen können trotz der hohen Konzentration an Farbstoff noch
bis zu 50 Gew. -5' Wasser enthalten. Der mögliche hohe Anteil
an
Wasser erlaubt Vereinfachungen bei der Zubereitung der Farbstofflösungen. So kann
man diese aus dem feuchten Preßkuchen der oben genannten Metallkomplexfarbstoffe
gewinnen und umgeht damit Trockenkosten und Staubbelästigungen.
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Eine zusätzliche Vereinfachung besteht darin, die feuchte metallfreie
Vorstufe in einem geeigneten Lösungsmittel der Formel I oder II in Gegenwart einer
Base obiger Definition mit einem kobalt- oder chromabgebenden Mittel zu metallisieren.
Man vereinigt damit Metallisierungsreaktion und Herstellung der Lösung in einer
Stufe. Die Herstellung der Lösungen ist auch im Ein topfverfahren zugänglich, indem
man Diazotierungs- und Kupplungsreaktion auf dem üblichen Weg in Wasser vornimmt
und die dabei erhaltene Suspension des Kupplongsproduktes unter den oben angegebenen
Bedingungen einer Metallisierungsreaktion unterwirft.
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Bei der Herstellung eines unsymmetrischen Chrommischkomplexes kann
man ebenfalls direkt zu einer Lösung dieses Komplexfarbstoffes gelangen, wenn man
beispielsweise die feuchten Pasten eines Chrom-1:1-Komplexfarbstoffes und eines
zur Komplexbildung befähigten Azo- oder Azomethinfarbstoffes in einem Lösungsmittel
obiger Definition und in Gegenwart einer der oben erwähnten Basen mit einander reagieren
läßt.
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Als chromabgebende Mittel kommen Chromfluorid, Chromchlorid, Chromsulfat,
Chromformiat oder Chromacetat in Frage; geeignete Kobaltierungsmittel sind Kobaltchlorid,
Kobaltsulfat, Kobaltformiat oder Kobaltacetat.
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Im Falle einer Kobaltierung werden die metallfreien Vorstufen der
oben erwähnten Metallkomplexfarbstoffe, sofern sie eine Sulfonamidgruppe der allgemeinen
Formel III
-SO2-NH-RIII III mit RIII = H, Alkyl, Aryl oder Acyl
tragen, vorteilhaft in die Natriumsalze dieser Sulfonamidgruppe überführt. Zur Kobaltierung
derartiger Farbstoffe mit einer Gruppe der allgemeinen Formel IV
worin R111 die oben angegebene Bedeutung hat benötigt man entsprechend Gleichung
1 nur ein halbes Äquivalent an Lithiumhydroxid.
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(Luftsauerstoff)+ 4 LiOH+CoCl2
(Gleichung 1) wobei RIII die vorstehende Bedeutung hat und H2RIV der Rest eines
oben erwähnten, metallfreien und sulfonamidgruppenfreien Farbstoffes ist.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man auf dem
in Gleichung 1 skizzierten Reaktionsweg bei Verwendung von nur sehr geringen Mengen
LiOH in Gegenwart eines hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittels der Formel I oder
II zu hochRonzentrierten Lösungen gelangt, deren Farbstoffanteil bis ZU 4()
Gew.-%
betragen kann. Auf die gleiche Weise kann man auch ähnlich konzentrierte Lösungen
von sulfon- oder carbonsäuregruppenhaltigen KoFaltkomplexfarbstoffen herstellen
Die auf den vorstehend beschriebenen Wegen zugänglichen konzentrierten Lösungen
bleiben auch nach langem Lagern oder bei Temperaturen bis zu -15 0C flüssig.
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Trägt man eine Lösung eines wasserlöslichen Farbstoffes in mit Wasser
mischbaren Lösungsmitteln in Wasser ein, so erhält man wiederum eine homogene Lösung
dieses Farbstoffes. Konzentrierte Lösungen von wasserunlöslichen Metallkomplexfarbstoffen
in hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln lieferten bisher beim Verdünnen mit Wasser
dagegen Suspensionen, in denen der Farbstoff weitgehend ausgefallen war. Es war
nun überraschend, daß die in Gegenwart von alkalisch wirkenden Lithiumsalzen gewonnenen
konzentrierten Farbstofflösungen auch dann in Jedem Verhältnis ohne Ausfällungen
von Farbstoff mit Wasser mischbar waren, wenn es sich um die-Lösung von in-Wasser
unlöslichen, 1:2-Metallkomplexfarbstoffen handelte, d.h. um l:2-Metallkomplexfarbstoffe,
die frei von Sulfonsäure-, Carbonsäure-, Sulfonamid- und Alkylsulfonylgruppen waren.
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Die erfindungsgemäßen Stammlösungen sind mit Wasser mischbar und eignen
sich zur Herstellung von Färbebädern oder Druckpasten zum Färben und Bedrucken von
stickstoffhaltigen Fasermaterialien, wie Wolle, Seide, Leder sowie synthetische
Polyamid- oder Polyurethanfasern, sowie Fasergemische , beispielsweise ein Gemisch
aus Wolle und Polyamid. Der Färbeprozeß wird vorzugsweise in einem neutralen bis
schwach sauren Bad, beispielsweise in einem essigsauren Bad durchgeführt. Beim Badfärben
können die üblichen Färbereihilfsmittel, wie Natriumsulfat, Anlagerungsprodukte
von Äthylenoxid an Alkohole oder Amine, oder Sulfierungsprodukte des Ricinusöls
zugesetzt werden.
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Beispiel 1 Die feuchte Paste des Natriumsalzes von 1 Mol Monoazofarbstoff
aus diazotiertem 2-Amiriwphenol-4-sulfonamid und Acetessiganilid wird in 650 g Diäthylenglykolmonoäthyläther
angeschlämmt und nach Zusatz von 0,6 Mol LiOH¢ O etwa 1 Stunde lang gerührt, bis
sich die Lithiumverbindung aufgelöst hat. Die leicht bewegliche Suspension geht
nach Zugabe von 0,5 Mol CoCl2 64 0 O im Verlauf von etwa 30 Minuten in die Lösung
des Kobaltkomplexes über, wenn der pH während der Metallisierungsreaktion durch
Einstreuen von weiteren 0,1 Mol LiOH HzO auf einem Wert von 8,5 gehalten wird.Nach
12-stUndlgem Stehen werden geringe Mengen von Kobalthydroxid abfiltriert. Das Filtrat
erfährt nach längerem Lagern oder bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt keine
Veränderung und kann ohne Ausfällung von Farbstoff mit beliebigen Mengen Wasser
verdünnt werden.
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Zu ähnlich konzentrierten, stabilen Farbstofflösungen gelangt man,
wenn man an Stelle von Diäthylenglykolmonoäthyläther andere hydroxylgruppenhaltige
Lösungsmittel verwendet, wie Glykol, Monoäthylglykol, Diäthylenglykol, Diäthylenglykolmonomethyläther,
Diäthylenglykolmonopropyläther, Diäthylenglykolmonobutyläther, Triäthylenglykol,
Triäthylenglykolmonoäthyläther, Propylenglykol oder Dipropylenglykol.
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In analoger Weise lassen sich die Lösungen von anderen 1:2-Kobaltkomplex-
und Kobaltmischkomplexfarbstoffen herstellen. In der folgenden Tabelle sind die
metallfreien Vorstufen und die Farbtöne solcher Kobaltkomplexfarbstoffe wiedergegeben.
I |
OH |
2 g N = zuCE; gelb |
-NE; HS |
Cl |
. . , |
5 N bordo |
3 ß N - N t bordo |
°2 -Ni12 |
/011 OH |
4 CH-NH-SO2 3 N - N 4 rubin |
U |
OH H C1 |
N = a bordo |
Cl |
PH |
6 02N 4 N = N 4 blau |
SO2 -NH- CHz |
OH OH OH |
7 O2NN = nu + O,N-N = N X blau |
S°2 -NH2 |
OCH5 O~H |
8 H2N-SO2 i;N=?H;; blau |
PH |
CO-OCH5 |
OH |
9 | « ß N = ffi | violett |
so;-NH-CEg 0, |
OH OH NH-CO-CH5 |
10 C? N N=02%%1) violett |
C S' |
I |
NI2 |
OH NL, |
WSQ2 c$ffi/\OHN = N grau |
PH SJH-CO-CS |
12 nun N = N 9 braun |
S7-C |
OH OH OH |
13 /ftN = +CH5 d N = N 4 braun |
SQ-N H 9 S°2 c, H, NI |
U CO-CH3 |
OH co- CO-CH OH OH |
14 zu N = N -OH N<) olive |
SO2-NH2 CO-NHp °2 HNv |
NI 110 B |
/OH Ne2 |
15 ß N = N t9 grün |
15 |
S°2 -NE2 |
~ |
OH N OH CO-CH5 |
16 °2 N4N=Ne + dN=N-CH grün |
I |
°2 -NH-CH2 |
Beispiel 17 Zum Färben von 1000 g Wollgarn werden 20 g der unter
Beispiel 1 beschriebenen Farbst 2flösung in 12 1 Wasser eingetragen. Man setzt 30
ml 30 %ige Essigsäure und 20 g eines Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure
und Formaldehyd zu und erwärmt auf 40 - 50"C.
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Die Färbeflotte wird 10 Minuten lang bei dieser Temperatur durch das
Färbegut gepumpt, bevor sie dann im Verlauf von 30 Minuten zum Sieden erhitzt wird.
Nach einer Kochzeit von ca. 1 Stunde ist die Färbung fertiggestellt. Man erhält
eine gelbe Färbung mit guten Echtheiten.
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Beispiel 18 Zum Färben von Wollkammzug nach dem Klotz-Dämpf-Verfahren
werden die Lösung von 20 g der unter Beispiel 1 beschriebenen Farbstofflösung in
300 ml Wasser und die Lösung von 15 g eines Verdickungsmittels auf Basis Johannisbrotkornmehl
in 300 ml Wasser gut miteinander verruhrt. Man setzt 25 g Laurylsäure-diäthanolamid
und 60 ml 30 %ige Essigsäure zu und füllt mit Wasser auf ein Volumen von 1 Ltr.
auf.
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Mit der so hergestellten Flotte werden auf dem Foulard 1000 g Wollkammzug
imprägniert und anschließend gedämpft. Man erhält eine gelbe Wollfärbung mit guter
Reib-, Wasch- und Lichtechtheit.
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Beispiel 19 Zum Färben von 1000 g synthetischem Polyamidgarn werden
20 g der in Beispiel 1 erhaltenen Farbstofflösung in einem Färbebad gelöst, welches
40 ml 30 obige Essigsäure und 20 g Ammonphosphat enthält.
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Nach kurzer Zirkulation der Färbeflotte durch das Färbegut wird im
Verlauf von 30 Minuten gleichmäßig zum Sieden erhitzt und 45 Minuten bei Siedetemperatur
gehalten. Man kühlt ab, spült mit lauwarmen Wasser nach und erhalt eine gelbe Polyamidfärbung
mit guten Echtheiten.
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Beispiel 20 20 g der in Beispiel 1 erwähnten Farbstofflösung werden
mit 100 ml Wasser verdünnt. Man setzt 4 g Ammoniumsulfat zu und verarbeitet die
Lösung mit 180 g eines pastenbildenden Mittels zu einer Färbepaste.
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Mit dieser Färbepaste wird Wolle bedruckt, die dann zur Fixierg des
Farbstoffes bei 100 - 105° gedämpft wird. Nach einer Wäsche mit Wasser erhält man
eine gelbe Färbung mit guter Lichtechtheit und guten Naßechtheiten.
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Beispie 21 Ein Cemisch aus 0,25 Mol Monoazofarbstoff aus diazotiertem
4-Sulfonamido-2-aminophenol und B-Naphthol, 0,40 Mol Monoazofarbstoff aus diazotiertem
4-Nitro-2-aminophenol und 1 -Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon und 0,35 Mol Monoazofarbstoff
aus diazotiertem 4-Nitro-2-aminophenol und 1-Acetylamino-7-naphthol wird in 700
g Diäthylenglykolmonoäthyläther auf 1000C erhitzt. Bei Zugabe von 1 Mol Lithiumcarbonat
bildet sich eine Dispersion, die sich nach Zutropfen von 360 C wäßriger Chromacetatlösung
(10,5 Gewichtes% Cr205> im Verlauf von ca. 1 Stunde in die dünnflüssige Lösung
der entsprechenden 1 :2-Chrom- und Chrommischkomplexfarbstoffe verwandelt. Man läßt
das Gemisch erkalten und saugt nach 12-stUndigem Stehen den ausgefallenen Niederschlag
ab. Mit der dabei erhaltenen Lösung kann man ähnlich, wie in den Beispielen 11 bis
14 geschildert, auf Wolle und Polyamidfasern braune Färbungen und Drucke mit guten
Echtheitseigenschaften erzeugen.
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Anstelle des Lösungsmittels Diäthylenglykolmonoäthyläther kann man
bei diesem Beispiel auch die Lösungsmittel Glykol, Monoäthylglykol,
Diäthylenglykol,
Diäthylenglykolmonomethyläther, Diäthylenglykolmonopropyläther, Diäthylenglykolmonobutyläther,
Propylenglykol oder Dipropylenglykol verwenden.
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Beispiel 22 1 Mol des im vorangehenden Beispiel aufgeführten Farbstoff-Gemisches
wird in 700 ml Diäthylenglykolmonoäthyläther auf 100° erwärmt und mit 1 Mol LiOH.H20
versetzt. In die Dispersion läßt man im Verlauf von 1 Stunde 380 g einer 20,7 Gewichts
* igen, wässrigen CrCl-Lösung zulaufen. Die Chromierungsreaktion ist dann kurz danach
beendet, wenn der pH durch gleichzeitiges Zugeben von ca. 1 Mol LiOH.H20 im Bereich
von 5 - 8 gehalten wird. Nach dem Erkalten saugt man von ausgefallenen Salzen ab
und erhält eine dünnflüssige braune Lösung, die ohne Ausfällung von Farbstoff mit
Wasser mischbar ist.
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Auf die in den Beispielen 21 und 22 angegebene Weise können auch Lösungen
von anderen l:2-Chromkomplex- und Chromischkomplexfarbstoffen hergestellt werden.
Die folgende Tabelle gibt die metallfreien Vorstufen und die Nuance derartiger Chromkomplexfarbstoffe
wieder.
COOH |
23 EINZN-SO, N NtJ IS gelb |
H1 |
OH |
24 A N = N > H3 orange |
L - % E fGI |
cl |
OH OH |
25 A N = IN + f N = w CH3 orange |
1- Iic |
-NH2 H EC |
I |
ROH |
26 | N-S02 N | scharlach |
,OH |
27 C ß H 7/CI rot |
tS02-BB2 |
OH |
28 It N-SQ N = N | rot |
H |
02 OH |
°2 < OH |
29 C N=H$$,,,,,1IC 9 E 4 rot rot |
H |
502 -1flI-C -C -OH |
OH OH OH |
30 N= Nn+'N=N/\ bordo |
-E2 Ee'} -E2 ) |
OH OH |
31 ,P N=N- |
C (\A |
S°2 -E2 |
OH OH |
32 A N = N 4 violett |
NI1, |
PH QH |
33 blau |
S N] |
'Vz |
. . |
OH OH C1 |
34 H2NSO2 v N = 9 blau |
Cl |
OH OH |
35 f N = N 4 OH tO-CH3 oliv |
7< + A N |
CO-CH3 2-ffH2 O-NH |
OC OH ,COOH |
36 H2N02S 9 N=N X + X N= > CH3 gTun |
I |
l ~ C2H5 |
CO-CH3 Hs |
OH OH |
J N=NT\ grau |
w R |
NH, IIP |
CO-CHo |
OH OH OH OvH |
38 =N/ft + 5AN = N <) grau |
so, -NH2 O2C |
CO-CH, co-o-cII, |
OH OH OH |
s j" ;d iclb + braun |
Ü ½)H5=) |
0 so, -CE5 |
so, -NH2 |
,OH /OH HO |
OH OH HO |
4o StN = üN=N ßN = N braun |
02N HO + S%-N |
OH OH OH OH |
41 SN = N 4 + 50 N = N U schwarz |
HN- |
CO-C |
Beispiel 42 Die Paste von 0,5 Mol des durch Reaktion von diazotierter
4-Chlor-2-aminophenol-6-sulfonsäure mit 1 -(2 -.Dichlorphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
und nachfolgende Chromierung gewonnenen 1:1-Chromkomplexfarbstoffes wird in 250
g Diäthylenglykolmonoäthyläther und 25 g Lithiumcarbonat angeschlämmt. Man setzt
die Paste von 0,5 Mol des Monoazofarbstoffes aus diazotiertem 4-Nitro-2-aminophenol
und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon zu, erwärmt das Ganze auf 70 - 80 0C und hält
den pH durch Zugeben von insgesamt etwa 35 g Lithiumcarbonat im schwach alkalischen
Bereich' (pH 8 -9). Man rührt noch etwa zwei Stunden, bis die beiden als Ausgangsverbindungen
eingesetzten Farbstoffe umgesetzt sind, und erhält die Lösung des Chrommischkomplexes,
der in Form seiner freien Säure der folgenden. Formel entspricht:
Die auf diesem Weg hergestellte klare konzentrierte Lösung ist auch bei Temperaturen
unterhalb des Gefrierpunktes stabil und kann ohne Ausfällung von Farbstoff beliebig
mit Wasser verdünnt werden.
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In analoger Weise gelangt man zu konzentrierten, stabilen Lösungen
von anderen unsymmetrischen Chrommischkomplexen. Als Lösungsmittel können außer
Diäthylenglykblmonoäthyläther auch noch die im Beispiel 21 erwähnten Lösungsmittel
verwandt werden. Die folgende Tabelle gibt die metallfreien Vorstufen und die Nuance
derartiger Chrommischkomplexe wieder.
43 HO3S CH3 CH3 q N=N CH3 gelb |
N=N7 |
44 4c a""3 3 t H< elb |
HO/ l COOH |
SO3H |
Q O2N |
45 ffi'N=N1 CH3 1 NH ½ range |
OH = , Kd H » t ClH |
b |
Hco2äOHN=N#k 2 |orange |
46 >HN=N Edr" 1 aCHOH orange |
öl |
c |
47 CHN=NHINNCH3 4 Ad CH3 C: orange |
rJ-N |
u |
48 k OH v CH3 < H HO rot |
S 6, |
3 |
T t < O N>OH < |
A A |
> 03 |
Cl |
CH < N=N , zuCH3 Cl qH Cl |
50 ½OHN=NHT$3 -7 violett |
U Cl |
C1 |
51 3 t X 3 O2N < N N g 3 blaust. |
OH H( HO rot |
52 ffi' Cl marine |
H03S N=N0'' aI3-HNN=N Clsr~ 8 blau |
> H O r CH3-HN<xh < N=N t |
OH ot |
e -8 OH |
53 I/ blau |
HO,S- OH Cl blau |
C1 |
Cl |
54 HO 8-; "' 9 |
HO3S ,N=' ½=N blau |
OH HO OH 0'' |
OH OH 2 |
OH OH n |
55 02N- G N=N X 02N blau |
S03H |
OH OH |
ri6 26- N=N1$. O2NN=N%)s;3 OH OH 2 /C2H5 blau |
OH OH OH OH Cl |
57 HO3S \N=N$I) ffiN=N1 blau |
OH Cl |
Cl |
02N |
58 HO3S ?,N=N7, 02N<N=N U grün |
OH OH HH |
SO 3H |
Cl |
59 0"4H "I ", grün |
OH OH OH |
NH2 |
COOH O |
60 ß N=N¾)H3 > 98 grün |
COOH HO OH |
Ö OH |
03H |
1 OOH CH |
g S03H OOH CH3 |
61 O2NN=N 1 ffiNN grün |
OH 2 HO |
OH OH CH HN |
62 N=Ng<O t braun |
NO2 ----- ----- |
ö |
CH, |
0 XOH ß ß 0 |
HO S H O2N |
ö |
HO3S OH CH3 O2N |
64 2N=N C braun |
02N |
H03Ä$$J0})N11 CH3 braun |
OH OH |
OH OH |
66 HO3SH=NOH\ ffi'=N, schwarz |
NO2 CH3 |
O2 |
-NIN OCH3 |
67 HO3S 4 N=N )-, N=N- schwarz |
H <4 N~N |
BeisPiel 68 Die feuchte Paste von einem Mol des durch Umsetzung von diazotierter
4-Nitro-2-aminophenol-6-sulfonsäure mit 1-Phenyl-5-methyl-5-pyrazolon erhaltenen
Farbstoffes wird in 500 g Diäthylenglykolmonoäthyläther und 1 Mol LiOH.H20 suspendiert.
Man erhitzt auf 100°C, setzt 0,5 Mol festes CrClD 6H20 zu und gibt im Verlauf von
90 Minuten nochmals etwa zwei Mol LiOH.H20.
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Es entsteht allmählich eine Lösung, in der sich nach Zugabe des LiOH.H20
keine metallfreie Verbindung mehr nachweisen läßt. Die konzentrierte, klare Lösung
scheidet auch bei längerem Aufbewahren bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes
bis -15 0C keinen Farbstoff aus und ist mit beliebigen Mengen Wasser mischbar.
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Die in der nächsten Tabelle angegebenen metallfreien Farbstoffe oder
Gemische von metallfreien Farbstoffen können auf ähnliche Weise unter Verwendung
der bei Beispiel 21 erwähnten Lösungsmittel in die Lösungen ihrer Chromkomplexe
überführt werden.
COOH COOH |
69 ß N=N > 3 b N=N > 3 gelb |
S6,H |
OH |
70 O2NN=N>,,,IN o OHOH OH bordo |
HO |
SOH |
71 'UIT |
"'pr violett |
O,N |
L SO,H |
72 V N=N < marine |
blau |
Cl SO3H |
02N |
73 8 OH Cl |
HO3S < blhuwarz |
blau |
OH OH OH |
74 pH03S i N- 1CH3 bordo |
1%' |
Cl |
75 > N=CH A gelb |
HO h Ol |
Beispiel 76 Die feuchte Paste des Natriumsalzes von 1 Mol Monoazofarbstoff aus diazotierter
4-Nitro-2-aminophenol-6-sulfonsäure und Acetessiganilid wird in 500 g Äthylenglykol
suspendiert. Man setzt 0,5 Mol CoCl2 6H20 zu, rührt das Gemisch bei Zimmertemperatur
und hält den pH durch Zugabe von LiOH H2O im Bereich von 8 bis 8,5. Die Kobaltierungsreaktion
ist nach etwa 1 Stunde beendet. Nach 12-stündigem Stehen filtriert man geringe Mengen
von Kobalthydroxid ab und erhält eine stabile, konzentrierte, mit Wasser beliebig
verdünnbare Lösung, mit der man Wolle und Polyamide in einer gelben Nuance färben
kann.
-
Die folgende Tabelle gibt metallisierbare Farbstoffe wieder, die man
in analoger Weise unter Verwendung von Lithiumhydroxid oder anderen in Wasser alkalisch
wirkenden Lithiumsalzen und unter Verwendung der in Beispiel 1 angeführten Lösungsmitteln
in die konzentrierten Lösungen ihrer Kobaltkomplexe umwandeln kann.
| HO zu OH CO-CH3 |
77 < N=N-CH gelb |
N02 CO-NH t |
02N OH CO-CH3 |
78 > 1 N=N-CI braungelb |
SO 3H I:O-NH- |
OH CO-CH3 |
79 ;j-N=N-C1H gelb |
COOH CO-NH 4 |
CO-CH3 |
80 ß N=N-CH gelb |
:O-NH |
COOH |
CICH, |
81 |
CO-CHJ |
OH O-NH 4 |
. |
,OH ,CH? |
82 O,N N=NT CH3 braun rot |
HO |
SO3H |
oH |
83 2CN=N X |
SO3H |
Beispiel 84 0,5 Mol des durch Umsetzung von diazotiertem 4-Nitro-2-aminophenol
mit ß-Naphthol gewonnenen Farbstoffes und 0,5 Mol des aus diazotiertem 5-Nitro-2-aminophenol
und ß-Naphthol hergestellten Farbstoffes werden in 1000 ml Diäthylenglykolmonoäthyläther
suspendiert. Man fügt 1,5 Mol LiOH.H20 zu, erwärmt das Ganze auf 1000C und läßt
dann im Verlauf von 20 Minuten 360 g einer wässrigen Chromacetatlösung (10,5 96
Cr203) bei 100 - 12O0C zulaufen. Man rührt 1 Stunde bei Siedetemperatur nach, läßt
auf Zimmertemperatur abkühlen, saugt von ausgefallenen Salzen ab und erhält eine
konzentrierte schwarze Lösung, aus der durch Verdünnen mit Wasser kein Farbstoff
ausgefällt werden kann.
-
Mit der auf diesem Weg zugänglichen Lösung können in wässrigen Färbebädern
schwarze Woll- und Polyamidfärbungen erzeugt werden.
-
Auf ähnliche Weise können in hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln
unter Verwendung von Lithiumhydroxid als Base ähnlich konzentrierte wasserlösliche
Lösungen wasserunlöslicher Farbstoffe hergestellt werden. Die nächste Tabelle gibt
die Chrom- bzw. Kobalt-Komplexe solcher Lösungen und die Nuance dieser Farbstoffe
wieder.
1 : 2-Kobaltkomplex von |
PH OH |
85 > N=N 4 bordo |
NO2 |
1 : 2-Kobaltkomplex von |
OH OH |
86 N=N t | rotviolett |
1 : 2-Chromkomplex von |
OH OH |
87 4 N=N t grau |
: 2-Koba-tkdmplcx uon- |
PH |
88 X N=N e blaugrau |
NO2 |
1 : 2-Chromkomplex von |
OH |
89 02N 4 N-N > 3 rot |
~ t |
1 1 : 2-Chrr nkomplex von |
OH |
orangerot |
90 orangerot |
N02 H(T |
/1 o |
1 1 : 2-Chroinkomplex von |
91 N- gelb |
- COOHH N |
7 -1 |
? : 2-Kobaltkomplex von |
OH |
92 -N=N-CO-CH |
92 y q N=N- t / rotstichig gelb |
NO2 |