DE244321C - - Google Patents

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DE244321C
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KAISERLICHES
PATENTAMT
und deren Alkyläthern.
In Verfolg der im Ber.42 [1909], S.4783 ff., beschriebenen Darstellung von Oxyphenylalkylaminen aus Nitrostyrolen hat es sich herausgestellt, das sich die bei der Kondensation von Benzaldehyd oder dessen Alkoxy- und Dialkoxysubstitutionsprodukten mit Nitromethan primär entstehenden Nitroalkohole der allgemeinen Formel .
R-CH (OH)CH2NO2
bzw. die durch Anlagerung von Wasser oder Alkohol an Nitrostyrole entstehenden Nitroalkohole und deren Alkyläther der allgemeinen Formel ■ ■
R-CH (ORJ-CH2NO2
(R -= Phenyl, Alkoxyphenyl oder Dialkoxyphenyl; R1 — Wasserstoff oder Alkyl) durch die üblichen Reduktionsmethoden in die entsprechenden Äthanolamine der allgemeinen Formel
R-CH(OR1J-CH2-NH2
(R1 .-= Wasserstoff oder Alkyl) überführen lassen. Bei Durchsicht der Literatur, betreffend Reduktion von Nitrostyrolen, besonders Ber. 42 [1909], S. 4783, ersieht man, daß die Umwandlung der Nitrogruppe in eine Amingruppe durch ein einziges Reduktionsmittel nur spurenweise gelingt, und daß man daher zwei Reduktionsmittel nacheinander anwenden muß. Dagegen gelingt in vorliegendem Falle die Reduktion bereits nach den üblichen Methoden mit einem Reduktionsmittel. Besonders überraschend wird dieses Ergebnis, wenn man berücksichtigt, daß in der zu reduzierenden Gruppe Hydroxyl- oder Alkoholreste enthalten sind, wodurch bekanntlich die Bindung der Aminogruppe bedeutend gelockert wird. Es . sei darauf hingewiesen, daß sowohl bei der Reduktion von Aminoketonen zu Oxyalkylbasen als auch bei der Reduktion von Nitro- und Nitrosoketonen der Stickstoff leicht abgespalten wird. Die schlechten Ergebnisse bei der Reduktion des Methylaminoacetobrenzcatechins zum Diöxyphenyläthanolmethylamin sind darauf zurückzuführen.
Auf Grund dieser bekannten Tatsachen konnte man bei der Ausführung der vorliegenden Reaktion kaum die Bildung von Äthanolamin erwarten.
Noch ein zweiter Punkt spricht zugunsten der Neuheit der fraglichen Reaktion. Nach allen Literatürangaben sind die in Betracht kommenden Nitroalkohole wenig beständig, da sie bei ihrer Entstehung aus den Salzen zum Teil zum Styrol abgebaut werden (Bull, de la Soc. chim. 3 sor. 29 [1903], S. 523). Man hätte also in vorliegendem Falle mit einer Bildung von Styrol unter dem Einfluß der Reaktion zu rechnen gehabt und somit verschiedene Nitrokörper der Reduktion unterziehen müssen, so daß schließlich ein Gemisch verschiedener Basen zu erwarten war. Durch Verwendung schwacher Sauren (Borsäure, Phosphorsäure, besonders aber organischer) verhindert man jedoch die Bildung von Nitrostyrolen ganz und erhält ein einheitliches Produkt.
Die weiterhin in Frage kommenden Äther der Formel
R-CH(OR1)CH2NO2
sind ganz unbekannt. Sie entstehen dadurch,, daß man die Nitrostyrole in den betreffenden anzulagernden Alkoholen (z. B. Methylalkohol) löst, Alkali oder Ammoniak zufügt und nach erfolgter Salzbildung:
R-CH(ORJ-CHiNOOMe1
den Nitroäther durch Zusatz geeigneter schwacher Säuren in Freiheit setzt. Die entstandenen Produkte können ohne jede Reinigung und ohne besondere Abscheidung sofort der Reduktion unterworfen werden.
Beispiele.
I. Phenyläthanolamin:
C6H5-CH (OH)-CH2NH2.
Zu einem Gemisch von 1 Teil Benzaldehyd mit der berechneten Menge Nitromethan fügt man 20 Teile Alkohol und unter guter Kiihhing 1,5 Mol. Natriummethylat. Das sich ausscheidende Salz der neuen Verbindung wird mit Alkohol zur Entfernung des freien Benzaldehyds gewaschen, mit Essigsäure angesäuert und der sich ölig abscheidende Nitroalkohol ausgeäthert; dieser siedet bei 164 bis 1670 unter 20 mm Druck unter teilweiser Zersetzung. Zur Darstellung des Amins löst man ι Teil in verdünntem 60 prozentigem Alkohol und fügt bei Zimmertemperatur nach und1 nach so viel 3 prozentiges Natriumamalgam hinzu, bis die anfangs stark gelbe' Lösung nur noch wenig gefärbt ist. Die Base wird mit Äther extrahiert und aus dieser Lösung mit alkoholischer Salzsäure gefällt.
Das gebildete Chlorhydrat ist ölig und kristallisiert nicht (vgl. Ber. 37 [1904], S. 2483).
II. «-Methoxyphenyläthanolamin:
C6H6-CH (OC H3)- C H2- N1H2.
Man löst 20 Teile Nitrostyrol in 300 Teilen Methylalkohol und fügt 5 Teile Natrium, in. Metholalkohol gelöst, hinzu. Die Bildung des Anlagerungsproduktes erfolgt fast sofort.' Man säuert nach etwa 1Z2 Minute mit Essigsäure an und fällt das Methoxyphenylnitroäthanol als kaum gefärbtes öl mit Wasser aus. Es destilliert unter 15 mm Druck bei 140 bis 1410. Zur Reduktion löst man diese Verbindung in etwa 100 Teilen 50 prozentigem Alkohol und fügt nach und nach bei 20 bis 300 die 50 fache Menge Natriumamalgam und Essigsäure hinzu, wobei die Reaktion vorteilhaft stets sauer bleibt. Die nach den üblichen Methoden ab-
So geschiedene Base gibt ein kristallisiertes Chlorhydrat vom F. 158 bis 1590. Dieses ist leicht
löslich in Wasser und Alkohol, fast unlöslich in Aceton.
III. 5 Gramm α-Methoxyphenylnitroäthanol:
CnH5
CH (OCHJ-CH2-NO2
werden in 80 ecm 50 prozentigem Alkohol unter Zugabe von 5 ecm Essigsäure und etwas Natriumchlorid gelöst. Das Ganze kommt in eine Tonzelle als Kathodenraum, welcher mit Rührvorrichtung und Nickelkathode versehen ist. Als Anodenflüssigkeit dient verdünnte Mineralsäure. Die Spannung beträgt 4 bis 6 Volt, die Stromstärke 0,8 bis 1,2 Amp. Man elektrolisiert bei 30 bis 50° so lange, bis die Kathodenflüssigkeit im Wasser fast klar löslich ist.
IV. «-Methoxyphenyläthanolamin: CH3O-C9Hi-CH(OH)-CH2-NH2.
Man kondensiert Anisaldehyd (1 Mol.) mit Nitromethan (1 Mol.) mit Hilfe von 1,2 Mol. Natriummethylat, zerlegt das ausgeschiedene 85' Salz mit Ameisensäure und fügt, ohne das Produkt abzuscheiden, nach und nach 50 Teile 3 prozentiges Natriumamalgam hinzu, wobei die Reaktion stets schwach sauer bleiben soll. Die Temperatur soll zweckmäßig zwischen 15 bis 300 liegen. Die gebildete Base läßt sich mit Alkali abscheiden und mit Essigäther extrahieren. Das salzsaure Salz der Base schmilzt bei 168 bis 1730. Es ist leicht löslich in Alkohol und Wasser, schwer löslich in Aceton.
V. α-Methyläther des p-Methoxyphenyläthanolamins:
C H3O-C6Hx-C H (O C H3)-C H2- NH2.
10 g p-Methoxynitrostyrol (Bull, de la Soc. chim. 3 scr. 29 [1903], S. 524) werden in 400 g warmem Methylalkohol gelöst; zu der abgekühlten Lösung wird 1 g. Natrium in Methylalkohol gelöst, zugesetzt und nach kurzer Zeit mit Essigsäure schwach angesäuert. Ohne das entstandene Produkt abzuscheiden, fügt man in kleinen Anteilen 400 bis 500 g Natriumamalgam hinzu, wobei die Reaktion stets schwach sauer bleiben soll. Die innezuhal- no tende Temperatur beträgt 15 bis 30 °. Zum Schluß fügt man Alkali im Überschuß hinzu, extrahiert die Base mit Äther und fällt sie aus der Lösung mit alkoholischer Salzsäure; Ausbeute 8 g. Das Chlorhydrat schmilzt bei 165 bis 166,5 ° und zersetzt sich bei 186 bis 187 °. Es ist leicht löslich in Wasser und Alkohol, schwer löslich in Aceton.
VI. Trimethyläther des 3 · 4-Dioxyphenyläthanolamins: lao
(C H3O)2-CiH3. C H (O C H3). C H2-N H2.
ι Toil 3 · 4-Dimelhoxynitrostyrol (durch Kondensation von Veratrumaldehyd mit Nitromethan erhalten; gelbe Blättchen vom F. 1400 schwer löslich in Alkohol und Äther) wird in 200 Teilen Methylalkohol gelöst und durch Zusatz überschüssigen Natriummethylats in den Trimet hy lather des entsprechenden Nitroäthanols übergeführt. Dieser bildet ein gelbes öl, das nicht ohne Zersetzung destilliert werden
ίο kanri. Es ist in den üblichen organischen Lösungsmitteln löslich. Durch Reduktion mit Natriumamalgam bei Gegenwart von freier Säure bildet sich das Amin. Man löst 1 Teil Trimethoxyphen}'lnitroäthanol in 25 Teilen 70 prozentigem Alkohol, säuert mit Essigsäure an und fügt bei Zimmertemperatur allmählich 40 Teile Natriumamalgam hinzu. Aus der min mit Alkali übersättigten Lösung wird das Amin mit Essigäther extrahiert, diese Lösung mit dem doppelten Volumen Äther versetzt und mit alkoholischer Salzsäure angesäuert. Das Chlorhydrat der Base fällt zunächst als öl aus, erstarrt jedoch nach längerem Stehen zu gut ausgebildeten Nadeln. Es schmilzt in reinem Zustand bei 182 bis 183 °. Es ist unlöslich in Aceton, löslich in Wasser und Alkohol.
VII. 5 g des Trimethyläthers des Phenylnitroäthanols werden, wie in Beispiel III, der elektrischen Reduktion unterworfen, mit dem Unterschiede, daß der Kathodenflüssigkeit 0,6 g Zinnchloriir zugesetzt werden. Die Reduktion ist beendet, wenn sich auf Wasserzusatz kein Nitroäthanol mehr ausscheidet. Man fällt dann das Zinn mit Schwefelwasserstoff aus und scheidet das Amin, wie in Beispiel VI angegeben, ab.
Die nach diesem Verfahren darzustellenden Verbindungen bilden Ausgangsstoffe für therapeutisch wertvolle Präparate.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Phenyl-, Alkoxyphenyl- und Dialkoxyphenyläthanolaminen und deren Alkyläthern der allgemeinen Formel:
    R-CH(ORJ-CH2-NH2
    (R = Phenyl, Alkoxyphenyl oder Dialkoxyphenyl; R1 = Wasserstoff oder Alkyl), darin bestehend, daß man die durch Kondensation von Benzaldehyd oder dessen Alkoxy- und Dialkoxysubstitutionsprodukten mit Nitroniethan und Alkali entstehenden Salze der Nitroäthanole bzw. die durch Anlagerung von Wasser bzw. Alkoholen an Nitrostyrole unter Alkalizusatz erhaltenen Salze der Nitroäthanole bzw. deren Alkyläther mit schwachen Sauren zerlegt und die so entstandenen Nitroalkohole bzw. deren Alkyläther reduziert.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1233410B (de) * 1961-06-15 1967-02-02 Lentia Gmbh Verfahren zur Herstellung von substituierten Phenylnitroaethanolen
WO2005075458A1 (en) * 2004-02-10 2005-08-18 Sanofi-Aventis Pyrimidine derivatives as orexin receptors antagonists

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WO2005075458A1 (en) * 2004-02-10 2005-08-18 Sanofi-Aventis Pyrimidine derivatives as orexin receptors antagonists
US7812031B2 (en) 2004-02-10 2010-10-12 Sanofi-Aventis Pyrimidine derivatives as orexin receptor antagonists

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