DE2545657A1 - Nopinylamine - Google Patents
NopinylamineInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C211/00—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C211/33—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to carbon atoms of rings other than six-membered aromatic rings
- C07C211/34—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to carbon atoms of rings other than six-membered aromatic rings of a saturated carbon skeleton
- C07C211/38—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to carbon atoms of rings other than six-membered aromatic rings of a saturated carbon skeleton containing condensed ring systems
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
BASF Aktiengesellschaft 2545657
Unser Zeichen: O. Z. 51 6o4 Mi/tfil
6700 Ludwigshafen, 8. 10. 1975
Nopinylaraine
Die vorliegende Erfindung betrifft Nopinylamine der allgemeinen Formel I
R1 R2
I,
in der R1 und R2 Wasserstoff oder C^- bis C^-Alkylgruppen bedeuten,
sowie die Salze dieser Amine mit Mineralsäuren und C^-
bis C^-Alkylearbonsäuren.
Ferner betrifft die Erfindung die Herstellung dieser Verbindungen sowie ihre Verwendung als Raeematspalter, vor allem zur
Spaltung von racemischem Pantolacton. Pantolacton
CH,- C CH
P % t
HO-CH 0
t!
ist bekanntlich die Vorstufe der für die Human- und Tierphysiologie äußerst wichtigen Pantothensäure, dem ß-Alanid der
Pantoinsäure, welche dem Pantolacton zugrunde liegt. Da indes nur die D-Form der Pantothensäure physiologisch wirksam ist,
ist es erforderlich, dieses Enantiomere oder seine Vorstufe, das Pantolacton, in optisch reiner Form herzustellen. Dies gelingt
prinzipiell nach den Methoden der Racematspaltung, was. allerdings voraussetzt, daß das spaltende Reagenz seinerseits
in optisch reiner Form vorliegt. Die Verwendung von Naturstoffen wie Chinin (US-PS 2 319 545) oder Dehydroabietylamin (D^-PS
1 568 755) als spaltenden Reagenzien ist kostspielig und hat
außerdem den Nachteil, daß letztere selber nur wieder durch Umkristallisation gereinigt werden können.
550/74 +
6^
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- t - O.Z. 31
Ähnlich verhält es sich mit L-(+)-l-(il-Nitrophenyl)-2-aminopropan-l,3-diol
als synthetischem Spaltungsreagenz (DDR-PS 32 628).
Aufgabe der Erfindung war es daher, die Technik der Racematspaltung,
vor allem der Spaltung von racemischem Pantolacton, um neue, leicht zugängliche Agenzien zu bereichern, die insbesondere
auch eine destillative Regenerierung gestatten.
Es wurde gefunden, daß Nopinylamine der allgemeinen Formel I
,2
1 2
in der R und R Wasserstoff oder C1- bis C,_-Alkylgruppen bedeuten,
sowie die Salze dieser Amine mit Mineralsäuren und C-,-bis
Cu-Alkylcarbonsäuren hervorragend für die Zwecke der
Racematspaltung geeignet sind.
Ferner wurde gefunden, daß man diese Verbindungen erhält, wenn man Nopinon (II)
II zusammen mit einem Amin der allgemeinen Formel III
bei Temperaturen von 50 bis 2000C der aminierenden Hydrierung
unterwirft und die erhaltenen Amine gegebenenfalls in ihre definitionsgemäßen Salze überführt.
Bemerkenswert hierbei ist, daß man wider Erwarten kein Gemisch aus
und I^ I»
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erhält, sondern das Enantiomere I in praktisch reiner Form. Zum Verständnis der Formel sei angemerkt, daß die 2,4-Endo-Brücke
als über der Papierebene befindlich zu denken ist und daß die gestrichelte Bindung unter die Papierebene weist.
Das Nopinon II ist durch Ozonolyse von ß-Pinen, einem in ausreichenden
Mengen zur Verfügung stehendem Naturstoff, gut zugänglich. Verwiesen sei z. B. auf die in Comp. rend. 2^0,S-I078
bis 1080 (1960) beschriebene Synthese.
Unter den Ausgangsverbindungen III hat Ammoniak die größte Bedeutung.
Im Hinblick auf die Racematspaltung eignen sich aber auch primäre Amine wie Methylamin, Ä'thylamin, Propylamin, Isopropylamin
sowie ferner die übrigen definitionsgemäßen primären Amine. Die substituierten Amine können dann von Bedeutung sein,
wenn die physikalischen Unterschiede der bei der Racematspaltung zu trennenden Diastereomeren hinsichtlich der Löslichkeit vergrößert
werden sollen. Für die Pantolacton-Spaltung liefert das unsubstituierte Nopinylamin I die technisch und wirtschaftlich
besten Ergebnisse.
Nach den bisherigen Beobachtungen ist der Erfolg des erfindungsgemäßen
Verfahrens, also die weitgehend alleinige Bildung der Enantiomeren I, von den Verfahrensbedingungen der aminierenden
Hydrierung unabhängig, sofern der angegebene Temperaturbereich eingehalten wird. Bei tieferen Temperaturen verläuft die Reaktion
für technische Zwecke zu langsam und bei höheren finden unerwünschte Isomerisierungen statt.
Man nimmt die aminierende Hydrierung zweckmäßigerweise mit Wasserstoff
unter einem Druck von 1 bis 300 bar, vorzugsweise von 80
bis 200 bar, und bei Temperaturen von 50 bis 15O0C vor. Als Katalysatoren
eignen sich beispielsweise fein verteiltes Platin oder Palladium in reiner Form oder in Form von Trägerkatalysatoren,
jedoch erfüllen Raney-Nickel oder Raney-Cobalt ihren
Zweck genauso gut und in wirtschaftlicher Hinsicht sogar besser. Es empfiehlt sich, den Ammoniak oder das Amin III in einem 10-bis
20fachen molaren Überschuß anzuwenden, damit die Hydrierung
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zum Nopinol zurückgedrängt wird. Die Mitverwendung eines
Lösungsmittels ist nicht erforderlich, jedoch wegen der Zurückdrängung der Bildung von Nebenprodukten zweckmäßig. Als Lösungsmittel
eignen sich vor allem leichtflüchtige Flüssigkeiten wie Methanol, Äthanol, Äther, Äthylacetat und Benzol. Man kann die
aminierende Hydrierung einstufig vornehmen oder, im Falle höherer Amine, in zwei getrennten Schritten, nämlich zunächst
der Bildung der Schiff sehen Base und anschließend der Hydrierung.
Die Aufarbeitung der Reaktionsgemische erfolgt wie üblich, indem man z. B. die Lösungsmittel und das Amin destillativ entfernt
und den hauptsächlich aus I bestehenden Rückstand rektifiziert. Die Überführung der freien Basen in ihre Salze wie
Hydrochloride, Sulfate, Hydrogensulfate, Formiate, Acetate, Propionate und Butyrate erfolgt wie üblich.
Die Verbindungen I, insbesondere das (-)-Nopinylamin, eignen sich hervorragend zur Spaltung von Racematen saurer oder säurebildender
Verbindungen. An erster Stelle sei hier das Pantolacton-Racemat genannt, welches mit Nopinylamin ein Paar diasteromerer
Salze (Nopinylammoniumpantoate) bildet, die sich deutlich in ihrer Löslichkeit in wasserlöslichen Alkanolen, Alkoholen,
Wasser und Gemischen dieser Medien unterscheiden. Die Löslichkeitsunterschiede
können durch Zusätze weiterer wasserlöslicher Lösungsmittel wie Aceton oder Dimethylformamid variiert werden.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird indes Wasser als Kristallisationsmedium bevorzugt.
Allgemein geht man so vor, daß man das Pantolactonracemat mit
stöchiometrischen Mengen Alkalihydroxid wie Natrium- oder Kaliumhydroxid
in wäßriger Lösung zu dem entsprechenden Pantoatracemat verseift. Danach stellt man die Konzentration der Pantoate in der
wäßrigen Lösung vorzugsweise auf 30 bis 70, besonders 50 bis βθ
Gew.% ein (Lösung A).
Das Nopinylamin wird vorzugsweise in Form von 20- bis 50#igen
wäßrigen Lösungen seines Hydrochlorids oder Hydrogensulfats eingesetzt (Lösung B).
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O.Z. 51 604
Danach gibt man die Lösungen A und B in etwa äquimolaren Verhältnissen
ihrer organischen Komponenten bei 20 bis 60, vorzugsweise 45 bis 55°C zusammen und. läßt dann mit einem Gradienten
von 0,5 bis 2°0/min auf etwa 20 bis 50C abkühlen. Hierbei,
eventuell begünstigt durch einen Impfkristall, fällt das rohe (-)-Nopinylaminsalz der L-Pantoesäure in 75- bis 95#iger Ausbeute
als schwerer lösliches Diastereomeres aus.
Dieses Salz sowie die verbleibende Lösung (Lösung C) werden
sodann wie üblich aufgearbeitet. Das Salz wird z. B. mit Natronlauge
zersetzt, wobei sich das Nopinylamin abscheidet. Nach Extraktion mit Äther und Einleiten von Chlorwasserstoff oder
Versetzen mit Schwefelsäure kann die Base als Hydrochlorid bzw. als Hydrogensulfat erneut in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Die Materialverluste sind unbedeutend. Die verbleibende wäßrige L-Natriumpantoatlösung kann in bekannter Weise racemisiert und
danach in den Verfahrenskreislauf zurückgeführt werden.
Die das gewünschte Pantoinsäuresalz enthaltende Lösung C wird
schwach alkalisch gestellt, wonach das Nopinylamin wie üblich abgetrennt wird. Anschließend säuert man, vorzugsweise mit
Schwefelsäure, auf etwa pH 1 an, wobei das D-(-)-Pantolacton zurückgebildet wird. Letzteres wird extrahiert, z. B. mit Meth-V-ylenchlorid,
und wie üblich in reiner Form isoliert.
Eine besonders vorteilhafte Variante dieses Racematspaltungsverfahrens
besteht darin, das Nopinylamin nur in 50- bis öO^iger
molarer Menge des Pantoatracemates anzuwenden. Bei dieser Verfahrensweise fällt das Nopinylammonium-L-Pantoat ebenfalls fast
quantitativ aus, so daß die verbleibende Natrium-D-Pantoatlösung wegen des geringeren Amingehaltes leichter aufgearbeitet werden
kann.
Die Vorteile des (-)-Nopinylamins liegen nicht nur in der eigentlichen
Racematspaltung, sondern auch darin, daß es sich destillativ gut wieder reinigen läßt und daß es unerwartet konfigurationsstabil
ist.
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O.Z. 51 βθ4
(-)-Nopinylamin
138 g (1 Mol) Nopinon wurden in Gegenwart von I70 g (10 Mol)
Ammoniak, 20 g Raney-Nickel *.und 200 ml Methanol im Laufe von
6 Stunden bei 9O0C einem Wasserstoffdruck von 100 bar ausgesetzt.
Die übliche destillative Aufarbeitung Üer Flüssigphase lieferte
das (-)-Nopinylamin in 93#iger Ausbeute. Sdp. - 76°C/ll Torr,
D
Das Nopinon wurde durch Ozonolyse von (-)-ß-Pinen bei -5 bis -100C in methanolischer Lösung und anschließende Reduktion der peroxidischen Intermediärverbindung mit Zink/Essigsäure hergestellt. Ausbeute: 94 #, Sdp. = 95°C/l6 Torr.
Das Nopinon wurde durch Ozonolyse von (-)-ß-Pinen bei -5 bis -100C in methanolischer Lösung und anschließende Reduktion der peroxidischen Intermediärverbindung mit Zink/Essigsäure hergestellt. Ausbeute: 94 #, Sdp. = 95°C/l6 Torr.
(-) -Ν,Ν-Dimethylnopinylamin
Diese Verbindung wurde analog Beispiel 1 mit Dimethylamin an-" stelle des Ammoniaks hergestellt. Ausbeute: 75 %» Sdp. = 820C/
13 Torr, /*J$)= -3*3° (l#Lg in Äthanol).
(-)-N-Methylnopinylamin
Auf die in Beispiel 1 angegebene Weise, Jedoch mit Methylamin als Aminkomponente, Raney-Cobalt als Hydrierkatalysator und
unter einem Wasserstoffdruck von 200 bar, fiel das (-)-N-Methyl
nopinylamin in 90#iger Ausbeute an. Sdp. = 93°C/22 Torr,
- -33*5°.
26 g (0,2 Mol) DL-Pantolacton wurden in einer Lösung aus 70 ml
Wasser und 8 g Natriumhydroxid (0,2 Mol) zunächst verseift und sodann bei *50°C mit einer Lösung aus 17,5 g (0,1 Mol) (-)-Nopinylamin-
hydrochlorid und 90 ml Wasser versetzt. Beim allmählichen Abkühlen unter Rühren fiel im Laufe von 2 Stunden ein
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weißer Niederschlag von (-)-Nopinylammonium-L-pantoat an. Der
Niederschlag wurde abgetrennt und zweimal mit je 30 ml Eiswasser
gewaschen.
Die vereinigten Filtrate wurden mit einigen Tropfen Natronlauge alkalisch gestellt, zur Entfernung von Spuren freigesetzten
Nopinylamins mit Äther extrahiert und dann mit konzentrierter Schwefelsäure auf pH 1 gestellt. Hierbei bildete sich aus der
D-Pantoesäure das D-Pantolacton wieder zurück, das mit Methylenchlorid aus der wäßrigen Phase extrahiert und als reines
Enantiomeres aus Diisopropyläther umkristallisiert wurde; Ausbeute: 82 %.
In analoger Weise wurde das kristalline Nopinylammonium-L-pantoat
auf L-Pantolacton aufgearbeitet, das man wie üblich racemisieren und in den Spaltungskreislauf zurückführen kann.
Auch das (-)-Nopinylamin ließ sich auf übliche Weise praktisch
quantitativ wieder zurückgewinnen.
Bei Verwendung von 50#igem wäßrigen Methanol anstelle von Wasser
als Kristallisationsmedium für das (-)-Nopinylammonium-L-pantoat
wurde auf im übrigen gleiche Weise eins D-Pantolacton-'- '
Ausbeute von 84 % erzielt.
709816/1101 ORIGINAL INSPECTED
.-...safe
Claims (9)
- Patentansprücheι ρ
in der R und R Wasserstoff oder C1- bis C^-Alkylgruppen bedeuten, sowie die Salze dieser Amine mit Mineralsäuren und C1- bis C^-Alkylcarbonsäuren. - 2. Verfahren zur Herstellung der Nopinylamine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Nopinon (II)IIzusammen mit einem Amin der allgemeinen Formel IIIIIIbei Temperaturen von 50 bis 2000C der aminierenden Hydrierung unterwirft und die erhaltenen Amine gegebenenfalls in ihre definitionsgemäßen Salze überführt.
- 3. Verwendung der Nopinylamine gemäß Anspruch 1 zur Spaltung von Racematen saurer oder säurebildender Verbindungen.
- 4. Verwendung der Nopinylamine gemäß Anspruch 3 zur Spaltung von DL-Pantolacton.
- 5. Verwendung von NopinylaminNH3-H709816/1101ORIGINAL INSPECTED- 9 - O.ζ. 5125Λ5657zur Spaltung von Racematen saurer oder säurebildender Verbindungen.
- 6. Verwendung von Nopinylamin-Ήzur Spaltung von DL-Pantolacton.
- 7. Verwendung von Nopinylamin gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 1 Mol DL-Pantolacton 0,5 Mol des Nopinylamins anwendet.
- 8. (-)-Nopinylammonium-L-pantoat.
- 9. (-)-Nopinylammonium-D-pantoat.BASF Aktiengesellschaft709816/1101
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |