DE2442552A1 - Verfahren zum behandeln von mahlfaehigen getreideprodukten - Google Patents
Verfahren zum behandeln von mahlfaehigen getreideproduktenInfo
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Description
Verfahren zum Behandeln von mahlfähigen Getreideprodukten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Getreidekorn oder Mahlzwischenprodukten, beispielsweise
Grieß, für die Herstellung von Kuchenmehlen, sowie die Verwendung der erhaltenen Mehle oder Mahlzwischenprodukte
für die Herstellung von Kuchen, Biskuitteig und anderen Backwaren.
Kuchenmehle sind allgemein schwach gefärbt und sehr fein ausgemahlen;
sie enthalten üblicherweise etwa 6 bis 9 % Protein, wobei allerdings für Kuchen, die getrocknete
Früchte oder Kirschen enthalten, ein Mehl mit einem Proteingehalt bis zu 14 % häufig bevorzugt wird. Seit
etwas mehr als 40 Jahren weiß man, daß wenn mit Chlor behandeltes Mehl verwendet wird, Kuchen mit einem erhöhten
Gewichtsverhältnis von Zucker zu Mehl hergestellt werden können. Derartige Kuchen können 0,9 bis 1,4 Gew.-Teile
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Zucker auf jeweils 1 Gew.-Teil Mehl enthalten; sie werden im mehlverarbeitenden Backgewerbe bzw. Konditorgewerbe
einfach als "fcuckerreiche" Kuchen (high ratio) bezeichnet.
Das mit Chlor vorbehandelte Mehl wird häufig als "hochwertiges Mehl" (high ratio flour) bezeichnet. Wird in
einer "zuckerreichen" Rezeptur nicht mit Chlor behandeltes Mehl anstelle von mit Chlor behandeltem Mehl verwendet,
so fehlen dem dabei erhaltenen Kuchen oder Backwerk ein oder mehrere der angestrebten Eigenschaften: beispielsweise
fällt ein solches Backwerk beim Herausnehmen aus dem Ofen zusammen oder es ist im Innern oder Streifenweise nur teilweise
gar und enthält somit Bereiche völlig anderer Konsistenz als sie die übrige Krume des Backwerks aufweist. Die Chlorbehandlung
bewirkt eine Reihe von chemischen und physikalischen Veränderungen beim Mehl: einige der Proteine werden
denaturiert bzw. verändert, die Pigmente werden entfärbt und die Wirkung erstreckt sich auöh auf die Stärke und
solche wasserlöslichen Komponenten wie Proteine und Pentosane; das Wesen dieser Wirkungen ist bis heute noch nicht
vollständig aufgeklärt.
Die chemische Mehlbehandlung (oder Mehlveredelung) mit Hilfe
von Chlor hat sich zwar bisher nicht als gesundheitsschädlich
erwiesen; sie wird jedoch in einigen Ländern, einschließlich der meisten Länder der EG nicht angewandt.
In Großbritannien jedoch ist die ChIölbehandlung noch wirtschaftlich
wichtig und es würden im mehlverarbeitenden Gewerbe erhebliche Schwierigkeiten auftreten, wenn aus
welchen Gründen immer diese Chlorbehandlung entfiele.
Es wurde nun eine neuartige Mehbehandlung entwickelt, die anstelle der Chlorbehandlung treten kann und die zu gleichartigen
hochwertigen Mehlen führt»
Seit langem ist bekannt, daß eine mäßige Wärmebehandlung von Weizen bzw. Weizenmehl auf Temperaturen von etwa 50
bis 800C eine milde Wirkung auf das Weizenprotein ausübt
derart, daß man verbesserte Backeigenschaften des Mehles
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erhält. Gemäß der nun neu vorgeschlagenen Behandlung wird Weizen, Mehl oder ein MahlZwischenprodukt auf eine wesentlieh
höhere Temperatur erhitzt, um die Backeigenschaften des Mehles zu verbessern.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf die Behandlung von Vollweizen (Mehl) und Grieß; sie kann aber
genauso gut auf andere mahlfähige Substanzen oder Produkte wie Vollkorn, geputztes Korn oder geputzter Grieß, und
die verschiedenen Mahlzwischenprodukte oder Schrotungsprodukte wie Grob- und Feingrieße angewandt werden, obwohl
dann die Behandlungsbedingungen jeweils etwas anders sind, als sie für den Voll- oder ganzen Weizen beschrieben
werden.
Erfindungsgemäß wird das ganze Korn oder ein Mahlzwischenprodukt, geeignet für die Herstellung von Kuchenmehl, das
zuvor auf beliebig bekannte Weise auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 6 % oder darunter getrocknet worden ist, auf
eine Temperatur von 100 bis 1400C im Falle des ganzen
Korns oder von 100 bis 2000C im F9IIe der Mahlzwischenprodukte
erhitzt, während einer ausreichenden Zeit bei dieser Temperatur gehalten und dann abgekühlt oder abkühlen gelassen
auf Temperaturen unterhalb 1000C.
Die empfohlene Dauer der Wärmebehandlung hängt ab von der Temperatur, auf die der Weizen erhitzt wird, und die Beziehung
zwischen Zeit und Temperatur kann durch folgenden Gleichung wiedergegeben werden
t = a - bT + CT2 ,
in der T die Temperatur in 0C und t die Zeit in Minuten
ist und a, b und c Konstanten bedeuten.
Für die Mindestzeit, die beim Erhitzen eingehalten werden muß, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, haben die Konstanten
in der obigen Gleichung folgende Werte:
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a = 535, b = 7,253, c = 0,02501
Dies bedeutet, daß bei 1000C beispielsweise die Mindestzeitspanne,
während welcher erhitzt wird, eine Stunde beträgt; bei 1200C beträgt diese Mindestzeit 25 Minuten
und 14O0C beträgt die Mindestzeit 10 Minuten. Vorteilhafterweise
wird der Weizen etwas langer erhitzt, als von der obigen Gleichung angegeben, vorausgesetzt, daß
nicht so lange erhitzt wird, daß der Weizen oder daraus gemahlene Mehl ein Koch-Aroma bzw. einen gekochten Geschmack
annimmt. Für die bevorzugte Zeitspanne, während welcher erhitzt werden muß, um vollständig den angestrebten
Effekt zu erzielen, nehmen die Konstanten in der obigen Gleichung folgende Werte an:
a = 2188, b = 31,533, c = 0,11438
Dies bedeutet, daß bei einer vorgegebenen Temperatur von 1000C der Weizen vorzugsweise 3 Stunden lang erhitzt werden
soll; bei 12O0C beträgt die bevorzugte Zeitspanne 51 Minuten und bei 1400C 15 Minuten.
Bei der->Ganzkorn(Vollkorn)-Behandlung . j.st die Anwendung
höherer Temperaturen beschränkt durch die Entwicklung des Geschmacks von gekochtem Mehl im Weizen oder
daraus gemahlenem Mehl. Bei Grieß Jedoch können höhere Temperaturen von 100 bis 2000C angewandt werden, wie oben
erwähnt. Die Beziehung zwischen Zeitdauer und Temperatur wird wiederum ausgedrückt durch eine Gleichung der oben
gegebenen Form. In diesem Falle (das heißt bei Grieß) errechnet sich die Mindestzeitspanne, während welcher
erhitzt werden muß, um den angestrebten Effekt zu erzielen, mit Hilfe folgender Zahlenwerte für die Konstanten:
a = 275, b = 2,858, c = 0,00752
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Die bevorzugte Zeitspanne, während welcher erhitzt werden muß, errechnet sich mit folgenden Konstanten:
a = 408, b = 4,252, C = 0,01121
Dies bedeutet, daß bei 2000C beispielsweise die Mindestzeit
4 Minuten und die bevorzugte Zeitspanne 6 Minuten beträgt.
Nach dem Erhitzen soll der Weizen oder das Mahlzwischenprodukt bzw. Mehl so schnell wie möglich abgekühlt oder
abkühlen gelassen werden.
Die angegebenen Gleichungen für Weizen und für Mahlzwischenprodukte
definieren den empfohlenen Arbeitsbereich, innerhalb dessen die Wärmebehandlung die Eigenschaften des Endproduktes
vorteilhaft beeinflußt. Bei beliebiger Temperatur innerhalb der definierten Bereiche kann durch noch
längeres Erhitzen des Weizens oder der Mahlzwischenprodukte als für den bevorzugten Bereich angegeben, eine weitere Verbesserung
der nachfolgenden Backeigenschaften des Mehls erzielt werden; es besteht aber in zunehmendem Maße die
Gefahr, daß sich in dem Weizen oder in dem Mahlzwischenprodukt oder in dem ausgemahlenen Mehl der Geschmack nach
oder von gekochtem Mehl entwickelt, wenn die Zeitspanne über den bevorzugten Bereich hinaus verlängert wird.
Wird bei niedereriai Temperaturen oder während kürzerer Zeitspannen
verfahren als angegeben oder ein Weizen oder Mahlzwischenprodukt mit einem Feuchtigkeitsgehalt von über
6 % der Behandlung unterworfen, so wird zwar eine teilweise Veränderung des erhaltenen Mehls in der Weise erreicht, daß
es mit einem höheren Anteil Zucker zu einigen Arten von Kuchen bzw. Backwaren verarbeitet werden kann; diese Veränderung
ermöglicht aber nicht den durchgehenden Ersatz von mit hlor behandeltem Mehl in zahlreichen "zuckerreichen1
Rezepten.
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Das Erhitzen des Weizens oder der Mahlzwischenprodukte
kann auf zahlreiche verschiedene Art und Weise durchgeführt werden; nachfolgend werden einige Beispiel genannt:
1) Erhitzen in einer rotierenden Trommel entweder absatzweise oder kontinuierlich;
2) Erhitzen in einem kontinuierlichen Schneckenförderer, wobei entweder die Schnecke oder der Mantel oder sowohl
Schnecke als auch Mantel erhitzt werden können;
3) Erhitzen in einem stehenden Ofen oder Tunnelofen, der mit Vorrichtungen für die Luftumwälzung versehen ist;
4) Erhitzen in einer Heißluft-Wirbelschicht.
5) Erhitzen mittels Mikrowellen oder anderer Hochfrequenz-Strahlung;
6) Erhitzen durch IR-Bestrahlung;
7) Erhitzen in einem üblichen Korn-Trockner;
8) Erhitzen in einem Sprühtrockner.
Wenn es sich als zweckmäßig erweist, kann die Trocknungsstufe unmittelbar vor der Wärmebehandlung liegen und mit
dieser im Zusammenhang stehen; das Trockenverfahren selbst ist aber nicht Teil der Erfindung.
Nach dem Erhitzen bzw. der Wärmebehandlung enthält der Weizen sehr wenig Feuchtigkeit und für übliche weitere
Mahlbehandlung und Weiterverarbeitung des Mehls wird
zweckmäßigerweise ein Feuchtigkeitsgehalt von 11 bis 17 % eingestellt; aber der Feuchtigkeitsgehalt des Weizens
bei Eintritt in die Walzenmühle, ist ebenfalls nicht Teil der Erfindung.
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Um den angestrebten Feuchtigkeitsgrad zu erreichen, das·
heißt ihn für die weiteren Mahlgänge geeignet zu machen,", kann das benötigte Wasser auf beliebig geeignete Weise
zugegeben werden. Die üblichen Konditionierungsvorrichtungen werden verwendet oder es wird der wärmebehandelte
Weizen mit oder ohne Abkühlen unmittelbar in Wasser eingetaucht, von diesem nachher abgetrennt und in üblicher
Weise auf den angestrebten Feuchtigkeitsgehalt konditioniert,
Dieser Weizen wird dann in einer Mühle üblicher Bauart zu Auszugsmehlen gemahlen bzw. fertig gemahlen. Das Mehl-Endprodukt
soll vorzugsweise eine mittlere Korngröße unter 32 /Um besitzen; wenn notwendig, wird die Teilchengröße
noch mit Hilfe einer Stiftmühle oder auf andere Weise verringert; das Mehl kann anschließend noch einer Luftsichtung
unterworfen werden.
Das erhaltene Mehl wird anstelle des mit Chlor behandelten Mehls, das in gleicher Weise aus nicht wärmebehandeltem
Weizen ermahlen worden ist, für "zuckerreiche"Backwaren
verwendet.
Die nachfolgenden Beispiele*dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
*und die Zeichnungen
Beispiel 1 ■
In England kultivierter Weizen mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 13,7 % wurde zu einem Feuchtigkeitsgehalt von
5,8 % getrocknet und zwar mit Warmluft von 40 bis 500C
in einem vertikalen Trockner mit sich drehender oder umlaufender Schaufel. 1 Kilo dieses Weizens wurde in dünner
Schicht auf ein Aluminiumblech gegeben und durch einen Druckluft-Tunnelofen geführt, bei Lufttemperatur 1000C
und während unterschiedlicher Zeitspannen und zwar a) Minuten, b) 60 Minuten und c) 120 Minuten. Anschließend
wurde der Weizen unter Raumbedingungen abkühlen gelassen und dann in einen feuchtigkeitsdichten Behälter gegeben
mit ausreichend Wasser, um seinen Feuchtigkeitsgehalt auf 15 % einzustellen.
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Nach dieser Behandlung wurde der Weizen in einer Laboratoriums-Walzenmühle
gemahlen und zweimal durch eine Laboratoriums-Stiftmühle gegeben, um die Mehlteilchengröße
soweit zu verringern, daß in einem Druckluftsichter mehr als 90 % des Mehles durch das Sieb mit Maschenweite 32 /um fiel.
Eine weitere Weizenprobe wurde wie oben beschrieben auf e ^"Feuchtigkeitsgehalt von 5,8 % getrocknet und dann auf
15 % Feuchtigkeit konditioniert. Dieser Weizen wurde ebenfalls gemahlen und das Mehl wie oben in der Stiftmühle
behandelt; ein Teil dieses Mehles wurde mit Chlor behandelt im Verhältnis von 227 g (8 Unzen)ν Chlor je 127 kg
(280 Pound) Mehl (d) und der Rest wurde unbehandelt (e) für Backtrersuche eingesetzt.
Die verschiedenen Mehlproben a bis e wurden gemäß folgender Rezeptur zu einem Kuchenteig verarbeitet und anschließend
gebacken.
Mehl 100 g
Puderzucker 130 g
Backpulver 5 g
Salz 2,5 g
Backfett 75 g
Magermilchpulver 8 g
Vollei 75 g
Wasser 77 g
Das unbehandelte Mehl e ergab einen Kuchen von geringem Volumen, der zusammenfiel und sich beim Essen als feucht
bzw. klitschig erwies.
Das mit Chlor behandelte Mehl d ergab einen Kuchen von gutem
Volumen, der gut aufgegangen war und sich gut essen ließ.
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Das erhitzte Weizenmehl a ergab einen Kuchen mit etwas
besserem Volumen und Aussehen als das Mehl e, der sich aber beim Essen immer noch als etwas teigig erwies.
Das erfindungsgemäß wärmebehandelte Weizenmehl ü ergab
einen Kuchen mit vergleichbarem Volumen und Aussehen wie bei d, jedoch mit geringfügig dunklerer Krume, der sich
beim Essen als spurenweise feucht erwies*
Das erfindungsgemäß wärmebehandelte Weizenmehl c ergab einen Kuchen mit vergleichbarem Volumen und Aussehen wie
bei d, das heißt mit gutem Volumen, gutem Aussehen und
angenehmen guten Eßeigenschaften, jedoch war die Krume geringfügig dunkler gefärbt.
In diesem Beispiel wurde der Weizen auf 5,8 % Feuchtigkeit in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 getrocknet. Anschließend
wurde der Weizen in einem Ofen ebenfalls wie in Beispiel 1, jedoch bei einer Lufttemperatur von 14O°C
erhitzt und zwar während 10 Minuten (a), während 15 Minuten (b) und während 20 Minuten (c). Anschließend ließ man den
Weizen unter Raumbedingungen abkühlen, so daß seine Temperatur innerhalb von 6 Minuten auf unter 1000C fiel. Anschließend
wurde der Weizen wie in Beispiel 1 beschrieben weiterbehandelt. Ebenso wie in Beispiel 1 wurde aus dem
getrockneten Weizen eine Probe mit Chlor behandeltes Mehl d und eine Probe nicht behandeltes Mehl e gewonnen. Alle
Mehlproben wurden wie in Beispiel 1 zu Kuchen verbacken.
Das mit Chlor behandelte Mehl d und das unbehandelte Mehl
e ergaben Kuchen wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das hitzebehandelte Mehl a ergab einen Kuchen von gleichem Aussehen wie d, jedoch mit geringfügiger feuchter oder pastenartiger
Eigenschaft beim Essen.
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Das erfindimgsgemäß hitzebehandelte Mehl b ergab Kuchen,
die hinsichtlich Volumen, Aussehen und Eßeigenschaften
mit den Kuchen aus chlorbehandeltem Mehl vergleichbar waren, jedoch eine geringfügig dunklere Krume aufwiesen.
Das ebenfalls erfindungsgemäß hitzebehandelte Mehl c ergab Kuchen wie bei b, jedoch mit einem geringfügigen Geschmack
nach gekocht oder getoastet *und einer geringfügig dunkler gefärbten Krume.
*bzw. geröstet
e^n
0,5 kg Grieß, Mahlzwischenprodukt wurde in einem Ofen gemäß Beispiel 1 mit Lufttemperatur 2000C erhitzt. In diesem
Beispiel wurde die Trocknungsstufe unmittelbar vor der Wärmebehandlungsstufe durchgeführt; benötigt wurden 3 Minuten
bei einer Lufttemperatur von 2000C, um den Feuchtigkeitsgehalt
des Grießes auf weniger als 6 % zu verringern. Nachdem der Grieß diesen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als
6 % erreicht hatte, wurden verschiedene Grießproben bei einer Lufttemperatur von 2000C unterschiedlich lang erhitzt
und zwar 3 Minuten (a), 5 Minuten (b) und 7 Minuten (c). Anschließend ließ man den Grieß unter Raumbedingungen
auskühlen, so daß seine Temperatur im Verlauf von 4 Minuten auf unter 1000C fiel. Anschließend wurde der Wassergehalt
des Grießes durch Belassen an feuchter Luft auf 13 % eingestellt. Dann wurde der Grieß in einer Laboratoriums-Stiftmühle
gemahlen; der erhaltene Feingrieß wurde auf einem Seidengazesieb Nr. 10 (Öffnung 0,14 mm) gesichtet
und das hindurchfallende "Mehl" noch zweimal durch die Laboratoriums-Stiftmühle gegeben, um die optimale kleine
Teilchengröße zu erreichen.
Es wurden weiterhin nichtwärmebehandelte Proben von Grieß
in gleicher Weise in der Stiänühle gemahlen, gesiebt und erneut in der Stiftoühle gemahlen; ein Teil des hierbei
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erhaltenen Mehles wurde mit 227 g Chlor je 127 kg Mehl behandelt
(d); der andere Teil wurde unbehandelt (e) weiterverarbeitet.
Die verschiedenen Mehlproben wurden unter Verwendung der Rezeptur gemäß Beispiel 1 zu Kuchen verbacken.
Die nicht behandelte Mehlprobe e ergab einen Kuchen mit
kleinem Volumen, der zusammengefallen war und beim Essen sich als feucht erwies (Klitsch).
Die mit Chlor behandelte Mehlprobe (d) ergab Kuchen von gutem Volumen und gutem Aussehen sowie guten Eßeigenschaften;
die wärmebehandelte Mehlprobe a ergab Kuchen mit besserem Volumen als bei e, die sich jedoch noch geringfügig gesetzt
hatter^und ganz leicht feuchte Eigenschaften beim Essen besaßen.
Die durch erfindungsgemäße Wärmebehandlung des Grießes hergestellte
Mehlprobe ergab Kuchen, die in Volumen, Aussehen und Verzehreigenschaften den aus Mehlprobe d hergestellten
Kuchen glichen, jedoch in der Krume etwas dunkler gefärbt waren.
Die durch erfindungsgemäße Wärmebehandlung des Grießes hergestellte
Mehlprobe c ergab Kuchen von gleicher Qualität wie bei d, jedoch mit einem geringfügigen Geschmack nach
gekocht oder getoastet.(geröstet)
Englischer Weizen wurde in gleicher Weise wurde in Beispiel 1 beschrieben getrocknet und der getrocknete Weizen dann
in einem Ofen bei einer Lufttemperatur von 1000C während .
einer Zeit von 120 Minuten (a) wie in Beispiel 1 erhitzt.
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Es wurden weiterhin Proben von mit Chlor behandeltem Mehl (b) und unbehandeltem Mehl (c) ebenfalls wie in Beispiel 1
hergestellt. Die verschiedenen Mehlproben wurden zu Biskuitteig-Kuchen verbacken unter Verwendung der folgenden
Rezeptur:
Mehl | 100 g |
Zucker | 105 g |
Flüssigei | 60 g |
Magermilchpulver | 8 g |
Erdnußöl | 15 g |
Salz | 1 g |
Backpulver | 5 g |
Wasser | 50 g |
Emulgator
(handelsübliches destilliertes Monoglycerid) 2,6 g
Die mit unbehandeltem Mehl c hergestellten Kuchen hatten ein geringes Volumen, unbefriedigendes äußeres Erscheinungsbild
mit weicher Krume und teigige, feuchte Eßeigenschaften.
Die mit Chlor behandeltem Mehl b hergestellten Kuchen besaßen ein gutes Volumen und ein gutes Erscheinungsbild mit
einer feinen gleichmäßigen Krume sowie guten Eßeigenschaften.
Die aus erfindungsgemäß wärmebehandeltem Weizenmehl c hergestellten
Kuchen hatten ein gleichgutes Volumen, Aussehen und Krumengefügeewie die aus mit Chlor behandeltem Mehl b
hergestellten Kuchen; die Krume war etwas dunkler gefärbt und etwas weicher beim Essen.
Der Vergleich zeigt, daß mit Hilfe der erfindungsgemäßen Behandlung Kuchenmehle ohne Chlorbehandlung erzeugt werden
können, die vergleichbar gute Ergebnisse liefern, wie die mit Chlor behandelten Mehle.
Patentansprüche; 72XV
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Claims (7)
- Patentansprüche1J Verfahren zum Behandeln von mahlfähigen Getreideprodukten für die Herstellung von Kuchenmehl, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mahlgut auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 6 Gew.-% oder weniger trocknet und das getrocknete Mahlgut im Falle des ganzen Korns auf eine Temperatur von 100 bis 14O0C oder im Falle von Mahlzwischenprodukten auf eine Temperatur von 100 bis 2000C erhitzt, das Mahlgut bei dieser Temperatur während mindestens einer Zeitspanne hält, die umgekehrt proportinal ist der Temperatur und nicht weniger als 1 Stunde bei 10O0C beträgt und anschließend das Mahlgut kühlt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man bei der Behandlung von Vollweizen eine Mindestzeitspanne t in Minuten einhält, die durch die Gleichungt = a - bT + cT2gegeben ist, in der T die Temperatur in 0C bedeutet und a = 535, b = 7,253, c = 0,02501.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Behandlung von Vollweizen eine Zeitspanne t1 in Minuten einhält, die gegeben ist durch die Gleichungt1 = a'-b'T + C1T250981 1 /03621A-45 441in der T die Temperatur in 0C bedeutet und a' = 2188, b· = 31,533, C = 0,11438.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Behandlung von Grieß eine Mindestzeitspanne t11 in Minuten einhält, die durch die Gleichungt1' = aft - b''T + C11T2 gegeben ist, in der T die Temperatur in 0C angibt und275, b" = 2,858 und c" = 0,00752.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Behandlung von Grieß eine Zeitspanne t in Minuten einhält, die durch die Gleichung* * * * ? t =a -bT + cTgegeben ist, in der T die Temperatur in 0C bedeutet und a* = 408, b* = 4,252 und c* = 0,1121.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß man bei der Herstellung von Kuchenmehl das behandelte ganze Korn zu einem Mehl, das zu mehr als 90 % eine Teilchengröße ^32 /Um aufweist, fein vermahlt.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Kuchenmehl das zu Grieß geschrotete Korn nach der Behandlung erneut anfeuchtet und schließlich zu Mehl fein ausmahlt.50981 1 /0362Leerseite
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