DE2440979C3 - Anzeigehandrad - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Anzeigehandrad für im wesentlichen horizontal angeordnete Drehspindeln, bei dem die mit dem Handrad durchgeführten mehrfachen Umdrehungen der Drehspindel durch eine im Inneren des Handrades angeordnete Anzeigescheibe in Verbindung mit mindestens einem aus durchsichtigem Material bestehenden Fenster in der Umfangsfläche des Handrades sichtbar gemacht werden.

Bekannte Handräder dieses Typs, die z. B. bei drehspindelbetätigten Verstellorganen im maschinentechnischen Heizungs- und Sanitärbereich eingesetzt werden, benötigen für die Funktion der Anzeigevorrichtung einen relativ hohen mechanischen Aufwand, beispielsweise in Form eines Getriebes o. ä, vermittels dem die mehrfachen Umdrehungen der Drehspindel auf weniger als eine 360°-Umdrehung der Anzeigevorrichtung untersetzt werden. Dieser Aufwand und die damit verbundenen Kosten begrenzen den Einsatzbereich solcher Anzeigehandräder erheblich.

Ein weiterer Nachteil ist durch die nur beschränkte Ablesemöglichkeit der im Inneren des Handrades angeordneten Anzeigevorrichtung gegeben. Diese kann nur in der Draufsicht auf die Umfangsfläche des Handrades abgelesen werden. Wird aber beispielsweise ein Anzeigehandrad dieses Typs bei spindelverstellbaren Fahrzeugsitzen eingesetzt, dann ist es erforderlich, daß die Anzeigevorrichtung sowohl seitlich vom Fahrzc-Jgcir.sticg als such vor. oben vorn Sitzbenutzer ablesbar ist

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und damit kostengünstiges Anzeigehandrad zu schaffen, dessen Verstellanzeige sowohl am Umfang als auch stirnseitig ablesbar ist

Diese Aufgabe wird durch ein Anzeigehandrad gemäß Anspruch 1 gelöst In dem das Handrad bildenden Hohlkörper ist koaxial mit der Drehspindel eine ansteigende Spiralkulisse angeordnet deren

ίο Windungszahl im wesentlichen den Windungen der Drehspindel entspricht In der Spiralkulisse ist eine der Schwerkraft unterworfene Pendelscheibe geführt Wird das Handrad und damit die Drehspindel betätigt dann wandert die Pendelscheibe in der ansteigenden Spiralkulisse je nach Drehrichtung der Spindel hin und her. Entsprechend wird bei der stirnseitigen Draufsicht auf das Handrad die Pendelscheibe mehr oder weniger von der Spiralkulisse überdeckt wodurch die auf der Pendelscheibe aufgedruckte Anzeigeskala die jeweiligen Drehspindelpositionen anzeigt Die Draufsicht auf das Handrad liefert die gleichen Drehspindelpositionen durch die axiale Verschiebung der Pendelscheibe in Verbindung mit einem Skalenaufdruck auf- einem Sichtfenster in der Umfangsfläche des Handrades.

Das Anzeigehandrad ist in einfachster Weise aus nur vier Bauteilen herstellbar: dem Handradteller mit einer zweckmäßig voll durchsichtigen Handradkappe, der Pendelscheibe und der Spiralkulisse. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Spiralkulisse unmittelbar in die Nabe des Handrades eingeschnitten sein, so daß Spiralkulisse und Handradteller ein Bauteil bilden. Die Spiralkulisse kann aber ebenso vorteilhaft als Kegelstumpffeder ausgebildet sein, die im Hohlraum des Handrades zwischen

Handradteller und Handradkappe gehaltert ist

Der kostengünstige Aufbau und die verbesserten Ablesemöglichkeiten erweitern den Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Anzeigehandräder erheblich. Die Anzeigehandräder arbeiten im Betrieb störungsfrei und bedürfen keiner Wartung. Da die Pendelscheibe der Schwerkraft unterliegt und somit ein Festpunktabgriff für die Anzeigevorrichtung entfällt kann das erfindungsgemäße Anzeigehandrad in einfachster Weise bei allen vorhandenen Verstellorganen mit im wesentlichen horizontal angeordneter Drehspindeln nachgerüstet werden. Zu diesem Zweck braucht lediglich das vorhandene Handrad gegen das erfindungsgemäße

Anzeigehandrad ausgetauscht zu werden. Zur Gewährleistung des einwandfreien Betriebes des

Anzeigehandrades ist ein gewisses Spiel zwischen der Pendelscheibe un der Spiralkulisse erforderlich. Das kann je nach Einsatzgebiet zu Klappergeräuschen führen. Zur Geräuschunterdrückung ist es zweckmäßig, den das Handrad bildenden Hohlkörper mit einer durchsichtigen Gleitflüssigkeit zu füllen. Die Gleitflüssigkeit übernimmt dann zugleich auch die Schmierung für die Relativbewegung zwischen Pendelscheibe und Spiralkulisse.
Werden die Anzeigehandräder, z. B. bei spindelverstellbaren Fahrzeugsitzen o. a. verwandt dann können die Fahrzeugstöße oder Fahrzeugbeschleunigungen Eigenschwingungen der Pendelscheibe hervorrufen, die im Extremfall zu einem Überschlagen des Pendels führen können. Es ist für diesen Fall vorteilhaft, die Pendelscheibe mit Bremsflossen auszurüsten. In Verbindung mit der Gleitflüssigkeit, die ja keine exzentrische Massenverteilung besitzt und entsprechend nicht auf Oesch!eun!^(riin^<rskräfte reagier* können die Ei⁰CR-

schwingungen der Pendelscheibe durch die Bremsflosien praktisch unterdrückt werden.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es stellen dar:

Fig. 1 einen Querschnitt durch ein eriindungsgemä-Bes Anzeige-Handrad, bestehend aus drei Bauteilen,

F i g. 2 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Anzeige-Handrades, bestehend aus vier Bauteilen,

Fi g. 3 die stirnseitige Ansicht eines Handrades nach Fig. 1 und 2,

F i g. 4 die Draufsicht auf ein Handrad nach F i g. 1 oder 2.

Das in F i g. 1 dargestellte Handrad besteht aus einem im Querschnitt kegelförmigen Handradteller 5, in dessen kegelförmigen Teil 6 eine Spiralkulisse eingeschnitten oder eingeformt ist Der Handradteller wird übergriffen von der Handradkappe 7, die aus einem durchsichtigen Kunststoff besteht FQr den Fall, daß der Handradteller ebenfalls aus Kunststoff gefertigt ist, können Handradkappe und Handradteller in einfacher Weise miteinander verschweißt sein. Vor dem Aufsetzen der Handradkappe auf den Handradteller wird auf die Spiralkulisse die Pendelscheibe 8 aufgedreht

Die Pendelscheibe 8 wird zweckmäßig aus einem Blech gestanzt, dessen äußere Kanten 9 umgebördelt sind. Dadurch entsteht eine Kantenverbreiterung, die ein besseres Ablesen des jeweiligen axialen Standes der Pendelscheibe 8 von oben ermöglicht Im unterem Umfangsbereich ist die Pendelscheibe 8 durch das Pendelgewicht 10 beschwert Gleichzeitig können in diesem Bereich die Bremsflossen 11 angeordnet sein, die durch ihr Eigengewicht das Pendelgewicht 10 unterstützen.

Das Anzeige-Handrad wird auf den Vierkant 12 der Drehspindel 13 aufgeschoben und durch eine Schraube 14 festgesetzt Die Nabe des Handradtellers 5 ist zu diesem Zweck mit einem passenden Vierkantloch versehen, in das von der gegenüberliegenden Seite ein Vierkantansatz 15 der Handradkappe 7 eingreift Auf diese Weise wird das von Hand aufgebrachte Drehmoment nicht nur über den Handradteller, sondern auch über die Handradkappe in die Drehspindel 13 eingeleitet

Das Anzeige-Handrad gemäß Fig.2 besteht insgesamt aus vier Bauteilen, da die Spiralkulisse bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine Kegelstumpffeder 16 gegeben ist Die Kegelstumpffeder 16 wird nach dem Zusammensetzen des Handrades durch den Ansatz 17 und die Nabe 18 des Handradtellers fixiert Die Kegelstumpffeder 16 ist besonders preisgünstig herzustellen. Sie kann auch, ebenso wie die Spiralkulisse 6 in Fig. 1, mit entgegengesetzter Steigung innerhalb des Handrades angeordnet sein, wodurch sich am kombinierten Prinzip der Front- und Umfangsanzeige nichts ändert

ίο Bei der Pendelscheibe 19 in Fig.2 gleicht der Umfangsrand 20 die infolge der Steigung der Spiralkulisse geneigte Anordnung der Scheibe aus, so daß für den Betrachter der Umfangsrand 20 der Pendelscheibe stets parallel zu dem rückwärtigen Handradteller ausgelichtet ist

Eine mögliche Gestaltung des äußeren Erscheinungsbildes eines Anzeige-Handrades verdeutlichen die F i g. 3 und 4. Die durchsichtige Handradkappe 7 ist mit Griffeldern 21 versehen, die zwischen sich jeweils freie Felder für die Skalenanordnung freilassen. F i g. 3 zeigt die stirnseitige Ansicht des Handrades. Es ist die Skala 22 zu erkennen, die auf der Pendelscheibe 8 bzw. 19 aufgedruckt ist Je nach der axialen Verschiebung der Pendelscheibe wird die Skala übergriffen von der Spiralkulisse 23, die entweder die Spiralkulisse 6 gemäß F i g. 1 oder die Spiralkulisse 16 gemäß F i g. 2 sein kann. Das verbleibende Zentrum in unmittelbarer Umgebung der Befestigungsschraube 14 bleibt stets frei, so daß hier Firmenaufdrucke o. ä. angebracht werden können. Für

Firmenaufdrucke eignet sich ebenfalls der äußere Umfangsrand der Pendelschcibe, in Fig.3 dargestellt

durch das Beschriftungsfeld 24, da dieser Umfangsrand ebenfalls stets von der Spiralkulisse unbedeckt bleibt.

Aus F i g. 4 sind die Umfangsskalen 25 ersichtlich, die

in gleichmäßigen Abständen auf dem Umfang der Handradkappe aufgebracht sind, so daß in jeder Drehposition des Handrades zumindest eine Skala 25 entsprechend dem jeweiligen axialen Stand des Umfangsrandes 20 der Pendelscheibe 19 abgelesen werden kann.

Das Justieren der Verstellanzeige in Abhängigkeit von den Drehspindelpositionen ist denkbar einfach. Die Spindel 13 wird bis zu einem Endanschlag gedreht, anschließend das Handrad abgezogen und ebenfalls bis zum korrespondierenden Endanschlag der Pendelscheibe gedreht woraufhin das Handrad auf die Spindel wieder aufgesteckt und befestigt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Anzeigehandrad für im wesentlichen horizontal angeordnete Drehspindeln, bei dem die mit dem Handrad durchgeführten mehrfachen Umdrehungen der Drehspindel durch eine im Inneren des Handrades angeordnete Anzeigescheibe mit mindestens einem aus durchsichtigem Material bestehenden Fenster in der Umfangsfläche des Handrades siebtbar gemacht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Stirnfläche des Handrades ebenfalls durchsichtig ausgebildet ist, daß die Anzeigescheibe als flache einseitig geschlitzte und ein Pendelgewicht (10) tragende Scheibe (8,19) ausgebildet ist, die in einer mit der Nabe des Handrades fest verbundenen, einen konstanten Innendurchmesser und einen über die Handradbreite von vorne nach hinten ansteigenden Außendurchmesser aufweisende Spiralkulisse (6, 16) pendelnd gelagert ist, wobei die nach vorne weisende Stirnseite der Scheibe und die Fenster in der Umfangsfläche des Handrades mit Anzeigeskalen (22,25) versehen sind.

2. Anzeigehandrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralkulisse (6) unmittelbar in die Nabe des Handrades eingeschnitten ist

3. Anzeigehandrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralkulisse als Kegelstumpffeder (16) ausgebildet ist

4. Anzeigehandrad nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der das Handrad bildende Hohlkörper mit einer durchsichtigen Gleitflüssigkeit gefüllt ist

5. Anzeigehandrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Pendelscheibe (8) Bremsflossen (11) angeordnet sind.