DE244036C - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42D—BLASTING
- F42D1/00—Blasting methods or apparatus, e.g. loading or tamping
- F42D1/08—Tamping methods; Methods for loading boreholes with explosives; Apparatus therefor
- F42D1/22—Methods for holding or positioning for blasting cartridges or tamping cartridges
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- F42D1/00—Blasting methods or apparatus, e.g. loading or tamping
- F42D1/08—Tamping methods; Methods for loading boreholes with explosives; Apparatus therefor
- F42D1/10—Feeding explosives in granular or slurry form; Feeding explosives by pneumatic or hydraulic pressure
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- Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)
- Basic Packing Technique (AREA)
- Supply Of Fluid Materials To The Packaging Location (AREA)
- Filling Of Jars Or Cans And Processes For Cleaning And Sealing Jars (AREA)
Description
KAISERLICHES A
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 244036 KLASSE 78 e. GRUPPE
\jr
m die mit der Aufbewahrung, Versendung und Handhabung fertiger Sprengstoffe verbundenen
Gefahren zu vermeiden, ist vorgeschlagen worden, die Mischung der den Sprengstoff
bildenden Bestandteile unmittelbar vor dem Gebrauch vor dem Bohrloche zu vollziehen
und dann.sofort den Sprengstoff in das Bohrloch einzuführen. Dieses Verfahren hat
jedoch keinen Eingang in die Praxis gefunden,
ίο weil bei Sprengstoffen, zu deren Herstellung
ätzende Flüssigkeiten dienen, den Arbeitern leicht Hände und Kleidung durch Verschütten
der Flüssigkeit beschädigt werden und beim Sprengen mittels stark* expandierender Gase
oder Dämpfe, z. B. flüssiger Luft, die Sprengkraft der Patrone durch vorzeitige Vergasung
oder Verdampfung erheblich verringert wird. Die Hinzuführung chemischer Stoffe als zündungs-
oder explosionserregende Stoffe im Bohrloch, die dem Sprengstoffe vorgelagert sind,
an fertig in das Bohrloch eingebrachte Sprengladungen, z. B. an Dynamit, Schwarzpulver
usw., ist bekannt. Dabei kann nicht eine die Vorgabe des Bohrloches zum Hereinbrechen
bringende Sprengladung hergestellt werden, sondern diese Stoffe dienen lediglich der Zündung
fertiger Sprengladungen auf chemischem Wege, ähnlich den Zwecken und Wirkungen der Zündschnur oder Zündvorrichtung, die nur
durch hervorgebrachte Zündfiammen und Temperaturerhöhungen
die Explosionen fertiger Sprengstoffe einleiten sollen.
Diese Übelstände werden nach der Erfindung dadurch vermieden, daß die Sprengladung
im-Bohrloch selbst nach Abschluß der eigentlichen Sprengkammer gebrauchsfertig gemacht
wird..
Zu diesem Zwecke wird die Sprengkammer zweckmäßig nach dem im Patent 244035 geschützten
Verfahren abgeschlossen. Der hierbei benutzte Besatzpfropfen enthält außer der Zündschnur oder den Leitungsdrähten für elektrische
Zündung Kanäle oder Rohre, durch die Bestandteile des Sprengstoffes von außen in die Sprengkammer eingeführt und die etwa
bei der Sprengstoffbereitung freiwerdenden Gase abgeleitet werden können.
Nach fertiger Beschickung der Sprengkammer können die Kanäle durch Schieber o. dgl. verschlossen
werden, was ebenso wie das Verriegeln der Sprengkammer bzw. des Bohrloches
ohne Zeitverlust und gleichfalls entweder selbsttätig oder von Hand erfolgt.
Das Verfahren kann selbstverständlich in der Praxis nach der jeweiligen Beschaffenheit
des Sprengstoffes im einzelnen abgeändert werden. Es. können z. B. vor dem Abschließen
des Bohrloches einzelne Bestandteile des Sprengstoffes in die Sprengkammer eingeführt werden,
darauf die Sprengkammer bzw. das Bohrloch abgeschlossen und hiernach nur der letzte
Bestandteil der Mischung zugeführt werden. Es können aber auch sämtliche Bestandteile
des Sprengstoffes nachträglich, d. h. nach Abschluß der Sprengkammer in diese eingeführt
werden.
Soll der Sprengstoff beispielsweise aus Salpetersäure oder Nitrobenzol gebildet werden,
so kann man in das Bohrloch zunächst einen geeigneten Behälter mit Nitrobenzol einführen,
dann die Sprengkammer verschließen und nun mittels einer Pumpe oder Preßluft durch ein
Rohr die Salpetersäure in den Behälter mit Nitrobenzol hineindrücken. Oder man bringt
zunächst den leeren Behälter in das Bohrloch,
verschließt dieses und drückt nun gleichzeitig oder nacheinander die Flüssigkeiten in den
ίο Behälter. Hiernach hat die Zündung zu erfolgen.
Es kann auf diese Weise keine Flüssigkeit verschüttet werden und aller sich bildender
Druck für die Sprengwirkung ausgenutzt werden.
Bildet ein Bestandteil des Sprengstoffes einen festen Körper, so wird dieser zweckmäßig vor
Abschluß der Sprengkammer in diese eingeführt , indessen kann die Einführung auch
nachher erfolgen, wenn der Körper ein Pulver bildet oder fein verteilt ist, so daß er mittels
einer Flüssigkeit oder Luft befördert werden kann. So gestaltet sich die Sprengung mittels
flüssiger Luft und fester oxydierbarer Stoffe, wie Watte, Holzkohle, Holzstoff 0. dgl., besonders dann vorteilhaft, wenn diese Stoffe in
Form einer Patrone in das Bohrloch eingeführt werden, dieses dann verschlossen und
nun erst die flüssige Luft in die Patrone gedrückt wird. Dieses Verfahren bietet dann
, den besonderen Vorteil, daß eine die Sprengwirkung schwächende vorzeitige Verdampfung
der Luft auf den kürzesten praktisch möglichen Zeitraum beschränkt werden kann. Zur
weiteren Herabminderung der zur Herstellung der flüssigen Luftpatrone erforderlichen Zeit
kann man die Kohlenstoffpatrone vor der Einführung ins Bohrloch mit flüssiger Luft, wie
bekannt, sättigen und dann, um sie gebrauchsfertig zu machen bzw. zu erhalten, entweder
nach und nach oder kurz vor dem Wegtun mittels der im folgenden beschriebenen Röhrchen
oder Kanäle mit einem flüssige Luft enthaltenden Gefäß in Verbindung setzen, so daß
die Sprengladung das gewollte Mischungsverhältnis zur Zeit des Abtuns des Schusses noch
besitzt.
Das neue Verfahren ermöglicht unter besonders günstigen Bedingungen die Anwendung
flüssiger Luft selbst dann, wenn mehrere Sprengladungen gleichzeitig abgetan werden
sollen.
Nach dem bisherigen Verfahren erweisen sich mit flüssiger Luft hergestellte Sprengladungen
als unzuverlässig, da zwischen der Herstellung von gebrauchsfertigen, mit Zündung versehenen und durch den Besatz nach
außen abgeschlossenen Sprengladungen und ihrem Wegtun immer eine gewisse Zeit verstreicht.
Im Gegensatz hierzu gestaltet sich das Sprengen mit flüssiger Luft nach der Erfindung
selbst bei Herstellung mehrerer Sprengpatronen wegen der Möglichkeit, diese in kürzester
Zeit gebrauchsfertig zu machen bzw. zu erhalten, einfach und sicher.
An Stelle starrer Besatzpfropfen könnten auch unstarre, durch besondere Einrichtungen
verriegelbare Besatzpfropfen treten.
Einige geeignete Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens sind als Beispiele auf der
Zeichnung dargestellt.
Fig. ι zeigt eine derartige gas- und flüssigkeitsdichte,
verriegelte Sprengkammer im senkrechten Schnitt.
Fig. 2 ist ein Querschnitt, Fig. 3 eine Vorderansicht und Fig. 4 eine Oberansicht hierzu.
Im Bohrloch r befindet sich eine Erweiterung 2 von beliebiger Form und Größe; auch
können mehrere Erweiterungen vorgesehen sein. In das Bohrloch paßt ein aus beliebigem
Material genügender Widerstandsfähigkeit bestehender Pfropfen 3, aus welchem sich ein
unter der Wirkung einer Feder 4 stehender Riegel 5 herausbewegen kann, um in die Bohrlocherweiterung
einzutreten. Der Riegel kann auch durch sein Gewicht oder durch Hub oder
Zug oder durch den Druck der Gase im Inneren des Bohrloches, kurz, in beliebiger
Weise herausbewegt werden. Den Besatzpfropfen 3 durchsetzen drei Kanäle 7, 8 und 6
(Fig. 2) für die Zu- und Ableitung und für die Zündleitung. Diese Kanäle können auch
auf zwei oder einen reduziert werden, in welchem oder welchen die übrigen eingeschlossen
sind. Hinter diesen Pfropfen kann zweckmäßigerweise ein mit plastischem Besatzmaterial
gefüllter Papiersack 9 angebracht werden und hinter diesem wiederum ein stulpartiger
Abdichtungsring 10 liegen. Das Ableitungsrohr ist entweder in dem Papiersack
oder vor der Patrone nach oben gebogen, um etwa entweichende Gase oben abzufangen und
abzuleiten. An der der Bohrlochsmündung zugekehrten Seite des Pfropfens 3 befindet sich
ebenfalls eine Lage plastischen Abdichtungsmaterials 14, durch das die Zu- und Ableitungskanäle
durch eingesetzte Rohrstücke hindurchgeführt sind; die an der Seite des Pfropfens
(Fig. 4) verlaufende Zündleitung 6 ist vorn umgebogen und durch einen radialen Schlitz
in das aus dem Pfropfen hervorragende mittlere Ansatzrohr geleitet, das außen Schraubengewinde
trägt. Auf dieses Schraubengewinde ist eine Scheibe n geschraubt. Außer der
mittleren Bohrung mit Gewinde besitzt die Scheibe zwei Öffnungen 12 (Fig. 3). Beim Beschicken
der Sprengkammer liegen die öffnungen 12 in der Verlängerung der den Pfropfen
durchdringenden Kanäle 7 und 8. Nach erfolgter Fertigstellung der Ladung werden die
Zu- und Ableitungsrohre zurückgezogen, und
es wird die Platte 11 mit Hilfe eines die Vorsprünge
13 fassenden Schlüssels aufgeschraubt. Dadurch wird die Dichtungsmasse 14 zusammengepreßt
und werden die öffnungen der Kanäle geschlossen.
Behufs bequemerer Füllung wird in das vordere Ende des Bohrloches ein Pflock 15
eingeschoben, um den Ketten oder Seile 16 geschlungen sind, an denen das den einzuführenden
Stoff enthaltende Gefäß 17 hängt. In dieses Gefäß tritt durch einen dichtschließenden
Pfropfen 18 das Zuleitungsrohr 19. Sollen Gas abgebende Flüssigkeiten, z. B. flüssiger
Sauerstoff oder Wasserstoff, eingeführt werden, so wird der Sicherheitshahn 20 geschlossen,
so daß die Flüssigkeit und Gase unter dem steigenden Druck in die Sprengkammer
21 befördert werden. Sollen Flüssigkeiten, die keinen Druck erzeugen, oder pulver-•20
und staubförmige Körper in die Sprengkammer geschafft werden, so wird der erforderliche
Druck durch eine Pumpe 22 erzeugt.
Nach erfolgter Füllung werden Pflock 15 und Gefäß 17 nebst dem Zu- und Ableitungsrohr
entfernt.
Bisher ist angenommen, daß immer nur ein Bohrloch beschickt und abgetan werden soll.
Es können aber selbstverständlich in der angegebenen Weise gleichzeitig mehrere Bohrlöcher
beschickt und darauf abgetan werden.
Dies kann zweckmäßigerweise in der aus
der schematischen Fig. 5 ersichtlichen Weise geschehen. Von einem eine beliebige Sprengflüssigkeit
enthaltenden, auf einem erhöhten Stand angebrachten Behälter 1 geht ein Rohr 2
aus, an das zu den einzelnen Bohrlöchern führende Zuleitungsrohre 3 angeschlossen sind.
Befindet sich die Sprengkammer über dem Spiegel der im Behälter enthaltenen Sprengflüssigkeit,
so wird diese durch eine besondere Pumpe 4 und Leitung 5, wie dargestellt, in die Sprengkammer gedrückt. Bei Verwendung
flüssiger Luft kann man jedoch, auch wenn einzelne Bohrlöcher über dem Flüssigkeitsspiegel
der Sprengflüssigkeit im Behälter liegen, ohne Pumpe auskommen, wenn der Behälter
luftdicht verschlossen wird. Alsdann kann der durch Verdampfen der Flüssigkeit entstehende
Druck dazu benutzt werden, die Flüssigkeit in die Sprengkammer zu drücken. ;
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einzelner oder gleichzeitig mehrerer Sprengstoffladungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sprengladung nach Abschluß der Sprengkammer im Bohrloch gebrauchsfertig gemacht
und durch eine besondere Zündvorrichtung zur Entzündung gebracht wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen die Sprengkammer verschließenden, unter Umständen zweckmäßig zu verriegelnden Besatzpfropfen, welcher mit
einem Kanal für die Zündeinrichtung und mit gegebenenfalls verschließbaren Kanälen
versehen ist, welche zum Beschicken der Sprengkammer und zum Ableiten von aus der Sprengkammer entweichenden Gasen
oder Dämpfen dienen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB80630D DE357818C (de) | Vorrichtung zur Herstellung von Sprengladungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE244036C true DE244036C (de) |
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DEB80630D Expired DE357818C (de) | Vorrichtung zur Herstellung von Sprengladungen | ||
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1919
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE336092C (de) | 1921-04-23 |
DE296907C (de) | |
DE357818C (de) | 1922-08-31 |
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