AT54523B - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Sprengladungen. - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Sprengladungen.

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AT54523B
AT54523B AT54523DA AT54523B AT 54523 B AT54523 B AT 54523B AT 54523D A AT54523D A AT 54523DA AT 54523 B AT54523 B AT 54523B
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  Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Sprengladungen. 



   Um die mit der Aufbewahrung, Versendung und Handhabung fertiger Sprengstoffe verbundenen Gefahren zu vermeiden, ist vorgeschlagen, die Mischung der den Sprengstoff bildenden Bestandteile unmittelbar vor dem Gebrauch am Bohrloche zu vollziehen und dann sofort den Sprengstoff in das Bohrloch einzuführen. Dieses Verfahren hat jedoch keinen Eingang in die Praxis gefunden. Bei Sprengstoffen, zu deren Herstellung ätzende   Flüssigkeiten   dienen, werden dem Arbeiter dabei leicht Hände und Kleider durch Verschütten der   Flüssigkeit beschädigt   : 
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 aber die Sprengpatrone verliert durch Verdampfung der Luft ihre Kraft im Bohrloch, falls der   Schuss nicht in kürzester Zeit abgetan wird. (Vergl. F.

   Heise, Sprengstoffe, Berlin 1904, S. 119. )  
Diese   Übelstände werden   nach vorliegender Erfindung dadurch vermieden, dass die gebrauchsfertige, mit einer   Zündvorrichtung   ausgestattete Sprengladung im Bohrloch selbst hergestellt wird. Zu diesem Zwecke wird vor allem im Bohrloche eine abgeschlossene Sprengkammer gebildet, was in verschiedener Weise, zweckmässig aber durch einen   Besatzpfropfen aus starrem   Material, geschehen kann. der im Bohrloch durch eine Verriegelung   festgeltalten wird und ausser   der   Zündschnur   oder den   Leitungsdrähten   für elektrische Zündung Kanäle oder Rohre enthält. durch die Bestandteile des Sprengstoffes von aussen in die   Sprengkammer eingeführt   und die etwa 
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   Je nach der Natur des Sprengstoffes können einzelne Bestandteile vor dem Abschliessen der Sprengkammer in diese gebracht sein, so dass schliesslich nach dem Abschluss der Kammer nur der letzte Bestandteil der Mischung von aussen einzuführen ist, oder man führt sämtliche Bestandteile des Sprengstoffes in die leere abgeschlossene Sprengkammer ein. In jedem Falle   mut vorher   die   Zündvorrichtung in   der Kammer angebracht sein. Soll der Sprengstoff beispielsweise aus   Salpetersäure   und Nitrobenzol gebildet werden, so kann man in das Bohrloch zunächst einen geeigneten Behälter mit Nitrobenzol einführen, dann die Kammer dicht verschliessen und   nun   mittels einer Pumpe oder Pressluft durch ein Rohr die Salpetersäure in den Behälter mit Nitrobenzol eindrücken.

   Oder man bringt zunächst den leeren Behälter in   dr.   s Bohrloch, verschliesst dies dicht und drückt nun gleichzeitig oder nacheinander die Flüssigkeit in den Behälter. 



  Ist dann die Mischung der Flüssigkeiten beendet, so kann die Zündung in irgend einer geeigneten Weise erfolgen. In jedem Falle kann Sprengstoff im Bohrloch leicht so hergestellt werden, dass ein   Verschütten der   Flüssigkeiten nicht eintritt. 



   Bildet ein Bestandteil des Sprengstoffes einen festen Körper, so wird dieser   zweckmässig   vor   Abschluss   der Sprengkammer in diese eingeführt, indessen kann die Einführung auch nachher erfolgen, wenn der Körper ein Pulver bildet oder fein verteilt ist, so dass er mittels einer Flüssigkeit oder Luft befördert werden kann. So gestaltet sich die Sprengung mittels flüssiger Luft und fest oxydierbarer Stoffe, wie Watte, Holzkohle, Holzstoff oder dgl., besonders dann vorteilhaft, wenn diese Stone in Form einer Patrone in das Bohrloch   eingeführt werden,   dies dann verschlossen und nun erst die   flüssige Luft   in die Patrone gedrückt wird.

   Dieses Verfahren bietet dann den   besonderen Vorteil, dass   eine die   Sprengwirkung schwächende vorzeitige Verdampfung   der Luft 
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    Gerade bei der, Verwendung ssüssiger Luft tritt solche Verdampfung bei den bisher vorgeschlagene Verfahren in verhängnisvoller Weise ein, denn zwischen der Herstellung einer gebrauchsfertigen, mit Zündung versehenen und durch den Besatz nach aussen abgeschlossenen Sprengladung und ihrem Wegtun verstreicht immer eine gewisse Zeit, besonders dann, wenn mehrere Ladungen gleichzeitig weggetan werden sollen. Eine besondere Abart des Verfahrens besteht darin, dass bei der Bildung des Sprengstoffes in der verschlossenen Sprengkammer die Zersetzung vorher in sie eingeführter Flüssigkeiten oder Stoffe mittels des elektrischen Stromes mitwirkt. Unerlässlich Voraussetzung des Verfahrens zur Ausführung ist in allen Fällen, dass bei der Herstellung des Sprengstoffes in der verschlossenen Sprengkammer eine Zündung vermieden wird.

   Mann kann daher keine Stoffe verwenden, die, wie beispielsweise beim chemischen Zündverfahren, sofort explodieren, wenn sie miteinander in Berührung kommen, die Zuführung weiterer Stoffe zwecks Bildung einer Sprengladung also unmöglich machen. Die zur Ausführung des Verfahrens dienenden Vorrichtungen lassen sich je nach der Natur des Sprengstoffes mannigfach ausgestalten. Auf der Zeichnung sind einige Vorrichtungen beispielsweise dargestellt. 



  Fig. 1 zeigt beispielsweise eine Vorrichtung in wagerechtem Schnitt und Fig. 2 dieselbe Vorrichtung in senkrechtem Schnitt, die besonders zum Sprengen mittels flüssiger Luft verwendet werden kann. Das Bohrloch 1, in dem eine Erweiterung 2 hergestellt ist, wird durch einen aus einem geeigneten Material, Metall usw. bestehenden Pfropfen 3 nahezu ausgefüllt ; hat das Bohrloch nicht auf der ganzen Länge gleichen Durchmesser, so wird der Pfropfen der Bohrlochform annähernd angepasst. Der Pfropfen 3 besitzt eine bis an das hintere Ende durchlaufende mittlere Bohrung 4, während sein vorderes Ende 5 ein voller Zylinder ist, der sich in dem Hohlzylinder 6 flüssigkeits- oder gasdicht bewegen kann. In der Bohrung 4 befindet sich gleichachsig ein Rohr 7 und in diesem wiederum mit reichlichem Abstand und starr mit ihm verbunden ein Rohr 8.

   Um die Rohre 7 und 8 achsial verschieben zu können, sind die zylindrischen Teile 3 und 6 mit Aussparungen 9 und 10 (Fig. 2 und 2 b) versehen ; am Rohr 7 ist eine Handhabe 11 angebracht, die durch die Schlitze 9 und 10 hindurchgeht. Am hinteren Ende trägt Rohr 7 konische Backen 12, welche beim Vorwärtsziehen des Rohres die Verriegelungsteile 13 auseinander und in die Bohrlocherweiterung 2 drängen und so eine Verriegelung bewirken. Am hinteren Ende der Rohre 7 und 8 befinden sich, in deren Verlängerung liegend, kurze Rohrstücke 14 und 15. Diese Rohrstücke sind unter gegenseitigem Abstand fest miteinander verbunden und können durch eine an einem Ansatz 16 des Rohres 15 angreifende Kette 17, die durch das Rohr 7 bis vor die Mündung des Bohrloches führt und in einen Handgriff 18 endigt, zurückgezogen werden.

   Am hinteren Ende des Blockes 5 befindet sich auch ein unter der Wirkung einer Feder 19 stehender Verschlussschieber 20, der, sobald die Rohrstücke 14 und 15 zurückgezogen werden, deren Abschluss bewirkt (Fig. 2 c). Bei entsprechender Abänderung der Anordnung könnten die Rohre 14 und 15 auch einzeln verschlossen werden. Auch kann das Rohr 8, das zum Zuleiten dient, zum Ableiten benutzt werden und entsprechend d3 ; S Ableitungsrohr 7 zum Zuleiten. Im hinteren Ende 5 des Pfropfen 3 ist ein Rohr 21 befestigt, das in die Sprengkammer 22 hinreicht und durchlöchert ist. Ein im hinteren Ende des Pfropfens 3 angeordneter Kanal 2. 3 verbindet die Sprengkammer 22 mit dem Innern der Rohre 14 und 1, 5. es können also Gase aus der Sprengkammer 22 durch den Kanal 23 in den Raum zwischen die Rohre 14 und 15 und weiter in den Raum zwischen die Rohre 7 und 8 und von dort ins Freie gelangen.

   Solange die Rohre 7 und 8 bzw. 14 und 15 nicht durch den Schieber 20 verschlossen sind. können durch die Rohre 8, 15 und 21 flÜssige Luft oder auch Gase oder Flüssigkeiten aus einem Behälter 24 in die Sprengkammer 22 eingeführt werden. Die Flüssigkeiten können auch feste Körper in Pulverform mitführen. 



  Im hinteren Teile des Pfropfen 3 sind Bohrungen 25 (Fig. 1. 2 und 2 a) vorgesehen die die Sprengkammer 22 mit der Bohrlocherweiterung 2 verbinden. Bei Beschickung des Bohrloches sind diese Löcher durch eine Scheibe 26 mit davorliegender Dichtungsscheibe abgedichtet, deren Starke so bemessen ist, dass der vor der Explosion in der Sprengkammer auftretende Gasdruck sie nicht durchlöchern kann. Erst die Explosion durchschlägt die Scheibe an den Stellen der Bohrungen und gestattet den Gasen, durch diese in die Erweiterung 2 zu treten. 



  Im Pfropfen 3 liegt endlich noch in einem hiezu vorgesehenen Kanale die Zündschnur 27, die in die Zündpatrone 28 endigt. Letztere kann bei vielen Sprengstoffen in Wegfall kommen, da bei der sicheren Bo11l'Iochverriegelung die Gefahr des Austreibens des Bohrlochbesatzes vermieden und damit die Anwendung einfacher Flammenzündung möglich ist. Den Teil 3 trennt vom Teil 6 eine Dichtung 29, die bezweckt, etwa bis dorthin dringenden Gasen den Weg ins Freie zu versperren. Der zylindrische Teil 6 gleitet im Hohlzylinder 30, der mit Wasser, öl oder dgl.   
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 zum Anpressen des Teiles 6 erforderliche Druck kann durch eine Pumpe 33 erzeugt werden. 



   Mit der beschriebenen Vorrichtung ist es nun möglich, in der   Sprengkammer 22 Bestand-   teile von Sprengstoffen, mögen sie nun   zäh-evier leichtflüssig, gasförmig   oder hart (pulver-oder staubförmig) sein, zu vereinigen und dadurch auf   ungefährliche   Weise den Sprengstoff am Orte 
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   Bestandteile lässt sich durch Einblasen von Luft leicht bewerkstelligen. Um zu verhüten, dass dabei feste oder flüssige Bestandteile aus der Sprengkammer nach aussen gelangen, wird vor die   Austrittsöffnung des Auslassrohres ein auf der Zeichnung nicht dargestelltes Filter oder Sieb gebracht. 



   Gibt einer oder geben zwei oder mehrere Bestandteile des Sprengstoffes Gase ab oder werden aus Chemikalien Gase entwickelt im Bohrloch oder der Sprengkammer selbst, so kann die in Fig, 3 dargestellte einfache Vorrichtung Verwendung finden. Sie besteht aus dem Blocke 1, der Dichtung 2 und dem Rohre   3,   welches durch Aufschrauben auf den Block 1 die Dichtung 2   zusammenpresst   und zum festen Anliegen an die Bohrlochwandung bringt. Um den im Bohrloch während der Herstellung der Patrone auftretenden Druck zu verhindern, die Vorrichtung herauszuschleudern, ist die Verstrebung   4   vorgesehen, die durch einen verschraubbaren Bolzen. 5, einen Kolben 6, eine Feder 7 und einen zylindrischen Teil 8 den aus den Teilen 1, 2 und 3 bestehenden Besatzpfropfen elastisch stützt.

   Durch diese Anordnung wird der im Bohrloch bei der Herstellung der Patrone auftretende Druck dazu benutzt, die Dichtung noch fester unter dem sich steigernden Druck zusammenzupressen. 



   Als Sprengstoff kann in der Sprengkammer 9 ein Gemenge von Sauerstoff und Wasserstoff hergestellt werden. Der Sauerstoff kann in Form von flüssiger Luft in die durch eine   Hülse 10   ausgekleidete Sprengkammer eingeführt werden. Bei Wahl dieses Sprengstoffes wird in die Hülse 10 ein Gefäss 11 mit Zinkstaub 12 gebracht und auf dieses ein leicht zerbrechliches Gefäss 13 mit Schwefelsäure gestellt. Ausserdem ist wieder eine Zündvorrichtung 14, die durch die Zündschnur oder elektrische Leitung 15 zur Wirksamkeit gebracht wird, vorgesehen. Durch den Druck der vergasenden flüssigen Luft bricht das Glasgefäss   13,   die Schwefelsäure ergiesst sich in das Zinkoxyd und entwickelt Wasserstoff und es entsteht im Bohrloch oder in der Sprengkammer ein explosibles Gemisch von Wasserstoff und Sauerstoff. 



   Ist als ein Bestandteil des Sprengstoffes ein Körper gewählt, der im Bohrloch keinen Druck entwickelt, und soll die Herstellung eines anderen Bestandteiles erst nach Einbringung ins Bohrloch erfolgen, so kann im Block ein Kanal vorgesehen sein, durch welchen ein vorn konisch geformter Schlagstift in die Sprengkammer reicht. Durch Stoss oder Schlag lässt sich dann eine ein Reagens enthaltende Flasche im Bohrloch brechen und die Herstellung eines weiteren, die   Sprengmiscbung   vervollständigenden Bestandteiles einleiten. 
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 äusseren Verriegelung eine innere Verriegelung angewendet werden. Im Innern des Blockes 1 befindet sich ein Kanal 2, der an seinem der Ladung zugekehrten Ende durch eine Platte 3. der eine Dichtung 4 vorgelegt sein kann. abgeschlossen ist. Die Platte J wird durch einen hohlen eingeschraubten Stopfen 5 in ihrer Lage gehalten.

   Hinter dem Stopfen befindet sich eine   Stulp-   dichtung 6. Die Platte 3 ist so bemessen, dass der stärkste in der Sprengkammer während der Sprengstoffbereitung auftretende Druck sie nicht durchbrechen kann, dass jedoch der Druck der Explosion sie durchbricht und dadurch einem Teile der Explosionsgase einen Ausweg aus dem Bohrloehe bietet. In gerader oder, wie in der Zeichnung dargestellt, in   gekrümmter     Verlängerung   
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   Schraubenschlüssel   angezogen wird. zusammengepresst wird. Zwei oder mehrere Verriegelungen dienen dazu. den Querträger 17 festzuhalten. Gegen ihn lehnt sich die Feder   18,   so dass die Ver-   1'iegeung elastisch   ist. 



   Das hintere Ende 19 des Bohrloches ist durch einen Behälter   20 Rll8gekleidet.,   der einen   @ zweiten Behälter 21 enthält, in welchem sich augesäuertes Wasser befindet.   In diesen Behälter 
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   sendung von Wasser als Füllung des Behälters 21 Wasserstoff und Sauerstoff. Man erhält also jine Knallgasiadung, die später durch die Zündvorrichtung 2. zur Explosion gebracht wird. 



  Selbstverständlich kann man auch andere Flüssigkeit durch den elektrischen Strom zersetzen. 



  Auch lassen sich unter geringer Abänderung der in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten Vorrichtungen eine oder mehrere andere Substanzen in die Explosionskammer einführen, um mit den durch die elektrische Zersetzung erzeugten Körpern explosionsfähige Mischungen zu erzielen. 



  Das in Fig. 4 den Behälter 21 umgebende Wasser soll die Temperatur der Explosionsnamme arniedrigen. In schlagwetterfreien Gruben ist diese Vorsichtsmassregel nicht erforderlich. 



  Die Fig. 5 zeigt eine Anordnung der Verriegelung, bei welcher zwischen die Sprengladung und die Verriegelung ein Teil oder Teile eingeschaltet sind, welche im Augenblicke der Explosion elastisch wirken. Die Stärke dieses Teiles oder dieser Teile ist so berechnet, dass, falls die Sprengladung schon vor der Explosion Druck im Bohrloch erzeugt, die Teile diesem widerstehen, dass sie hingegen durch den Druck der Explosion zerschmettert und in die Bohrlocherweiterung getrieben werden. Auf diese Weise wird der Druck auf die Verriegelung verringert, was bei weicher Kohle einem Herausschleudern vorbeugt und im allgemeinen die Abnützung der Verriegelungsteile verringert. 



  Das Bohrloch 1 besitzt wieder eine Erweiterung 2, in welche der Riegel 3 zum Eingreifen gebracht wird (Fig. 5 a). Block 4 enthält drei Kanäle 5, 6 und 7, von denen der Kanal 5 den Zuleitungskanal, der Kanal 6 den Ableitungskanal und der Kanal 7 den Kanal für die Zündleitung bildet. 



  Wie bei der Anordnung nach Fig. 1 und 2 liegen im Innern des Blockes zwei starr miteinander verbundene Rohre 8 und 9, die durch eine Handhabe 10 gedreht werden können. Am hinteren Ende besitzen beide Rohre je eine Öffnung, und zwar das Rohr 8 eine Öffnung 11 und das Rohr 9 eine Offnung 12. 



  In der gezeichneten Stellung kommunizieren durch diese Löcher Rohr 9 mit Kanal J und Rohr 8 mit Kanal 6 (Fig. 5 b). 



  Zwecks Fertigstellung der Ladung wird Rohr 9 mittels Schlauches 13 mit dem Füllgefäss verbunden. Nach erfolgter Fertigstellung werden durch Drehung an den Armen 10 die Kanäle J und 6 abgeschlossen. 



  Die beschriebenen Vorrichtungen sollen sich wiederholt benutzen lassen. Es sind jedoch, um die Anwendung des Verfahrens in der Praxis allgemein zu gestalten, gas-und flüssigkeitsdichte Explosinnakammern erwünscht, deren Verriegelung und Abdichtung so einfach und billig sind, dass eine nur einmahne Verwendung der Vorrichtung vom Geldstandpunkt aus der Benutzung des Verfahrens nicht im Wege steht. Fig. 6 zeigt eine derartige gas-und füssigkeitsdichte, verriegelte Sprengkammer in senkrechtem Schnitt, die Fig. 7 ist eine Oberansicht dazu. Im Bohrloch 1 befindet sich eine Erweiterung : 3 von beliebiger Form und Grösse ; auch können mehrere Er-   
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   übrigen   eingeschlossen sind, ähnlich wie in Fig. 2 und Fig. 5.

   Hinter diesem Pfropfen kann zweckmässigerweise ein mit plastischem Besatzmaterial gefüllter Papiersack 9 gebracht werden, und hinter diesem wiederum ein stulpartiger Abdichtungsring 10 liegen. Das Ableitungsrohr ist entweder in dem   Papiers s < M'k oder   vor der Patrone nach oben gebogen, um etwa entweichende Gase oben   abzufangen   und abzuleiten. An der der Bohrlochmündung zugekehrten Seite des Pfropfens 3 befindet sich ebenfalls eine Lage plastischen Abdichtungsmateriales 14, durch das die Zu-und   Ableitungskanäle durch eingesetzte Rohrstücke hindurchgefüh@t sind; die an der   Seite des Pfropfens (Fig. 7) verlaufende Zündleitung 6 ist vorn umgebogen und durch einen radialen 
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   aufgeschraubt.

   Dadurch wird   die Dichtungsmasses 14 zusammengepresst und werden die   Öffnungen   der Kanäle geschlossen. 



   Behufs bequemer Füllung wird in das vordere Ende des Bohrloches ein Pflock 15 eingeschoben,   um   den Ketten oder Seile 76 geschlungen sind, an denen das den   einzuführenden   Stoff enthaltende Gefäss 17 hängt. In dieses Gefäss tritt durch einen dicht schliessenden Pfropfen 18 das Zuleitungsrohr 19. Sollen Gas abgebende   Flüssigkeiten.   z. B. flüssiger Sauerstoff oder Wasserstoff, eingeführt 

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 entfernt. 



   Die Besatzpfropfen können selbstverständlich auch beliebig anders ausgeführt werden. 



  An Stelle eines starren Besatzpfropfens kann auch, wenn es die Umstände gestatten, die Spreng-   kammer durch den bekannten Besatzpfropfen aus Füllmaterial (Lehm, Sand und dgl. ) ab-   geschlossen werden. Die Rohre zur nachträglichen Einfuhr von   Sprengstonbestandteilen   in die Sprengkammer gehen dann durch diesen Besatzpfropfen hindurch. Auch können die Versatzpfropfen ausser der Verriegelung die bei Versatzpfropfen bekannten Abdichtungen erhalten. 



  Bisher ist angenommen, dass immer nur ein Bohrloch beschickt und abgetan werden soll. Es können aber selbstverständlich in der angegebenen Weise gleichzeitig mehrere Bohrlöcher beschickt und darauf abgetan werden. Dies kann zweckmässig in der aus Fig. 8 ersichtlichen Weise geschehen. 



  Es bezeichnet 1 einen auf einen erhöhten Stand angebrachten Behälter, der eine beliebige Sprengflüssigkeit enthält. Von dem Behälter geht ein Rohr 2 aus, an das zu den einzelnen Bohrlöchern führende Zuleitungsrohre 3 angeschlossen sind. Befindet sich die Sprengkammer über dem Niveau der im Behälter 1 enthaltenden Sprengflüssigkeit, so wäre die Flüssigkeit in diese durch eine besondere Pumpe 4 und Leitung 5 zu drücken. Bei Verwendung flüssiger Luft kann man jedoch, auch wenn das Niveau einzelner Bohrlöcher über dem Flüssigkeitsspiegel der Sprengflüssigkeit im Behälter   1   liegt, ohne Pumpe auskommen, wenn der Behälter luftdicht verschlossen wird. 



  Alsdann kann der durch Verdampfen der Flüssigkeit entstehende Druck dazu benutzt werden, die Flüssigkeit in die Sprengkammer zu drücken. 



   PATENT-ANSPRÜCHE   :  
1. Verfahren zur Herstellung von Sprengladungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengladung erst nach Abschluss der Sprengkammer im Bohrloch gebrauchsfertig gebildet wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung von Sprengladungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mehrere Sprengladungen gebrauchsfertig gemacht werden.
    3. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen die Sprengkammer füssigkeits-und luftdicht verschliessenden, verriegelbaren Besatzpfropfen mit einem Kanal für die Zündeinrichtung, einem verschliessbaren Zuleitungskanal, durch den vor Abschluss der Sprengkammer in diese gebrachte Stoffe zu Sprengstoffen ergänzt werden. und einem verschliessbaren Ableitungskanal für die beim Beschicken aus der Sprengkammer entweichende Luft.
    4. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Besatzpfropfen, der in einem Kanal die Zündvorrichtung und in demselben oder in einem zweiten Kanal eine elektrische Drahtleitung enthält, durch die einer in die Sprengkammer gebrachten Lösung Strom zugeführt werden kann, wodurch ein explosibles Gemisch erhalten wird.
    5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu-und Ableitungsrohre gleichachsig ineinander und gegebenenfalls auch gleichachsig im Besatzpfropfen liegen (Fig. 1 und 2).
    6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu-und Ableitungs- kanäle einzeln oder zugleich verschlossen werden können.
    7. Ausführungsform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu-und Ableitungs- rohre durch einen Schieber verschlossen werden.
    8. Ausführungsform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber selbst- tätig durch den im Innern der Sprengkammer sich entwickelnden Gasdruck vor der Explosion geschlossen wird.
    9. Ausführungsform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber von aussen durch ein Zugorgan geschlossen wird.
    10. Ausführungsform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der der Sprengkammer zunächst liegende Endteil (14, 15, Fig. 2 und 2c) der Zu-und Ableitungsrohre teleskopartig in diese durch ein Zugorgan (17) von aussen zurückgezogen werden kann, worauf ein auf dem Endteil auf- sitzender Schieber (20) unter der Wirkung seines Gewichtes oder einer Feder die Rohre abschliesst.
    11. Ausführungsform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu-und Ab- leitungsrohre drehbar und mit je einer Auslass- und Eintrittsöffnung versehen sind, welche während der Beschickung in die die Fortsetzung der Rohre bildenden Kanäle münden und bei Drehung ausserhalb der Kanäle unter gleichzeitigem Abschluss derselben zu liegen kommen (Fig. 5 und 5 b).
    12. Ausführungsform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Zu-und Ableitungs- rohre durch Drohung einer Platte mit Öffnungen verschlossen werden, welche sich bei der Be- schickung mit den Rohröffnungen decken (Fig. 6 a und 6 b). <Desc/Clms Page number 6>
    13. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweckmässigerweise vor dem Bohrloch seitlich abgebogene Zuleitungsrohr in einen den einzuführenden Stoff enthaltenden Behälter einmündet, aus dem der Stoff entweder selbsttätig durch den Druck sich entwickelnder Gase oder durch den von einer Pumpe erzeugten Druck in die Sprengkammer gelangt (Fig. 2 und 6).
    14. Einrichtung nach Anspruch 3 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuleitungsrohre mehrerer Bohrlöcher an ein gemeinsames Rohr angeschlossen sind. das mit einem die Sprengflüssigkeit enthaltenden Behälter verbunden ist (Fig. 8).
    15. Einrichtung nach Anspruch 2 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Mündung des Ableitungsrohres in der Sprengkammer ein Sieb oder Filter angebracht ist, das feste Körper zurückhält.
    16. Einrichtung nach Anspruch 1 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass am hinteren Ende des Besatzpfropfens ein in die Sprengkammer hineinreichendes, mit Löchern versehenes Verteilerrohr (21, Fig. 2) angebracht ist, in das das Zuleitungsrohr einmündet.
    17. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre oder eines derselben achsial verschiebbar ist und durch an ihm angebrachte konische Backen (12, Fig. 2) den Besatzpfropfen verriegelnde Teile (13) in eine im Bohrloch vorgesehene Erweiterung (2, Fig. l) vorschiebt.
    18. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Besatzpfropfen aus zwei durch eine Dichtung (2, Fig. 3) getrennten Teilen (1, 3) besteht, die durch hydraulische oder mechanische Bewegung des im Bohrloch vorne liegenden Teiles zusammengepresst wird.
    19. Einrichtung nach Anspruch 3 und 18, dadurch gekennzeichnet, dass der im Bohrloch vorne liegende Teil des Besatzpfopfens starr oder elastisch abgestützt ist (Fig. 2 und 4).
    20. Ausfülrungsform nach An & pruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der aussen liegende, anzupressende Teil durch eine Platte (11, Fig. 6) oder Stöpsel ersetzt ist.
    21. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der der Sprengkammer am nächsten liegende Teil des Besatzpfropfens von die Sprengkammer mit der Erweiterung verbindenden Kanälen (25, Fig. 1 und 2 a) durchsetzt ist, die durch eine bei der Explosion zu durchschlagende Platte (26) abgedeckt sind.
    22. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Sprengkammer und Verriegelung ein Teil oder Teile eingeschaltet sind, die bei der Explosion zerschmettert werden und dadurch den Explosionsgasen unter Entlastung der Verriegelung in die Erweiterung einzutreten gestatten (Fig. 5).
    23. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengkammer bei Explosion nach Durchschlagen einer zweckmässigerweise durch Verschraubung festgehaltenen EMI6.1 lochmündung befindlichen Behälter (7) in Verbindung tritt, der einen Teil der Explosionsgase aufnimmt.
    24. Einrichtung nach Anspruch 3 und 23. dadurch gekennzeichnet, dass Behälter (7) um. t Rohr (2) durch den Explosionsdruck herauszuschleudernde Pfropfen (13) enthalten.
    25. Einrichtung nach Anspruch 3 und 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (7) einen durch ein Sicherheitsventil abgeschlossenen Auslassrohrstutzen (8) besitzt, in dem Rich ein die Hitze der Flamme absorbierender Einsatz befindet.
    26. Einrichtung nach Anspruch 3 und 23. dadurch gekennzeichnet. dass Rohr und Behälter anstatt mit Luft mit Wasser, Kohlensäure oder anderen, die Flamme erstickenden Stoffen gefüllt sind.
    27. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Besatzpfropfen nur einteilig ist (Fig. 6 und 7) und zu einer oder zu beiden Seiten desselben sich eine Schicht plastischen Abdichtungsmateriales befindet, von denen die der Bohrlochmnündung zugekehrt liegende Schicht von russen und die der Sprengkammer benachbart liegende durch den Gasdruck vor der Explosion bzw. durch den Explosionsdruck selbst zusammengepresst wird.
    28. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Besatzpfropfen durch beliebiges Füllmaterial ersetzt ist.
    29. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Versatzpfropfen ausser der bei Veraatzpfropfen bekannten Abdichtung zugleich eine Verriegelung durch in Erweiterungen des Bohrlo0hes eingebml'hte Teile eines Versatzpfropfens erhält.
AT54523D 1910-03-21 1911-03-20 Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Sprengladungen. AT54523B (de)

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