DE3519597C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A1/00—Missile propulsion characterised by the use of explosive or combustible propellant charges
- F41A1/04—Missile propulsion using the combustion of a liquid, loose powder or gaseous fuel, e.g. hypergolic fuel
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Description
Die Erfindung betrifft ein Geschütz mit einem Lauf und einem Verschluß mit
einem Verschlußblock, die zusammen mit einem im Verschlußende des Laufes
eingesetzten Geschoß eine Verbrennungskammer begrenzen, mit einem Vorrat
an flüssigem Oxidiermittel und einer Pumpe zum Einbringen des flüssigen
Oxidiermittels in die Verbrennungskammer, mit einem separaten Vorrat an
Treibstoff, mit einer Einrichtung zum Einbringen des Treibstoffes in die
Verbrennungskammer und mit einer Einrichtung zum Zünden des Oxidiermittels
und des Treibstoffes.
Bekannte, mit einem flüssigen Einzeltreibstoff arbeitende Geschütze, bei
denen das gesamte Brennkammervolumen mit dem Einzeltreibstoff ausgefüllt
wird, sind infolge nur schwer zu steuernder Instabilitäten unsicher. Diese
Schwierigkeiten hängen mit dem Einschließend kleiner Luftbläschen in die
Brennkammern während des Beschickens bzw. Ladens zusammen. Werden diese
im Einzeltreibstoff suspendierten Blätter komprimiert, kann es zu einer
unkontrollierten Zündung infolge von adiabatischer Erwärmung und der
Bildung von heißen Zündstellen im Treibstoffvolumen kommen. Beim Fehlen
eines Restraums können während der Zündphase übermäßige Drucke auftreten.
Bei mit flüssigen Treibstoffen arbeitenden Geschützen werden der Treibstoff
und das Oxidiermittel mit einem Kolben in die Verbrennungskammer gepumpt.
Dabei bewegt sich der Kolben unter der Kraft des Verbrennungsdrucks, und
die Schnelligkeit des Druckanstiegs wird von der Dosierung des Treibstoffs
durch den Kolben selbst gesteuert. Bei einer solchen Anordnung treten
verschiedene Probleme auf wie beispielsweise eine Selbstzündung des Treibstoffs
auf der der Brennkammer abgewandten Druckanstiegsseite des Kolbens
infolge des durch die Kolbenbewegung verursachten Druckanstiegs. Weiterhin
kann ein Flammenrückschlag, d. h. eine Bewegung der Flammfront durch die
Dosieröffnung im Kolben und/oder eine verfrühte Zündung als Folge von
Heißpunkten auf dem Zylinder oder der angrenzenden Wand oder einer
katalytischen Wirkung von Verunreinigungen im Verschluß auftreten.
Aus der Druckschrift "Internationale Wehrrevue" 1/81, Seite 64 bis 66 ist ein
Geschütz bekannt, bei dem ein Oxidator und ein Treibstoff in Form zweier
Flüssigkeiten getrennt gelagert, mittels zweier Pumpen in die Verbrennungskammer
eingebracht und durch Fremdenergie gezündet werden. Bei diesem
bekannten Bulk-Loading-System wird dabei der Treibstoff gegebenenfalls über
eine Dosiereinrichtung unmittelbar in die Verbrennungskammer des Geschützes
gepumpt. Eine Aussage über die Volumen- und Druckverhältnisse beider
Komponenten ist dieser Literaturstelle nicht zu entnehmen.
Weiterhin ist es aus der US-PS 29 95 987 bekannt, in einem Geschütz verschiedene
mittels Membran voneinander getrennte Kammern vorzusehen,
wobei der Oxidator angrenzend an die Verbrennungskammer gelagert ist und
durch die Zündung dem aus Azetylen und Äthan bestehenden Treibstoff zugeführt
wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Geschütz der
eingangs umrissenen Art so auszubilden, daß es zuverlässig arbeitet, im
Aufbau und der Funktionsweise einfach und wirtschaftlich ist und eine hohe
Mündungsgeschwindigkeit ergibt, wobei die logistischen und materialtechnischen
Probleme ausgeschaltet sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen des Geschützes ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der mit dem Oxidiermittel nicht mischbare Treibstoff kann entweder ein
flüssiger Kohlenstoff wie beispielsweise Kerosin sein, der beim Einbringen
("bulk loading") des Oxidiermittels in diesem in Form kleiner Tröpfchen
verteilt wird. Desgleichen kann ein fester Kohlenwasserstoff in Pulverform
wie beispielsweise Kohle durch eine herkömmliche pyrotechnische Zündeinrichtung
in das Oxidiermittel eingespritzt und dispergiert werden. Diese
Brennstoffe und Oxidiermittel geben bei der Verbrennung genug Energie ab,
um ein Geschoß mit hoher Geschwindigkeit auszutreiben. Die Verbrennungsgeschwindigkeit
des Treibstoffs und des Oxidiermittels ist steuerbar, da Brennstoff
und Oxidiermittel nicht miteinander lösbar sind und die Verbrennungsgeschwindigkeit
sich durch die Feinteiligkeit des Pulvers bzw. die Korngröße
des festen Treibstoffs bzw. die Tropfengröße des flüssigen Treibstoffs
bestimmt. Je kleiner die Korn- oder Tröpfchengröße ist, umso schneller
erfolgt die Verbrennung. Das Volumen der Brennkammer, das der Treibstoff
und das Oxidiermittel erreichen, übersteigt das Summenvolumen von Oxidiermittel
und Treibstoff um etwa 5 bis 50%. Das überschüssige Volumen bzw.
der Leerraum in der Verbrennungskammer wird von Luft und verdampfter
Flüssigkeit eingenommen, die unter dem bei der Verbrennung auftretenden
Druckanstieg komprimiert werden. Die komprimierbare Masse dient dazu, die
Schnelligkeit des Druckanstiegs in der Verbrennungskammer zu begrenzen und
trägt zum sicheren Betrieb des Geschützes bei.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen an Hand der
beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Teilansicht eines Geschützes, bei dem Treibstoff in
Pulverform Einsatz findet,
Fig. 2 andere Ausführungsform eines Geschützes, bei dem ein flüssiger
Treibstoff verwendet wird.
In Fig. 1 ist ein Geschütz 10 mit einem Lauf 12 und mit einer Mittelbohrung
14 gezeigt, die sich von einer Mündung 16 bis zu einem eine Verbrennungskammer
bildenden Verschluß 18 erstreckt und mit diesem in Verbindung
steht. Ein Verschlußblock 20 ist am Verschlußende des Laufs angebracht,
dichtet diesen im geschlossenen Zusatand ab und erlaubt im offenen Zustand
das Laden mit einem Geschoß 22. Der Verschlußblock enthält eine Ausnehmung,
die sich zum Verschluß öffnet und einen Kanister 23 mit einem festen
Kohlenwasserstoff-Treibstoff in Pulverform - beispielsweise Kohle - und
einem chemischen pyrotechnischen Zünder aufnimmt. Der Treibstoff kann mit
dem Zündmaterial vermischt oder der Treibstoff in einem separaten Teil des
Kanisters einwärts des Zünders angeordnet sein. Die kritische Bedingung ist,
daß beim Errergen des Zünders der Treibstoff in den Verschluß 18 geblasen
wird.
Das Oxidiermittel, d. h. Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von
weniger als 73 Gew.-%, ist in einem Vorratsbehälter 24 enthalten, der über
eine Leitung 26 an den Einlaß einer Dosierpumpe 28 angeschlossen ist. Das
Oxidiermittel wird an den Verschluß 18 gepumpt, der als Verbrennungskammer
wirkt, welcher an einem Ende vom Geschoß 22 und am anderen Ende vom
Verschlußblock 20 abgeschlossen ist. Ein Rückschlagventil 31 erlaubt eine
Strömung des flüssigen Oxidiermittels in den Verschluß, schließt aber den
Verschluß gegen den Verbrennungsdruck ab. Bei den genannten Konzentrationswerten
ist das Oxidiermittel in der Handhabung sicher, erfordert keine
speziellen Vorsichtsmaßnahmen und gibt genug Energie ab, um bei der
Reaktion mit dem Treibstoff dem Geschoß eine hohe Austrittsgeschwindigkeit
zu erteilen. Um eine Selbstzündung zu verhindern und die Schnelligkeit des
Druckanstiegs in der Verbrennungskammer zu begrenzen, ist es wichtig, einen
Leerraum vorzusehen. Das Volumen der Verbrennungskammer ist typischerweise
um 5 bis 50% größer als das Volumen der in die Kammer gepumpten
Flüssigkeit. Das Gas in diesem Leerraum verhindert das Auftreten von Drücken
in der Verbrennungskammer, die eine Selbstzündung bewirken, und es
dient dazu, die Schnelligkeit des Druckanstiegs innerhalb der Verbrennungskammer
zu begrenzen.
Die Verbrennungsgeschwindigkeit wird bestimmt von der Kontaktfläche
zwischen Treibstoff und Oxidiermittel; je größer diese Reaktionsfläche ist,
desto schneller ist die Verbrennung. Diese Fläche wird ihrerseits von dem
Feinheitsgrad des Treibstoffpulvers, d. h. seiner Teilchengröße, sowie von der
Vollständigkeit der Verbrennung bestimmt, wobei die Abnahme der Korngröße
auch die Reaktionsfläche zunimmt. Die zulässige Verbrennungsgeschwindigkeit
ist von der Festigkeit des Geschützlaufs begrenzt. Steht diese fest, ergibt
sich auch der Feinheitsgrad des festen Treibstoffpulvers.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 entspricht derjenigen nach Fig. 1; einander
entsprechende Teile tragen die gleichen Bezugszeichen. Der Hauptunterschied
in der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Verwendung eines flüssigen
Treibstoffs. Der Verschlußblock 40, welcher dem Verschlußblock 20 der Fig. 1
ähnlich ist, erfordert eine Ausnehmung, die nur eine herkömmliche pyrotechnische
Zündeinrichtung 42 aufzunehmen braucht. Der flüssige Treibstoff
befindet sich in einem Vorratsbehälter 44, der über eine Leitung 48 an den
Einlaß einer Dosierpumpe 46 angeschlossen ist. Der Auslaß der Pumpe 46
führt über eine Leitung 50 zu einem Emulgierventil 52. Die Pumpen 28 und
46 werden gemeinsam angetrieben, aber mit Verdrängungen, die einen Unterschied
der Strömungsstärke entsprechend dem gewünschten Mischungsverhältnis
von Oxidiermittel zu Treibstoff bestimmen. Ist ein stöchiometrisches
Verhältnis von Oxidiermittel zu Treibstoff erwünscht, fördert die Pumpe 28
also etwa das Achtfache der Pumpe 46. Das Emulgiermittel 52 dispergiert den
im Oxidiermittel nicht lösbaren Treibstoff, welcher vorzugsweise ein Erdöldestillat
mit etwa 10 C-Atomen, wie beispielsweise Kerosin im Wasserstoffperoxid
in Form kleiner Tröpfchen ist. Die Nichtlösbarkeit von Treibstoff und
Oxidiermittel ist wesentlich, um den Treibstoff in der Tröpfchenform zu
halten. Die Größe der Tröpfchen und die Vollständigkeit der Zündung bestimmen
die Verbrennungsgeschwindigkeit, die mit abnehmbarer Tröpfchengröße
zunimmt.
Claims (5)
1. Geschütz mit einem Lauf und einem Verschluß mit einem Verschlußblock,
die zusammen mit einem im Verschlußende des Laufs eingesetzten Geschoß
eine Verbrennungskammer begrenzen, mit einem Vorrat an flüssigem
Oxidiermittel und einer Pumpe zum Einbringen des flüssigen Oxidiermittels
in die Verbrennungskammer, mit einem separaten Vorrat an
Treibstoff, mit einer Einrichtung zum Einbringen des Treibstoffes in die
Verbrennungskammer und mit einer Einrichtung zum Zünden des Oxidiermittels
und des Treibstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß das
flüssige Oxidiermittel aus Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von
weniger als 73 Gew..-% besteht, daß der Kohlenwasserstoff-Treibstoff in
dem flüssigen Oxidiermittel nicht lösbar ist und daß das Summenvolumen
von Oxidiermittel und Treibstoff von der Reaktion geringer als das
Volumen der Verbrennungskammer ist.
2. Geschütz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen der
Verbrennungskammer das Volumen der dosierten Menge um etwa 5%
übersteigt.
3. Geschütz nach Anspruch 1oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibstoff
flüssig und ein Erdöldestillat mit etwa 10 C-Atomen ist.
4. Geschütz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibstoff ein Erdöldestillat wie beispielsweise Kerosin
ist.
5. Geschütz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibstoff
fest ist und Kohlepulver umfaßt.
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