DE3920611A1 - Natriumchlorat-sauerstoffgeneratoranordnung - Google Patents
Natriumchlorat-sauerstoffgeneratoranordnungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Sauer
stoffgeneratoranordnungen, bei denen Chloratkerzen verwendet
werden. Insbesondere bezieht sie sich auf eine Sauerstoffgene
ratoranordnung mit hoher Leistung, die eine in einem Contain
ment-Gefäß mit verhältnismäßig kleinem Durchmesser angeordne
te Chloratkerze enthält. Die Generatoranordnung kann einen we
sentlich größeren Sauerstoffstrom als bekannte Anordnungen
mit vergleichbaren Durchmessern erzeugen. Die Generatoranord
nung der vorliegenden Erfindung eignet sich zum Aufladen von
Sauerstoffspeichersystemen.
Sauerstoffgeneratoranordnungen, die Chloratkerzen verwenden,
sind bekannt. Typische Beispiele werden in den US-PS
25 58 756, 35 36 070 und 46 87 640 erläutert. Diese Anordnun
gen enthalten eine Chloratkerze, die in einem Containment-Ge
fäß befestigt ist. Im typischen Fall weisen sowohl die Kerze
als auch das Gefäß beide zylindrische Form auf. Im typischen
Fall enthalten die Chloratkerzen Natriumchlorat oder ein
gleichwertiges Chlorat oder Perchlorat, die bei Erwärmen Sau
erstoff abgeben. Das Chlorat wird im typischen Fall mit einem
oxydierbaren Element, wie zum Beispiel Eisen oder Kohlen
stoff, einem Bindemittel und einem Peroxyd zum Auswaschen des
Chlors aus den während der Verbrennung freiwerdenden Gasen ge
mischt. Die Mischung der verschiedenen Elemente bildet ein py
rotechnisches Gemisch. Im typischen Fall wird dieses zu einem
zylinderförmigen Block verpreßt. Während der Erwärmung des Na
triumchlorats wird Sauerstoff gemäß der folgenden Reaktion
frei:
2 NaClO3 → 3 O2 + 2 NaCl.
Ein typisches Gemisch kann 80% Natriumchlorat, 10% Eisenpul
ver und 4% Bariumperoxyd enthalten. Der Rest ist ein Binde
mittel, wie zum Beispiel Glasfasern.
Die verschiedenen Bestandteile der Chloratkerzen sind be
kannt, und die Zusammensetzung kann zum Erfüllen bestimmter
Anforderungen geändert werden.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, daß die Geschwindig
keit der Sauerstoffabgabe einer Chloratkerze eine Funktion
der Brenngeschwindigkeit des pyrotechnischen Gemischs, der
Brennfläche und der Umgebungstemperatur ist. Bei den bekann
ten Konstruktionen wird die zylinderförmige Chloratkerze an
einem Ende angezündet. Nach dem Anzünden brennt die Chlorat
kerze in einer zu ihrer Achse senkrecht verlaufenden Ebene
ab. Der Durchmesser bestimmt die verfügbare Brennfläche. Eine
kleine, für eine hohe Leistung entworfene Genratoranordnung
würde entweder einen im Vergleich zu ihrer Länge großen Durch
messer oder ein sehr schnell abbrennendes pyrotechnisches Ge
misch verlangen. Für die Brenngeschwindigkeit einer Kerze
gibt es praktische Beschränkungen. Ein hoher Wärmefluß und
ein herabgesetzter Wirkungsgrad sind die Folgen einer Zugabe
eines Brennstoffes zum Beschleunigen der Verbrennung. Prakti
sche Überlegungen begrenzen die Sauerstoffabgabe auf zwanzig
Liter pro Minute pro Quadratzoll Brennfläche. Für eine Vergrö
ßerung des Durchmessers ergeben sich Grenzen, da ein sich ver
größernder Durchmesser zu einer Annäherung an die Form einer
Scheibe führt. In diesem Fall wird das Containment-Gefäß ei
ner Generatoranordnung unhandlich oder ist nicht mehr in der
Lage, den Druck mit vernünftigem Gewicht auszuhalten.
Aus dem Stand der Technik ist es auch bekannt, den aus pyro
technischem Natriumchloratmaterial gepreßten zylinderförmigen
Block mit einer konischen Mulde zu versehen, die ihrerseits
einen konischen Stopfen aus losem Zündmaterial aufnimmt. Bei
diesem Stand der Technik verläuft die Verbrennung unter Erzie
len einer verhältnismäßig geringen Sauerstoffabgabe in einer
im wesentlichen axialen Richtung.
Eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der Aus
bildung einer eine Chloratkerze aufweisenden Sauerstoffgenera
toranordnung, die eine höhere Sauerstoffabgabe als bekannte
Generatoranordnungen dieser Gattung mit vergleichbaren Durch
messern aufweist.
Diese Aufgabe wird mit einer vergrößerten Brennfläche ohne
Ausdehnung des Durchmessers erzielt. Dies wird erreicht durch
die Konstruktion eines gepreßten, zylinderförmigen Blockes
aus einem pyrotechnischen Natriumchloratmaterial mit einer
tiefen konischen Mulde am Zündende. Diese konische, ausgenom
mene Fläche wird dann mit einem schnell brennbaren Material
bis auf eine Stärke von nicht mehr als 2 mm überzogen. Zum
Zünden des schnell brennbaren Materials wird das Containment-
Gefäß mit einer Zündvorrichtung in Form eines Zündhütchens
oder einer elektrischen Zündvorrichtung versehen, wobei die
Zündvorrichtung koaxial zu der Chloratkerze und an dem der ko
nischen Mulde benachbarten Ende des Containment-Gefäßes ange
ordnet wird. Die Zündvorrichtung kann durch Aufschlagen eines
Zündstiftes oder dergleichen gezündet werden. Um sicherzustel
len, daß die Zündung des schnell brennbaren Materials am rich
tigen Ort erfolgt, verläuft ein hohles Keramikrohr von der
Zündvorrichtung in Richtung auf den Mittelpunkt des tiefsten
Teils der konischen Mulde. Damit wird die Flamme von der Zünd
vorrichtung nach deren Zündung zu dem schnell brennbaren Mate
rial geleitet. Sobald das schnell brennbare Material an einem
Ort gezündet ist, wird der gesamte Überzug innerhalb weniger
Sekunden oder schneller gezündet. Während des Abbrennens des
Zündmaterials wird dieses die Fläche der Chloratkerze inner
halb der konischen Mulde zünden. Diese brennt dann radial und
nicht axial wie beim Stand der Technik ab. Durch die konische
Mulde innerhalb des zylinderförmigen Blockes ergibt sich da
mit nicht nur eine größere Brennfläche, sondern der Wärme
strom innerhalb der vertieften Fläche ist auch sehr stark,
und weit weniger Hitze wird an "kalte" Behälterinnenflächen
abgegeben, und mehr Hitze wird im Kern zurückgehalten. Dieser
Effekt steigert die Brenngeschwindigkeit und die Sauerstoffab
gabe ohne zusätzlichen Brennstoff noch weiter.
Die vorstehend beschriebene Konstruktion und weitere Aufgaben
und Vorteile der Erfindung ergeben sich noch bei einer Be
trachtung der folgenden Einzelbeschreibung in Verbindung mit
der beiliegenden Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausfüh
rungsform dieser Erfindung dargestellt ist.
Die Figur in der Zeichnung stellt einen Querschnitt einer er
findungsgemäß ausgebildeten chemischen Sauerstoffgeneratoran
ordnung dar.
In der Zeichnung ist der erfindungsgemäße Natriumchlorat-Sau
erstoffgenerator mit hoher Abgabe bei 10 dargestellt. Er ent
hält eine in dem Containment-Gefäß montierte Chloratkerze 12.
Das Containment-Gefäß hat einen verhältnismäßig geringen
Durchmesser, zum Beispiel 12 cm. Es besteht aus einem zylin
derförmigen Abschnitt 14 und zwei Kopfstücken 16 und 18. Die
se sind an den zylinderförmigen Abschnitt 14 angeschweißt.
Das Kopfstück 16 ist am Austrittsende angeordnet. Es weist
ein Paßstück 20 mit einer Austrittsöffnung 22 auf. In dem am
Austrittsende befindlichen Kopfstück 16 befinden sich ein
Sieb 24, ein Filterkissen 26 für Partikel und zusätzliche Fil
termaterialien 28. Diese können in der Form von Hopcalite vor
liegen. Bei Zusammenbau der Teile in der in der Zeichnung ge
zeigten Weise werden die Filtermaterialien 28 auf der einen
Seite zwischen dem Sieb 24 und dem Partikelfilter 26 und auf
der anderen Seite durch eine gelochte Platte 30 eingeschlos
sen. Diese ist in dem zylinderförmigen Abschnitt 14 befe
stigt. Die Platte 30 trägt ihrerseits einen Becher 32. Dieser
wird auf der Platte 30 koaxial mit einem Niet 34 oder derglei
chen gehalten.
Die Zündkopfanordnung 18 ist neben dem Zündende der Chlorat
kerze 12 angeordnet. Sie weist ein rohrförmiges Glied 36 auf.
Dieses trägt eine Zündvorrichtung 38 in Form einer Zündkappe.
Zusätzlich weist die Zündkopfanordnung 18 einen Zündstift und
einen Mechanismus auf, der ein Aufschlagen des Zündstiftes
auf der Zündeinrichtung bewirkt. Der Zündstift und der zugehö
rige Mechanismus sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Sie
sind im Stand der Technik bekannt. Das rohrförmige Glied 36
weist einen Abschnitt 40 mit verringertem Durchmesser auf.
Auf diesem sitzen eine Scheibe 42, eine Kappe 44, ein Kissen
46 aus keramischen Fasern, eine weitere Scheibe 48 und eine
Mutter 50. Mit dieser wird die Kappe 44 im Kissen 46 zwischen
den beiden Scheiben in einem zusammengebauten Zustand gehal
ten.
Die einen zylinderförmigen Querschnitt aufweisende Chloratker
ze 12 ist zwischen dem Becher 32 und der Kappe 44 befestigt.
Das Zündende der Kerze 12 liegt dabei am Kissen 46 an. Das an
dere Ende der Kerze stützt sich an einem zwischen dieser und
dem Becher 32 angeordneten Kissen 52 ab.
Erfindungsgemäß weist die Chloratkerze 12 eine tiefe konische
Ausnehmung 54 auf. Ihre Länge ist vorzugsweise mindestens
zweimal größer als ihr maximaler Durchmesser. Ihr Durchmesser
"d" sollte daher vorzugsweise nicht mehr als 50% der Länge
"l" betragen. Die Ausnehmung ist mit einem schnell brennbaren
Material 56 dünn überzogen, welches die Kerze nach einer eige
nen Zündung schnell zündet. Das schnell brennbare Material 56
liegt bis auf eine Tiefe von etwa 2 mm oder mehr dünn auf der
gesamten Flache der konischen Mulde auf. Zum richtigen Zünden
des schnell brennbaren Materials im Mittelpunkt des tiefsten
Teiles der konischen Ausnehmung ist ein hohles keramisches
Rohr 58 vorgesehen. Dieses ist in einem eine versenkte Boh
rung aufweisenden Abschnitt 60 des rohrförmigen Gliedes 36 be
festigt.
Wenn im Betrieb der Zündstift auf die Zündvorrichtung 38 auf
trifft, tritt der von der Zündvorrichtung ausgehende Blitz
durch das hohle keramische Rohr 58 durch und zündet den zen
trischen Bereich des Zündmaterials 56. Nach dessen Zündung
brennt die Zündung schnell, zum Beispiel in zwei Sekunden,
über die gesamte Fläche des Zündmaterials. Nach seinem Zünden
bewirkt das Material 56 auch ein Zünden der angrenzenden Ober
fläche der Kerze 12. Wegen der sich durch die tiefe konische
Mulde oder Ausnehmung 54 ergebenden großen Oberfläche und
auch wegen des großen Wärmeflusses, der in der konischen Mul
de 54 aufrecht erhalten werden kann, tritt aus der Kerze,
selbst wenn sie einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser auf
weisen sollte, Sauerstoff in hohem Maße aus. Bei Abbrennen
der Kerze werden unter Berücksichtigung von deren Durchmesser
verhältnismäßig große Sauerstoffmengen entwickelt. Der Sauer
stoff tritt durch das poröse Kissen 46 und geeignete Öffnun
gen in der Kappe 44 durch und strömt dann entlang der Außen
seite der Kerze. Diese ist mit einem Tuch 62 aus keramischen
Fasern umwickelt. Der Sauerstoff tritt dann durch geeignete
Öffnungen im Becher 32, durch das Hopcalite-Filter 28, durch
das Filterkissen 26, durch das Sieb 24 und dann durch die Aus
laßöffnung 22 durch. Obwohl eine Darstellung fehlt, kann das
Containment-Gefäß 14, 16, 18 geeignete Druckentlastungsventi
le aufweisen. Diese verhindern für den Fall einer Blockierung
des Durchtrittes durch die Öffnung 22 einen übermäßigen Druck
aufbau im Gefäß.
Durch Anwendung der in der beiliegenden Zeichnung gezeigten
und im vorstehenden beschriebenen Konstruktion können die Zie
le dieser Erfindung, nämlich das Erzeugen einer verhältnismä
ßig großen Sauerstoffmenge bei einer Chloratkerze mit einem
verhältnismäßig geringen Durchmesser, erreicht werden.
Obwohl eine bevorzugte Konstruktion, bei der die Grundlagen
der vorliegenden Erfindung verwirklicht wurden, gezeigt und
im vorstehenden beschrieben wurde, leuchtet es ein, daß die
Erfindung nicht auf die gezeigten und oben beschriebenen be
sonderen Einzelheiten beschränkt ist, sondern daß tatsächlich
stark unterschiedliche Mittel bei der Verwirklichung der brei
teren Aspekte dieser Erfindung verwandt werden können.
Claims (3)
1. Natriumchlorat-Sauerstoffgeneratoranordnung mit hoher Lei
stung, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
ein Containment-Gefäß (14, 16, 18) mit verhältnismä ßig kleinem Durchmesser;
ein in dem Containment-Gefäß befestigter gepreßter zy linderförmiger Block (12) aus pyrotechnischen Natriumchlo ratmaterialien, der an seinem Zündende eine tiefe, koni sche, im wesentlichen leere Mulde (54) aufweist;
ein über der gesamten Fläche der konischen Mulde dünn aufgetragenes, schnell brennbares Material (56), das im brennenden Zustand den aus den pyrotechnischen Materialien gepreßten Block entzündet; und
durch das Containment-Gefäß getragene Zündeinrichtun gen (38, 58), die bei Auslösung das schnell brennbare Mate rial im Mittelpunkt der tiefsten Stelle der konischen Mul de entzünden;
wobei die Teile so bemessen und konstruiert sind, daß nach dem Zünden des schnell brennbaren Materials das Ab brennen des schnell brennbaren Materials sich schnell vom Mittelpunkt des tiefsten Teils der konischen Mulde über die gesamte Fläche der konischen Mulde verbreitet und da mit die Zündung der Oberfläche der konischen Mulde des zy linderförmigen Blockes bewirkt, der dann im wesentlichen radial abbrennt, wodurch sich nicht nur eine größere Brenn fläche in der Mulde ergibt, sondern auch die Wärmeströmung in der vertieften Fläche intensiv wird, um damit die Brenn geschwindigkeit und die Menge der Sauerstoffabgabe weiter zu erhöhen.
ein Containment-Gefäß (14, 16, 18) mit verhältnismä ßig kleinem Durchmesser;
ein in dem Containment-Gefäß befestigter gepreßter zy linderförmiger Block (12) aus pyrotechnischen Natriumchlo ratmaterialien, der an seinem Zündende eine tiefe, koni sche, im wesentlichen leere Mulde (54) aufweist;
ein über der gesamten Fläche der konischen Mulde dünn aufgetragenes, schnell brennbares Material (56), das im brennenden Zustand den aus den pyrotechnischen Materialien gepreßten Block entzündet; und
durch das Containment-Gefäß getragene Zündeinrichtun gen (38, 58), die bei Auslösung das schnell brennbare Mate rial im Mittelpunkt der tiefsten Stelle der konischen Mul de entzünden;
wobei die Teile so bemessen und konstruiert sind, daß nach dem Zünden des schnell brennbaren Materials das Ab brennen des schnell brennbaren Materials sich schnell vom Mittelpunkt des tiefsten Teils der konischen Mulde über die gesamte Fläche der konischen Mulde verbreitet und da mit die Zündung der Oberfläche der konischen Mulde des zy linderförmigen Blockes bewirkt, der dann im wesentlichen radial abbrennt, wodurch sich nicht nur eine größere Brenn fläche in der Mulde ergibt, sondern auch die Wärmeströmung in der vertieften Fläche intensiv wird, um damit die Brenn geschwindigkeit und die Menge der Sauerstoffabgabe weiter zu erhöhen.
2. Natriumchlorat-Sauerstoffgeneratoranordnung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug aus dem schnell
brennbaren Material (56) nicht mehr als 2 mm stark ist.
3. Natriumchlorat-Sauerstoffgeneratoranordnung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung eine im
Mittelpunkt des Endes des Containment-Gefäßes neben der
konischen Mulde angeordnete Zündvorrichtung (38) und ein
hohles keramisches Rohr (58) enthält, das von der Zündvor
richtung in Richtung auf den Mittelpunkt des tiefsten Tei
les der konischen Mulde verläuft, wodurch sich im Mittel
punkt des schnell brennbaren Materials eine zuverlässige
Zündung ergibt.
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