DE243786C - - Google Patents
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- DE243786C DE243786C DE1910243786D DE243786DA DE243786C DE 243786 C DE243786 C DE 243786C DE 1910243786 D DE1910243786 D DE 1910243786D DE 243786D A DE243786D A DE 243786DA DE 243786 C DE243786 C DE 243786C
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- Germany
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- brake
- fluid
- braking
- workpiece
- rolling mills
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- Expired - Lifetime
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B21/00—Pilgrim-step tube-rolling, i.e. pilger mills
- B21B21/04—Pilgrim-step feeding mechanisms
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Braking Arrangements (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
in 243786 KLASSE 7a. GRUPPE
Bremswerk für Pilgerschrittwalzwerke. Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. März 1910 ab.
Bei Pilgerschrittwalzwerken mit Spannwerksgetriebe zur Einführung des Werkstücks in die
ständig umlaufenden Pilgerwalzen wird bisher ein hinter den Walzen eingebauter Anschlag
verwandt, auf den das Werkstück trifft und der die Lage des Werkstücks für den Angriff
der Walzen bestimmt. Hierbei treten sehr heftige Stöße auf, die schädlich auf Walzwerk
und Werkstück einwirken. Zur .Milderung
ίο dieser Stöße werden seit jeher Pufferfedern
oder Luftpuffer verwendet, ohne die Pilgerschrittwalzwerke größerer Abmessung überhaupt
unausführbar wären. Solche Puffer wirken wohl bremsend, machen aber die Benutzung
eines Anschlages nicht entbehrlich, da dieser allein auch, wie erwähnt, die Anfangslage des Werkstücks genau bestimmen
muß. Elastische Bremsvorrichtungen, die wie ein Spannwerk wirken, sind also nicht geeignet,
den Anschlag entbehrlich zu machen. Eine den Stoß mildernde Pufferfeder, die auf einen
Bund oder Kolben der Dornstange wirkt, ist in der Endlage des Werkstücks am stärksten
gespannt, so daß sie das Bestreben hat, das vorgeschnellte Werkstück wieder zurückzutreiben;
man muß die Spannung solcher Pufferfeder also so bemessen, daß das Werkstück in der Endlage verharrt. Infolgedessen
darf die Pufferfeder niemals so^stark gespannt werden, daß sie den Stoß des Werkstücks
gegen den Anschlag ganz aufhebt. Eine mit dem Anschlag verbundene Pufferfeder kann
den Stoß erst recht nicht beseitigen.
Ähnliche Nachteile sind mit der Anwendung von Luftpuffern verbunden. Hier ist zwar
die Möglichkeit gegeben, durch Ablassen eines Teils der gespannten Luft unmittelbar vor
der Endlage des Dorngestänges eine unbeabsichtigte Rückwärtsbewegung zu verhindern.
Solche Luftpuffer haben aber in der Praxis wieder andere Übelstände gezeigt. Vor allem
ist es sehr schwer, eine gute Dichtung des Kolbens zu erzielen und dauernd zu erhalten,
die bei den hohen Spannungen unerläßlich wäre, Pilgerschrittwaizwerke mit Luftpuffern
arbeiten daher auch sehr ungleichmäßig, was sich besonders bei großen Walzwerken nachteilig
geltend macht, so daß mail hier gezwungen ist, beide Bremsmittel zu verwenden. Immerhin
blieb es äußerst wünschenswert, bei solchen Walzwerken den Anschlag zu beseitigen, denn
der mit ihm verbundene schwere Amboß nimmt einen großen Raum ein und stört die
Zugänglichkeit des Walzwerks.
Diese Aufgäbe ist bei vorliegendem Walzwerk dadurch gelöst, daß mit dem Dorngestänge
eine Flüssigkeitsbremse verbunden wird. Da tropfbare Flüssigkeiten, wie Wasser, Glyzerin
usw., fast vollkommen unzusammendrückbar sind, läßt sich eine Flüssigkeitsbremse so einrichten,
daß .nicht nur die Beschleunigung des durch das Spannwerk vorgetriebenen Dorngestänges
mit Werkstück allmählich vollkommen aufgehoben wird, sondern das Werkstück, in der Angriffslage eingetroffen, hier
auch verharrt und sich den Arbeitsflächen der
fs. Auflage, ausgegeben am ic>. Mai 1913)
Walzen richtig darbietet; ohne daß ein Zurückweichen des Gestänges eintritt. Es hat sich
gezeigt, daß bei den schnell sich wiederholenden Bremsvorgängen bald eine so starke Erhitzung
der Bremsflüssigkeit eintritt, daß Dampfbildung erfolgt, die die Wirkung der Bremse in
Frage stellt. Zur Vermeidung dieses Übelstandes muß die Masse der Bremsflüssigkeit
hinreichend groß genommen, ihr aber außerdem die Möglichkeit gegeben werden, sich abzukühlen.
Demnach wird mit der Bremse zweckmäßig ein Behälter verbunden, in den
die Bremsflüssigkeit beim Bremsen eintreten und sich mit der im Behälter vorhandenen
kälteren Flüssigkeit mischen kann. Beim Auswalzen tritt dann frische Bremsflüssigkeit in
den Bremszylinder ein, so daß also während der Walzvorgänge ein ständiger Umlauf der
Bremsflüssigkeit erfolgt und ihre schädliche Erhitzung vermieden wird. Der Vorratsbehälter
gestattet auch den Einbau einer Kühlvorrichtung, beispielsweise einer von kaltem
Wasser durchströmten Schlange, die den Wärmegrad der Flüssigkeit regelt. Wird der
Vorratsbehälter so eingerichtet, daß auch der Bremszylinder ganz von Bremsflüssigkeit umgeben
ist, so wird die im Zylinder sich entwickelnde Wärme an die Bremsflüssigkeit abgegeben,
so daß jede schädliche Erwärmung der Bremse vermieden wird. Im allgemeinen
wird man nur hochsiedende Flüssigkeiten anwenden dürfen, um schädliche Dampfbildung
zu vermeiden. Da aber auch der Flüssigkeitsgrad bei solchen Flüssigkeiten, z. B. Glyzerin,
von der Temperatur abhängig ist, bildet die Regelung der Temperatur eine Hauptbedingung
für die gute Arbeit der Bremse.
Bei dem auf der Zeichnung im Längsschnitt schematisch dargestellten Pilgerschrittwalzwerk
ist mit dem geradegeführten Dorngestänge f der Kolben α einer Flüssigkeitsbremse verbunden.
Der Bremskolben α ist bei a1 abgesetzt,
und das so gebildete dünnere Ende α2 tritt gegen Ende der Vorwärtsbewegung in
den enger gehaltenen Teil des Bremszylinders g, der durch Löcher i, i1 mit dem vom Behälter
k gebildeten Raum zur Aufnahme eines Vorrats an Bremsflüssigkeit zusammenhängt.
Der Behälter k ist so gestaltet, daß die Bremszylinder auf ihrer ganzen Länge von Bremsflüssigkeit
umgeben sind. Zur Kühlung der sich stark erhitzenden Bremsflüssigkeit kann in dem Vorratsbehälter k eine Kühlschlange I
vorgesehen sein.
Sowohl der Bremszylinder g als auch der Zylinder m des Luftspannwerks sind auf dem
bekannten Schlitten s angeordnet, der dem Fortschreiten des Auswalzens entsprechend
durch das Speisegetriebe langsam gegen das Walzwerk vorgeschoben wird. An geeigneter
Stelle kann ein Umsetzgetriebe bekannter Art angeordnet sein.
Beim Auswalzen bewegt sich Werkstück w mit Dorn d und Stange f im Sinne des Pfeiles 1
nach rechts. Der Bremskolben α nimmt an dieser Bewegung teil und saugt durch die
Öffnung i und il Bremsflüssigkeit aus dem
Vorratsbehälter k an, während gleichzeitig in
bekannter Weise die Luft im Zylinder m verdichtet
und in einen Vorratsbehälter getrieben wird. Bei der Vorwärtsbewegung im Sinne des Pfeiles 2 wird zunächst die Bremsflüssigkeit
durch alle Öffnungen i und i1 aus dem Bremszylinder getrieben, sobald aber der Absatzkegel
a1 des Kolbens über die Öffnungen i1
hinausgelangt ist, kann die Flüssigkeit nur durch die Öffnungen i in den Vorratsbehälter k
zurückfließen. Tritt das dünnere Ende α2
des Kolbens α dann gegen Ende der Vorwärtsbewegung
in den verengten Teil des Bremszylinders g ein, so kann die vor dem Kolbenende
α2 befindliche Flüssigkeit nur durch den engen Ringraum zwischen Kolben α und Zylinder
g entweichen, so daß jetzt die Bremswirkung ihren höchsten Grad erreicht und der
bewegliche Teil des Getriebes zum. Stillstand kommt. Diese Stelle hängt wesentlich von der
Form des Bremskolbens α und der inneren Gestaltung des Bremszylinders g ab, sie bleibt
innerhalb praktischer Grenzen ständig, wenn die dem Dorngestänge durch das Spannwerk
erteilte Beschleunigung gleich bleibt. Man muß daher dafür Sorge tragen, daß das Spannwerk
immer gleichmäßig arbeitet. Bei Verwendung eines Schraubenfederspannwerks ist
daher die Spannung der Federn entsprechend zu regeln, während man beim Luftspannwerk
den höchsten Enddruck auf gleicher Höhe halten muß. Im übrigen hat der Walzmeister
nur das Speisegetriebe des Schlittens s zu regeln. Dabei hat sich gezeigt, daß diese
Regelung sich weit sicherer erzielen läßt als bisher, wo die heftigen, am Anschlag auftretenden
Stöße die Überwachung der Walzvorgänge sehr erschweren.
An Stelle eines einzigen Bremskolbens können auch deren mehrere angeordnet sein.
Claims (4)
1. Bremswerk für Pilgerschrittwalzwerke mit Spannwerksgetriebe zur Einführung des
Werkstücks in die Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Dorngestänge eine Flüssigkeitsbremse verbunden ist.
2. Bremswerk für Pilgerschritt Walzwerke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere Ende des Bremskolbens
dünner gehalten ist und am Ende des Weges in einen verengten Teil des Bremszylinders
eintritt.
3. Bremswerk für Pilgerschrittwalzwerke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Flüssigkeitsbremse ein Vorratsbehälter verbunden ist, in den die Bremsflüssigkeit
beim Bremsen eintritt und aus dem sie beim Auswalzen gesaugt wird.
4. Bremswerk für Pilgerschrittwalzwerke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter so gestaltet ist, daß der Bremszylinder von Bremsflüssigkeit
umgeben ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE243786T | 1910-03-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE243786C true DE243786C (de) |
Family
ID=32604121
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1910243786D Expired - Lifetime DE243786C (de) | 1910-03-09 | 1910-03-09 |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE243786C (de) |
FR (1) | FR424165A (de) |
GB (1) | GB191030092A (de) |
-
1910
- 1910-03-09 DE DE1910243786D patent/DE243786C/de not_active Expired - Lifetime
- 1910-12-28 GB GB191030092D patent/GB191030092A/en not_active Expired
- 1910-12-28 FR FR424165D patent/FR424165A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR424165A (fr) | 1911-05-06 |
GB191030092A (en) | 1911-02-23 |
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