DE2437573B2 - Synthetischer papierstoff und dessen verwendung - Google Patents
Synthetischer papierstoff und dessen verwendungInfo
- Publication number
- DE2437573B2 DE2437573B2 DE19742437573 DE2437573A DE2437573B2 DE 2437573 B2 DE2437573 B2 DE 2437573B2 DE 19742437573 DE19742437573 DE 19742437573 DE 2437573 A DE2437573 A DE 2437573A DE 2437573 B2 DE2437573 B2 DE 2437573B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- paper
- weight
- paper stock
- synthetic paper
- polymer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H5/00—Special paper or cardboard not otherwise provided for
- D21H5/12—Special paper or cardboard not otherwise provided for characterised by the use of special fibrous materials
- D21H5/20—Special paper or cardboard not otherwise provided for characterised by the use of special fibrous materials of organic non-cellulosic fibres too short for spinning, with or without cellulose fibres
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L25/00—Compositions of, homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an aromatic carbocyclic ring; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L25/02—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons
- C08L25/04—Homopolymers or copolymers of styrene
- C08L25/08—Copolymers of styrene
- C08L25/12—Copolymers of styrene with unsaturated nitriles
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/44—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from mixtures of polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds as major constituent with other polymers or low-molecular-weight compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L2205/00—Polymer mixtures characterised by other features
- C08L2205/14—Polymer mixtures characterised by other features containing polymeric additives characterised by shape
- C08L2205/16—Fibres; Fibrils
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L51/00—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L51/06—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers grafted on to homopolymers or copolymers of aliphatic hydrocarbons containing only one carbon-to-carbon double bond
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Paper (AREA)
Description
Synthetischer Papierstoff, der als einen Bestandteil ein Mischpolymer von Styrol und Acrylnitril enthält, ist
beispielsweise aus den US-PS 35 60 318 und 30 97 991 bekannt. Im ersteren Falle kann als Grenzflächenmittel
ein pfropffähiges Mischpolymer zugegeben werden, doch sind weder Pfropfmischpolymere von Polyvinylalkohol
und Acrylnitril genannt, noch ist es üblich, Grenzflächenmittel in Mengen bis zu 5% zu verwenden.
Solche bekannten synthetischen Papierstoffe ergeben alleine oder im Gemisch mit Holzpapierstoff Papiere
mit unzureichenden physikalischen Eigenschaften, insbesondere was die Opakheit, Helligkeit, Beständigkeit
und Festigkeit betrifft.
Die US-PS 29 49 435 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Formungen durch Naßspinnen unter
Verwendung einer Lösung von Acrylnitril, eines monoäthylenisch ungesättigten Monomers und von
Polyvinylpyrrolidon, in einer wäßrigen Salzlösung, Polymerisation des Monomerengemisches in Gegenwart
des Polyvinylpyrrolidons zu einem Pfropfmischpolymer und Extrudieren des Gemisches in ein koagulierendes
Spinnbad. Die Herstellung solcher synthetischer Textilfaden hat nichts mit der Herstellung von
synthetischem Papierstoff zu tun, das Pfropfmischpolymer unterscheidet sich von dem erfindungsgemäß
verwendeten und enthält zusätzlich kein weiteres Mischpolymer. Auch eine solche Polymerzusammenset-
zung, wie sie aus der US-PS 29 49 435 bekannt ist, ergibt
somit bei der Papierherstellung nicht die erwünschten physikalischen Eigenschaften.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem bestand somit darin, einen synthetischen Papierstoff zur
Herstellung von synthetischem Papier mit überlegenen physikalischen Eigenschaften zu bekommen, wie mit
guter Opakheit. Helligkeit, Dimensionsbeständigkeit, Naßfestigkeit und Oberflächenfestigkeit, d. h. mit den
positiven Eigenschaften von Papieren aus synthetischem Papierstoff alleine und von Papieren aus
Holzpapierstoff alleine, wobei die Papiere aus dein erfindungsgemäßen synthetischen Papierstoff nach
üblichen Papierherstellungsverfahren gewonnen wer-
iS den sollen, wie sie auch bei der Papierherstellung aus
Holzpapierstoff angewendet werden.
Der erfindungsgemäße synthetische Papierstoff aus Fasern aus im wesentlichen (A) 5 bis 40 Gew.-% eines
Pfropfmischpolymers, (B) 60 bis 95 Gew.-% eines
,ο Mischpolymers aus 55 bis 95 Gew.-% Styrol und 5 bis 45
Gew.-% Acrylnitril sowie gegebenenfalls zusätzlich (C)
bis zu 23 Gew.-°/o Homopolyvinylalkohol und/oder bis zu 35 Gew.-% Acrylpolymer, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Polymere, und mit einer selbstbin-
denden Mikrofibrillenstruktur ist dadurch gekennzeichnet, daß das Pfropfmischpolymer aus 20 bis 80 Gew.-%
Polyvinylalkohol und 80 bis 20 Gew.-% Acrylnitril besteht und die Fibrillen als kleinste Abmessung einen
Durchmesser von 0,01 bis 5 μιη besitzen.
Günstige Papierstoffe nach der Erfindung enthalten als Komponente (C) etwa 1 bis23Gew.-% Homopolyvinylalkohol
und etwa 1 bis 35 Gew.-% eines Acrylnitrilpolymers. Im Falle, daß der Papierstoff Homopolyvinylalkohol
enthält, ist es zweckmäßig, daß der Gehalt, an Polyvinylalkoholkomponente des Pfropfmischpolymers
(A) und an Homopolyvinylalkohol als Komponente (C) zusammen 2 bis 55 Gew.-% beträgt.
Die Fibril.en besitzen zweckmäßig als kleinste Abmessung einen Durchmesser von 0,05 bis 3,0 μίτι, und
άο die Länge der Fibrillen liegt günstigerweise bei
wenigstens dem 5fachen, vorzugsweise bei wenigstens dem 20fachen ihres Durchmessers. Wenn die kleinste
Abmessung der Fibrillen nicht bei einem Durchmesser von 0,01 bis 5 μιη liegt, ist die gegenseitige Verzahnung
der Papierstoffteilchen nach dem Schlagen des Papierstoffes geringer, so daß die Festigkeit des aus dem
Papierstoff gewonnenen Papiers schlechter ist.
Die Struktur des synthetischen Papierstoffes nach der Erfindung läßt sich durch den Mahlungsgrad gemäß
Japanese Industrial Standards JIS P 8182 angeben. Erwünschtermaßen iiegt dieser Mahlungsgrad bei
600 ml oder weniger, vorzugsweise bei 400 ml oder weniger, da bei einem Mahlungsgrad oberhalb 600 ml
das aus dem Papierstoff gewonnene Papier schlechtere Textur, Oberflächengleichmäßigkeit und mechanische
Eigenschaften besitzt.
Die aus dem erfindungsgemäßen Papieirstoff gewonnenen
Papiere besitzen ausreichende Naßfestigkeit, ohne daß dem Papierstoff irgendein Bindemittel
ho zugesetzt wird, und dies ist auf die selbstbindenden
Eigenschaften der Mikrofibrillen zurückzuführen.
Besonders günstig ist es, den erfindungsgemäßen synthetischen Papierstoff für die Papierherstellung mit
Holzzellstoff zu vermischen, und zwar zv/eckmäßig in
r>5 einem Mischungsverhältnis von synthetischem Papierstoff zu Holzzellstoff von etwa 3/97 bis 80/20,
ausgedrückt als Gewichtsprozente.
Das Pfropfmischpoiymer (A) erhält man durch
Heterogene Polymerisation in Wasser oder homogene Lösungspolymerisation. Es ist bevorzugt, Polyvinylalkohol
m·1 einem mittleren Polymerisationsgrad von 600 bis
3200, vorzugsweise von 600 bis 1800 zu verwenden. Es ist weiterhin bevorzugt, Polyvinylalkohol mit einem
Verseifungsgrad von etwa 60% oder mehr zu verwenden. Die Polymerisation kann durch Auflösen
von solchem Polyvinylalkohol in einem Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxid, Auflösen von etwa 80 bis 400
Gew.-%Acrylnitril oder eines im wesentlichen aus Acrylnitril bestehenden Vinylmonomers, berechnet auf
der Basis des Gewichtes des Polyvinylalkohole in dieser Lösung, und Polymerisieren bei Raumtemperatur oder
bei einer relativ niedrigen Temperatur von nicht mehr als etwa 7O0C in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators,
wie beispielsweise eines Persulfaies, durchge führt werden. Durch eine solche Polymerisation wird ein
Pfropfmischpolymer von Polyvinylalkohol und Acrylnitril gebildet, das etwas unumgesetzten Polyvinylalkohol
und unumgesetztes Polyacrylnitril enthält. Die Polymerisation
kann auch unter Zugabe von Acrylnitril zu einer wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol durchgeführt
werden. Das gebildete Pfropfmischpolymer von Polyvinylalkohol und Acrylnitril kann durch Umfällung und
Filtration isoliert werden.
Der Polyvinylalkoholgehalt des Pfropfmischpolymers beträgt 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65
Gew.-%. Wenn er geringer als etwa 20 Gew.-% ist, ist das Molekulargewicht des gepfropften Polyacrylnitril
so hoch, daß die Verarbeitbarkeit verschlechtert ist und der resultierende synthetische Papierstoff keine hydrophilen
Eigenschaften besitzt. Wenn der Gehalt größer als etwa 80 Gew.-% ist, wird merklich Polyvinylalkohol
in die wäßrige Fascraufschlämmung vor dem Schlagen und den Papierstoff freigegeben. Als Folge hiervon
treten Blasen auf, und es gibt Schwierigkeiten bei dem Schlagen und der Papierherstellung.
Wenn der mittlere Polymerisationsgrad des verwendeten Polyvinylalkohol geringer als etwa 600 ist, ist die
Wasserbeständigkeit des aus dem synthetischen Papierstoff gewonnenen Papiers schlechter. Wenn andererseits
der mittlere Polymerisationsgrad über etwa 3200 liegt, ist die Hydrophilität schlechter, so daß beim
Schlagen der Fasern keine glatte Fibrillierung erfolgt.
Hei der Herstellung des Propfpolymers können außer Acrylnitril auch bis zu 40 Mol-% anderer Vinylmonomere,
die mit Acrylnitril mischpolymerisierbar sind, mitverwendet werden, wie Vinylacetat, Methylmethacrylat,
Styrol oder Vinylchlorid.
Das Mischpolymer von Styrol und Acrylnitril kann nach einer üblichen willkürlichen Mischpolymerisation,
wie durch wäßrige heterogene Polymerisation in Wasser, Polymerisation in Masse, usw., hergestellt
werden. In jedem Falle liegt der Styrolgehalt des resultierenden Mischpolymers bei 55 bis 95 Gew.-%,
vorzugsweise 60 bis 85 Gew.-%. Wenn er geringer als etwa 55 Gew.-% ist, kann kein Papier ausgezeichneter
Helligkeit und hoher Opakheit erhalten werden. Wenn der Styrolgehalt mehr als etwa 95% ist, ist die
Löslichkeit in Dimethylsulfoxid herabgesetzt, und man kann dann keinen gleichförmigen synthetischen Papierstoff
erhalten.
Wenn der synthetische Papierstoff nach der Erfindung weniger als etwa 5 Gew.-% des Pfropfmischpolymers
enthält, fibrillieren die Fasern beim Schlagen nicht <\s ausreichend und die hydrophilen Eigenschaften des
Papierstoffes sind dann auch schlecht. Selbst wenn ein svnthetischer Papierstoff zusammen mit Holzzellstoff
zu Papier verarbeitet wird, kann man kein Papier mit guten physikalischen Eigenschaften erhalten.
Wenn der Prozentsatz an Pfropfmischpolymer größer als etwa 40 Gew.-% ist, wird nicht nur die Naßfestigkeit,
sondern auch die Opakheit des resultierenden Papiers verschlechtert. Wenn weniger als etwa 60 Gew,-% des
Mischpolymers von Styrol und Acrylnitril enthalten sind, kann ebenfalls eine ausreichend hohe Opakheil
nicht erreicht werden.
Als das Acrylpolymer können getrennt polymerisierte lineare Polymere verwendet werden. Dabei sind
Acrylmischpolymere mit einem Molekulargewicht von etwa 20 000 bis 100 000 bevorzugt, und es können bis zu
40 Mol-% Vinylacetat, Methylmethacrylat, Styrol oder Vinylchlorid als Comonomere bei ihrer Herstellung
verwendet werden.
Die Zugabe des Acrylpolymers als Ersatz für das Mischpolymer von Styrol und Acrylnitril führt zu einer
leichten Verschlechterung der Opakheit und Helligkeit des Papiers, hat aber andererseits den Effekt, die
Fibrillierfähigkeit zu erhöhen und damit die Festigkeit des Papiers zu verbessern.
Wenn das Pfropfmischpolymer in einer Menge von weniger als etwa 5 Gew.-°/o verwendet wird, ist es
schwierig, durch Schlagen die Fasern zu Fibrillen umzuformen, und es werden überhaupt keine hydrophilen
Eigenschaften oder Bindungsfähigkeit der Fibrillen entwickelt. Wenn andererseits mehr als etwa 40
Gew.-% Pfropfmischpolymer vorliegen, wird die Opakheit des Papiers verschlechtert. Wenn weniger als
etwa 60 Gew.-% des Mischpolymers von Styrol und Acrylnitril vorhanden sind, entsteht der Nachteil, daß
das Papier ziemlich transparent und die Koagulierfähigkeit der Fäden in einem Koagulierbad während des
Naßspannens verschlechtert wird.
Wenn der Gehalt an Polyvinylalkoholkomponente des Pfropfmischpolymers (A) und an Homopolyvinylalkohol
zusammen 2 bis 55 Gew.-% beträgt, bekommt man eine gute Wasserdispergierbarkeit, und durch
Schlagen der Fasermaterialien bilden sich in dem Papierstoff Fibrillen. Auch bekommt man eine gute
Fibrillenverflechtung und gute Bindungsfähigkeit in dem aus solchem Papierstoff hergestellten Papier. Im
Falle von weniger als etwa 2 Gew.-% sind diese Eigenschaften nicht ausreichend. Im Falle von mehr als
55 Gew.-% sind die Naßfestigkeit, Opakheit und Helligkeit des erhaltenen Papiers unerwünscht niedrig.
Bei der Herstellung des Pfropfmischpolymers (A) wird eine kleine Menge Acryliiitrilpolymer gebildet
(welches nachfolgend als PAN bezeichnet wird), das nicht mit hydrophilen Komponenten kombiniert ist,
oder es liegt eine kleine Menge von unumgesetztem Polyvinylalkohol (PVA) vor, der nicht mit Acrylnitril
(AN) reagiert hat, und diese Stoffe sind Nebenprodukte. Solange jedoch das Pfropfmischpolymer (A) und das
Mischpolymer (B) in den besagten Bereichen vorliegen, ist die Gegenwart dieser Nebenprodukte nicht schädlich.
Daher ist es gewöhnlich nicht erforderlich, diese Nebenprodukte bewußt zu entfernen.
Die geeignetste Methode zur Herstellung der Fasern des Papierstoffes ist das Naßspinnen, beispielsweise
unter Verwendung von Dimethylsulfoxid oder Dimethylacetamid,
die jeweils mehr als 20 Gew.-% Wasser enthalten. Auf solche Weise können ungestreckte Fäden
von hydratisiertem Gel hergestellt werden. Auch kann in einem heißen Wasserbad oder in einer Wasserdampfatmosphäre
gestreckt werden. Außerdem kann auch eine Hitzebehandlung bei konstanter Länge oder unter
Entspannung in einem heißen Wasserbad oder in einer Dampfatmosphäre durchgeführt werden.
Ein Spinnen in ein wäßriges Spinnbad kann die Dispergierbarkeit der Fasern in Wasser bei der
nachfolgenden Bildung der wäßrigen Aufschlämmung verbessern, und somit ist ein solches Spinnen bevorzugt,
doch unerläßlich für die Bildung von Fasern zur Herstellung eines Papiers hoher Opakheit. Die nach der
vorliegenden Erfindung erhaltenen Fasern besitzen eine solche poröse Struktur, daß Mikrohohlräume im
wesentlichen gleichförmig in der gesamten Struktur verteilt sind. Diese Struktur führt zu einem geschlagenen
Papierstoff mit einer sehr hohen Opakheit. Der mittlere Durchmesser der Mehrzahl der Hohlräume ist
vorzugsweise nicht größer als 5 μιτι.
Durch Erhitzen der Fasern nach der vorliegenden Erfindung oberhalb der Erweichungspunkte der Polymerkomponenten
können transparente Fasern produziert werden, deren poröse Strukturen zerstört sind und
die keine Hohlräume besitzen.
Es ist günstig, wenn bei den Fasern des Papierstoffes Qa (scheinbares spezifisches Gewicht, welches aus der
mittleren Denierzahl der Einzelfäden und der mittleren Querschnittsfläche der Fasern errechnet werden kann),
geteilt durch pc/(spezifisches Gewicht nach Erhitzen der
Fäden bis zur Transparenz), kleiner als etwa 0,8 ist. Weiterhin ist es günstig, wenn das Streckverhältnis etwa
3,0 oder mehr ist.
Es ist zweckmäßig, die Entspannungshitzebehandking in einem heißen Wasserbad oder in einer Wasserdampfatmosphäre
bei einem Entspannungsverhältnis von etwa 45% oder mehr durchzuführen.
In den Fasern liegt das Pfropfmischpolymer (A) zweckmäßig als wenigstens 4, vorzugsweise 10 oder
mehr Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 2,5 μηι
oder weniger, vorzugsweise etwa 1 μΐη oder weniger als
kleinste Abmessung je 5 χ 5 μ2 der Querschnittsfläche in der Richtung des Streckens der Fasern vor.
Außerdem sind diese Teilchen in dem hydrophoben Mischpolymer (B) zweckmäßig in der Streckrichtung
der Fasern als unabhängige Phasen dispergiert und orientiert, wobei die Teilchenlänge wenigstens etwa das
lOfache der Durchmesser der Teilchen beträgt. Anderenfalls ist der Fibrillierungsgrad des beim Schlagen
erhaltenen Papierstoffes klein.
Eine Ursache für die Fibrilüerung der Fasern des Papierstoffes nach der Erfindung scheint zu sein, daß,
wenn die Fasern in Wasser dispergiert werden, sich innerhalb der Fasern infolge der Unterschiede der
Quellung zwischen der hydrophilen Komponente (A) und der hydrophoben Komponente (B) Spannungen
entwickeln. Wenn die Fasermaterialien mit solchen Spannungen der mechanischen Schlagbehandlung unterzogen
werden, wird der Abbau der hydrophilen Teile gefördert, wie beispielsweise durch Abtrennung, Abschälen
usw.
Es sind somit beim Schlagen der Fasermaterialien nach der Erfindung recht milde Bedingungen ausreichend,
das heißt Schlagbedingungen, wie sie für Holzzellstoff und nicht für gewöhnliche synthetische
Fasern angewendet werden, und dies ist eine überraschende Tatsache, die bisher beim Schlagen herkömmlicher
synthetischer Fasern für die Papierherstellung nicht bekannt war.
Nach dem Schlagen werden die gebildeten Fäden gewöhnlich auf Längen von etwa 1,0 bis 50 mm,
vorzugsweise von etwa 1,0 bis 2,5 mm, zerschnitten.
Nach dem Schneiden können die zerschnittenen
Fasern in heißem Wasser oder unter einer Wasserdampfatmosphäre anstelle der vorausgehenden Hitzebehandlung
erhitzt werden. In diesem Fall ist es bevorzugt, die Hitzebehandlung bei einer Temperatur
von etwa 90 bis 12O0C während etwa 30 Sekunden bis 8
Minuten durchzuführen.
Es kann jede Art von Schlagapparaturen oder Holländern benutzt werden, wie beispielsweise Schlagmühlen,
Raffiniereinrichtungen, PFI-Mühlen, Kugelmühlen usw., die üblicherweise für Holzpapierstoff
verwendet werden, so lange die Fasern bis zu einem Mahlungsgrad von 600 ml oder weniger fibrilliert
werden. Es ist jedoch wünschenswert, daß die Fasermaterialien vor dem Schlagen die Form kurzer
Fasern haben, wie beispielsweise mit einer Feinheil von 0,1 bis 30 den und einer Länge von 1 bis 50 mm. Für das
Schlagen werden die geschnittenen Fasern zu einer wäßrigen Dispersion angemacht, welche gewöhnlich
etwa 1 bis2OGew.-°/o Fasern enthält.
Der synthetische Papierstoff nach der Erfindung hat hohe Affinität zu Holzpapierstoff und kann mit solchem
in irgendeinem Mischverhältnis vermischt werden, um Papier herzustellen. Das bevorzugte Mischverhältnis
von synthetischem Papierstoff zu Holzpapierstoff liegt bei 3/97 bis 80/20 Gew.-%, besonders bei 5/95 bis 60/30
Gew.-%. In diesem Bereich des Mischungsverhältnisses beobachtet man einen synergistischen Effekt, und es
können Papiere mit so ausgezeichneten Eigenschaften hergestellt werden, die man aus vollsynthetischem
Papierstoff oder insgesamt Holzpapierstoff nicht erhalten kann.
Es kann irgendein Holzpapierstoff für die Papierherstellung zum Vermischen mit dem synthetischen
Papierstoff verwendet werden. Bevorzugt ist Hartholzpapierstoff mit einer kurzen Faserlänge oder gemahlener
Papierstoff mit einer hohen Färbetendenz. Es ist weiterhin gewöhnlich bevorzugt, einen Holzpapierstoff
mit einem Mahlungsgrad von etwa 100 bis 500 ml zu verwenden.
Bei der Papierherstellung aus dem Papierstoff nach der Erfindung ist es möglich, auch anorganische
Füllstoffe, wie Ton, Titandioxid, Calciumcarbonat usw., ein Leimungsmittel, wie Kolophonium, Polyacrylamid
oder Aluminiumsulfat usw., einen Papierfestigkeitsverstärker usw. zuzusetzen oder auf der Papieroberfläche
aufzubringen.
Der erfindungsgemäße Papierstoff ergibt ein Papier mit einer höheren Bruchlänge und einer höheren
Biegebeständigkeit als sie Papiere besitzen, die vollständig aus synthetischem Papierstoff oder vollständig aus
Holzpapierstoff bestehen. Obwohl das nach der Erfindung hergestellte Papier eine gute Naßdimensionsbeständigkeit
besitzt, kann es auch leicht wieder zu einem Papierstoff angemacht werden, so daß Altpapier
gut wiederverwendet werden kann. Außerdem besitzt dieses Papier sehr hohe Helligkeit, Opakheit und
Festigkeit.
Das aus dem Papierstoff nach der Erfindung hergestellte Papier kann mit Vorteil für zahlreiche
Verwendungsgebiete benutzt werden, wie beispielsweise als hoch qualitatives Papier, Kunstdruckpapier,
beschichtetes Papier, fotografisches Papier, Chinapapier, Gewebepapier, grafische Papiere, wie Pauspapier,
elektrostatisches Aufzeichnungspapier, elektrofotografisches Papier, magnetisches Aufzeichnungspapier,
Kopierpapier, druckempfindliches Kohlepapier, Karten für statistische Maschinen, Lochstreifen oder Geschäftsformulare.
\ \ c 1 c
F d Ii r e C S G
M Ri bi
gr ve lyi
Di un ho Gi
In den folgenden Beispielen wurde die Zusammensetzung
des Pfropfmischpolymers (A) folgendermaßen bestimmt. Die Polymerisationslösung, die aus der
Pfropfmischpolymerisation stammt, wird bekannten Verfahren, wie Umfällung, Filtration usw., unterzogen,
um die Polymere als feste Materialien aus der Lösung zu gewinnen. Die Polymere werden nach dem Trocknen
einer Heißwasserextraktion während 48 Stunden in einem Soxhlet-Extraktor unterzogen. Die bei dieser
Heißwasserextraktion extrahierte Komponente ist Polyvinylalkohol. Sodann wird das restliche Polymer
nach erneutem Trocknen einer Extraktion mit Dimethylformamid während 5 Stunden bei 1000C unterzogen.
Die extrahierte Komponente ist ein Acrylnitrilpolymer. Die restliche Komponente ist ein Pfropfmischpolymer
von Polyvinylalkohol und Acrylnitril. Die Anteile an Polyvinylalkoholeinheiten und Polyacrylnitrileinheiten
in dem Pfropfmischpolymer können aus den betreffenden Mengen der Beschickung, der umgefällten Polymere,
der mit heißem Wasser extrahierten Komponenten und der mit Dimethylformamid extrahierten Komponenten
bestimmt werden.
Die Menge der Acrylnitrileinheiten in dem Mischpolymer (B) von Acrylnitril und Styrol wird durch die
Messung des Stickstoffgehaltes des Mischpolymers durch Elementaranalyse bestimmt, und die Menge der
Styrolkomponente wird als der übrigbleibende Rest bestimmt.
1 kg Polyvinylalkohol (PVA) mit einem Polymerisationsgrad von 1400 wurde in 10 kg Dimcthylsulfoxid
(DMSO) bei 5O0C gelöst. Die resultierende Lösung wurde mit 12 g Ammoniumpersulfat (APS) als Katalysator,
1 kg Acrylnitrilmonomcr (AN), 45 g Dodccylmcrcaptan (DM) als Molekulargewichtskontrollmhtcl und
12,6 kg DMSO vermischt und bei 500C während 4 Stcl.
der Polymerisation unterzogen. Dann wurde die Polymerisation durch Zugabe von 10 g Hydrochinon zu
der Lösung unterbrochen. Die AN-Monomcrumwandlung in dem resultierenden Polymer betrug 61%, die
Hcißwasscrcxtraktion während 24 Stunden, bei 100°C
ergab 16%, der PVΑ-Gehalt lag bei 35%, und die Dimcthylformamidcxtraktion bei 100°C wllhrcnd 5
Stunden ergab 7,5%, Durch Berechnung auf dieser Grundlage ergab sich, daß 34 Gcw.-% des Pfropfmischpolymers
von PVA und AN gebildet worden waren, berechnet auf das Gesamtgewicht der resultierenden
Polymere.
Andererseits wurden 20 kg eines Gemisches von AN und Styrol in einem Mischungsverhältnis von AN zu
Styrol von 24 i76 auf Gewichtsbasis zu 150 g Wasser
zugesetzt, und außerdem wurden 40 g Tertittrdodecylmcrcaptan, 60 g Azobislsobutyronitrll und eine kleine
Menge eines oberflächenaktiven Mittels unter heftigem Rühren zugegeben, Die Polymerisation erfolgte bei 80
bis 100' C wahrend 3 Stunden, wobei AS-Mlschpolymcr·
granulat mit einem Gowlchtsvcrhllltnis von AN/Styrol
von 24/76 erhalten wurden. Der (»Wert der Mischpolymere lag bol 0,5 In Methylethylketon (MEK) bei 3O0C.
Öle resultierende AS-Mischpolymere wurde getrocknet
und dann bei 7O0C in DMSO aufgelöst, wobei eine
homogene Lösung mit einer Konzentration von 27 Gow.-% erhalten wurde.
Sodann wurde diese DMSO-Lösung des PVA-AN-Pfropfmischpolymers, die DMSO-Lösüng des AS-Mischpolymers und eine bestimmte Menge DMSO
3Std, bol 90°C miteinander vermischt, wobei eine Spinnlösung mit einer Konzentration von 13 Gew.-%
Polymeren, welche 12 Gew.-% PVA-Komponente enthielten, erhalten wurde. Diese Spinnlösung wurde
durch eine Düse in ein Koagulierbad mit einem Verhältnis von DMSO/Wasser von 70/30 bei 40°C
extrudiert, um die Polymere zu Fäden zu koagulieren. Diese Fäden wurden mit einem Streckverhältnis von 3,5
in siedendem Wasser bei 1000C gestreckt und mit Wasser gewaschen, um ein Fadenbündel zu erhalten.
ίο Die Feinheit der Fäden betrug 5 den.
Die Fäden in dem Bündel wurden auf Längen von 3 mm zerschnitten und in einer PFI-Mühle bei einer
Papierstoffkonzentration von 5% unter Verwendung eines linearen Druckes von 3,5 kg/cm geschlagen. Der
is resultierende Ganzstoff wurde mit Hilfe eines Abtastelektronenmikroskops
beobachtet, und es wurde gefunden, daß Mikrofibrillen und latente Mikrofibrillenstrukturen,
deren kleinste Abmessung 0,01 bis 5,0 μπι und deren Länge das 5- oder Mehrfache des Durchmessers
betrug, einen kompakten netzartigen Zustand bildeten. Es wurde weiter gefunden, daß der mittlere Durchmesser
der Mikrofibrillen etwa 3 μπι betrug und daß die meisten der netzartigen Strukturen aus diesen Mikrofibrillen
bestanden,
Es konnte also ein synthetischer Papierstoff der erwünschten Form aus den Fasern durch Schlagen
erhalten werden. Die Zahl der Umdrehungen der PFl-Mühlc und der Mahlungsgrad des resultierenden
Papierstoffes beim Schlagen sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß durch Schlagen aus den Fasern Mikrofibrillen gebildet werden und daß man eine
erwünschte Ganzstofform erhält.
Zahl der Umdrehungen der | Mahlungsgrad |
PFl-MUhIc | (ml) |
10 000 | 390 |
to 15 000 | 270 |
20 000 | 200 |
25 000 | 160 |
30 000 | 130 |
.\s Die resultierenden Papierstoffe wurden auf einen
Mahlungsgrad von 200 ml, 300 ml bzw. 390 ml eingestellt und dann mit Wasser auf Konzentrationen von
jeweils 0,002 Gcw.-% gebracht. Die betreffenden eingestellten Papiorstoffiiufschtammungcn wurden mit
Hilfe einer Handbogenmnschlnc (mit einem Drahtnetz mit 80 Maschen) zu Bogen, vorarbeitet. Die resultierenden feuchten Bogen wurden mit Hilfe einer Maschinenpresse unter 3,5 kg/cm2 cntwltssert und 2 Min. bei 105°C
getrocknet. Das Grundgewicht der so erhaltenen
In Tabelle Il sind die Ergebnisse einer Bestimmung
verschiedener Eigenschaften des Papiers aufgeführt. Aus Tabelle Il 1st ersichtlich, daß die unterscheidenden
Merkmale unter diesen Eigenschaften eine viel bessere
(to Helligkeit, Opakheit, Nußfestigkeit und Gasdurchlässigkell Im Vergleich mit jenen Eigenschaften der Papiere
aus herkömmlichem Papierstoff sind, welcher ohne Zugabe von Füllstoffen, Zusatzstoffen und dergleichen
erhalten wurde, In Tabelle Il wurde das Holzzellstoffpa-
(15 pier aus einem Gemisch von NBKP und LBKP In einem
Mischungsverhältnis von NBKP/LBKP von 40/60 mit einem Mahlungsgrad von 320 ml und einem Grundgcwicht von 40 g/m2 hergestellt. Die Helligkeit und die
7Q0D31/4Se
Opakheit wurden mit einem Kugel-HTR-Meßinstrument
bestimmt. Die Helligkeit ergibt sich aus der Reflexionsfähigkeit von wenigstens 6 Bogen des
untersuchten Papiers, die übereinandergelegt sind, wobei man die Reflexionsfähigkeit der Standard-MgO-Platte
mit 100 annimmt und ein Blaufilter verwendet. Die Opakheit ergibt sich aus der Reflexionsfähigkeit
einer Papierprobe, hinter die eine schwarze Platte
Physikalische Papiereigenschaften
10
gegeben wird, wobei man ein Grünfilter verwendet und die Reflexionsfähigkeit der Papierprobe mit 100
annimmt, wenn hinter ihr eine weiße Standardplatte angebracht ist. Die Naßfestigkeit wird durch die
Bruchlänge einer Papierprobe nach Eintauchen in Wasser während 30 Min. bei 200C bestimmt. Die
Gasdurchlässigkeit wird in Sekunden, gemessen mit einem Densometer, bestimmt.
Helligkeit
Opakheit Bruchlänge Dehnung Naßfestigkeit Gasdurchlässig
keit (o/o) (km) (%) (km) (Sek.)
Holzzellstoffpapier | 79 | 67 |
Papier nach der | 97 | 97 |
Erfindung (200 ml) | ||
Papier nach der | 96 · | 95 |
Erfindung (300 ml) | ||
Papier nach der | 97 | 96 |
Erfindung (390 ml) | ||
Vergleichsbeispiel 1 |
3,7 2,5
3,1 3,0
Im Handel erhältliche Acrylfasern von 3 den wurden
in einer PFl-Mühle unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 1 geschlagen. Der Mahlungsgrad betrug 760 ml bei 27 000 Gesamtumdrehungen der Walze.
Elektronenmikroskopische Beobachtung ergab, daß fast überhaupt keine Fibrillierung aufgetreten war, und die
geringfügig entwickelten Fibrillen bildeten sich bartartig mit Größen über 5 Mikron und lagen in einer
deutlich unterschiedlichen Form gegenüber den Ganzstoffen nach der Erfindung vor. Außerdem besaß das
Papier aus dem resultierenden Ganzstoff sehr schlechte mechanische Eigenschaften, wie eine Bruchla'ngc von
0,6 km und eine Dehnung von 1,3%, und konnte praktisch nicht ohne Zusatz von Bindemittel und
dergleichen verwendet werden.
4,3
3,1
3,1
3,0
3,2
3,2
0,1
2,0
2,0
2,5
2,4
2,4
5 120
95 95
eine homogene Lösung zu erhalten. Diese beiden Arten von Polymerlösungen und eine bestimmte Menge
DMSO wurden miteinander vermischt, um einen
\o PVA-Gehalt von 12 Gew.-%, auf der Grundlage des
Gewichtes der gesamten Polymere, und außerdem eine Gesamtpolymerkonzentration von 25 Gew.-% zu
erhalten. Diese Lösung wurde als Spinnlösung verwendet. Extrudieren, Strecken und Waschen mit Wasser
.vs erfolgte wie in Beispiel 1, wobei man ein Fadenbündel
mit einer Einzelfadenfeinheit von 4 den erhielt. Die resultierenden Fäden wurden auf eine Länge von 3 mm
zerschnitten und dann in gleicher Weise wie in Beispiel 1 geschlagen, wobei man Ganzstoffc mit einem MaIilungsgrad
von 200 ml bei 16 000 Gesamtumdrehungen der PFl-Mühle erhielt. Elektronenmikroskopische
Beobachtung der resultierenden Ganzstoffc ergab, daß die Fasern eine Mikrofibrillenstruktur ähnlich wie in
Beispiel I besaßen. Die Eigenschaften des aus diesem
■is Ganzstoff hergestellten Papiers waren folgende:
61 g PVA mil einem Polymerisationsgrud von 1400
wurden in 630 g DMSO bei 50°C unter Rühren wilhrcnd
2 Std. gelöst. Sodann wurden 0,61 g DM und 0,4 g
98°/oigcr Schwefelsäure zugesetzt, und die Lösung
wurde ausreichend gemischt. Sodann wurde eine gemischte Lösung von 61 g AN und 61 g DMSO
tropfenweise zugesetzt. Außerdem wurden 0,5 g APS zugegeben, und die Polymerisation wurde wilhrcnd 6 μ
Std. bei SO0C durchgerührt und dann durch Zugabe von
0,37 g Hydroxyluminsiilfiu unterbrochen. Die resultierende
Polymerlösung besaß eine Konzentration von 12,4%, eine Viskosität von 230 I1OiSC (5O0C), einen
PVA-AN-Pfropfmischpolymcrgchult von 78 g, einen m>
Homo-PVA-Gehalt von 15 g und einen Homo-PAN-Gehalt
von 8 g.
Acrylnitril-Styrol (ASJ-Mlschpolymere mit einem
Gewichtsvcrhtllinis von AN/Styrol von 25/75 und mit
einem (»Wert von 0,65 bei 3O0C In MEK als oj
Lösungsmittel wurden durch Suspensionspolymerisation Uhnllch wie in Beispiel I hergestellt und in DMSO
mit einer Konzentration von 25 Gew.-% uufgelöst, um
Grundgewicht | 35 g/m' |
Helligkeit | 93% |
Opakheit | 94% |
Bruchlttngc | 2,6 km |
Dehnung | 3,0% |
Naßfcstlgkoit | 2,5 km |
Gusdurchltlssigkcit | 125 Sek. |
Dus gleiche PVA-AN-Pfropfmischpolymer wie es In
Beispiel 2 verwendet wurde, und AS-Mlschpolymer mit
einem Gowlchtsvcrhllltnis von AN/Styrol von 28/72 und mit einem (»Wert von 0,65 wurden In DMSO uufgelöst,
um eine Spinnlösung mit einem PVA-Gehalt von IO Gcw.-%, auf der Grundlage des Gewichtes der
gesamten Polymeren, und einer Konzentration von 15 Gew.-% der Polymeren zu erhulten. Ein Fadenbündel
mit einer Elnzolfaduneinhclt von 3,5 dem wurde in
gleicher Weise wie in Beispiel I erhalten und in der
PI7I-M(IhIe geschlugen wobei ein Ganzstoff mit einem
Viahlungsgrad von 230 ml bei insgesamt 12 000
Umdrehungen in der PFI-Mühle erhalten wurde.
Elektronenmikroskopische Beobachtung der erhaltenen Fasern zeigte, daß sie eine Mikrofibrillenslruktur
ähnlich der des Beispieles 1 besaß. Die Eigenschaften des aus der Pulpe hergestellten Papiers waren folgende:
Grundgewicht 40 g/m2
Bruchlänge 3,9 km
Dehnung 4,2%
Helligkeit 95%
Opakheit 96%
Vergleichsbeispiel 2
Eine Spinnlösung mit den gleichen Gehalten von PVA, PAN und AS wie in Beispiel 2 wurde aus PVA
hergestellt, wobei das PAN ein Molekulargewicht von 63 000 und das AS-Mischpolymer ein Gewichtsverhältnis
von AN/Styrol von 28/72 und einen (»Wert von
0,65 besaß. Man erhielt ein Fadenbündel durch Spinnen in gleicher Weise wie in Beispiel 2. Die Fäden wurden
auf Längen von 3 mm zerschnitten und in gleicher Weise wie in Beispiel 2 in der PFI-Mühle geschlagen.
Der Mahlungsgrad des resultierenden Paoierstoffes betrug 620 ml bei 25 000 Gesamtumdrehungen in der
PFI-Mühle, doch die elektronenmikroskopische Beobachtung der Ganzstoffe ergab, daß Brüche der Fasern
auftraten und zur Entwicklung feinpulveriger Teilchen führten, und sich keine Mikrofibrillen bildeten, die für
den Papierstoff nach der vorliegenden Erfindung charakteristisch sind. Es wurde gefunden, daß der
resultierende Papierstoff ganz verschieden von dem nach der Erfindung war. Das aus den geschlagenen
Fasern hergestellte Papier besaß eine Bruchlänge von 0,5 km, eine Dehnung von 2,0%, eine Helligkeit von
87% und eine Opakheit von 80%. Das Papier besaß zwar etwas Helligkeit und Opakheit, doch ist ersichtlich,
daß es unmöglich war, Papier nur nus dieser Pulpe herzustellen, das zufriedenstellende mechanische Eigenschaften
besaß.
In 10 kg DMSO wurden 125 kg PVA des vollständig
verseiften Typs mit einem mittleren Polymcrisationsgrud von 1400 aufgelöst. Sodann wurden 9,68 g APS,
11,25 g DM und eine kleine Menfle Schwefelsäure zu der resultierenden Lösung zugesetzt, um den pH-Wert
der Lösung auf 4,5 einzustellen. Nunmehr wurde eine Lösung von 1,125 kg AN, gelöst in 2,75 kg DMSO
tropfenweise zugesetzt und gerührt Die Polymerisation wurde wührend 7 Std. durchgeführt und dann durch
Zugabe von 14 g Hydroxylaminsulfat und 4 g 98<Vbiger
Schwefelsäure, welche die Zersetzung des Katalysators fördert, unterbrochen, Eine Lösung mit einer Viskosität
von etwa 300 Polse bei 5O0C und einer Polymerkonzen·
trutlon von 12,4 GeW1-1Vb wurde dabei erhalten.
Das durch Umfttllung der Lösung In Methanol
erhaltene Polymer enthielt 11,7 G(iw.-% Polyvinylalkohol, 3,8 Gew.-% Polyacrylnitril und 84,5 Oew.-%
Pfropfmischpolymer von Polyvinylalkohol und Acrylnitril mit einem Polyvlnylalkoholgehalt von 60 Gew.-%.
Diese Lösung wird nachfolgend als (A) bezeichnet,
Sodann wurden 150 Gew.-Teile Wasser in einen
anderen Polymcrlsatlonskessel gegeben, und 0,3 Gew.-% DM und 0,35 Gew.-% Ν,Ν'-Azobisisobutyronitril,
jeweils auf der Grundlage des Monomerengewichtes, wurden dem Kessel zugesetzt, während die
Temperatur auf 800C gehalten wurde. Sodann wurden >
30 Gew.-Teile Monomere mit einem Gewichtsverhältnis von Acrylnitril zu Styrol von 24/76 und eine kleine
Menge eines oberflächenaktiven Mittels zugegeben. Es wurden Granalien eines Mischpolymers (B) mit einem
(»Wert von 0,5 in Methyläthylketon bei 300C bei
ίο einem Polymerisationsverhältnis von 98,5 Gew.-%
unter kontinuierlichem Rühren der Lösung während 2 Std. erhalten. Die Lösung (A), das Harz (B) und DMSO
wurden in geeigneten Mengenverhältnissen miteinander vermischt, wobei man f;ine Polymerlösung mit einer
Polymerkonzentration von 25,0 Gew.-% und einem Gewichtsverhältnis des Polymers der Lösung (A) zu
dem Harz (B) von 20/80 erhielt.
Die resultierende Lösung wurde in eine wäßrige Lösung extrudiert, die 57 Gew.-% DMSO von 300C
enthielt, und die resultierenden Fäden wurden auf das 4,5fache in heißem Wasser von 950C gestreckt, wobei
ein Fadenbündel mit einer Einzelfadeneinheit von 2 den erhalten wurde. Sodann wurde das resultierende
Fadenbündel auf eine Länge von 10 mm zerschnitten und einer nassen Hitzebehandlung in siedendem Wasser
während 3 Min. unterzogen. Zu dieser Zeit besaßen die zerschnittenen Fasern einen Schrumpfungswert von
75%.
Die behandelten Fasern wurden in einer PFI-Mühle unter einem linearen Druck von 3,4 kg/cm und mit einer
Konzentration von 5 Gew.-% mit 30 000 Gesamtumdrehungen geschlagen. Sodann wurde der geschlagene
Papierstolf in einen Mischer bei einer Konzentration von 1 Gew.-% mit 10 000 Umdrehungen/Min, erneut zu
.15 einem Papierstoff angemacht. Der resultierende synthetische Papierstoff besaß einen Mahlungsgrad von
115 ml. Elektronenmikroskopische Beobachtung des resultierenden Papierstoffes zeigte, daß er eine Mikrofibrillcnstruktur
ähnlich der des Beispiels 1 besaß.
.|o Der resultierende synthetische Papierstoff wurde zu
Papier zusammen mit Holzpapierstoff mit einem Mahlungsgrad von 410 ml verarbeitet, wobei der
Holzpnpicrstoff aus NBKP und LBKP mit einem Mischungsverhältnis von NBKP zu LBKP von 40/60
lü Gcw.-% hergestellt worden war. Die Papierherstellung
erfolgte von Hand, während das Mischungsverhältnis des synthetischen Papierstoffes zu dem l-lolzpapierstoff
verändert wurde. Die Papierherstellung erfolgte unter Verwendung einer Handpapicrhcrstcllungsmnschinc
so bei einer Konzentration von 0,02 Gcw.-%, einem
Wassergehalt von 121 und mit einem Drahtnetz mit 80 Maschen, wobei man ein Papier mit einem Grundgewicht von 40 g/m2 erhielt. Nach Beendigung der
Papierherstellung wurde das Papier mit einer Presse
entwässert, in einem Trockner bei HO0C während 2
unter einem linearen Druck von 40 kg/cm zu einem
fertigen Papier gepreßt.
do In verschiedenen Mischungsverhältnissen hergestellten
Papiere sind In Tabelle 111 gozclgt. Daraus 1st ersichtlich,
duß, solange das Mischungsverhältnis innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung bleibt, stark
verbesserte Effekte bezüglich der Bruchlönge, der
(\s BlcgcbcsiUndlgkeit, der Helligkeit und der Üpakhelt
erhalten werden, daß aber, wenn das Mischungsverhältnis außerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung
Hegt, keine verbesserten Gesamteffekte auftreten.
13 | 24 37 | 573 | 0 | 14 | Opakheit | |
Tabelle III | Holzpapier | (%) | ||||
Synthetischer | stoff | Bruchlänge | Biegebeständig | Helligkeit | ||
Papierstoff | (Gew.-%) | keit | 73 | |||
(Gew.-%) | (km) | (Zahl der | (%) | 78 | ||
100 | Biegungen)*) | 80 | ||||
0 | 95 | 6,0 | 125 | 75 | 84 | |
5 | 90 | 6,3 | 140 | 79 | 91 | |
10 | 80 | 6,4 | 150 | 82 | 96 | |
20 | 60 | 6,4 | 162 | 85 | 97 | |
40 | 30 | 5,3 | 143 | 88 | 97 | |
70 | 10 | 3,8 | 78 | 91 | ||
90 | 0 | 2,5 | 25 | 92 | ||
100 | 2,0 | 2 | 93 | |||
*) MIT-Biegebeständigkeit, Belastung: 1 kg.
Eine Spinnlösung wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 4 gesponnen und verarbeitet, jedoch mit der
Ausnahme, daß das Streckverhältnis verändert wurde. Die resultierenden Fäden wurden zu Faserlängen von
3 mm zerschnitten.
Sodann wurden die resultierenden Fasern nacheinander geschlagen und auf gleiche Weise wie die in Beispiel
4 ohne Hitzebehandlung zu Papier verarbeitet. In diesem Fall wurde die Zahl der Umdrehungen der
PFI-Mühle gesteigert, um synthetischen Papierstoff mit
guter Dispergierbarkeit zu erhalten. Die clcktroncnmikroskopische Beobachtung desselben zeigte, daß er eine
Mikrofibrillenstruktur ähnlich wie in Beispiel 1 besaß. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
Tabelle IV | Schlagen des synthetischen Papierstoffes | Mahlungsgrad (ml) | Synthetischer | Hol/.papier- | Bruchlänge | Opakhci |
Streckver | nach Wicdcran- | Papierstoff | stoff*) | |||
hältnis | Zahl der Um | machen der Pulpe | ||||
drehungen der | im Mischer | |||||
PPI-Mühlc | ||||||
(Gew.-%) | (Gew.-n/o) | (km) | (%) | |||
148 | 5 | 95 | 6,5 | 77 | ||
20 | 80 | 6,8 | 85 | |||
60 000 | 40 | 60 | 5,6 | 91 | ||
Xl | 70 | 30 | 4,3 | 95 | ||
90 | 10 | 2,9 | 97 | |||
130 | 5 | 95 | 6,7 | 76 | ||
20 | 80 | 6,9 | 84 | |||
50 000 | 40 | 60 | 5,8 | 91 | ||
X3 | 70 | 30 | 4,3 | 96 | ||
90 | 10 | 3,0 | 97 | |||
") Wenn das Verhältnis von synthetischem Papierstoff /u Holzp
Opakheit bei 73%.
Lösungen mil einem GeImIt von 25,0 Ccw.-% der
gleichen Polymere, wie sie in Beispiel 4 verwendet wurden, in DMSO wurden unter Veränderung der
Verhältnisse der Pfropfmischpolymcrlösung (A) zu dem
Mischpolymer (B) hergestellt, Die Lösungen wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 4 cxtrudlcrt, gestreckt,
geschnitten, durch Hitze behandelt, geschlugen und zu Papier verarbeitet, um fertige Papiere mil' einem
Verhältnis von synthetischem Papierstorf zu Holzpa· ys
iipierstoff - 0/100 war, lag die Hnichlltngi: bei b,0 km uml die
pierstoff von 20/80 /u erhalten. Die Ergebnisse sind in
Tabelle V aufgeführt, welche zeigt, dall, wenn die Polymcrzusummcnsct/ung im Bereich nach der Erfindung
liegt, der resultierende synthetische Papierstoff eine Mikrofibrillenstruktur ähnlich wie in Beispiel I
besitzt und eine Verbesserung der Qualität des resultierenden Papiers beobachtet wird. Wenn jedoch
die Polymerzusammensetzung außerhalb des Bereiches der Erfindung Hegt, beobachtet man keine Verbesserung
des Gcsumtcffektcs bezüglich der Qualität des Papiers,
merlösung
Mischpolymer
(D)
(D)
PVA/AN-Pfropfmlsehpolymor
(Gow..%) (Oew,-%)
95
90
80
70
50
4,2
8,5
16,9
23,4
31,1 AN/Si-Mlschpolymer
(Oew.-%)
95 90 80 70 30
Muhliiiigsgrud | ßruchlHngc *) | Opitkhclt*) |
(ml) | (km) | (<*) |
490 | 3.1 | 86 |
230 | 4,2 | 83 |
113 | 6,4 | 84 |
100 | 6.7 | 78 |
70 | 7,1 | 72 |
Im l'ttllc von l'nplcr «us 100% Hol/.pnplerMoff lug die Brtiehllliige bei W) km und die Opitkhclt bei 73%,
Pfropi'mischpolymere von. Polyvinylalkohol und Acrylnitril und Mischpolymere von Acrylnitril und
Styrol wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 4 hergestellt Diese Mischpolymere wurden mit Polyvinylalkohol,
Polyacrylnitril und Dimethylsulfoxid in geeigneten Mengenverhältnissen verschnitten, und die
resultierenden Lösungen wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 4 gesponnen, wobei Fäden mit den in Tabelle
VI gezeigten Zusammensetzungen erhalten wurden. Die Streckverhältnisse lagen bei 4 bis 5, und die Einzelfadeneinheit
lag bei 2 bis 3 den. Nach dem Schneiden auf Längen von 10 mm wurden die Fasern einer Hitzebehandlung
und einem Schlagen in praktisch gleicher Weise wie in Beispiel 4 unterzogen, wobei ein
synthetischer Ganzstoff mit einem Mahlungsgrad von etwa 150 ml erhalten wurde. Sodann wurde der
synthetische Papierstoff zusammen mit Holzpapierstoff in gleicher Weise wie in Beispiel 4 zu Papier verarbeitet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VI gezeigt. Es ist ersichtlich, daß, wenn die Monomerzusammensetzungen
der betreffenden Polymere und die Polymerzusammensetzung der Fäden innerhalb der Bereiche nach der
vorliegenden Erfindung fallen, der resultierende synthetische Papiers\off eine Struktur besitzt, die ähnlich der
des Beispiels 1 ist, und ausgezeichnete Papierqualitäten ergibt. Wenn diese Zusammensetzungen außerhalb der
Bereiche nach der vorliegenden Erfindung liegen (Nummern 1,3,4,5,6 und 7 in Tabelle VI), zeigt sich, daß
entweder die Papierqualitäten nicht zufriedenstellend sind oder Probleme bei der Produktion auftreten.
Tabelle | VI | (Gew.-o/o) | Faserzusammensetzung | Insgesamt | Homo- | Homo- | Synthetischer Papierstoff/ Holzpapier |
Bruch länge |
Opakheit |
Nr. | 20 | ST/AN-Mischpolymer | (Gew.-o/o) | PVA | PAN | stoff | |||
PVA/AN- | 20 | 70 | |||||||
20 | ST-Gehalt | 70 | (Gew.-%) | (Gew.-%) | (km) | ||||
20 | (Gew.-%) | 70 | 5 | 5 | 20/80 | 3,2 | (o/o) | ||
28 | 76 | 70 | 6 | 4 | 20/80 | 6,8 | 86 | ||
1 ' | Pfropfmischpolymer | 8 | 76 | 70 | 9 | 1 | 20/80 | 7,0 | 84 |
2 | PVA-Gehalt Insgesamt | 8 | 76 | 65 | 6 | 4 | 20/80 | 6,7 | 77 |
3*) | (Gew.-%) | 50 | 48 | 6 | 3 | 20/80 | — | 73 | |
4 | 18 | 96 | 25 | 2 | 20/80 | 6,8 | — | ||
5b) | 60 | 76 | 6 | 38 | 20/80 | 3,3 | 76 | ||
6C) | 85 | 76 | 0/100 | 6,0 | 74 | ||||
7 | 60 | 73 | |||||||
8 | 60 | ||||||||
60 | |||||||||
60 | |||||||||
— |
ai Während des Schiagens und der Papierherstellung wurde Blasenbildung beobachtet.
b) Die Löslichkeit von ST/AN-Mischpolymer war nicht zufriedenstellend. Es war keine homogene Dimethylsulfoxidiösung
erhältlich.
c) Während des Schiagens und der Papierherstellung wurde Blasenbildung beobachtet.
Beisoiel
Polyvinylalkohol wurde mit Acrylnitril in gleicher Weise wie in Beispiel 4 pfropfmischpolymerisiert. Die
resultierenden Polymere enthielten 75,7 Gew.-% Pfropfmischpolymer von Polyvinylalkohol und Acrylnitril
mit einem Polyvinylalkoholgehalt von 33,4 Gew.-%, 12,9 Gew.-°/o Polyvinylalkohol und 11,4 Gew.-%
Polyacrylnitril. Das resultierende Polymer wird nachfolgend als Polymer (C) bezeichnet.
Acrylnitril und Styrol wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 4 mischpolymerisiert, wobei Mischpolymere
mit einem Gewichtsverhältnis von Acrylnitril zu Styrol von 30/70 erhalten wurden. Das Mischpolymer wird
nachfolgend als Polymer (D) bezeichnet.
Durch Vermischen dieser beiden wurde eine Spinnlösung hergestellt, die 15 Gew.-% Polymer (C) und 85
Gew.-% Polymer (D) enthielt und eine Polymerkonzentration von 20 Gew.-% besaß. Die Spinnlösung wurde in
gleicher Weise wie in Beispiel 4 extrudiert, und die resultierenden Fäden wurden mit einem Streckverhältnis
von 5 gestreckt, wobei ein Fadenbündel mit einer Einzelfadenfeinheit von 1.5 den erhalten wurde.
55
60 Nach dem Schneiden auf eine Länge von 10 mm wurden die Fasern in siedendem Wasser 1,5 Min. in der
Hitze behandelt und in gleicher Weise wie in Beispiel 4 geschlagen, wobei synthetischer Ganzstoff mit einem
Mahlungsgrad von etwa 170 ml erhalten wurde. Der resultierende synthetische Papierstoff besaß eine
Mikrofibrillenstruktur ähnlich der in Beispiel 4. Sodann wurde der synthetische Ganzstoff zusammen mit
Holzpapierstoff in gleicher Weise wie in Beispiel 4 zu Papier verarbeitet. Die Eigenschaften des bei Veränderung
des Mischungsverhältnisses von synthetischem Papierstoff zu Holzpapierstoff erhaltenen Papiers sind
in Tabelle VII gezeigt. Aus Tabelle VII ist ersichtlich, daß, wenn das Mischungsverhältnis innerhalb des
Bereiches nach der Erfindung liegt, die Verbesserung bezüglich der Bruchlänge, der Biegebeständigkeit, der
Helligkeit und der Opakheit bemerkenswert ist, daß aber, wenn dieses Verhältnis außerhalb des Bereiches
nach der Erfindung liegt, eine solche Gesamtverbesserung nicht beobachtet wird.
Synthetischer
Papierstoff
(Gew.-%)
Holzpapierstoff
(Gew.-%)
(Gew.-%)
Bruchlänge
(km)
(km)
0 | 100 | 6.0 |
5 | 95 | 6,1 |
10 | 90 | 6,2 |
20 | 80 | 6,3 |
40 | 60 | 5,1 |
70 | 30 | 3,5 |
90 | 10 | 2.4 |
100 | 0 | 1,8 |
18
a) MIT-Biegebeständigkeit; Belastung: t kg.
Die Naßdimensionsbeständigkeit, Naßfestigkeit und Tabelle VII aufgeführten Proben sind in Tabelle VIII
Biegebeständigkeit Helligkeit Opakheit
(Zahl der Biegungen) (%) (o/o)
Ί5
80
83
86
88
92
93
94
80
83
86
88
92
93
94
73 79 81 85 93 96 97 97
Wiederanmachbarkeit zu einem Papierstoff der in gezeigt.
Synthetischer
Papierstoff
(Gew.-%)
Holzpapierstoff
(Gew.-%)
(Gew.-%)
Naßdimensionsbeständigkeit (o/o) Naßfestigkeit
(kg/min2)
(kg/min2)
Wiederanmachbarkeit zu einem Papierstoff
0 | 100 | 1,58 | 0,08 | 0 |
10 | 90 | 0,84 | 0,31 | 0 |
20 | 80 | 0,56 | 0,54 | 0 |
70 | 30 | 0,22 | 1,32 | Δ-0 |
90 | 10 | 0,15 | 1,87 | X |
Die Naßdimensionsbeständigkeit entspricht der Geschwindigkeit einer Dim'ensionsveränderung (%), gemessen
mit einer TAPPI-Papierdehnungstesteinrichtung, wenn die relative Feuchtigkeit bei 200C von 65 bis
95% verändert wird.
Die Naßfestigkeit ist die Festigkeit der Papierbogen nach Eintauchen während 20 Min. in Wasser von 200C.
Die Wiederanmachbarkeit zu einem Papierstoff wird in der Weise bestimmt, daß man 3 g trockenes Papier in
einen TAPPI-Repulper gibt, das Papier in 1,5 1 Wasser mit 100 000 Gesamtumdrehungen führt, von Hand ein
Papier herstellt und hinsichtlich der Anwesenheit von restlichem, nicht zu Papierstoff angemachtem Material
in dem resultierenden Papier prüft. Das Zeichen »cx< 35 bedeutet keinen Rest von unangemachten Papierstükken,
»Δ« bedeutet die Anwesenheit einer kleinen Zahl unangemachter Papierstücke, und das Zeichen »X«
bedeutet die Anwesenheit einer großen Zahl von unangemachten Papierstücken.
40 Aus Tabelle VIII ist ersichtlich, daß, wenn das
Mischungsverhältnis im Bereich nach der Erfindung liegt, das Papier eine hohe Maßdimensionsstabilität,
hohe Naßfestigkeit und gute Wiederanmachbarkeit zu einem Papierstoff besitzt, daß aber, wenn das Mi-45
schungsverhältnis außerhalb des Bereiches nach der Erfindung liegt, diese Eigenschaften schlechter sind.
Claims (6)
1. Synthetischer Papierstoff aus Fasern aus im wesentlichen (A) 5 bis 40 Gew.-% eines Pfropfmischpolymers,
(B) 60 bis 95 Gew.-% eines Mischpolymers aus 55 bis 95 Gew,-% Styrol und 5 bis 45 Gew.-°/o
Acrylnitril sowie gegebenenfalls zusätzlich (C) bis zu
23 Gew.-% Homopolyvinylalkoho] und/oder bis zu 35 Gew.-% Acrylpolymer, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Polymere, und mit einer selbstbindenden Mikrofibrillenstruktur, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pfropfmischpolymer aus 20 bis 80 Gew.-% Polyvinylalkohol und 80 bis 20
Gew.-% Acrylnitril besteht und die Fibrillen als kleinste Abmessung einen Durchmesser von 0,01 bis
5 μηι besitzen.
2. Synthetischer Papierstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fibri/ten als
kleinste Abmessung einen Durchmesser von 0,05 bis 3,0 μπι besitzen.
3. Synthetischer Papierstoff nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fibrillen eine
Länge besitzen, die wenigstens das 5fache ihres Durchmessers beträgt.
4. Synthetischer Papierstoff nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehalt an
Polyvinylalkoholkomponente des Pfropfmischpolymers (A) und an Homopolyvinylalkohol zusammen 2
bis 55 Gew.-% beträgt.
5. Synthetischer Papierstoff nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Polymerisationsgrad
des Polyvinylalkohole 600 bis 3200 beträgt.
6. Verwendung eines synthetischen Papierstoffes nach Anspruch 1 bis 5 im Gemisch mit Holzzellstoff
zur Papierherstellung.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP8761673A JPS5136365B2 (de) | 1973-08-06 | 1973-08-06 | |
JP8921273A JPS5040803A (de) | 1973-08-10 | 1973-08-10 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2437573A1 DE2437573A1 (de) | 1975-03-06 |
DE2437573B2 true DE2437573B2 (de) | 1977-08-04 |
DE2437573C3 DE2437573C3 (de) | 1978-03-30 |
Family
ID=26428864
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2437573A Expired DE2437573C3 (de) | 1973-08-06 | 1974-08-03 | Synthetischer Papierstoff und dessen Verwendung |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2437573C3 (de) |
FI (1) | FI233574A (de) |
FR (1) | FR2240259A1 (de) |
IT (1) | IT1016748B (de) |
NL (1) | NL7410517A (de) |
NO (1) | NO742819L (de) |
SE (1) | SE394702B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT378019B (de) * | 1981-09-08 | 1985-06-10 | Personal Products Co | Hydrophiler, wasserzurueckhaltender synthetischer faserstoff |
-
1974
- 1974-08-01 IT IT69438/74A patent/IT1016748B/it active
- 1974-08-03 DE DE2437573A patent/DE2437573C3/de not_active Expired
- 1974-08-05 NL NL7410517A patent/NL7410517A/xx not_active Application Discontinuation
- 1974-08-05 FI FI2335/74A patent/FI233574A/fi unknown
- 1974-08-05 FR FR7427115A patent/FR2240259A1/fr active Granted
- 1974-08-05 NO NO742819A patent/NO742819L/no unknown
- 1974-08-05 SE SE7410022A patent/SE394702B/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT378019B (de) * | 1981-09-08 | 1985-06-10 | Personal Products Co | Hydrophiler, wasserzurueckhaltender synthetischer faserstoff |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FI233574A (de) | 1975-02-07 |
FR2240259B1 (de) | 1978-03-24 |
NL7410517A (nl) | 1975-02-10 |
FR2240259A1 (en) | 1975-03-07 |
IT1016748B (it) | 1977-06-20 |
DE2437573A1 (de) | 1975-03-06 |
NO742819L (de) | 1975-03-03 |
SE7410022L (de) | 1975-02-07 |
SE394702B (sv) | 1977-07-04 |
DE2437573C3 (de) | 1978-03-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE68906452T2 (de) | Verfahren zur entwaesserung von pulpe. | |
DE68917069T2 (de) | Trockenfestigkeitszusatz für Papier. | |
DE1446615A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Papierprodukten | |
DE1155974B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papierprodukten unter Verwendung von Acrylnitrilpolymerisatfasern | |
DE2227021B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines faserähnliche Elemente aufweisenden Papierstoffs aus Polyolefin | |
DE69606007T2 (de) | Fibrillierbare Faser mit 'Inseln-See' Struktur | |
DE1146740B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papier- und ungewebtem Tuch aus unloeslichen Polyvinylalkoholfasern | |
DE2941714A1 (de) | Papiererzeugnis aus cellulosefasern und einem organischem pigment | |
DE3879526T2 (de) | Waessrige aufschwemmungen von calcium enthaltenden fuellstoffen. | |
DE2707980A1 (de) | Lederartige materialien und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2521292C3 (de) | Fülliger Faservliesstoff aus gekräuselten Bikomponentenfasern | |
DE1469120A1 (de) | Suspension organischer synthetischer Polymerer in Form verfilzbarer Teilchen und Verfahren zur Herstellung derselben | |
DE69413842T2 (de) | Verfahren zur herstellung von papier aus paraaromatischen polyamiden und damit erhältliches papier | |
DE2437573C3 (de) | Synthetischer Papierstoff und dessen Verwendung | |
DE2540069C2 (de) | Transparentes Papier und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2147477C3 (de) | Fibrillierbare Fasern für die Papierherstellung aus einem Polymerisatgemisch | |
DE2254781C2 (de) | Verwendung kationischer Kunststoffdispersionen zur Stoffleimung von Papier | |
DE2018237C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Faservliesen | |
DE2256779C3 (de) | Acrylteches Fasermaterial, Verfahren zu dessen Herstellung und Verwendung | |
DE2434927C3 (de) | Flbrillierbare Kunstfaser, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung | |
DE1014426B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papier aus Kunststoffasern | |
DE2434927B2 (de) | Fibrillierbare kunstfaser, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung | |
DE2302077C3 (de) | Acrylfaserpapier | |
DE1796240A1 (de) | Aus Zellstoffasern,insbesondere Papier und Polyvinylchlorid bestehendes Material und Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE1813732C3 (de) | Halbstoff sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Papier |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |