DE2302077C3 - Acrylfaserpapier - Google Patents
AcrylfaserpapierInfo
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- DE2302077C3 DE2302077C3 DE19732302077 DE2302077A DE2302077C3 DE 2302077 C3 DE2302077 C3 DE 2302077C3 DE 19732302077 DE19732302077 DE 19732302077 DE 2302077 A DE2302077 A DE 2302077A DE 2302077 C3 DE2302077 C3 DE 2302077C3
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Description
B) eines Gemisches von 20 lysieren, so daß an der Oberfläche CONH2-Gruppen
gebildet werden. Beabsichtigt ist damit eine Ver-
a) mindestens 5 Gew.-% eines m konzen- besserung der Einfärbbarkeit von PACN-Polymeren
inerter Salpetersaure teilhydrolysierten und _Copo!ymeren, die beispielsweise auch in Faserund
nicht mehr als 200 Gew.-·/. Quel- {om vorliegen könneiK Ein F weiterer Vorschlag zur
lungswasser enthaltenden, mindestens aJ Verbesserung der Anfärbbarkeit von Fasern und
3OyoAcrylnitnl-Einheiten aufweisenden anderen Formkörpern aus Polyacrylniril wird in der
Polyacrylnitril und/oder Polyacnlnitnl- us.ps 31 27 233 ^eschildert. Hier wird eine Behand-Copolymensats
mit lung beispielsweise der Fasern mit wäßrigen alka-
b) einem anderen, von a) verschiedenen lischen Oxydationsmitteln vorgeschlagen. Es können
Acrylnitrilpolymerisats bzw. copoly- 30 dabei die naß gesponnenen, noch gequollenen Fasern
merisats, oberflächlich hydrolysiert werden.
wobei jedoch die Mischung von a) und b) , Die US"P O S 28 10 646 befu h^ibt d^^lSTSte1'
zusammen wenigstens ÖO"/o Acrylnitril- 'u"8 fJ! na? gesponnenen fibrillieren PACN-Fasern
Einheiten aufweist Ebenfalls eine Papierherstellung wird m der US-PS
auiweisi, ^ ^ ^ ηη2 geschndertj wobd hier Stapeifasern von
erhalten worden ist. PACN und seinen Mischpolymerisaten eingesetzt
2. Acrylfaserpapier nach Anspruch 1, dadurch werden können, die mit wäßrigen Lösungen von
gekennzeichnet, daß die PACN-Fasern aus einem Oxydationsmitteln behandelt worden sind. Hierdurch
teilhydrolysierten Material bestehen oder dieses soll eine bessere Fibrillierbarkeit der Fasern ermögenthalten,
das vor dem Verspinnen in wenigstens 4° licht werden, so daß aus diesem Material Papiere
55gew.-p/oige.r, vorzugsweise 55- bis 85gew.-°/oiger mit verbesserten Eigenschaften orhslten werden
Salpetersäure bei Temperaturen von 0 bis 70° C können.
auf Quellungswassergehalte unter 200 Gew.-°/o Die FR-PS 12 40 133 schildert schließlich die Her-
teilhydrolysiert worden ist. stellung von PACN-Fasern durch Naßspinnen aus
3. Acrylfaserpapier nach Ansprüchen 1 und 2, 45 anorganischen Lösungsmitteln, wobei als Beispiel
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern aus hierfür wäßrige Salpetersäure genannt ist.
einem teilhydrolysierten Material bestehen oder Durch die Vorschläge des Standes der Technik,
dieses enthalten, dessen Verhältnis der optischen die Fibrillierungsfähigkeit von Fasern aus PACN
Dichten, gemessen bei 1680 und 1460 cm"1, bzw. seinen Copolymerisaten zu verbessern, ist es
wenigstens 0,1 beträgt. 50 möglich geworden, die Festigkeit von Papieren aus
4. Acrylfaserpapier nach Ansprüchen 1 bis 3, synthetischen Acrylfasern bis zu einem gewissen
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern aus Grade zu verbessern. Da jedoch die Fibrillierungseinem
Material bestehen oder dieses enthalten, fähigkeit üblicher Acrylfasern im Vergleich zu derdas
durch Teilhydrolyse eines wenig quellenden jenigen von natürlichem Faserstoff ungenügend ist,
Acrylnitrilpolymerisats, insbesondere eines Co- 55 ist die Festigkeit der bisher erhaltenen Papiere aus
Polymerisats von Acrylnitril mit Acrylamid, Acirylfasern immer noch schlechter als die von Papier
Dimcthylacrylamid und/oder Acrylsäure, herge- aus natürlichem Faserstoff. Um diese Nachteile ausstellt
worden ist. zuschalten, wurden zusätzliche Mittel zur Erhöhung
der Festigkeit des Papiers angewandt oder Heißpreß-60
verfahren angewandt, um eine erhöhte Blattverfesti-
gung und einen verstärkten Zusammenhalt des Faser-
Die Festigkeit von Papier aus natüfliehen Faser- Verbandes zu erzielen. Diese Methoden sind jedoch
)ffen wird den Reibungskräften zwischen den wirtschaftlich und verifahrensmäßig unbefriedigend.
brillen, Van-der-Waals-Kräften und Wasserstoff- Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, stark
ldungskräften zugeschrieben, die zwischen den 65 fibrillierte Acrylfaserpapiere mit verbesserter und
brillen entstehen, wenn natürlicher Papierstoff ge- vorbestimmbarer Festigkeit zur Verfügung zu stel-
lhlen wird. len, wobei die Fertigung solcher Papiere auf einfache
Dementsprechend wurden Verfahren vorgeschla- Weise möglich sein sollte. Insbesondere will die
3 4
Erfindung die Möglichkeit schaffen, die Festigkeit D,e Festigkeit des Acrylfaserpapiers kann somit nach
jes Acrylfaserpapiers nach Beneben regeln zu Belieben geregelt werden.
können. rjj* Erfindung wird nachstehend in Verbindung
Gegenstand der Erfindung .st dementsprechend mit den Zeichnungen beschrieben,
ein Acrylfaserpapier auf Basis von Fasern aus teil- 5 Fig. 1 ist eine graphische Darstellung derWechselhydrolysiertem
Polyacrylnitril und/oder dessen Co- beziehung zwischen der Temperatur "der Salpeterpolymensaten,
gegebenenfalls m Atmiischung mit säure und dem Quelluneswassereehalt des Polyüblichen
synthetischen oder natürlichen Faser- merisats. wenn das Acrylnitrilpolymerisat (»Poly-
und/oder Füllstoffen, das dadurch gekennzeichnei merisat A« in Beispiel 1) in oS^iser Salpetersäure
ist, daß die polymere Acrylmtnl-Emhciten enthal- io gelöst und hydrolysiert wurde. Als" Abszisse ist die
tenden Fasern aus einem Material bestehen, das Xuflösungszeit des Polymerisats und als Ordinate
durch Naßspinnen m Salpetersäure der Quellungswassergehalt des Polymerisats aufge-
A) eines in konzentrierter Salpetersäure teilhydro- «ragen;
lysierten und nicht mehr als 200 Gew.-»/« Quel- 1^'S- - ze'Sl *e Wechselbeziehung zwischen der
lungswasser enthaltenden, mindestens 60% 1S Konzentration der Salpetersäure und dem Quellungs-
Acrylnitril-Einheiten aufweisenden Polyacryl- wassergehalt des Polymerisats für den Fall, in dem
nirrils und/oder Polyacrylnitrilcopolymcrisats das Acrylnitrilpolymerisat bei 30° C in konzen-
oder trierter Salpetersäure gelöst und hydrolysiert wurde.
„. . ~ . . Als Abszisse ist die Auflösuneszeit des Polymerisats
B) eines Gemisches von ao md ah Ordinate der Queiiungswassergehalt des
a) mindestens 5 Ge\v.-<70 eines in konzen- Polymerisate aufgetragen;
trierter Salpetersäure teilhydrolysierten und F i g. 3 zeist das Infrarotspektnim des Acrylnitril-
nkht mehr als 200 Gew.-«/o Quellungs- polymerisatsf
wasser enthaltenden, mindestens 30"% F i s. 4 zeigt das Infrarotspektrum des Polymerisats
Acrylnitril-Einheiten aufweisenden Poly- as aus Fig. 3, nachdem es 20 Stunden in 65*;eiger
acrymitxils und/oder Poly acrylnitril-Copoly- Salpetersäure aufgelöst und hydrolysiert worden ist.
merisats mit Pür die Erfindung ist der "Quellungswassergehalt
b) einem anderen, von a) verschiedenen Acryl- des Acrylpolymerisats ein wichtiger Schlüsselfaktor,
nitrilpolymerisat bzw. -copolymerisat, Die durch Naßspinnen des nicht mehr als 200 Gew.-" ο
wobei jedoch die Mischung von a) und b) zu- 3° Quellungswasser enthaltenden Acrylpdymerisats in
sammen wenigstens 60 ·/. Acrylnitril-Einheiten Salpetersaure erhaltenen Acrylfasern haben ausge-
ufweisL 'J *- ltut" zeichnetes Fibnllierungsvermogen, und unter Verwendung
dieser Fasern kann Acrylfaserpapier mit
erhalten worden ist, verbesserter Festigkeit für praktische Zwecke und
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß 35 kommerzielle Zwecke hergestellt werden.
Acrylpolymerisate, die nicht mehr als 200 Gew.-',Ό Falls nicht anders angegeben, beziehen sich die in
Quellungswasser enthalten, durch Auflösen und der folgenden Beschreibung genannten Prozentsätze
Hydrolyse des Acrylpolymerisats in konzentrierter auf das Gewicht.
Salpetersäure hergestellt werden können und daß ein Der Quellungswassergehalt bedeutet im Rahmen
stark fibrilliertes Acrylfaserpapier mit verbesserter 40 der Erfindung das Verhältnis der Wassermenge zum
Festigkeit durch Naßspinnen des hydrolysierten Gewicht des getrockneten, koagulierten und unver-
Polymerisats und anschließende mechanische Be- streckten Produkts, das erhalten wird durch Auflösen
handlung, z. B. durch Mahlung der erhaltenen Acryl- des Acrylpolymerisats in 65fl/oiger Salpetersäure bei
faser und anschließende Aufarbeitung, erhalten wer- —5° C für 1 Stunde, wobei eine viskose Flüssigkeit
den kann. 45 erhalten wird, und anschließende Koagulierung
Es ist dabei möglich, den Quellungswassergehalt dieser viskosen Flüssigkeit in 3O°/oiger wäßriger
des Polymerisats durch Wahl der Hydrolysebedin- Salpetersäure bei einer Temperatur von — 5° C.
gungen, z. B. der Temperatur und Konzentration der Der Quellungswassergehalt wird durch die fol-
Salpetersäure, der Auflösungszeit usw., einzustellen. gende Gleichung definiert:
_ ., . . . Quellungswassermenge im koagulierten Produkt
Quellungswassergehalt in °/o = .
Gewicht des getrockneten koagulierten Produkts
Der Quellungswassergehalt im koagulierten Pro- 55 polymerisate mit nicht mehr als 200 Gew.-°/o Quel-
dukt wurde nach der folgenden Methode gemessen: lungswasser als niedrigquellende Acrylpolymerisate
Das koagulierte Produkt wurde mit Wasser ge- und die Acrylpolymerisate mit wenigstens 200 Ge\v.-°/o
waschen. Eine Probe von etwa 1 g des so erhaltenen Quellungswasser als stark quellende Acrylpoly-
Produkts, das einen hohen Wassergehalt hatte, wurde merisate bezeichnet.
10 Minuten bei 3500 UpM zentrifugiert, worauf das 60 Für die Herstellung von wenig quellenden Acryl-
Gewicht (A g) genau bestimmt wurde. Die Probe polymerisaten durch Einführung von hydrophilen
wurde dann 2 Stunden in einem bei 105° C gehal- Resten sind zwei Verfahren bekannt. Bei einem dieser
tenen Trockner getrocknet, worauf das Gewicht (B g) Verfahren wird Acrylnitril mit hydrophilen äthy-
ermittelt wurde. Abschließend wurde die Quellungs- lenischen Monomeren, die beispielsweise eine Sulfon-
wassermenge als (A-B) g berechnet. Der Wert B 65 säuregruppe, Carbonsäuregruppe, Amidgruppe und
bezeichnet auch das Gewicht des getrockneten ko- Polyäthylenglykolgruppe enthalten, copolymerisiert.
agulierten Produkts. Beim anderen Verfahren wird die Amidgruppe
Im Rahmen dieser Beschreibung werden die Acryl- und/oder Carbonsäuregruppe durch Hydrolyse der
Nitrilgruppe im Acrylpolymerisat in Salpetersäure in das Polymerisat eingeführt.
Beim letztgenannten Verfahren, über welches viele Forschungsarbeiten durchgeführt wurden und in welchen
das hydrolysierte Polymerisat für die Herstellung von Fasern verwendet wird, hat den Nachteil,
daß es ungleichmäßige Produkte mit schlechter Färbbarkeit, starker Schrumpfung unter Wärmeeinwirkung
usw. ergibt. Da hierbei konzentrierte Salpetersäure als Lösungsmittel verwendet wird, wurde die
Hydrolysereaktion des Polymerisats durch Entfernung von Stickstoffperoxyd und Verwendung gekühlter
Salpetersäure absichtlich verhindert.
Gemäß der Erfindung werden dagegen so hydrolysierte Acrylpolymerisate eingesetzt, daß der Quellungswassergehalt
des Polymerisats geringer ist als 200 Gew.-Vo. Die Hydrolyse des Acrylpolymerisats
wird durch die Zusammensetzung des Polymerisats, die Temperatur und die Konzentration der Salpetersäure
usw. beeinflußt.
In F i g. 1 ist die Änderung des Quellungswassergehalts des Acrylnitrilpolymerisats (»Polymerisat A«
in Beispiel 1), das in 65°/oiger Salpetersäure gelöst
worden ist, dargestellt. Als Abszisse ist die Auflösungszeit des Polymerisats und als Ordinate der
Quellungswassergehalt des Polymerisats aufgetragen. Da das Polymerisat in 65%iger konzentrierter
Salpetersäur hydrolysiert wird, sinkt der Quellungswassergehalt des Polymerisats mit länger werdender
Auflösungszeit unter 2OO°/o.
Wie in F i g. 3 und F i g. 4 dargestellt, zeigt das Polymerisat nach der Hydrolyse in konzentrierter
Salpetersäure eine Absorption bei 1680 cm"1. Die Absorption stimmt mit der charakteristischen Absorption
der Amidgruppe überein. Dies ist ein Zeichen dafür, daß die Nitrilgruppe des Polymerisats
zur Amidgruppe hydrolysiert worden ist.
Die Festigkeit des Papiers aus Fasern, die durch Naßspinnen des Acrylnitril-Acrylamid-Copolymerisats
mit Dimethylsulfoxyd als Lösungsmittel hergestellt worden sind, ist jedoch schlecht (siehe Vergleichsbeispiel
2). Dieser Unterschied wird der anderen Acrylamidanordnung nach der Hydrolyse im
Polymerisat zugeschrieben. Mit dem Copolymerisat, das aus Acrylnitril lediglich mit Acrylamid ohne
Hydrolyse hergestellt worden ist, werden keine verbesserten Eigenschaften erzielt.
Wie F i g. 1 zeigt, steigt die Hydrolysegeschwindigkeit des Polymerisats mit steigender Temperatur
der Salpetersäure. Die Zeit, die erforderlich ist, um den Quellungswassergehalt des Polymerisats unter
200% zu senken, beträgt etwa 30 Stunden bei einer Temperatur der Salpetersäure von 10° C, 15 Stunden
bei einer Temperatur von 30° C und 5 Stunden bei einer Temperatur von 50° C.
Die Temperatur der Salpetersäure kann in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Polymerisats
und der Konzentration der Salpetersäure in weiten Grenzen verändert werden. Im allgemeinen ist
eine Temperatur von 0 bis 70° C, vorzugsweise von 5 bis 50° C, geeignet. Bei Anwendung einer zu hohen
Temperatur oberhalb von 70° C wird die Hydrolysereaktion des Acrylpolymerisats heftig und
schwierig zu beherrschen, wobei Acrylpolymerisate mit schlechter Festigkeit erhalten werden. Wenn dagegen
bei einer Temperatur unter 0° C gearbeitet wird, wird die Reaktionsgeschwindigkeit der Hydrolyse
zu niedrig.
In F i g. 2 ist der Anstieg der Hydrolysegeschwindigkeit des Polymerisats mit steigender Konzentration
der Salpetersäure dargestellt. Die Salpetersäurekonzentration hat jedoch einen geringen Einfluß auf
die Hydrolysegeschwindigkeit als die Temperatur der Salpetersäure. Die Salpetersäure hat vorzugsweise
eine Konzentration von 55 bis 85°/o. Die Verwendung von Salpetersäure einer Konzentration von
weniger als 55fl/o ist unzweckmäßig, da die Löslichkeit
des Acrylpolymerisats ungenügend wird.
Zur Herstellung des im Rahmen der Erfindung eingesetzten ACN-Polymermaterials können stärker
quellende Acrylpolymerisate oder wenig quellende Acrylpolymerisate hydrolysiert werden. Von diesen
beiden Typen läßt sich das niedrigquellende Polymerisat in konzentrierter Salpetersäure leichter hydrolysieren,
wobei der Gehalt an Quellungswasser weiter gesenkt wird, wodurch wieder Acrylfaserpapiier
mit verbesserter Festigkeit erhalten wird.
ao Insbesondere wird bei der Hydrolyse des wenig quellenden Polymerisats die Festigkeit des Acrylfaserpapiers
wesentlich verbessert, wenn der Wert für 1680 Cm-1AVOD nicht kleiner ist als 0,1. Hier
bedeutet 1680 cm~M VOD den Unterschied des VOD (Verhältnis der optischen Dichten) der Absorption
des hydrolysierten Produkts, gemessen bei 1680 cm-1 und bezogen auf die Methylenabsorption
bei 1460 cm"1, vor und nach der Hydrolyse. Mit anderen Worten, das Verhältnis der optischen Dichten
bedeutet 1680 cm"1 OD/1460 cm"1 OD.
Die Herstellung der für die Zwecke der Erfindung verwendeten Acrylfasern wird nachstehend ausführlich
beschrieben. Hierbei gibt es folgende Möglichkeiten:
(1) Nur ein wenig quellendes Acrylpolymerisat, das durch Hydrolyse des Acrylpolymerisats in konzentrierter
Salpetersäure erhalten worden ist, wird in Salpetersäure naßgesponnen. Das hydrolysierte
Polymerisat wird nachstehend als »Polymerisat A« bezeichnet.
(2) Vorzugsweise wird ein Gemisch eines wenig quellenden Acrylpolymerisats (»Polymerisat B«),
das durch Hydrolyse des Acrylpolymerisats in konzentrierter Salpetersäure erhalten worden ist.
mit einem Acrylpolymerisat (»Polymerisat C«) das vom Acrylpolymerisat B verschieden ist
wobei der Anteil des Polymerisats B wenigstem 5 Gew.-o/o des Gesamtgemisches beträgt, ii
Salpetersäure naßgesponnen. Vorzugsweise wer den bei dem modifizierten Verfahren (2) nu
wenig quellende Polymerisate verwendet, dl· andere Zusammensetzungen und/oder Hydro
lysegeschwindigkeiten haben. Die Fibrillierungs fähigkeit der nach Variante (2) erhaltene
Acrylfasern (Spinnen der Polymermischung' ist besonders gut. Aus diesen Fasern könne
daher Acrylfaserpapiere mit ausgezeichnete
Festigkeit hergestellt werden.
60
60
Die Acrylfasern gemäß der Erfindung enthalte wenigstens 60Vq polymerisiertes Acrylnitril. Acry
faserpapier, das aus Acrylfasern mit weniger a 60°/o Acrylnitril hergestellt worden ist, hat schlech
Eigenschaften, z, B. Griff, Wetterfestigkeit, chemise!
Beständigkeit und elektrische Festigkeit.
Demgemäß ist bei Variante (1) ein Polymeris mit wenigstens 60»/0 Acrylnitril als »Polymerisat/
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zu verwenden. Bei Variante (2) sind das »Poly- Salpetersäure gebildet worden ist, in ein wäßriges
merisat B« und das »Polymerisat C« so zu wählen, Koagulierungsbad gesponnen, das normalerweise wedaß
der Acrylnitrügehalt in der Faser wenigstens niger als 40% Salpetersäure enthält. Die hierbei
60% beträgt, koagulierten Fäden werden mit Wasser gewaschen
Der Gehalt an polymerisiertem Acrylnitril im 5 und anschließend im allgemeinen mehr als dreifach
»Polymerisat B« beträgt wenigstens 3O°/o. Unterhalb in Wasser, Wasserdampf, erhitzter Luft usw. ver-
von 30% ist die Verträglichkeit des Polymerisats B streckt.
mit dem Polymerisat C schlecht, und die damit her- Die in dieser Weise hergestellten Acrylfasern wer-
gestellten Acrylfasern haben schlechte physikalische den nach dem Trocknen oder ungetrocknet einer me-
Eigenschaften. Ebenso beträgt der Anteil des Poly- io chanischen Behandlung, z. B. einer Mahlung, unter-
merisats B am Gesamtpolymerisat wenigstens 5%. worfen, zum Blatt geformt und getrocknet, wobei das
Unterhalb von 5% ist die Fibrillierungsfähigkeit der Acrylfaserpapier erhalten wird,
erhaltenen Acrylfaser ungenügend. Der Acrylnitril- Das Acrylfaserpapier gemäß der Erfindung kann
gehalt des »Polymerisats C« beträgt vorzugsweise aus den Acrylfasern in der gleichen Weise wie üb-
wenigstens 6O4Vo. 15 liches Papier aus natürlichem Faserstoff hergestellt
Die für die Zwecke der Erfindung als Ausgangs- werden, d. h., die Apparaturen und das Verfahren
materialien verwendeten Acrylpolymerisate können zur Herstellung von Papier aus natürlichem Fasernach
bekannten Verfahren hergestellt werden. Die stoff sind unverändert für die Zwecke der Erfindung
Polymerisationsreaktion wird mit oder ohne Kataly- geeignet. Beispielsweise kann der Fibrillierungsgrad
sator unter Einwirkung von Wärme, Licht oder ao der für die Zwecke der Erfindung verwendeten Acrylradioaktiver
Strahlung durchgeführt. Die Polymeri- fasern ebenso wie der Fibrillierungsgrad von natürsation
kann als Lösungspolymerisation, Emulsions- lichem Papierstoff durch den Mahlungsgrad geregelt
polymerisation oder Suspensionspolymerisation werden, indem die Mahlungsbedingungen, z. B. die
durchgeführt werden. Das zur Faserherstellung ver- Mahlungszeit, die Mahlungsbelastung und die Diwendete
Acrylpolymerisat kann ein regelloses Poly- as spersionskonzentration der Fasern usw. in Mahlgerärnerisa*,
ein Blockmischpolymerisat oder ein Pfropf- ten für die Papierherstellung verändert werden,
polymerisat sein. Besonders bevorzugt wird die Acrylfaserpapier von hoher Festigkeit und guter
Lösungspolymerisation in konzentrierter Salpeter- Qualität kann ausschließlich aus Acrylfasern gemäß
säure, da hierbei die Polymerisation und die Hydro- der Erfindung hergestellt sein, jedoch können auch
lyse gleichzeitig durchgeführt werden können. 30 Leimungsmittel, Füllstoffe und andere bekannte Zu-
Die erfindungsgemäß verwendeten Acrylfasern sätze während der Mahlung oder Blattbildung beim
können wahlweise äthylenische Monomere enthalten Verfahren gemäß der Erfindung ebenso wie bei der
sowie die vorgeschriebenen Bedingungen in bezug auf Herstellung von üblichem Papier aus natürlichem
die Zusammensetzung eingehalten werden. Als äthy- Faserstoff zugegeben worden sein,
lenische Monomere kommen beispielsweise in Frage: 35 Ferner können die durch die Mahlung von Acryla-substituiertes
Acrylnitril, z. B. Methacrynitril und fasern gemäß der Erfindung erhaltenen fibrillierten
oi-Chloracrylnitril, Alkylacrylat und -methacrylat, Fasern als Verstärkungsmittel verwendet werden, woz.
B. Methylacrylat und Methylmethacrylat, Äthyl- bei sie mit natürlichem Papierstoff, organischem oder
acrylat und Äthylmethacrylat, Vinylester von unge- anorganischem Faserstoff oder organischem oder ansättigten
Ketonen, z. B. Vinylacetat, Methylvinyl- 40 organischem nichtfaserigem Material gemischt werketon
und Äthylvinylketon, Vinyläther, z. B. Vinyl- den und das Gemisch zum Papierblatt verarbeitet
methyläther, Styrol und seine Alkylderivate, z. B. wird. Eine auffallende Verbesserung der Festigkeit
Methylstyrol, Carbonsäuren und ihre Salze, z. B. wird insbesondere erzielt, wenn das organische oder
Acrylsäure, a-Chloracrylsäure, Methacrylsäure, Ita- anorganische Material kein selbst abbindendes Mateconsäure
und Maleinsäure, halogenierte Vinyl- 45 rial ist. Der Gehalt an Acrylfasern im hergestellten
monomere, z. B. Vinylchlorid, Vinylbromid und flächigen Werkstoff kann in Abhängigkeit von der ge-Vinylidenchlorid,
Vinylpyridine, z. B. 2-Vinylpyridin wünschten Festigkeit des Blattes nach Belieben ein-
und 2-Methyl-5-vinylpyridin, Sulfonsäuren und ihre gestellt werden, beträgt jedoch vorzugsweise 1 bis
Salze, z.B. Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, 50 %>. Wenn der Gehalt unter 1%>
liegt, ist die Ver-Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Polyäthylen- 50 besserung der Festigkeit des Papierblattes ungenüglykolester,
z. B. Ester von Acrylsäure, Methacryl- gend, und bei einem Anteil von mehr als 50% wersäure
und Itaconsäure mit Polyäthylenglykol, und den die Eigenschaften des das organische oder an-Amide,
z. B. Acrylamid, Methacrylamid, N-Methyl- organische Material enthaltenden Papiers schlechter
acrylamid, N-Methylmethacrylamid, N-Äthylacryl- da der Gehalt an organischem oder anorganischen
amid, N-Äthylmethacrylamid, N-Hydroxymethyl- 55 Material, das außer den Acrylfasern vorhanden ist
acrylamid, N-Hydroxymethylmethacrylamid, N1N- geringer wird.
Dimethylacrylamid, Ν,Ν-Dimethylmethacrylamid, Durch Verwendung der Acrylfasern gemäß de
N.N-Diäthylacrylamid, Ν,Ν-Diäthylmethacrylamid, Erfindung als Binder kann nicht nur die Festigkei
N.N-DihydroxymethylacrylamidundN.N-Dihydroxy- des flächigen Materials durch das ausgezeichnet
methylmethacrylamid. Besonders bevorzugt von 60 Bindungsvermögen der Acrylfasern verbessert wei
diesen Monomeren werden hydrophile äthylenische den, sondern der Verlust an Binder auf dem Sieb de
Monomere, die Sulfongruppen, Carboxylgruppen Papiermaschine kann während der Blattbildung auc
und Amidgrupprn enthalten, und Polyäthylenglykol. verringert werden.
Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten Beim üblichen Papierherstellungsverfahren, beide
Acrylfasern werden aus den Acrylpolymerisaten 65 eine wäßrige Lösung eines hochmolekularen Harz
durch Naßspinnen in Salpetersäure nach bekannter als Bindemittel den Rohstoffen für die Papierhersti
Technik hergestellt. Hierzu wird eine viskose Lösung, lung zugesetzt wird, läuft der größte Teil des hoc
die durch Auflösen des Polymerisats in konzentrierter molekularen Harzbinders mit dem Wasser vom Si
der Papiermaschine ab, so daß ein großer Verlust an Bindemittel eintritt. Dagegen wird dieser Nachteil
bei üblichen Verfahren durch Verwendung der Acrylfasern
gemäß der Erfindung ausgeschaltet.
Die Acrylfasem werden getrocknet, um eine feste Verbindung zwischen den Fasern oder zwischen den
Fasern und anderen organischen und anorganischen Materialien auszubilden, wodurch dem Blatt hohe
Festigkeit verliehen wird. Ferner werden Zugfestigkeit und Einreißwiderstand des Papiers verbessert.
Die Verbeserung des Einreißwiderstandes wird durch den Widerstand erreicht, den die Acrylfasem dem
Scheren beim Einreißen entgegensetzen.
Als Beispiele von natürlichen Faserrohstoffen, organischen oder anorganischen Faserstoffen, nichtfaserigen organischen oder anorganischen Materialien,
die für die Zwecke der Erfindung verwendet werden, seien genannt: natürliche Faserstoffe, z. B.
Weichholzfasern, Hartholzfasern und Hanffasern, Fasern aus regenerierter Cellulose, z. B. Viskosereyonfasern,
Kupferreyonfasern und Acetatfasern, synthetische Fasern, z. B. aus Polyvinylalkohol, Polyamiden,
Polyestern, Polyesterpolyäthern, Polyäthylen, Polypropylen und nichtselbstabbindende Acrylfasem,
Papierstoffe auf Basis von Polyäthylen und Polypropylen, anorganische Fasern, z. B. Glasfasern
und Gesteinsfasern, feste Schnitzel mit einem maximalen Durchmesser von 0,5 bis 50 mm, vorzugsweise
1 bis 25 mm, z. B. Holzschnitzel wie Holzmehl, pulverförmige,
körnige und flockige Harze, die durch Mahlen von hochmolekularen Harzen erhalten werden,
mineralische Füllstoffe, die durch Mahlen von natürlichen Mineralstoffen wie Gestein, Erzen, Glimmer
usw. erhalten werden, Glasflocken, die durch Formung und Mahlen von Glas erhalten werden, und
andere Metallflocken und Kotüenstofffiocken.
Das Acrylfaserpapier gemäß der Erfindung kann nach dem bekannten Papierherstellungsverfahren
hergestellt worden sein. Die Mahlung kann mit Mahlgeräten wie Holländern, Refinern usw. erfolgen. Das
Papier kann mit Papiermaschinen, ζ. Β Rundsieb maschinen und Langsiebmaschinen, oder Vlieslegemaschinen,
bei denen die Vliesbildung auf nassem Wege erfolgt, ζ. B. mit dem Hydroformer und dem
Jetformer; hergestellt werden.
B e i s ρ i e 1 1
Ein Acrylnitrilpolymerisat (Polymerisat »A«, Quellungswassergehalt 35O0Zo) wurde in Salpetersäure
bei der in Tabelle 1 genannten Temperatur und Konzentration unter Bildung einer viskosen Lösung
gelöst und dann während der in Tabelle 1 genannten
ίο Zeit hydrolysiert. Der Quellungswassergehalt des
viskosen Polymerisats ist in Tabelle 1 genannt. Die viskose Lösung wurde auf -50C gekühlt. Getrennt
hiervon wurde ein Polymerisat »A« in 65%>iger Salpetersäurelösung
bei —5° C gelöst, wodurch eine Hydrolyse im wesentlichen vermieden und ein nicht
hydrolysiertes Polymerisat »A« erhalten wurde.
Das hydrolysierte Polymerisat und das nicht hydrolysierte Polymerisat wurden im Gewichtsverhältnis
von 50:50 gemischt. Das Polymergemisch wurde
ao durch eine Spinndüse in eine bei — 5 C° gehaltene
3O°/oige wäßrige Salpetersäurelösung gesponnen. Die erhaltenen Fäden wurden mit Wasser gewaschen und
dann in siedendem Wasser 5fach verstreckt, wobei Fäden mit einem Titer von etwa 3 den erhalten
as wurden.
Die Fasern wurden dann bei 100° C getrocknet und auf eine Länge von 10 mm geschnitten. Sie wurden
mit Wasser in einer solchen Menge gemischt, daß die Konzentration der Suspension 1% betrug, und dann
mit einem 2,5-kg-Gewicht eines TAPPI-Prüfmahlgeräts
des Typs »Niagara B« 30 Minuten gemahlen, wobei Dispersionen erhalten wurden. Diese Dispersionen
wurden mit der TAPPI-Standardpapiermaschine
zu einem Blatt verarbeitet, das bei 100° C
getrocknet wurde, wobei ein Papier mit einem Flächengewicht
von 40 g/m2 erhalten wurde. Die Zugfestigkeit der in dieser Weise hergestellten Papiere
wurde mit dem Festigkeitsprüfgerät nach S chop per gemessen.
Zum Vergleich wurden die Reißlängen von Papier, das aus gebleichtem Weichbolz-Kraftpapierstoff
(NBKP) hergestellt worden war, in der gleichen Weise gemessen.
Salpetersaurekonzenlration
Temperatur der
Salpetersäure
0C Std.
Auflösungszeit
Quell ungswasser- Reißlänge
gehalt
gehalt
'/· km
Bcme'.rkungcn
60 | 30 | 20 | 185 | 5,4 | Beispiel 1 |
65 | -5 | 20 | 340 | 0,2 | Vergleichsbeispiel |
65 | 10 | 30 | 195 | 4,0 | Beispiel 1 |
65 | 30 | 5 | 300 | 0,4 | Vergleichsbeispiel |
65 | 30 | 10 | 250 | 0,7 | Vergleichsbeispiel |
65 | 30 | 20 | 165 | 8,0 | Beispiel 1 |
65 | 50 | 20 | 110 | 9,2 | Beispiel 1 |
70 | 30 | 20 | 165 | 7,6 | Beispiel 1 |
80 | 30 | 20 | 140 | 8,1 | Beispiel 1 |
NBKP | 6,8 | Bezugsbeispiel |
Ein Acrylpolymerisat (Polymerisat »B«, Quellungswassergehalt
280%), das 98% Acrylnitril und 2%N.N-Dimethylacrylamid enthielt, wurde in 70%-iger
Salpetersäure gelöst und bei 30° C gehalten, wobei eine viskose Lösung gebildet wurde. Diese Lösung
wurde 15 Stunden in Salpetersäure hydrolysiert. Der Quellungswassergehalt betrug 130%. Die viskose Lösung
wurde dann auf — 5° C gekühlt.
Getrennt hiervon wurde ein Polymerisat »B« :n 70%iger Salpetersäure bei -50C gelöst, wodurch
die Hydrolyse vermieden wurde.
Das hydrolysierte Polymerisat »B« und das nichc hydrolysierte Polymerisat »B« wurden in den in Tabelle
2 genannten Mischungsverhältnissen gemischt. Das Polymergemisch wurde in eine 30%ige wäßrige
Salpetersäurelösung bei —5° C gesponnen. Die erhaltenen Fäden wurden mit Wasser gewaschen und
dann in siedendem Wasser 5fach verstreckt, wobei Fäden mit einem Titer von etwa 3 den erhalten
wurden.
Die erhaltenen Fasern wurden auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise bei 100° C getrocknet, gemahlen
und zu einem Papierblatt verarbeitet. Das erhaltene Papier hatte ein Flächengewicht von 40 g/m2. Die
physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 2 genannt.
Tabelle 2 | 3 | Reißlänge km |
Bemerkungen |
10 | 0,8 | Vergleichs beispiel |
|
Mischungsverhältnis nicht hydro- hydro- lysiertes iysiertes Polymeri- Polymeri sat »B« sat »Β« |
30 | 5,2 | Beispiel |
97 | 50 | 7,7 | Beispiel |
90 | 70 | 8,2 | Beispiel |
70 | 100 | 6,0 | Beispiel |
50 | 3,4 | Beispiel | |
30 | |||
0 |
Die viskose Lösung des hydrolysierten Polymerisats »C« und die viskose Lösung des nicht hydrolysierten
Polymerisats »D« wurden im Mengenverhältnis von 50: 50 gemischt. Die Spinnlösung des PoIymergemisches
wurde bei —5° C in 30%ige wäßrige Salpetersäure gesponnen. Die gebildeten Fäden wurden
mit Wasser gewaschen und dann in siedendem Wasser 5fach verstreckt. Die erhaltenen Fäden hatten
einen Titer von etwa 3 den.
ίο Die erhaltenen Fasern wurden im ungetrockneten
Zustand gemahlen, zum Papierblatt geformt und getrocknet, wobei ein Papier mit einem Flächengewicht
von 40 g/m2 erhalten wurde. Dieses Papier hatte eine Reißlänge von 9,2 km.
Vergleichsversuch 1
Ein Acrylpolymerisat (Polymerisat »C«, Quellungswassergehalt
160%), das 85%> Acrylnitril und 15% Acrylsäure enthielt, wurde in 60%iger wäßriger Salpetersäure
bei 40° C gelöst, wobei eine viskose Lösung gebildet wurde. Diese Lösung wurde in Salpetersäure
10 Stunden bei 400C hydrolysiert. Der Qucllungswassergchalt
betrug 125% und der Wert für 1 680 cm"1 Λ VOD 0,83. Die viskose Lösung wurde
auf -5° C gekühlt.
Getrennt hiervon wurde ein Acrylpolymerisat, das 65 Gew.-% Acrylnitril und 35 Gew.-% Methacrylnitril
enthielt (Polymerisat »D«, Quellungswassergchalt 380%) in 60%iger wäßriger Salpcterlösung 6S
bei —5° C gelöst, wobei die Hydrolyse des Polymerisats im wesentlichen vermieden wurde. Auch hier
wurde eine viskose Lösung erhalten.
Das im Beispiel 3 genannte Polymerisat »C« wurde in 60%iger wäßriger Salpeterlösung bei -20C gelöst,
wobei eine viskose Lösung gebildet wurde. Diese Lösung wurde 10 Stunden bei —2° C gehalten. Die
Lösung hatte einen Quellungswassergehalt von 155 %, und der Wert für 1680 cm·1 Δ VOD betrug 0,05. Die
viskose Lösung wurde dann weiter auf — 5° C gekühlt.
Das im Beispiel 3 genannte Polymerisat »D« wurde in 60%iger wäßriger Salpetersäurelösung bei —5° C
gelöst, so daß eine Hydrolyse vermieden wurde.
Die Lösungen des Polymerisats »C« und des Polymerisats
»D« wurden im Gewichtsverhältnis von 1:1 gemischt und in 30%ige wäßrige Salpetersäurelösung
bei —5° C gesponnen. Die erhaltenen Fäden wurden in siedendem Wasser 5fach verstreckt, wobei Fäden
mit einem Titer von etwa 3 den erhalten wurden.
Die erhaltenen Fasern wurden im ungetrockneten Zustand gemahlen und zum Papierblatt geformt. Das
Blatt wurde getrocknet, wobei ein Papier mit einem Flächengewicht von 40 g/m2 erhalten wurde. Das
Papier hatte eine Reißlänge von 6,4 km.
45
Ein Acrylpolymerisat (Polymerisat »E«, Quellungswassergehalt 140%), das 40% Acrylnitril und 60%
Methoxypolyäthylenglykolacrylat (CHo = CHCO
[OCHoCHa]30OCHs) enthielt, wurde in 65%iger wäßriger
Salpetersäurelösung bei —5° C gelöst, wobei eine viskose Lösung gebildet wurde. Diese Lösung
wurde zur Hydrolyse 50 Stunden bei 5° C gehalten Die viskose Lösung hatte einen Quellungswassergehalt
von 80%, und der Wert für 1680cm-' A VOL betrug 1,10.
Getrennt hiervon wurde ein Acrylpolymerisa (Polymerisat »F«, Quellungswassergehalt 350%), da
95% Acrylnitril und 5% Vinylchlorid enthielt, ii 65%iger wäßriger Salpctcrsäurclösung bei 5° C ge
löst. Die erhaltene viskose Lösung wurde zur Hydro lyse 50 Stunden bei 5° C gehalten. Das Polymerisa
hatte einen Qucllungswassergchalt von 180%.
Die viskosen Lösungen wurden in einem Verhält nis (E/F) von 20 : 80 gemischt, bei -5° C in 30%ig
wäßrige Salpctersäurelösung gesponnen und in sie dcndem Wasser 5fach verstreckt, wobei Fäden vo
etwa 3 den erhalten wurden. Diese Fasern wurde bei 100° C getrocknet. Die getrockneten Fasern wui
23
ien gemahlen, zum Papierblatt geformt und getrocknet.
Das erhaltene Papier hatte ein Flächengewicht von etwa 40 g/m2 und eine Reißlänge von 8,4 km.
Ein Acrylpolymerisat (Polymerisat »G«, Quellungswassergehalt
370%), das 90% Acrylnitril und 10% Methylacrylat enthielt, wurde in 70%iger wäßriger
Salpetersäurelösung bei 30° C gelöst, wobei eine vis- ίο
kose Lösung gebildet wurde. Ein Teil der viskosen Lösung wurde zur Hydrolyse 15 Stunden bei 30° C
und ein anderer Teil 30 Stunden bei 30° C gehalten. Die hierbei erhaltenen viskosen Lösungen hatten
einen Quellungswassergehalt von 150% bzw. 110%.
Die beiden verschiedenen viskosen Lösungen wurden im Gewichtsverhältnis von 50 : 50 gemischt. Das
Gemisch wurde bei —5° C in 30%ige Salpetersäurelösung gesponnen. Die Fäden wurden in siedendem
Wasser 5fach verstreckt, wobei Fäden von etwa 3 den ao erhalten wurden.
Die erhaltenen Fasern wurden im ungetrockneten Zustand gemahlen, zum Papierblatt geformt und getrocknet,
wobei ein Papier mit einem Flächengewichi von 40 g/ms und einer Reißlänge von 7,5 km erhalten
wurde.
Ein Acrylpolymerisat (Polymerisat »H«) wurde hergestellt, indem Acrylnitril und Acrylamid (im
Mengenverhältnis von 80:20) in Gegenwart eines Katalysators aus Ammoniumpersulfat, Acetylaceton
und Eisen(III)-nitrat in 65%iger wäßriger Salpetersäure 25 Stunden bei 25° C polymerisiert wurden.
Das erhaltene Polymerisat hatte einen Quellungswassergehalt von 110%, und das Verhältnis der optischen
Dichten bei 1680 cm"1 betrug 2,20. Das Polymerisat wurde auf —5° C gekühlt.
Das Polymerisat »A« wurde in 65%iger wäßriger Salpetersäurelösung bei —5° C gelöst, wobei unter
Vermeidung der Hydrolyse eine viskose Lösung gebildet wurde.
Die erhaltenen viskosen Lösungen des Polymerisats »H« und des Polymerisats »A« wurden im Mengenverhältnis
von 50:50 gemischt. Das Gemisch wurde bei —5° C in 30%ige wäßrige Salpersäurelösung
gesponnen. Die Fäden wurden in siedendem Wasser 5f ach verstreckt, wobei Fäden von etwa 3 den
erhalten wurden. Die erhaltenen Fasern wurden im ungetrockneten Zustand gemahlen und zum Papierblatt
geformt, das getrocknet wurde, wobei ein Papier mit einem Flächengewicht von etwa 40 g/m2 und
einer Reißlänge von 6,8 km erhalten wurde.
Vergleichsversuch 2
des Polymerisats »Α« wurden im Mengenverhältnis von 50:50 gemischt. Das Gemisch wurde bei 25° C
in 65%ige wäßrige Dimethylsulfoxydlösung gesponnen. Die Fäden wurden in siedendem Wasser 5fach
verstreckt, wobei Fäden von etwa 3 den erhalten wurden.
Die erhaltenen Fasern wurden im ungetrockneten Zustand gemahlen und zu Papierblatt geformt, das
getrocknet wurde, wobei ein Papier mit einem Flächengewicht von etwa 40 g/m2 und einer Reißlänge
von 3,6 km erhalten wurde.
Vergleichsversuch 3
Der Vergleich des erfindungsgemäßen Papiers mit den Materialien aus der US-PS 30 47 455 zeigt die
Überlegenheit der Materialien gemäß der Erfindung.
a) In der folgenden Tabelle 3 sind die Zahlenwerte
aus'dem Beispiel II, Tabelle 2, der US-PS 30 47 455 in Beziehung gesetzt zu vergleichbaren Werten, die
an dem Papier der Erfindung gemäß Beispiel 1 gemessen worden sind.
Ein Polymerisat »I« wurde hergestellt, indem Acrylnitril und Acrylamid im Verhältnis von 75 : 25
in Gegenwart von Azobisisobutyronitril als Katalysator in Dimethylsulfoxyd 20 Stunden bei 50° C polymerisiert
wurden. Das erhaltene Polymerisat hatte einen Quellungswassergehalt von 130%. Das Verhältnis
der optischen Dichten bei 1680 cm"1 betrug 2,15.
Getrennt hiervon wurde das Polymerisat »A« in Dimethylsulfoxyd gelöst, wobei eine viskose Lösung
erhalten wurde.
Die viskosen Lösungen des Polymerisats »I« und
US-PS 30 47 455 | Mahlungszeit | 30 | Zugfestigkeit | Bemerkungen |
Mahlungs | ||||
belastung | (Min.) | Ob/in) | ||
(Ib) | 60 | Ii | ||
12 | 60 | 6,5 | ||
5 | 75 | 9,5 | ||
90 | 12 | |||
105 | 13 | |||
120 | 14 | |||
135 | 15 | |||
150 | 16 | |||
165 | 17 | |||
60 | 2,5 | |||
3 | Erfindungsgemäßes Papier | Quellungs | ||
wassergehalt | ||||
18,7 | 185 | |||
13,9 | 195 | |||
5,5 | ||||
27,8 | 165 | |||
31,9 | 110 | |||
26,4 | 165 | |||
28,1 | 140 | |||
Die tabellarische Zusammenfassung der Daten zu Material des Standes der Technik zeigt, daß die Zu
festigkeitswerte um so besser werden, je höher c Mehrbelastung und je länger die Mahlunpzeii j
wählt werden. Der höchste Zugfestigkeitswert Hi bei 17 lb/in. Diese maximale Zugfestigkeit des Ma
rials aus dem Stand der Technik — erhalten bei en Mahlungsbelastung von 5 Ib und einer Mahlungs?
von 165 Minuten — liegt beträchtlich niedriger der beste Wert für das erfindungsgemäße Mater
der eine Zugfestigkeit von 31,9 lb/in zeigt. Die
15 ' 16
Wert ist dabei bei einer Mahlungsbelaslung von 5,5 Ib Tabelle 5
und der vergleichsweise kurzen Mahlunnszeil von ,.-,.. , . , , .„ , >x
30 Min. eingestellt worden. (Flachengevv.cht: 40 g/m*)
b) Fasermaterial gemäß Beispiel 1 mit einem Gehalt Berstfestigkeit 46,') psi
an Quellungswasser von 1 H)" ο wird bei einer Mali- 5 Zucfestigkeit 17,Ü Ib in
lungsbelastung von 2.5 kg (5,5 Ib) für den Zeitraum Reißfestigkeit 104 c
von (SO Min., 120 Min. und 165 Min. vermählen. Aus „ ,. r '.'.'.'
,-„,Γ .
diesen Fasern wird dann gemäß Beispiel 1 ein Papier Dauerbicgcfcsl.gkeit 65OOmal
hergestellt. In der Umrechnung auf das Flächen- Knitterfestigkeit 36,3'Vo
gewicht der US-PS 30 47 455 werden die folgenden io
Zugfestigkeitswerte bestimmt. Der Vergleich dieser Werte für das erfindungsgemäße
Material mit den Zahlenwertcn aus Beispiel 2
Tabelle 4 ^er US-PS 30 47 455 zeigt, daß das Papier der Er-
findung eine wesentlich bessere Berstfestigkeit besitzt
Mahlungszcii Zugfestigkeit i5 als die besten Papiere nach diesem Stand der Tech-
(Min.) (Ib'in) nik. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß diese dcul-
lieh verbesserten Berstfestigkeiten bei einem Papier
60 34,4 gemäß der Erfindung mit einem Flächengewicht von
• 20 T1-J-I nur 40 g/m'-' erhalten werden, während das Flächen-
' 20 ecwicht der untersuchten Papiere aus der US-PS
165 37,8 30 47 455 62 g/m2 beträgt.
Die Tabelle 5 zeigt darüber hinaus, daß der Dauer-
Durch längere Vermahlung kann ersieht eine wci- biegefestigkeitswert für das erfindungsgemäße Mate-
tere Steigerung der ohnehin schon hohen Zugfestig- rial mit »6500mal« besonders hoch liegt. Diese hohen
keitswerte erhalten werden. 25 Festigkeitswerte bei Dauerbicgebeanspruchung wer-
c) Mit dem Fasermaterial gemäß Beispiel 1 (Quel- den erfindungsgemäß erhallen, weil schon eine vcrlungswassergehalt
von 165 1Vu) wird nach den An- gleichsweise milde Vermahlung die hohe Fibrillierung
gaben des Beispiels 1 ein Papier mit dem Flächen- des Materials ausbildet. Muß demgegenüber ein vergewicht
von 40 g/m2 hergestellt (Mahlungsbelastung gleichsweise langer Vermahlungszeitraum gewählt
2,5 kg, Mahlungszeit 30 Min.). 30 werden, um eine hinreichende Fibrillierung zu erhal-
An diesem Papier wird dann im MuUen-Bcrst-Prüf- ten, so wirkt sich das negativ auf die Biegefestigkeit
gerät die Berstfestigkeit gemessen. Die folgende Ta- aus. Die Faser wird dabei nicht nur fibrilliert, sie
belle 5 zeigt den ermittelten Wert in Kombination mit wird bei einem solch lang andauernden Mahlprozeß
weiteren charakteristischen Daten dieses Papiers. auch gebrochen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Acrylfaserpapier auf Basis von Fasern aus wird. Beispielsweise wird in der japanischen Patentteilhydrolysiertem
Polyacrylnitril und/oder dessen 5 Veröffentlichung 20 757/6J und in der US-PS
Copolymerisaten, gegebenenfalls in Abmischung 3047 455 ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem
mit üblichen synthetischen oder natürlichen schwammartig poröse Fasern im nicht zusammen-Faser-
und/oder Füllstoffen, dadurch ge- gefallenen Zustand verwendet werden. In der japakennzeichnet,
daß die polymere Acrylnitril- nischen Patentveröffentlichungen 2 302/64 wird ein
Einheiten enthaltenden Fasern aus einem Mate- io Verfahren vorgeschlagen, bei dem gelierte Fäden, die
rial bestehen, das durch Naßspinnen in Salpeter- bis zum ersten Bruchpunkt verstreckt sind, verwendet
säure werden. Die japanische Patentveröffentlichung
19 602/63 schlägt ein Verfahren vor, bei dem Acryl-
A) eines in konzentrierter Salpetersäure teil- fasern mit einer starken Mineralsäure behandelt
hydrolysierten und nicht mehr als 200 Gew.-°/o i5 werden.
Quellungswasser enthaltenden, mindestens Aus der US-PS 26 41 524 ist es bekannt, Körper
6O°/o Acrylnitril-Einheiten aufweisenden aus PACN und ACN-Acrylamid-Copolymerisaten
Polyacrylnitril und/oder Polyacrylnitril- durch Einwirkung alkalischer Hypochloritlösungen
copolymerisats oder oder konzentrierter wäßriger Schwefelsäure zu hydro-
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP47006616A JPS4875871A (de) | 1972-01-18 | 1972-01-18 | |
JP661672 | 1972-01-18 | ||
JP7466372 | 1972-07-27 | ||
JP47074663A JPS4930607A (de) | 1972-07-27 | 1972-07-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2302077A1 DE2302077A1 (de) | 1973-07-19 |
DE2302077B2 DE2302077B2 (de) | 1977-03-24 |
DE2302077C3 true DE2302077C3 (de) | 1977-11-03 |
Family
ID=
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