DE2437220A1 - Verfahren zur herstellung von anthrachinon - Google Patents
Verfahren zur herstellung von anthrachinonInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C46/00—Preparation of quinones
- C07C46/02—Preparation of quinones by oxidation giving rise to quinoid structures
Description
Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon auf dem Wege der Umsetzung von
1,4-Naphthochinon mit trans-1-Acetoxybutadien. Anthrachinon
wird als Ausgangsprodukt zur Herstellung der Anthrachinon-Farbstoffe benötigt.
Aus DRP 739 438 ist es bekannt, Anthrachinon durch Umsetzung von 1,4-Naphthochinon mit überschüssigem 1-Acetoxybutadien
bei Rückflußtemperatur zu erhalten. Die Ausbeute beträgt jedoch lediglich 57 % der Theorie. Es ist weiterhin
aus Liebig's Ann. Chem. Bd. 568 (195ο), Seite 28 bekannt,
1,4-Naphthochinon mit überschüssigem 1-Acetoxybutadien in
Essigsäure zu erwärmen, das entstandene»Anthrachinon (19 % der Theorie)abzutrennen, aus der Reaktionslösung das aus
1,4-Naphthochinon und 1-Acetoxybutadieh entstandene primäre
Anlagerungsprodukt, nämlich 1-Acetoxy-1,4,4a,9a-teträhydroanthrachinon
zu gewinnen und dieses mit methylalkoholischer Kalilauge unter Luftzutritt in Anthrachinon zu überführen.
Nach diesem Verfahren erhält man zwar eine Gesamtausbeute an Anthrachinon von etwa 8o % der Theorie, das Verfahren
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ist jedoch für eine technische Durchführung wenig geeignet. Dies gilt auch für das im Journal of Pharmaceutical
Sciences, Bd. £3_ (1964), S. 624 beschriebene Verfahren,
bei dem 1,4-Naphthochinon mit 1-Acetoxybutadien zunächst
in Benzol kondensiert wird und dann das isolierte primäre Kondensationsprodukt mit methanolischer Ammoniaklösung oder
mit Natriummethylat in Methanol in Anthrachinon überführt wird.
Es wurde nun gefunden, daß man Anthrachinon durch Umsetzung von 1,4-Naphthochinon mit trans-1-Acetoxybutadien in
technisch einfacher Weise erhalten kann, indem man in einer ersten Stufe die Umsetzung von 1,4-Naphthochinon mit trans-1-Acetoxybutadien
zu 1-Acetoxy-1,4,4a,9a-tetrahydro-anthrachinon
in einem polaren Lösungsmittel gegebenenfalls in Gegenwart von Essigsäure bei Temperaturen zwischen 30 und 600C vornimmt und
dann in einei zweiten Stufe die so erhaltene Reaktionslösung ohne Isolierung des 1-Acetoxy-i ^^a^a-tetrahydro-anthrachinons
gegebenenfalls nach Zusatz eines Salzes der Essigsäure oder einer Verbindung, die unter Reaktionsbedingungen ein essigsaures
ο Salz bildet, mit Sauerstoff bei Temperaturen von 1oo - 13o C
behandelt.
Man erhält nach.dem erfindungsgemäßen Verfahren reines
Anthrachinon in Ausbeuten, die weit über den Ausbeuten der Verfahren des Standes der Technik liegen. Das erfindungsgemäße
Verfahren besitzt weiterhin den Vorteil, Anthrachinon ohne Isolierung des Kondensationsproduk'tes von 1,4-Naphthochinon
und trans-1-Acetoxybutadien herzustellen.
Das 1,4-Naphthochinon kann dabei entweder in reiner Form
oder aber wie es bei seiner technischen Herstellung durch katalytische Naphthalinoxidation anfällt eingesetzt werden.
So technisch hergestelltes 1,4-Naphthochinon enthält im allgemeinen wechselnde Mengen an Phthalsäureanhydrid neben
Naphthalin. Eine Reinigung für den Einsatz im Rahmen des
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erfindungsgemäßen Verfahrens ist nicht erforderlich. Phthalsäureanhydrid
verbleibt nach der Abtrennung des Anthrachinons in der Reaktionslösung, aus der es dann durch einfaches
Abdampfen des Lösungsmittels erhalten werden kann und gegebenenfalls für andere Verfahren eingesetzt werden kann.
Trans-1-Acetoxybutadien ist bekannt, seine Herstellung wird
beispielsweise in J. Org. Chem. Bd. 21_ (1956) S. 33o aus
Crotonaldehyd und Essigsäure-iso-propenylester beschrieben.
Trans-1-Acetoxybutadien kann weiterhin aus Crotonaldehyd,
Acetanhydrid und Natriumacetat hergestellt werden (J. Pr. Chem. (2), Bd. 157 (1941), S. 198).
Als Lösungsmittel kommen solche polare Lösungsmittel infrage, in denen 1,4-Naphtochinon und 1-Ace;fcoxy-1,4,4a,9a-tetrahydroanthrachinon
bei Raumtemperatur löslich sind. Bevorzugt sind dabei solche polaren Lösungsmittel, die einen Siedepunkt haben,
der oberhalb der Spalttemperatur von 1-Acetoxy-1,4,4a,9atetrahydro-anthrachinon
liegt. Dies ist Jedoch nicht kritisch. Liegt der Siedepunkt des polaren Lösungsmittels unterhalb
dieser Spalttemperatur, so führt man die Reaktion unter Druck zu Ende.
Es kommen als polare Lösungsmittel beispielsweise in Frage: Ν,Ν-Dialkylformamide mit geradkettig oder verzweigten Alkylresten
mit bis zu 5 C-Atomen, wobei C^- bis C,-Alkylreste
bevorzugt werden. Als Einzelverbindungen seien dabei beispielsweise genannt: Ν,Ν-Dimethylformamid, N,N-Diäthylformamid,
Ν,Ν-Di-n-propylformamid. »
Es kommen weiterhin als polare Lösungsmittel in Frage N,N-Dialkylacetamide
mit geradkettig oder verzweigten mit bis zu 5 C-Atomen, wobei C1 bis C,-Alkylreste bevorzugt werden. Als
Einzelverbindungen seien dabei beispielsweise genannt: N, N-Dimethylacetamid,
Ν,Ν-Diäthylacetamid, Ν,Ν-Di-n-propylacetamid.
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Weiterhin kommen in Frage Nitrile aliphatischer Carbonsäuren
mit bis zu 5 C-Atomen. Als Einzelverbindungen seien beispielsweise genannt: Acetonitril, Propionitril, Isobutyronitril,
Der Einsatz von Acetonitril ist bevorzugt.
mit bis zu 5 C-Atomen. Als Einzelverbindungen seien beispielsweise genannt: Acetonitril, Propionitril, Isobutyronitril,
Der Einsatz von Acetonitril ist bevorzugt.
Weiterhin kommen gegebenenfalls durch C^C^-Alkyl substituierte
heterocyclische Stickstoffverbindungen in Frage. Beispielsweise seien genannt: N-Methy!pyrrolidon.
Als Salze der Essigsäure, die gegebenenfalls im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden, kommen Salze der Alkali- und Erdalkalimetalle ebenso wie Salze von Schwermetallen
der I. Nebengruppe des Periodensystems in Frage, wie Kupfer und Silber. Beispielsweise seien genannt. Natriumacetat, Kaliumacetat,
Bariumacetat, Calciumacetat. Besonders bevorzugt werden Natrium-
und Kaliumacetat. Als Schwermetallsalze der Essigsäure seien
beispielsweise genannt Kupferacetat.
beispielsweise genannt Kupferacetat.
Als Verbindungen die unter den Reaktionsbedingungen Salze der Essigsäure bilden, kommen bevorzugt die Carbonate, Hydrogencarbonate
und Hydroxide der Metalle in Frage, wobei die der
Alkali- und Erdalkalimetalle bevorzugt eingesetzt werden. Beispielsweise seien genannt Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid und Bariumhydroxid.
Alkali- und Erdalkalimetalle bevorzugt eingesetzt werden. Beispielsweise seien genannt Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid und Bariumhydroxid.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird gegebenenfalls in Gegenwart von Essigsäure durchgeführt, die dann im allgemeinen in Mengen
von 0,1 bis 2 Mol, bezogen auf 1 Mol 1,4-Naphthochinon, eingesetzt
wird.
Die Umsetzung der ersten Stufe wird im allgemeinen bei Temperaturen
von 30 bis 6O0C, vorzugsweise bei 40 bis 500C vorgenommen.
Bevorzugt wird dabei unter weitgehendem Sauerstoffausschluß in
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einer Inertgasatmosphäre gearbeitet. Als Inertgas kommen dabei beispielsweise in Frage Stickstoff, Argon. Die Reaktionszeit
hängt dabei von der Reaktionstemperatur ab und dauert bei 50 C etwa 5-6 Stunden.Die Behandlung der Reaktionslösung in der zwei
ten Stufe mit Sauerstoff erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen von 100 - 13O0C, vorzugsweise bei 110 - 120°C. Die Reaktionszeit
hängt hier ebenfalls von der Reaktionstemperatur ab und dauert bei 1200C 2-3 Stunden.
Die Behandlung mit Sauerstoff kann entweder dadurch erfolgen, " daß man reinen Sauerstoff in die Reaktionslösung einleitet
oder aber Gasgemische" verwendet, die Sauerstoff enthalten. Der Einsatz von Luft wird bevorzugt.
Zweckmäßigerweise setzt man pro Mol 1,4-Naphthochinon
mindestens 1 Mol trans-1-Acetoxybutadien ein. Im allgemeinen wird man mit Mengen von 1,1 - 1,2 Mol trans-1-Acetoxybutadien
pro Mol 1,4-Naphthochinon arbeiten. Ein größerer Überschuß
an trans-1-Acetoxybutadien wirkt sich nicht nachteilig aus,
ist jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht zweckmäßig. Pro Mol 1,4-Naphthochinon werden' o,1 - 2 Mol Essigsäure
eingesetzt. Der Zusatz eines Salzes der Essigsäure oder einer Verbindung, die unter Reaktionsbedingungen Acetat bildet, er—
folft im allgemeinen in Mengen von o,o3-o,ö6 Mol, vorzugsweise
0,04 - 0,05 Mol pro Mol 1,4-Naphthochinon. Das Anthrachinon
fällt dann aus der Reaktionslösung aus und kann so in einfacher Weise abgetrennt werden. Lösungsmittel und Essigsäure können
durch eine einfache Destillation rückgewonnen werden und dem erfindungsgemäßen Verfahren erneut zugeführt werden. Eine Arbeitsweise,
die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens erhöht.
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15,8 Gewichtsteile Naphthochinon und 13,5 Gewichtsteile
1-Acetoxybutadien werden in 5o Volumenteilen Dimethylformamid
und 1 Volumteil Essigsäure unter Stickstoff 6 Stunden bei 45 _ 5o°C gerührt. Anschließend versetzt man mit o,4 Gewichtsteilen Natriumacetat, leitet Sauerstoff ein und rührt den
Ansatz 2 Stunden bei 12o°C. Nach dem Abkühlen wird das ausgefallene Anthrachinon abgesaugt und mit Dimethylformamid
gewaschen. Man erhält 18,2 Gewichtsteile (91 % der Theorie) Anthrachinon vom Schmelzpunkt 2840C.
2o,8 Gewichtsteile technisches Naphthochinon, das 5 Gewichtsteile Phthalsäureanhydrid enthält, und 13,5 Gewichtsteile
1-Acetoxybutadien werden in 5o Volumteilen Dimethylacetamid und 1 Volumteil Essigsäure unter Stickstoff 5 Stunden bei
5o - 550C gerührt. Anschließend versetzt man mit o,4 Gewichtsteilen
Kaliumacetat, leitet Luft ein und rührt den Ansatz 3 Stunden bei 12o°C. Nach dem Abkühlen wird das ausgefallene
Anthrachinon abgesaugt und mit Dimethylacetamid gewaschen. Man erhält 18,6 Gewichtsteile (93 % der Theorie)
Anthrachinon vom Schmelzpunkt 284 C.
». Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, ersetzt Jedoch das
Natriumacetat durch die in der folgenden Tabelle angegebenen Katalysatoren.
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509887 /1 0 24 0RIQ^L
Anthrachinon aus 1-Acetoxybutadien und 1,4-Naphthochinon
Katalysator
(Menge in Gewichtsteilen)
Anthrachinon (Ausbeute in % der Theorie)
o,5 Kaliumäcetat ο„8 Kupferacetat
o,3 Natriumcarbonat ο,6 Natriumhydrogencarbonat o,3 Kaliumcarbonat
o,4 Kaliumhydrogencarbonat o,7 CaIciumacetat
ο,9 Bariumac etat
o,2 Natriumhydroxid o,3 Kaliumhydroxid o,4 CaIciumhydrQXid
92 87 92
91 93 9o 89 86
93 92
87
15,8 Gewichtsteile Naphthochinon und 13,ο Gewichtsteile
1-Acetoxybutadien werden in 4o Volumenteilen Dimethylformamid
und 1o Volumteilen Essigsäure unter Stickstoff 6 Stunden
bei 45 - 5o C gerührt. Anschließend leitet man Luft ein und
rührt den Ansatz 2 Stunden bei 125 C. Nach dem Abkühlen wird
das ausgefallene Anthrachinon abgesaugt und.mit Dimethylformamid gewaschen. Man erhält 18,ο g (9o % der Theorie)
Anthrachinon vom Schmelzpunkt 2840C.
2o,8 Gewichtsteile technisches Naphthochinon, das 5 Gewichtsteile
Phthalsäureanhydrid enthält, und 13,5 Gewichtsteile
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1-Acetoxybutadien werden in 55 Volumteilen des vom
Anthrachinon befreiten, nach Beispiel 4 anfallenden Lösungsmittelgemisches wie im Beispiel-4 beschrieben, umgesetzt.
Man erhält 17,8 g (89 % der Theorie) Anthrachinon
vom Schmelzpunkt 2840C.
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5098S7MG24
Claims (6)
- 243722ÖPatentansprüche:Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon durch Umsetzung von 1,4-Naphthochinon mit Trans-1-Acetoxybutadien, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Stufe die Umsetzung von 1,4-Naphthochinon mit Trans-1-Acetoxybutadien zu 1-Acetoxy-1,4,4a,9a-tetrahydro-anthrachinon in einem polaren Lösungsmittel gegebenenfalls in Gegenwart von Essigsäure bei Temperaturen zwischen 30 und 600C vornimmt und dann in einer zweiten Stufe die so erhaltene Reaktionslösung ohne Isolierung des 1-Acetoxy-1,4,4a,9a-tatrahydro-anthrachinons, gegebenenfalls nach Zusatz eines Salzes der Essigsäure oder einer Verbindung, die unter Reaktionsbedingungen ein essigsaures Salz bildet, mit Sauerstoff bei Temperaturen von 100 - 13O0C behandelt. ' ' ' .
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als polares Lösungsmittel Dimethylformamid einsetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als polares Lösungsmittel Dimethylacetamid einsetzt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Salz der Essigsäure Natriumacetat, Kaliumacetat oder Kupferacetat einsetzt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, d'adurch gekennzeichnet,daß man als Verbindung,'die unter Reaktionsbedingungen ein essigsaures Salz bildet, natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Natriumhydrocarbonat einsetzt.Le A 15 902 - 9 - ■
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verbindung, die unter Reaktionsbedingungen ein essigsaures Salz bildet, Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid einsetzt.Le A 15 902- 10 -
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