DE2435260B2 - Verfahren zur herstellung von moenomycin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von moenomycinInfo
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Description
R-O-(CH2-CH2-O—)„H (1)
worin R einen gesättigten oder einfach ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 18 C-Atomen, der
jeweils auch eine Hydroxygruppe tragen kann, und η eine ganze Zahl zwischen 18 und 30 bedeutet,
zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als moenomycinbildende Streptomyceten
Streptomyces ghanaensis ATCC 14 672, Streptomyces bambergiensis ATCC 13 879, Streptomyces
ederensis ATCC 15 304 oder Streptomyces geysiriensis ATCC 15 303 sowie ihre Mutanten und
Revertanten verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Tensid der allgemeinen
Formel (1) ein solches verwendet wird, dessen Molekulargewicht zwischen 1000 und 1500, dessen
Trübungspunkt zwischen 73 und 79, dessen Hydroxylzahl zwischen 39 und 78 und dessen hydrophil-lipophiler
Balancewert zwischen 16 und 18 liegt.
35
Nach DT-PS 12 10 514 ist ein Verfahren zur Her-•tellung
von Moenomycin durch mikrobiologische fermentation von moenomycinbildenden Streptomy-
*eten bekannt, wobei man als zusätzliche Kohlenstoff-
<juelle Fette verwendet.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Moenomycin durch mikrobiologische Fermentation
Von moenomycinbildenden Streptomyceten auf üblichem biologischen Wege und in Gegenwart von
Fetten gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Iran dem Fermentationsmedium ein nichtionogenes
Tensid der allgemeinen Formel (1)
R-O -(CH2-CH2-O -)„H (1)
worin R einen gesättigten oder einfach ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 18 C-Atomen, der
jeweils auch eine Hydroxygruppe tragen kann, und η eine ganze Zahl zwischen 18 und 30 bedeutet, zusetzt.
Die Kohlenwasserstoffreste R sind bevorzugt geradkettig; sie können jedoch, insbesondere bei Resten
synthetischer Herkunft, bis zu etwa 20% verzweigte Anteile enthalten. Insbesondere sind KW-Reste mit
bis 14 C-Atomen bevorzugt.
In der allgemeinen Formel (1) bedeutet R insbesondere Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl,
Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl sowii Octeny!, Nonenyl, Decenyl, Undecenyl,
Dodecenyl, Tridecenyl, Tetradecenyl, Pentadecenyl, Hexadecenyl, Heptadecenyl und Octadecenyl. Ferner
Hydroxy-octyl, Hydroxy-nonyl, Hydroxy-decyl, Hydroxy-undecyl,
Hydroxy-dodecyl, Hydroxy-tridecyl, Hydroxy-tetradecyl, Hydroxy-pentadecyl, Hydroxyheptadecyl
sowie Hydroxy-octadecyl. Die Hydroxy-Gruppe kann bei allen vorstehend genannten Resten
am ersten, zweiten, dritten usw. bis vorletzten C-Atom stehen: C1 bis C7 bei dem Octylrest, C1 bis Cs bei dem
Nonylrest, C1 bis C9 bei dem Decylrest, C1 bis C10 bei
dem Undecylrest, C1 bis C11 bei dem Dodecylrest,
C1 bis C12 bei dem Tridecylrest, C1 bis C13 bei dem
Tetradecylrest, C1 bis C14 bei dem Pentadecylrest.
C1 bis C15 bei dem Hexadecylrest, C1 bis C16 bei dem
Heptadecylrest, C1 bis C17 bei dem Octadecylrest.
Bezüglich der Stellung der Hydroxygruppe im Molekül sind diejenigen Verbindungen bevorzugt, die
praktisch am leichtesten zugänglich sind, wie z. B. n-Hydroxy-.iWJO-octadecensäure oder 12-HydroxyzJ-6,7-octadecensäure
oder 12-Hydroxy-J-9,10-tetradecensäure oder 12-Hydroxy-.:l-5,6-tetradecensäure.
Als einfach ungesättigte Kohlenwasserstoffreste kommen für R in Betracht zJ-4,5-Decenyl, ,1-9,10-Decenyl,
J-4,5-Dodecenyl, <d-5,6-Telradecenyl, .1-9,10-Tetradecenyl,
/1-9,10-Hexadecenyl, J-6,7-Octadecenyl,
J-9,10-Octadecenyl und <d-ll,12-Octadecenyl; bei
allen vorstehend genannten ungesättigten Kohlenwasserstoffresten kann zusätzlich eine Hydroxylgruppe
art jedem der C-Atome stehen, die keine Doppelbindung tragen. Dabei können alle genannten ungesättigten
Kohlenwasserstoffreste sowohl in eis- als auch in trans-Konfigurationen vorkommen. Bevorzugt sind
dabei diejenigen Konfigurationen, welche natürlich vorkommen. Das gilt auch für die Positionen der
Doppelbindungen.
Besonders bevorzugt unter den Tensiden der allgemeinen Formel (1) sind solche, deren Molekulargewicht
zwischen 1000 und 1500 liegt, deren Trübungspunkt (Ig Substanz in 100 ml 10%iger Kochsalzlösung)
zwischen 73 und 79 liegt, deren Hydroxylzahl zwischen 39 und 78 und deren hydrophil-lipophiler
Balancewert zwischen 16 und 18 liegt.
Die Fermentation der Streptomyceten wird unter aeroben Bedingungen in einem wäßrigen Medium
durchgeführt, das neben anorganischen Salzen als Kohlenstoffquelle Stärke, Glucose, Rohrzucker oder
Melasse und zusätzlich ein tierisches, pflanzliches oder synthetisches Fett sowie als Stickstoffquelle Sojaschrot
oder -mehl, Cornsteepliquor, Hefeextrakt, Baumwollsamen- oder -keimlingsmehi, Nitrate oder Ammoniumsalze
enthält sowie ein Tensid der Formel (1).
Die Fermentation wird bis zur Erreichung einer maximalen antibiotischen Aktivität durchgeführt.
Diese kann durch Messen der Konzentration des gelösten Stickstoffs im Fermentationsmedium oder der
gebildeten Trockengewichtsmasse bestimmt werden.
Nach Erreichen der maximalen antibiotischen Aktivität wird die Fermentation unterbrochen. Zur Isolierung
des Antibiotikums wird entweder die gesamte Kultur homogenisiert und anschließend extrahiert,
oder das Mycel wird durch Zentrifugieren von der Kulturlösung abgetrennt und diese beiden Bestandteile
jeweils für sich extrahiert. Als Extraktionsmittel kommen vorzugsweise mit Wasser mischbare oder
teilweise mischbare Lösungsmittel in Betracht, z. B.
Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Äthylenglycolmonomethyläther.
Aceton oder Dioxan.
Aus den so gewonnenen Extrakten wird das rohe Antibiotikum zweckmäßig durch Abdampfen der
Lösungsmittel unter vermindertem Druck gewonnen. Der Rückstand wird zur weiteren Reinigung mit
heißen, polaren, organischen Lösungsmitteln, z. B. Methanol, extrahiert und das Antibiotikum aus dem
unter vermindertem Druck eingeengten Extrakt durch Fällung mit einem mäßig polaren organischen Lösungsmiitel,
wie Diäthyläther, Diisopropyläther oder Äthylacetat, ausgefällt.
Als moenomycinbildende Streptomyceten werden
Streptomyces ghanaensis ATCC 14 672,
Streptomyces bambergiensis ATCC 13 879,
Streptomyces ederensis ATCC 15 304 und
Streptomyces geysiriensis ATCC 15 303
Streptomyces bambergiensis ATCC 13 879,
Streptomyces ederensis ATCC 15 304 und
Streptomyces geysiriensis ATCC 15 303
Nach Animpfen wird die Vorkultur bei 28 bis 30cC
2 Tage lang mit einer Frequenz von 300 Umdrehungen pro Minute geschüttelt.
Das Fermentationsmedium der Hauptkultur hat folgende Zusammensetzung:
3,0% Sojaöl,
3,0% Sojamehl,
3,0% Maisstärke,
1,0% Saccharose,
0,3 % Ammonsulfat,
0,4% Calciumcarbonat,
2,0% Hefe,
Wasser ad. 30 ml.
3,0% Sojamehl,
3,0% Maisstärke,
1,0% Saccharose,
0,3 % Ammonsulfat,
0,4% Calciumcarbonat,
2,0% Hefe,
Wasser ad. 30 ml.
sowie ihre Mutanten und Revertanten verwendet.
Als tierische Fette kommen zweckmäßig Tierkörperfette wie Schweineschmalz oder Hammeltalg oder
künstlich hergestellte Fraktionen solcher Fette mit definiertem Kohlenstoffgehalt in Betracht. Als pflanzliche
Fette werden zweckmäßig fette öle wie Olivenöl, Sonnenblumenöl, Erdnußöl, Cocosöl, Ricinusöl verwendet.
Ferner kommen synthetische Fette wie öl- »äuretriglycerid oder Stearinsäuretripiycerid in Betracht.
Sämtliche Fette werden in Konzentrationen rwischen 0,1 und 16 Gewichtsprozent, vorzugsweise
2 und 5 Gewichtsprozent, verwendet.
Die außerordentlich fördernde Wirkung des erfindungsgemäßen Zusatzes eines Tensids der allgemeinen
Formel (1) auf die Bildung von Moenomycin aus Streptomyces-Arten ist überraschend. Zwar ist die
Itimulierende Wirkung von z. B. Polyoxyäthylen-Derivaten von Sorbitananhvdriden, die teilweise mit
Fettsäure verestert sind (Tween®-Typen) oder von Zuckerfettsäureestern auf die Enzymproduktion gewisser
Mikroorganismen bekannt (E. T. R e e s e et al., Applied Microbiology, 1969, 242 bis 245) sowie
auf die Bildung von Riboflavin aus Ashbya gossypii (C. G. S m i t h et al., Biochim. Biophys. Acta 47
J1961,] 344 bis 349). Diese oberflächenaktiven Verbindungen
haben jedoch keine positive Wirkung auf die Bildung von Moenomycin. Auf der anderen Seite
haben sie die Moenomycinbildung fördernden Verbindungen der allgemeinen Formel (1) keine positive
Wirkung auf z. B. die Bildung von Streptomycin.
Streptomyces ghanaensis ATCC 14 672 wird in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben auf 30 ml eines
sterilen Nährmediums folgender Zusammensetzung überimpft:
4,0% Glucose,
3,0% Sojamehl,
0,3% Schlempe, trocken,
0,25% Kochsalz,
0,25 % Calciumcarbonat,
Wasser ad. 30 ml.
Der Zusatz eines der in nachstehender Tabelle 1 aufgeführten Tenside zum Fermentatiorismedium erfolgt
in Form einer lOgewichtsprozentigen wäßrigen Lösung mit doppelt destilliertem Wasser. Die Lösung
wird anschließend 10 Minuten lang bei 123 bis 127' C
sterilisiert.
Nun wird das obengenannte Fermentationsmedium mit 1,5 ml der Tensidlösung von 370C versetzt. Dann
werden 5 ml der Vorkultur zugegeben.
Diese Hauptkultur wird bei 28 bis 301C 120 Stunden
lang mit 260 bis 300 Umdrehungen pro Minute
35 geschüttelt. Anschließend wird das Ganze mit 60 ml Methanol 2 Minuten lang im Vibromischer geschüttelt und anschließend
durch einen Faltenfilter filtriert. In einem aliquoten Teil des Filtrats wird der Moenomycin-Gehalt
durch seine Einwirkung auf eine standardisierte Kultur von Staphylococcus aureus turbidimetrisch im
Vergleich zur Wirkung einer Moenomycin-Lösung bekannten Gehalts bestimmt.
Die übrigen in der Tabelle zusammengefaßten Ergebnisse wurden durch Variation der Streptomyces-Stämme,
des Fettzusatzes und des Tensidzusatzes unter sonst gleichen Bedingungen erhalten.
Die in der Tabelle angegebenen Tenside haben die folgenden Kenndaten, wobei bedeutet: Molekulargewicht
MG, Trübungspunkt TB, Hydroxylzahl HZ und hydrophil-lipophiler Balancewert HLB.
55
Gemisch A | η | MG | TB | HZ | HLB | |
60 | Gemisch A | 2(i | 1070 | 77 | 53 | 16,2 |
Gemisch B Dodecyl |
2fi | 1290 | 78 | 44 | 16,8 | |
65 | Dodecyl | 2.Ί 20 |
1260 1000 |
77 79 |
43 56 |
17,5 16,5 |
30 | 1430 | 78 | 39 | 17,5 | ||
24 | Fett | 35 260 | 6 | Y | Moenomycin- | |
η | Ausbeute | |||||
Sojaöl | KW-Stoffrest R | 100% | ||||
5 | Sojaöl | — | ||||
Fermentation mit Streptomyces | ||||||
Gemisch A aus | ||||||
Str. bambergiensis | 7% C8 | 161% | ||||
Str. bambergiensis | 6% Qo | 20 | ||||
51% Q1 | ||||||
19% C14 | ||||||
Sojaöl | 8% C11 | 180% | ||||
Sojaöl | 9% Q8 | 25 | ||||
Gemisch A | ||||||
Gemisch B aus | ||||||
Str. bambergiensis | 13% C, | 155% | ||||
Str. bambergiensis | 32% C1. | 25 | ||||
20% C11 10% C11 |
||||||
14% Q3 | ||||||
Cocosöl | 10% Q4 | 165% | ||||
Glycenntrioleat | 3% C15 | 30 | 200% | |||
Glycerinirioleat | Dodecyl | 20 | 190% | |||
Glycenntrioleat | Gemisch A | 30 | 202% | |||
Str. bambergiensis | Ricinusöl | Dodecyl | 20 | 205% | ||
Str. bambergiensis | Sojaöl | Dodecyl | 25 | 100% | ||
Str. bambergiensis | Sojaöl | Gemisch A | — | 158% | ||
Str. bambergiensis | Cocosöl | — | 20 | 160% | ||
Str. bambergiensis | Glycenntrioleat | Gemisch A | 30 | 158% | ||
Str. ghanaensis | Glycerintrioleat | Dodecyl | 20 | 173% | ||
Str. ghanaensis | Glycenntrioleat | Gemisch A | 30 | 158% | ||
Str. ghanaensis | Ricinusöl | Dodecyl | 20 | 150% | ||
Str. ghanaensis | Sojaöl | Dodecyl | 25 | 100% | ||
Str. ghanaensis | Sojaöl | Gemisch A | — | 155% | ||
Str. ghanaensij | Cocosöl | — | 20 | 150% | ||
Str. ghanaensis | Glycerintrioleat | Gemisch A | 30 | 160% | ||
Str. geysiriensis | Glycerin tr. jleat | Dodecyl | 20 | 155% | ||
Str. geysiriensis | Glycorintrioleat | Gemisch A | 30 | 160% | ||
Str. geysiriensis | Ricinusöl | Dodecyl | 20 | 145% | ||
Str. geysiriensis | Sojaöl | Dodecyl | 25 | 100% | ||
Str. geysiriensis | Sojaöl | Gemisch A | 152% | |||
Str. geysiriensb | Cocosöl | 20 | 140% | |||
Str. geysiriensis | Glycerintrioleat | Gemisch A | 30 | 145% | ||
Str. ederensis | Glycerintrioleat | Dodecyl | 20 | 150% | ||
Str. ederensis | Glycerintrioleat | Gemisch A | 30 | 155% | ||
Str. ederensis | Ricinusöl | Dodecyl | 20 | 140% | ||
Str. ederensis | Dodecyl | 25 | ||||
Str. ederensis | Gemisch A | |||||
Str. ederensis | ||||||
Str. ederensis | ||||||
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Moenomycin durch mikrobiologische Fermentation von moenomycinbildenden
Streptomyceten auf üblichem biologischen Wege und in Gegenwart von Fetten, dadurch gekennzeichnet, daß man
dem Fermentationsmedium ein Tensid der allge- m
meinen Formel (1)
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BG7530570A BG27915A3 (en) | 1974-07-23 | 1975-07-12 | Method of obtaining of moenomyzin |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |