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Transferdruckverfahren Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Bedrucken von flächenförmigen Gebilden aus synthetischen oder teilsynthetischen
polymeren Materialien, vorzugsweise Polyester- und Cellulosetriacetatfasern, nach
dem Transferdruckprinzip.
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Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Farbstoff der
Formel verwendet.
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Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Drucktinten bzw.
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Druckpasten für den Transferdruck, die mit diesem Farbstoff bedruckten
bzw. imprägnierten Hilfsträger sowie die Substrate, die mit diesem Farbstoff nach
dem Transferdruckprinzip gefärbt worden sind.
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Der erfindungsgemäß zu verwendende Farbstoff der Formel I sowie dessen
Herstellung durch - beispielsweise - Nitrierung von entsprechenden 1 ,4-Diacylaminoanthrachinonen
und anschließende
hydrolytische Abspaltung der Azylschutzgruppen
sind bekannt (vgl. Deutsche Patentschriften 254 185 und 267 445).
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Auch da s das Transferdruckverfahren ist allgemein bekannt (vgl. z.B.
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Colour Index, 3. Ausgabe, Bd. 2, Seite 2480) und beispielsweise detailliert
in den Französischen Patentschriften 1 223 330, 1 334 829 und 1 585 119) beschrieben.
Dabei werden sogenannte Hilfsträger, die mit geeigneten Drucktinten bedruckt sind,
in einen engen Kontakt mit dem zu bedruckenden Substrat gebracht, worauf unter Wärme-
und gegebenenfalls Druckeinwirkung der Farbstoff von dem Träger auf das Substrat
transferiert wird.
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Als Hilfsträger kommen flächenförmige Gebilde, wie Papier, Cellophan,
Baumwollgewebe, Leinengewebe, Metallfolien usw. in Betracht (vgl. Britische Patentschrift
1 190 889). Bevorzugt ist Papier.
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Die Druckfarben können nach üblichen Druckverfahren (Hoch-, Flach-,
Tief- oder Sieb-/Filmdruck) verdruckt werden.
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Die Zusammensetzung der Drucktinten richtet sich nach der Art des
Substrates, des Druckverfahrens, des Trägermaterials und anderes mehr. Im allgemeinen
bestehen sie aus a) einem sublimierbaren Farbstoff, im vorliegenden Fall also um
Farbstoffe der Formel I, b) einem Bindemittel, c) einem Lösungsmittel, d) gegebenenfalls
Verdickungsmittel, e) gegebenenfalls Füllstoffe und f) gegebenenfalls Dispergiermittel.
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Als Bindemittel kommen je nach dem Druckverfahren chemische und/oder
physikalisch trocknende Produkte infrage, wie sie normalerweise im Textil- oder
Papierdruck verwendet werden.
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Als Verdickungsmittel kommen vor allem solche Produkte in Betracht,
die bereits in geringer Konzentration eine deutliche Viskositätssteigerung bringen.
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Als Dispergiermittel sind nichtionogene Verbindungen wie Alkylpolyglykoläther
und Alkylphenolpolyglykoläther sowie anionenaktive Verbindungen,wie Naphthalinsulfonsäureformaldehydkondensate,
Ligninsulfonate und Sulfitablaugeprodukte. Die Art der Lösungsmittel hängt sehr
stark von der Art des Druckverfahrens ab.
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Besonders geeignete Druckverfahren zur Herstellung von bedruckten
Papierhilfsträgern sind der Tiefdruck und der Rotationsfilmdruck.
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Der Tiefdruck ist dort angezeigt,wo eine extrem hohe Rasterfeinheit
geforder-t ist, während sich der Rotationsfilmdruck dort empfiehlt, wo geringe Metragen
bedruckt werden (d.h. bei geringer Auflagenzahl) und nicht allerhöchste Anforderung
an die Rasterfeinheit gestellt sind.
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Eine Tiefdruckfarbe enthält im allgemeinen außer dem sublimierbaren
Farbstoff ein im Tiefdruck übliches Bindemittel, d.h. physikalisch trocknende natürliche
oder synthetische Hartharze, z.B. Celluloseäther, und ein nicht zu hoch siedendes
organisches Lösungsmittel, wie Äthanol-oder Toluol.
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Für den Rotationsfilmdruck dagegen werden vorzugsweise wäßrige Drucktinten
verwendet, welche außer dem Farbstoff ein Bindemittel, einen Füllstoff, ein Verdickungsmittel
sowie gegebenenfalls organische Lösungsmittel und/oder Dispergiermittel enthalten,
wobei das Bindemittel/Füllstoff-Gewichts-Verhältnis vorzugsweise 1:6 bis 1:8 beträgt.
Als Bindemittel kommen dabei vor allem wasserlösliche (bzw. durch übliche Verseifungsprozesse
löslich gemachte) natürliche oder synthetische, physikalisch trocknende Produkte
infrage, wie sie normalerweise zur Herstellung von Flexo- und Siebdruckfarben verwendet
werden. Beispielsweise seien genannt:
Schellak sowie Homo- und Copolymerisate
auf der Grundlage von Vinylacetat, Vinylalkohol, Vinylchlorid, Acrylsäure, Acrylester
und/oder Maleinsäure, Als Füllstoffe kommen Carbonate, Sulfate, Silicate, Oxide
und dergleichen der Alkali- und Erdalkalimetalle sowie des Aluminiums und Titans
in Betracht. Besonders bewährt haben sich feinteilige natürliche Calc ium-Magne
s iumcarbonate (Dolomit).
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Geeignete Verdickungsmittel sind Quelltone, Pflanzenkernmehläther
sowie Alginate. Als Lösungsmittel kommen mit Wasser mischbare, geruchsarme, physiologisch
unbedenklich und verhältnismäßig hochsiedende Lösungsmittel wie Diacetonalkohol,
Äthylglykol, Diäthylenglykol, Glycerin und andere in Betracht.
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Als Hilfträger kommen hierbei insbesondere solche aus Papier mit hoher
Saugfähigkeit (Cobbwert >80) infrage.
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Geeignete Substrate sind vorzugsweise flächenförmige Gebilde, wie
Vliese, Filze, Pelze, Folien, Teppiche und vor allem gewebte Textilmaterialien aus
hydrophoben synthetischen oder teilsynthetischen Fasern, insbesondere solchen aus
aromatischem Polyester und Cellulosetriacetat (ohne sogenannten S-finish). Auch
Gemische dieser Fasern mit Natur- oder Regeneratfasern kommen in Betracht.
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Nach dembeanspruchtenVerfahren erhält man auf diesen Substraten Drucke
mit guten Gebrauchsechtheiten.
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Beispiel 1 A) 75 g des Farbstoffs der Formel I 50 g eines anionischen
Dispergiermittels, z.B. eines Ligninsulfonates oder eines Kondensationsproduktes
aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd, und 100 ml Wasser werden vermischt und
in einer Kugelmühle durch lOstündiges Mahlen in eine fein verteilte Form übergeführt.
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Die so erhaltene, ca. 33% Rohfarbe enthaltende Dispersion ist lagerstabil.
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B) Die nach A) erhaltene wäßrige Dispersion kann wie folgt zu einer
Druckpaste verarbeitet werden.
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50-200 g werden mit 400 g einer 10%igen Johannisbrotkernmehlätherverdickung
und 550-400 ml Wasser angeteigt.
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C) Mit dieser Druckpaste wird ein Papier im Tiefdruckverfahren bedruckt.
Verpresst man dieses Papier während 15-60 Sekunden bei 2000C mit einem Textil aus
Polyesterfasern, so erhält man einen klaren, blaugrünen Druck mit vergleichsweise
guter Lichtechtheit.
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Beispiel 2 A) 100 g einer Farbstoffdispersion, hergestellt nach der
Vorschrift des Beispiels 1A), werden mit 800 g Wasser und 100 g einer 5%igen Alginatverdickung
innig vermischt.
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Mit dieser Farbstofflösung wird eine Gewebebahn aus Baumwolle auf
einem Foulard getränkt und anschließend getrocknet.
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B) Das nach A) erhaltene Baumwollgewebe eignet sich für den Transferdruck
besonders auf voluminösen Materialien, wie z.B.
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Teppichen aus Polyesterfasern.
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Beispiel 3 A) 45 g des Farbstoffs der Formel I werden mit 8 g eines
Emulgatorgemisches aus äthoxyliertem Nonylphenol (4-12 Mol Äthlyenoxid) in Wasser
angeteigt.
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Man setzt 10 g Äthylcellulose N4 (Hercules Powder) und 35 Teile eines
Maleinatharzes zu, das durch Kondensation von Colophonium mit Maleinsäure hergestellt
wurde. Man knetet bei 80-1000C ca. 2 Stunden und mahlt anschließend auf einer der
üblichen Mühlen. Man erhält ein feinkörniges Farbstoffpulver.
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B) 200 g des nach A) erhaltenen Farbstoffpulvers gibt man unter Rühren
in ein Gemisch aus 730 g Äthanol 50 g Äthylenglykol und 20 g Äthylcellulose N22
(Hercules Powder).
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C) Mit der so erhaltenen Druckfarbe kann man im Tiefdruck Papiere
bedrucken. Von diesen bedruckten Papieren kann man im Transfer-Verfahren Textilien
aus Cellulosetriacetat, z.B. Gewirke, bedrucken und erhält klare blaugrüne Drucke.
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Beispiel 4 75 g des Farbstoffs der Formel I werden zusammen mit 50
g eines Kondensationsproduktes aus
Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd
und 100 g Wasser in einer Kugelmühle fein dispergiert. Die so erhaltene Farbstoffdispersion
rührt man in eine Verdickung ein, die aus 21 Teilen Wasser 7 Teilen Diacetonalkohol
41,3 Teilen Microdol(R)extra (natürliches Kalzium-Magnesium Carbonat) 0,2 Teilen
Natriumhexametaphosphat 0,5 Teilen Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensationsprodukt
8 Teilen Bentone(R)EW 39dig (Quellton) 12 Teilen Acrylatbinder DA (50%ige Lösung
des Ammoniumsalzes eines Polyacrylates in 33%0igem wäßrigen Äthylalkohol. Das Polyacrylat
ist ein Colpolymerisat aus 60 Acrylsäureäthylester 25 Metacrylsäureäthylester 15
Acrylsäure) Diese Druckpaste druckt man mit Siebdruckschablonen oder mit Rundschablonen
auf einen Zwischenträger, vorzugsweise Papier mit einem Quadratmetergewicht von
ca. 60-80 g/cm2 und einem Cobb60Wert von etwa 80. Man erhält einen glatten Druck.
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Mit dem so hergestellten Papier kann man Textilien aus Polyester und
Cellulosetriacetat in der Form bedrucken, daß man das Textil mit dem Papier während
15-60 Sekunden in Kontakt bringt und auf Temperaturen von 190-200 0C erhitzt. Man
erhält klare blaugrüne Drucke auf den genannten Fasern.