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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Sackvorrats sowie
zum Darbieten der Säcke aus dem Vorrat Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Herstellen eines aus mehreren Säcken bestehenden Sackvorrats und zum entnahmebereiten
Darbieten der Säcke aus diesem Sackvorrat sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
der Verfahren.
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Den Vorrichtungen zum Aufstecken von Ventilsäcken auf Füllmaschinen
sind Vorratsmagazine zugeordnet, aus denen die Säcke mittels der Aufsteckvorrichtungen
entnommen und auf die Füllstutzen der Füllmaschinen aufgesteckt werden.
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Die bekannten Magazine liefern bei einer Auffüllung einen Sackvorrat
von maximal etwa 400 Säcken oder sind so konstruiert, daß sie laufend aufgefüllt
werden müssen. Da Hochleistungsfüllmaschinen einen Sackverbrauch von etwa 1200 Säcken
/h haben, ergibt sich im ersteren Fall,daß aufgrund der Ausfallzeiten wegen der
Wiederauffüllung des Magazins die Leistungsfähigkeit der Füllmaschine nicht ausgenutzt
werden kann. Im zweiten Fall besteht der Nachteil darin, daß die fortlaufend aufzufüllenden
Magazine relativ groß sind und somit entsprechenden Aufstellplatz benötigen. Ferner
muß in diesem Fall praktisch für jedes Magazin eine Arbeitskraft zur Auffüllung
der Magazineinzelfächer abgestellt werden, damit ein fortlaufendes Arbeiten des
Magazins gewährleistet ist. Aber auch in dem ersten Fall kann eine Arbeitskraft
praktisch nur zwei Magazine bedienen, da
nach 20 Minuten bereits
ein Magazin wieder leer ist. Eine größere Dimensionierung der Magazine dieser Art
würde andererseits einen unverhältnismäßig großen Platz anspruch zur Folge haben.
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Due Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Schaffung der Möglichkeit,
die hohe Leistungsfähigkeit von Maschinen und Vorrichtungen, denen Ventilsäcke und
offene Säcke zwecks Füllung oder weiterer Behandlung zugeführt werden, besser ausnutzen
zu können, und in der Herabsetzung der Betriebskosten von Magazinen für das erwähnte
Gut.
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Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß zur Bildung eines aus mehreren Säcken bestehenden Sackvorrats so vorgegangen
wird, daß die Säcke sich in ihrer Längsrichtung schuppenartig überlappend in eine
zusammenhängende Sackfolge gebracht werden, daß die Sackfolge zur Bildung eines
Wickels auf einem Tragkörper spiralig aufgewickelt wird und daß der fertige Wickel
gebunden wird.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich
nach der Erfindung dadurch, daß ein drehbar gelagerter Tragkörper vorgesehen ist,
dem die in Form einer Sackfolge aus sich in ihrer Längsrichtung schuppenartig überlappenden
Säcke zugeführt werden, daß ein endloses angetriebenes Förderband mit einem Teil
seiner Länge den Tragkörper bzw. die auf'
ihm spiralig aufgewickelte
und einen Wickelkörper bildende Sackfolge am Umfang umspannt und daß die Förderbandspannung
unter Berücksichtigung des jeweiligen Wickeldurchmessers selbsttäig regelbar ist.
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Ein so hergestellter Sackvorrat kann auf einfache Weise mit derselben
Vorrichtung zum entnahmebereiten Darbieten der einzelnen Säcke nach einem weiteren
Verfahren der Erfindung auf einfache Weise so abgebaut werden, indem die Säcke senkrecht
zur Drehachse des sich drehenden Wickels von dessen Umfang in Form einer zusammenhängenden
Sackfolge abgeführt und zu einer Entnahmestelle weitergefördert werden.
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Durch diese Lösung ist es nun möglich, die Leistungsfähigkeit von
z.B. Hochleistungsfüllmaschinen besser oder voll auszunutzen, denn ein in Form eines
Wickels hergestellter Sackvorrat enthält im Vergleich zu einem Sackvorrat in Stapelform
bei gleichem Raumanspruch wesentlich mehr Säcke, mindestens etwa das 2,5fache.
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Dies bedeutet, daß das Magazin bzw. die Vorrichtung nur noch etwa
jede Stunde mit einem Sackvorrat in Wickelform aufgefüllt zu werden braucht, so
daß die durch die Wiederauffüllung der Vorrichtung bedingten Ausfallzeiten beträchtlzh
gemindert sind.
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Eine Arbeitskraft kann daher wesentlich mehr Magazine bzw.
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Vorrichtungen bedienen, so daß Arbeitskräfte eingespart werden können,
und in kleineren Betrieben kann die die Füllmaschinenanlage überwachende bzw. bedienende
Person die Wiederauffüllung des
oder der Vorrichtungen mit einem
Sackvorrat in Wickelform selbst vornehmen.
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Durch die Einsparung von Arbeitskräften sind die Betriebskosten der
Füllmaschinenanlagen, zu denen die Vorratsmagazine und Aufsteckeinrichtungen notwendige
Hilfseinrichtungen sind, beträchtlich herabgesetzt. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß ein nach der Erfindung hergestellter Sackvorrat in seiner Transportbeweglichkeit
trotz wesentlich erhöhter Sackanzahl nicht unbequemer ist als ein gleichgroßer Sackvorrat
in Stapelform. Ferner können mehr fertige Säcke in einem Lagerraum untergebracht
werden.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand mehrerer in der anliegenden Zeichnung
schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Figur
1 im Prinzip den Aufbau einer Vorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht, Figur
2 die Vorrichtung nach Figur 1 in Seitenansicht mit zurückgestellter Führungsrollenanordnung,
Figur 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Figur 2, Figur 4 eine abgeänderte
Ausführung der Vorrichtung in nur teilweise dargestellter Seitenansicht.
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Vor der Erläuterung der Verfahren nach der Erfindung zum Herstellen
bzw. Abbauen eines Sackvorrats in Form eines Wickels werden zunächst die Vorrichtungen
hierfür beschrieben.
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Gemäß Figur 1 ist ein endloses Förderband 1 in Form eines Fördergurtes
vorgesehen, das bzw. der eine Aufnahme- und Entnahmestation 2, eine Wickelstation
3 und eine Bandspannstation 4 durchläuft und z.B. durch eine Antriebstrommel 5 der
Station 2 angetrieben werden kann. Erforderlichenfalls kann das Förderband zursätzlich
mit einem weiteren Antrieb (nicht gezeigt) versehen sein. Der besseren Übersicht
wegen ist der Hauptrahmen der Vorrichtung, an dem die genanntenStationen sowie weitere
Einrichtungen befestigt sind, nicht dargestellt.
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Da Figur 1 vorzugsweise eine Vorrichtung zum Herstellen eines Sackvorrats
in Wickelform zeigt, wird das Förderband 1 in Richtung des Pfeiles 6 angetrieben.
Der Station 2 folgt dann ein Hilfsförderband7, dessen Gurt in Richtung des Pfeiles
8 umläuft, so daß in Zusammenwirkung mit dem Förderband 1 ein Klemmförderer gebildet
ist. Das Förderband läuft weiter über eine Umlenkrolle 9 und eine Andrückrolle 10,
welch letztere das Förderband gegen den sich aufbauenden Wickel 11 aus Ventilsäcken
oder offenen Säcken andrückt. Der Wickel baut sich auf einem Tragkörper 12 auf,
der am freien Ende einer verschwenkbaren Halterung 13, von der nur ein Arm gezeigt
ist, einhängbar bzw.
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herausnehmbar und lose drehbar gelagert ist.
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Das Förderband 1 umspannt dann nahezu den gesamten Umfang des Wickels
11, wobei dieser durch das Förderband aufgrund der Reibkraft zwischen Wickel und
Förderband in Umlauf gemäß dem Pfeil 14 versetzt wird. Das vom sich im Durchmesser
vergrößernden Wickel ablaufende Förderband läuft dann über Führungsrollen 15 eines
gestrichelt angedeuteten korbartigen Rahmens 16, der um eine Achse 17 in eine Offenlage
(Figur 2) verdrehbar ist. Nach Verlassen der Wickelstation 3 läuft das Förderband
1 über feste Umlenkrollen 18 und 19 zur Bandspanneinrichtung 4 und von dort zur
Aufnahmestation 2 zurück. Um zu verhindern, daß bei zurückgedrehtem korbartigen
Rahmen 16 gemäß Figur 2 ein Längenabschnitt des Förderbandes 1 nicht auf dem auf
den Rollen 15 geführten Förderbandabschnitt reibt, sind weitere, einen Abstand voneinander
aufweisende Führungsmittel für das Förderband vorgesehen, die in bezug auf die Drehachse
17 nach auswärts gerichtet sind und vorzugsweise aus weiteren Führungsrollen 20
bestehen, wobei für die erste und letzte Führungsrolle 15 des Rahmens 16 keine derartigenFührungsmittel
nötig sind.
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In Figur 3 ist der den aufgebauten Wickel 3 etwa halbkreisförmig umgebende
korbartige Rahmen 16 schematisch im Querschnitt gezeigt.
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Die Führungsrollen 15 wie auch die weiteren Führungsrollen 20 sind
an Seitenstreben 21 lose drehbar gelagert, die wiederum radial zur Drehachse 17
zulaufen und dort mittels Achsschenkel 22 gemeinsam in Lagerungen 23 drehbar, vorzugsweise
angetrieben, gelagert sind. Mittels Stellringen 24 oder dergleichen wird das
Förderband
1 weiterhin axial ausgerichtet auf den Führungsrollen geführt. Aus Figur 3 geht
ferner hervor, wie ein fertiger, gestrichelt angedeuteter Wickel 11 aus dem Korbrahmen
16 herausgenommen bzw. eingehängt wird.
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In den Figuren 1 und 2 ist der Korbrahmen 16 so drehbar gelagert gezeichnet,
daß seine Drehachse 17 im näheren Bereich der Drehachse des fertigen Wickels 11
gelegen ist. Jedoch kann der Rahmen 16 auch um eine andere Achse verschwenkt werden,
um eine Offenlage zum Herausnehmen bzw. Einhängen eines fertigen Wickels zu schaffen.
Z.B. kann die Drehachse der der Umlenkrolle 18 am nächsten liegende Führungsrolle
15 des Rahmens 16 als Schwenkachse dienen.
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Die Schwenkachse 13a der Halterung 13 für den den Wickel 11 aufnehmenden
Tragkörper 12 ist vorzugsweise so gewählt, daß sich der Tragkörper angenähert auf
einer geraden Linie oder einer schwach gekrümmten Linie bewegt, welche durch seine
Drehachse und zwischen der Andrückrolle 10 und der ihr zugekehrten Führungsrolle
15 des Rahmens 16 hindurchverläuft.Es ist dadurch erreicht, daß die Winkelstellung
des zu- bzw. ablaufenden Förderbandes 1 relativ zu dem ihm jeweils gegenüberliegenden
Umfangsbereich des Wickels im Bereich der Umlenkrolle 10 im wesentlichen erhalten
bleibt, so daß ein sicheres Aufbauen eines Wickels gewährleistet ist. In Figur 1
läuft das Förderband 1 tangential zum Umfang des Wickels 11 zu.
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Um eine schlupflose Mitnahme des sich auf- bzw. abbauenden Wickels
zu gewährleisten; muß der den Wickel 11 jeweils umspannende Abschnitt des Förderbandes
1 fest gegen den Wickelumfang anliegen, wobei dem sichändernden Durchmesser des
Wickels Rechnung getragen werden muß. Hierzu ist die Bandspannstation 4 vorgesehen,
die aus Platzmangel in den Figuren 2 und 4 weggelassen ist. Sie besteht aus wenigstens
zwei festen Spannrollen 25 und wenigstens einer losen Spannrolle 26, wobei diese
Rollen vorzugsweise im Dreieck zueinander angeordnet sind. Im dargestellten Fall
ist noch eine weitere lose Spannrolle 27 vorgesehen. Über eine Winkelhebelanordnung
28 sind die losen Rollen 26 und 27 in Richtung des Doppelpfeiles 29-bewegbar, was
selbsttätig über einen druckmittelgesteuerten Zylinder 30 durchführbar ist, wobei
anstelle des Zylinders 30 auch eine Federanordnung vorgesehen sein kann. Aus Figur
1 ist der Verlauf des Förderbandes 1 über die Spannrollen ersichtlich. In Abänderung
kann auch so vorgegangen werden, daß nur die lose Spannrolle 27 und die oberste
feste Spannrolle 25 vorgesehen sind, wobei dann die Antriebs trommel 5 die Funktion
der anderen festen Spannrolle mit übernimmt.
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Die Vorrichtung nach Figur 4 ist insofern abgeändert, als daß der
Tragkörper 12 bzw. der Wickel 11 relativ zur Andrückrolle 10 und der ihr gegenüberliegenden
Führungsrolle 15 des Rahmens 16 so versetzt gelagert ist, daß das Förderband 1 radial
vom Umfang des
Wickels abläuft. Diese Konstruktion ermöglicht ein
sicheres Ablaufen der jeweils obersten Wicklung des Wickels, solldaß diese Vorrichtung
vorzugsweise zum Abbauen des in Wickelform hergestellten Sackvorrats und zum entnahmebereiten
Darbieten der einzelnen Säcke verwendet wird.
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In den beschriebenen Ausführungsbeispielen durchläuft das Förderband
1 auch die Aufnahme- bzw. Entnahmestation 2. Es kann jedoch auch so vorgegangen
werden, daß das Förderband nur die Stationen 3 und 4 durchläuft und daß für die
Station 2 und den sich daran anschließenden Förderabschnitt eine getrennte Förderbandeinrichtung
vorgesehen ist, mit welcher die Lacke der Wickelstation 3 zu- bzw. von dieser abgeführt
werden. In weiterer Abänderung kann statt des Fördergurtes als Förderband auch ein
endloserkettenartiger Förderstrang oder dergleichen verwendet werden.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung gemäß Figur 1 bzw. des Verfahrens
zur erstellung eines Sackvorrates in Form eines Wickels ist folgendermaßen. In der
Aufnahmestation 2 werden die fertigen Säcke 31 vorzugsweise maschinell nacheinander
auf das in Pfeilrichtung 6 laufende Förderband 1 gelegt, und zwar in der Weise,
daß sie sich in Längsrichtung schuppenartig überlappen, mindestens um die Breite
bzw. Tiefe ihres umgefalteten Bodens bzw. Kopfes zueinander versetzt (Figur 1),
so daß eine zusammenhängende Sackfolge gebildet wird, die in der Station 2 nur teilweise
dargestellt ist. Die Sackfolge gelangt dann durch den Klemmförderabschnitt
zur
Andrückrolle 10 und zum Tragkörper 12, auf dem die Sacktolge zur Bildung eines Wickels
11 aufgewickelt wird, wobei sich der Trägerkörper 12 infolge des im Durchmesser
größer werdenden Wickels von der Rolle 10 entfernt, wobei der tangentiale Zulauf
der Sackfolge erhalten bleibt. Dabei wird der sich vergrößernde, den Wickelkörper
umspannende Abschnitt des Förderbandes 1 hinsichtlich seiner Länge und Zugspannung
durch die Spanneinrichtung 4 selbsttätig geregelt. Der fertige Wickel 11 wird durch
mindestens ein fest um seinen Umfang gelegtes Band gebunden, was vorzugsweise durch
eine an der Vorrichtung vorgesehene BindeeinrShtung geschieht. Es können jedoch
auch Klammern, Spangen oder dergleichen zum Zusammenhalten des Wickels verwendet
werden. Danach wird der korbartige Rahmen 16 zurückgedreht und der fertige Wickel
herausgehoben (Figur 2 und 3).
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Zum Abbau eines Wickels 11 und zum entnahmebereiten Darbieten der
einzelnen Säcke wird vorzugsweise die Vorrichtung nach Figur 4 verwendet. Von dem
abwicklungsfertig eingehängten, wie vorstehend beschrieben aufgebauten Wickel 11
wird die Sackfolge in Form der jeweils äußersten Wicklung radial zur Drehachse des
Wickels mittels des in dieser Vorrichtllng gemäß dem Pfeil 2 in umgekehrter Richtung
laufenden Fördetbandes 1 zusammenhängend und unter intermittierend abgewickelt und
durch den Klemmförderabschnitt intermittierend zur Enthahmestation 2 al)gterördCrt.
nur Erzielung des intermittit:rerlden Laurs des Förderbandes 1 ist in der Station
2 ein Endschalter 33 vorgesehen,
gegen den die zur Einzelentnahme
bereitliegenden Säcke anstoßen (Figur 1). Die Einzelentnahme kann z.B. durch eine
Aufsteckvorrichtung für eine Füllmaschine erfolgen.
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Figur 4 zeigt ferner, wie die Säcke 31 aufgewickelt sind, um eine
einwandfreie Abwicklung vom Wickel zu gewährleisten.
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Anstatt daß die Säcke einer Aufsteckvorrichtung zugeführt werden,
können sie auch einer Maschine zur weiteren Behandlung der Säcke zugeführt werden,
z.B. einer Bedruckmaschine.
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In einer weiteren Abwandlung ist es auch möglich, die Station 2 niveauverschieden
von den Stationen 3 und 4 vorzusehen, z.B.
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ein Stockwerk höher oder niedriger.