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Vorrichtung zum Haspeln und Weifen von Garnen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Haspeln oder Weifen von Garnen, wobei das auf Spulen od. dgl. aufgewickelte, gesponnene oder gezwirnte Garn auf Haspeln oder Weifen zu einfachen Strängen oder zu gebindeweise unterteilten Strängen gewickelt wird, um bei der nachfolgenden Färbung die Farbflotte gleichmässig auf das Garn zur Einwirkung zu bringen, insbesondere das Garn in der Farbflotte beliebig schwenken und es nach der Färbung gleichmässig trocknen zu können.
Die dem Umfang der verwendeten Haspelkronen entsprechenden Umfangslängen der Stränge liegen zwischen 1-2 m. Die Stränge werden in Gewichten zwischen 25-500 g hergestellt. Die Fadenwindungen werden mindestens an zwei Stellen ihres Umfanges durch quer laufende Fitzfäden locker abgebunden ("abge- fitzt"), um unerwünschte gegenseitige Verschlingungen der verschiedenen Windungen oder der Gebinde beim Schwenken in der Flotte oder bei der weiteren Behandlung und Handhabung zu verhindern.
Es ist eine Vorrichtung zur Herstellung solcher Stränge bekannt, bei welcher der Garnfaden mittels eines umlaufenden Fadenführers auf ein Ende einer einseitig gelagerten Haspelkrone mittels eines umlaufenden Fadenführers aufgewickelt, mit Hilfe von Transportketten schrittweise zu dem anderen Ende der Haspelkrone
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sche Patentschrift Nr. 101457). Bei dieser bekannten Anordnung wird die Haspelkrone von vier Holmen gebildet, um welche die Transportketten längs herumgeführt sind.
Diese bekannte Vorrichtung gestattete jedoch keine hinreichend schnelle Wicklung der Stränge, da die Wickelgeschwindigkeit nicht gross genug gemacht werden konnte, wenn man eine zu starke Beanspruchung des Fadens und ein Reissen desselben vermeiden wollte.
Die heute meist verwendeten Haspel- oder Weifkronen bilden ein Sechskant-Prisma, das aus Metallkreuzen und entsprechenden Längsgliedern besteht. Eine solche Weifkrone hat eine Länge von zirka 3, 5 bis 4 m. Auf ihrer ganzen Länge lagert und rotiert sie nur in den zwei Lagerzapfen, ihrer Achse. Parallel zu den Holmen der Weifkrone bewegt sich eine hin- und hergehende Fadenführerschiene, auf der in gleichmässigen Abständen die Fadenführer angebracht sind. Das auf Kötzern, Scheiben, Kreuzspulen oder auch Strängen aufgewundene Garn wird von diesem durch je einen Fadenführer gezogen und mittels Anheftfedern, die an einem Weifkronenholm angebracht sind, angeklemmt. Durch Drehung der Weifkrone wird diese mit Gebinden bewickelt, wobei zwischen den Gebinden kleinere Zwischenräume gelassen sind.
Ist dies geschehen, so wird die Haspelkrone stillgesetzt und die Stränge oder Gebinde werden von Hand oder mechanisch mit Fitzfäden abgebunden, die einzelnen Stränge durch Zerschneiden des Lauffadens von der Ablaufspule oder dem Strang getrennt. Durch Umschlagen einiger Haspelholme wird der Haspelkronenumfang verringert. Die Weiferin zieht nun von den nicht abgeklappten Weifholmen die lose hängenden Stränge mit ihrem Arm, u. zw. auf der ganzen Länge der Haspelkrone bis zum Ausdrehrad ab und legt sie dort in den Ausschnitt des Ausdrehrades, dreht dieses mit der Hand um 360 , um so die fertigen Stränge von der Weifkrone zu befreien.
Nach Anlegen eines neuen Garnfadens kann die Haspelkrone wieder in Drehung versetzt werden, um einen neuen Satz von Strängen herzustellen.
Mit diesen Einrichtungen lässt sich eine grössere Leistung erzielen als mit der zuerst geschilderten, da jeweils eine grössere Anzahl von Strängen gleichzeitig gewickelt wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Leistung mechanischer Weifvorrichtungen weiterhin zu steigern und die manuelle Bedienungsarbeit zu verringern. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass eine solche Leistungssteigerung durch geeignete Weiterbildung der erstgenannten Vorrichtungen möglich ist, bei denen das Garn an einem Ende mittels eines umlaufenden Fadenführers aufgewickelt, durch absatzweise angetriebene Trans- portvorrichttingen zum anderen Ende der Haspelkrone unter Abbindung und Trennung der einzelnen Gebinde voneinander gefördert und dort
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ausgetragen wird.
Bei den bekannten Anordnungen dieser Art erfolgt nämlich die Aufwicklung des Fadens auf die Haspeltrommel infolge des vieleckförmigen Wickelquerschnittes mit ungleichmässiger Geschwindigkeit, wobei auf den Faden starke Besd1leunigungs- und Reibungskräfte wirken, die beim überschreiten einer bestimmten Wickelgeschwindigkeit leicht zu einer Überbeanspruchung des Fadens führen können.
Dies spielt bei den bekannten, nach dem gleichen Prinzip arbeitenden Döckchenwickelmaschinen (vgl. USA-Patentschrift Nr. 1816420) keine Rolle, macht aber bei verhältnismässig schweren Weifvorrichtungen die Anwendung höherer Wickelgeschwindigkeiten unmöglich.
Die Erfindung sieht daher vor, dass die in einem den Fadenführer tragenden Rotor gelagerte Haspelkrone in Form einer Wickeltrommel im Bereich des Fadenführers eine kreiszylindrische glatte Umfangsfläche zum Aufwickeln des Fadens mit hoher gleichförmiger Fadengeschwindigkeit aufweist und mit Ausschnitten an den Schmalseiten des Teiles mit nicht kreisförmigem Querschnitt versehen ist, in deren Bereich beiderseits der frei gespannten Garnwindungen angeordnete, an sich bekannte selbsttätige Vorrichtungen zum gebindeweisen Abbinden und strangweisen Trennen der betreffenden Gebinde voneinander vorgesehen sind.
Durch die Gleichmässigkeit der Wickelgeschwindigkeit lässt sich diese ganz wesentlich erhöhen. Das mechanische Abfitzen gestattet es, diese erhöhte Geschwindigkeit auch praktisch auszunutzen. Durch diese Massnahmen wird erreicht, dass die Haspeltrommel fortlaufend ohne Stillstand gedreht werden kann, so dass alle bisher unumgänglichen Handgriffe für das Abbinden, Trennen, Abnehmen der Stränge, Wiederanlegen des Fadens usw. fortfallen. Die Durchsatzleistung einer solchen Einrichtung beträgt bei wesentlicher Lohnersparnis ein Vielfaches der bisherigen Weifen.
Ein konstruktiver vorteilhafter Aufbau ergibt sich, wenn das im Querschnitt kreisrunde Aufwickelende der Haspeltrommel in einen länglichen Querschnitt übergeht, der durch Gleitplatten gebildet wird, zwischen denen Längszwischenräume vorhanden sind, in denen die Einrichtungen zum Abbinden der Gebinde und zum Trennen der Stränge paarweise in einer oder mehr als einer Axialebene der Trommel angeordnet sind. Es kann dabei der Fadenführer in bei Garnverpackungswicklern bekannter Weise in einem in einem Stator drehbar gelagerten Rotor angeordnet sein, der seinerseits als Lager für die Haspeltrommel dient, wobei beispielsweise magnetische Mittel vorgesehen sind, durch welche die Haspeltrommel undrehbar gegenüber dem Stator gehalten wird.
Statt der magnetischen Mittel, die einen verhältnismässig starken Magneten erfordern, kann das undrehbare Festhalten der Haspeltrommel gegenüber dem Stator auch auf mechanischem Wege erfolgen, indem die Haspeltrommel und der Stator durch ein Umlaufrädergetriebe miteinander verbunden sind, bei dem die in einen Zahnkranz der Haspeltrommel und einen Zahnkranz des Stators eingreifenden Umlaufräder an dem Rotor gelagert sind und ihr Übersetzungs- verhältnis dem Verhältnis der Durchmesser der beiden Zahnkränze entspricht, wodurch die Haspeltrommel undrehbar gegenüber dem Stator gehalten wird.
Zum Antrieb des Rotors in einer das Aufwickeln und den Transport der gewickelten Stränge nicht behindernden Weise wird vorteilhaft die Anordnung so getroffen, dass der am Stator angeordnete Motor für den Antrieb des Rotors mit dem Umfang des Rotors zwischen dessen Kugellagerkränzen vorzugsweise mittels eines Keilriemens in Antriebsverbindung steht.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der Rotor mit der undrehbar gehaltenen Haspeltrommel durch ein periodisch wirkendes Getriebe verbunden, durch welches an der Haspeltrommel angeordnete Fadenführ-, Fitz-und/oder Schneideund/oder Transportvorrichtungen periodisch in Abhängigkeit von der Drehung des Rotors an- getrieben werden. Dadurch kann die Steuerung der verschiedenen mechanischen Vorrichtungen an der feststehenden und im Rotor gelagerten
Haspeltrommel in einfacher Weise ohne Behin- derung des Wickelvorganges und der Transport- bewegungen erfolgen.
Es ist je ein innerhalb und ein ausserhalb der
Gebinde laufend mit der Verschiebung der Ge- binde zugeführtes Fitzmittel vorgesehen und eine
Einrichtung, durch welche die Fitzmittel zwischen den einzelnen Gebinden miteinander verbindbar und die Verbindungsstellen zwischen den Strängen voneinander trennbar sind. Zweckmässigerweise bestehen die Fitzmittel teilweise oder ganz aus schweissbarem Kunststoff, wobei gegebenenfalls erwärmte Schweissstempel vorgesehen sind, die unter Zwischenlage der inneren und äusseren Fitzmittel gegen entsprechende Gegenstempel pressbar sind ; allerdings muss in diesem Falle dafür gesorgt werden, dass sie nicht den anschliessenden Färbvorgang stören und eine gleichmässige Einfärbung des Garnes verhindern können.
In noch weiterer Ausbildung der Erfindung ist eine Leiteinrichtung vorgesehen, welche den Verbindungsgarnfaden beim Verschweissen der inneren und der äusseren Fitzmittel zwischen diesen an der Schweissstelle hindurchführt, so dass er zwischen denselben eingeschweisst wird, und eine anschliessend zur Wirkung gelangende, beispielsweise scherenartige Schneidevorrichtung, durch welche die Schweissstelle samt dem Verbindungsfaden derart zerschnitten wird, dass die Garnenden mit dem Fitzstreifen verbunden bleiben.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht der Vorrichtung, Fig. 2 einen senkrechten Mittelschnitt durch die Vorrichtung, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 und 5 Ausführungsformen der Fitzglieder, Fig. 6 einen Querschnitt durch aufeinanderfolgende abgebundene Gebinde mit Schneidevorrichtung, Fig. 7 eine dazugehörige Oberansicht, Fig. 8 eine schaubildliche Ansicht einer Vorrichtung, zum Verbringen des Verbindungsfadens in die Schnittstelle, Fig. 9 eine Draufsicht auf die Haspeltrommel.
Die Haspelvorrichtung besteht aus einem als Gehäuse ausgebildeten Stator 1 (Fig. 1 und 2) einer undrehbar dazu gehaltenen Haspeltrommel 2 und einem zwischen beiden angeordneten Rotor 3. Der Rotor 3 ist durch zwei Kugellagerringe 4 (Fig. 2) in dem Stator 1 drehbar gelagert und in diesem ist die Trommel 2 mittels ihres Lagerendes 5 durch Kugellagerringe 6 drehbar gelagert. Der Rotor 3 trägt den Fadenführer 7.
Diesem wird der Faden 8 von einer Spule 9 od. dgl. zugeleitet, die an einem mit dem Stator 1 verbundenen Halter gelagert ist. Der Faden 8 geht durch die Bohrung 11 des Fadenführers 7 hinduch und bei der Drehung des Rotors 3 wickelt er sich auf die Aufwickelstelle 12 der Haspeltrommel 2 auf, wobei nach jeder Wicklung eines Gebindes 13 eine Verschiebung sämtlicher gewickelter Gebinde nach dem Austragsende 14 der Haspeltrommel zu erfolgt.
Zum Festhalten der Haspeltrommel 2 in einer gegenüber dem Stator 1 undrehbaren Lage können verschiedene Mittel benutzt werden, z. B. magnetische Kräfte. Zweckmässig wird die Festhaltung mechanisch durch ein Umlaufrädergetriebe bewirkt, das bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform aus einer an dem Rotor in radialer Richtung gelagerten Welle 15 besteht, die an dem inneren Ende mit einem Kegelrad 16 in einem Kegelradkranz 17 der Haspeltrommel und an ihrem äusseren Ende mit einem Kegelrad 18 in einen Kegelradkranz 19 des Stators eingreift.
Wenn sich die Durchmesser der Kegelräder 16 und 18 wie die Durchmesser der Kegelradkränze 17 und 19 verhalten, wälzen sich bei Drehung des Rotors 3 die Zahnräder auf ihren Kegelkränzen übereinstimmend so ab, dass eine gegenseitige Drehbewegung zwischen dem Stator und der Haspeltrommel nicht stattfindet und letztere dadurch undrehbar gegenüber dem Stator gehalten wird. Für den gleichen Zweck können andere Umlaufrädergetriebe, z. B. Stirn- radgetriebe mit gleichen Übersetzungsverhältnissen verwendet werden.
Der Antrieb des Rotors 3 erfolgt über eine Keilriemennut 21, welche zwischen den Kugel-
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(Fig. 1) und eines Motors 23, welcher in oder an dem Stator 1 angeordnet ist.
Die Haspeltrommel 2 weist an der Aufwickelstelle 12 kreisrunden Querschnitt auf, so dass bei gleichmässiger Umdrehung der Trommel die Fadengeschwindigkeit stets die gleiche bleibt und dadurch höchste Aufwickelgeschwindigkei- ten erzielt werden können.
Nach dem Austragsende 14 zu geht der kreisrunde Querschnitt in einen länglichen Querschnitt über, wobei jedoch dafür gesorgt ist, dass die Umfangslänge der Trommel in allen senkrechten Querschnitten die gleiche bleibt, um die Gebinde bei ihrer Wanderung über die Haspeltrommel gestrafft zu halten. Um die Bewegung der Gebinde nach dem Austragsende zu erleichtern, kann die Umfangslänge der Trommel um ein weniges gegen das Austragsende zu abnehmen.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, wird die Trommel im länglichen Teil ihres Querschnittes durch längs gerichtete Gleitplatten 24 (Fig. 3) gebildet, welche an dem Lagerkopf 5 der Trommel befestigt sind und durch Querarme 25 gegeneinander versteift sind. Zwischen den Gleitplatten sind freie Zwischenräume 26 (Fig. 3) gelassen, welche zur Unterbringung der noch zu beschreibenden Mittel zum Abbinden, Zertrennen und zum Befördern der Gebinde nach dem Austragsende 14 zu dienen.
Die Bewegung der Gebinde in Richtung auf das Austragsende erfolgt durch endlose Tragbänder 27, welche über Rollen 28 laufen und mit ihren äusseren Teilen den Trommelumfang begrenzen, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, derart, dass auch in der Aufwickelzone 12 der Haspeltrommel die Gebinde unmittelbar auch auf die Tragbänder aufgewickelt werden.
Werden die Tragbänder mit ihren äusseren Teilen in Richtung der Pfeile 29 (Fig. 2) bewegt, so werden sämtliche Gebinde nach dem Austragsende 14 zu mitbewegt. Der Antrieb der Tragbänder erfolgt absatzweise um Gebindebreite zusätzlich der Breite der Zwischenräume zwischen den einzelnen Gebinden. Hiezu kann ein in dem Lagerkopf 5 der Trommel angeordnetes Getriebe dienen, das durch die Drehung des Rotors 3 in Tätigkeit gesetzt wird. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird der Antrieb der Tragbänder 27 durch einen in der Haspeltrommel angeordneten Elektromagneten 31 (Fig. 2) vorgenommen, dessen Solenoid eine Zahnstange 32 verschiebt, welche mit Zahnrädern 33 in Eingriff steht, die über Freilaufgetriebe 34 die in dem Lagerkopf 5 der Haspeltrommel gelagerten Tragrollen 28 in der einen Drehrichtung mitnehmen.
Bei dem durch Federkraft erfolgenden Rückgang der Zahnstange 32 bleiben diese Teile dank des Freilaufgetriebes unbeeinflusst. Beim Wickeln jedes Gebindes oder Stranges muss der aufzuwickelnde Faden innerhalb der Gebindebreite oder Strangbreite
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in Richtung der Trommelachse hin-und herbe- wegt werden. Dies könnte durch entsprechende
Hin- und Herbewegung der Tragbänder 27 bzw. der ganzen Haspeltrommel bewirkt werden. Bei der dargestellten Ausführungsform (Fig. 2) ist zu diesem Zweck der Fadenführer 7 längsbeweg- lich in dem Rotor 3 gelagert.
Er greift mit einem
Fortsatz 35 in eine Kurvennut 36 eines um den
Lagerkopf 5 der Haspeltrommel drehbar ge- lagerten Ringes 37 ein, welcher innen einen
Zahnkranz 38 trägt, der mit einem Zahnrad 39 in Eingriff steht, das in einer Bohrung 41 des
Lagerkopfes 5 drehbar gelagert ist und dessen Wellenzapfen mit dem Rotor 3 in geeigneter Weise auf Drehung verbunden ist. Diese Ver- bindung erfolgt dadurch, dass eine Verlängerung 42 der Welle 15 in einen Schlitz 43 des Wellen- stumpfes des Zahnrades 39 eingreift. Wird der Rotor 3 in Drehung versetzt, so wird auch das Zahnrad 39 mitgedreht, wodurch dank der Kurvennut 36 der Fadenführer 7 hin-und herbewegt wird.
Das selbsttätige Abbinden der einzelnen Gebinde 13 oder Stränge erfolgt durch Einrichtung- gen 44 (Fig. 3), welche in den Zwischenräumen 26 zwischen Gleitplatten 24 am Umfang der Haspeltrommel angeordnet sind. Mindestens müssen zwei solche gegenüberliegende Einrichtungen 44 vorgesehen sein. Zweckmässig ist es jedoch, mehr als zwei Abbindeeinrichtungen zu verwenden, um das gegenseitige Verschlingen der Windungen der Gebinde bzw. Stränge soweit wie möglich zu verhindern. Fig. 3 zeigt eine Anordnung, bei welcher sowohl in der Mitte der Breitseite wie auch in der Mitte der Schmalseite der Haspeltrommel, im ganzen also vier Abbindeeinrichtungen vorgesehen sind.
Zweckmässig wird bei diesen Abbindevorrichtungen ein inneres und ein äusseres Fitzglied in Gestalt eines Fadens, Streifens od. dgl. verwendet, die nach Art des Unter- und Obergarnes einer Nähmaschine zwischen den einzelnen Gebinden miteinander vernäht oder verknüpft werden können. Die inneren Fitzglieder 45 (Fig. 2) laufen von in der Haspeltrommel gelagerten Vorratstrommehn 46 ab und werden über Umlenkrollen 47 dem Innenumfang der Gebinde zugeführt. Die äusseren Fitzglieder 48 laufen von Vorratstrommeln 42 ab, welche an über einen Teil der Länge der Haspeltrommel sich erstreckenden Auslegerarmen 51 des Stators 1 gelagert sind. Umlenkrollen sind hier nicht erforderlich.
Die Umlenkrollen 47 bei den inneren Fitzgliedern haben den Zweck, die Vorratstrommeln 46 an das vordere Ende der Haspeltrommel zu verlegen, um sie dort leichter nachfüllen oder auswechseln zu können.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die unteren und oberen Fitzglieder zwischen den Gebinden miteinander durch Schwei- ssung verbunden. Zu diesem Zweck bestehen sie ganz oder zum Teil aus einem kalt oder warm schweissfähigem Kunststoff und die Schweissung wird durch entsprechende gegebenenfalls erwärmte Druckstempel vorgenommen.
Die Fitzglieder 45, 48 haben die Form von schmalen Streifen 52 (Fig. 7). Um ein Anhaften oder Bilden von Tropfen der Färbeflüssigkeit beim oder nach dem Färben zu verhindern, sind sie, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt, aus dünnen Kunststoffäden locker gewebt. Dieses lockere Gewebe wird mit einem Versteifungsmittel z. B. in Form von Stärke od. dgl. versehen, das sich bei Verbringen der abgebundenen Stränge in die Flotte in dieser auflöst, so dass die genannte Tropfenbildung nach Herausnahme der Stränge aus der Flotte nicht eintreten kann. Durch die Versteifung wird erreicht, dass die Fitzglieder an der Haspelvorrichtung genau und sicher gefördert und gehandhabt werden können.
Die Verschweissung erfolgt nun mittels an den Auslegerarmen 51 gelagerter Stempel 53 (Fig. 2), welche mit in der Haspeltrommel angeordneten Gegenstempeln 54 zusammenarbeiten und im geeigneten Moment mechanisch oder elektromagnetisch betätigt und gegebenenfalls auch elektrisch geheizt werden. Nach jedesmaliger, absatzweiser Bewegung der Tragbänder durch die Zahnstange 32 erfolgt zwischen den einzelnen Gebinden oder Strängen 13 das Anpressen der Stempel 53 an die Gegenstempel 54 und dadurch die Verschweissung der inneren mit den äusseren Fitzgliedern 45, 48 zu den Streifen 52, so dass die Gebinde oder Stränge gegeneinander abgebunden sind. Vgl. Fig. 6.
Um die Gebinde strangweise unterteilt von der Haspeltrommel auszutragen, sind im Bereich jedes Fitzstreifens 52 besondere Messer 55 (Fig. 1, 2) vorgesehen, die in den Auslegerarmen 51 gelagert sind und mit in der Haspeltrommel angeordneten Gegenmessern 56 (Fig. 2) zusammenarbeiten.
Mit der Pressbewegung der Schweissstempel 53 können gleichzeitig auch die Messer 55 betätigt werden. Bei der folgenden absatzweisen Bewegung der Tragbänder wird der abgeschnittene Strang von der Haspeltrommel selbsttätig ausgetragen.
Ausser den Fitzstreifen 52 muss in jeder Trennstelle für die Stränge auch der die beiden benachbarten Gebinde miteinander verbindende Verbindungsfaden 57 (Fig. 7) durchschnitten werden. Ist die dafür vorgesehene Schneidvorrichtung an einer bestimmten Stelle des Umfanges der Haspeltrommel angeordnet, so muss dafür gesorgt werden, dass der Verbindungsfaden im Zeitpunkt der Messerbewegung an diese Stelle gelangt ist. Ferner ist es erwünscht, die durchgeschnittenen Enden des Verbindungsfadens an ihren Strängen in geeigneter Weise zu befestigen, damit sie nicht lose an den Strängen hängen. Die letztgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Verbindungsfaden mit einem der Fitzstreifen an der zur strangweisen
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darstellt.
Die Fanggabel 67 ist an einem der Auslegerarme 51 (Fig. 1) verschiebbar gelagert und steht unter dem Einfluss eines Elektromagneten 68 (Fig. 9), durch welchen sie entsprechend der im Sinne des Pfeiles 29 erfolgenden Wanderung der gewickelten Gebinde bewegt wird. Dabei wird das Verbindungsstück 57 zwischen die anlaufenden inneren und äusseren Fitzglieder 45,48 gebracht und zwischen die zugehörigen Schweissstempel 53,54 (Fig. 2) bewegt. Durch letztere wird bei der Verschweissung der beiden Fitzglieder der Verbindungsfaden 57 mitverschweisst. Ist dies geschehen, so kann die Fanggabel 67 durch Zurückbewegung von dem Faden 8 gelöst werden.
Wenn die betreffende Schweissstelle dann bei der Weiterbewegung der Gebinde im Sinne des Pfeiles 29 an die zugehörige Schneidvorrichtung 55 (Fig. 9) gelangt, wird sie ebenfalls in der in Fig. 7 angedeuteten Art zerschnitten, so dass auch hier der Verbindungsfaden 67 mit durchschnitten wird, und dessen Enden an den Enden des Fitzstreifens 52 befestigt bleiben.
Die Bewegungen des Nadelhakens 64 bzw. der Fanggabel 67, welche erforderlich sind, um den anlaufenden Garnfaden 8 aufzunehmen, können auch dadurch erübrigt werden, dass der Fadenführer 7, wie in Fig. 9 angedeutet, um eine Achse 69 schwenkbar gelagert ist und durch einen Elektromagneten 71 beeinflusst wird. Beim Vorbeigehen an dem Nadelhaken bzw. der Fanggabel wird dem Fadenführer 7 eine Schwenkung nach aussen erteilt, wodurch der Faden auf den Nadelhaken bzw. die Fanggabel 67 gelegt wird. Dem Nadelhaken bzw. der Fanggabel bleibt dann nur noch die Aufgabe, den Faden in der geschilderten Weise vor-bzw. zurückzubewegen.
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