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Schaldecke Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaldecke, bestehend
aus einer bewehrten Betonplatte und oberseitigen Verstärkungsrippen oder -trägern
sowie Einrichtungen zur Aufnahme der Schubkräfte zwischen der Schaldecke und dem
darauf zu fertigenden Ortbeton.
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Schaldecken sind vorqefertigte Bauteile, die ein wesentlich geringeres
Gewicht als eine vollständig vorqefertiqte Decke haben. Sie können daher mit gerinaerem
Aufwand montiert werden Die vollständiqe Decke wird darauf in Ortheton gegossen.
Die Schaldecke enthält bereits die vollständiqe Bewehrung der zu fertiqenden Decke
oder jedenfalls einen wesentlichen veil dieser Pewehrung Zur Schaffung eines einwandfreien
Verbandes zwischen der Schubdecke und dem Ortbeton sind Einrichtunsen zur rthertracung
der Schubkräfte an der Verbindungsfuge erforderlich. Wenn zur oberseitigen Verstärkung
der Platte Filigranträqer verwendet werden, so wird in manchen Fällen ausreichende
Schubverbindung durch die Diagonalen dieser Trager hewirkt. ITäufig ist es aher
statt dessen oder zusatzlich erforderlich, in der Schaldecke zusätzliche Eisen vorzusehen,
die die Oberfläche der Petonplatte durchstoßen und in der fertigen Decke eine zusätzliche
Schubsicherung bilden.
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Zwar sind die bekannten Schaldecken wesentlich leichter als vollständig
vorgefertigte Decken; ihr Gewicht ist
aber trotzdem noch so groß,
daß sie mit leichten Baustellenkranen nicht manipuliert werden können.
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Einer weiteren C,ewichtsverminderunq scheinen aber insofern Grenzen
qesetzt zu sein, als die in der Betonplatte der Schaldecke befindliche Bewehrung
sowohl von der U-nterseite als auch von der Oberseite einen bestimmten Mindestabstand
hahen muß. Die Mindestdicke der Betonplatte wird somit durch die Summe dieser Mindestabstände
und die Dicke der Pewehrung bestimmt. Sie beträgt normalerweise 4 his 5 cm. Dabei
schien das Erfordernis von mitteln zur Erhöhung der Schubsicherheit in der Verhindungsfuge
dem Wunsch nach weiterer Verminderunq des Flächengewichts der Schaldecke zu widersprechen,
da diese Mittel als zusätzliche Einrichtungen an der Oberfläche der Schaldecke vorgesehen
werden muß. "Bewehrte Verzahnungen", wie sie in DIN 1o45 Abschnitt 19.4 als SchuEsicherung
genannt sind1 kamen jedenfalls nicht in Frage, da sie einen noch stärkeren gewichtserhöhenden
Einfluß haben würden als die für solche Zwecke im Gebrauch befindlichen zusätzlichen
Eisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaldecke
der
einqangs genannten Art zu schaffen, die einerseits eine bessere Schubsicherung an
der Verbindungsfuqe zwischen Schaldecke und Ortbeton besitzt und andererseits ein
geringeres Gewicht als bekannte Schaldecken hat.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Betonplatte in
den bewehrungsfreien Bereichen oberseitige Cinhuchtungen enthalt. Diese Einbuchtungen
oder Aussparungen lassen die Plattenbereiche, in denen sich die Bewehrungen befinden,
als Rippen an der Oberseite der Platte in Erscheinung treten. Diese Bereiche werden
damit zu den bewehrten Verzahnungen" gemäß DIN, ohne daß es dazu gewichtserhöhender,
zusätzlicher Einrichtunqen auf der Oberseite der Platte bedürfte. Die Bewehrungen
erhalten überraschend eine Doppelfunktion, da sie nicht nur zur Stabilisierung der
Decke, sondern auch noch als die in der Norm genannte Bewehrung der Verzahnung verwendet
werden. Die Mindestabstände der Bewehrungen von der Unter- bzw. Oberseite der Betonplatte
werden dadurch nicht beeinflußt, da sich die Dickenverringerung lediglich zwischen
den die Bewehrung enthaltenden Bereichen auswirkt.
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Die erfindungsgemäß erreichbare Gewichtseinsparung ist erheblich,
da es ohne weiteres möglich ist, in den bewehrungsfreien Bereichen die Dicke der
Betonplatte auf weniger als die Hälfte zu reduzieren. In vielen Fällen geniigt es,
in diesen Bereichen eine Betonschicht von der Dicke eines Zentimeters zu belassen.
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Die Festiqkeit der Schaldecke wird dadurch nicht beeinträchtigt, weil
diese ohnehin im wesentlichen von den die Bewehrung enthaltenden Bereichen gewährt
wird. Die Erfindung löst somit durch einunddieselbe Maßnahme zwei einander scheinbar
widersprechende Aufgaben, nämlich die der Schubsicherung und die der Gewichtsverminderung.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß es
leichter ist, Aussparungen und Durchbrüche in der Decke vorzusehen, weil die Dicke
stellenweise wesentlich geringer ist als bei üblichen Schaldecken und weil die die
Bewehrung enthaltenden Bereiche ohne weiteres sichtbar sind, so daß man von vornherein
die unbewehrten Bereiche für die Durchbrüche und Aussparungen auswählen kann. Im
Gegensatz zu bekannten Schaldecken ist es daher nicht erforderlich, die Aussparungen
und
Durchbrüche bei der Fertigung der Schaldecke bereits zu berücksichtigen.
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Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Schaldecke
und Fig 2 das Schema eines Herstellungsverfahrens.
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Fig.1 veranschaulicht, daß die Betonplatte erfindungsgemäß aufgelöst
ist in eine Vielzahl von Rippen 1 und dazwischenlieqende vertiefte Felder 2. Die
Unterfläche 3 der Platte ist glatt wie bei den bekannten.
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Die Rippen 1 folgen dem dem durch die jeweils verwendete Bewehrungsmasse
vorgegebenen Raster. Mit anderen Worten verlaufen sie entsprechend der verwendeten
Matte weiter oder dichter. Dem gegenüber ist die Höhe der Rippen im wesentlichen
unabhängig davon.
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Typische Maße sind in der folgenden Tabelle aufgetraqen. Dabei hedeuten
a Gitterweite der Bewehrungsmatte in der hetrachteten Schnittrichtung h Breite der
Vertiefung 2 am Grund c Kopfbreite der Rippen d Dicke der Platte im Bereich der
Vertiefungen e Dicke der Platte im Bereich der Rippen g Gewicht der mit Vertiefungen
versehenen Platte im Verhältnis zu einer vertiefungsfreien Platte (etwa).
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a b c d e g 50 20 20 13 50 o,8 loo 60 20 13 50 o,6 150 11o 20 13
50 o,5 25o 210 20 13 50 o,4 Man sieht daraus, daß die Gewichtsverminderung beträchtlich
ist, und zwar praktisch ohne Festigkeitseinbuße.
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Die relative Festigkeit der Schaldecke gegenüber den bei der Manipulation
auftretenden Kräften ist daher größer als die einer herkömmlichen Schaldecke.
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Bei 4 ist angedeutet, daß die erfindungsgemäße Schaldecke in herkömmlicher
Weise mit Filigranträgern versehen sein kann, währendbei 5 eine eingeformte und
bewehrte Retonrippe angedeutet ist, die, wie bekannt, alternativ zu einem Filigranträger
verwendet werden kann. Die Anwendung der Erfindung kann im Zusammenhang mit der
Verwendung von Betonrippen 5 anstelle von Filigranträgern 4 besonders vorteilhaft
sein, da sich für die Formung der großen Betonrippe 5 und der erfindungsgemäßen
kleinen Betonrippen 1 dieselben Verfahren anbieten.
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Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vertiefungen in
den bewehrungsfreien Bereichen der Platte ist in Fig. 2 angedeutet. Eine mit Erhöhungen
6 versehene Walze 7 wird relativ zu einer Unterlage 8, -auf der die zu formende
Platte 9 liegt, bewegt und dabei gedreht, wobei die Vorsprünge 6 in den noch plastischen
Reton die gewünschten Vertiefungen 2 eindrücken. Selbstverständlich wäre es stattdessen
auch möglich, die Vertiefungen durch von oben (Fig.l) einwirkende Formplatten zu
erzeugen.
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Ein weiteres sehr vorbilhaftes Herstellungsverfahren liegt in der
Anwendung von Schalungsbatterien, wobei jede einzelne Schalung auf einer Seite zur
Bildung der Oberseite einer Schaldecke profiliert und auf der anderen Seite zur
Bildung der Unterseite einer anderen Schaldecke glatt ist. In alim Fällen ist es
zweckmäßig, die Formvorsprünge, die zur Bildung der Vertiefungen 2 verwendet werden,
so variabel zu gestalten, daß sie für unterschiedliche Abmessungen der Bewehrungsmatten
ausgetauscht werden können.