DE242622C - - Google Patents
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Classifications
-
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- Health & Medical Sciences (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVI 242622-KLASSE 30 Av GRUPPE
Medikamente.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1910 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Inhalator, welcher in die Nasenlöcher eingeführt
wird und leicht verflüchtigende Stoffe enthält.
r Es sind bereits Inhalatoren bekannt, welche
aus einem federnden Steg bestehen, dessen beide Enden sich gegen die beiden Wände
des Nasensteges legen und mit Hilfe von federnden Zungen tablettenförmige Medikamen
te tragen. Um auch pulverförmige oder körnige Stoffe oder mit einer Flüssigkeit getränkte
Stoffe mittels eines Inhalators in die Nase einführen zu können, hat man auch bereits vorgeschlagen, an dem Ende eines
solchen federnden Steges mittels Scharnieren becherförmige, durchbohrte Scheiben zu befestigen
und durch Zungen in der geschlossenen Lage festzuhalten und die Medikamente durch Einlegen, in die beiden so gebildeten
Behälter innerhalb der Nase zu verflüchtigen. Der Vorzug des neuen Inhalators besteht
demgegenüber hauptsächlich in seiner Einfachheit, da er aus einem einzigen Stück besteht,
obgleich er sich sowohl aus den die beiden Seiten des Nasensteges bildenden federnden
Stegen wie auch aus zwei Behältern zusammensetzt. Nach der Erfindung besteht der
ganze Inhalator aus einem Streifen aus federndem Material, welcher vier scheibenförmige
Verbreiterungen besitzt. An den beiden Enden eines jeden solchen Streifens liegen zwei derartige
Scheiben, welche durch schmale Stege mit zwei anderen Scheiben verbunden sind,
die ihrerseits durch eine etwas längere Brücke miteinander in Verbindung stehen. Durch
Umbiegen der beiden schmalen Stege bilden zwei benachbarte Scheiben an den beiden Enden
eines jeden solchen Streifens einen Behälter, nachdem vorher die Scheibe in der
erforderlichen Weise ausgebaucht und durchlocht oder am Rand genutet wurde. Die mittlere Brücke wird in der Weise umgebogen,
daß ihre beiden parallelen Enden sich wieder gegen den Nasensteg legen.
Will man einen solchen Inhalator mit dem gewünschten Stoff füllen, so brauchen die
beiden federnd zusammengehaltenen Scheiben an den beiden Enden der Vorrichtung etwas
zurückgeschwungen zu werden, um das Medikament in den von diesen beiden Scheiben
gebildeten Behälter einzulegen, worauf durch die Federwirkung des Verbindungssteges die
eine Scheibe zur anderen wieder zurückschwingt.
In den Ausführungsbeispielen der Zeichnung ist Fig. ι eine Draufsicht auf den Streifen,
aus welchem die Vorrichtung hergestellt wird, Fig. ι a eine perspektivische Ansicht des halbfertigen und Fig. 2 eine solche des fertigen
Inhalators. Fig. 3 ist eine Seitenansicht, Fig. 4 ein senkrechter Schnitt nach Linie a-b der
Fig. 3, Fig. 5 eine Seitenansicht des in die Nase eingesetzten Apparates, Fig. 6 ein senkrechter
Schnitt, Fig. 7 eine Ansicht von unten des eingesetzten Apparates, ttnd Fig. 8 bis 10
sind geänderte Ausführungsbeispiele.
Ein Streifen, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, wird aus einer Scheibe oder Platte aus-
gestanzt oder ausgeschnitten. Dieser Streifen besteht aus zwei vollen Scheiben oder Platten
i, welche durch eine Brücke 2 verbunden sind, und zwei durchbohrten Scheiben 3, welche
mit den vollen Scheiben durch kurze' Stege oder Zwischenglieder 4 verbunden sind. Alle
diese Teile liegen in Reihe miteinander und in derselben Ebene, und ein wichtiger Teil
der Erfindung besteht darin, daß sie alle zusammen aus einem Stück hergestellt sind.
Die Durchbohrung der Scheiben 3 kann gleichzeitig mit dem Ausstanzen des Streifens
erfolgen. Zweckmäßig werden "die Scheiben 1 und 3 gleichzeitig in eine konkav-konvexe
Form gepreßt. Entweder besitzen sowohl die Scheiben 1 wie auch 3 oder nur eins dieser ·
Paare diesen oder ähnlich gekrümmten Querschnitt, so daß sie die beiden Seiten der Behälter
oder Kästchen bilden, welche durch die Brücke 2 miteinander verbunden sind. Der fertige Inhalator wird von Hand oder sonstwie
in die fertige Form umgebogen, was in der folgenden Weise geschehen kann.
Zunächst wird die Brücke 2 herumgebogen, so daß die Außenflächen der Scheiben 1 bzw. 3
einander gegenüber liegen, wie in Fig. ia dargestellt.
Darauf werden die Stangen 4 so umgebogen, daß die durchlöcherten Scheiben 3 abwärts und auswärts gebracht werden, wie
in Fig. ι a durch die Pfeile angedeutet, bis sie mit ihren vollen Scheiben 1 in gleicher
Ebene liegen, wie in Fig. 2 und 4 dargestellt ist. Oder man kann auch die beiden Scheiben
ι und 3 zunächst nebeneinander bringen und dann die Brücke 2 herumbiegen. Auf
beide Weisen wird der Inhalator aus den ausgestanzten Streifen in einfachster Weise hergestellt,
welcher dann zwei Behälter 5 besitzt, die einander gegenüber liegen und durch die
Brücke 2 miteinander verbunden sind und von denen jeder eine nicht durchbohrte Seite 1
und eine durchbohrte Seite 3 besitzt.
Wichtig ist, daß die beiden durchbohrten Scheiben 3 auf der Außenseite sich befinden,
während die vollen Seiten 1 auf der Innenseite liegen und daher den Nasensteg erfassen
und die Schleimhäute des letzteren gegen die flüchtigen Stoffe innerhalb der Behälter
schützen.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, bilden die konkaven Scheiben 1 und 3, wenn sie mit ihren
konkaven Flächen aneinander gebracht werden, Behälter oder Gehäuse von mehr oder
minder flacher Gestalt, und diese Behälter 5 können mit Watte, Schwamm oder irgendeinem
anderen Kissen aus absorbierendem Material gefüllt werden, welches mit flüssigem,
leicht verflüchtigendem Stoff getränkt ist. Anstatt des Wattepfropfens 6 können die
Behälter 5 auch ein festes oder halbfestes flüchtiges Medikament enthalten, und die Bohrungen
öder die Einkerbungen 7 in den Scheiben 3 können in bezug auf Größe und Form
beliebig geändert werden. Die Durchbohrungen nach Fig. 1, 8 und 9 eignen sich besonders
für ein flüssiges Medikament, welches auf irgendein Kissen o. dgl. gegossen ist, während
die Rippen 7 nach Fig. 10 sich besser für einen Behälter mit festem Inhalt eignen.
Diese Rippen sind durch Nuten im Umfang der Scheiben gebildet, und wenn diese Ausführung
angewendet wird, können' die Durchbohrungen in den Scheiben fortgelassen werden,
da die in die Nase eintretende Luft zwischen den Rippen hindurchstreicht und
mit dem Medikament in den Behältern in Berührung kommt.
Die Gestalt der Behälter 5 kann durch ein entsprechendes Ausstanzen der Scheiben 1
und 3 beliebig geändert, also beispielsweise elliptisch gemacht werden, wie in Fig. 9 dargestellt.
Die beiden Seiten 1 und 3 eines jeden Behälters
werden zweckmäßig durch die federnden Eigenschaften oder Steifheit der Verbindungsstangen
4 zusammengehalten. Ein aus festem Stoff bestehendes Medikament kann in den Behälter eingesetzt werden^ indem man
die durchbohrte Scheibe 3 von der vollen Scheibe 1 abhebt, worauf sie sich wieder
durch die Federung der Stege 4 selbsttätig schließen. . .
Erforderlichenfalls kann die Außenscheibe 3 an der Innenscheibe durch irgendein Klebemittel
o. dgl. fest angebracht sein, in welchem Falle das flüssige Medikament auf das eingeschlossene
Kissen 6 durch die öffnungen 7 hindurch tropfenweise aufgegossen wird.
Bei seiner Verwendung wird der Inhalator in die Nase geschoben, so daß jeder Behäl-100
ter 5 sich in je einem Nasenloch 8 befindet (Fig. 6 und 7). Der Apparat wird hierbei
durch die Brücke 2 in seiner Lage festgehalten, die wie eine Feder wirkt und - die inneren
vollen Scheiben 1 leicht gegen die Wände des Nasensteges 9 drückt, wobei dieser Druck so
schwach ist, daß der Patient keine unangenehme Wirkung hiervon spürt.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, berühren nur die inneren, nicht durchbohrten Seiten der
Behälter den Nasensteg, und sie verhindern nicht nur, daß der Nasenknorpel in keiner
Weise von dem Medikament gereizt oder beschädigt wird, sondern sie wirken auch als
Wärmeleiter zwischen der Nase und dem flüchtigen Stoff in dem Behälter 5 und erleichtern
so die Verflüchtigung des Medikamentes, welche durch die durchbohrten äußeren Seiten
3 hindurch erfolgt (Fig. 6 und 7).
■■ Nach Einführung des Inhalators in die Nase bleibt ein Weg 10 in jedem Nasenloch 8 für die Atmung frei. Wenn die eingeatmete Luft,
■■ Nach Einführung des Inhalators in die Nase bleibt ein Weg 10 in jedem Nasenloch 8 für die Atmung frei. Wenn die eingeatmete Luft,
wie in Fig. 6 durch Pfeile angedeutet, durch diese Bahn io hindurchstreicht, wird sie mit
den Dämpfen des in den Behältern befindlichen Medikamentes angereichert. Das Freibleiben
dieser Bahn ist sehr wichtig, denn wenn der Apparat die Nase ausfüllt, wird die Verflüchtigung verzögert, und. beim Verstopfen
der Nase kann ein solcher Apparat nur mangelhaft wirksam sein.
ίο Als Material für den Inhalator eignet sich
am besten Zelluloid, natürlich kann man auch ein Edelmetall, wie Gold oder Silber, dazu
nehmen.
Eine etwas geänderte Ausführung der Einrichtung kann man durch Fortlassen eines
Behälters erhalten, so daß der Inhalator aus einem Behälter für nur ein Nasenloch besteht.
In diesem Falle würde die Brücke 2' gegen die eine Seite des Nasensteges drücken und
ao der eine "Behälter gegen die andere Seite.
Während die leitende Fläche 1 des Behälters in den Zeichnungen als konvex dargestellt
ist, kann sie auch mehr oder weniger eben sein, so daß eine möglichst große Erwärmungs-
und Leitfläche mit dem warmen Nasenknorpel in Berührung steht. Der Zweck einer solchen
Form ist, eine möglichst schnelle Verflüchtigung des Medikamentes in dem Behälter zu
erzeugen, was besonders bei Verwendung fester Stoffe zweckmäßig ist.
Der neue Inhalator ist besonders für feste Medikamente geeignet, da diese darin bis zum
letzten Teilchen festgehalten werden und die Behälter unten nicht offen sind, wie es sonst
gewöhnlich der Fall ist. Auch wenn der feste Stoff zum größten Teil verdampft ist, können
also die Reste nicht herausfallen, was besonders dann wichtig ist, wenn der Inhalator
während der Nacht in der Nase gehalten werden soll. Bei Verwendung fester Stoffe braucht
die Wand 1 nicht unbedingt geschlossen zu sein, vielmehr kann sie auch fein durchbohrt
sein, da die festen Teilchen durch diese kleinen Löcher nicht herausfallen können.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Inhalator zum Einsetzen in die Nase mit zwei durchbohrten oder am Rande genuteten und ausgebogenen Behältern für die einzuatmenden Medikamente, dadurch gekennzeichnet, daß der Inhalator aus einem federnden Streifen mit vier scheibenförmigen Verbreiterungen besteht, von denen zwei Scheiben (3) an den beiden Enden liegen und durch schmale Stege (4) mit den beiden anderen Scheiben (1) verbunden sind, die ihrerseits durch eine Brücke (2) miteinander in Verbindung stehen, so daß durch Umbiegen der federnden Stege und der federnden Brücke ein aus einem Stück bestehender Inhalator mit zwei Behältern gebildet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
Publications (1)
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