DE3637319A1 - Riechstoffkomposition - Google Patents
RiechstoffkompositionInfo
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Description
Ätherische Öle etc. werden in flüssiger Form in Flaschen
gehandelt. Die Flaschen kann der Verbraucher nicht jeder
zeit und überall bei sich tragen und benutzen. Sie sind
zerbrechlich, die Flüssigkeit kann auslaufen, Entnahme und
Anwendung sind umständlich und riskant, vor allem durch
Überdosierung. Das Hauptproblem ist jedoch die Anwendung:
sie geschieht entweder bequem und dabei riskant oder risiko
los und dabei unbequem.
Die orale und die perkutane Anwendung ist bequem, aber in
folge der hohen Aggressivität der konzentrierten Stoffe
riskant, die naturgemäße olfaktorische Aufnahme (Inhala
tion) ist risikolos, aber unbequem: Die den Flaschen häufig
beigepackten Inhalationsgläser und Inhalationsmasken können
nur zu Hause benutzt werden.
Folglich werden bislang ätherische Öle etc. nur unregel
mäßig, selten und unter großem Zeitaufwand zu Hause und in
Bädern inhaliert. Mangels regelmäßiger und gleichmäßiger
Dosierung bleibt die homöopathische Wirkung aus. Auch be
steht die Gefahr einer Überdosierung, denn pflanzliche Stof
fe ohne jede Toxizität gibt es nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ätherische Öle,
Essenzen und Pflanzenextrakte als Mittel der Aromatherapie
im Alltag jederzeit und überall in schwacher Dosierung ohne
großen Aufwand verfügbar zu machen. Die Lösung dieser Aufga
be besteht in der Lehre des Anspruchs 1; vorteilhafte
Varianten ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Riechdose macht es möglich, ätherische
Öle etc. risikolos und bequem, d. h. jederzeit und überall
richtig dosiert anzuwenden.
Eine erfindungsgemäße Riechdose entsteht aus drei Komponen
ten: dem Riechstoff, dem Riechstoffträger und dem Riech
stoffbehälter.
Die Voraussetzung zu der Problemlösung Riechdose liegt in
der Anwendung der ätherischen Öle unter Vermittlung eines
festen Richstoffträgers. Ohne Speicherung des flüssigen
Riechstoffs im festen Riechstoffträger wäre eine Riechdose
unwirksam. Die gegenüber der bisherigen zweiteiligen Pro
duktstruktur (Riechstoff und Riechstoffflasche) dreiteilige
Produktstruktur der erfindungsgemäßen Riechdose erlaubt ei
ne jederzeitige Aromaanwendung oder -therapie ohne jeden
besonderen Aufwand in homöopathischen, in jedem Falle aber
nichttoxischen und auch geruchssympathischen Dosen.
Die Rezeptur eines Riechstoffes für einen festen Riechstoff
träger muß nicht nur dem speziellen aromatherapeutischen
Ziel, sondern auch in besonderer Weise dem Umstand Rechnung
tragen, daß die einzelnen Riechstoff-Komponenten verschie
dene Flüchtigkeiten (Siedepunkte) besitzen. Entsprechend
ihrer unterschiedlichen Flüchtigkeiten ist zwischen Kopfno
ten, Herznoten und Fondnoten zu unterscheiden.
Da bislang nur flüssige Riechstoff-Kompositionen bekannt
sind, kam ihrer Wirkung nach sofortiger Entnahme aus der
Flasche und damit den leicht flüchtigen Stoffen, d. h. den
Kopfnoten, die entscheidende Bedeutung zu. Diese leicht
flüchtigen Stoffe sind jedoch bei der Nutzung über einen
festen Riechstoffträger nur von dienender Bedeutung, weil
sie sich nicht dauerhaft speichern lassen.
Die erfindungsgemäße Riechstoff-Komposition geht daher
nicht von den Kopfnoten, sondern von den Fondnoten aus.
Demgemäß sind in der Riechdose solche Riechstoffe geruchs
prägend, die den schwerflüchtigen Fondnoten zuzurechnen
sind. Ihr Haftvermögen im Träger läßt sich erfindungsgemäß
durch hochsiedende Lösungsmittel beispielsweise Benzyl
benzoat verstärken.
Soweit einzelne Stoffe unter spezieller therapeutischer
Zielsetzung flüchtiger wirken sollen, können diese gleich
zeitig an verwandte Fondnoten gebunden und von niedrigsie
denden Lösungsmitteln mobilisiert werden.
So erlaubt ein erfindungsgemäßer Riechstoff den Genuß von
Tabakaroma und Nikotin ohne die gesundheitsschädigenden
Wirkungen von Kondensatablagerungen aus dem Tabakrauch. Die
ser Riechstoff besteht aus einer Komposition von Nikotin
derivaten mit anregenden und kreislaufharmonisierenden Aro
men, bei der der Nikotinanteil ohne Wirkungsverlust gegen
über dem Rauchtabak minimal ist, ohne dem Raucher ein Ent
zugserlebnis aufzubürden. Schließlich wirkt der gefäßveren
genden Wirkung des Nikotins die kontinuierliche Aufnahme in
homöopathischen Dosen entgegen.
Der Trägerstoff besteht erfindungsgemäß aus Alpha-Zell
stoff-Komprimat, geschäumtem Kunststoff (Polypropylene,
Polyamide) oder pyrogener Kieselsäure als bindendem Träger
stoff.
Diese Riechstoffträger werden den Forderungen gerecht, die
sich aus dem Wirkungsziel der Riechstoffrezeptur ergibt;
sie sind geruchs- und geschmacksneutral; gehen keine Verbin
dung mit den Riechstoffen ein, die diese in ihrer Wirkung
verändert und besitzen eine große Speicherkapazität; sie
sind resistent gegenüber den aggressiven ätherischen Ölen.
Dabei hängt die Speicherkapazität von zwei Faktoren ab, dem
Porenvolumen einerseits und der Anzahl der Poren je Kubik
zentimeter, d. h. der Feinporigkeit. Besonders geeignet
sind Trägerstoffe mit einer Speicherkapazität von 40 bis
70% ihres Volumens.
Die Riechstoffträger sind so formbar, daß sie den Innenraum
der Riechdose optimal ausnutzen, ohne aber durch die
Duftaustrittsöffnungen herauszufallen; dies ist mit einer
etwa dem Innenvolumen der Dose entsprechenden Tablette,
mehreren kleinen Tabletten und auch mit Kügelchen möglich.
Weiterhin sind die Riechstoffträger abriebfest, und zwar
sowohl gegenüber der ständigen Bewegung einzelner Träger
teile untereinander, als auch gegenüber den Wandungen des
Riechstoffbehälters. Schließlich ist die Oberfläche der
Riechstoffträger elastisch genug, um bei der Berührung mit
der Innenwandung des Riechstoffbehälters keine Geräusche zu
verursachen.
Der Riechstoff fordert vom Material des Riechstoffbehälters
Resistenz gegen die hohe Aggressivität der ätherischen Öle.
Dem hohen Preis für ätherische Öle, ihrer Flüchtigkeit und
ihrem ökonomischen Gebrauch tragen verschließbare Duftaus
trittsöffnungen sowie dem Riechstoffträger von geringer
Größe Rechnung, denen Gegenöffnungen zur Ventilation gegen
überliegen.
Um die Riechstoff-Moleküle jederzeit und überall blitz
schnell freizugeben, ist der Behälter kleinformatig; er
läßt sich schnell öffnen und schließen. Eine bequeme Hand
habung erlaubt, die Duftaustrittsöffnungen einhändig und
ohne optische Kontrolle zu bedienen. Das ist mit deckungs
gleich positionierbaren Öffnungen in den beiden Rändern
einer oberen und einer unteren Dosenschale möglich, die
sich über eine Schiebeöse verdrehen lassen.
Unter den beiden Handhabungsvarianten - mit Schiebeöse und
mit Bördelrand - erweist sich produktionstechnisch die zwei
te als kostengünstiger. Sie erfordert nicht die Montage
eines dritten Konstruktionselementes zusätzlich zu den bei
den Dosenhälften. Deshalb läßt sich diese Variante als Ein
wegprodukt bei etwa 20% der Kosten der anderen Variante
herstellen.
Die Variante mit der Schiebeöse eignet sich mehr als Nach
füllpackung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Riech
stoffdose,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Riechstoffdose der Fig. 1
in schematischer Darstellung,
Fig. 3 eine als Nachfüllpackung geeignete Riechstoffdose,
Fig. 4 einen Teil der Riechstoffdose der Fig. 3,
Fig. 5 eine andere Anordnung der Schiebeöse an einer
Riechstoffdose nach Fig. 3 sowie
Fig. 6 bis 10 verschiedene Drehbegrenzungen.
Die erfindungsgemäße Riechstoffdose besteht aus einer Kappe
1, die mit ihrem schürzenartigen Rand 2 eine Dosenschale 3
übergreift. Die Kappe 1 und die Dosenschale 3 sind mit
Hilfe eines Bördelrands 4, 5 versteift und weisen jeweils
drei auf gleicher Höhe angeordnete Austrittsöffnungen 6, 7,
8 auf. Diese Austrittsöffnungen sind aus Gründen einer
besseren Ventilation um jeweils 120° gegeneinander versetzt
und liegen sämtlich im Bereich einer umlaufenden Rille 9
der Dosenschale 3, in die eine umlaufende Sicke 10 der
Kappenschürze 2 eingreift. Infolge der Elastizität der Kap
penschürze 2 schnappt die Sicke 10 beim Zusammenstecken der
beiden Dosenteile 1, 3 leicht in die Umfangsrille 9 der
Dosenschale 1 ein.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3, 4 besteht die
Riechstoffdose aus zwei gleichartigen Teilen, d. h. aus ei
ner Dosenschale 11 und einem Dosendeckel 12 jeweils mit
einem zylinderförmigen Randabschnitt 13, 14. Die Randab
schnitte 13, 14 sind konzentrisch zueinander angeordnet und
weisen in gleicher Höhe Austrittsöffnungen 15, 16 auf, die
einander gruppenweise gegenüberliegen, um eine gewisse Quer
ventilation zu ermöglichen.
An dem zylindrischen Randabschnitt 13 der Dosenschale 11
befindet sich eine Schiebeöse 17, deren Fuß 18 sich durch
eine Öffnung 19 im außenliegenden Randabschnitt 14 des Do
sendeckels 12 erstreckt; sie weist eine Öffnung 20 zum Befe
stigen einer nicht dargestellten Haltekette auf.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 befindet sich eine
Schiebeöse 21 an dem außenliegenden zylindrischen Randab
schnitt 14 und weist die Dose eine spezielle Drehbegrenzung
22 auf. Diese Drehbegrenzung besteht aus einem Schlitz 23
im zylindrischen Randabschnitt 13 der Dosenschale 11 sowie
einer in diesen Schlitz eingreifenden Nase 24. In ähnlicher
Weise können nach den Darstellungen in den Fig. 7 bis 10
Anschlagstifte 25 des einen Dosenteils in T-förmige
Schlitze 26 des anderen Dosenteils eingreifen. Die Dreharre
tierungen 22, 25, 26 eignen sich auch für die Riechstoff
dose nach den Fig. 1, 2.
Claims (11)
1. Riechstoffkomposition, gekennzeichnet durch einen po
rösen Trägerstoff und einen Riechstoff, dessen Fond
note gegenüber den anderen Riechstoffkomponenten das
höchste Wirkungsquantum besitzt.
2. Riechstoffkomposition nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine Riechstoffkomponente
durch ein niedrigsiedendes Lösungsmittel mobilisiert
ist.
3. Riechstoffkomposition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Riechstoff mindestens ein Ni
kotinderivat und mindestens ein anregendes und kreis
laufmobilisierendes Aroma enthält.
4. Riechstoffkomposition nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff ein
Porenvolumen von 40 bis 70% besitzt.
5. Riechstoffkomposition nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff aus
Alpha-Zellstoff-Komprimat, geschäumtem Kunststoff oder
pyrogener Kieselsäure besteht.
6. Riechstoffdose für eine Riechstoffkomposition nach den
Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Kappe
(1; 12) und eine Dosenschale (3; 11) sowie auf glei
cher Höhe angeordnete Austrittsöffnungen (6, 7, 8; 15,
16).
7. Riechstoffdose nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß eine Sicke (10) in einer Schürze (2) der Kap
pe (1) in eine umlaufende Rille (9) der Dosenschale
(3) eingreift.
8. Riechstoffdose nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kappe (1) und die Dosenschale (3)
einen Bördelrand (4) aufweisen.
9. Riechstoffdose nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Kappe (11) und die Dosenschale (12) kon
zentrisch zueinander angeordnete Randabschnitte (13,
14) aufweisen.
10. Riechstoffdose nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß eine Schiebeöse (17) am Rand
abschnitt (14; 15) der Kappe (12) oder der Dosenschale
(11) angeordnet ist.
11. Riechstoffdose nach einem der Ansprüche 6 bis 10, ge
kennzeichnet durch eine Drehbegrenzung (22; 25, 26).
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DE (1) | DE3637319A1 (de) |
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