DE3640917A1 - Riechstoffbehaelter - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Riechstoffbehälter mit mindestens einem verschließbaren Durchlaß, durch den der Riechstoff nach außen gelangt.

In der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 36 37 319.2 ist eine Riechstoffkomposition und eine zu deren Aufbewahrung geeignete Riechstoffdose mit einer Kappe und einer Dosenschale sowie auf gleicher Höhe angeordneten Austrittsöffnungen beschrieben. Die betreffende Riechstoff­ kombination besteht aus einem porösen Trägerstoff und einem in den Trägerstoffporen deponierten Riechstoff, dessen Fond­ note gegenüber den anderen Riechstoffkomponenten das höch­ ste Wirkungsquantum besitzt.

Je nach der Beschaffenheit des Trägerstoffs und der Bindung des Riechstoffs an den Trägerstoff kann die je Zeiteinheit freigesetzte Riechstoffmenge sehr unterschiedlich sein. Hinzu kommt, daß die Wirkung mit zunehmendem Alter der Riechstoffkomposition immer mehr abklingt, da sich der Riechstoff von der Oberfläche des Trägers her verbraucht und demzufolge die Diffusionswege zur Trägeroberfläche im­ mer länger werden. Des weiteren ist es bei einer Riechstoff­ dose der vorerwähnten Art schwierig, die Geruchsintensität zu steuern; denn die einzige Möglichkeit für eine dosierte Riechstoffabgabe besteht darin, die Austrittsöffnungen der Riechstoffdose mehr oder weniger weit zu öffnen. Aber selbst wenn dies gelingt, bedarf es besonderer Maßnahmen, um den Öffnungsquerschnitt während der Riechphase und damit die Geruchsintensität konstant zu halten.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Riech­ stoffbehälter zu schaffen, der eine dosierte Riechstoffab­ gabe mit bis zur Erschöpfung des Riechstoffs im wesentli­ chen gleicher und insbesondere während einer Gebrauchsphase nicht abklingender Geruchsintensität zu schaffen.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Riechstoffbehäl­ ter der eingangs erwähnten Art, der erfindungsgemäß mit einem im Einflußbereich einer Heizvorrichtung angeordneten Riechstoffhalter versehen ist, vorzugsweise aus einer Er­ wärmungskammer, einer Brennerkammer, einer Zündkammer und einer Brennstoffkammer besteht. Mit Hilfe der Heizvorrich­ tung gelingt es bei dem vorzugsweise stabförmigen Riech­ stoffbehälter in der Größe etwa eines Taschenfeuerzeugs unter dem Einfluß von Wärme den Riechstoff mit gleichblei­ bender Intensität auch über einen längeren Zeitraum freizu­ setzen. Dabei ist die Heizvorrichtung vorzugsweise unter­ halb eines siebförmigen Riechstoffhalters angeordnet, um den an einem Träger gebundenen Riechstoff durch Strahlung und Konvektion erwärmen zu können.

Das stabförmige Gehäuse kann mit einem Brennstofftank und einem im Bereich eines Brennerventils angeordneten Zünder versehen sein. Dieser Zünder läßt sich auf einfache Weise betätigen, wenn mindestens ein Durchlaß in einer Gehäuse­ kuppe mit einem vorzugsweise eine Schwalbenschwanzführung aufweisenden Schubdeckel verschlossen und dieser Schub­ deckel mit einem Auslöser des Zünders verbunden ist. Gleich­ zeitig kann der Schubdeckel auch mit einem im Tankdeckel angeordneten Ventil verbunden sein, so daß mit der Öffnungs­ bewegung des Schubdeckels gleichzeitig die Zündung betätigt und das Tankventil geöffnet wird.

Im Hinblick auf ein müheloses Nachfüllen kann der Brenn­ stofftank als Nachfüllpackung ausgebildet und in das stab­ förmige Behältergehäuse eingesteckt sein.

Insgesamt ergibt sich auf diese Weise ein Riechstoffbehäl­ ter, der sich ohne Schwierigkeiten in einer Hand halten und mit einem Daumen wie ein Feuerzeug betätigen läßt. Da­ bei wird die Brennerflamme sofort gezündet, wenn sich der Behälterdurchlaß für den Riechstoff öffnet und bleibt so lange eingeschaltet, bis der Schubdeckel die Behälteröff­ nung wieder verschließt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläu­ tert. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch einen Riechstoff­ behälter,

Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1

Fig. 4 eine Draufsicht auf den Riechstoffbehälter und

Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4.

Der Riechstoffbehälter besteht aus einem im Querschnitt rechteckigen Gehäuse 1 mit einer aufgesteckten Kappe 2, in deren Kuppe 3 sich ein Riechstoffdurchlass 4 befindet. Der Riechstoffbehälter ist in vier Kammern, d.h. in eine Erwär­ mungskammer 5, eine Brennkammer 6, eine Zünderkammer 7 und eine Brennstoffkammer 8 gegliedert.

Die Erwärmungskammer 5 ist nach oben hin durch die über ein Gelenk 9 mit der Steckkappe 2 verbundene Kuppe 3 und nach unten hin durch einen Riechstoffhalter 10 in Form eines Öffnungen 11 aufweisenden Siebbodens begrenzt. Auf dem Sieb­ boden 10 ruht ein Riechstoffträger 12 mit inkorporiertem Riechstoff. Die unterhalb des Siebbodens 10 befindliche Brennkammer 6 ist durch einen Zwischenboden 13 mit zwei Öffnungen 14, 15 begrenzt. Unterhalb des Zwischenbodens 13 befindet sich ein eingesteckter Brennstofftank 16 mit einem Brenner 17. Der Brenner 17 durchragt die Zwischenbodenöff­ nung 14 und besitzt ein Ventil 18.

Neben dem Brennstofftank 16 ist ein piezzoelektrischer Zün­ der 19 mit einem Betätigungsstößel 20 und einer den Zündfun­ ken leitenden Fahne 21 angeordnet. Die Fahne 21 durchragt die Zwischenbodenöffnung 15 und endet im Bereich des Bren­ nerventils 18.

Die Behälterkuppe 3 überdeckt einen Schubdeckel 22 mit einem Durchlaß 23 der über ein Gelenk 24 mit einem eine Griffnase 25 aufweisenden Schieber 26 verbunden und in einer Schwalbenschwanzführung 27 geführt ist. Mit dem Schie­ ber 26 ist eine im Gehäuseinnern angeordnete Betätigungsla­ sche 28 über Stifte 29 verbunden. Diese Betätigungslasche 28 weist zwei Ausleger 30, 31 auf. Der Ausleger 30 liegt an der Stirnseite des Zünderstößels 20 an, während der Ausle­ ger 31 den Brenner 17 mit Spiel umschließt und unterhalb des Brennerventils 18 liegt.

Wird der Schieber 26 aus der in Fig. 1 dargestellten Lage nach oben geschoben, dann bewegt sich der Schubdeckel 22 in der Schwalbenschwanzführung 27, bis die beiden Durchlässe 4, 23 zur Deckung kommen. Gleichzeitig bewegt sich die Betätigungslasche 28 nach oben, betätigt mit ihrem Ausleger 30 über den Stößel 20 den Zünder 19 und öffnet mit Hilfe ihres Auslegers 31 das Brennerventil 18, so daß die Brenner­ flamme gezündet wird.

Die aus der Verbrennung resultierende Warmluft gelangt durch die Brennkammer 6 und die Siebbodenöffnungen 11 in die Erwärmungskammer 5. Dabei umspült sie den Riechstoffträ­ ger 12, der in Abhängigkeit von dem Wärmeangebot den Riech­ stoff freigibt. Dieser gelangt durch die beiden sich mehr oder minder deckenden Durchlässe 4, 33 nach außen.

Die Öffnungsweite wird dabei durch die Lage des Schub­ deckels 22 auf der Kuppe 3 bestimmt. Dieser Lage entspricht jeweils eine bestimmte Öffnungsstellung des Ventils 18; denn das Ventil wird durch den Laschenausleger 31 in dem Maße geöffnet, wie sich die beiden Durchlässe 4, 33 über­ decken. Erst wenn sich beide Durchlässe voll überdecken, ist auch das Ventil 18 voll geöffnet und entfaltet der Brenner 17 seine volle Leistung.

Auf diese Weise ermöglicht der erfindungsgemäße Riechstoff­ behälter eine dosierte Riechstoffabgabe, die sofort beendet ist, wenn der Durchlaß 4 durch den Schubdeckel 22 wieder verschlossen und gleichzeitig auch das Ventil 18 wieder geschlossen ist. Je nachdem, in welcher Höhe der Ausleger 31 an der Lasche 28 angeordnet ist, kann das Ventil 18 auch vor dem Schließen des Durchlasses 4 die Brennstoffzufuhr unterbrechen, um einen Druck- und Temperaturstau in der Erwärmungskammer 3 und der Brennkammer 6 zu vermeiden.

Claims (8)

1. Riechstoffbehälter mit mindestens einem verschließba­ ren Durchlaß nach Patentanmeldung P 36 37 319.2, ge­ kennzeichnet durch einen im Einflußbereich einer Heiz­ vorrichtung (17) angeordneten Riechstoffhalter (10, 11).

2. Behälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Erwärmungskammer (5), eine Brennkammer (6), eine Zünd­ kammer (7) und eine Brennstoffkammer (8).

3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Heizvorrichtung (17) unterhalb des Riech­ stoffhalters (10, 11) angeordnet ist.

4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeich­ net durch ein stabförmiges Gehäuse (1) mit einem Brenn­ stofftank (16) und einem im Bereich eines Brennerven­ tils (18) angeordneten Zünder (19, 20, 21).

5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeich­ net durch einen mindestens einen Durchlaß (3) in einer Gehäusekuppe (3) verschließenden Schubdeckel (22) mit einer Schwalbenschwanzführung (27).

6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubdeckel (22) mit einem Auslöser (20) für den Zünder (19) und/oder mit dem Ventil (18) eines im Tankdeckel angeordneten Brenners (17) verbunden ist.

7. Brenner nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Brennstofftank (16) in das Gehäu­ se (1) eingesteckt ist.

8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Riechstoffhalter (10) als Sieb­ boden (10, 11) ausgebildet ist.