DE2425548C3 - Verfahren zur Herstellung eines nichtagglomerierenden Kohleproduktes aus bituminösen Kohleteilchen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines nichtagglomerierenden Kohleproduktes aus bituminösen Kohleteilchen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines nichtagglomerierenden Kohleproduktes aus bituminösen Kohleteilchen durch Erhitzen in mehreren Stufen im Fließbett in zunächst oxidierender Atmosphäre. Durch dieses Behandlungsverfahren werden klassierte Kohlteilchen in vorteilhafter Weise für den Einsatz bei Herstellung von aktiviertem Kohlenstoff bzw. aktivierter Kohle und/oder Synthesegas vorbereitet.
Bei Verwendung von Kohle als Rohmaterial für die Synthesegasgewinnung und zur Herstellung von Aktivkohleentfärbungs- und -adsorptionsmitteln ist zunächst eine Vorbehandlung mittels üblicher Wasch-, Zerkleinerungs- und Klassierungstechniken notwendig; danach werden die Kohleteilchen gewöhnlich in oxidierender Atmosphäre bei erhöhter Temperatur erhitzt.
Verfahren zur Herstellung von aktivierten Kohlenstoff- bzw. Kohlematerialien als Endprodukte sind bekannt, mit welchen das in der Kohle enthaltene flüchtige Material unter verschiedenen Bedingungen herausdestilliert wird. Werden bituminöse Kohleteilchen auf eine Temperatur im Bereich von 427° C erhitzt, werden sie plastisch und kleben zusammen. Dieser Agglomerierungseffekt wird zu einem großen Teil durch anwesende Teere und andere flüchtige Materialien verursacht. Die Temperatur, bei der die Kohleteilchen agglomerieren, wird als »Fusionstemperatur« bezeichnet. Eine Agglomerierung von Kohleteilchen
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ist insbesondere bei Fließbettreaktionen störend, wo die zusammenbackenden und größer werdenden Teil chen den Fließbettreaktor verstopfen können und eine Reinigung erzwingen; außerdem erschweren die größer werdenden Teilchen die Einhaltung des für eine wirksame Umsetzung notwendigen Fließzustandes.
Zur Behandlung von Kohle mit einem hohen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen ist es aus der US-PS 3047472 bekannt, zerkleinerte Kohle einer Voroxidationsbehandlung bei 315^55° C und dann einer weiteren Oxidation bei einer Temperatur über 455° C zu unterziehen. Nach der US-PS 3076751 wird ein Verkohlungsprodukt in einem zweistufigen Verfahren gewonnen, indem in einem ersten Fließbettreaktor bei einer bis zu 871° C reichenden Temperatur unter Inertgasatmosphäre die flüchtige Materie aus Kohle abgetrennt wird. Die US-PS 3375175 und 3565766 betreffen mehrstufige Verfahren zur pyrolytischen Behandlung von bituminöser Kohle im Fließbett, bei denen erhöhte öl- und Teerausbeuten erreicht werden. Als Fluidsiermedium wird sowohl bei der Vorbehandlung als auch Pyrolyse bei höherer Temperatur ein Inertgas verwendet. Erst wenn in einer 4. Stufe eine teilweise Vergasung einsetzt und die Temperatur mindestens 815° C beträgt, wird ein oxidierendes Fluidisiermedium verwendet.
In der US-PS 3070515 wird ein mit Fließbett arbeitendes Verfahren zur Carbonisierung feinteiliger bituminöser Kohle beschrieben, bei welchem die Kohle unter Erhitzen auf eine Temperatur unterhalb des Plastifizierungsbereichs in Gegenwart von Sauerstoff vorbehandelt, dann bei einer Temperatur innerhalb des Plastifizierungsbereichs in Gegenwart sauerstoffhaltiger Gase voroxidiert und in einer Carbonisierungszone oberhalb ihrer Plastifizierungstemperatur carbonisiert wird. Das danach erhaltene Verfahrensprodukt enthält weniger als 15% flüchtige Bestandteile und wird unter insgesamt nur oxidierenden Bedingungen erhalten. Auch das zur Herstellung eines kohlenstoffhaltigen Materials in der US-PS 3 140241 beschriebene Verfahren sieht eine Behandlung der Kohle in mehreren Stufen unter Sauerstoffatmosphäre vor, wobei Kohleteilchen zunächst konditioniert, dann unter Verkokung und Abgabe der flüchtigen Bestandteile auf einen Wert unter 2% und schließlich noch weiter bei höherer Temperatur calziniert werden. Aus der US-PS 3 574C65 :st ein mehrstufiges, mit Fließbett arbeitendes Verfat ren zur Pyrolysierung von Kohleteilchen bekannt, b."u dem die Kohleteilchen sauerstofffrei unterhalb ihrer Fusionstemperatur in mindestens zwei Verfahrensstufen von praktisch allen flüchtigen Bestandteilen befreit werden, um ölkomponenten aus der Kohle zu gewinnen. Oxidierende Bedingungen werden dabei bewußt vermieden.
Der Erfindung liegt die spezielle Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines nichtagglomerierenden Kohleprodukts vorzuschlagen, das ausgehend von bituminösen Kohleteilchen mit einem hohen Gehalt an flüchtiger Materie diese Kohleteilchen so konditioniert, daß sie nichtagglomerierend werden und der Gehalt an flüchtigen Bestandteilen dennoch bei mindestens 15 Gew.-% gehalten wird. Mit diesem Verfahren sollte ein geeignetes Kohlezwischenprodukt in hoher Qualität und Ausbeute zugänglich werden, das sich vorteilhaft zur Herstellung von Aktivkohle bzw. aktiviertem Kohlenstoff und/ oder Synthesegas einsetzen läßt, wobei mit derart
konditionierten Rohmaterialien Umsetzungen in Fließbeitreaktoren erleichtert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfüidungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung eines nichtagglomerierenden Kohleproduktes aus bituminösen Kohleteilchen durch Erhitzen in mehreren Stufen im Fließbett in zunächst oxidierender Atmosphäre vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Teilchen von 0,044 bis 3,36 mm Durchmesser in einer ersten Stufe in einer Atmosphäre mit einem Sauerstoffgehalt von 2 bis 21 Vol.-% bei einer Temperatur im Bereich von 260° C bis unterhalb der Fusionstemperatur der Kohle 10 Minuten bis 1 Stunde erhitzt werden, bis die Kohle eine Sauerstoffaufnahme von 0,1 bis 0,25 kg Sauerstoff pro kg Kohle zeigt, wobei ein Wassersprühstrom auf das Bett gerichtet wird, um die Temperatur innerhalb des gewünschten Temperaturbereichs zu halten, und die Teilchen in e:ner zweiten Stufe in einer nichtoxidierenden Atmosphäre bei 399 ° bis 538° C erhitzt werden, um die Teilchen nichtagglomerierend zu machen.
Erfindungsgemäß wird durch eine gezielte zweistufige Wärmebehandlung, die in der ersten Stufe eine oxidative Behandlung unter genauer Temperaturregelung vorsieht, um eine bestimmte Sauerstoffaufnahme der Kohleteilchen zu erreichen, wobei noch nicht die Agglomerierungseigenschaften beseitigt sind, und in der unter nichtoxidierenden (inerten) Bedingungen geführten zweiten Stufe eine Wärmebehandlung im angegebenen Temperaturbereich vorsieht, um ein nichtagglomerierendes Teilchenprodukt zu erhalten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird erreicht, daß bituminöse Kohlteilchen einerseits ihre Agglomerierungstendenz verlieren, andererseits durch die zweistufige Wärmebehandlung so konditioniert werden, daß sie noch einen genügend hohen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen behalten. Derartig konditioniert, stellen sie ein Produkt verbesserter Qualität dar. Die Teilchen können in ihrer Gestalt unregelmäßig sein und eine scheinbare Dichte von 0,56 bis 0,72 g/cm5, eine Oxidationszahl von mindestens 90 und eine der Rohkohle vcrgleichbarte Härte aufweisen. Das nach dem Verfahren herstellbare Teilchenprodukt ist besonders geeignet zum Einsatz bei Herstellung von Aktivkohle, aktiviertem Kohlenstoff, Carbonisatkohlr und Synthesegas. Die erreichten Vorteile sind wie folgt zusammenzufassen:
(1) Die erhaltenen Teilchen werden nichtagglomerierend und können daher als geeignet konditioniertes Rohmaterial zur Herstellung von Aktivkohle, aktiviertem Kohlenstoff und Synthesegas in Fließbettreaktoren bei Temperaturen der Größenordnung 982 "-1093° C ohne öftere Stillsetzung der Fließbettreaktoren eingesetzt wenden.
Dai> Verfahren führt zu einer wesentlichen Verbesserung tfer Qualität der erhaltenen Teilchen. Di*·' so behandelten Teilchen behalten ihre urspi Angliche irreguläre Gestalt bei und sind härter als liie bisher erhaltenen abgerundeten, weichen uncl weit Weniger dichten Produkte. Diese Eigenschaften sind für die Abriebfestigkeit im fluicli^eften Zustand wichtig.
Verfahren führt zu einer bedeutenden Zunahjrte der Ausbeute an festem Produkt. Während mit einem Einstufenverfahren Produktausbeuten von 70-75 % erhalten wurden, ließen sich
(2)
(3)
mit dem erfindungsgemäßen Zweistufenverfahren Ausbeuten bis zu 89,8% erhalten. Es wird vermutet, daß die Zunahme der Ausbeute hauptsächlich auf die herabgesetzte Verbrennungsrate an festem Kohlenstoff, z. B. 1,46-2,44 kg/h X m2 Reaktorquerschnittsfläche bei 315,5 ° C, zurückgeht. Dies bedeutet etwa ein Zehntel der Verbrennungsrate bei 426,5 ° C. Ein anderer Faktor von geringerer Bedeutung, welcher zur verbesserten Ausbeute beiträgt, ist die Fähigkeit der Teilchen, dem Abrieb und daher einem Abbau infolge Abriebschleifwirkung unter Fluidisierbedingungen zu widerstehen; und: (4) Es wird eine Zunahme der Menge an gewonnenem flüchtigen Material erreicht.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein zwei Verfahren veranschaulichendes Blockdiagramm mit dem zweistufigen Konditionierungsprozeß;
Fig. 2 stellt schematisch die zweistufige Oxidations-Wärmebehandlung in einem Fließbett dar.
Nach Fig. 1 ist das Zweistufenverfahren in mindestens zwei verschiedene industrielle Anwendungsbereiche einbezogen. Der spezielle eingeschlagene Weg hängt vom Endprodukt ab, d. h. ob aus dem nichtagglomerierenden Kohleprodukt der Erfindung aktivierte Kohls; bzw. Kohlenstoff, Synthesegas oder eine Kombination von beiden hergestellt werden soll.
Wenn das Endprodukt aktivierte Kohle bzw. Kohlenstoff ist, wird bituminöse Kohle zerkleinert und klassiert unter Anwendung einer herkömmlichen Vorrichtung mit einem oder mehreren Waschschritten zwischen den Operationen, um einen zur Fluidisierung geeigneten Teilchengrößebereich zu erhalten, der kleiner als 3,36 mm ist. Die klassierten Teilchen werden unter oxidierender Atmosphäre bei einer Temperatur unterhalb der Fusionstemperatur der Kohle, vorzugsweise bei etwa 316° C, in einem Reaktor fluidisiert, um die Verflüchtigung organischer Substanzen der Kohle einzuleiten. Die Teilchen werden dann einer zweiten fluidisierenden Wärmebehandlung unter Inertatmosphäre, die vorzugsweise bei etwa 421° C gehalten wird, unterzogen, wobei die klassierten Teilchen nichtagglomerierend gemacht werden. Das verflüchtigte Material wird im allgemeinen wiedergewonnen.
Eine Carbonisierung schließt sich wahlweise nach der Wärmebehandlung an und wird im allgemeinen bei einer 538° C übersteigenden Temperatur durchgeführt, um alles oder einen Teil des restlichen organischen Materials aus der kohlenstoffhaltigen Struktur zu entfernen und die Struktur geeigneter für eine Aktivierung zu machen. Der Aktivierungsschritt kann unmittelbar entweder durch Wärmebehandlung oder Carbonisierung folgen. Im allgemeinen wird die Aktivierung bei 926-982° C mit Wasserdampf oder einem geeigneten sauerstoffhaltigen Gas als Aktivierungsmittel ausgeführt. Dabei wird eine wesentliche Zunahme der Porosität und wirksamen Oberfläche des Kohlenstoffs erreicht, was die Struktur äußerst adsorptionsfähig macht.
Wenn das Endprodukt hauptsächlich Synthesegas mit geringen Mengen an aktiviertem Kohlenstoff bzw. Kohle ist, wird der auf dem rechtsseitigen Teil der Fig. 1 gezeigte Weg eingeschlagen.
Geeignet bituminöse Kohlen mit hohem Gehalt an flüchtiger Materie werden typischerweise als A-, B- und C-Typen bezeichnet, welche nach der ASTM Klassifizierung weniger als etwa 70 Gew.-% trocke-
nen festen Kohlenstoff und mehr als etwa 30 Gew.-% trockene flüchtige Materie enthalten. Kohlen mit hohem Gehalt an flüchtiger Materie, welche vorteilhaft verwendet werden können, sind in den Vereinigten Staaten weit verbreitet, z. B. in West Virginia, Kentucky, Ohio, Pennsylvania, Illinois, New Mexico (siehe »Chemistry of Coal Utilization« von Lowry, Kapitel 2, John Wiley and Sons, N. Y., 1945). Die verwendete klassierte Kohle besitzt eine Teilchengröße von 0,044-3,36 mm, wobei 0,42-1,68 mm be- "> vorzugt sind.
In Fig. 2 ist das zweistufige Konditionierungsverfahren der Erfindung schematisch in größerem Detail gezeigt. Die klassierte Kohie wird in einem Fiießreaktor A eingegeben, der mit einer perforierten Kohleträgerplatte 10 ausgestattet ist und durch aufwärts gerichtetes sauerstoffhaltig Gas 12 in einem fluidisierten Zustand gehalten wird. Der Prozentgehalt in dem fluidisierende Gas beträgt 2 bis 21 Vol.% Sauerstoff. Aus wirtschaftlichen Gründen wild Luft verwendet (20,8% Sauerstoff), obwohl Stickstoff gemische mit kleineren oder größeren Konzentrationen an Sauerstoff ebenfalls verwendet werden können.
Die Bettemperatur des Reaktors A wird vorteilhaft bei etwa 315,5 ±28° C durch den im Reaktor vorge- 2> sehenen Wassersprühstrom 14 gehalten. Automatische Temperaturmeßvorrichtungen (nicht gezeigt) bieten einen sehr wirksamen Weg zur Regelung der Zugabe von Kühlwasser, um die während der Oxidation der Teilchen freigesetzte exotherme Wärme zu w entfernen. Zum Beispiel kann ein geeignetes Thermoelement, das mit einen! Temperaturregler elektrisch verbunden ist, zur Steuerung eines Ventils 15 verwendet werden, das z. B. elektrisch oder pneumatisch arbeitet. Gegebenenfalls kann das Ventil 15 auch η mit Hand geregelt werden. Es wurde gefunden, daß das direkte Einspritzen von flüssigem Wasser in das Feststoff/Gas-Gemisch im Reaktor A die Reaktionstemperatur äußerst wirksam regelt. Durch Anwendung einer direkten Kühlmethode können wesentliche *o wirtschaftliche Vorteile erzielt werden. Dies schließt eine geringere Kapitalinvestition und geringere Betriebskosten ein. Teure Wärmeaustauschvorrichtungen werden überflüssig. Durch direktes Einspritzen von Wasser kann die Reaktionstemperatur innerhalb αϊ weniger Grade der gewünschten Temperatur gehalten werden. Die Sprühkühlung ist die bevorzugte Technik wegen ihrer rascheren Ansprechbarkeit und der besseren Regelung als bei indirekten Kühlmittel, z. B. Kühlschlangen.
Die mittlere Verweilzeit der Kohleteilchen in dem Reaktor kann in weiten Grenzen variiert werden, was von Faktoren wie der Art der verwendeten Kohle, dem Prozentgehalt Sauerstoff und dem Fluidisiermedium, dem Feuchtigkeitsgehalt und ähnlichem abhängt. Im allgemeinen reicht eine mittlere Verweilzeit von 10 Minuten bis 1 Stunde aus, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten. Die den Fließreaktor A verlassenden Kohleteilchen zeigen eine Sauestoffaufnahme von 0,1 bis 0,25 kg Sauerstoff je kg Kohle, ω Der Wert der Sauerstoff auf nähme ist diejenige Menge Sauerstoff, die durch Umsetzung und Adsorption verbraucht wird. Obwohl die Sauerstoffaufnahme bei 260° C eintritt, behalten die den Fließbettreaktor A verlassenden Kohleteüchen noch ihre agglomerierenden Eigenschaften, was in der geringen Oxidationszahl, ζ. B. 5—10, zum Ausdruck kommt.
Es ist wesentlich, daß der zweite Teil des Konditionierungsverfahrens unter vorbestimmten Bedingungen ausgeführt wird, um diese Agglomerierungstendenzen zu beseitigen und dennoch die erwünschten physikalischen Eigenschaften der Teilchen zu erhalten. Die oxidierten Teilchen werden aus dem Fließreaktor A zum Fluidisierreaktor B durch Leitung 16 befördert, in welchem eine von zusätzlicher Verflüchtigung der Teilchen begleitete Wärmebehandlung bewirkt wird. Die Betriebstemperatur des Reaktors B wird vorteilhaft bei etwa 399° C bis 482° C und besonders bevorzugt bei 426,5° C±28° C gehalten. Das Fluidisiergas 18 wird unterhalb der perforierten Trägerplatte 20 mit vorgeschriebener Temperatur eingeleitet. Das Fiuidisiermedium muß seiner Natur nach nichtoxidierend sein, wie z. B. Wasserdampf, Rauchgas oder Stickstoff. Da keine weitere stark exotherme Oxidation im Reaktor B stattfindet, besteht keine Notwendigkeit für direkte oder indirekte Kühlmittel. Die mittlere Verweilzeit der im Reaktor B behandelten Kohleteüchen hängt von Natur und Größe der zu behandelnden Teilchen ab. Es wurde gefunden, daß im allgemeinen eine mittlere Verweilzeit von 10 Minuten bis zu 1 Stunde ausreicht, um die Teilchen nichtagglomerierend zu machen.
Nach Kontakt mit den Kohleteüchen werden die Fluidisiergase aus den Reaktoren A und B durch die entsprechenden Leitungen 24, 26 als Abgas abgeleitet. Das Abgas kann wiedergewonnen, von flüchtigen Bestandteilen befreit und wiederverwendet oder durch Abbrennen verworfen werden.
Das den Reaktor B durch Leitung 22 verlassende feste Produkt kann zur Abpackung als Zwischenprodukt gewonnen oder direkt im Verfahren zur Herstellung von aktivierter Kohle bzw. Kohlenstoff oder im Verfahren zur Gewinnung von Synthesegas, wie in Fig. 1 gezeigt, eingesetzt werden. Dieses Material ist eine nichtagglomerierende Kohle mit einem Härtewert und einer Teilchengestalt, die im wesentlichen vergleichbar sind der ursprünglichen Siebkohlebeschickung. Die scheinbare Dichte des erfindungsgemäßen Produktes liegt im Bereich von 0,56 bis 0,72 g/cm3. Dieses Material weist verbesserte Eigenschaften gegenüber Materialien auf, die nach anderen Verfahren hergestellt sind. Auch in anderen Verfahren, die klassierte Kohleteüchen verwenden, kann das erfindungsgemäß hergestellte Kohleteilchenmaterial vorteilhaft eingesetzt werden.
Beispiel
Klassierte bituminöse Kohle mit hohem Gehalt an flüchtiger Materie (Spezifikation C) und einer CWS-Härte (Chemical Warfare Service) von 63 wurde in der ersten Stufe in einem Stahl-Fließbettreaktor von 45,72 cm Durchmesser (Fig. 2, Reaktor A), der mit einem Wassersprühstrom versorgt wurde, unter den folgenden Betriebsbedingungen konditioniert:
Teilchengröße der KoMe : 0,42-1,40 mm
Fluidisiergas : Rauchgas mit 10% Sauerstoff
Badetemperatur : 288 °-315,5° C
Verweilzeit : 30 Minuten
Die behandelten Kohlteilchen zeigten gute physikalische Eigenschaften, behielten jedoch noch ihre Agglomerierungstendenz bei, wie aus Tab. I zu ersehen ist.
Die behandelte klassierte Kohle wurde in der zweiten Stufe in einem Stahl-Fließbettrealctor von 10,16 cm Durchmesser (Fig. 2, Reaktor B) unter den folgenden Betriebsbedingungen verarbeitet:
FIuidisiergas : Stickstoff (sauerstofffrei)
Badtemperatur : 426,5 °^54,5° C
Verweilzeit : 30 Minuten
Die austretenden Teilchen wiesen außergewöhnliche physikalische und nichtagglomerierende Eigenschaften auf, wie aus Tab. I zu ersehen ist.
Vergleichstest
In diesem Test wurde eine identische klassierte bituminöse Kohle mit hohem Gehalt an flüchtiger Materie (Spezifikation C) einem einstufigen Konditionierungsverfahren unterworfen, um die Ergebnisse desselben mit dem Zweistufenverfahren der Erfindung zu vergleichen. Die Betriebsbedingungen waren wie folgt:
FIuidisiergas : Stickstoff mit 10% Sauerstoff
Badtemperatur : 426,5° C
Verweilzeit : 30 Minuten
Die austretenden Teilchen waren nichtagglomerierend.
Wie jedoch aus Tab. I zu ersehen ist, waren die Produktausbeuten und die Qualität nicht annähernd so gut, wie sie im Beispiel erhalten wurden.
Aus den in Tab. I gezeigten Resultaten wird ersichtlich, diiß die vorliegende Erfindung bisherigen Verfahren der Technik überlegen ist und eine Verbesserung gegenüber einem einstufigen Oxidationsverfahren im Hinblick auf wirtschaftliche Gesichtspunkte wie Ausbeute und Qualitätsverbesserung in den physikalischen Eigenschaften der Teilchen darstellt.
Tabelle I
Vergleichsergebnisse nach Fließbettverfahren zur Präparierung bituminöser Kohle mit hohem Gehalt an flüchtiger Materie
J Festprodukt Unbe- Ver Zweistufenverf. Wärmebe
ausbeute (%) han- gleich (Erfindung) handlung
Scheinbare delte Ein-
Dichte Kohle stufen- Oxida
10 (g/cm3) verfah- tion
Sauerstoff ren 89,8
aufnahme (Oxida
(kg/kg tion)
Kohle) 75
15 Oxidations 0,666
zahl*
Teilchen
gestalt 0,752 0,4
CWS-Härte- 0
20 zahl**
90 +
0,25 0,25 unver
ändert
0 90+ 10
25 un sphä unver 63
regel
mäßig
risch ändert
63
37
Eine Oxidationszahl von 90 oder größer bedeutet annehmbare nichtagglomerierende Eigenschaften und ist äquivalent einem Free-Swelling-Index 0 nach ASTM Designation D-720-46.
Die CWS-Härtezahl (Chemical Warfare Service) ist eine Anzeige für die Festigkeit von Kohleteilchen gegenüber Abbau durch Wirkung von Stahlkugeln gemäß Military Specification Document-MIL-C-13724A vom 4. Mai 1960.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
•30 209/181

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines nichtagglomcrierenden Kohleproduktes aus bituminösen Kohleteilchen durch Erhitzen in mehreren Stufen im Fließbett in zunächst oxidierender Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß Teilchen von 0,044 bis 3,36 mm Durchmesser in einer eisten Stufe in einer Atmosphäre mit einem Sauerstoffgehalt von 2 bis 21 Vol.% bei einer Temperatur im Bereich von 260° C bis unterhalb der Fusionstemperatur der Kohle 10 Minuten bis 1 Stunde erhitzt werden, bis die Kohle eine Sauerstoffaufnahme von 0,1 bis 0,25 kg Sauerstoff pro kg Kohle zeigt, wobei ein Wasserspiühstrom auf dßs Bett gerichtet wird, um die Temperatur innerhalb des gewünschten Temperaturwertes zu halten, und die Teilchen in einer zweiten Stufe in einer nichtoxidierenden Atmosphäre bei 399° bis 538° C erhitzt werden, um die Teilchen nichtagglomerierend zu machen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe ein Temperaturbereich von 288° bis 343,5° C und in der zweiten Stufe ein Temperaturbereich von 399 ° bis 454,5° C eingehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Verweilzeit der Teilchen in der zweiten Stufe 5 Minuten bis 1 Stunde beträgt.
4. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 3 hergestellten Kchleproduktes zur Herstellung von aktivierter Kohle.
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