DE242515C

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Publication number: DE242515C
Application number: DENDAT242515D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Yt 242515-KLASSE 12 β. GRUPPE

HARRY PAULING in GELSENKIRCHEN.

Flüssigkeitsverteiler, insbesondere für Rieseltürme u. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. April 1909 ab.

Die Erfindung betrifft einen Verteiler für Flüssigkeiten, bei dem es darauf ankommt, daß ein Behälter einerseits mit einer zeitweise wirkenden Füllvorrichtung, andererseits mit einer Abgabevorrichtung versehen ist, die die Flüssigkeit in Form einer geschlossenen Strahlenreihe, z.B. in Form einer Glocke oder eines Schleiers allmählich auslaufen läßt.
Ferner ist wesentlich, daß die Abmessungen

ίο und Leistungen sowohl des Behälters als auch der Füll- und der Abgabevorrichtung in einem solchen Verhältnis zueinander stehen, daß die Entfernung der auf den zu berieselnden Körper auftreffenden Flüssigkeit von der Mitte des Behälters aus gerechnet sich bei dessen Füllung allmählich vergrößert, bei dem Höchstfiüssigkeitsstand im Behälter das gewünschte bzw. benötigte Höchstmaß erreicht Und hiernach sich wieder bis zur völligen Entleerung des Behälters allmählich verringert.

Ferner ist wesentlich, daß die Flüssigkeitsabgabevorrichtung einen oder mehrere in verschiedenen Winkeln geneigte Auslaufkanäle besitzt.

Dadurch wird erreicht, daß sowohl in bezug auf Menge als auch in bezug auf Zeit eine völlig gleichmäßige Verteilung jeder beliebigen Flüssigkeit über eine gegebene Fläche bewirkt wird. Es ist dies z.B. bei der Säureverteilung in Rieseltürmen u. dgl. von großer Wichtigkeit. Diese gleichmäßige Verteilung wird bei Rieseltürmen von rechteckigen und quadratischen Querschnitten noch unterstützt durch eine entsprechende Neigung des Auslaufkanals.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt diese einen senkrechten Schnitt durch einen Apparat einfachster Bauart.

Die Füllvorrichtung, die von ganz beliebiger Ausführung sein kann, ist nicht mit zur Darstellung gebracht. Das von dieser kommende Zuführungsrohr 1 mündet durch den Deckel 2 des Behälters 3 in diesen ein. Der Behälter 3 selbst ist vorteilhaft zylindrisch mit nach außen gewölbtem Boden 4 geformt und besitzt an dessen tiefster Stelle die Abgabevorrichtung 5.

Diese besteht aus einem nach unten zu offenen Stutzen 5, der durch einen Verteilungsteller 6 derart abgeschlossen wird, daß zwischen den Enden des Stutzens 5 und dem Teller 6 eine ringförmige Öffnung 7. verbleibt. Je weiter diese ist, um so dicker ist der aus dem Behälter 3 austretende Flüssigkeitsschleier.

Die dargestellte Vorrichtung ist für einen Rieselturm mit kreisförmigem Querschnitt berechnet. Hat dagegen der zu berieselnde Körper einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt, so muß der Auslaufkanal 7 nach seiner Mündung zu eine abwechselnd verschiedene Neigung erhalten, derart, daß jedesmal die höchsten Auslaufwinkel nach den Ecken des betreffenden Rieselturmes zu gerichtet sind; dadurch werden an diesen Stellen die dort austretenden Flüssigkeitsstrahlen genügend hoch abgelenkt, um bis an die Ecken des betreffenden Turmes zu gelangen.

Durch Nocken oder, Rippen 8 wird der Teller 6, welcher an einer Stange 9 befestigt ist, im Stutzen 5 zentrisch geführt. Durch Gewinde und Mutter 9 sowie durch Gegenmutter 10 am Deckel 2 des Behälters kann er so verstellt werden, daß der Austrittsschlitz 7 jede gewünschte Weite erhält.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Flüssigkeitsverteiler, insbesondere für Rieseltürme u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter einerseits mit einer zeitweise wirkenden Füllvorrichtung, andererseits mit einer die Flüssigkeit in Form einer geschlossenen Reihe von Strahlen,

z. B. in Form einer Glocke oder eines

^; Schleiers verteilenden Abgabevorrichtung versehen ist, und daß die Abmessungen und Leistungen sowohl des Behälters als auch der Füll- und der Abgabevorrichtung in einem solchen Verhältnis zueinander stehen, daß der Schleier der ausfließenden Flüssigkeit bei der Füllung des Behälters sich allmählich vergrößert, beim höchsten Flüssigkeitsstande im Behälter das Höchstmaß erreicht und hiernach sich wieder bis zur völligen Entleerung des Behälters allmählich verringert.
2. Ausführungsform des Verteilers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsabgabevorrichtung einen oder mehrere in verschiedenen Winkeln geneigte Auslaufkanäle besitzt, so daß auch bei rechteckigem, bei quadratischem oder anders geformtem Querschnitt des zu berieselnden Körpers eine gleichmäßige Flüssigkeitsverteilung bis zu den Wänden dieses Körpers erreicht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,