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Vorrichtung zur Dosierung von Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dosierung von Flüssigkeiten, insbesondere von Kalkmilch für die Saftreinigung in der Zuckergewinnung.
Bekanntlich leidet die Dosierung von Kalkmilch an Genauigkeit und Sauberkeit durch die in den of- fenen Verteilung-un Zumessaggregaten, wie Schöpfräder, Überlaufvorrichtungen u. ähnl., auftretenden
Spritzer und Verkrustungen, deren Ursache in der Luftkohlensäure und der Wasserverdampfung aus der heissen Kalkmilch zu suchen ist.
Eine bekannte Vorrichtung versucht, diesen Übelstand dadurch zu beheben, dass die Kalkmilch in einer geschlossenen Ringleitung über das Vorratsgefäss umgepumpt wird, wobei die konstant umpumpte
Menge stets grösser ist als der maximale Verbrauch. Diese Ringleitung teilt sich vor dem Verbraucher über zwei miteinander gekoppelte Drosselorgane (Schieber, Ventile u. ähnl.) in zwei Leitungen auf, deren eine zum Verbraucher und deren andere zum Vorratsgefäss zurückführt. Ringleitung und Zweigleitungen ha- ben bei dieser Vorrichtung denselben Querschnitt. Die Drosselorgane sind zur hrreichung der beabsichtigten Wirkung derart gekoppelt, dass ein Schliessen des einen Organs um einen bestim-nten Querschnitt ein Öffnen des andern Organs um den gleichen Querschnitt zur Folge hat und umgekehrt.
Wenn auch eine solche Art der Dosierung die Aufstellung der Dosierungseinrichtung unabhängig vom Verbraucher macht, so ist diese doch weniger für eine grössere Anzahl von Verbrauchern geeignet.
Ebenso ungeeignet für diesen Zweck ist eine aus der österr. Patentschrift Nr. 190883 bekannte Dosiervorrichtung, die aus einem nach unten zu einem Trichter auslaufenden Überlaufbehälter, einem Rücklaufbehälter, einen durch den Umlauf mit diesem verbundenen weiteren Rücklaufbehälter sowie einem Abflussbehälter besteht. Als Begrenzung des Überlaufbehälters dient einerseits eine mit einem verstellbaren Schütz zusammenwirkende Überlaufkante und anderseits eine weitere, jedoch höher als diese liegende Überlaufkante, unter deren Rand ein nach aussen geneigtes, hängend an einem auf Schienen laufenden Wagen befestigtes Wehr verschiebbar vorgesehen ist.
Auf Grund dessen, dass sich die über ein Gestänge von einem Regler beeinflussten Bewegungen des Wagens innerhalb eines solchen Bereiches bewegen müssen, der den beiden Endstellungen, d. h. denjenigen Stellungen, in denen der Wagen mit seiner gesamten Länge entweder vor oder ausserhalb der Überlaufkante steht, entspricht, ist es einerseits nicht möglich, die Vorrichtung in einem vollkommen geschlossenen Behälter zu vereinigen, und anderseits ist diese nicht geeignet, zugleich mehrere Verbraucher mit Flüssigkeit, z. B. Kalkmilch, zu versorgen. Nach wie vor wird eine Verkrustung zumindest einzelner Teile der Dosiervorrichtung nicht zu vermeiden sein, was zur Folge hat, dass die Gewähr einer genauen Dosierung und damit eine Automation in der Dosierung nicht gegeben ist.
Bei Versorgung mehrerer in einer Anlage vereinigten Verbraucher werden in Anbetracht des Umstandes, dass einer Dosiervorrichtung lediglich ein Verbraucher beigegeben werden kann, so viele Dosiervorrichtungen benötigt wie Verbraucher vorgesehen sind. Das zieht nicht nur eine Vergrösserung der Anlage mit gleichzeitiger Verteuerung derselben nach sich, sondern erschwert auch die Wartung.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine solche Vorrichtung zu schaffen, die geeignet ist, die auch mehreren Verbrauchern in einer geschlossenen Ringleitung gleichzeitig zuzuführende Kalkmilch in bestimmter gleichmässiger bzw. erforderlichenfalls auch unterschiedlicher Dosierung aufzugeben.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass zwischen dem Kalkmilchvorratsgefäss und den von diesem gespeisten Verbrauchern ein geschlossener und in seinem unteren, vorzugsweise konisch auslaufenden
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Teil durch eine Zwischenwand längsgeteilter Zwischenbehälter angeordnet ist, der in seinem Inneren über die ganze Längsseite ein in an und für sich bekanntes, die Kalkmilch beschleunigendes Überlaufwehr, einen Rücklaufbehälter sowie eine verstellbare Drallklappe zur Aufteilung der zugeführten Kalkmilch in zwei Teilströme und damit zur Weiterleitung entweder zum Vorratsgefäss oder zu dem Verbraucher trägt.
; Im Zusammenhang damit richtet sich die Anzahl der Drallklappen nach der Anzahl der Verbraucher.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, dass der Rücklaufbehälter unmittelbar an der Zulaufseite des Zwischenbehälters angeordnet ist und somit vor dem Überlaufwehr eine Beruhigungskammer bildet.
Der Rücklaufbehälter selbst weist mehrere in gleicher Höhe liegende Ausnehmungen auf, die gemeinsam, beispielsweise von einer verstellbar angebrachten Leiste, abgedeckt werden können und damit die Höhe des Kalkmilchstandes am Überlaufwehr beeinflussen. Von Vorteil ist weiterhin, dass die Verstellung der Drallklappen automatisch zur Mengen-, Verhältnis-oder pH-Regelung erfolgt.
Eine solche erfindungsgemässe Ausbildung bietet im weitgehendsten Masse die Gewähr einer genauen, erforderlichenfalls automatisch erfolgenden Dosierung der Kalkmilch für jeden einzelnen Verbraucher und vermeidet ausserdem jede Verkrustung bzw. Verschmutzung der Kalkmilch.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Ausfilhrungsbeispiels dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 einen Schnitt durch den Zwischenbehälter und Fig. 2 den Schnitt A-B nach Fig. 1.
Der geschlossene und die Dosierung herbeiführende Zwischenbehälter 1 erhält über eine nicht dargestellte geschlossene Ringleitung durch den Zulauf 2 die Kalkmilch zugeführt, die nach Durchströmen der Beruhigungskammer 3 über das Überlaufwehr 4 beschleunigt abläuft. Der Rücklaufbehälter 5 sorgt über eine verstellbare Leiste 6 für einen konstanten Flüssigkeitsstand.
Der durch das Überlaufwehr 4 beschleunigte Kalkmilchstrom wird sodann von der drehbar auf der den Zwischenbehälter 1 teilenden Zwischenwand 7 gelagerten Drallklappe 8 je nach Stellung derselben in zwei verschiedene Teilströme unterteilt, von denen einer über den Abfluss 9 zum Verbraucher führt, der andere über den Abfluss 10 zum Vorratsgefäss zurückführt.
Wenn auch nicht dargestellt, so versteht es sich doch von selbst, dass der Rücklaufbehälter 5 eine Verbindung mit dem Kalkmilchvorratsbehälter besitzen muss und dass zur Vermeidung jedes unkontrollierbaren Abflusses der Kalkmilch im'Zwischenbehälter l die Stellen, an denen der Rücklaufbehälter 5, das Überlaufwehr 4, die Drallklappe 8 und die Zwischenwand 7 mit dem Zwischenbehälter 1 verbunden sind, entsprechend abgedichtet sein müssen. Es nimmt auch keinen Einfluss weiter auf den Erfindungsgedanken, wenn der Zwischenbehälter 1 oder aber die von ihm getragenen Teile 4,5, 7 und 8 eine andere Ausbildung aufweisen, wenn nur die beabsichtigte Wirkung erreicht wird.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Vorrichtung zur Dosierung von Flüssigkeiten, insbesondere Kalkmilch, bei der die den Behälter zugeleitete Flüssigkeit über ein Überlaufwehr einem entsprechend der geforderten Dosierung einstellbaren Organ aufgegeben und von dort in zwei voneinander getrennte Räume weitergeleitet wird, wovon der eine zum Verbraucher und der andere zum Vorratsgefäss führt, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) geschlossen ist und in seinem unteren, vorzugsweise konisch auslaufenden Teil durch eine Zwischenwand (7) längsgeteilt ist und in seinem Inneren über die ganze Längsseite ein an sich bekanntes, die Kalkmilch beschleunigendes Überlaufwehr (4), einen zwischen diesem und dem Zulaufstutzen (2) angeordneten Rücklaufbehälter (5) sowie eine auf der Zwischenwand (7) schwenkbar gelagerte Drallklappe (8) trägt.