DE2424474A1 - Verfahren zur herstellung von bromhaltigen pentaerythriten bromhaltigen neopentylestern oder mischungen davon - Google Patents

Verfahren zur herstellung von bromhaltigen pentaerythriten bromhaltigen neopentylestern oder mischungen davon

Info

Publication number
DE2424474A1
DE2424474A1 DE2424474A DE2424474A DE2424474A1 DE 2424474 A1 DE2424474 A1 DE 2424474A1 DE 2424474 A DE2424474 A DE 2424474A DE 2424474 A DE2424474 A DE 2424474A DE 2424474 A1 DE2424474 A1 DE 2424474A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bromine
pentaerythritol
acid
product
hbr
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE2424474A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2424474C2 (de
Inventor
Ralph Anderson Davis
Jurgen Hans Exner
Carl Louis Gibbons
Richard Garth Pews
Ronald Gordon Tigner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ethyl Corp
Original Assignee
Dow Chemical Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dow Chemical Co filed Critical Dow Chemical Co
Publication of DE2424474A1 publication Critical patent/DE2424474A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2424474C2 publication Critical patent/DE2424474C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G63/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
    • C08G63/68Polyesters containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen
    • C08G63/682Polyesters containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen containing halogens
    • C08G63/6824Polyesters containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen containing halogens derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G18/00Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
    • C08G18/06Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
    • C08G18/28Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
    • C08G18/30Low-molecular-weight compounds
    • C08G18/38Low-molecular-weight compounds having heteroatoms other than oxygen
    • C08G18/3802Low-molecular-weight compounds having heteroatoms other than oxygen having halogens
    • C08G18/3804Polyhydroxy compounds
    • C08G18/3806Polyhydroxy compounds having chlorine and/or bromine atoms
    • C08G18/381Polyhydroxy compounds having chlorine and/or bromine atoms having bromine atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/0014Use of organic additives
    • C08J9/0023Use of organic additives containing oxygen
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/05Alcohols; Metal alcoholates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Emergency Medicine (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Macromonomer-Based Addition Polymer (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)

Description

Verfahren zur Herstellung von bromhaltigen Pentaerythriten, bromhaltigen Neopentylestern oder Mischungen davon
Priorität; 23. Mai 1973, USA Serial Nr. 363 205
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von bromhaltigen Pentaerythriten und bromhaltigen Estern von Dicarbonsäuren, die beide als feuerverzögernde Mittel für bestimmte Kunststoffe geeignet sind.
Bromhaltige Pentaerythrite hat man durch Umsetzung von Pentaerythrit mit HBr in der flüssigen Phase hergestellt, wobei Bedingungen verwendet wurden, unter denen das Brom die Hydroxylgruppen des Pentaerythrits ersetzt. Die Umsetzung wird dabei in einem Lösungsmittel in Gegenwart einer Monocarbonsäure wie Essigsäure durchgeführt. Wenn niedrigere Gehalte an Essigsäure verwendet wurden, bildete sich in kleinen Mengen Tetrabromneopentan, wodurch ein unerwünschter muffiger Geruch, der bei bestimmten Produkten deren Anwendbarkeit stören würde, entstand. Dieser Geruch ist besonders dann zu beanstanden, wenn das Produkt als feuerverzögerndes Mittel für Polyurethanschaumstoffe verwendet werden soll. Die Entfernung des Tetrabromneopentans aus dem Endprodukt ist schwierig. Wenn als Katalysator höhere Mengen an Essigsäure verwendet werden, taucht ein neues Problem auf, wenn das Reaktionsprodukt als feuerverzögerndes Mittel für Polyurethanschaumstoffe verwendet werden soll. Dieses Problem wird nachfolgend näher erläutert.
Die große Oberfläche der Polyurethanschaumstoffe und insbe sondere auch die offene Zellstruktur von flexiblen Schaum-
40 98 50/1195
stoffen ermöglichen ein leichtes Entweichen von allen flüchtigen oder gelösten Materialien. Zahlreiche flammhemmende Zusatzstoffe besitzen eine geringe Beständigkeit in weichen Polyurethanschäumen, da durch Auslaugung, Verflüchtigung oder Wanderung, die durch Änderungen der Temperatur und des Druckes verursacht werden, Verluste auftreten. Durch den Verlust der feuerverzögernden Mittel tritt noch ein weiteres Problem auf, das als "Beschlagen" bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um das Kondensieren der flüchtigen Anteile auf den inneren Oberflächen von Autofenstern, wodurch sich ein trüber Film bildet. Es besteht deshalb ein Bedarf nach reaktionsfähigen feuerverzögernden Mitteln, die ein Teil der Polymerstruktur werden, wodurch sie zurückgehalten werden und keine Schwierigkeiten durch das Beschlagen auftreten können.
Wenn man aber versucht, den eingangs geschilderten Geruchsschwierigkeiten bei der Herstellung von bromierten Pentaerythriten durch Verwendung höherer Mengen an Essigsäure als Katalysator Herr zu werden, nimmt auch die Menge an gebildetem Tribromneopentylacetat zu. Tribromneopentylacetat ist aber während der Polyurethanbildung inert. Darüber hinaus ist es ziemlich flüchtig, entweicht bei dem Altern der Schaumstoffe und kann zu Schwierigkeiten durch Beschlagen führen. Man kann das Tribromneopentylacetat durch verschiedene Maßnahmen entfernen, doch wird dadurch auch der Bromgehalt der Zusammensetzung reduziert und seine Feuerbeständigkeit geschwächt. Außerdem sind zusätzliche Verfahrensstufen erforderlich. Es ist deshalb eine Aufgabe dieser Erfindung, ein flammverzögerndes Mittel zu entwikkeln, das frei von diesen Nachteilen ist.
Gemäß der Erfindung wurde diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von bromhaltigen Pentaerythriten, bromhaltigen Neopentylestem oder Mischungen davon gelöst, bei dem stan Pentaerythrit in der flüssigen Phase mit einer ali-
409850/1 19S
phatischen gesättigten Dicarbonsäure mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen im Molekül oder ihrem Anhydrid oder einer aliphatischen monoäthylenisch ungesättigten Dicarbonsäure mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen im Molekül oder ihrem Anhydrid in einem inerten Lösungsmittel unter solchen Bedingungen umsetzt, daß ein Teil der Hydroxylgruppen des Pentaerythrits durch Brom ersetzt werden und zur gleichen Zeit eine kontrollierte Veresterung durch Umsetzung des Pentaerythrits und der zweibasischen Säure eintritt. Die Bezeichnung Pentaerythrit schließt in diesem Fall auch Pentaerythritverbindungen ein, die zum Teil halogensubstituiert sind.
Die Produkte nach der Erfindung sind bromhaltige Pentaerythrite, bei denen 1 bis 3 Hydroxylgruppen durch Brom ersetzt worden sind, bromhaltige Neopentylester der Dicarbonsäuren und Mischungen der bromhaltigen Pentaerythrite und der bromhaltigen Neopentylester. Gegebenenfalls können die Produkte nach der Erfindung etwas Chlor enthalten, vorausgesetzt, daß der als Ausgangsmaterial verwendete Pentaerythrit ein chloriertes Derivat ist. Bevorzugte Produkte enthalten aber nur Brom als Halogen.
Es ist ein besonderer Vorzug der Erfindung, daß im wesentlichen jede gewünschte Produktverteilung der bromhaltigen Pentaerythrite erhalten werden kann. So ist möglich, die Mono-, Di- oder Tribrompentaerythrite und entsprechend bromierte Neopentylester zu erhalten. Unter einem MMonobrompentaerythrit" wird hier ein Pentaerythrit verstanden, bei dem eine Hydroxylgruppe durch Brom ersetzt wurde. wDibromneopentylglycol11 bezeichnet einen Pentaerythrit, bei dem zwei Hydroxylgruppen durch Brom ersetzt worden sind und "Tribromneopentylalkohol" bezeichnet einen Pentaerythrit, bei dem drei Hydroxylgruppen durch Brom ersetzt worden sind* Unter bromhaltigen oder bromierten Pentaerythriten werden hier beliebige Kombinationen dieser drei Verbindungen verstanden und auch Verbindungen, bei denen
409850/1196
der als Ausgangsmaterial verwendete Pentaerythrit ein Chlorderivat ist. Der Ausdruck schließt auch dihalogensubstituierte Pentaerythrite ein. So umfaßt z.B. der Ausdruck "bromhaltiger Pentaerythrit" auch Monochlor-dibromneopentylalkohol.
In diesem Sinne umfassen infolgedessen die bromierten Neopentylester unter anderem die Bis(trisbromneopentyl)ester, die Bis(dibromneopentylglykol)ester, Mischungen von diesen Kombinationen untereinander und der anderen bromhaltigen Ester, die gebildet werden können. In Tabelle I sind Beispiele von einigen der bei dem Verfahren nach der Erfindung gebildeten Neopentylester angeführt.
Die bei dem Verfahren nach der Erfindung erhaltenen bromhaltigen Produkte sind als feuerverzögernde Mittel für eine Reihe von Kunststoffen, einschließlich von Polyestern und Polyurethanschaumstoffen geeignet. Die Endprodukte können getrennt und in gereinigter Form verwendet werden, doch kann man auch die erhaltenen Mischungen mit gutem Erfolg verwenden. Es ist dabei zu beachten, daß die unmittelbaren Verfahrensprodukte Mischungen der bromhaltigen Pentaerythrite und der bromhaltigen Neopentylester sind und in manchen Fällen auch von bromhaltigen Nebenprodukten, die nicht umgesetzte Hydroxylgruppen und Estergruppen enthalten. In allen diesen Fällen sind solche Mischungen aber sehr gut wirksame feuerverzögernde Mittel.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung zur Herstellung von bromhaltigen Pentaerythriten und bromhaltigen Neopentylestern besteht das wesentliche Merkmal darin, daß die Umsetzung in einem Lösungsmittelmedium durchgeführt wird, das HBr und eine aliphatische gesättigte Dicarbonsäure mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen im Molekül oder ihrem Anhydrid oder eine aliphatische monoäthylenisch ungesättigte Dicarbonsäure mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen im Molekül oder ihr Anhydrid enthält. Bei der praktischen Durchführung der Er-
409850/1195
findung liegt die Konzentration der Dicarbonsäure bei etwa 0,2 Mol% bis etwa 50 Mol%, bezogen auf den verwendeten Pentaerythrit, in Abhängigkeit von dem gewünschten Produkt, das vorherrschend sein soll.
Die aliphatischen Dicarbonsäuren mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen oder ihre Anhydride können auch halogeniert sein. Von besonderem Interesse ist Adipinsäure wegen ihrer niedrigen Kosten und ihrer guten Wirksamkeit. Beispiele von geeigneten ungesättigten aliphatischen Dicarbonsäuren sind Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure und ihre Anhydride und ihre Halogenderivate.
Wie bereits festgestellt wurde, besteht ein Vorzug des Verfahrens nach der Erfindung darin, daß man die Zusammensetzung des Endproduktes in gewünschter Weise nach Auswahl der Konzentrationen der Dicarbonsäure und von HBr regeln kann. Wie später noch im einzelnen gezeigt werden wird, bestimmt die Konzentration und die Menge an HBr, ob das Produkt vorwiegend eine Mono-, Di- oder Tribromneopentylverbindung ist, wogegen die Konzentration an Dicarbonsäure bestimmt, ob das Produkt vorwiegend ein bromhaltiger Pentaerythrit oder ein bromhaltiger Neopentylester ist.
In der Regel wird ein Überschuß an HBr gegenüber der stöchiometrischen Menge bezogen auf das gewünschte Produkt verwendet, um eine vollständige Umsetzung sicherzustellen. Dabei ist ein Überschuß von etwa 10 bis etwa 50% ausreichend, um das gewünschte Produkt in einer vorwiegenden Ausbeute zu erhalten. Das Verhältnis der verschiedenen bromhaltigen Pentaerythrite, d.h. der Mono- zu Di- zu Tri-Verbindung, wird wesentlich von der Konzentration der Dicarbonsäure beeinflußt. Man kann infolgedessen durch die Menge der Säure in dem Reaktionsmedium in einfacher Weise die Reaktion so steuern, daß man das gewünschte Produkt erhält. Wenn man infolgedessen als vorherrschendes Produkt Dibromneopentylglykol herstellen will, liegen die bevorzug-
409850/1195
ten Dicarbonsäurekonzentrationen bei etwa 1 bis etwa 4 des verwendeten Pentaerythrits. Wenn dagegen als vorwiegendes Produkt Tribromneopentylalkohpl erwünscht ist, liegen die bevorzugten Säurekonzentrationen bei etwa 4 bis etwa 7 Μο1?ί, bezogen auf den verwendeten Pentaerythrit. Wenn bromhaltige Neopentylester als Hauptprodukte erwünscht sind, liegt die bevorzugte Konzentration der Dicarbonsäure bei etwa 25 bis etwa 50 Mol%, bezogen auf den verwendeten Pentaerythrit.
Einige der bei dem Verfahren nach der Erfindung hauptsächlich gebildeten bromhaltigen Neopentylester sind formelmäßig in Tabelle I dargestellt. Die Kennzeichnung dieser Produkte als Adipinsäureester ist nur beispielhaft, da unter bromhaltigen Neopentylestern alle Ester zu verstehen sind, die bei dem Verfahren nach der Erfindung gebildet
werden können, einschließlich der bromhaltigen Pentaerythritprodukte, die noch nicht umgesetzte Hydroxylgruppen enthalten.
409850/119S
·■ 7 ·»
Mo
Φ·Η O Φ
νθ
in
ο vo
ro
VO
ο ro
VO
ο ο
ro 17
CV
CQ
CS ^-»
B ■*
CS
O es
-* ro
es . ^-»
CQ
CS
H H
O O»«U
CS
CS
U es
OskU
is
O=U O es
υ * es
CS -^
S
CS
es E
CS
6 O.8
CS
PQ CS
υ es
es
409850/1195
-L-
•^ es
o
O H
es m
Κ es
υ ω υ—υ
CS *-*
δ -
η β -
CS
OtBU
CS
U * CS
CS —ν
P-
H >
Produkt-Bezeichnung
Tabelle I (Fortsetzung)
!Formel
co co cn ο
(VIII)
(IX)
(VII) (CH2Br)3CCH2OC(CH2J4COCH2CCH2O
C (CH2Br)2
CH2Br
CCH2OC(CH2)
CH0OH
(CH2Br)2
CH2Br
)4C0H
(CH2Br)2
Molekülar-Gewicht
1069
571
327
Wenn z.B. niedrige Konzentrationen der Dicarbonsäuren (bis zu etwa 10%) beim Verfahren nach der Erfindung verwendet werden und als Reaktionsprodukt Tribromneopentylalkohol erwünscht ist, liegt die im Produkt verbleibende Dicarbonsäure in erster Linie in Form von Neopentylestern (II) gemäß Tabelle I vor. Der größte Teil des restlichen Esters entspricht der Formel (I) mit Spuren von einigen anderen angeführten Verbindungen.
Wenn das Hauptprodukt Dibromneopentylglykol bei niedriger Dicarbonsäurekonzentration sein soll, d.h., wenn der bromhaltige Pentaerythritanteil etwa 80% Dibrom, 8% Monobrom und 12% Tribrom enthält, dann ist die Verbindung der Formel (IV) die vorherrschende Esterverbindung (etwa 60 bis 70% der insgesamt gebildeten Ester), wobei der Rest zum größten Teil durch die Verbindungen der Formel (III), (VIII), (V) und (IX) gebildet wird.
Die vorherrschenden Produkte sind in diesen Fällen selbstverständlich Tribromneopentylalkohol im ersten Fall und Dibromneopentylglykol im zweiten Fall. Die freien Alkohole machen bis zu 80 bis. 95% des Produktes und die Dicarbonsäureester nur 5 bis 20% des Produktes aus.
Wenn das Verfahren nach der Erfindung mit Dicarbonsäurekonzentrationen von der Größenordnung von 40 bis 50 Mol%, bezogen auf den angewandten Pentaerythrit durchgeführt wird und genügend HBr zur Bildung des Tribromneopentylanteils zur Verfügung steht, besteht das gesamte Reaktionsprodukt im wesentlichen aus Estern der Formel (Il)(bis zu 80%) und Produkte der Formel (i), (III) und (IV), die den größten Teil des Restes ausmachen. Es kann auch eine kleine Menge des Telomeren entsprechend der Formel (VII) vorhanden sein.
Wenn bei der gleichen* Konzentration an Dicarbonsäure solche Mengen an HBr zugegeben werden, daß im wesentlichen der Dl-
409850/1195
bromneopentylmolanteil entsteht, ist das vorherrschende Produkt das Telomere der Formel (Vl) und der Rest besteht im wesentlichen aus Produkten der Formel (V), (III), (IX), (VII) und Telomeren, die eine Kombination von (IX) und (VI) sind.
In diesen Fällen werden nur kleine Mengen (5 bis 10%) der bromhaltigen Alkohole in dem Endprodukt gefunden, wobei die anderen Bestandteile Ester der angegebenen Art sind.
Wenn dagegen bei dem Verfahren nach der Erfindung die Dicarbonsäuren in mittleren Konzentrationen (etwa 25 bis etwa 30 Mol%, bezogen auf den verwendeten Pentaerythrit) verwendet werden, dann bestehen 50 bis 60% des Reaktionsproduktes aus den Estern, die gefunden werden, wenn die höheren Konzentrationen (40 bis 50%) an Dicarbonsäure verwendet werden. Diese Ester variieren in ihrer Zusammensetzung in gleicher Weise mit der verwendeten Menge an HBr. Es besteht jetzt aber 40 bis 50% des Produktes aus Tribromneopentylalkohol oder Dibromneopentylglykol oder einer Mischung von beiden in Abhängigkeit von der in die Reaktion eingeführten HBr.
Die Verwendung der genannten Dicarbonsäuren ist zwar ein wesentliches Merkmal der Erfindung, doch ist die Benutzung eines inerten Lösungsmittels auch wichtig. Die Umsetzung von wasserfreiem HBr und Dicarbonsäure mit Pentaerythrit führt in Abwesenheit eines Lösungsmittels zu einer schwarzen harzartigen Masse und es entstehen nur kleine Mengen des gewünschten Produktes. Obwohl die Gegenwart eines Lösungsmittels wesentlich ist, scheint die Natur des Lösungsmittels nicht wichtig zu sein, mit der Ausnahme, daß das Lösungsmittel nicht wesentlich mit dem Pentaerythrit, dem HBr oder der zweibasischen Säure unter den vorherrschenden Bedingungen reagieren soll. Wenn der Mengenanteil der Dicarbonsäure derartig ist, daß etwa 20 bis etwa 25% Dicarbon-
409850/1195
säure auf den verwendeten Pentaerythrit vorhanden sind und die Dicarbonsäure in Form ihres Anhydrids oder ihres Säurehalogenids vorliegt, kann eine unerwünschte Polymerisation eintreten, wenn die Reaktionsbedingungen nicht kontrolliert werden. Eine solche unerwünschte Polymerisation kann durch Verwendung von Wasser als Lösungsmittel bei diesen Säuregehalten verhindert werden. Typische Beispiele von bevorzugten Lösungsmitteil sind: Wasser, gesättigte Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexan, Petroläther und Heptan; halogenierte Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Perchloräthylen, Trichloräthylen, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Hexachlorcyclopentadien, Äthylendibromid, Methylenchlorid und Methylendibromid.
Hinsichtlich anderer Eigenschaften der Lösungsmittel ist darauf hinzuweisen, daß solche bevorzugt werden, die eine Rückflußtemperatur haben, die bei der gewünschten Reaktionstemperatur liegt. Die am meisten bevorzugten Lösungsmittel sind wegen ihrer Wirksamkeit und ihrer niedrigen Kosten Perchloräthylen und Wasser. Alle die genannten Lösungsmittel können für sich allein oder auch in Mischung untereinander verwendet werden.
Die Umsetzungstemperatur kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, so lange die Temperatur derartig ist, daß der Halogenaustausch stattfindet. Bevorzugt werden bei der Umsetzung Temperaturen von etwa 85 bis etwa 140° C verwendet, wobei Temperaturen zwischen etwa 90 und etwa 130° C besonders bevorzugt sind.
Üblicherweise wird die Umsetzung bei atmosphärischem oder erhöhtem Druck durchgeführt, wobei erhöhter Druck bevorzugt ist. So kann z.B. die Umsetzung bei einem Druck von 6,30 kg/cm oder einem noch höheren Druck durchgeführt werden, doch sind Drücke von etwa 1,40 - etwa 2,45 kg/cm be vorzugt. Die Reaktionsdauer liegt üblicherweise bei etwa
409850/1195
1 bis etwa 20 Stunden mit bevorzugten Reaktionszeiten im Bereich von etwa 2 bis etwa 12 Stunden.
Die nach der Erfindung hergestellten bromhaltigen Ester haben eine niedrige Flüchtigkeit. Ihre Aktivität entspricht etwa derjenigen von Essigsäure (auf Basis der Carboxyläquivalente).
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wirkt Oxalsäure nicht als Katalysator, wogegen Malonsäure in 62%iger HBr gut wirksam ist. Ihre Wirksamkeit wird durch Verwendung von Perchloräthylen als Lösungsmittel etwas herabgesetzt.
Beispiel 1 Herstellung von Dibromneopentylglykol
In einen glasemaillierten Reaktor mit einem Fassungsvermögen von 143 Liter, der mit einem Rührer, einer 10,2 cm χ 3,04 m Glaskolonne (ohne Packung), einem Kühler, einem 37»8 Liter glasemaillierten Empfangsbehälter und einer zweistufigen Vakuumpumpe ausgerüstet war, wurden 36,3 kg Perchloräthylen, 0,68 kg Adipinsäure und 52,1 kg Pentaerythrit in der angegebenen Reihenfolge gegeben. Die Temperatur wurde auf 110° C erhöht und es wurden 78,0 kg wasserfreier HBr in den Reaktor mit der maximalen Geschwindigkeit, die die Aufrechterhaltung einer Temperatur von 110 bis 117° C ermöglichte, eingebracht. Der Druck lag bei 1,40 - 2,45 kg/cm .
Der HBr wurde kontinuierlich in 3 Stunden und 15 Minuten eingeführt, wobei die Temperatur bei 110 bis 117° C gehalten wurde. Anschließend wurde die Reaktionsmischung noch weitere 50 Minuten bei der gleichen Temperatur gerührt.
Der HBr, Wasser und Perchloräthylen wurden dann bei 110 bis 105° C bei 25 mm Hg abgetrieben. Nach dem Abtreiben wurde der Reaktor mit Stickstoff gespült und es wurde eine Probe entnommen. Es wurden dann 300 ml 2,2-Bis(brommethyl)-oxetan zur Bindung der restlichen Säure zugegeben und das Produkt wurde für 20 Minuten bei 100° C gerührt.
409850/1195
242U74
Das Produkt wurde dann einer Vorrichtung zur Herstellung eines flockenförmigen Aggregats zugegeben und es wurden 97,0 kg eines weißen flockenartigen Produkts mit folgender Zusammensetzung erhalten: Monobrompentaerythrit 3,9 Gew.%, Dibromneopentylglykol 82,5 Gew.%, Tribromneopentylalkohol 13,9 Gew.% und Adipatester 2,5 Gew.%
Die Produktausbeute und der Umsatz verglich sich günstig mit den Werten, die man erhält, wenn Essigsäure als Katalysator bei der Herstellung von Dibromneopentylglykol verwendet wird.
Beispiel 2 Herstellung von Tribromneopentylalkohol
Unter Verwendung der gleichen Einrichtung und Arbeitsweise wie in Beispiel 1 wurden 27,2 kg Perchloräthylen, 2,72 kg Adipinsäure und 52,1 kg Pentaerythrit in den Reaktor eingebracht und es wurden 115 kg wasserfreier HBr in den Reaktor kontinuierlich über die gesamte Reaktionszeit mit maximaler Geschwindigkeit eingeführt. Die Reaktionszeit lag bei 14 Stunden und 25 Minuten bei Temperaturen zwischen 100 und 113° C und einem Druck von 2,10 - 2,31 kg/cm2. Nach dem Abtreiben des Wassers, HBr und Perchloräthylen wurde der restliche HBr neutralisiert und es wurden 84,5 kg eines weißen flockenartigen Produktes erhalten, das die folgende Zusammensetzung hatte: Dibromneopentylglykol 1,8 Gew.%, Tribromneopentylalkohol 97,9 Gew.%, und Tetrabromneopentan 0,3 Gew.%. Dieser geringe Gehalt an Tetrabromneopentan liegt innerhalb der geruchlich zulässigen Grenzen. Die etwas längere Reaktionszeit und die etwas niedrigere Ausbeute waren auf eine zu Beginn des Versuches zerstörte Zerreißscheibe zurückzuführen. Das erhalten Produkt war aber als Feuerverzögerungsmittel für Polyurethanschaumstoffe sehr geeignet.
409850/1195
Beispiel 3 Wirksamkeit von verschiedenen zweibasischen Säuren als Katalysatoren
Es wurden gleiche Laboratoriumsversuche gemacht, um die Wirksamkeit von verschiedenen zweibasischen Säuren zu ermitteln. Alle Versuche wurden in einem 2 Liter-Kolben durchgeführt, der mit einem Rührer, einem Kühler und einem anschließenden Wasserwäscher zum Absorbieren von nicht umgesetzter HBr ausgerüstet war. In jedem Fall wurde der Reaktor wie folgt beschickt:
Pentaerythrit - 272 g
Perchloräthylen - 100 ml
zweibasische Säure - 6,0 Mol%, bezogen auf
Pentaerythrit
wasserfreier HBr - 428 g
Der wasserfreie HBr wurde abgewogen und kontinuierlich dem Reaktionsgefäß unter Rühren und Erwärmen mit einer solchen Geschwindigkeit zugeführt, daß die Verluste an HBr möglichst klein gehalten wurden. Es wurde bei diesem System ein schwacher Stickstoffstrom zu allen Zeiten verwendet, um die Luft.daran zu hindern, in den Reaktionsraum einzutreten, wodurch es zu einer Oxydation und Verfärbung kommen würde.
Nachdem die HBr-Zugabe beendigt worden war, wurden HBr, Wasser und Perchloräthylen bei einem Druck von 25 mm Hg und einer Temperatur von etwa 110° C abgetrieben. Der restliche HBr wurde neutralisiert und das Produkt wurde analysiert. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle II zusammengestellt«
409850/1195
Katalysator Gew.«* Mol% Tabelle II eingeschlossen Reaktionszeit Penta
erythrit
Mono-
brom
Di-
brom
Tri-
brom
Mol HBr >
Adipinsäure 6,5 6,0 7 h 20 min 13,5 76,7 9,7 im
Wäscher
j
H
VJI
Glutarsäure 5,8 6,0 6 h 50 min 23,9 70,9 5,2 0,3 I
Bernsteinsäure 5,2 6,0 7 h 15 min 30,6 65,1 4,3 0,55
Malonsäure 4,6 6,0 7h 35 min 1.2 58,6 38,2 1.9 0,3
Oxalsäure 4,0 6,0 Perchloräthylenlösungsmittel
Produktzusammensetzung,
Gew.96 *
7 h 17 min 42,1 56,7 1,2 0,0 0,9 K)
Korksäure 7,7 6,0 Reaktions-
temp.· 0C
7 h 50 min 28,6 68,7 2,7 2,42
Sebacinsäure 9,0 6,0 112-115 5 h 50 min 15,0 75,5 9,5 0,15
109-113 0,37
* Ester nicht 110-114
Jf-
O
110-115
9850/1 101-116
195 102-114
109-113
Io -
Wie aus dieser Tabelle hervorgeht, war Oxalsäure als Katalysator bei dieser Reaktion nicht wirksam, wogegen Malonsäure wirksam, aber etwas weniger aktiv war als die anderen gezeigten zweibasischen Säuren.
Beispiele 4 und 5 Verwendung von Adipinsäure in hohen
Prozentsätzen
Es wurden die Einrichtungen und die Arbeitsbedingungen der Versuche von Beispiel 3 verwendet, mit der Ausnahme, daß die Mengen der Dicarbonsäure (in diesem Fall Adipinsäure) stark erhöht wurden und die Mengen des HBr so variiert wurden, daß in Beispiel 4 vorwiegend Bis(tribromneopentyl)-adipat und in Beispiel 5 der Dibromneopentylmolanteil bestehend aus dem Telomeren (VI) und dem Dibromneopentylglykol als Hauptprodukte entstanden. Die Ergebnisse dieser beiden Versuche sind in Tabelle III zusammengestellt.
Tabelle III
Produktwerte bei Verwendung von hohen Prozentsätzen an
Adipinsäure
Mol% Über-Beispiel Adipin- schuß Zeit Hydroxyl Azidität
säure HBr % (mg NaOH/g)
4 5096 16,7% 3 h 2,0 12,0
20 min
5 30% 12,5% lh 9,0 <2
40 min
Der I6,7%ige Überschuß an HBr bezieht sich auf den Überschuß gegenüber der stöchiometrischen Menge, die erforderlich ist, um einen Tribromneopentylmolanteil zu bilden, wogegen der 12,5%ige Überschuß in Beispiel 5 der Überschuß gegenüber der stöchiometrischen Menge zur Bildung eines Dibromneopentylmolanteils ist. Der Hydroxylprozentsatz bezieht sich auf die freien Hydroxylgruppen in dem Endprodukt.
409850/1195
6 Teile des Produkts von Beispiel 4 wurden in 100 Teile eines Polyurethanschaumstoffs eingearbeitet, indem 700 g eines Polyätherpolyoxypropylentriols mit einem Molekulargewicht von etwa 3.800, 28 g Wasser, 9,1 g eines Siliconöls als Zellkontrollmittel, 0,75 g Bis(2-dimethylaminoäthyl)äther als Katalysator, 1,3 g Zinn-II-Octoat und 42 g des Produktes von Beispiel 2 gemischt wurden. Diese Mischung wurde init 342 g Toluoldiisocyanat (80/20; Index = 105) umgesetzt.
Der fertige Schaumstoff hatte eine Dichte von 27,0 g/Liter und war weich und flexibel. Alle Proben aus diesem Schaum bestanden den "Motor Vehicle Safety Standard Test" (MVSS-302), der der Entflammbarkeitstest des "Department of Transportation" ist. Alle Proben waren selbst-verlöschend in weniger als 5,08 cm von dem ersten Indexstrich.
Das Beispiel von Produkt 5 wurde zu 6 Teilen., auf 100 Teile mit einem Polyurethanschaumstoff der gleichen Formulierung wie bei Beispiel verschnitten, mit der Ausnahme, daß 354 g Toluoldiisocyanat verwendet wurden, um einen Toluoldiisocyanatindex von 105 zu ergeben. Der erhaltene Schaum war weich, offenzellig und flexibel mit einer Dichte von 26,1 g/Liter. Auch die Proben dieses Schaumstoffs waren beim MVSS-302 Test selbst-verlöschend. Sie brannten nicht über die erste Indexmarke.
Beispiele 6 bis 9 und Vergleichsversuch A
Unter Verwendung von Tribromneopentylacetat, Bis(tribromneopentyl)adipat und Mischungen von Tribromneopentylalkohol und Bis(tribromneopentyl)adipat als Feuerverzögerungsmittel wurden Polyurethanschaumstoffe verglichen mit Polyurethanschaumstoffen, die kein Feuerverzögerungsmittel enthielten. (Vergleichsversuch A).
409850/1195
Die Formulierung für diese flexiblen Schaumstoffe enthielt in allen Fällen Polyoxypropylentriol mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 3000 (500 g), Wasser (19 g), Siliconöl (4 g), Katalysator (0,6 g) und Zinn-II-octoat (1 g) Als Isocyanat wurde Toluoldiisocyanat (80% 2,4- und 20$ 2,6-Isomeres) bei einem Niveau von 1,05 Äquivalenten NCO pro Hydroxyläquivalent in der Formulierung (TDI-Index = 105). In den Beispielen 6 bis. 9 wurden 50 g des besonderen feuerverzögernden Mittels mit der Formulierung wie folgt verschnitten:
Tabelle IV
Beispiel Feuerverzögerndes Mittel Dichte des Schaum-
stoffs g/Liter
6 TBNP*-Acetat (10 ppH) 28,5
7 Bis(TBNP)-Adipat 28,8
8 TBNP-Alkohol (5 pph) und
Bis(TBNP)-Adipat (5 pph) 32,9
9 Produkt hergestellt mit
5 Mol% Adipinsäure bestehend aus 90 Gew.% bromhaltigen Pentaerythriten (90% TBNP-Alkohol und 10% DBNPG** und 10 Gew.% TBNP- und DBNP(S-Adipatestern (10 pph) 29,8
* TBNP = Tribromneopentyl
** DBNPG = Dibronmeopentylglykol
Diese Schaumstoffe wurden bei 100° C 1 Stunde ausgehärtet, gekühlt und in 1,27 χ 10,2 χ 30,4 cm Streifen zur Prüfung der Flammverzögerung geschnitten. 6 Streifen von jedem Schaumstoff wurden einer Wärmealterung bei 140° C für 22 Stunden unterworfen (ASTM D-1564-69 dry heat age test). Die Schaumstoffe wurden dann auf ihre Entflammbarkeit vor und nach dem Alterungstest in der Wärme geprüft. Je ein Streifen des Schaumstoffs wurde vor bzw. nach dem Altern für die Bromanalyse abgetrennt.
409850/1195
Die Brennteste wurden nach dem vorhin charakterisierten MVSS-302 Test durchgeführt.
Tabelle V
Brenngeschwindigkeit Brenngeschwindigkeit Beispiel vor Wärmealterung nach Wärmealterung
Vergleich verbrennt 42,6 cm/min* nicht geprüft A
6 ' SV-KBG** verbrennt 35,5 cm/min***
7 SV-KBG SV-KBG
8 SV-KBG SV-KBG
9 SV-KBG SV-KBG
* Mittel von 5 Proben
** Selbst-verlöschend - Keine Brenngeschwindigkeit.
Alle mit SV-KBG bewerteten Proben brennen nur 1,27 cm
oder weniger von der Zündungsstelle. *** Mittel von 4 Proben
Die vorstehenden Werte zeigen, daß die Proben mit Tribromneopentylacetat als Feuerverzögerungsmittel vor der Alterung in der Wärme feuerverzögert waren, aber durch die Alterung in der Wärme diese Eigenschaft verloren und die Prüfung nicht bestanden. Im Gegensatz dazu wurden die Proben der Beispiele 7 bis 9 sowohl vor als auch nach der Alterung als selbst-verlöschend beurteilt.
Die Schaumstoffproben der Beispiele 6 bis 9 wurden außerdem auf Brom vor und nach der Alterung in der Wärme analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt.
409850/1195
Tabelle VI
% Brom % Brom
Beispiel vor Wärmealterung nach Wärmealterung
6 3,7 0,1
7 3,6 3,5
8 3,9 3,5
9 4,0 3,3
Aus diesen Werten geht hervor, daß durch die Wärmealterung das Tribromneopentylacetat nahezu vollständig verflüchtigt wurde, wogegen die bromhaltigen Pentaerythrite während der Alterung nahezu vollständig zurückblieben.
Beispiel 10
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde unter Verwendung von 2,5 Mol% Adipinsäure, bezogen auf den verwendeten Pentaerythrit, ein weißes flockenförmiges Produkt folgender Zusammensetzung erhalten: etwa 95% bromhaltige Pentaerythrite, die 82% Dibromneopentylglykol, 13% Tribromneopentylalkohol und 5% Monobrompentaerythrit enthielten. Die restlichen 5% des Produkts bestanden aus bromhaltigen Neopentylestern, von denen etwa 60% der Neopentylester (IV) und der Rest in der Hauptsache die Ester (V), (III), (VIII) und (IX) in dieser Reihenfolge waren. Das Produkt wurde zur Herstellung eines ungesättigten Polyesterharzes wie folgt verwendet: 1,9 Mol Maleinsäureanhydrid und 1,9 Mol Phthalsäureanhydrid wurden in einen FUnfhalskolben gegeben, der mit einem Rührer, einer Einrichtung zur Kontrolle der Temperatur, einer Einrichtung zum Spülen mit trockenem Stickstoff, einer Dean-Stark-Falle mit einem Kaltwasserkühler und einer Einrichtung zur Probeentnahme ausgerüstet war. Die Spülung wurde mit einer Geschwindigkeit von 300 ml/min aufgenommen und die Anhydride wurden unter Rühren und Erhöhung der Temperatur auf etwa 120° C geschmolzen. Das bromhaltige Neopentylprodukt (4,0 Mol) wurde unter kontinuierlichem Rühren
409850/1195
2A2U74
rasch zugegeben. Das Erwärmen wurde fortgesetzt bic das gesamte Material im Reaktor geschmolzen war und die Temperatur erneut 120° C erreicht hatte. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Spülen mit Stickstoff auf eine Geschwindigkeit von etwa 1000 - 1200 ml/min erhöht. Die Temperatur wurde auf etwa 180° C so schnell wie möglich gesteigert und bis zur Beendigung der Reaktion beibehalten. Dann wurde die Temperatur auf 140° C unter fortgesetztem Rühren gesenkt und es wurde Hydrochinon zugegeben. Anschließend wurde so viel Styrol langsam unter Rühren zugegeben, daß die erhaltene Harzmischung etwa 3096 Brom und 30% Styrol enthielt. Das Styrol war mit 12 ppm tert.-Butylcatechol stabilisiert,
Dieses Harz (141 g) wurde gemischt mit einem styrolisierten (25 Gew.%) Propylenglykolharz (90 g) und in Styrol (67*5 g) gelöst und mit 2 g Benzoylperoxid versetzt. Die erhaltene Mischung, die 20 Gew.% Brom und 30 Gew.% Styrol enthielt, wurde in eine Form gegossen und in einem durch Heißluft erwärmten Ofen 1 Stunde bei 80° C und 1 Stunde bei etwa 120° C gehärtet. Der gehärtete Gießling war ein klarer, fester Körper mit einer Barcol-Härte von etwa 48 und einem LOI-Wert von etwa 35,5 gemäß ASTM D-2863.
409850/1195

Claims (2)

Patentansprüche;
1. Verfahren zur Herstellung von bromhaltigen Pentaerythriten, bromhaltigen Neopentylestern oder Mischungen davon, dadurch gekennzeichnet, daß man Pentaerythrit mit HBr und 0,2 Mol% bis etwa 50 Mol%, bezogen auf Pentaerythrit, einer gesättigten aliphatischen Carbonsäure mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen oder ihres Anhydrids oder einer monoäthylenisch ungesättigten aliphatischen Dicarbonsäure mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen oder ihres Anhydrids bei einer Temperatur von 85 bis 140° C in der flüssigen Phase und in einem inerten Lösungsmittel umsetzt.
2. Eine feuerverzögernde Polyurethanschaumstoff- oder Polyester-Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eins der bromhaltigen Produkte von Anspruch enthält.
409850/1195
DE2424474A 1973-05-23 1974-05-20 Verfahren zur Herstellung von Mischungen bromhaltiger Pentaerythrite und bromhaltiger Neopentylester und deren Verwendung Expired DE2424474C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US363203A US3883581A (en) 1973-05-23 1973-05-23 Preparation of brominated pentaerythritols and esters utilizing certain dibasic acids

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2424474A1 true DE2424474A1 (de) 1974-12-12
DE2424474C2 DE2424474C2 (de) 1982-12-30

Family

ID=23429257

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2424474A Expired DE2424474C2 (de) 1973-05-23 1974-05-20 Verfahren zur Herstellung von Mischungen bromhaltiger Pentaerythrite und bromhaltiger Neopentylester und deren Verwendung

Country Status (10)

Country Link
US (1) US3883581A (de)
JP (1) JPS5756451B2 (de)
BE (1) BE815438A (de)
CA (1) CA1029742A (de)
DE (1) DE2424474C2 (de)
FR (1) FR2230604B1 (de)
GB (1) GB1459623A (de)
IL (1) IL44766A (de)
IT (1) IT1013196B (de)
NL (1) NL182560C (de)

Families Citing this family (19)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA1058223A (en) * 1973-04-05 1979-07-10 Ronald G. Tigner Removal of hbr from brominated pentaerythritols
JPS5830285B2 (ja) * 1975-03-11 1983-06-28 ザ ダウ ケミカル カンパニ− シユウソカペンタエリトリツトカラノ シユウカスイソノジヨキヨホウ
US4154966A (en) * 1977-11-23 1979-05-15 Dead Sea Bromine Co. Ltd. Process for the preparation of dibromoneopentylglycol (DBNG)
LU78663A1 (fr) * 1977-12-09 1979-06-13 Labofina Sa Compositions de resines styreniques ignifuges et leurs procedes de preparation
DE3125338A1 (de) * 1981-06-27 1983-01-13 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Verfahren zur herstellung von bromhydrinen aus polyolen
IL76434A0 (en) * 1985-09-20 1986-01-31 Bromine Compounds Ltd Flame retardant polymer compositions
IL77701A (en) * 1986-01-24 1988-11-30 Bromine Compounds Ltd Liquid flame retardants for hydraulic fluids
GB2191208A (en) * 1986-06-05 1987-12-09 Basf Corp High resiliency molded polyurethane foams
US4873377A (en) * 1988-10-03 1989-10-10 Ethyl Corporation Preparation of dibromoneopentyl glycol
US4913848A (en) * 1988-10-12 1990-04-03 Ethyl Corporation Process for producing a high purity dibromoneopentyl glycol product
US4929775A (en) * 1989-05-30 1990-05-29 Ethyl Corporation Process for preparing brominated pentaerythritols
US5135961A (en) * 1990-07-27 1992-08-04 Ethyl Corporation Stabilized flame retardant polyol composition
DE19528537A1 (de) 1995-08-03 1997-02-06 Basf Ag Flammgeschützte Hartschaumstoffe auf Isocyanatbasis
CN101016227B (zh) * 2007-02-08 2010-09-08 宜兴市中正化工有限公司 三溴新戊醇的合成方法及精制
EP2632967A1 (de) 2010-10-29 2013-09-04 Lubrizol Advanced Materials, Inc. Flammhemmende bromierte oligomere urethanzusammensetzungen
CN106589189A (zh) * 2016-11-18 2017-04-26 寿光市泰源化工有限公司 适用于工业化生产的聚丙烯酸五溴苄酯与三溴新戊醇配合制备的方法
CN110452347A (zh) * 2019-07-10 2019-11-15 广东德美精细化工集团股份有限公司 一种具有防水性能的聚氨酯中间体及其制备方法
CN110903188B (zh) * 2019-09-17 2023-01-03 丛强 一种制备三溴新戊醇乙酸酯的方法
CN110903163B (zh) * 2019-09-17 2023-01-03 丛强 一种三溴新戊醇的制备方法

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3118003A (en) * 1964-01-14 Production of pentaerythritol

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
NICHTS-ERMITTELT *

Also Published As

Publication number Publication date
JPS5756451B2 (de) 1982-11-30
IL44766A0 (en) 1974-07-31
IT1013196B (it) 1977-03-30
GB1459623A (en) 1976-12-22
BE815438A (fr) 1974-11-22
US3883581A (en) 1975-05-13
CA1029742A (en) 1978-04-18
DE2424474C2 (de) 1982-12-30
AU6890674A (en) 1975-11-20
JPS5019707A (de) 1975-03-01
IL44766A (en) 1977-03-31
FR2230604B1 (de) 1976-12-24
NL182560C (nl) 1988-04-05
NL182560B (nl) 1987-11-02
FR2230604A1 (de) 1974-12-20
NL7406390A (de) 1974-11-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2424474C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Mischungen bromhaltiger Pentaerythrite und bromhaltiger Neopentylester und deren Verwendung
DE2656600C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines gegebenenfalls zelligen Polymerisats
DE1954093C3 (de) Verfahren zur Herstellung von polymeren organischen Isocyanaten
DE69731205T2 (de) Verbessertes verfahren zur herstellung hochmolekularer polyester
DE1495876B2 (de) Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen Polyestern
DE2646218A1 (de) Neue phosphor-enthaltende verbindungen
DE1494330A1 (de) Polymere Zubereitungen,die gegen einen Abbau durch Strahleneinwirkung stabilisiert sind
EP0003112A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polybutylenglykolcarbonsäurediester durch Polymerisation von chemisch vorbehandeltem Tetrahydrofuran
DE1301552B (de) Verfahren zur Herstellung von linearen Polyestern
DE2445961C2 (de) Verfahren zur Polymerisation von Tetrahydrofuran
DE2022011B2 (de) Gemisch von glycerintriestern gesaettigter, geradkettiger c tief 24bis c tief 32 -carbonsaeuren, ein verfahren zu dessen herstellung und seine verwendung
DE1495330A1 (de) Verfahren zur Herstellung von schwer entflammbaren bzw. selbstverloeschenden Polyestern
DE2043187C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyestern
EP0015431B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Neopentylglycol-Polyestern und -Mischpolyestern
DE3618517A1 (de) Emulgiermittel zur emulsionspolymerisation
DE1494117B1 (de) Phosphorigsaeureester
DE1645068C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyphenylenäthern
DE3225431A1 (de) Verfahren zur herstellung von makrocyclischen esterverbindungen
DE2509552A1 (de) Stabilisierende polyester
CH477495A (de) Wärmehärtbare flammwidrige Kunststoff-Formmassen
DE2013505A1 (de) Polyesterformmasse mit verbesserter Verarbeitbarkeit
DE2244543A1 (de) Tri-(2,3-dibrompropyl)-isocyanurat, verfahren zu dessen herstellung sowie dessen verwendung als flammhemmender zusatz fuer polymere
DE2633392C3 (de) Neue, hydrolysestabile Phosphite von Polyalkoholen, ihre Herstellung und Verwendung
DE2014374A1 (de) Flammhemmende Mittel für flexible ver schäumte Kunststoffe
DE4122765A1 (de) Ungesaettigte ester, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: ETHYL CORP., RICHMOND, VA., US

8328 Change in the person/name/address of the agent

Free format text: HANN, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. STERNAGEL, H., DIPL.-CHEM. DR.PHIL.NAT., PAT.-ANW., 5060 BERGISCHGLADBACH

8339 Ceased/non-payment of the annual fee