DE2423640A1 - Verfahren zur herstellung von poroesen asbesthaltigen kunststoffdiaphragmen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von poroesen asbesthaltigen kunststoffdiaphragmenInfo
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Description
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1A-44
Beschreibung zu der Patentanmeldung
RHONE-PROGIL S.A.
25, Quai Paul-Doumer, 92408 Courbevoie
Frankreich
"betreffend
Verfall ren zur Herstellung von poro?ien asbesthalt Igen
Kunst st ο ffdiaphragmen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Diaphragmen aus abgeschiedenem Asbest, die durch einen fluorhaltigen
Kunststoff verfestigt sind und eine steuerbare bsv. einstellbare Porosität besitzen und zur Verwendung in Elektrol3rsezellen
bestimmt sind.
Allgemein muß ein Diaphragma, damit es den Bedingungen der Elektrolyse gut angepaßt ist, in Abmessungen und Gefüge homogen
und in heißem c-hlorhaltigem saurem oder basischem Medium
korrosionsfest sein. Dieses Diaphragma verhält sich wie ein poröses Medium, das gleichzeitig den Stroradurchgang bei
schwachem Spannungsabfall und das gleichförmige Fließen des Elsktrolyten von einer Kammer zur anderen gestattet.
Bei der Herateilung von Ätzalkali muß der OH-Ionenflu3 entgegen
dem Flüssigkeitsstrom, der verantwortlich ist für die Bildung von Chloraten, auf ein Minimum reduziert werden. Um
diesen Gegenstrom zu verringern oder zu unterbinden, kann man
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auf das Diaphragma einwirken und gleichseitig seine Stärke bzw.
Dicke erhöhen und die Porosität verringern; die Permeabilität dieses Diaphragmas muß aber nach wie vor ausreichen, damit das
Perkolieren erfolgt mit einem Druckverlust, der verträglich ist
mit den Erfordernissen der Technologie. Einer gegebenen Permeabilität
des Diaphragm? entspricht ein· Druckverlust, der abhängig isi
von der eingecpeisten bzw. ausgetragenen Flüssigkeit einenge. Ss
ist dann notwendig, das Diaphragma den gegebenen Bedingungen der Stromdichte und des Betriebs der Elektrolyse so anzupassen, daß
der bestmögliche Kompromiß zwischen chemischer Ausbeute (Chlorverlust
durch Chloratbildung) und elektrischer Ausbeute (Spannungsabfall
im Diaphragma und Stromverlust durch Joule-Effekt) erreicLr,
wird.
Diese Gesamtheit von elektrochemischen und hydraulischen Bedingungen
wird recht gut erreicht mit Diaphragmen, welche durch Abscheiden von Asbest auf die Kathode aus einem'Bad erbalten wer-ic-ii,
bei einer Stromdichte von etwa 15 A/dm Elektrode und Diaphragms:..
Dieses Abscheidungsverfahren ist jedoch schlecht geeignet für
die Betriebsbedingungen von Elektrolysezellen, die bei stärkerer Stromdichte arbeiten, es sei denn daß man Süannungsabfälle hinnimmt,
die sich als wirtschaftlich untragbar erweisen.
Die Abscheidung von Asbestfasern kann nur zu schwer steuerbaren Porositätsstrukturen führen. Diese Arbeitsweise besitzt
weiterhin die Nachteile der nichtkonsolidierten bzw. verfestigten Strukturen:
Aufblähen oder Quellen während der Elektrolyse, was einen Mindestabstand
zwischen den Polen erforderlich macht; Schwierigkeit, dünne Niederschläge zu erhalten mit schwachem Intensit
ät sverlus t;
Instabiler Zustand des Diaphragmas, das nach in Gang gesetzter Elektrolyse und Stabilisierung sehr anfällig ist gegenüber Betriebsunterbrechungen
und Erneuerungen "in situ".
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Aus diesem Grunde wurde seit einigen Jahren versucht, poröse
Kunststoffdiephragmen herzustellen. Das Prinzip 1st allgemein be~
kannt. Es besteht darin, daß man eine Grundmasse aus Asbest und einem dem Elektrolyten gegenüber inerten Polymeren herstellt, die
gegebenenfalls ein Porophor*enthält, das am Ende des Formgebungo-Yoranges
zersetzt wird, um die erforderliche Porosität zu liefern. *d.h. eine porenbildende Substanz
Es gibt zahlreiche Literatur auf diesem Gebiet. Nachfolgend
werden insbesondere die Patentschriften diskutiert, die eich auf
die Arbeitsweise der Vorformung mittels Preßformen und anschließendes
Sintern oder auf das Koagulieren des Gemisches oder auf das
Abscheiden dieses Gemisches auf einem Tröger beziehen.
Die PJi-PS 1 491 033 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung,
eines porösen. Diaphragmas, woncicn teilchen fester Zusatz wit
einer wäßrigen Dispersion von Polytetrafluorethylen in Gegenwart
von zerteilten mineralischen Füllstoffen vermischt, anschließend
öie Dispersion koaguliert, das Koagulat zu einer Folie verarbeitet
und der feste zerteilte Zusatz aus der Folie entfernt wird. Dieser feste zerteilte Zusatz ,ist allgemein dtärke -oder CoI.".iumcarbonat,
das am Ende des Forragebungsvorgangos entfernt wird, indem
die geformte Folie in Salzsäure eingetaucht wird. Dieser Zusatz
kann auch ein polymerer Kunststoff seir, der in einem organischen
Lösungsmittel löslich oder depolymerisierbar oder durch Erhitzen
dor Folie verdampfbar ist. Brauchbare feinteilige anorganische
Füllstoffe sind Bariumsulfat, Titandioxid oder Asbestpulver. Diese FiilIstoffe werden in Mengen von 40 bis 70 Gew.-^, bezogen auf das
in der Dispersion enthaltene Polytetrafluorethylen, eingesetzt.
In der GB-PS 943 624 wird ein Verfahren zur Herstellung eines Filtriermaterials beschrieben, wobei Polytetrafluoräthylenpulver
mit einem entfernbaren pulverigen Stoff vermischt, dieses Gemisch unter erhöhtem Druck vorgeformt und die erhaltene Form anschließend
beL einer Temperatur, die das Polymer nicht angreift, gesintert
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wird; der pulverige Stoff wird entweder durch Verdampfen bei der
Sintertemperatur oder durch Zugabe von Lösungsmitteln entfernt.
Die DT-OS 2 140 714 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Diaphragmen auf der Basis von anorganischen Fasern, insbesondere
Asbest, die durch einen fluorhaltigen Kunststoff zusammengehalten und gebunden werden. Die Membran wird entweder durch
Imprägnieren eines Papieres oder Gewebes oder durch Einbringen der Fasern in die Kunststoffsuspension und anschließende Verarbeitung
wie bei der Papierherstellung erhalten. Das Sintern erfolgt unter erhöhtem Druck.
Alle diese bekannten Verfahren sind mit gewissen Kachteilen verbunden:
Es werden ausschließlich ebene Diaphragmen erhalten, weil entweder
das Kalandern oder das Formpressen keine andere.Form zuläßt oder
weil die Suspensionen, von denen ausgegangen wird, vor allem wenn sie koaguliert sind, keine ausreichenden Eigenschaften besitzen,
die homogene Abscheidungen auf komplexgeformten Trägern ermöglichen.
Schwierigkeiten, die Polytetrafluoräthylen-reichen Membrane mit zufriedenstellenden mechanischen Eigenschaften auszubilden
(beträchtliches Fließen) und ihnen eine gute Benetzbarkeit zu verleihen.
Geringer Prozentsatz des Leerraumes in der Struktur. Um gute
mechanische Eigenschaften und eine ausgezeichnete Bewahrung der Kohäsion während der Elektrolyse zu erreichen, können nur kleine
Mengen Porophor oder gar keine verwendet werden - ^ 200-300 f>.
Unter diesen Bedingungen ist das Verhalten der Membrane bei der Kochsalzelektrolyse nicht wirklich interessant oder bedeutsam:
Starker Abfall der Stromstärke oder geringe Kapazität, Anpassung der verringerten Porosität.
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Es wurde nun. ein einfach durchzuführendes Verfahren entwickelt,
das zu ausgezeichnet arbeitenden porösen Diaphragmen aus abgeschiedenem Asbest, verfestigt durch einen fluorhaltigen
Kunststoff führt; bei diesem Verfahren wird eine homogene und beständige Suspension aus Asbestfasern in Wasser mit einem Latex
eines fluorhaltigen Kunststoffes und einem Porophor in Gegenwart von grenzflächenwirksamen Stoffen vom anionischen Sulfonsäuretyp
versetzt; diese Suspension unterliegt einer ersten Formgebung
mittels filtration; darauf wird getrocknet und gesintert und zwar bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des fluorhaltigen
Kunststoffes im kristallinen Zustand; anschließend wird der Porophor durch Zersetzung entfernt.
Die sehr große Beständigkeit der Suspension und die ausgezeichnete
Dispersion der Astbestfasern ermöglicht es, sehr homogene abgeschiedene Schichten mit steuerbaren bzw. einstellbaren
elektrischen und hydrodynamischen Eigen schaft en'herzustellen. Die
auf diese Weise erzeugten Diaphragmen sind gut verfestigt, trotz des hohen Prozentsatzes Leerraum und obwohl weder kalandert noch j
preßgeformt wird. Im Verlauf ihrer Verwendung für die Elektrolyse behalten sie ihren Zusammenhalt (Kohäsion) bei und führen zu ver- j
besserter Leistung bei allen Stromdichten. j
j Durch das Einarbeiten des porophoren bzw· porenliefernden j
Stoffes in vorbestimmter Korngrößenverteilung und Menge lassen |
sich alle angestrebten Werte der Permeabilität und der relativen ':
Festigkeit erreichen bzw. einstellen. . j
Eine der Haupt Schwierigkeit en bei der Herstellung besteht
darin, daß man der Anfangssuspension ausreichende Eigenschaften verleiht, damit das Diaphragma gut ausgeführt werden kann. Bei
vorgegebenen bzw. bestimmten Bedingungen der Herstellung (definiertes Mengenverhältnis der verschiedenen Komponenten,
genaue Steuerung der Rührgeschwindigkeit, der Zeitspanne während
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der gerührt wird und der Konzentration) werden die angestrebten
Eigenschaften erreicht durch die Verwendung von anionischen aulfoneäureartigen
grenzflächenaktiven Stoffen, vor allem Alkylsulfonate,
Alkylsulfosuccinate, Alkylsulfosuccinamate, insbesondere Natriumdioctylsulfosucoinat.
Die erforderlichen Mengen betragen 2 bis bezogen auf den Astbest.
Die unterschiedliche Stärke oder Dicke des Diaphragmas wird
leicht dadurch erhalten, daß man die abgeschiedene Menge variiert. Hierzu wird unter den gleichen Bedingungen verfahren, wie sie
derzeit angewandt werden, um Asbestaufschlämmungen abzuscheiden;
die Menge porenliefernder Stoffe wird angepaßt der angestrebten Stärke und der Beschaffenheit der Kathode oder des Trägers. Für
die Ausbildung von ebenen Diaphragmen kann die Durchführung vereinfacht werden und beispielsweise durch vollständige Filtration
ein variables Gewicht der Anfangssuspension abgeschieden werden. Diese Arbeitsweise gestattet weiterhin die Ausbildung oder Ausführung
von Diaphragmen, deren Gefüge in Richtung der Stärke oder
Dicke in großem Ausmaß variabel ist durch Modifizieren der Zusammensetzung
der Suspension im Verlauf des Filtriervorganges. Dies ist ein günstiger Faktor bei der Verwendung für die Elektrolyse.
Nach dem Trocknen oberhalb 100 C wird das Diaphragma gesintert während einer gegebenen Zeitspanne bei einer Temperatur oberhalb
des Schmelzpunktes des fluorhaltigen Polymeren im kristallinen·
Ziistand. Die Temperatur- und Zeitbedingungen für die Sintervorgänge
sind strikt und schwanken mit Stärke und Zusammensetzung des angestrebten
Diaphragmas. Die Anwesenheit des porenliefernden Stoffes oder Porophoren während der Sintervorgänge verstärkt die Beständigkeit
gegenüber Abbau der porösen Struktur durch Zusammenfallen der erwiohten Masse. Der Temperaturbereich muß jedoch sorgfältig
gewählt werden; bei zu niederer Temperatur reicht der Zusammehalt (die Kohäsion) des fertigen Diaphragmas nicht aus; eine zu hohe
Tenperatur führt zum Abb*u. Die durch Sintern bei zu niederer oder
zu hoher Temperatur erhaltenen Diaphragmen verändern sich im Verlauf
der Elektrolyse nachteilig"durch Spaltenbildung und durch
Bildung von Gastasohen mit anormaler Steigerung des Spannungsabfalls. '
In der Praxis wird eine Asbestsuspension hergestellt, indem
man unter Rühren ein Gemisch dispergiert, das 1 Gew.-Teil Asbest,
5 bis 100 Gew.-Teile V/asser und 0,02 bis0,1 Gew.-Teil anionisches
oberflächenaktives Mittel enthält..
Der verwendete Asbest besteht vorzugsweise aus 0,5 bis 50 mm langen Fasern. Das oberflächen- oder grenzflächenaktive Mittel,
vorzugsweise ein Natriumsulfοsuccinat, wird rein oder in alkoholischer
Lösung angewandt. Durch energisches Rühren erhält man eine gut dispergierte beständige Asbestsuspension.
.Zu dieser Suspension wird der Latex eines fluorhaltigen Kunststoffes
und die porenliefernde Substanz gegeben, wobei folgende Gewichtsverhältnisse eingehalten werden:
100 Teile Asbest
60 bis 200 Teile fluorhaltiger Kunststoff, gerechnet
60 bis 200 Teile fluorhaltiger Kunststoff, gerechnet
als Feststoff 200 bis 1400 Teile Phorophor.
Es wird dann 1 bis 20 Minuten lang weitergerührt, vorzugsweise 5 bis 10 Minuten lang unter genau bestimmten Bedingungen,
vor allem hinsichtlich der Geschwindigkeit. Die Endkonzentration der Suspension kann gegen Ende des Rührvorgangea durch Zusatz von
Wasser in der Weise eingestellt werden, daß die Mengenverhältnisse am besten den vorgesehenen Abscheidungsbedingungen entsprechen.
Der Polytetrafluoräthylen-Latex ist allgemein eine wäßrige
Suspension mit 60 # Polytetrafluoräthylen. Es können auch andere
Latices von fluorierten Kunststoffen Verwendung finden^
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"beispielsweise Gemische aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen,
Polychlortrifluoräthylen u. a.
Als porenliefernde Substanz oder Porophor kommen Calciumearbonat,
kolloidale Tonerde, Metalloxide oder alle anderen Stoffe in Frage, die mit Hilfe eines Lösungsmittels oder durch Zersetzung am
Ende der Formgebung entfernt werden können. Die porenliefernde Substanz soll eine wohlbestimmte Korngrößenverteilung besitzen.
Vorzugsweise wird Calciumcarbonat mit einer mittleren Korngröße
von 2 bis 25/zn. verwendet.
Für die Herstellung eines ebenen Diaphragmas wird das homogene
und beständige Gemisch der verschiedenen Komponenten auf ein feines Netz oder Sieb in solcher Menge ausgegossen,
daß man die gexiünschte Stärke erhält. Anschließend wird im Vakuum
filtriert; der erhaltene Formling wird von dem Netz abgelöst und dann getrocknet, und zwar bei einer Temperatur oberhalb
1000C, im Bereich von 150°0, Dauer 24 Stunden.
Die Folie oder Platte wird dann gesintert, indem sie in einem
Ofen auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des fluorhalt igen Polymeren gebracht wird; vorzugsweise liegt die Sintertemperatur
25 bis 75°0 oberhalb dieses Schmelzpunktes; die Sinterdauer soll 2 bis 20 Minuten, vorzugsweise 6 bis 10 Minuten betragen; die gewählte Temperatur hängt von der Dauer des Sintervorganges,
aber auch von der Schichtdicke und der Zusammensetzung des
Diaphragmas ab.
Nach dem Sintern wird gekühlt und die abgekühlte Folie oder Platte in eine wäßrige Lösung eingetaucht, die 10 bis 20 Gew.-4>
einer sehwachen Säure enthält; Eintauchdauer 24 Stunden bis 72 Stunden, je nach Schichtdicke. Vorzugsweise wird Essigsäure hierfür
verwendet; es können aber mit gleichem Erfolg auch andere schwache Säuren zur Anwendung gelangen.
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Schließlich wird das erhaltene Diaphragma mit Wasser gewaschen, um die Säure zu entfernen und dann unter Wasser aufbewahrt,
um ein Hartwerden zu vermeiden.
Da sich die verschiedenen Komponenten des Gemisches in einem weiten Ber^ch variieren lassen, können Diaphragmen
hergestellt werden, die den unterschiedlichen angestrebten Eigenschaften hinsichtlich Permeabilität und relativem
Widerstand entsprechen.
Die oben beschriebene Arbeitsweise der Abscheidung auf
einem feinen Metallnetz oder nicht entspricht der klassischen Arbeitsweise. Dieses Netz bzw. Sieb kann von dem
Diaphragma abgelöst werden oder mit diesem verbunden bleiben?
im letzteren Falle bildet es eine eingelagerte Verstärkung.
Ist in manchen Elektrolysezellen die Kathode nicht entwickelbar,
so kann sie als Filterträger verwendet werden. Die in die Suspension eingetauchte Kathode wird unter zunehmendem
und programmiertem Vakuum imprägniert. Man erhält auf diese Weise Diaphragmen, die unmittelbar auf der
Kathode abgeschieden sind und verbesserte Eigenschaften besitzen, insbesondere nicht quellen und gleichzeitig
die Verhaltensweisen und die Leistung der ebenen Diaphragmen beibehalten. Dieses Verfahren der unmittelbaren Abscheidung
des Diaphragmas kann selbstverständlich auch auf ebene Kathoden angewandt werden. Dieses Verfahren zeichnet
sich dadurch aus, daß die kathode innig mit dem Diaphragma verbunden wird und ist besonders geeignet für die Ausführung
von sehr feinen Diaphragmen,- wie sie für hohe Stromdichten notwendig sind.
Bei der unmittelbaren Abscheidung auf der Kathode oder
bei der Einlagerung des FilterrSiebs in eine der beiden Seiten des Diaphragmas wird die porenliefernde Substanz
mit einer schwachen, abgestumpften Säure entfernt, beispielsweise mit
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20 56iger Essigsäure, die 1 "bis 5 ί°ο Phenylthioharnstoff enthält.
Schließlich können, -am unterschiedliche Eigenschaften in der
Zusammensetzung längs der Schichtdicke des Diaphragmas zu erhalten, nacheinander Suspensionen von unterschiedlich zusammengesetEten
Gemischen abgeschieden werden, die unterschiedliche Mengen fluor— haltigen Kunststoff und porenliefernde Substanz enthalten; in
diesem Falle wirkt die erste auf dem Netz oder Sieb abgeschis3one
dünne Membran als Filterelement für die zweite aufgebrachte Charge. Man erhält auf diese Weise ein Diaphragma mit variierender Porenbeschaffenheit,
das jedoch in sich nicht diskontinuierlich und damit in seiner Festigkeit nicht beeinträchtigt ist.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert
Es wurde folgende Suspension von Aabestfasern hergestellt:
100 g Asbest, mittlere Faserlänge 1 bis 2 mm 900 g Wasser
5 g Natriumdioctylsulfosueoinat, 75 i° in Alkohol.
Das Gemisch wurde 50 min lang mit einem hin- und hergehenden
Rührwerk dispergiert. Darauf wurde zugesetzt:
130 g Polytetrafluoräthylen in Form eines Latex mit 60 $
Feststoffgehalt
930 g Calciumcarbonat.
930 g Calciumcarbonat.
Dieses Gemisch wurde 5 min lang gerührt. Darauf wurde mit 8300 g Wasser
verdünnt und gleichzeitig 1 bis 2 min lang mit einer hin- und hergehenden
Vorrichtung homogenisiert.
387 g dieser Suspension wurden auf einem 1 dm großen Filter
bestehend aus einem Bronzenetz mit Maschenweite 40 ;um in folgender
Weise ablaufen gelassen und entwässert:
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1 min absitzen lassen
2 min. unter 200 ram Hg
2 min unter 300 mm Hg
2 min unter 300 mm Hg
10 min unter 740 mm Hg.
Der erhaltene Formling wurde von dem Netz abgelöst und im Ofen 24 h lang "bei 15O0G getrocknet. Darauf wurde der Formling in
einem Ofen 7 min lang bei 36O0C gesintert. Durch Eintauchen in
wäßrige 10$ige Essigsäure während 24 h und in wäßrige 20$ige Essigsäure
während 40 h wurde das Galciumcarbonat herausgelöst. Anschließend
wurde das erhaltene Diaphragma mit V/asser gewaschen und besaß dann folgende Eigenschaften:
Schichtstärke oder Dicke 2,75 mm
RelativerWiderstand 2,2
Zugfestigkeit im feuchten 2
Zustand - 11,7 kg/cm
•Der relative Widerstand ist das Verhältnis des Widerstandes
des mit Elektrolyt getränkten Diaphragmas zu dem Widerstand des Elektrolyten.
Das Diaphragma wurde als Trennwand bei der Elektrolyse einer Natriuinchloridlösung verwendet und gab folgende Ergebnisse
zusammen mit Netzelektroden im Abstand von 5 nun (platinbesohichtetes
Titan als Anode und Eisen als Kathode):
Stromdichte 25 A/dm
Temperatur 850G
Zellspannung im Gleichgewichtszustand
nach einigen Tagen 2,95 V
Zusammensetzung der Lauge:
Natronlauge 120-125 g/l
Ghlorat 0,3-0,4 g/l
Flüssigkeitsdruck auf dem
Diaphragma 11 cm Wasser
0-9 8 A 9 / 1 0.3 3
Eb wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 verfahren. Die
Zusammensetzung der Suspension lautete wie folgt: 1OC g Asbest
900 g Wasser
900 g Wasser
5 g Diootylsulfosucoinat 180 g Polytetrafluoräthylen
1120 g Calciui/icarbonat
8300 g V/asser zum Verdünnen.
Suspension je dm ):
Eigenschaften des fertiggestellten Diaphragmas (387 g
dm2):
Schichtdicke 2,85 mm
Zugfestigkeit feucht 9,7 kg/o
Relativer Widerstand 2,0
Ergebnisse der Elektrolyse bei 25 A/dm und 85 C:
Zellspannung im Gleichgewichtszustand . 3,1 V
Zusammensetzung der Lauge:
NaOH 135-140 g/l
Chiorat 0,4-0,6 g/l
Flüssigkeitsdruck ~ auf dem
Diaphragma .. 11 cm
Es wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 gearbeitet mit einer Suspension folgender Zusammensetzung:
100 g Asbest
900 g Wasser
900 g Wasser
5 g Dioctylsulfosuccinat 100 g Polytetrafluoräthylen 800 g Calciumcarbonat
g Wasser zum Verdünnen.
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Eigenschaften des fertiggestellten Diaphragmas (387 g Suspension
je dm ):
Schichtdicke | Beispiel 4 | 2,95 mm |
Relativer Widerstand | 2,7 | |
Z-ugfestigkeit feucht | 11,3 kg/cm2 | |
Ergehnisse der Elektrolyse "bei 25 A/dm und | hei 85°C: | |
Zeil spannung ißt Gleichgewichts zustand |
3,2 V | |
Zusammensetzung der Lauge: | ||
HaOH | 130-140 g/l | |
Chlorat | 0,2-0,3 g/l | |
Flüssigkeitsdruck auf dem Diaphragma |
28-29 cm | |
Es wurde gemäß Beispiel 1 gearbeitet mit ei.ner Suspension
folgender Zusammensetzung: 100 g A3hest
900 g Wasser 7,5 g Dioctylsulfosuccinat
100 g Polytetrafluoräthylen
400 g Calciumcarbonat g Wasser zum Verdünnen.
Eigenschaften, des fertiggestellten Diaphragmas (150 g
Suspension ^e dm ):
Schichtdicke 2,0 mm
Relativer Widerstand 4,2
Zugfestigkeit feucht 13,6 kg/cm2
Ergebnisse der Elektrolyse "bei 15 A/dm2 und hei 85°C:
Zellspannung im Gleichgewichtszustand 3,15 V
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Zusammensetzung der Lauge:
NaOH 120 g/l
Chlorat 0,3-0,5 g/l
Flüssigkeitsdruck auf dem Diaphragma 15 cm
Es wurde gemäß Beispiel 1 gearbeitet mit einer Suspension folgender Zusammensetzung:
100 g Asbest 1800 g Wasser 500 g Diootylsulfosuecinat
100 g Polytetrafluoräthylen 800 g Calciumcarbonat
g Wasser zum Verdünnen
Eigenschaften des fertiggestellten Diaphragmas (195 g Suspension je dm ): ·
Schichtdicke | Beispiel 6 | 1,55 ffim |
Relativer Widerstand | 1,7 | |
Zugfestigkeit feucht | 9,8 kg/cm2 | |
Ergebnisse der Elektrolyse bei 50 A/dm | und bei 85°C:. | |
Zellspannung im Gleichgewichts zustand |
3,35 V | |
Zusammensetzung der Lauge: | ||
NaOH | 120 g/l | |
Chlorat | 0,6-0,8 g/l | |
Flüssigkeitsdruck ; auf dem Diaphragma |
8-10 cm | |
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch ohne oberflächenaktive
Substanz. Die Suspension war unbeständig, die Dispersion schwächer. Die erhaltenen Diaphragmen besaßen eine
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geringere mechanische Festigkeit und waren bei der Elektrolyse erheblich leistungsschwächer.
Zusammensetzung der Suspension: 10Og Asbest
900 g Wasser 180 g Polytetrafluoräthylen g Calciumcarbonat g Wasser zum Verdünnen
Eigenschaften des fertigen Diaphragmas (387 g Suspension je
dm2): Schichtdicke 3,05 mm
Relativer Widerstand 1,9
Zugfestigkeit feucht 3,0 kg/cm
Ergebnisse der Elektrolyse bei 25 A/dm und bei 85°C:
Zellspannung im Gleichgewichtszustand . 3,15 V Zusammensetzung der Lauge:
NaOH 130 g/l
Chlorat 2,0 g/l
Flüssigkeitsdruck * auf dem Diaphragma 1 cm
Es wurde gemäß Beispiel 1 gearbeitet, aber vor dem Filtrieren auf das Bronzenetz ein weiteres Netz aus Blankstahl mit Maschenöffnung
450yum gelegt«, Dieses Netz blieb auf der Kathodenseite des
Diaphragmas eingeschlossen.
Zusammensetzung der Suspension: 100g Asbest 900 g Wasser
5 g Dioctylsulfosuccinat
180 g Polytetrafluoräthylen 1120g Caloiumcarbonat 5000 g V/asser zum Verdünnen
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Eigenschaften des Diaphragmas (300 g Suspension je dm ):
Schichtdicke ■ 3,15 mm
Relativer Widerstand 1,8
Zugfestigkeit feucht nicht meßbar
Ergebnisse der Elektrolyse bei 25 A/dm und bei 85°C:
Zellapannung im Gleichgewichtszustand 3,25 V
Zusammensetzung der Lauge:
KaOH 125-130 g/l
Chlorat 0,2 g/l
Flüssigkeitsdruck · auf dem Diaphragma 15-20 cm
(Diaphragma in Form eines Handschuhfinger^
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch ohne Verdünnen
der Basis—Lösung bzw. Suspension.
Zusammensetzung der Suspension:
100 g Asbest - lange Fasern (10 bis 50 mm)
930 g Wasser
5 g Dioctylsulfosuccinat
135 g Polytetrafluoräthylen
930 g Calciumcarbonat
135 g Polytetrafluoräthylen
930 g Calciumcarbonat
Abscheiden auf einem Handschuhfinger:
Die Kathode in Form eines Handschuhfingers, 70 χ 70 χ 22 mm,
aus laminiertem Metallgewebe wurde in die Suspension eingetaucht. Es wurde unter programmiertem ■ Vakuum imprägniert, d.h. jeweils
min für jede Vakuumstufe (100 - 200 - 300 - 400 - 500 - 700 mm Hg)
Aus dem Bad herausgenommen war die Kathode mit einem homogenen Überzug bedeckt, der im Vakuum 20 min lang entwässert wurde.
Nach dem Trocknen im Ofen bei 1500C während 24 h wurde das
Ganze, Kathode - Niederschlag, 15 min lang auf 300 bis 3100C und
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dann 7 min auf 365°C erhitzt. Das Carbonat wurde durch 4 Tage . langes Eintauchen in 20 $iger Essigsäure, abgestumpftniit 2 $o
Phenylthioharnstoff, herausgelöst. Der Handschulifingerwar mit
Phenylthioharnstoff, herausgelöst. Der Handschulifingerwar mit
einem 3 mm starken Diaphragma bedeckt und wurde in einen Elektro-
o
lysator gegeben zwischen zwei Anoden a 0,5 dta aus ausgebreitetem Titan, überzogen mit Edelmetall.
lysator gegeben zwischen zwei Anoden a 0,5 dta aus ausgebreitetem Titan, überzogen mit Edelmetall.
In einem ersten Versuch wurde der zwisohenpolare Abstand D
auf 5 bis 6 mm, in einem zweiten Versuch auf 13 bis 14 mm eingestellt.
Folgende Ergebnisse wurden bei der Elektrolyse mit 25 A/dm
bei 85°C erhalten:
Zellspannung für D = 5 bis 6 mm - 3,1 bis 3,2 V
für D = 13 bis 14 mm 3,4 bis 3,5 V
Zusammensetzung der Lauge: ' -
NaOH ; 125 g/l
Chlorat . 0,7-0,9 g/l
Flüssigkeitsdruck auf dem Diaphragma 20 bis 25 cm.
72XXI 4Ö98A9/1033
Claims (1)
1A-44 699 Patentansprüche
η.) Verfahren zur Herstellung von porösen asbesthaltlgen
Kunststoffdiaphragmen, dadurch gekennzeichnet , daß man eine homogene und stabile Suspension bildet, indem
man zu einer wäßrigen Suspension von Asbestfasern in Gegenwart eines anionischen sulfonsäureartigen oberflächenaktiven
Mittels einen Latex eines fluorhaltigen Kunststoffes und eine porenbildende Substanz gibt, worauf man diese Suspension
durch Ablaufen am Filter formt, anschließend trocknet und bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des fluorhaltigen
Kunststoffes im kristallinen Zustand sintert und schließlich die porenbildende Substanz entfernt.
2· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man Asbest mit Faserlänge 0,5 bis
50 nun verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1,oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man als porenbildende Substanz Calcium-
;un"
earbonat, kolloidale Tonerde oder Metalloxide verwendet, lüiese
mit einem Lösungsmittel oder durch Zersetzung am Ende der Formgebung entfernt.
4· Verfahren nache3nem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet , daß man als anionisches sulfonsäureartiges oberflächenaktiven Mittels ein Alkylsulfonat,
Alkylsulfosuccinat oder Alkylsulfosuccinamat, insbesondere Natriumdioctylsulfosuccinat verwendet.
.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man die verschiedenen
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Komponenten der homogenen Suspension in folgenden Mengenverhältnissen
einsetzt: 100 Teile Asbest, 60 bis 200 Teile fluorhaltiger Kunststoff gerechnet als Feststoff, 200 bis
1400 Teile porenliefernde Substanz, 2 bis 10 Teile oberflächenaktives
Mittel.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß man die homogene und
beständige Suspension auf einem Sieb filtriert, das mit dem erhaltenen Diaphragma fest verbunden bleibt und eine
in dem Diaphragma eingelagerte Verstärkung bildet oder das dann von dem Diaphragma abgelöst wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß man das erhaltene
Diaphragma 2 bis 20 Minuten sintert.
8. Anwendung der nach einem der AnsprücheΊ bis 7 erhaltenen
Diaphragmen in Elektrolysezellen, insbesondere für die Chlor-Alkali-Elektrolyse und zwar unmittelbar
abgeschieden auf die oder verbunden mit der Kathode.
0.9 849/1033
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