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Misch-und Knetmaschine Die Erfindung betrifft eine Misch-und Knetmaschine
mit fahrbarer, im Betrieb stillstehender Knetschale, in der ein ura eine senkrechte
Achse drehendes Misch- und Knetwerkzeug arbeitet, das mit seinem Drehantrieb an
einem in der Höhe verstellbaren Träger befestigt ist, der als Teil des feststehenden
Maschinengestells zugleich einen auf die Knetschale passenden Deckel bildet.
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Maschinen eingangs genannter Art werden vor allem im Bäckereigewerbe
zur Herstellung und Knetung von Teig, welcher zu Brot oder Brötchen weiterverarbeitet
wird, eingesetzt. Bei der überwiegend im plastischen Zustand erfolgenden Behandlung
des Misch-und Knetgutes treten erhebliche, in wechselnden Richtungen wirkende Kräfte
auf deren Bewältigung bisher einen beträchtlichen Bauaufwand, insbesondere für die
Verankerung des Misch-und Knettroges am Maschinengestell erforderte.
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Bei einer aus der CH-PS 319 559 bekannten Maschine zum Behandeln von
Teig ist die Knetschale in Betriebsstellung
über eine an ihrem
Boden vorgesehene Befestigungseinrichtung mit der Grundplatte des Maschinengestells
verankert. Die vom Knetwerkzeug über das Mischgut auf die Knetschale ausgeübten
Kräfte werden dabei in relativ großem Abstand von ihrer Ents-tehungsstelle in das
Maschinengestell eingeleitet, so daß beim Betrieb erhebliche Biegemomente auftreten.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Maschine besteht darin, daß ein einwandfreier
Abschluß der Knetschale durch den am Träger für das Knetwerkzeug ausgebildeten Deckel
nicht zustande kommt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß beim Betrieb der Maschine
eine Vielzahl von Knetschalen zum Einsatz kommen, deren Maßtoleranzen aus Fertigungsgründen
gewissen Abweichungen unterliegen. Da die Knetschalen bodenseitig am Maschinengestell
fixiert sind, ergibt sich ein gewisses Spiel zwischen dem Deckel und den Knetschalen,
was wegen der im Betrieb auftretenden Erschütterungen bald zu einem Ausschlagen
der Verriegelungen zwischen Knetschale und Maschinengestell führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Misch-und Knetmaschine
zu schaffen, welche gegenüber den bekannten Maschinen einen geringeren Bauaufwand
erfordert, eine einwandfreie Abdichtung zwischen Deckel und Knetschale ermöglicht
und bei der Abnützungserscheinungen
durch die im Betrieb auftretenden
Erschütterungen so gut wie vollständig vermieden werden.
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Dazuhin soll eine möglichst einfache, eventuell sogar automatische
Handhabung ermöglicht werden.
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Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der mit der
Knetschale in Eingriff gelangende Deckel zusammen mit am Träger angeordneten, unmittelbar
auf die Knetschale einwirkenden Spannmitteln als Halterung für die Knetschale ausgebildet
ist. Durch den unmittelbaren Zusammenschluß der Knetschale mit dem Träger des Knetwerkzeuges
erübrigen sich die bisher für erforderlich gehaltenen verschleißanfälligen Mittel
zum Verankern der Knetschale am Maschinengestell vollständig.
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Die Knetschale ist gewissermaßen am Träger des Knetwerkzeuges aufgehängt,
so daß die vom Knetwerkzeug ausgehenden Kräfte nicht über das Maschinengestell,
sondern auf dem kürzesten Weg zum Träger des Knetwerkzeuges zurückgeleitet werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Halterung in der
Weise, daß die Knetschale einen flanschartig nach außen gerichteten Rand aufweist
und daß als Spannmittel mehrere auf dem Umfang des Deckels verteilt angeordnete,
unter den Rand der Knetschale schwenkbare Klauen vorgesehen sind, die mit
ihrer
horizontalen Schwenkachse in einer Führung vertikal kraftangetrieben verschiebbar
sind. Diese Maßnahmen bewirken eine einwandfreie Zentrierung und Fixierung der Knetschale
in der Maschine, wobei ein eventuell aus Fertigungstoleranzen, Bodenunebenheiten
oder Materialresten am Knetschalen- oder Deckelrand resultierendes unterschiedliches
Spiel zwischen Knetschale und Träger unbeachtlich ist. Ein derartiges Spiel wird
durch die Vertikalbeweglichkeit der Klauen ausgeglichen, wobei gegebenenfalls die
Knetschale etwas vom Boden abgehoben wird. Diese Wirkung kann sogar erwünscht sein,
weil dadurch ein Hin- und Herscheuern der Knetschale bzw. ihres Fahrwerkes am Boden
verhindert wird. Absichtlich kann diese Wirkung dadurch erzielt werden, daß der
Träger erfindungsgemäß um eine horizontale Drehachse schwenkbar und durch einen
am Maschinengestell angebrachten Anschlag in seiner Betriebsstellung fixierbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist sowohl zum Betätigen der
Klauen als auch zum Schwenken des Trägers im Maschinengestell eine kraft angetriebene
Verschiebeeinrichtung vorgesehen, die auf einen am Träger angelenkten Zwischenhebel
einwirkt, dessen durch einen Anschlag am Träger begrenzte Bewegung über Gestänge
und Winkelhebel auf die Klauen übertragbar ist. Durch diese
Maßnahme
wird mit geringem Bauaufwand eine selbsttätige Ver- bzw. Entriegelung der Knetschale
am Träger erzielt, wobei für eine gleichmäßige Anhebung und Anpressungder Knetschale
an den Träger dadurch gesorgt ist, daß erfindungsgemäß das Gestänge einen die Spannkraft
gleichmäßig auf alle Klauen übertragenden Ausgleichhebel aufweist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Knetschale lose auf einem mit Rollen versehenen Fahrgestell angeordnet ist.
Durch die Trennung von Knetschale und Fahrgestell ergeben sich sowohl für die Fertigung
als auch für den Betrieb erhebliche Vereinfachungen. Die Knetschalen können sehr
kostengünstig als rotations-symmetrische Gebilde, z.B. aus Kunststoff hergestellt
werden. Da das Fahrgestell beim Verriegeln der Knetschale mit dem Träger nicht angehoben
wird, ergibt sich neben einer Kraft einsparung für das Heben und Festspannen der
Knetschale ein sehr ruhiger Betrieb, weil keine Krafteinwirkung auf die Rollen des
Fahrgestells erfolgt.
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Letzteres ist vor allem dann der Fall, wenn die Knetschale erfindungsgemäß
mindestens in ihrem Bodenbereich konisch ausgebildet und das Fahrgestell mit einer
entsprechend konisch gestalteten Ausnehmung zur Aufnahme der Knetschale versehen
ist. Auch für die Entleerung
der Knetschale, beispielsweise mittels
einer Kippvorrichtung, ist die vom Fahrgestell getrennte Knetschale sehr zweckmäßig.
Schließlich lassen sich die leeren Knetschalen infolge ihrer konischen Gestaltung
in platzsparender Weise stapeln.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
die nachstehend näher beschrieben werden. Es zeigen Fig. 1 die schematische Darstellung
einer -Misch-und Knetmaschine im Längsschnitt, Fig. 2 eine Einzelheit der Fig. 1
in größerem Maßstab und Fig. 3 eine Darstellung wie Fig. 1, jedoch mit einigen davon
abweichenden Details.
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Die wesentlichen Bestandteile der Misch-und Knetmaschine sind das
um eine senkrechte Achse drehende Misch-und Knetwerkzeug 1, die fahrbare Knetschale
2 und das feststehende Maschinengestell 3. Das Misch-undKnetwerkzeug 1 ist mit seinem
Drehantrieb 4 an einem Träger 5 befestigt, der als Teil des Maschinengestells 3
zugleich einen auf die Knetschale 2 passenden Deckel 6 bildet.
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Die für das Ein-und Ausbringen des Misch-und Knetwerkzeugs
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in die bzw. aus der Knetschale 2 erforder-'lichte Höhenverstellbarkeit des Trägers
5 ist dadurch erreicht, daß der Träger 5 in an sich bekannter Weise um eine horizontale
Drehachse 7 im Maschinengestell schwenkbar ist. Um den Träger 5 in der Arbeitsstellung
des Misch-und Knetwerkzeuges 1 zu fixieren, ist am Maschinengestell 3 ein Anschlag
8 vorgesehen.
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Das Misch-und Knetwerkzeug 1 kann, wie in Fig. 1 dargestellt, zentral
angeordnet und direkt mit der Achse des Drehantriebs bzw. Motors 4 gekuppelt sein.
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Es kann jedoch auch ein in der Knetschale 2 -gegebenenfalls planetenartig
- umlaufendes Gebilde sein, welches über ein Umlaufgetriebe 9 und einen nicht dargestellten
Riementrieb mit dem Drehantrieb 4 verbunden ist (Fig.3).
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Die Knetschale 2 weist einen flanschartig nach außen gerichteten Rand
lo auf und ist als konischer Rotationskörper gestaltet. Sie sitzt lose in einem
Fahrgestell 11, das mit Rollen 12 versehen ist. Zur Aufnahme des Knetschale 2 ist
im Fahrgestell eine ebenfalls konisch gestaltete Ausnehmung 13 vorgesehen.
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Während des Betriebes ist die Knetschale 2 unmittelbar mit dem Träger
3 des Misch-und Knetwerkzeuges 1 zusammengeschlossen.
Dabei dient
der Deckel 6 nicht nur als Verschlußmittel, sondern zugleich als Halterung für die
Knetschale 2. Zu diesem Zweck sind am Träger 5 Spannmittel in Gestalt schwenkbarer
Klauen 14 vorgesehen, welche unter den Rand lo der Knetschale 2 greifen und letztere
fest gegen den Deckel 6 und damit gegen den Träger 5 pressen.
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Die Klauen 14, von denen zur Ausübung einer möglichst gleichmäßigen
Anpressung mehrere auf dem Umfang des Deckels 6 verteilt angeordnet sind, sind mit
ihrer horizontalen Schwenkachse 15 jeweils in einer Führung 16 vertikal verschiebbar
und gemäß Fig. 1 und 2 mit einem Kraftantrieb in Gestalt druckmittelbetätigter Kolben-Zylinder-Einheiten
17 ausgestattet.
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Die von den Klauen 14 ausgeführte Bewegung ist aus Fig. 2 ersichtlich:
Wenn das Misch-und Knetwerkzeug 1 durch Senken des Trägers 5 bis auf den Anschlag
8 in die Knetschale 2 eingebracht ist, befinden sich die Klauen 14 in der gestrichelt
dargestellten Stellung.
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Nun werden sie in Pfeilrichtung bis in die strichpunktiert dargestellte
Stellung geschwenkt, wobei sie unter den Rand lo der Knetschale 2 greifen. Bei dieser
Bewegung erfolgt zugleich eine etwa erforderliche Zentrierung der Knetschale 2.
Danach werden die Klauen 14 senkrecht nach oben gezogen, wobei die Knetschale 2
angehoben
und schließlich mit ihrem Rand lo gegen den Deckel 6 gepreßt wird. Entsprechend
dem Maß, um das die Knetschale 2 bei diesem Vorgang angehoben wird, hebt sie sich
auch von ihrem Fahrgestell 11 ab, so daß sie außer der Spannverbindung mit dem Deckel
6 keinerlei weitere Verbindungen zum Maschinengestell 3 oder Boden aufweist.
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Für das Schwenken des Trägers 5 um die Drehachse 7 ist eine kraftangetriebene
Verschiebeeinrichtung in Gestalt einer weiteren druckmittelbetätigten Kolben-Zylinder-Einheit
18 vorgesehen. Bei der Ausführung nach Fig. 1 sind die Kolben-Zylinder-Einheiten
17 und 18 so gesteuert, daß ein Aufklappen des Trägers 5 nur dann möglich ist, wenn
zuvordie Klauen 14 die Spannverbindung mit der Knetschale gelöst und die Knetschale
2 in das Fahrgestell 11 gesenkt haben.
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Bei der Ausführung nach Fig. 3 wird die Kolben-Zylinder-Einheit 18
sowohl zum Betätigen der Klauen 14 als auch zum Schwenken des Trägers 5 benutzt.
Zu diesem Zweck ist am Träger 5 ein Zwischenhebel 19 angelenkt, dessen Bewegung
über einen Ausgleichhebel 20, Gestänge 21 und Winkelhebel 22 auf die Klauen 14 übertragen
wird. Gegenüber dem Träger 5 ist die Bewegung des Zwischenhebels 19 durch einen
Anschlag 23
begrenzt, wobei die Bewegungsmöglichkeit des Zwischenhebels
19 so bemessen ist, daß sie der Schwenk-und Schiebebewegung der Klauen 14 entspricht.
Durch diese Anordnung wird ebenfalls sichergestellt, daß der Träger 5 erst dann
aufgeklappt werden kann, wenn zuvor die Klauen 14 gelöst worden sind. Anstelle der
Kolben-Zylinder-Einheit 18 könnte auch eireanders gestaltete kraftangetriebene Verschiebeeinrichtung,
z.B. eine Schraubenspindel mit Mutter oder ein Zahnstangentrieb vorgesehen sein.
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Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich, ist bei der erfindungsgemäßen
Anordnung die Knetschale 2 bis zur Verriegelung mit dem Deckel 6 frei beweglich.
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Die Knetschale 2 kann von vorn oder von den Seiten her auf dem normalen
Fußboden in die Maschine eingefahren werden. Eine genaue Positionierung unter dem
Misch-und Knetwerkzeug 1 durch Führungsschienen, Bodenplatten oder dgl. ist nicht
erforderlich, weil die Klauen 14 beim Einwärts schwenken für eine selbsttätige Zentrierung
sorgen und etwaige Bodenunebenheiten durch die Vertikalbeweglichkeit der Klauen
14 ausgeglichen werden.
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-Patentansprüche-