DE2421703A1 - Herstellungsverfahren fuer aluminiumoxicarbonathydrat, verwendbar als antacidum - Google Patents
Herstellungsverfahren fuer aluminiumoxicarbonathydrat, verwendbar als antacidumInfo
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Description
Dr. Madaus & Co. Köln-Merheim
(Deutschland)
Herstellungsverfahren für Aluminiumoxicarbonathydrat, verwendbar
als Antacidum
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von basischem
Aluminiumoxicarbonathydrat, das zur Verwendung als Antacidum, d. h. zur Abstumpfung der Magensäure, geeignet ist.
Es ist bereits ein als Antacidum verwendbares Aluminiumhydroxidgel
bekannt, das durch gleichzeitige Zugabe zweier wäßriger Lösungen von Aluminiumsulfat und Natriumhydrogencarbonat und/oder Natriumcarbonat
in vorgelegtes Wasser oder in eine vorgelegte Elektrolytlösung mit anschließendem
Abfiltrieren, Waschen und Trocknen des erhaltenen Niederschlags hergestellt wird. Während der Fällung wird vorteilhaft in der
Vorlage ein pH-Wert von 6 bis 8 eingehalten. Aufgabe dieses bekannten Verfahrens ist es, für die Herstellung eines als Antacidum verwendbaren
Aluminiumhydroxydgels anstelle des teueren Aluminiumchlorids und Aluminiumnitrats für die Fällung das billigere Aluminiumsulfat zu
verwenden.
Es hat sich nun gezeigt, daß daa bei der Umsetzung von Aluminiumsulfat
mit Alkalihydrogencarbonat und/oder Alkalicarbonat ausgefällte basische Aluminiumoxicarbonathydrat trotz Einhaltung eines pH-Wertes
von 7 bis 8 während der Fällung einer starken alkalischen Nachreaktion unterliegt, wodurch sich der pH-Wert des Reaktionsgemisches nach der
Fällung allmählich bis auf etwa pH 9 bis 10 erhöht. Ein derart stark alkalischer pH-Wert macht das Fällprodukt jedoch zur Verwendung
als Antacidum ungeeignet, da hierdurch die physiologischen Verhältnisse des Magens zerstört werden. Hierbei ist sogar zu berücksichtigen,
daß der pH-Wert des Fällproduktes bei der Weiterverarbeitung zum eigentlichen Antacidumpräparat, das in der galenischen Zubereitung als Gel
vorliegt, durch feinste Verteilung normalerweise weiter steigt. So hat ein Gel, das aus einem Aluminiumoxicarbonathydrat mit einem pH-Wert
von 9 hergestellt wurde, einen pH von IQ bis 11.
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Es wurde nun gefunden, daß diese unerwünschte Nachreaktion des ausgefällten
basischen Aluminiumoxicarbonathydrats unter pH-Wertanstieg verhindert werden kann, wenn man das Reaktionsgemisch nach beendeter
Fällung mit einem in wäßriger Lösung aufgrund von Hydrolyse sauer reagierenden Aluminiumsalz auf einen pH von 5,5 bis 6,5} jedoch
vorzugsweise von 6,0 einstellt. Geeignet sind beispielsweise Salze starker Säuren, wie Aluminiumchlorid, Aiuminiumnitrat und/oder Aluminiumsulfat.
Es wurde ferner gefunden, daß durch eine Alterungszeit von wenigstens 12,
vorzugsweise jedoch 15 Stunden nach Einstellung des Reaktionsgeniisch.es auf
den pH-¥ert von ca. 6,0 sich das .Fällprodukt besonders gut durch Auswaschen
von Nebenprodukten reinigen läßt. Sie antacide Wirkung des erfindungsgemäß
hergestellten Produktes liegt über der Wirkung der nach dem Stand der Technik bekannten Aluminiumhydroxide und Aluminiumhydroxicarbonate.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von
basischem Aluminiumoxicarbonathydrat durch gleichzeitiges Einfließenlassen
von wäßrigen Lösungen von Aluminiumsulfat und Alkalihydrogencarbonat und/oder Alkalicarbonat in eine Wasservorlage unter Einhaltung
eines neutralen bis schwach alkalischen pH-Wertes unter Rühren, das dadurch, gekennzeichnet ist, daß man nach beendeter vollständiger
Fällung mit einer wäßrigen Lösung von Aluminiurasalzen starker Säuren
auf etwa pH 6 einstellt.
Zur Vermeidung der Nachreaktion und somit zur Verhinderung einer starken alkalischen Reaktion (pH lO-ll) wird das Reaktionsprodukt nach
beendeter vollständiger Fällung mit einer wäßrigen Lösung von Aluminiumsalzen starker Säuren auf etwa pH 6 eingestellt.
Dieser eingestellte Wert muß anschließend 2 Stunden konstant bleiben und darf über ca. 15 Stunden nicht merklich ansteigen, d. h. nicht
wesentlich über pH 7 liegen.
Die Fällung des basischen Aluminiumoxicarbonathydrats durch Umsetzting
von Aluminiumsulfat mit Alkalihydrogencarbonat und/oder Alkalicarbonat
wird bei Raumtemperatur, vorzugsweise jedoch unterhalb Raumtemperatur, und zwar bei etwa l6 bis 18 C vorgenommen.
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Als Alkalihydrogencarbonat wird Natriumhydrogencarbonat bevorzugt»
Das Mo!verhältnis von Aluminiumsulfat zu Alkalihydrogencarbonat "beträgt
zweckmäßig 1:2 "bis 1:3>5. Bevorzugt wird jedoch ein Molverhältnis
von 1:2,5.
Während der Fällung, bei der zweckmäßig kräftig gerührt wird, wird
der pH-Wert der Reaktionslösung im neutralen bis schwach alkalischen
Bereich (pH 6,8 - 7,8, vorzugsweise 7>0 - 7»3) gehalten.
Nach beendeter Fällung, Einstellung des alkalischen Reaktionsgemisches
mit Aluminiumchloridlösung auf einen pH-Wert von ca. 6,0 und Stehenlassen
für wenigstens 12, vorzugsweise jedoch 15 Stunden, wird das Fällprodukt abfiltriert, mit Wasser gründlich nachgewaschen und
anschließend zweckmäßig mit einer mit Wasser mischbaren organischen
Flüssigkeit, z. B. einem Alkohol, wie Aethanol, entwässert, von der
Flüssigkeit auf geeignete Weise, beispielsweise durch Zentrifugieren, abgetrennt und im Vakuum bei nur leicht erhöhten Temperaturen
getrocknet.
Das auf diese Weise gewonnene basische Aluminiumoxicarbonathydrat ist
in n/lO Mineralsäure leicht löslich. Der Aluminiumgehalt berechnet als
Al0O- liegt bei 49,1 bis 58,6$ und der C0o-Gehalt zwischen 6 und 8$.
Ein Produkt mit einem solchen C0o-Gehalt ist für die Verwendung als Antacidum
besonders günstig, weil unterhalb von 4 j£ C0_ kaum eine antacide
Wirkung vorhanden ist, Produkte mit einem höheren COg-Gehalt, von beispielsweise
12 /6 und mehr, jedoch nicht stabil sind und erfahrungsgemäß stark alkalisch reagieren.
Im Sekretionsversuch mit künstlichem Magensaft ergibt das erhaltene
Fällprodukt eine Zeit von 90 min/50 mg trockener Substanz, wobei die Zeit zwischen pH 5>0 (aufsteigend) bis pH 3>0 (absinkend) gemessen
wird. Die antacide Wirkung (Schaub-Test) beträgt 85 min/l g trockene Substanz, wobei 370 ml künstlicher Magensaft von pH 1,5 neutralisiert
werden. Während der Dauer der antaciden Wirksamkeit sinkt die proteolytische Aktivität der Magenfermente (Pepsin) unter Io % des
Normalwertes.
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Eine wäßrige Suspension besitzt einen pH-Wert von 7»8; in 15 $-i
Konzentration in einem Gel 7>5 - 7>7. Das Produkt ist frei an Sulfat-
und Chloridionen. Insgesamt erfüllt das Produkt somit die Kriterien, die an ein gnt wirksames Antacidum gestellt werden.
Die antacide Wirkung und die Sekretionskurve werden in den Abbildungen 1 und 2 gezeigt.
Beispiel 1: 130,0 kg technisches Aluminiumsulfat χ 18 Wasser
werden in 1000 1 Leitungswasser gelöst (Lösung l)
280,0 kg technisches Natriumhydrogencarbonat werden in 3000 1 Leitungswasser gelöst (Lösung 2)
Lösung 1 und Lösung 2 werden unter Vorlage von 1000 1 Leitungswasser
unter kräftigem Rühren zwischen l6 - 18° C unter Einhaltung des pH-Wertes von 7>0 - 7»3 zusammengegeben. Die Zulaufgeschwindigkeit
liegt bei 4000 l/h. Das Reaktionsprodukt fällt sofort körnig aus. Nach beendeter Fällung setzt man zum Reaktionsansatz solange eine
5 j£-ige Aluminiumchloridlösung zu, bis sich der pH-Wert 6,0 eingestellt
hat. Dazu benötigt man eine Stunde. Nach einer Ruhezeit von 15 Stunden wird das nachgestellte Fällprodukt filtriert und ausgewaschen,
bis das abfließende Waschfiltrat keine nennenswerte Reaktion auf Sulfat und Chlorid mehr zeigt. Anschließend wird das gewaschene
Fällprodukt in soviel Aethanol aufgeschlämmt, daß es gut durchrührbar
ist. Nach einer Behandlungszeit von 30 min zur Entwässerung wird das Produkt scharf abzentrifugiert und zwischen 40 - 50° C
im Vakuum bei 1-2 Torr getrocknet.
Beispiel 2; 130,0 kg technisches Aluminiumsulfat χ 18 Wasser
werden in 1000 1 Leitungswasser gelöst (Lösung l)
280,0 kg technisches Natriumhydrogencarbonat werden in 3000 1 Leitungswasser gelöst (Lösung 2)
Lösung 1 und Lösung 2 werden unter Vorlage von 1000 1 Leitungswasser
unter kräftigem Rühren zwischen 16 bis 18° C unter Einhaltung eines pH-Bereiches von 7>0 bis 7j3 zusammengegeben. Die Zulaufgeschwindigkeit
liegt bei 4000 l/h. Das Reaktionsprodukt fällt
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sofort körnig aus. Nach beendeter Fällung setzt man zum Reaktionsansatz solange Aluminiumsulfatlösung der angegebenen Konzentration
zu (wie bei Lösung l), bis sich der pH-Wert 6,0 eingestellt hat. Dazu benötigt man etwa eine Stunde. Nach einer Ruhezeit -von 15
Stunden wird das nachgestellte Fällprodukt filtriert und ausgewaschen, bis das abfließende Waschfiltrat keine nennenswerte Reaktion
auf Sulfat mehr zeigt. Anschließend wird das gewaschene Fällprodukt in so viel Aethanol aufgeschlämmt, daß es gut durchrührbar ist.
Nach einer Behandlungszeit von 30 Minuten zur Entwässerung wird das
Produkt scharf abzentrifugiert und zwischen 40 bis 50° C im Vakuum bei 1 bis 2 Torr getrocknet.
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Claims (1)
- Patentansprüche1) Verfahren zur Herstellung von basischem Aluminiumoxicarbonathydrat durch gleichzeitiges Einfließenlassen von väßrigen Lösungen von Aluminiumsulfat und Alkalihydrogencarbonat und/oder Alkalicarbonat in eine Wasservorlage unter Einhaltung eines neutralen bis schwach alkalischen pH-Wertes und gegebenenfalls unter Rühren, Filtrieren und Auswaschen des Fällproduktes, dadurch gekennzeichnet, daß man nach beendeter Fällung den pH-Wert des Reaktionsgemisches mit einem in wäßriger Lösung aufgrund von Hydrolyse sauer reagierenden Aluminiumsalz auf etwa 6,0 einsteilt.2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fällung bei Raumtemperatur, vorzugsweise jedoch unterhalb Raumtemperatur, insbesondere bei l6 bis 18° C, vornimmt.5) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem Molverhältnis von Aluminiumsulfat zu Alkalihydrogencarbonat von 1:2 bis I,:3j5» vorzugsweise jedoch mit einem Molverhältnis von 1:2,5 arbeitet.4) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man das Fällprodukt vor dem Abfiltrieren wenigstens etwa 12, vorzugsweise jedoch 15 Stunden altern läßt.5) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Abfiltrieren das Fällprodukt mit einer mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit, vorzugsweise Aethanol, entwässert.6) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5> dadurch gekennzeichnet, daß man das entwässerte Fällprodukt im Vakuum bei niedrigen Temperaturen, vorzugsweise bei 40 bis 50° C, trocknet.7) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,daß die Fällung mit Aluminiumsulfat und Natriumhydrogencarbonat durchgeführt wird. /n50 9 845/08748) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7> dadurch gekennzeichnet, daß man zur Einstellung des pH-Wertes des Reaktionsgemisches nach beendeter Fällung wäßrige Lösungen von Aluminiumchlorid, Aluminiumnitrat und/oder Aluminiumsulfat verwendet.509845/0874
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