DE2420521C2 - Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder und Celluloseacetat-Folie - Google Patents

Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder und Celluloseacetat-Folie

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DE2420521C2 DE19742420521 DE2420521A DE2420521C2 DE 2420521 C2 DE2420521 C2 DE 2420521C2 DE 19742420521 DE19742420521 DE 19742420521 DE 2420521 A DE2420521 A DE 2420521A DE 2420521 C2 DE2420521 C2 DE 2420521C2
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Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch bildmäßige Zersetzung von Wasserstoffperoxid, wobei die Sichtbarmachung des Bildes entweder auf physikalischem Wege durch Entwicklung der bei der Zersetzung gebildeten Gasbläschen oder auf chemischem Wege durch Ausnutzung des bei der Zersetzung gebildeten Sauerstoffs für eine farbgebende Oxydation erfolgen kann.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Celluloseacetat-Fclie. Die Herstellung photographischer Bilder durch bildmäßige Erzeugung gasblasenbildender Verbindungen, insbesondere von Wasserstoffperoxid, ist an sich bekannt. In der US-Patentschrift 36 15 491 ist ein Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder beschrieben, das aus einem Silberbild und einem diesem überlagerten Bläschenbild besteht.
Nach diesem Verfahren wird in einer hydrophilen Schicht zunächst ein Silberbild auf konventionellem Wege erzeugt, das jedoch eine wesentlich geringere Deckung hat, als die üblicherweise hergestellten konventionellen Schwarz-Weiß-Bilder. Die Schicht wird dann mit Wasserstoffperoxid in Kontakt gebracht, wobei an den Stellen, die das Silber bildmäßig in feinverteilter Form enthalten, das Wasserstoffperoxid unter Bildung von Sauerstoffgasbläschen zersetzt wird. Durch die anschließende Erwärmung des belichteten Materials dehnen sich die Gasbläschen aus und es entsteht ein Bläschenbild. Da die erhaltenen Bläschen das Licht bildmäßig streuen, erscheinen diese Stellen im durchfallenden Licht dunkel, bei Betrachtung im reflektierten Licht dagegen hell. An den unbelichteten Teilen der Schicht wird das auffallende Licht im wesentlichen durchgelassen. Man erzielt dadurch eine außerordentlich hohe Verstärkung des Silberbildes und erhält bei Verwendung selbst sehr silberarmer Schichten tiefschwarze Bilder mit hohem Kontrast Die Qualität der nach diesem Verfahren erhaltenen photographischen Bilder ist ausgezeichnet
Es ist ferner bekannt den bei der bildmäßigen Zersetzung von Wasserstoffperoxid entstehenden Sauerstoff nicht auf physikalischem Wege durch Bläschenbildung, wie oben beschrieben, sondern auf chemischem Wege durch Ausnutzung für eine farbgebende Oxydationsreaktion sichtbar zu machen. Nach diesem Verfahren wird eine lichtempfindliche Schicht unter bildmäßiger Erzeugung von Keimen aus Edelmetallen der I. und VIII. Nebengruppe des Periodischen Systems bildmäßig belichtet und anschließend diese Schicht mit Peroxyverbindungen, die sich an den bildmäßig gebildeten Keimen katalytisch zersetzen, in Gegenwart von Reaktionskomporienten für eine farbgebende Oxydationsreaktion behandelt.
Ansteile von lichtempfindlichen Schichten, die bei Belichtung Edelmetallkeime für die Zersetzung von Wasserstoffperoxid bilden, können für die obengenannten Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder auch solche Schichten verwendet werden, die Stoffe enthalten, die bei Belichtung katalaseaktive oder peroxydaseaktive Katalysatoren bilden. Hierfür geeignet sind z. B. bestimmte Komplexverbindungen von Schwermetallen der VI., VlI. oder VIII. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente mit einer ein- oder mehrbasischen Carbonsäure. Die gleiche Wirkung haben Verbindungen, die bei Belichtung Jodionen abspalten.
Für die obengenannten Verfahren können auch solche lichtempfindlichen photographischen Materialien verwendet werden, die in uniformer Verteilung katalaseaktive oder peroxydaseaktive Fermente wie Katalase, Peroxydase, Hämoglobin oder Hämin enthalten, die durch Belichtung mit aktinischem Licht bildmäßig desaktiviert werden. Mit Hilfe solcher Materialien erhält man direktpositive Bilder.
Die obengenannten Verfahren führen zwar zu photographischen Bildern guter Qualität, sie haben jedoch insbesondere hinsichtlich der Verarbeitung gewisse Nachteile. Diese Nachteile bestehen in erster Linie in der relativ schwierigen Dosierung des Wasserstoffperoxids. Um eine völlig gleichmäßige Behandlung pro Flächeneinheit der belichteten Schicht zu erreichen, ist eine außerordentlich sorgfältige Durchführung des Verfahrens erforderlich, die eine Anwendung der Verfahren bei automatischer Verarbeitung erschwert.
Wasserstoffperoxidhaltige Schichten mit Additionsprodukten von Wasserstoffperoxid sind aus der amerikanischen Patentschrift 37 65 890 und der DE-OS 20 56 359 bekannt. Hierdurch wird die Anwendung des Wasserstoffperoxids für photographische Verfahren zwar bereits erheblich vereinfacht, nachteilhaft ist jedoch, daß diese Schichten im'allgemeinen mit den belichteten Schichten, die in bildmäßiger Verteilung die Zersetzungskeime für Wasserstoffperoxid enthalten, verkleben, so daß nach der Sichtbarmachung des Bildes eine Behandlung erforderlich ist, um diese Pastenreste zu entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Durchführung der oben beschriebenen photographischen Verfahren, insbesondere im Hinblick auf die Anwendung von gasförmigem oder gelöstem Wasserstoffperoxid, zu vereinfachen.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, verbesserte Schichten bereitzustellen, die Wasserstoffperoxid enthalten.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden zur Herstellung photographischer Bilder durck bildmäßige Belichtung einer lichtempfindlichen Schicht, die Stoffe enthält, die bei Belichtung Katalysatoren für die Zersetzung von Wasserstoffperoxid bilden, und anschließende Behandlung der belichteten Schicht mit einer Peroxidverbindung unter Bildung eines sichtbaren Bildes, wobei die belichtete Schicht mit einer auf einem Träger befindlichen oder selbsttragenden Wasserstoffperoxid enthaltenden Schicht in wirksamen Kontakt gebracht und aut eine Temperatur zwischen 80 und 150° C erhitzt wird.
Als Bindemittel enthalten die wasserstoffperoxid-haltigen Schichten Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat oder Copolymerisate davon, z. B. mit Vinylchlorid. Besonders brauchbar sind ferner Cellulose-Derivate wie Ether oder Ester, z. B. Carboxymethylcellulose oder Celluloseacetate, insbesondere solche mit einem Gehalt an Acetatgruppen von 1—3 pro Celluloseeinheit.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind bevorzugt solche lichtempfindlichen Schichten geeignet, die bei Belichtung bildmäßig Edelmetallkeime bilden, die die Zersetzung von Wasserstoffperoxid katalytisch beschleunigen. Bevorzugt sind Silberhalogenidemulsionsschichten mit einem relativ geringen Silberhalogenidgehalt, wie sie in der US-Patentschrift 36 15 491 beschrieben sind.
Es können aber auch die weiter oben beschriebenen lichtempfindlichen Materialien verwendet werden, die Substanzen enthalten, die bei Belichtung katalaseaktive oder peroxydaseaktive Katalysatoren bilden. Verwiesen sei z.B. auf die US-Patentschrift 36 84 511 oder die« canadische Patentschrift 9 07 388. Für das erfindungsgemäße Verfahren können auch die in der US-Patentschrift 36 94 207 beschriebenen lichtempfindlichen Materialien verwendet werden, die in der lichtempfindlichen Schicht in uniformer Verteilung katalaseaktive oder peroxydaseaktive Fermente enthalten, die bei Belichtung mit aktinischem Licht bildmäßig desaktiviert werden.
Wie bereits oben erwähnt, sind bevorzugt solche lichtempfindlichen Schichten brauchbar die als licht- 3(i empfindliche Substanzen Silberhalogenide enthalten.
Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß man zur Erzeugung der neuen photographischen Bilder von Silbersalz-, insbesondere Silberhalogenidemulsionsschichten ausgehen kann, die — verglichen mit den bekannten Materialien zur Herstellung von Bläschenbildern — eine relativ hohe Empfindlichkeit besitzen.
Weiterhin wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentliche Steigerung der Deckkraft der in den photographischen Silbersalzschichten erzeugten ω Silberbilder durch die Überlagerung des Bläschenbildes erzielt. Es ist daher möglich, für die Durchführung des Verfahrens von relativ silberarmen Schichten auszugehen und die hierfür erzeugten Silberbilder mit ungenügender Deckkraft durch Überlagerung des £>5 Bläschenbildes in Bilder normaler Deckkraft zu überführen. Man erhält bereits gut gedeckte Bilder, wenn man lichtemofindliche Silbersalzemulsionsschichten, insbesondere Silberhalogenidemulsionsschichten mit einem Gehalt von 0,2 g Silber/m2 verwendet. Abgesehen davon, daß durch dieses Verfahren eine erhebliche Einsparung von Silber erzielt wird, besitzen die kombinierten Silber-ZBläschenbiider den großen Vorteil, da2 sie eine außerordentliche Schärfe aufweisen.
Andererseits kann man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch eine relative Empfindlichkeitssteigerung erzielen. Durch die Behandlung mit dem Wasserstoffperoxid und die dadurch erfolgende Bläschenbildung werden Bildteile sichtbar, die bei normaler photographischer Verarbeitung durch Entwicklung dem Auge verborgen bleiben. Dadurch werden scheinbare Empfindlichkeitssteigerungen von 5—10° DIN erreicht Man kann zum Beispiel einen relativ unempfindlichen feinkörnigen photographischen Film mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht, die bei üblicher Verarbeitung eine Empfindlichkeit von 13° DIN besitzt, so belichten, als hätte der Film eine Empfindlichkeit von etwa 18° DIN, ohne daß ein Verlust in den Bilddetails zu bemerken ist, verglichen mit einem Bild, das aus dem gleichen photographischen Material bei normaler Belichtung und Verarbeitung erhalten wurde.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren zu verwendenden wasserstoffperoxid-haltigen Schichten sind entweder auf einem Schichtträger aufgebracht oder die Schichten sind selbsttagend. Die Dicke der Schichten kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Schichtdikken zwischen 5 und 200 μΐη, vorzugsweise zwischen 15 und 100 μπι, haben sich als ausreichend erwiesen. Die Schichtdicke selbsttragender Schichten wird sich im allgemeinen im oberen Teil des angegebenen Bereichs bewegen. Auch die Konzentration des Wasserstoffperoxids in der Schicht kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Sie hängt ab von den Verarbeitungsbedingungen, insbesondere der Verarbeitungstemperatur, und der Einwirkzeit des Wasserstoffperoxids auf die belichtete Schicht Konzentrationen zwischen 5 und 40, vorzugsweise zwischen 10 und 30 Gew.-°/o, bezogen auf das Bindemittel für die Schicht, haben sich als ausreichend erwiesen. Die Konzentration von Wasserstoffperoxid pro m2 beträgt entsprechend etwa 1 —10 g, vorzugsweise etwa 2—5 g je nach Schichtdicke.
Die in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendenden wasserstoffperoxid-haltigen Schichten können in an sich bekannter Weise hergestellt werden. Am einfachsten ist es, zunächst wasserstoffperoxid-freie Schichten herzustellen und diese mit wäßrigen Wasserstoffperoxid-Lösungen, z. B. 30%igen wäßrigen Lösungen, zu behandeln.
Je nach Bindemittel nehmen die Schichten dann in kurzer Zeit von wenigen Sekunden bis Minuten soviel Wasserstoffperoxid auf, daß die Konzentration für das erfindungsgemäße Verfahren ausreichend ist. Selbstverständlich können die Schichten auch dadurch hergestellt werden, daß man zunächst ein Gemisch des Bindemittels mit dem Wasserstoffperoxid herstellt und diese Mischungen zu selbsttragenden Schichten verarbeitet oder auf geeignete Schichtträger vergießt. Die zunächst feucht anfallenden wasserstoffperoxid-haltigen Schichten werden vorzugsweise bei Zimmertemperatur oder schwach erhöhten Temperaturen bis zu etwa 30—40°C getrocknet. Die Trocknung kann durch Behandlung mit einem entsprechend temperierten Luftstrom beschleunigt werden.
Die wasserstoffperoxid-haltigen Schichten können an sich bekannte Stabilisatoren für Wasserstoffperoxid
enthalten. Verwiesen sei ζ. B. auf das Werk von W. MACHU »Das Wasserstoffperoxid und die Perverbindung«, Springer-Verlag Wien, 1951, Seiten 195 ff. Geeignete Stabilisatoren sind z. B. anorganische oder organische Säuren wie Phosphorsäure, Pyrophosphorsäure oder deren Salze, Schwefelsäure, Salzsäure, Oxalsäure oder andere. Die Konzentration der Stabilisatoren richtet sich nach ihrer Wirksamkeit. Bei den hochwirksamen Säuren wie Phosphorsäure genügen bereits Mengen von 0,l%o, bezogen auf das Wasserstoffperoxid.
Als Schichtträger für die wasserstoffperoxid-haltigen Schichten sind die üblichen Folien geeignet, z. B. solche aus Celluloseestern wie Celluloseacetaten oder -butyraten, Folien aus Polyestern, insbesondere auf der Basis von Polyäthylenterephthalat, oder Polycarbonaten oder Folien aus Polyolefinen wie Polyäthylen oder Polypropylen. Die chemische Natur der Schichtträger spielt hierbei praktisch keine Rolle. An den Schichtträger sind lediglich die gleichen Anforderungen zu stellen wie an das Schichtbindemittel selbst hinsichtlich der Temperatur und Oxydationsstabilität.
Die wasserstoffperoxid-haltigen Schichten werden vorzugsweise in abgeschlossenen Hüllen oder Behältern aufbewahrt, um eine Verarmung des Wasserstoffperoxids durch Verdampfung zu verhindern. Dies kann in einfacher Weise, z. B. dadurch geschehen, daß die blattförmigen Schichten in verschlossenen Taschen oder Hüllen aus Polyolefin-Folien, z. B. Polyäthylen-Folien, aufbewahrt werden. Die Haltbarkeit der peroxidhaltigen Schichten beträgt dann bis zu etwa einem halben Jahr. Bewahrt man die Schichten an offener Atmosphäre auf, so sind diese je nach Konzentration des Wasserstoffperoxids und der Art der beabsichtigten Verarbeitung auch nach etwa einer einwöchigen Lagerung noch brauchbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt in jedem Falle die Schritte der Belichtung der lichtempfindlichen Schicht una eventuell einer weiteren Verfahrensstufe zur Erzeugung der Zersetzungskeime für das Wasserstoffperoxid, z. B.. einer photographischen Entwicklung zur Bildung von Silberkeimen. Anschließend wird in Gegenwart der wasserstoffperoxid-haltigen Schicht erhitzt, wobei das Wasserstoffperoxid aus der Schicht in die belichtete Schicht übergeht. Dieses zersetzt sich an den katalytisch wirkenden bildmäßig verteilten Zersetzungskeimen. Die Sichtbarmachung des Bildes erfolgt wie oben angegeben entweder auf physikalischem Wege durch Bläschenbildung oder auf chemischem Wege durch die Anwesenheit von Reaktionskomponenten für eine farbgebende Oxydationsreaktion. Näheres hierüber ist in den oben zitierten Patentschriften beschrieben.
Mit der vorliegenden Erfindung werder die Nachteile der bekannten Verfahren, die mit gelöstem oder gasförmigem Wasserstoffperoxid arbeiten, beseitigt. Die für derartige photographische Verfahren erforderlichen geringen Wasserstoffperoxidmengen, die aber kurzzeitig in hoher Konzentration auftreten müssen, werden bei der Erhitzung der wasserstoffperoxid-haltigen Schichten in gleichmäßiger und hervorragend reproduzierbarer Weise zur Verfügung gestellt. Man erhält stark gedeckte und sehr gleichmäßig anfallende photographische Bilder. Die in erfindungsgemäßer Weise zu verwendenden Schichten verkleben auch nicht mit den belichteten Schichten, da die beschriebenen Bindemittelschichten, die nur Wasserstoffperoxid, eventuell mit Stabilisatoren, enthalten, keine Kleb- oder
Haftneigung aufweisen.
Bei der Sichtbarmachung des Bildes auf physikalischem Wege durch Bläschen erfolgt die Bildung dieser Bläschen im gleichen Temperaturbereich wie die Austreibung des Wasserstoffperoxids aus der Schicht. Dabei ist es vorteilhaft die lichtempfindliche Schicht, die die Zersetzungskeime für Wasserstoffperoxid enthält, z. B. die entwickelte Silberhalogenidemulsicnsschicht, während oder nach der Erwärmung in Gegenwart des Wasserstoffperoxids kurzzeitig, d.h. etwa 1—5Sekunden lang, einer Wasserdampfatmosphäre von 50—90°C auszusetzen.
Das Sichtbarmachen des Bildes durch Zersetzung des Peroxids kann nun auf physikalischem oder chemischem Wege erfolgen. So kann man den entwickelten Sauerstoff z. B. nach dem in der obengenannten amerikanischen Patentschrift 3615491 beschriebenen Verfahren als Bläschenbild sichtbar machen. Es ist ferner möglich, die Peroxidverbindungen in Gegenwart von Reaktionskomponenten für eine farbgebende Oxidationsreaktion zu zersetzen. Derartige Verfahren sind in der US-Patentschrift 36 74 490 beschrieben.
Beispiel 1
Ein photographisches Material mit einer auf einem Schichtträger aus Celluloseacetat befindlichen Silberbromidemulsionsschicht, die — bezogen auf das Silberhalogenid — 3,5 Mol-% Silberjodid enthält und deren Silberauftrag 0,2 g Silber pro m2 beträgt, wird bildmäßig belichtet. Anschließend wird in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwikkelt:
Wie üblich, wird mit einem wäßrigen Natriumthiosulfat-Bad fixiert, gewässert und getrocknet.
Es wird ein negatives Bild der Vorlage erhalten, das jedoch nur schwach gedeckt und nach üblichen Methoden nicht kopierfähig ist.
Dieses Bild wird jetzt mit einer wasserstoffperoxidhaltigen Folie behandelt, die in folgender Weise hergestellt wird:
Eine 7%ige Lösung von Carboxymethylcellulose in Wasser wird unter Zusatz von 5 ml einer 30%igen wäßrigen Saponinlösung auf 400 ml wäßrige Lösung von Carboxymethylcellulose auf einen Schichtträger aus Celluloseacetat von 100 μηι Stärke zu einer Trockenschichtdicke von ca. 15 μπι vergossen. Nach dem Trocknen bei 60—70°C wird die Schicht ca. 3—5 Sekunden lang mit einer 30%igen H2O2-Lösung behandelt, die zur besseren Benetzung 1 ml der obigen Saponinlösung auf 100 ml H2O2-Lösung enthält. Die aufgequollene Schicht wird dann bei 20—25° C getrocknet. Die Schicht enthält nach dem Trocknen etwa 5 g H2O2 prom2.
Diese Folie wird dann mit der oben beschriebenen entwickelten Schicht in engen Kontakt gebracht und z. B. auf einer Heizpresse ca. 15—20 Sekunden lang auf 100° C erhitzt.
Es entsteht ein sehr feinkörniges, scharfes Vesikularbild, das das dünne Silberbild zu einem jetzt gut kopierbaren Bild verstärkt.
Hydrochinon 3g
p-Methylaminophenol ig
Natriumsulfit 13g
Natriumcarbonat 26 g
Kaliumbromid ig
Wasser auf 1000 ml
Beispiel 2
Eine lO°/oige Lösung von Polyvinylalkohol in Wasser wird auf einen Schichtträger aus Cellulosetriacetat von 100 μίτι Dicke zu einer Trockenschichtdicke von ca. 20 μπι aufgetragen. Der Lösung werden vor dem Vergießen noch 5 ml einer 30%igen wäßrigen Saponinlösung auf 400 ml Lösung zugesetzt. Nach dem Trocknen bei 60—70°C wird die Schicht ca. 5 Sekunden lang in 30%iges Wasserstoffperoxid getaucht, dem zur ι ο besseren Benetzung auf 100 ml ImI einer 30%igen wäßrigen Lösung von Saponin zugesetzt wurde. Dann wird die Schicht bei Zimmertemperatur getrocknet. Sie enthält etwa 4 g H2O2 pro m2.
Wird diese Schicht jetzt in engem Kontakt mit einem Silberbild gemäß Beispiel 1 ca. 15 Sekunden lang auf 100° C erhitzt, erhält man ein sehr gut kopierbares, scharfes und gleichmäßig gedecktes Vesikularbild.
Beispiel 3
20
100 ml einer 8°/oigen Lösung von Celluloseacetat (Acetyiierungsgrad 1,75) in Aceton/Wasser (Gewichtsverhältnis 4:1), 100 ml Methylglykol und 62 ml 30% H2O2 werden vermischt und dann auf einem 200 μΐη dicken Schichtträger aus Cellulosetriacetat zu einer Trockenschichtdicke von ca. 10—15 μπι vergossen. Die Schicht wird bei Zimmertemperatur getrocknet. Sie enthält nach der Trocknung ca. 5 g H2O2 pro m2.
Ein photographisches Material mit einer auf einem Schichtträger aus Cellulosetriacetat befindlichen Silberbromidgelatineemulsionsschicht, die — bezogen auf das gesamte Silberhalogenid — 3,5 Mol-% Silberjodid (Silbergehalt 0,26 g/m2 in Form von Silberhalogenid) enthält, wird belichtet und in dem im folgenden beschriebenen Entwickler entwickelt:
30 ml einer 10%igen Lösung von 1-Phenyl-pyrazolidon-3-in Methylglykol werden mit 250 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung von Natriumsulfit gemischt, auf 1000 ml verdünnt und auf pH 8,3 eingestellt.
Man erhält ein sehr flaches Silberjodid niedriger Dichte. Dieses Silberbild wird jetzt mit der oben beschriebenen Peroxidfolie in engem Kontakt auf einer Heizpresse ca. 20 Sekunden lang auf 100° C erhitzt.
Es bildet sich dabei ein gut kopierfähiges, scharfes Vesikularbild mit normaler Halbtongradation.
Beispiel 4
Eine 200 μιη starke Folie aus Cellulosetriacetat, wie sie als Schichtträger für photographische Zwecke üblich ist, wird ca. 30 Minuten lang in 30%iges Wasserstoffperoxid gelegt, dann kurz mit Wasser abgespült und durch ein Quetschwalzenpaar getrocknet. Die Folie enthält ca. 3 g H2O2 pro m2. Eventuell vorhandene Ausscheidungen von Weichmacher durch die Peroxidbehandlung lassen sich leicht durch Abwischen mit einem alkoholfeuchten Wattebausch entfernen.
Die Folie wird dann in engem Kontakt mit einem Silberbild gemäß Beispiel 1 ca. 20 Sekunden lang auf einer Heizpresse auf ca. 110° C erhitzt.
Man erhält ein scharfes, feinkörniges und gut kopierbares Bläschenbild.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch bildmäßige Belichtung einer lichtempfindlichen Schicht, die Stoffe enthält, die bei Belichtung Katalysatoren für die Zersetzung von Wasserstoffperoxid bilden, wobei die belichtete Schicht mit einer Wasserstoffperoxid enthaltenden Schicht in Kontakt gebracht und anschließend auf eine Temperatur von 80—1500C erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel für die auf einem Schichtträger befindliche oder selbsttragende Wasserstoffperoxid enthaltenden Schicht Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat sowie Copolymerisate davon oder Cellulosederivate verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Wasserstoffperoxid pro m2l —10 g beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Ether oder Ester der Cellulose verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose oder Celluloseacetat ver- :s wendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Celluloseacetat-Folie mit einem Gehalt von bis zu 3 A.cetatgruppen pro Glukoseeinheit mit einem Gehalt zwischen 5 und 40 Gew.-% Wasserstoffperoxid verwendet wird.
6. Celluloseacetat-Folie mit einem Gehalt von bis zu 3 Acetylgruppen pro Glukoseeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß sie — bezogen auf das Celluloseacetat — 5 bis 40 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthält.
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