DE2420203B2 - Einrichtung zum Schutz eines Gelenk-Straßenfahrzeugs gegen übermäßiges Einknicken - Google Patents
Einrichtung zum Schutz eines Gelenk-Straßenfahrzeugs gegen übermäßiges EinknickenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Schutz eines Gelenk-Straßenfahrzeugs gegen übermäßiges
Einknicken mittels einer Gelenksperre, die aufgrund des Signals einer von dem jeweiligen Lenk-
und Knickwinkel beeinflußten Winkelvergleichseinrichtung betätigbar ist.
Der Gelenkwinkel — das ist der im Gelenkpunkt gemessene Winkel zwischen den Längsrichtungen der
beiden Fahrzeugteile — folgt bei regulärem Fahrverhalten mit bestimmter zeitlicher Verzögerung dem durcli
die gelenkten Räder willkürlich vorgegebenen Lenkwinkel. Bei glatter Fahrbahn und insbesondere, wenn
der hintere Fahrzeugteil (Nachläufer) einen Schub nach vorne ausübt, kann es zum Einknicken des Fahrzeuges
und damit zu einem gefährlichen Fahrzustand kommen.
Nach der US-PS 24 61 212 soll ein unregelmäßiges Einknicken des Gelenkfahrzeuges dadurch verhindert
werden, daß am Gelenk eine Sperre angeordnet ist, die jeweils dann eingreift, wenn Lenkwinkel und Gelenkwinkel
die einander bei ordnungsgemäßer Kurvenfahrt zugeordneten Werte haben. Dabei wird aber übersehen,
daß insbesondere bei scharfen Kurven der Lenkwinkel bei Kurvenbeginn im allgemeinen wesentlich größer ist
als der Gelenkwinkel, während bei Kurvenende der Lenkwinkel schon auf geringe Werte reduziert ist,
während der Gelenkwinkel noch groß ist. Das bedeutet; daß das Fahrzeugelenk gerade in denjenigen Augenblikken
nicht verriegelt ist, in denen die Gefahr eines Einknickens besonders groß ist, weil das Fahrzeug
seinen Fahrzustand stark ändert. Im Gcfahrenfaüe muH
der Fahrer versuchen, diejenige Lenkradstellung zu finden, in welcher das Fahrzeuggelenk gesperrt ist. Dies
ist um so schwieriger, als diese Lenkradstellung von der Größe des jeweiligen Knickwinkels abhängt: denn die
Sperre greift ja nur bei Übereinstimmung des Lenkwinkels mit dem Knickwinkel ein. Der Fahrer wird
unter den Schreckbedingungen einer Gefahrensituation kaum in der Lage sein, diese Lenkradstellung zu finden,
wobei erschwerend hinzukommt, daß er dabei seinem natürlichen Fahrgefühl zuwiderhandeln muß. Wenn
nämlich beispielsweise in der zweiten Kurvenhälfte ein Oberschwingen des Anhängers auftritt, darf der Fahrer
nicht gegenlenken, sondern er muß den Lenkwinkel vergrößern, um ihn dem Knickwinkel anzugleichen.
Wenn es dem Fahrer gelingen sollte, die Verriegelungsstellung zu finden, so wird das Fahrzeug in einer
Lenkrichtung verriegelt, die mit der vom Fahrer beabsichtigten Fahrtrichtung nicht übereinstimmt und
möglicherweise zur Katastrophe führt Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, daß diese schon früher
eingetreten ist, weil die bis zur Verriegelung vergehende Zeit zu lang für eine Beherrschung der Situation ist Der
Fahrer stellt nämlich den Gefahrenzustand erst dann fest, wenn er im Rückspiegel den Nachläufer aus der
üblichen Richtung kommen sieht, wenn also der Gefahrenzustand schon weit fortgeschritten ist. Erst
nach dem Virstreichen einer Schrecksekunde kann er versuchen, die Verriegelungsstellung des Lenkrads zu
finden. Dann dürfte es im allgemeinen zu spät sein.
Ähnlich ist die Verriegelungseinrichtung nach der US-PS 32 50 547 jeweils dann verriegelt, wenn das
Lenkrad aich in Geradeausstellung befindet oder wenn
der Lenkeinschlag dem Gelenkwinkel entgegengesetzt ist. Wenn der Fahrer den Gefahrenzustand bemerkt,
muß er versuchen, das Lenkrad in die Geradeausstellung oder darüber hinaus zurückzudrehen, um dadurch
ein weiteres Einknicken des Gelenks zu verhüten. Weil die Verriegelung von einer Reaktion des Fahrers
abhängt, tritt sie aus den weiter oben erörterten Gründen viel zu spät ein. Ferner sind im Verriegelungszustand
die vorhandenen Lenk- und Knickwinkel im Zweifelsfalle so weit von der gewünschten Fahrtrichtung
entfeint, daß die Gefahr durch die Verriegelung eher vergrößert als verringert wird.
Die starre Verriegelung des Gelenks eines Gelenkfahrzeugs v/ird deshalb in der Fachwelt zum Teil
gänzlich abgelehnt (DE-OS 15 55 677, Seite 1). Aus diesem Grunde ist nach der US-PS 36 18 983 die
Bremsung des Anhängers vorgesehen, wenn der Lcnkwinkel und der Knickwinkel nicht übereinstimmen.
Da bei Beginn und Ende einer Kurve diese Übereinstimmung in der Regel fehlt, ist dies eine gefährliche
Anordnung, weil schon bei regulärem Fahrverhalten die Anhängerbremsen eingreifen und dadurch die Bodenhaftung
verlorengehen kann. Während der Fahrer die Bremsen je nach den Bodenverhältnissen vorsichtig
betätigen kann, muß sich eine automatische Bremsung ohne Berücksichtigung der Bodenverhältnisse gefährlich
auswirken. Möglicherweise aus diesem Grunde ist in der Patentschrift vorgesehen, daß die Bremswirkung
mit der Winkelabweichung zunehmen soll. Aber auch bei normaler Kurvenfahrt treten große Abweichungen
zwischen Lenk- und Knickwinkel auf, die somit zu starker Bremswirkung führen und das Fahrzeug
unbrauchbar machen müssen. Im übrigen ist das bekannte System zur Sicherung nicht ausreichend, weil
in vielen Fällen ein Knickschutz auch erforderlich ist, wenn Lenk- und Knickwinkel gleich sind, nämlich
beispielsweise in der Mitte einer Kurve. Außerdem ist eine sukzessiv wirkende Bremse unzureichend, weil jede
Maßnahme zu spät kommt, wenn die Winkelabweichung bereits ein kritisches Maß angenommen hat.
Das nicht vorveröffentlichte, ältere Patent 22 56 455 iieht im Zusammenhang mit der Lenkung von
Lastkraftwagen vor, daß der Knickwinkel zwischen der Längsachse des Zugfahrzeugs und derjenigen des
Anhängers gemessen wird, um einschließlich seiner ersten zeitlichen Ableitung als Führungsgröße für die
Einstellung der Lenkwinkel der lenkbaren Anhängerachsen verwendet zu werden. Weder ist mit dieser
Anordnung die Feststellung eines kritischen Fahrzustands möglich, weil die Lenkwinkel der Anhängerachsen
dem Knickwinkel nur passiv folgen, noch ist eine Gelenksperre vorgesehen, die einem kritischen Fahrzustand
entgegenwirken könnte.
Die Erfindung geht von der Voraussetzung aus, daß nur eine Gelenksperre zu einer Fahrzeugsicherung
führen kann. Die zu lösende Aufgabe besteht in der Schaffung einer Einrichtung der eingangs genannten
Art, deren Sperrwirkung unabhängig von der Reaktion
des Fahrers und den obwaltenden FahrbeJingungen eintritt, die Streckung des Fahrzeugs nach eingetretener
Sperrung nicht verhindert und keine negativen Rückwirkungen auf das Fahrerverhalten hat
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß eine Einrichtung zum. Feststellen oder Berechnen des dem
jeweiligen Lenkwinkel zugeordneten, maximal zulässigen Knickwinkels vorgesehen ist, wobei die Winkelvergleichseinrichtung
für den Vergleich des Knickw nkels mit dem maximal zulässigen Knickwinkel eingerichtet
ist, und daß die Gelenksperre einer Knickwinkelvergrößerung einseitig entgegenwirkend ausgebildet ist.
Unter dem maximalen Knickwinkel ist in diesem Zusammenhang derjenige Knickwinkel zu verstehen,
der sich bei einem bestimmten Lenkwinkel maximal (nämlich bei konstanter Kreisfahrt) unter normaler
Bodenreibung einstellt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung begrenzt ständig den Maximalwert des Knickwinkels. In keiner Situation
kann der Knickwitikel daher größer werden, als es den
durch die Einstellung des Lenkwinkels durch den Fahrer zum Ausdruck gebrachten Richtungsvorgaben entspricht.
Sollte beispielsweise im Beginn einer Kurve ein (Jberschieben des Nachläufers mit entsprechender
Vergrößerung des Knickwinkels auftreten, so kann diese Vergrößerung nur bis zu dem durch den
Lenkwinkel vorgegebenen Maximalwert stattfinden. Die einzige Änderung gegenüber normalem Fahrverhalten
des Fahrzeuges besteht dann darin, daß der Knickwinkel dem Lenkwinkel nicht — wie sonst üblich
— verzögert, sondern rascher als vorgesehen folgt. Diese geringfügige Abweichung wird in der Regel vom
Fahrer gar nicht erst bemerkt, weil die Gelenksperre das Fahrzeug in der von ihm vorgegebenen Richtung
stabilisiert. Die Gelenksperre bleibt daher au?h ohne Rückwirkung auf das Verhalten des Fahrers. Eine etwa
drohende Gefahrensituation wird abgefangen, bevor die Gefahr überhaupt eintreten konnte. Im zweiten
Abschnitt einer Kurvenfahrt ist der Lenkwinkel im allgemeine kleiner als der zugehörige maximale
Knickwinkel. Die Gelenksperre wird daher in der zweiten Kurvenhälfte in der Regel eingreifen. Unter
normalen Fahrverhältnissen hat dies keinen Einfluß auf die Fahreigenschaften des Fahrzeuges, weil die Sperre
nur einseitig wirkt, und daher die Streckung des Knickwinkels nicht beeinträchtigt.
Die stabilisierende Wirkung der erfindungsgemäßen Einrichtung eignet sich besonders für Fahrzeuge mit
Nachläuferantrieb, bei denen Jie Einknickgefahr durch den Antriebsschub vergrößert wird, und unter den
erhöhten Sicherheitsanforderungen, die an Omnibusse für die Personenbeförderung zu stellen sind.
Die Gelenksperre enthält zweckmäßigerweise — wie an sich bekannt — eine Kolbenzylindereinrichtung, die
mittels eines steuerbaren Rückschlagventils absperrbar ist. In der einen Richtung, die der Vergrößerung des
Knickwinkels zugeordnet ist, verhindert das Rückschlagventil eine Bewegung der Kolbenzyl'ndereinrichtUiig,
während es die der Streckung des Gelenks
ι u entsprechende Kolbenzylinderbewegung gestattet
Vorteilhafterweise ist die Gelenksperre derart ausgebildet,
daß sie bei Verringerung des Knickwinkels bis kurz vor 0° betätigt bleibt Das bedeutet mit anderen
Worten, daß der engere Winkelbereich um 0° von der
ι 5 Sperrwirkung ausgenommen bleibt, damit die Gelenksperrc
nicht schon bei den geringen Lenkbewegungen während Geradeausfahrt ständig eingreifen muß.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Sensor, der zur Messung des Knickwinkels vorgesehen
ist, derart ausgelegt, daß er bei sprunghafter Knickwinkeländerung
die Gelenksperre betätigt Dies ergibt gegenüber plötzlichem Ausknicken eine zusätzliche
Sicherung neben der auf den Vergleich der Lenk- und Knickwinkel beruhenden Sicherung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dai gestellten Ausführungsbeispiele erläutert,
und zwar zeigt
Fig. 1 bis 3 einen Gelenkbus schematisch in der Draufsicht in verschiedenen Fahrzuständen und
jo F i g. 4 ein Blockschaltbild der Verriegelungsvorrichtung.
Der in F i g. 1 bis 3 dargestellte Gelenkbus besteht aus
einem vorderen Fahrzeugteil 1 und einem Nachläufer 2, in dessen Heckteil der Antrieb für den Gelenkbus
untergebracht ist, der auf die Achse 3 des Nachläufers mit den schematisch dargestellten Rädern wirkt. Dank
dieser Anordnung kann die Fußbodenhöhe sehr niedrig und somit bequemer sein, während die erforderliche
minimale Dachhöhe für Stehplätze ohne Schwierigkeiten einzuhalten ist. Bezüglich Lärmdämpfung und
Werkstatthandhabung ist diese Antriebsform ebenfalls vorteilhaft. Das vordere Fahrzeugteil 1 weist zwei
Achsen 4 und 5 auf, wobei die Vorderachse mit Rädern 6 versehen ist, die zur Änderung der Fahrtrichtung
■»5 entsprechend dem Lenkeinschlag einstellbar sind. Das
vordere Fahrzeugteil 1 und der Nachläufer 2 sind im Gelenkpunkt 7 mittels eines nicht dargestellten
Drehgelenks miteinander verbunden. Bei Kurvenfahrt besteht zwischen den Rädern 6 der Vorderachse 5 und
der Achse 4 des vorderen Fahrzeugteils 1 ein Lenkwinkel λ. Im Verlaufe der Kurvenfahrt tritt am
Gelenkpunkt 7 zwischen der Längsachse des vorderen Fahrzeugteils 1 und der Längsachse des Nachläufers 2
ein Knickwinkel β auf, wie beispielsweise aus Fig. 1 ersieh'.lieh ist, wo der Nachläufer 2 im Verlaufe einer
Kurvtnfahrt die gestrichelt dargestellte Stellung bezüglich des vorderen Fahrzeugteils 1 einnimmt. An dem
nicht dargestellten Drehgelenk sind Gelenksperren A und B vorgesehen, die nur in einer Richtung einer
bo Vergrößerung des Knickwinkels β entgegenwirken.
Entsprechend der Richtung des Lenkeinschlags der Vorderräder 6 bzw. des Nachläufers 2 entweder in
Richtung auf die Gelenksperre A oder die Gelenksperre ßsind der Einschlag- und der Knickwinkel α bzw. β mit
entsprechenden Indizes A und B versehen.
Der Einschlagwinkel <x wird mittels eines Sensors 20
und der Knickwinkel β mittels eines Sensors 21 gemessen. Dies erfolgt beispielsweise über die Messung
des Drehwinkels des Drehgelenks bzw. der Winkelstellung der Vorderräder 6 zur Längsachse des vorderen
Fahrzeugteils 1. Die entsprechenden Signale werden in einen Logikkreis eingespeist, der einen Rechner 22
aufweist, der den maximalen Knickwinkel β bei dem gemessenen Einschlagwinkel tx. berechnet und ein
entsprechendes Signal auf einen Vergleicher 23 gibt. Der zweite Eingang des Vergleichers 23 wird von dem
Sensor 21 für den Knickwinkel gespeist, so daß der Vergleicher 23 auf einen elektronischen Schalter 24 ein
Signal gibt, wenn der gemessene Knickwinkel β gleich oder größer ist als der vom Rechner 22 berechnete,
maximal erlaubte Knickwinkel ßmtx. Dieser elektronische
Schalter betätigt einen Auslöseschalter 26, entsprechend dem Knickwinkel βλ oder ße für die
Sperre A oder B. Bei Erreichen beispielsweise des maximalen zulässigen Knickwinkels ßnmtx wird in einer
Kolbenzylindereinrichtung der Gelenksperre B ein Druck aufgebaut, der eine Vergrößerung des Knickwinkels
β β verhindert.
Geht der Einschlagwinkel xb auf 0° zurück, wie in
F i g. 2 dargestellt ist, so gelangt der Nachläufer 2 kontinuierlich in die gestrichelt dargestellte Stellung
von F i g. 2. Hierbei bleibt der Druck in der Kolbenzylindereinrichtung der Gelenksperre B bis kurz vor 0°
bestehen, was z. B. in der Weise verwirklicht werden kann, daß der Schalter 24 über einen Schwellwertschalter
25 direkt mit dem Sensor 21 verbunden ist. Wenn das durch die Messung des Knickwinkels β erzeugte Signal
kleiner als ein Schwellwert Si wird, gibt der Schwellwertschalter
25 kein Signal mehr auf den Schalter 24, der beispielsweise ein UND-Gatter aufweist, so daß der
Schalter 24 nunmehr kein Signal auf den Auslöseschalter 26 für die Betätigung der Gelenksperre B gibt,
wodurch die Kolbenzylindereinrichtung entlastet wird. Ist der Knickwinkel β jedoch größer als der Schwellwert
Si, so gibt der Schwellwertschalter 25 ein Signal auf das
UND-Gatter des Schalters 24, so daß bei einem Eingang eines Signals vom Vergleicher 23 der Schalter 24
geöffnet wird und ein Signal zu dem Ausiöseschalter 26 gibt.
Wird der Lenkwinkel von « = 0° in einen Lenkwinkel OiA verändert, während der Knickwinkel ße ist (vgl.
F i g. 3), so bleibt der Druck in der Kolbenzylindereinrichtung der Gelenksperre B so lange erhalten, bis der
Knickwinkel β etwa gleich 0° ist Erst bei Erreichen eines Knickwinkels <xa wird eine Vergrößerung des
Knickwinkels in dem Fall verhindert, wo der von dem Rechner 22 berechnete maximale Knickwinkel überschritten
wird, wobei in der Kolbenzylindereinrichtung der Gelenksperre A ein Druckaufbau stattfindet.
Die Gelenksperren A und B können durch pneumatische,
hydraulische, elektromagnetische und/oder mechanische Vorrichtungen verwirklicht werden. Bei
Verwendung von Kolbenzylindereinheiten können diese hydraulisch miteinander verbunden sein, wobei bei
Kurvenfahrt die Flüssigkeit aus dem einen Zylinder in r) den anderen gepumpt wird. Solange der Knickwinkel
nicht kritisch ist, erfolgt dieses Pumpen ohne Hindernis. Wird jedoch der maximale Knickwinkel erreicht oder
überschritten, wird die hydraulische Verbindung in derjenigen Richtung, die der Vergrößerung des
lu Knickwinkels entspricht, beispielsweise durch ein
steuerbares Rückschlagventil gesperrt
Um ein plötzliches Ausknicken während des Fahrvorganges mit nicht gesperrtem Gelenk zu verhindern,
kann der Sensor 2! auch eine Einrichtung aufweisen, die
i1» derart wirkt, daß sie bei nicht kontinuierlichen
Knickwinkeländerungen für ein Auslösen der Gelenksperre A oder B sorgt. Hierzu kann beispielsweise das
durch die Messung des Knickwinkels β erzeugte Signal auf einen Differenzierkreis 27 gegeben werden, der ein
Signal entsprechend der Größe von dß/dt erzeugt, das einen nachfolgenden Schwellwertschalter 28 bei Überschreiten
eines Schwellwerts & aufsteuert und ein Ausgangssignal bei Überschreiten des Schwellwerts Si
erzeugt, das den Auslöseschalter 26 betätigt
Die Schwellwertschalter 25 und 28 können Thyristor-Schaltkreise sein.
Die Sperre kann auch rein mechanisch ausgeführt werden. Beispielsweise kann das Gelenk mit einer
Blockierbremse versehen sein, die im gebremsten
Zustand eine Änderung des Gelenkwinkels verhindert Dabei muß Sorge dafür getragen sein, daß die Bremse
sich rechtzeitig löst, wenn das Gelenk sich wieder zu strecken beginnt. Zu diesem Zweck können beispielsweise
an dem Gelenk oder an dessen Verbindungen mit den Wagenteilen Meßeinrichtungen vorgesehen sein
die die Kraftrichtung feststellen und die im Falle einer Umkehr der Kraftrichtung das Lösen der Bremse
veranlassen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, in rascher Zeitfolge die Bremse kurzzeitig zu lösen und
•to festzustellen, welche Winkeländerungstendenz im gelösten
Zustand vorhanden ist Eine solche Einrichtung kann ähnlich aufgebaut sein, wie bekannte Antiblokkiereinrichtungen
an Fahrzeugbremsen, die gleichfall! in kurzen Zeitabständen ein Lockern der Bremswirkung
veranlassen und den Schlupf im gebremsten unc ungebremsten Zustand vergleichen. Im Unterschiec
dazu würde im Falle der erfindungsgemäßen Anwen dung im ungebremsten Zustand die Winkeländerungstendenz
festgestellt Liegt diese Tendenz im strecken·
so den Sinn, so kann die Bremse wieder gelöst werden während sie wieder eingreifen muß, solange eine der
Winkel verstärkende Änderungstendenz vorherrscht.
Claims (4)
1. Einrichtung zum Schutz eines Gelenk-Straßenfahrzeugs gegen übermäßiges Einknicken mittels
einer Gelenksperre, die aufgrund des Signals einer von dem jeweiligen Lenk- und Knickwinkel
beeinflußten Winkelvergleichseinrichtung betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einrichtung (20,22) zum Feststellen oder Berechnen des dem jeweiligen Lenkwinkel («) zugeordneten,
maximal zulässigen Knickwinkels (ß) vorgesehen ist,
wobei die Winkelvergleichseinrichtung für den Vergleich des Knickwinkels (ß) mit dem maximal
zulässigen Knickwinkel (ßmax) eingerichtet ist, und
daß die Gelenksperre (A bzw. B) einer Knickwinkelvergrößerung einseitig entgegenwirkend ausgebildet
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenksperre (A bzw. B) eine
Kolbenzylindereinrichtung aufweist, die mittels eines steuerbaren Rückschlagventils absperrbar ist
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenksperre (A bzw. B)
derart ausgebildet ist, daß sie bei Verringerung des Knickwinkels (ß) bis kurz vor 0° betätigt bleibt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Sensor zur Messung des Knickwinkels,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (21) derart ausgelegt ist, daß er bei sprunghafter Knickwinkeländerung
die Gelenksperre (A bzw. ß^betätigt.
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