DE2806751B2 - Vorrichtung zum Sperren des Gelenks von Gelenkfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zum Sperren des Gelenks von GelenkfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Durch die DE-OS 24 20 203 ist eine Verriegelungsvorrichtung der genannten Art für einen Gelenkbus mit
Heckantrieb zum Verhindern des Überschreitens eines maximalen Knickwinkels zwischen vorderem Fahrzeugteil
und dem Nachläufer bekanntgeworden. Bei dieser Vorrichtung mißt ein Sensor den Einschlagwinkel
zwischen den Rädern der Vorderachse und der Achse des vorderen Fahrzeugteiles und ein weiterer Sensor
den Knickwinkel zwischen der Längsachse des vorderen Fahrzeugteiles und der Längsachse des Nachläufers.
In einem Rechner wird der dem jeweiligen Einschlagwinkel zugeordnete zulässige maximale Knickwinkel
berechnet und die entsprechende Größe mit der jeweiligen Knickwinkelmeßgröße in einem Vergleicher
verglichen. Gleichzeitig ermittelt ein weiterer Meßwertgeber die Richtung der Auslenkung nach links oder
rechts. Bei Gleichheit oder beim Überschreiten des zulässigen maximalen Knickwinkels wird in Abhängigkeit
von der Richtung der Auslenkung eine von zwei Gelenksperren ausgelöst, die ein weiteres Einknicken
und somit eine Vergrößerung des Knickwinkels zwischen beiden Fahrzeugteilen verhindert. Dabei wirkt
die Gelenksperre jeweils nur in einer der Vergrößerung des Knickwinkels entsprechenden Richtung, so daß bei
einer Verkleinerung des Einschiagwinkels der Nachläufer entsprechend folgen kann, d. h. sich der Knickwinkel
entsprechend verkleinern kann. Bei einem bestimmten vorgebbaren Knickwinkel wird dann die Gelenksperre
wieder gelöst
Bei Änderung des Einschlagwinkels der Vorderräder entgegen der Knickrichtung des Gelenkfahrzeuges,
beispielsweise beim Wiedergeradeauslenken nach einer Kurvenfahrt, d. h. bei Verkleinerung des Einschlagwinkels
relativ zum Kmckwinkel, besteht die Gefahr, daß die Gelenksperre sofort ausgelöst wird. Für die weitere
Geradeausfahrt ist dies unkritisch, da das Gelenk nur gegen Knickwinkelvergrößerung gesperrt ist und nicht
gegen Verkleinerung — immer auf die jeweilige Auslenkrichtung bezogen.
Soll jedoch in diesem Zustand das Gelenkfahrzeug zurückgesetzt werden, so müßte sich der Knickwinke!
vergrößern können, was jedoch durch die ausgelöste Gelenksperre verhindert wird. Aus einem solchen
Fahrzustand ist bei der bekannten Vorrichtung ein Zurücksetzen des Gelenkfahrzeugs nicht möglich.
Durch die DE-OS 26 06 920 — Zusatz zur eingangs gewürdigten Patentanmeldung P 24 20 203 — ist eine
weitere Regeiungsvorrichtung für einen Gelenkbus mit Heckantrieb zum Verhindern des Überschreitens eines
maximalen Knickwinkels zwischen dem vorderen Fahrzeugteil und dem Nachläufer bei Kurvenfahrt
bekanntgeworden. Bei dieser Vorrichtung ist zusätzlich zu der Vorrichtung nach der DE-OS 24 20 203 in der
hinteren Achslinie des gelenkten Fahrzeugs ein Sensor angeordnet, der die Querbewegung der Räder der
Hinterachse des vorderen Fahrzeugteiles erfassen soll und beim Auftreten einer solchen Querbewegung die
Gelenksperre betätigen soll. Durch diese zusätzliche Vorrichtung soll ein plötzliches Ausbrechen des
vorderen Fahrzeugteiles, begleitet von einer gefährlichen Vergrößerung des Knickwinkels, verhindert
werden. Ein solches Ausbrechen kann bei glatter Fahrbahn infolge der in der Richtung der Längsachse
des Nachläufers auf den vorderen Fahrzeugteil wirkenden Kraft von der angetriebenen Achse des Nachläufers
so her verursacht werden. Auch durch diese Vorrichtung wird das Gelenk nur gegen Knickwinkelvergrößerung
gesperrt. Die zusätzliche Vorrichtung vermag den Nachteil der Vorrichtung nach der DE-OS 24 20 203
nicht aufzuheben.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Sperrvorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß dieser Nachteil behoben wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht das Zurücksetzen des Gelenkfahrzeugs aus jeder beliebigen
Winkelstellung der Fahrzeugteile zueinander, wobei das Außerbetriebsetzen der Einrichtung zur Betätigung der
Gelenksperre sowohl auf elektrischem als auch auf mechanischem Wege erfolgen kann.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist in Anspruch 2 gekennzeichnet.
Der bei Rückwärtsfahrt eingeschaltete maximale Schwellwert entspricht einem maximalen Knickwinkel,
der gerade noch zulässig ist, um eine Beschädigung im Gelenkfahrzeug zu verhindern. Der maximale Schwellwert
ist unabhängig vom jeweiligen Einschlagwinkel 5 und dem diesem zugeordneten KniekwinkelschwellwerL
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Anspruch 3 gekennzeichnet. Die vorgeschlagene
Tastvorrichtung arbeitet praktisch als ein aktiver Schalter, der ein Signal erzeugt, das direkt die
Gelenksperre unwirksam macht
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteranspröchen 4 und 5 gekennzeichnet
Um Beschädigungen am Gelenkfahrzeug infolge zu starken Einknickens beim Rückwärtsfahren zu vermeiden,
ist die Weiterbildung gemäß Kennzeichen des Anspruchs 6 vorgesehen, djrch die bei Erreichen des
vorgegebenen maximalen Knickwinkels die Gelenksperre wieder ausgelöst wird.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 schematisch eine Darstellung zur Veranschaulichung der Definitionen von Einschlagwinkel λ und
Knickwinkel ß,
F i g. 2 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig.3 und 4 zwei weitere Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei aus Vereinfachungsgründen nur noch eine Gelenksperre dargestellt
ist.
Unter Bezug auf F i g. 1 wird unter dem Einschlagwinkel α der Winkel zwischen den Rädern der Vorderachse
und der Achse des vorderen Fahrzeugteiles 1 und unter dem Knickwinkel β der Winkel zwischen der Längsachse
des vorderen Fahrzeugieiles und der Längsachse des Nachläufers bzw. hinteren Fahrzeugteiles 3 bezeichnet.
Es sei nun Bezug genommen auf die F i g. 2. Meßwertgeber 2 und 4 liefern dem Einschlagwinkel n.
und dem Knickwinkel β entsprechende Meßgrößen, die in einem Vergleicher 6 miteinander verglichen werden.
Wenn β den Wert α oder einen bestimmten, von « abhängigen maximal zulässigen Knickwinkel übersteigt,
gibt der Vergleicher 6 ein Ausgangssignal ab. Ein weiterer Meßwertgeber 8 ermittelt die Richtung des
Lenkausschlages, wobei beispielsweise, wie dargestellt, ein High-Signal Rechtsausschlag und ein Low-Signal
Linksausschlag bedeuten kann. Die Ausgangssignale des Meßwertgebers 8 und des Vergleichers 6 sind in
UND-Gattern 10 und 12 miteinander verknüpft. Die Ausgänge der UND-Gatter 10 und 12 sind mit den
Ausgangssignalen eines Schaltungsteiles 14, der im folgenden noch näher erläutert wird, in UND-Gattern
16 und 18 miteinander verknüpft. Der Eingang des UND-Gatters 12 für den Meßwertgeber 8 ist negiert. )e
nachdem, ob der Ausgang des Meßwertgebers high oder low ist (Rechts- oder Linksausschlag), steuert das
UND-Gatter 10 oder 12 durch, und es werden eine rechte Gelenksperre 20 oder eine linke Gelenksperre 22 to
eingeschaltet, solange am negierten Eingang des UND-Gatters 16 oder 18 Low-Signale vom Schaltungsteil 14 anliegen.
Das Schaltungsteil 14 dient der Erfassung der Rückwärtsfahrt sowie des maximal zulässigen Knickwinkeis
jJ,„.„. und weist zur Erfassung der Rückwärtsfahrt
oder beabsichtigten Rückwärtsfahrt einen Meßwertgeber 24 (Rü) und zur Überwachung des maximal
zulässigen Knickwinkels fimax. einen Meßwertgeber 26
auf. Die Ausgänge der Meßwertgeber 24 und 26 sind mit dem Ausgang des Vergleichers 6 in UND-Gattern 28
bzw. 30 verknüpft. Die Ausgänge der UND-Gatter 28 und 30 sind wiederum in einem UND-Gatter 32
miteinander verknüpft, dessen mit dem Ausgang des UND-Gatters 30 verbundener Eingang negiert ist. Der
Ausgang des UND-Gatters 32 (Ausgang des Schaltungsteiles 14) ist, wie bereits erwähnt, an die negierten
Eingänge der UND-Gatter 16 und 18 gelegt.
Rückfahrsignale durch den Meßwertgeber 24 können beispielsweise aus dem Einlegen des Rückwärtsganges,
dem Einschalten des Rückfahrscheinwerfers, einem manuell betätigbaren Schalter o. ä- gewonnen werden.
Der Meßwertgeber 26 kann ein einfacher Schalter sein, der beim Erreichen des maximal zulässigen Knickwinkcls
eingeschaltet wird.
Die Funktion der Schaltung ist folgende: Es sei vorausgesetzt, daß der Vergleicher 6 angesprochen hat
und daß eine der Gelenksperren 20 oder 22 ausgelöst worden ist. Wenn jetzl der Meßwertgeber 24 ein Signal
abgibt (Rückwärtsfahrt), wird über die UND-Gatter 28 und 32 das jeweils durchgesteuerte UND-Gatter 16
oder 18 gesperrt und die Gelenksperrung aufgehoben.
Wird beim Zurücksetzen des Gelenkfahrzeuges der maximal zulässige Knickwinkel ßma*. erreicht, spricht der
Meßwertgeber 26 an und sperrt das UND-Gatter 32. wodurch wiederum die Sperrung der UND-Gatter 16
oder 18 aufgehoben wird und die Gelenksperre 20 oder 22 betätigt wird; auf diese Weise wird eine Beschädigung
des Gelenkfahrzeuges durch einen zu großen Knickwinkel verhindert.
Es wird nun Bezug genommen auf Fi g. 3 und 4, bei denen für Bauteile, die mit denen der Fig. 2 identisch
sind, die gleichen Bezugszeichen verwendet worden sind und die zur Unterscheidung lediglich mit einem
oder zwei Strichen versehen sind. Ferner ist aus Vereinfachungsgründen die Rückwärtsfahrsteuerung
auch nur für eine Gelenksperre 34 bzw. 36 (Fig. 4) gezeigt.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich
von derjenigen nach Fig. 2 lediglich dadurch, daß der
Ausgang des UND-Gatters 28' direkt mit dem Ausgang des Vergleichers 6' in einem UND-Gatter 38 verknüpft
ist, das einem der UND-Gatter 16 oder 18 entspricht, und daß ferner der Ausgang des Meßwertgebers 26'
direkt, im vorliegenden Beispiel über ein ODER-Gatter 40, der Gelenksperre 34 zugeführt ist. Das Ausgangssignal
des Meßwertgebers 26' bewirkt dann direkt eine Wiedereinschaltung der Gelenksperrung bei Erreichen
des maximal zulässigen Knickwinkels.
Die Einrichtung nach Fig.4 unterscheidet sich von
derjenigen nach F i g. 2 dadurch, daß der Ausgang des UND-Gatters 28" an einen Steuereinlaß des Vergleichers
6" zurückgeführt ist, über den durch das Ausgangssignal des Meßwertgebers 24", vorausgesetzt
der Vergleicher 6" hat die Gelenksperre 36 eingeschaltet, ein Schwellwert eingeschaltet wird, der dem
maximal zulässigen Knickwinkel des Gelenkfahrzeuges entspricht. Durch die Umschaltung wird zunächst die
Ansteuerung der Gelenksperre unterbrochen und diese erst wieder bei Erreichen des maximal zulässigen
Knickwinkels eingeschaltet. Um bei Beendigung der Rückwärtsfahrt, also bei Abfall des Rückfahrsignals, die
Riickschaltiingauf die niedrige Schwelle zu bewirken, ist
eine Leitung 42 vorgesehen.
In den F i g. 2 und J ist jeweils nur ein Meßwertgeber
zur Erfassung der Lenk- und Knickwinkel dargestellt Es
versteht sich, daß zur Erfassung, insbesondere der Knickwinkel auf beiden Gelenkfahrzeugseiten, zwei
solche Schaltungseinrichtungen vorgesehen werden können, wenn nicht jeweils ein Meßwertgeber vorgesehen
ist, der zur Überwachung der Lenk- bzw. Knickwinkel für die eine Fahrzeugseite die gemäß
F i g. 1 definierten Winkel überwacht und für die andere Fahrzeugseite den jeweils zu diesen Winkeln bezüglich
360° komplementären Winkel, d. h.den Winkel 360 - α bzw. 360 — ß. Wegen der Symmetrie kann bei
Verwendung zweier Meßsysteme einfach eine Parallelschaltung dieser beiden Systeme vorgesehen werden,
wobei die Auswerteschaltung für beide Meßsysteme die gleiche sein kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Sperren des Gelenks von Gelenkfahrzeugen zur Verhinderung des Überschreitens
eines maximal zulässigen Knickwinkels
zwischen den Fahrzeugteilen des Gelenkfahrzeuges mit einer zur Betätigung der Gelenksperre vorgesehenen
Einrichtung, die in Abhängigkeit vom Einschlagwinkel und der Einschlagrichtung der
lenkbaren Räder sowie des Knickwinkels zwischen den Längsachsen der gelenkig miteinander verbundenen
Fahrzeugteile ein Signal erzeugt, welches die Gelenksperre betätigt, wenn der jeweilige Knickwinkel
einen maximal zulässigen, vom jeweiligen Einschlagwinkel abhängigen Knickwinkelschwellwert
übersteigt, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Einrichtung (24,28) vorgesehen ist,
die bei Rückwärtsfahrt die Einrichtung (2, 4, 6) zur Betätigung der Gelenksperre außer Betrieb setzt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (24") den Schwellwert
in der Einrichtung (2, 4, 6) zur Betätigung der Gelenksperre auf einen maximalen Schwellwert
umschaltet, der dem vorgegebenen maximal zulässigen Knickwinkel entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (24, 28) eine
Tastvorrichtung (24) aufweist, die bei Rückwärtsfahrt eine Schaltgröße erzeugt, die eine Auslösesperrung
der Gelenksperre bzw. eine Aufhebung der Gelenksperrung bewirkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (24) ein elektrischer
Meßwertgeber ist, dessen Ausgangssignal eine Einrichtung (16, 18) zur Sperrung der Signale der
Einrichtung (6) zur Betätigung der Gelenksperre steuert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (16, 18) ein UND-Gatter
ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
weitere Einrichtung (26) zur Überwachung des Knickwinkels vorgesehen ist, die bei Überschreiten
des vorgegebenen maximalen Knickwinkels die Einrichtung (16,18) abschaltet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19782806751 DE2806751C3 (de) | 1978-02-17 | 1978-02-17 | Vorrichtung zum Sperren des Gelenks von Gelenkfahrzeugen |
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DE19782806751 DE2806751C3 (de) | 1978-02-17 | 1978-02-17 | Vorrichtung zum Sperren des Gelenks von Gelenkfahrzeugen |
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DE2806751A1 DE2806751A1 (de) | 1979-08-23 |
DE2806751B2 true DE2806751B2 (de) | 1979-12-13 |
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ID=6032214
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19782806751 Expired DE2806751C3 (de) | 1978-02-17 | 1978-02-17 | Vorrichtung zum Sperren des Gelenks von Gelenkfahrzeugen |
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Country | Link |
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