DE2420029B2 - Preßeinrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Spanplatten, Faserplatten o.dgl - Google Patents
Preßeinrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Spanplatten, Faserplatten o.dglInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft eine Preßeinrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten, Faserplatten
od. dgl., bei der mit einem Bindemittel behandelte Späne, Fasern od. dgl. auf ein endloses unterhalb
einer Aufstreustation im Streubereich waagerecht verlaufendes Stahlband zu einem Vlies aufstreubar
sind, das zwischen einer beheizten rotierenden Preß- *>o
trommel und der Außenfläche des diese teilweise umschlingenden Stahlbandes zu einer endlosen Bahn
verpreßt werden kann und bei der das Stahlband am Ende des Umschlingungsbereichs entgegen der Umschlingungsrichtung
über eine erste Umlenkwalze f>5 umgelenkt und über eine zweite Umlenkwalze und
eine im Umschlingungsbereich auf das Stahlband einwirkende Andrück- und Umlenkwalze zu einer dritten
Umlenkwalze am Beginn des Streubereichs zurückgeführt ist, wobei eine der Umlenkwalzen als Spann-
und Steuerwalze für das Stahlband ausgebildet ist.
Mit derartigen Einrichtungen (DE-AS 2114876) lassen sich dünne Spanplatten mit einer Dicke von
1,6 bis 6 mm herstellen. Das dabei verwendete endlose Stahlband umschlingt etwa 2/3 der Preßtrommel, die
einen Durchmesser von etwa 3 m aufweist.
Bei dieser Einrichtung dient die zweite Umlenkwalze als Spann- und Steuerwalze für das rücklaufende
Stahlband. Diese sorgt dafür, daß das Stahlband unter Spannung gerade läuft. Diese Konstruktion
macht eine sehr große Länge des Stahlbandes, das etwa 45 m lang ist, erforderlich.
Außerdem steht bei Maschinen gemäß diesem Stand der Technik für die Geradelaufsteuerung des
Stahlbandes wenig freie Bandlänge zwischen der ersten und zweiten Umlenkwalze bzw. der zweiten Umlenkwalze
und der Andrück- und Umlenkwalze zur Verfügung, wodurch die einseitig auftretende Spannung
des endlosen Stahlbandes während der Geradelaufsteuerung auf eine sehr kurze Länge des Stahlbandes
verteilt und die Lebensdauer des Stahlbandes naturgemäß nschteilig beeinflußt wird. Will man trotzdem
eine Geradelaufsteuerung erreichen, die in einer vertretbaren Zeit durchgeführt werden kann, so muß
man das endlose Stahlband einseitig strecken. Dabei ist aber ein seitliches Einreißen des Stahlbandes, während
der Umsteuerung, nicht auszuschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß das aus einem SpezialStahl bestehende endlose
Stahlband merklich verkürzt und dessen Geradelaufsteuerung so verbessert werden kann, daß auch
bei schneller Umsteuerung der Geradelaufsteuerung ein seitliches Einreißen des Stahlbandes bzw. dessen
Überdehnung mit Sicherheit vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Die Spannung und Steuerung des endlosen Bandes wird somit nicht mehr durch eine speziell für diesen
Zweck vorgesehene Spann- und Steuerwalze durchgeführt, sondern durch die ohnehin erforderliche, am
Beginn des Streubereichs angeordnete Umlenkwalze.
Folgende Vorteile werden durch die erfindungsgemäße Anordnung erreicht:
a) eine Verkürzung des Stahlbandes um ca. 10 m.
b) eine erhebliche Verbesserung der Geradelaufsteuerung des Stahlbandes, die die Lebensdauer
des endlosen Stahlbandes wesentlich erhöht, weil die erforderliche einseitige Längung des Stahlbandes
bei dessen Steuerung auf einen mehr als doppelt so langen Bandabschnitt verteilt wird,
c) dadurch, daß das Stahlband um die Andrück- und Umlenkwalzen gespannt wird und somit einen
zusätzlichen Druck auf die Andrück- und Umlenkwalzen ausübt, der in Richtung auf die
Preßtrommel wirkt, kann die eigentliche hydraulische Andrückeinrichtung der Andrück- und
Umlenkwalzen wesentlich schwächer ausgelegt werden. Die Spannung wird also gleichzeitig als
Andrückkraft für die Andrück- und Umlenkwalzen ausgenutzt.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen kontinuierlich arbeitenden Preßeinrichtune.
Fig. 2 einen Schnitt durch die Einrichtung gemäß Linie H-II in Fig. 1.
In Fig. 1 wird eine Preßtrommel 1, ein endloses Stahlband 2, eine Form- bzw. Aufstreustation 3, eine
Einlaufwalze 4, Andruck- und Umlenkw alzen 5, 6
sowie eine erste Umlenkwalze 7 gezeigt.
Eine Umlenkwalze 8 am Beginn des Streubereichs wird von dem endlosen Stahlband 2 umschlungen und
ist in horizontaler und vertikaler Richtung verstellbar. Zu diesem Zweck ist die Umlenkwalze 8 mit ihren |0
Walzenzapfen 9 in einem Kulissenlager 10 gelagert. Das Kulissenlager 10 ist in vertikaler Richtung, wie
durch Pfeil 11 angedeutet, in der Kulisse 12 verschiebbar gelagert.
Die Kulisse 12 ist weiterhin in dem Pressenständer ι5
13 in horizontaler Richtung verschiebbar. Die vertikale Verschiebung des Walzenzapfens in der Kulisse
12 erfolgt durch einen oder mehrere doppelt wirkende Hydraulikzylinder 15, die horizontale Verschiebung
des Walzenzapfens 9 dagegen erfolgt durcii die Ver-Schiebung des Kuüssenlagers 10 mitteis des doppelt
wirkenden Hydraulikzylinders 14.
Die Wirkungsweise der kontinuierlich arbeitenden Preßeinrichtung ist wie folgt:
Durch die Form- bzw. Aufstreustation wird ein Spänevlies auf das endlose Stahlband 2 in einer bestimmten
Struktur derart aufgestreut, daß unten feine, in der Mitte grobe und oben wieder feine Späne liegen.
Das endlose Stahlband 2 fördert dieses Spänevlies in den Spalt zwischen der Einlaufwalze 4 und der rotie- JO
renden Preßtrommel 1. Während das endlose Stahlband 2 die Preß trommel 1 mit dem sich zwischen dem
endlosen Stahlband 2 und der Preßtrommel 1 befindenden Spänevlies umschlingt, wird es neben dem
Flächendruck, erzeugt durch das endlose Stahlband 2, einem Liniendruck in den Walzenspalten zwischen der
Andrück- und Umlenkwalze 5 und 6 unterworfen. Da die Preßtrommel 1, die Einlaufwalze 4 sowie die Andrück-
und Umlenkwalze 5 und 6 beheizt sind, wird das Spänevlies, während es gepreßt wird, einer für die
Aushärtung der duroplastischen Bindemittel erforderlichen Temperatur zwecks Bildung der Leimbrükken
zwischen den einzelnen Spänen unterworfen. Die fertig gepreßte Spanplattenbahn 16 verläßt die kontinuierlich
arbeitende Preßeinrichtung, um einer weiterverarbeitenden Maschine zugeführt zu werden.
Die Preßtrommel 1 wird angetrieben und schleppt die anderen Walzen durch das endlose Stahlband 2
mit. Dadurch erfährt das aufgestreute Spänevlies in dem Spalt zwischen der Einlaufwalze 4 und der Preßtrommel
1 zunächst eine lineare Pressung. Danach wird das Spänevlies durch das endlose, unter Spannung
stehende Stahlband 2 gegen die Preßtronimel 1 gedrückt und erfährt eine Flächenpressung. In dem
Spalt zwischen der Andrück- und Umlenkwalze 5 und der Preßtrommel 1 wird das Spänevlies erneut einem
Liniendruck unterworfen, wodurch eine weitere Verfestigung der Leimbrücken des duroplastischen Bindemittels
erfolgt. Dieser Preßvorgang wiederholt sich in dem Spalt zwischen der Andrück- und Umlenkwalze
6 und der Preßtrommel 1. Die Umlenkwalze 7 ist so angeordnet, daß die fertig gepreßte Spanplattenbahn
16 in horizontaler Richtung ohne weitere Krümmung aus der kontinuierlich arbeitenden Preßeinrichtung
abgezogen werden kann.
In Fig. 2 wird die Bandsteuerung näher erläutert. Durch Abtaster 20 wird der Verlauf des Bandes abgetastet.
Die Abtastung kann fotoelektrisch oder auch auf andere geeignete Weise erfolgen. Bei Abweichungen
vom normalen Bandlauf, beispielsweise in der Zeichnung nach rechts, gibt der Abtaster einen Impuls
an einen Regler 21, der wiederum ,=in Zweiwegeventil 22 derart steuert, daß beim Verlauf des Preßbandes 2
nach rechts der rechte Hydraulikzylinder 15 das Kulissenlager 10 um einen bestimmten Abstand anhebt,
wodurch das endlose Stahlband 2 nach links verläuft. Auf Grund der Tatsache, daß das Banduntertrum la
des Stahlbandes 2 sehr lang ist (etwa 12 m), steht sehr
viel freie Bandlänge für die Bandregelung zur Verfügung. Aber auch das Bandobertrum Ib des Stahlbandes
2 unter der Aufstreustation 3 verläuft über eine sehr große Länge (8 m) frei und kann somit vorteilhaft
für eine präzise Bandsteuerung ausgenutzt werden.
Durch zusätzliche, nicht gezeigte Mittenregeleinrichtungen wird vermieden, daß keine ständige seitliche
Bewegung des Stahlbandes stattfindet.
Nachstehend werden zwei Vergleichsbeispiele aufgeführt. Zunächst ein Vergleichsbeispiel für eine kontinuierlich
arbeitende Presse gemäß dem Stand der Technik, gezeigt in der DT-AS 2114876.
1. Durchmesser der Preßtrommel 1: ca. 3000 mm
2. Durchmesser der Umlenkwalzen,
einschl. der ursprünglichen
einschl. der ursprünglichen
hinteren Spannwalze: ca. 1400 mm
3. Heizweg (Umschlingungsbereich
des endlosen Preßbandes 2 um
des endlosen Preßbandes 2 um
die Preßtrcmniel 1): ca. 6 m
4. Heizzeit (Umfangsgeschwindigkeit 15 m/min): ca. 24,0 see
5. Bandlänge: ca. 45 m
Beispiel 2 gemäß vorliegender Erfindung:
Beispiel 2 gemäß vorliegender Erfindung:
1. Preßtrommeldurchmesser: ca. 4000 mm
2. Umlenkwalzendurchmesser 4,
6, 7 und 8: ca. 1500 mm
Walze 5: ca. 2000 mm
3. Heizweg: ca. 7,5 m
4. Heizzeit (Umfangsgeschwindigkeit 15 m/min): ca. 30 see.
5. Bandlänge: ca. 33 m
Bei näherer Betrachtung dieser beiden Vergleichsbeispiele ergibt sich, daß trotz der Tatsache, daß der Durchmesser der zentralen Preßtrommel 1 um 1000 mm vergrößert wurde, nämlich auf 4000 mm, wodurch gleichzeitig ein längerer Heizweg von ca. 7,5 m erhalten wurde, das endlose Preßband 2 um ca. 12 m, nämlich auf ca. 33 m, verkürzt werden konnte. Eine Verlängerung des Heiz- und Preßweges auf ca. 7,5 m bedingt jedoch bei gleicher Plattendicke eine wesentliche Erhöhung des Ausstoßes der Maschine, weil die Einrichtung bei gleicher Aushärtezeit des Bindemittels mit größerer Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden kann. Hätte man eine Einrichtung gemäß Beispiel 1 mit einer Preßtrommel von 4000 mm Durchmesser ausgerüstet, um einen längeren Heizweg von ca. 7,5 m zu erhalten, so hätte diese Maßnahme unweigerlich eine weitere Verlängerung des Stahlbandes nach sich gezogen.
Bei näherer Betrachtung dieser beiden Vergleichsbeispiele ergibt sich, daß trotz der Tatsache, daß der Durchmesser der zentralen Preßtrommel 1 um 1000 mm vergrößert wurde, nämlich auf 4000 mm, wodurch gleichzeitig ein längerer Heizweg von ca. 7,5 m erhalten wurde, das endlose Preßband 2 um ca. 12 m, nämlich auf ca. 33 m, verkürzt werden konnte. Eine Verlängerung des Heiz- und Preßweges auf ca. 7,5 m bedingt jedoch bei gleicher Plattendicke eine wesentliche Erhöhung des Ausstoßes der Maschine, weil die Einrichtung bei gleicher Aushärtezeit des Bindemittels mit größerer Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden kann. Hätte man eine Einrichtung gemäß Beispiel 1 mit einer Preßtrommel von 4000 mm Durchmesser ausgerüstet, um einen längeren Heizweg von ca. 7,5 m zu erhalten, so hätte diese Maßnahme unweigerlich eine weitere Verlängerung des Stahlbandes nach sich gezogen.
Wie eingangs erwähnt, ist bei der Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung die Länge des Banduntertrums
2a ca. 12 m und des Bandobertrums Ib ca. 8 m. Durch diese sehr langen freien Bandabschnitte
ergibt sich die besonders vorteilhafte Steuerung des Stahlbandes. Bei der Einrichtung gemäß dem
Stand der Technik beträgt der Abstand von der hinteren Spannwalze (in der Zeichnung der DT-AS
2114876 die Spannwalze 3) vom Auflagepunkt bis zum Auflagepunkt zu der Umlenkwalze 2 ca. 5 m. Der
Bandabschnitt zwischen der Spannwalze 3 und der Umlenkwalze 4 beträgt ca. 4 m. Auf Grund dieser
Angaben wird leicht ersichtlich, daß für eine einwandfreie Steuerung des endlosen Stahlbandes relativ wenig
frei geführte Bandlänge zur Verfügung steht.
Um eine verbesserte bzw. wiederholte Linien] sung des Spänevlies zu erreichen, kann zwischei
Andrück- und Umlenkwalze 6 und der UmI walze 7 eine weitere Andrückwalze angeordnet
den, die insbesondere für die Herstellung von qui tiven dickeren Spanplattenbahnen mit einer E
von ca. 8 bis 16 mm von Bedeutung ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Preßeinrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl.,
bei der mit einem Bindemittel behandelte Spans, Fasern od. dgl. auf ein endloses unterhalb einer
Aufstreustation im Streubereich waagerecht verlaufendes Stahlband zu einem Vlies aufstreubar
sind, das zwischen einer beheizten rotierenden Preßtrommel und der Außenfläche des diese teilweise
umschlingenden Stahlbandes zu einer endlosen Bahn verpreßt werden kann und bei der das
Stahlband am Ende des Umschlingungsbereichs entgegen der Umschlingungsrichtung über eine
erste Umlenkwalze umgelenkt und über eine zweite Umlenkwalze und eine im Umschlingungsbereich
auf das Stahlband einwirkende Andrück- und Umlenkwalze zu einer dritten Umlenkwalze
am Beginn des Streubereichs zurückgeführt ist, wobei eine der Umlenkwalzen als Spann- und
Steuerwalze für das Stahlband ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Umlenkwalze ebenfalls als im Umschlingungsbereich
auf das Stahlband einwirkende Andrück- und ^ Umlenkwalze (6) und die dritte Umlenkwalze als
Spann- und Steuerwalze (8) ausgebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spann- und Steuerwalze (8)
ein- oder beidseitig in einem Kulissenlager (10) -"'
gelagert ist, das eine Verstelleinrichtung für horizontale und vertikale Bewegung aufweist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
durch hydraulische oder mechanische Mittel « betätigbar ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lauf des Stahlbandes
(2) abgetastet und bei Abweichungen vom Geradelauf über eine Regeleinrichtung (21) ent- ■*<>
sprechend der Abtastwerte auf die Verstelleinrichtung für die vertikale Bewegung der Walze
eingewirkt werden kann.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Mittenregeleinrichtung für das Stahlband vorgesehen ist.
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