DE3937421C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Presse der Gattung, wie beschrie­ ben im Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.

Eine Presse dieser Gattung ist bekannt aus der DE-PS 27 24 060. Pres­ sen nach diesem Prinzip wurden weiter entwickelt, um einen höheren Ausstoß zu erreichen. Zu diesem Zweck mußte die Preßstrecke verlän­ gert werden bei gleichbleibender Aushärtungszeit der Bindemittel. Eine Verlängerung der Preßstrecke bedeutet bei Rotationspressen, d. h. bei Pressen mit einer rotierenden Trommel, bei denen die Verpressung zwischen dem äußeren Trommelmantel und einem endlosen, die Trommel teilweise umschlingenden, unter Zugspannung stehenden Stahlband er­ folgt, eine Vergrößerung des Trommeldurchmessers. Pressen dieser Art weisen Trommeln mit einem Durchmesser von 5 m auf, bei einer Ballen­ länge von ca. 3 m und einem Trommelgewicht von ca. 110 t.

Durch die Vergrößerung des Durchmessers der zentralen Trommel von 3000 auf 5000 mm wurde die Preßstrecke, d. h. die Umschlingsungs­ länge verlängert, so daß auf eine kontinuierliche Weise eine Bahn von z. B. 3 mm Dicke mit einem Ausstoß (in Abhängigkeit von der Bahndicke) bis zu ca. 40 m/min verpreßt werden kann.

Derartig gestaltete Pressen müssen um wirtschaftlich zu arbeiten, einen hohen Ausstoß aufweisen, weil die einzusetzenden Investitions­ mittel dafür erheblich sind.

Es zeigte sich jedoch, daß bei einer Ausstoßsteigerung der Pressen die Qualität der verpreßten Spanplatten- bzw. Faserplattenbahn zu wünschen übrig ließ und die Lebensdauer des endlosen Stahlbandes er­ heblich verkürzt wird.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Presse obiger Gattung vorzuschlagen, die bei einer Steigerung des Ausstoßes eine gleich­ bleibende Qualität, insbesondere hinsichtlich der Rohdichte und der Querzugsfestigkeit der verpreßten Bahn erlaubt. Insbesonders soll je­ doch die Lebensdauer des endlosen Bandes bei einer Ausstoßsteigerung nicht beeinträchtigt werden.

Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst.

Durch das Mitschleppen des endlosen Stahlbandes mittels der angetrie­ benen Einzugswalze bei gleichzeitiger Ausbildung dieser Walze mit einem Durchmesser von 2000 bis 3500 mm wird selbst bei einer Aus­ stoßerhöhung auf 50 m/min (Bahndicke 3 mm) eine wesentlich bessere Platten- bzw. Bahnqualität des verpreßten Gutes erreicht. Die deut­ lich verbesserte Plattenqualität wird in nicht zu erwartender Weise, insbesondere hinsichtlich der Querzugsfestigkeit der Bahn und der Rohdichte, erzielt, was wahrscheinlich auf den in Querrichtung ge­ sehenen längeren Preßspalt zwischen der zentralen Trommel (Durchmes­ ser 5000 mm) und der im Durchmesser vergrößerten Einzugswalze (Durchmesser 2000 mm) bei gleichem spezifischem Druck zurückzuführen ist.

Es hat sich insbesondere gezeigt, daß das endlose Stahlband durch das Mitschleppen mittels der Einzugswalze eine wesentlich längere Lebens­ dauer hat. Rißbildungen gingen erheblich zurück. Durch die Ausbildung der Einzugswalze mit einem eigenen Antrieb, wird das diese Walze etwa um 240° umschlingende Stahlband mitgeschleppt.

Die Verlängerung der Standzeit des endlosen Bandes ist auch darauf zurückzuführen, daß bei einer Einzugswalze von mindestens 2000 mm Durchmesser das endlose Band durch den teilweise wieder auffedernden Preßkuchen nach Passieren des Preßspaltes erheblich geringeren Biege­ wechselbeanspruchungen unterworfen wird. Bei einer im Durchmesser größer bemessenen Einzugswalze ist auch der Spalt zwischen der Ein­ laufwalze und der Heiztrommel länger, so daß der Auffederungseffekt des Spänekuchens (es findet eine etwa 30%ige Rückfederung statt) langsamer und somit für das endlose Stahlband schonender erfolgt. Die Lebensdauer des endlosen etwa 50 m langen Stahlbandes konnte um etwa 20% verlängert werden. Dieser Vorgang wird besonders deutlich durch die Darstellung in Fig. 3.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen dargestellt und nachfolgend erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Presse in schematisierter Form im Längsschnitt.

Fig. 2 eine Darstellung der Einzugswalze mit einem Antrieb.

Fig. 3 einen Ausschnitt eines Querschnittes einer Preßtrommel mit einer Einzugswalze gemäß der Erfindung und einer strichpunktiert darge­ stellten Einzugswalze gemäß dem Stand der Technik.

Die in Fig. 1 dargestellte Presse besteht aus dem Ständer 1, der die zentrale Preßtrommel 2 aufnimmt. Der beheizbaren Preßtrommel 2 sind die Walzen 3, 4, und 5 zugeordnet. Ein endloses Stahlband 6 wird von der Spannwalze 7, die in Richtung des Pfeiles 8 verstellbar ist, un­ ter hoher Zugspannung gesetzt. Das Stahlband umschlingt die Preßtrom­ mel 2, die Umlenkwalze g, die Spannwalze 7 und die Einzugswalze 3. Während des Umschlingens des endlosen Stahlbandes 6 um den Rücken der zentralen beheizten Preßtrommel 2, findet der Verpreßvorgang für die mit einem Bindemittel versetzten Holzspäne oder Fasern statt. Die Walzen 3, 4, und 5 sind durch nicht gezeigte Hydraulikzylinder in Richtung der Achse der Preßtrommel 2 verstellbar.

Wie in Fig. 2 ausschnittsweise dargestellt, ist der Einzugswalze 3 ein Antrieb zugeordnet, der aus einem Getriebe 10 und einem Elektro­ motor 11 besteht.

In Fig. 3 wird ausschnittsweise eine Einzugswalze 3 gezeigt, in der in gestrichelter Form eine kleinere Einzugswalze 3a gemäß dem Stand der Technik eingezeichnet wurde, um den teilweisen Rückfedereffekt der verpreßten Späneschicht zu verdeutlichen, und zwar
bei der größer bemessenen Walze 3
zeigt sich ein deutlich verringerter bzw. abgeflachter Rückfederungs­ winkel (Punkt 12), während
bei der kleiner bemessenen Walze 3a
eine wesentlich stärkere Abknickung des Stahlbandes an dem Punkt 13 zu sehen ist.

Aber auch der Einzugswinkel zwischen der Einzugswalze 3 und der Preß­ trommel 2 ist bei einem Durchmesser der Einzugswalze 3 von mindestens 2000 mm wesentlich flacher, so daß beim Einziehen weniger Widerstand zu überwinden ist, als bei einer kleiner bemessenen Walze 3a.

Es hat sich gezeigt, daß bei einem Durchmesser der Einzugswalze ab 2000 mm die zu überwindenden Zugkräfte für den Einzug des Materials mittels des endlosen Bandes 6 in den Spalt deutlich besser zu be­ herrschen sind. Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung der Einzugs­ walze mit einem Durchmesser von 3000 mm.

Bezugszeichenliste

 1 = Ständer
 2 = Preßtrommel
 3 = Einzugswalze
 3a = Einzugswalze
 4 = Walze
 5 = Walze
 6 = Stahlband
 7 = Spannwalze
 8 = Pfeil
10 = Getriebe
11 = Motor
12 = Rückfederungswinkel
13 = Rückfederungswinkel

Claims (3)

1. Presse zum kontinuierlichen Herstellen von dünnen Span­ und Faserplatten, bestehend aus einer zentralen, in Ständern gelagerten Preßtrommel und Einzugs-, Umlenk­ und Andrückwalzen sowie einem endlosen, um die Preß­ trommel und die Andrückwalzen herumgeführten, unter Zugspannung stehenden Stahlband, wobei die mit einem Bindemittel vermischte Span- oder Faserschicht zwischen dem endlosen Stahlband und der beheizten, rotierenden Preßtrommel einem Flächendruck und in den Spalten zwi­ schen der Preßtrommel und den Andrückwalzen einem Li­ niendruck unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlband (6) von der Einzugswalze (3) mitge­ schleppt wird und die Einzugswalze (3) einen Durchmes­ ser von 2000 bis 3500 mm aufweist.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzugswalze einen Durchmesser von 3000 mm auf­ weist.

3. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzugswalze (3) ein Getriebe (10) mit einem elektrischen Antrieb (11) zugeordnet ist.