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Elappstuhlchen Die Erfindung bezieht sich auf ein Klappstuhlchen
mit scherenartig angeordneten Beinen und einem zwischen den oberen Enden der Beine
ausgespannten Sitztuch, das von waagerechten, mit den Beinen verbundenen Tuch-Haltestäben
gehalten ist.
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Klappstühlchen werden in der Regel als behelfsmäßige Sitzgelegenheiten
verwendet und sollen leicht transportiert und raumsparend aufbewahrt werden können.
Nützlich sind Klappstühlchen z.B. beim Angeln oder auf der Jagd, bei Sportveranstaltungen,
insbesondere Fußballspielen oder in überfüllten Zuhörerräumen, z.B. überfüllten
Hörsälen etc.
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Bekannte Klappstühlchen der genannten Art haben vier Beine, wobei
die oberen Enden der Beinpaare über die Tuchhaltestäbe verbunden sind und eine weitere
Querverbindung zwischen den
Gelenkstellen besteht, an denen die
Beinpaare miteinander verbunden sind. Solche Klappstühlchen lassen sich einigermaßen
raumsparend aufbewahren, jedoch sind sie auch im zusammengeklappten Zustand noch
so sperrig, daß es praktisch kaum möglich ist, solche Stühlchen vorsorglich mitzuführen.
Bekannt sind auch sogenannte Jägerstühle in Form einer Kombination aus Sitz und
Spazierstock. Beim Gebrauch als Sitz steht dieser auf einem Bein. Ein umklappbarer
Teller verhindert das Einsinken des mit der Spazierstockspitze versehenen Beines
in weichen Boden. Wegen der Einbeinigkeit des Sitzes muß sowohl nach der Seite hin
als auch nach vorne und hinten die Balance gehalten werden. Ein Jägerstuhl ist wegen
der an ihm vorhandenen Stockspitze dort nicht brauchbar, wo der Boden geschont werden
soll, d.h. in den meisten Innenräumen. Ein Jägerstuhl ist ein sperriges Gebilde,
das zwar als Spazierstock verwe-ndet werden kann, jedoch dann sehr hinderlich sein
kann, wenn ein Spazierstock nicht gewünscht ist.
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Durch die Erfindung soll ein Klappstühlchen der eingangs genannten
Art so ausgebildet werden, daß es sich zu einem stabförmigen Gebilde zusammenklappen
läßt und im Gebrauchszustand weniger Anforderungen an das Ausbalancieren stellt,
als ein Jägerstuhl und im Gegensatz zu einem solchen auch in geschlossenen Räumen
gut brauchbar ist. Durch eine Weiterbildung der Erfindung soll das Klappstühlchen
so gestaltet
werden, daß es auf Taschenformat zusammenlegbar ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß nur zwei
scherenartig angeordnete, durch ein Gelenk miteinander verbundene Beine vorhanden
sind und daß die unteren Enden der Beine an einem waagerecht angeordneten länglichen
Fußelement mit unterer Standfläche befestigt sind, wobei ein Bein an einer festen
Gelenkstelle und das andere an einer längs dem Fußelement relativ zur festen Gelenkstelle
verschiebbaren Gelenkstelle befestigt ist und Beine und Fußelement in eine zueinander
parallele Lage bringbar sind.
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Bei einem so ausgebilaeten Klappstühlchen erhält man nach dem Zusammenklappen
ein stabförmiges Gebilde, da Fußelement und Beine parallel zueinander liegen. In
der Gebrauchsstellung ist dank des länglichen Fußelementes eine Standfläche vorhanden,
so daß das Stühlchen auch dort benutzt werden kann, wo ein zu schonender Boden vorhanden
ist. Die Standfläche hinterläßt keine Beschädigungen des Bodens, insbesondere dann
nicht, wenn die Standfläche mit einem elastischen Belag, z.B.
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einem Belag aus Gummi, versehen ist. Das Fußelement verläuft rechtwinklig
zur Blickrichtung des Benutzers, so daß eine Sicherheit gegen seitliches Abkippen
erreicht wird, die das Ausbalancieren wesentlich erleichtert, da der Sitzende nur
noch darauf zu achten braucht, daß er nicht nach vorn oder nach
hinten
kippt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat das Fußelement
einen nach oben offenen U-förmigen Querschnitt, und die Gelenkstellen sind an den
U-Schenkeln angeordnet, wobei die Beinenden in die U-Höhlung eingreifen. Diese Konstruktion
hat den Vorteil, daß das Fußelement im zusammengelegten Zustand des Klappstühlchens
praktisch keinen zusätzlichen Raum beansprucht, da ja die Beine innerhalb der U-Höhlung
liegen bzw.
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anders ausgedrückt das Fußelement um die Beine herumgelegt ist.
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Die feste Gelenkstelle kann einen an beiden Schenkeln gehaltenen Bolzen
aufweisen, der ein Beinende durchgreift. Hierdurch erhält man eine besonders stabile
Befestigung des Beines am Fußelement. Die verschiebbare Gelenkstelle kann einen
Bolzen aufweisen, der in einem Längsschlitz eines U-Schenkels verschiebbar ist und
ein Beinende durchgreift. In der Gebrauchsstellung liegt der Bolzen an einem Ende
des Schlitzes an, wodurch verhindert wird, daß sich die Beine über einen bestimmten
Winkel hinaus spreizen können.
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Die Tuchhaltestäbe sind vorteilhafterweise starr mit den Beinen verbunden.
Unter einer starren Verbindung soll hier verstanden werden, daß bei in Gebrauchsstellung
befindlichem
Stühlchen eine Verschwenkung der Tuchhaltestäbe gegenüber
den Beinen nicht möglich ist. Dies erleichtert das Balancieren.
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Unter starrer Verbindung soll jedoch nicht verstanden werden, daß
die Tuchhaltestäbe unlösbar mit den Beinen verbunden werden. Vorzugsweise nämlich
sind an den Tuchhaltestäben in die oberen Enden der Beine einsteckbare Zapfen starr
befestigt.
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Dies ermöglicht es, das Sitztuch samt den Tuchhaltestäben abzunehmen,
wodurch die Verpackungsgröße vermindert wird. Mit Rücksicht auf eine kleine Verpackungsgröße
kann in der Standfläche des Fußelementes ein Loch zum Einstecken des Zapfens eines
Tuchhaltestabes vorgesehen sein. Die Entfernung des Loches von einem Ende des Fußelementes
ist dann mindestens gleich der halben Länge des Tuchhaltestabes, um ein Überragen
der Tuchhaltestäbe zu verhindern.
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Um ein Zusammenlegen des Klappstühlchens auf Taschenformat zu ermöglichen,
ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, daß die Beine. aus mehreren, z.B. drei
teleskopartig ineinandergesteckten Teilen bestehen, die in der Auszugsstellung miteinander
verrastbar sind. Die Teleskopbeine ermöglichen eine sehr wesentliche Verkürzung
der Verpackungslänge, nämlich auf eine Verpackungsgröße, die etwa gleich der Verpackungsgröße
eines Minischirmes ist, so daß das Stühlchen bequem in der Tasche mitgenommen werden
kann. Dies ermöglicht es vor allem, das Stühlchen vorsorglich mitzuführen, z.B.
beim Besuch einer Veranstaltung, bei der Sitzplätze zur Verfügung sind, jedoch nicht
sicher ist, ob man einen Sitzplatz bekommt. Sollte man
einen Sitzplatz
bekommen, so stört das klein verpackte Stuhlchen nicht.
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Die Beinteile bestehen vorteilhafterweise aus Vierkantrohren.
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Dies ist deshalb von besonderem Vorteil, weil die Beinteile eine bestimmte
Drehlage zueinander haben, so daß es ;nicht erforderlich ist, die richtige Drehlage
von Verrastungsstellungen erst zu suchen. Beim Ausziehen des Beines rasten Rastbolzen
selbsttätig in die zugeordneten Rastlöcher ein.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
definiert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht eines Klappstühlchens gemäß der Erfindung,
wobei sich dieses in der Gebrauchsstellung befindet, Fig. 2 einen gegenüber Fig.
1 etwas vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich des strichpunktierten Kreises
II in Fig. 1, wobei jedoch im Gegensatz zu Fig. 1 das Bein geschnitten ist,
Fig.
3 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1, Fig. 4 eine Seitenansicht
bei zusammengeschobenen Teleskopbeinen, die parallel zum Fußelement gestellt sind,
Fig. 5 eine Ansicht entsprechend dem Pfeil V in Fig. 4 und Fig. 6 einen Schnitt
nach Linie VI-VI in Fig. 5.
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Die Hauptbestandteile des Stühlchens sind ein Fußelement 1, zwei Beine
2 und 3, zwei Tuchhaltestäbe 4 und 5 und ein Sitztuch 6. Die Beschaffenheit dieser
Bestandteile und ihr Zusammenwirken sollen nachfolgend im einzelnen erläutert werden.
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Das Fußelement 1 ist ein U-Profil mit einem Steg 7 und Schenkeln 8
und 9. Im Schenkel 8 befindet sich ein Schlitz 10 (siehe Fig. 1), der sich über
annähernd die gesamte Länge des Fußelementes 1 erstreckt.
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Das Bein 2 ist am Fußelement 1 mittels eines Bolzens 11 angelenkt,
der sich über die gesamte Breite des Fußelementes erstreckt
und
in beiden Schenkeln 8 und 9 gelagert ist. Der Bolzen 11 durchgreift das untere Ende
des Beines 2. Wie die Seitenansicht nach Fig. 3 zeigt, liegt das Bein 2 an der Innenseite
des Schenkels 9 an.
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Das Bein 3 ist mittels eines Bolzens 12 gelagert, der den Schlitz
10 durchgreift und axial mittels eines Sprengringes 13 gesichert ist. Der Bolzen
12 durchgreift auch das untere Ende des Beines 3, reicht jedoch nicht über die gesamte
Breite des Fußelementes, sondern ragt nur wenig über das Bein vor, wie Fig. 5 zeigt.
Das axiale Spiel ist so bemessen, daß der Bolzen 12 längs des Schlitzes 10 verschoben
werden kann.
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Jedes der Beine 2 und 3 besteht aus drei Abschnitten 14, 15 und 16.
Jeder dieser Abschnitte ist, wie insbesondere der Querschnitt nach Fig. 6 zeigt,
ein Vierkantrohr, wobei die Abmessungen so sind, daß der Abschnitt 15 in den Abschnitt
14 einschiebbar ist und der Abschnitt 16 in den Abschnitt 15.
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In der ausgezogenen Stellung sind die Abschnitte 14, 15, 16 gegeneinander
verrastet.
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Die Ausbildung der Rasten ist in Fig. 2 dargestellt. An jeder Raststelle
ist ein Rastbolzen 17 mit abgerundeter Kuppe vorhanden,
der mit
einer Blattfeder 18 verbunden ist. Aus der Betrachtung von Fig. 2 ist klar, daß
die Feder 18, die eine entsprechende Vorspannung hat, bestrebt ist, den Rastbolzen
17 nach links zu drücken. Zum Zwecke der Verrastung durchgreift der Rastbolzen Bohrungen
19 und 20 in den Beinabschnitten 14 und 15. Entsprechende Rasten sind auch an den
anderen Stellen vorgesehen.
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Die Beine 2 und 3 unterscheiden sich nur dadurch, daß das Bein 3 etwas
kürzer ist als das Bein 2, damit die Stellung nach Fig. 5 möglich ist.
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Die Beine sind durch ein insgesamt mit 21 bezeichnetes Gelenk miteinander
verbunden. Das Gelenk besteht im wesentlichen aus zwei Hülsenteilen 22 und 23 und
einem Gelenkbolzen 24.
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Die Hülsenteile 22 und 23 bestehen aus einem mittleren Hülsenabschnitt
25 und rahmenartigen Teilen 26 und 27, die von den untersten Beinabschnitten 14
und 14' durchgriffen sind. Der Hülsenabschnitt 25, der sich im wesentlichen über
180° des Umfanges des Bolzens 24 erstreckt, begrenzt zusammen mit einer Wand des
Beines den Hohlraum, durch den der Bolzen hindurchgesteckt wird.
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Die Tuchhaltestäbe 4 und 5 bestehen aus Rohrstücken, mit denen Vierkantzapfen
28 starr verbunden sind, z.B. durch Schweißung.
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Die Vierkantzapfen 28 haben solche Abmessungen, daß sie sich in die
obersten Abschnitte 16 der Beine passend einstecken lassen.
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Das Sitztuch 6 hat an seinen Enden Schlaufen 29, durch die die Tuchhaltestäbe
4, 5 hindurchgesteckt sind. Die Schlaufen 29 sind so breit, daß sich auch die Zapfen
28 hindurchschieben lassen. In den Mitten der Schlaufen befinden sich Schlitze 30
(siehe Fig. 3), durch die die Zain 28 austreten.
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Wenn von der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Gebrauchsstellung in
die Verpackungsstellung übergegangen werden soll, werden zunächst die Tuchhaltestäbe
4, 5 dadurch von den Beinen 2, 3 entfernt, daß die Zapfen 28 aus den oberen Beinenden
herausgezogen werden. Nun können zunächst die Teleskopbeine zusammengeschoben werden.
Um die Verrastung zwischen den Beinteilen zu lösen, wird ein Druck auf die Rastbolzen
17 ausgeübt, wonach sich die Beinteile ineinanderschieben lassen.
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Die beiden Beine 2, 3 werden nun in eine zueinander parallele
Lage
gebracht, wobei auch das Fußelement 1 in eine zu den Beinen parallele Lage gelangt,
wonach der in den Fig. 4 und 5 dargestellte Zustand erreicht ist, bei dem die beiden
Beine 2 und 3 in die Höhlung des Fußelementes 1 eingreifen.
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Wie die Draufsicht nach Fig. 5 zeigt, liegt das hintere Ende 30 des
Beines 2 auf gleicher Höhe mit dem einen Ende 31 des Fußelementes, während das hintere
Ende 32 des Beines 3 einen Abstand vom hinteren Ende 31 des Fußelementes 1 hat.
Dies ist notwendig wegen der Existenz des durchgehenden Bolzens 11.
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Das andere Ende 33 des Fußelementes 1 reicht nicht ganz bis zu dem
Gelenk 21, was den Vorteil hat, daß- das Fußelement gerade so breit gehalten werden
kann, daß die Teleskopbeine in der Höhlung Platz finden.
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Wenn die Verpackung so weit, wie bis jetzt beschrieben, fortgeschritten
ist, wird noch das Sitztuch 6 um das Gestell gewunden. Hierzu wird in ein eigens
dafür vorgesehenes Loch 34 im Steg 7 des Fußelementes 1 ein Zapfen 28 einer Tuchhaltestange
eingesteckt und das Tuch um die zusammengelegte Einheit gewickelt. Danach läßt sich
das Stühlchen in eine strichpunktiert angedeutete Tasche 35 schieben, z.B. in eine
gleiche
Tasche, wie sie für Minischirme verwendet wird.
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Beim Ubergang von der Verpackungsstellung in die Gebrauchsstellung
wird die verpackte Einheit aus der Hülle herausgezogen und das Sitztuch 6 abgewickelt.
Danach werden die Beine in die X-förmige Stellung gemäß den Fig. 1 und 3 gebracht
und danach (oder auch schon vorher) ausgezogen. Hierbei rasten die Rastbolzen 17
selbsttätig in ihre zugeordneten Rastlöcher ein, da ja dank der Verwendung von Vierkantrohren
die Verdrehlage der Vierkantrohre relativ zueinander fixiert ist, so daß die Raststellung
nicht erst durch Verdrehen der Rohre gesucht werden muß, wie dies bei Rohren mit
kreisrundem Querschnitt der Fall wäre. Zuletzt wird dann das Sitztuch durch Einstecken
der Zapfen 48 in die oberen Enden der Beine montiert.