DE2416376B1 - Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser - Google Patents

Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser

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Description

Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser zur Entnahme und Überführung von flüssigem Glas aus einem Schmelzofen in eine Form, bei der eine Lanze mit einer rotierbaren Kugel in Richtung zum Ofen und von diesem weg antreibbar gehalten ist und zwei im Abstand auf ihrer Länge vorgesehene Anlenkstellen in Verbindung mit getrennten Führungsbahnen für die Anlenkstellen, insbesondere durch Verbindung der einen Anlenkstelle mit einem Schlitten und durch Eingreifen der anderen Anlenkstelle in eine Nut einer Führungsschiene, die Lage der Lanze bestimmen.
Die Führung der mit der rotierbaren Kugel ausgerüsteten Lanze erfolgt bei Kugelspeisern zur Entnahme und Überführung von flüssigem Glas aus einem Schmelzofen in eine Form im allgemeinen dadurch, daß die Lanze mit ihrem der Kugel abgewandten Ende über eine Rolle in eine Führungsnut einer Schiene eingreift, während ihre andere im Abstand von der Führungsrolle vorgesehene zweite Anlenkstelle mit einem horizontal verfahrbaren Schlitten verbunden ist. Durch einen an dem Schlitten angreifenden hin- und hergehenden Antrieb, beispielsweise durch einen Kolben-Zylinderantrieb, werden Schlitten und Lanze in Richtung zum Ofen und von diesem weg bewegt.
Im allgemeinen befindet sich die außerhalb des Ofens
so gehaltene Form in einer tieferen Stellung als die im Ofen befindliche Niveaufläche der Schmelze. Da die in dem Ofen befindliche Palisade für die Durchführung der Kugel sowohl oberhalb des Niveaus der Schmelze als auch oberhalb der Form liegt, ist es erforderlich, neben der horizontalen Bewegung der Lanze und der daran angeordneten Kugel sowohl für den Eintauchvorgang in die Glasschmelze als auch für die Überführung der Kugel in einen Bereich dicht oberhalb der Form Schwenkbewegungen auszuführen. Bei den be-
kannten Einrichtungen erfolgt die Überführung der Kugel in den Bereich dicht oberhalb der Form dadurch, daß die Führungsnut an ihrem dem Ofen abgekehrten Ende nach oben gekrümmt ist, während die Schlittenführung durchgehend horizontal verläuft. Die
Schwenkbewegung der Lanze zur Überführung der Kugel in die Eintauchstellung erfolgt bei den bekannten Einrichtungen dadurch, daß die bei der Füllung der Form in geneigter Stellung befindliche Lanze zunächst bei der Rückbewegung in die horizontale Lage überführt und in dieser Lage bis zum Erreichen einer Endstellung in den Ofen hineingefahren wird. Nach Erreichen dieser Endstellung erfolgt die Verschwenkbewegung. Diese wird erreicht, indem entweder die gesamte mit der Nut versehene Führungsschiene um einen hinteren Anlenkpunkt verschwenkt wird, beispielsweise mit Hilfe eines hydraulischen Antriebsgliedes oder aber dadurch, daß die Führungsschiene unterteilt ist und die beiden Teilabschnitte über ein Gelenk miteinander verbunden sind, so daß nur der dem Ofen zugekehrte Abschnitt der Führungsschiene mittels des beschriebenen Antriebs in eine nach oben verschwenkte Stellung und zurück in eine fluchtende Stellung mit dem anderen Teil der Führungsschiene überführbar ist. Bei allen bekannten Einrichtungen sind die Führungsschiene und
S5 die Schlittenführung an einer gemeinsamen höhenverstellbaren Tragplatte angeordnet. Um bei unterschiedlichem Niveaustand der Glasschmelze den Schwenkwinkel der Lanze verändern zu können, ist zwischen dem die Verschwenkbewegung der Führungsschiene bzw. des vorderen Teils der Führungsschiene vorgesehenen Antriebselement und der Führungsschiene eine längenveränderbare Gewindespindel vorgesehen. Bei einer Veränderung der Höhenlage der Form, beispielsweise bei Verwendung von Formen unterschiedlicher Eigenhöhe erfolgt die Einstellung der bekannten Vorrichtung dadurch, daß Schlittenführung und Führungsschiene gemeinsam auf ihrer Tragplatte in der Höhe so eingestellt werden, daß sich die Kugel in der ausgefahrenen End-
stellung in der richtigen Höhe oberhalb der Form befindet Die erforderliche Nachregulierung des Schwenkwinkels der Lanze in der eingefahrenen Stellung der Kugel erfolgt dann durch die vorgenannte Gewindespindel, die zwischen der Führungsschiene und dem mit der Führungsschiene vorgesehenen Schwenkantrieb angeordnet ist
Die vorstehend geschilderten Ausführungen sind wegen des Schwenkantriebs für die Führungsschiene oder den vorderen Teil der Führungsschiene relativ aufwendig und gewährleisten keinen ruhigen Lauf des Kugelspeisers, der zur Erzielung einer gleichmäßigen Tropfenbildung unbedingt erforderlich ist Erfahrungen haben fernerhin gezeigt, daß bei der beschriebenen Art des Eintauchens an der jeweils gleichbleibenden Stelle des Glasbades sowie durch die Berührung der Glaskugel mit Teilen der Schmelze, die bereits in vorhergehenden Vorgängen mit der Kugel in Berührung gekommen sind, Unregelmäßigkeiten der von der Kugel jeweils aufgenommenen Glasmenge auftreten und außerdem vielfach Gaseinschlüsse in jedem von der Kugel entnommenen Glas enthalten sind, die zu einer erhöhten Ausschußquote des zu formenden Glasgegenstands führen.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, die eingangs beschriebene Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser so auszubilden, daß eine wesentliche Verbesserung des Eintauchvorgangs sowie ein ruhiger Lauf des Kugelspeisers erzielt und eine wesentliche Verminderung der Gaseinschlüsse in der jeweils von der Kugel entnommenen Glasmenge erreicht werden. Dabei soll der Aufbau der neuen Führungsvorrichtung nicht nur eine Vereinfachung, sondern auch eine leichtere Einstellmöglichkeit zur Anpassung der Schwenkwinkel an verschiedene Niveauhöhen der Glasschmelze und der Formen zulassen.
Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich die einleitend näher beschriebene Führungsvorrichtung erfindungsgemäß dadurch, daß zum Absenken der in den Ofen eingeführten Kugel während der Vorschubbewegung der Lanze die in der Endphase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte der Führungsbahnen für die Anlenkstellen der Lanze divergierend, vorzugsweise zunehmend divergierend, so verlaufen, daß die Kugel mit einer auf die Oberfläche der Glasschmelze wirksamen Schubkomponente in die Schmelze eintaucht. Bei dieser Ausgestaltung wird abweichend von den bisher bekannten Vorrichtungen die Kugel des Kugelspeisers bereits während der Vorschubbewegung in den Ofen allmählich in die Absenkstellung überführt, so daß die Kugel entlang einer stetigen Bewegungsbahn geführt wird. Neben dem angestrebten ruhigen Lauf des Kugelspeisers erreicht man, daß die Kugel während des Eintauchens in das Schmelzbad durch die in Vorschubrichtung wirksame Bewegungskomponente eine, wenn auch geringfügige Strömungsbewegung im Bereich der Eintauchstelle, und zwar in der Vorschubrichtung der Kugel ausführt, so daß trotz der gleichbleibenden Eintauchstelle der Kugel diese stets mit frischer Schmelze in Berührung kommt. Die beschriebene Eintauchbewegung führt ferner dazu, daß die beim Eintauchen entstehenden Gasblasen mit der erzeugten Strömung von der Eintauchstelle wegbewegt werden, so daß eine Anreicherung von Gasblasen an der Eintauchstelle der Kugel nicht mehr auftritt.
Die Erfindung nutzt somit die Erkenntnis aus, daß beim Eintauchen der Kugel nach dem bisher bekannten Verfahren die Ansammlung von Gasblasen im Bereich der Eintauchstelle durch die während des Eintauchens erzeugte geringfügige Strömungsbewegung an der Oberfläche der Schmelze vermieden werden kann, und daß in äußerst einfacher Weise die Anreicherung des Restglases, welches von der Kugel bei der Rückführung in das Bad stets mitgebracht wird, zu der unregelmäßigen Entnahme der Glasmenge führt, und daß auch die Anreicherung der Schmelze an Restglas im Bereich der Eintauchstelle in sehr einfacher Weise durch die erzeugte geringfügige Strömung unterbunden werden kann. Beim Eintauchen der Kugel ohne Erzeugung einer Strömungsbewegung ist es nämlich unvermeidbar, daß durch die jeweilige Rückführung des Restglases im Bereich der Eintauchstelle eine andere Temperatür entsteht als im übrigen Bereich der Schmelze. Da sich an der eintauchenden Kugel von dem Restglas unterschiedlich vulominöse Zipfel des Glases an der Unterseite der Kugel bilden, kann sich die Konsistenz der Schmelze im Bereich der Eintauchstelle der Kugel in
ίο durchaus beachtlichem Umfange ändern und somit zu der ungleichmäßigen Entnahme und auch zu der Anreicherung der Gasblasen in der entnommenen Menge führen. Die Gasblasen können bekanntlich bei der relativ zähflüssigen Schmelze, insbesondere wenn im Eintauchbereich geringere Temperaturen herrschen als in der übrigen Schmelze, nicht so schnell entweichen, so daß sie bei der rotierenden Aufnahmebewegung der Kugel mit dem von der Kugel aufgenommenen Glas in der entnommenen Menge verbleiben und als Lunker oder Blasen in dem in der Form hergestellten Glasgegenstand auftreten. Hierdurch ergeben sich die bereits eingangs beschriebenen hohen Ausschußzahlen.
Die von der Kugel im Eintauchbereich der Glasschmelze erzeugte Strömungskomponente in Richtung der Vorschubbewegung der Kugel kann relativ gering gehalten werden. Der Winkel zwischen der Bewegungsbahn der Kugel und der Oberfläche der Glasschmelze kann im Eintauchbereich der Kugel zwischen 10 und 80° liegen. Je nach Größe des Winkels ergibt sich eine mehr oder weniger große Schubströmung.
Eine relativ einfache Ausführungsform der neuen Führungsvorrichtung wird erreicht, wenn bei ortsfest gehaltenen Führungsbahnen der dem Ofen benachbarte Endabschnitt wenigstens eine Führungsbahn in Richtung zum Ofen gekrümmt verläuft. Bei dieser Ausgestaltung kann eine an sich bekannte horizontale Schlittenführung benutzt werden, da die Schwenkbewegung während des Eintauchens der Kugel in die Glasschmelze ausschließlich durch den gekrümmten Abschnitt der anderen ortsfest gehaltenen Führungsbahn bewirkt wird. Eine baulich etwas aufwendigere Ausgestaltung ergibt sich, wenn eine der Führungsbahnen an ihrem dem Ofen abgekehrten Ende schwenkbar gehalten und mit einem während der Endphase der Lanzenvorschubsowie in der Anfangsphase der Lanzenrückbewegung wirksamen Schwenkantrieb verbunden ist Bei dieser Ausführung kann durch Überlagerung der Schwenkbewegung einer der Führungsbahnen und der gleichzeitigen Vorschubbewegung der Lanze die Bewegungsbahn der Kugel bestimmt und in gewünschten Grenzen auch variiert werden.
Eine Vereinfachung der Anordnung zur Anpassung an unterschiedliche Niveaustände des Schmelzbades und an unterschiedliche Höhen der Form wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erreicht, wenn eine der Führungsbahnen an ihren beiden Enden getrennt höhenverstellbar gehalten ist. Für Ausführungen, bei denen die dem Ofen näherliegende Anlenkstel-
le der Lanze mit einem horizontal antreibbaren Schlitten verbunden ist und die andere Anlenkstelle über eine Rolle in eine Nut einer Führungsschiene eingreift, ist es besonders empfehlenswert, wenn die Führungsschiene an ihren beiden Enden eine nach oben weisende Krümmung aufweist, und wenn darüber hinaus beide Enden der Führungsschiene getrennt höhenverstellbar gehalten sind. Bei dieser Ausgestaltung ist der konstruktive Aufwand für die Vorrichtung trotz der erzielbaren getrennten Einstellbarkeit des Eintauchpunktes der Kugel und der Höhenlage der Kugel über der Form äußerst gering. Die horizontale Schlittenführung kann praktisch für alle Betriebsfälle unverändert bleiben, während allein durch die Einstellung der Enden der Führungsschiene die Endpunkte der Bewegungsbahn der Kugel unabhängig voneinander bestimmt werden. Man wird natürlich auch die horizontal verlaufenden Führungsschienen für den Schlitten in ihrer Höhe verstellbar vorsehen, um sich den unterschiedlichen Ofenhöhen anpassen zu können, jedoch ist bei Änderungen des Niveaus der Glasschmelze und auch bei Verwendung unterschiedlich hoher Formen im allgemeinen eine Verstellung der Schlittenführung nicht notwendig.
In der Zeichnung wird an Hand schematischer Darstellungen bzw. an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 bis 3 verschiedene Ausführungsformen der zusammenwirkenden Führungsbahnen in rein schematischer Darstellung,
Fig.4 als Prinzipzeichnung die Seitenansicht einer praktischen Ausführung der Vorrichtung.
In den Figuren ist mit 1 jeweils der Schmelzofen bezeichnet, in welchem sich bis zur Höhe des Niveaus 2 flüssiges Glas befindet, welches durch nicht dargestellte Heizeinrichtungen auf gleichbleibender Schmelztemperatur gehalten wird.
Die in den Ofen einfahrbare Lanze 3 ist an ihrem dem Ofen zugekehrten Ende mit einer rotierend antreibbaren Kugel (23) ausgerüstet. Die Lanze 3, welche in den F i g. 1 bis 3 in ausgezogenen Linien in ihrer horizontalen Stellung wiedergegeben ist, weist nach den F i g. 1 bis 3 Anlenkstellen 4 und 5 auf, die an der Lanze gegen Längsverschiebungen gesichert angreifen, so daß sie nur Schwenkbewegungen der Lanze um die beiden Anlenkpunkte gestatten.
Gemäß der Darstellung in den F i g. 1 bis 3 sind mit den Anlenkpunkten 4 und 5 Glieder 6 verbunden, die bei einer Bewegung der Lanze 3 mit der Kugel 23 in Richtung zum Ofen bzw. in den Ofen 1 hinein und aus diesem heraus entlang von Führungsbahnen bewegt werden.
In der schematischen Skizze nach F i g. 1 ist die obere Führungsbahn 7 gekrümmt ausgebildet, wobei die Krümmungen sich insbesondere an den beiden Enden der Führungsbahn 7 befinden. Demgegenüber ist die Führungsbahn 8 geradlinig gehalten.
Die Führungsbahn 7 weist in ihrem vorderen, also dem Ofen 1 zugekehrten Abschnitt T eine Krümmung auf, die in Richtung zum Ofen hin eine zunehmende Divergenz mit der Führungsbahn 8 zeigt.
Bei der Einschubbewegung der Lanze 3 in den Ofen 1 von der ausgezogenen Stellung nach F i g. 1 wird die Kugel 23 entlang der strichpunktiert dargestellten Bewegungsbahn 9 in die strichpunktiert wiedergegebene Stellung 3a überführt, bis die Kugel 2 in die Schmelze eintaucht. Bei der Rückbewegung erfolgt zunächst entlang der Bewegungsbahn 9 die Überführung der Kugel 23 in die ausgezogene Stellung und von dort aus dann in die gestrichelt wiedergegebene Stellung 3b oberhalb der schematisch wiedergegebenen Form 10.
Die F i g. 1 zeigt, daß die Kugel 23 beim Eintauchen in die Glasschmelze nicht lotrecht auf die Oberfläche der Schmelze auftritt, sondern unter einem Winkel x. Durch diesen Auftreffwinkel ergibt sich beim Eintauchen in die Schmelze eine Verdrängungs- bzw. Strömungskomponente in Richtung des Pfeils 11.
Infolge dieser Bewegungskomponente wird das von
ίο der Kugel 23 beim Eintauchen in die Glasschmelze verdrängte Glas in Richtung des Pfeils 11 bewegt, so daß die beim Eintauchen der Kugel 23 entstehenden und bei dem vorhergehenden Eintauchvorgang entstandenen Gasblasen auch in Richtung des Pfeils 11 mit der dadurch entstehenden Strömung verdrängt werden. Gleichzeitig wird auch die mit der Kugel in Berührung kommende Glasschmelze, soweit sie nicht von der Kugel aufgenommen wird, bzw. es werden auch die von der Kugel rückgeführten Anteile der Glasschmelze in Richtung des Pfeils 11 verdrängt bzw. in eine langsame Strömung in Richtung dieses Pfeils versetzt. Hierdurch gelangt die Kugel 23 stets mit einer Schmelze in Berührung, die nicht bereits durch vorhergehende Eintauchvorgänge der Kugel 23 beeinflußt ist.
Im Beispiel der F i g. 2 ist die obere Führungsbahn 7a nur an ihrem dem Ofen 1 abgekehrten Ende gekrümmt ausgebildet, jedoch an diesem Ende über eine Gelenkverbindung 12 mit einer nicht dargestellten ortsfesten Halteeinrichtung verbunden. An der oberen Führungsbahn Ta greift ein strichpunktiert wiedergegebener Schwenkantrieb 13 in Form eines Kolben-Zylinders an, welcher die Führungsbahn Ta beim Vorschub der Lanze 3 und der zugehörigen Kugel 23 während der Endphase des Vorschubs in die strichpunktierte Stellung T überführt. Da die untere Führungsbahn 8 wiederum geradlinig ausgebildet ist, erfolgt in der Endphase des Lanzenvorschubs eine Schwenkbewegung der Lanze um den Anlenkpunkt 5, welcher im Verlauf des Vorschubs in die Stellung 5' überführt worden ist. Hierdurch ergibt sich wiederum eine Bewegungskurve 9 der Kugel 23 bis zu ihrem Eintauchen in die Schmelze. Da zu Beginn der Rückbewegung der Lanze der Schwenkantrieb 13 umgekehrt betätigt wird, folgt die Kugel 23 wiederum der Wegkurve 9 und wird bei weiterer Rückbewegung der Lanze 3 in die in F i g. 2 ebenfalls mit 3b bezeichnete Stellung überführt, in der die Kugel oberhalb der Form 10 angeordnet ist.
Den gleichen Bewegungsablauf erreicht man mit der Anordnung nach F i g. 3, bei der die obere Führungsbahn Tb geradlinig ausgebildet ist, während die untere Führungsbahn 8a eine gekrümmte Ausbildung aufweist, ähnlich wie sie in der F i g. 1 für die Führungsbahn 7 dargestellt ist.
Auch bei dieser Ausbildung wird die zunächst in horizontaler Stellung in ausgezogenen Linien wiedergegebene Lanze 3 mit der Kugel 23 entlang der Bewegungsbahn 9 in die Schmelze eingetaucht, wenn die Lanze in Richtung zum Ofeninneren hinbewegt wird, während bei der Rückbewegung eine Überführung der Lanze in die erneut mit 3Zj bezeichnete Stellung erfolgt, in der die Kugel 4 oberhalb der Form 10 zu liegen kommt.
In allen dargestellten Beispielen sind die in der Endphase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte der Führungsbahnen 7 bzw. Ta und Tb in bezug auf die Führungsbahnen 8 bzw. 8a so ausgeführt, daß sie divergierend, und zwar zunehmend divergierend verlaufen in solchem Maße, daß die Kugel 23 mit einer auf die Oberfläche der Glasschmelze wirksamen Schubkompo-
nente in Richtung des Pfeils 11 eintaucht.
Die in den schematischen Darstellungen der F i g. 1 bis 3 wiedergegebenen Führungsbahnen können entweder von Schlitten mit entsprechenden Schlittenführungen oder von Führungsschienen mit in entsprechende Nuten eingreifenden Gleitelementen gebildet sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Führungsbahnen entsprechend der Darstellung nach F i g. 1 ist in der F i g. 4 wiedergegeben.
In dieser Figur sind in Übereinstimmung mit F i g. 1 die einander entsprechenden Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Man erkennt, daß die horizontal verlaufende Führungsbahn im Beispiel der F i g. 4 aus Gleitstangen 13 und 14 besteht, auf denen ein Schlitten 15 geführt ist An dem Schlitten greift ein wechselseitig beaufschlagbarer Kolben-Zylinderantrieb 24 an, welcher über eine in der Zeichnung nicht wiedergegebene Steuerungseinrichtung wechselweise mit einer Druckmittelquelle verbunden wird. Der Schlitten 15 ist mit der Lanze 3 über die Anlenkstelle 5 verbunden, die so ausgebildet ist, daß sie die Lanze 3 bei der Schlittenbewegung mitnimmt, jedoch eine Verschwenkbewegung der Lanze 3 um die Anlenkstelle 5 gestattet. Die dem Ofen abgekehrte Anlenkstelle 4 wird gebildet von einer mit der Lanze 3 verbundenen Rolle 16, welche mit der Führungsbahn zusammenwirkt Die insgesamt mit 7 bezeichnete Führungsbahn besteht aus einer Profilschiene 17, welche eine Führungsnut 18 aufweist. In diese Führungsnut, welche im wesentlichen C-förmig ausgebildet ist, greift die Rolle 16 der Lanze 3 ein.
Die Führungsschiene 17 ist in dem dargestellten Beispiel an ihrem vorderen und hinteren Ende getrennt höhenverstellbar gehalten. Hierzu sind Spindeln 19 und
20 vorgesehen, die über Anlenkstellen 21 und 22 an der Führungsschiene 17 angreifen. Auf diese Weise ist es möglich, die Führungsschiene 17 um die Anlenkstellen
21 und 22 getrennt zu verschwenken und auch die Führungsschiene 17 in bezug auf die Schlittenführung in ihrer Höhe unterschiedlich einzustellen.
Die Verstellung des vorderen Endes der Führungsschiene 17, welches dem Ofen 1 zugekehrt ist, ermöglicht eine Anpassung der Kugel 23 an unterschiedliche Niveauhöhen 2 der Glasschmelze in dem Ofen 1, ohne daß hierdurch der Endpunkt der Kugel 23 über der-Form 10 beeinträchtigt wird. Andererseits kann durch Höhenverstellung des Gelenkpunkts 21 mittels der Spindel 19 die Höheneinstellung der Kugel 23 in bezug auf die Form 10 verändert werden, ohne dabei die Bewegungsbahn im Bereich innerhalb des Ofens 1 zu beeinflussen bzw. ohne dabei eine Änderung auch des Eintauchvorgangs gleichzeitig vorzunehmen. Somit läßt sich die Anordnung nach F i g. 4 in äußerst einfacher Weise den jeweils gegebenen Verhältnissen anpassen, auch wenn Formen unterschiedlicher Höhe verwendet werden, bzw. wenn der Niveaustand der Schmelze in dem Schmelzofen 1 geändert werden sollte.
Auch in dem Beispiel der F i g. 4 sind die in der Endphase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte der Führungsbahnen 7 und 8 so ausgeführt, daß sie zunehmend divergierend verlaufen und die Kugel 23 mit einer auf die Oberfläche der Glasschmelze wirksamen Schubkomponente bzw. unter dem Winkel & in die Schmelze eintaucht.
Aus den dargestellten Figuren ist ersichtlich, daß man allein über die Geometrie der Führungsbahnen unterschiedliche Winkel oc zwischen der Bewegungsbahn 9 und der Oberfläche der Schmelze 2 einstellen kann, um die beim Eintauchvorgang erzeugte Strömungskomponente zu vergrößern oder zu vermindern. Die Figuren lassen ferner erkennen, daß die Kugel 23 eine stetig gekrümmte Bewegungsbahn während des Vorschubs und auch während der Rückbewegung durchläuft, so daß also keine ruckartigen Änderungen der Bewegung in Kauf genommen werden müssen, die zu einem unruhigen Arbeiten der Anordnung führen.
Das Ausführungsbeispiel der F i g. 4 zeigt dabei, daß die Anordnung trotz der erzielten erheblichen Vorteile sehr einfach in ihrem Aufbau gehalten werden kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 509528/297

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser zur Entnahme und Überführung von flüssigem Glas aus einem Schmelzofen in eine Form, bei der eine Lanze mit einer rotierbären Kugel in Richtung zum Ofen und von diesem weg antreibbar gehalten ist und zwei im Abstand auf ihrer Länge vorgesehene Anlenkstellen in Verbindung mit getrennten Führungsbahnen für die Anlenkstellen, insbesondere durch Verbindung der einen Anlenkstelle mit einem Schlitten und durch Eingreifen der anderen Anlenkstelle in eine Nut einer Führungsschiene, die Lage der Lanzen bestimmen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Absenken der in den Ofen (1) eingeführten Kugel (23) während der Vorschubbewegung der Lanze (3) die in der Endphase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte der Führungsbahnen (7, 7a, Tb und 8, 8a) für die Anlenkstellen (4, 5) der Lanze divergierend, vorzugsweise zunehmend divergierend, so verlaufen, daß die Kugel mit einer auf die Oberfläche (2) der Glasschmelze wirksamen Schubkomponente in die Schmelze eintaucht.
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen der Bewegungsbahn (9) der Kugel (23) und der Oberfläche (2) der Glasschmelze im Eintauchbereich der Kugel zwischen 10° und 80° liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei ortsfest gehaltenen Führungsbahnen (7, 7b bzw. 8, 8a) der dem Ofen (1) benachbarte Endabschnitt wenigstens einer Führungsbahn in Richtung zum Ofen gesehen gekrümmt verläuft.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Führungsbahnen (7a) an ihrem dem Ofen (1) abgekehrten Ende schwenkbar gehalten und mit einem während der Endphase der Lanzenvorschub- sowie in der Anfangsphase der Lanzenrückbewegung wirksamen Schwenkantrieb (13) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Führungsbahnen an ihren beiden Enden getrennt höhenverstellbar gehalten ist (F i g. 4).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bzw. 2 oder 3, bei der die dem Ofen näherliegende Anlenkstelle mit einem horizontal antreibbaren Schlitten verbunden ist und die andere Anlenkstelle über eine Rolle in eine Nut einer Führungsschiene eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (17) an ihren beiden Enden eine nach oben weisende Krümmung aufweist und daß beide Enden der Führungsschiene getrennt höhenverstellbar gehalten sind (F i g. 4).
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