-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entnehmen eines Spritzgußteiles
aus einer Spritzgießmaschine und zum Weiterleiten in eine außerhalb der Spritzgießmaschine
aufgestellte Bearbeitungsstation, bei der ein Werkzeugarm mit einem Greifwerkzeug
auf einem getrennt von der Spritzgießmaschine aufstellbaren Grundgestell verstell-
und schwenkbar gelagert ist.
-
Eine derartige als getrennte Einheit aufstellbare Vorrichtung ist
aus der DE-OS 2420240 bekannt. Der Werkzeugarm mit dem Greifwerkzeug ist dabei am
Ende
eines Schwenkarmes drehbar gelagert, wobei die Schwenkachse
parallel zur Verstellrichtung der Formhälfte in der Spritzgießmaschine ausgerichtet
ist. Der Schwenkarm ist mit dem anderen Ende an dem Grundgestell schwenkbar gelagert,
wobei diese Schwenkachse ebenfalls parallel zur Verstellbewegung der Formhälfte
ausgerichtet ist Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Aufstellung der Bearbeitungsstation,
zu der die entnommenen Spritzgußteile weitergeleitet werden, nicht freizügig wählbar,
da sie im Schwenkbereich des Werkzeugarmes und in Reichweite desselben aufgestellt
sein muß. Die Reichweite ist durch die Strecklage von Schwenkarm und Werkzeugarm
begrenzt. Darüberhinaus ist die Entnahme des Spritzgußteiles nicht immer gewährleistet.
-
Vielfach muß das Spritzgußwerkzeug vor dem Einführen des Werkzeugarmes
vollständig geöffnet werden, so daß keine Bewegungkomponente mehr zum Abziehen des
Spritzgußteiles aus der Formhälfte zur Verfügung steht. Ein weiterer Nachteil der
bekannten Vorrichtung liegt darin, daß mit der Entnahme des Spritzgußteiles keine
automatische Reinigung des Spritzgußwerkzeuges verbunden ist.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, mit der eine wesentlich größere Freizügigkeit für das Aufstellen
der Bearbeitungsstation erreicht wird, wobei außerdem sichergestellt sein soll,
daß das Spritzgußteil sicher aus der Formhälfte abgezogen und bei der Entnahme des
Spritzgußteiles das Spritzgußwerkzeug ohne Beeinträchtigung des entnommenen Spritzgußteiles
automatisch gereinigt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß auf dem
Grundgestell ein mittels Hubzylinder heb- und senkbarer Hubtisch angeordnet ist,
daß der Hubtisch mit dem Hubzylinder mittels eines Schwenkantriebes 360O um eine
Vertikalschwenkachse schwenkbar ist, daß auf Führungsholmen des Hubtisches ein Hauptschlitten
horizontal um einen ersten Verstellweg verstellbar ist, daß in dem Hauptschlitten
quer zu seiner Verstellrichtung ein Querschlitten um einen Entnahmeweg verstellbar
ist, daß in dem Querschlitten parallel zur Verstellrichtung des Hauptschlittens
ein Hilfsschlitten nach beiden Seiten des Querschlittens um einen zweiten Verstellweg
verstellbar ist, daß in dem Hilfsschlitten der um 90° schwenkbare Werkzeugarm mit
dem Greifwerkzeug angeordnet ist und daß in dem Hilfsschlitten eine über das Greifwerkzeug
hinaus verstellbare Reinigungseinrichtung aus- und einfahrbar gelagert ist.
-
Durch die Überlagerung der Verstellbewegungen von Hauptschlitten
und Hilfsschlitten kann das Greifwerkzeug einen größeren Verstellweg ausführen.
Die Einstellung kann jedoch beim Verschwenken des Hubtisches so sein, daß nur ein
kleiner Schwenkbereich überstrichen wird. Nach dem Verschwenken kann der Werkzeugarm
mit dem entnommenen Spritzgußteil wieder weit ausgefahren werden. Mit der Verstellbewegung
des Querschlittens wird auf das Greifwerkzeug eine definierte Abzugsbewegung übertragen.
Die getrennte Verstellung der Reinigungseinrichtung hat den Vorteil, daß vor dem
Reinigungsvorgang das entnommene Spritzgußteil aus dem Verstellbereich der Reinigungseinrichtung
gebracht werden kann. Bei einem Sprühvorgang wird daher das entnommene Spritzgußteil
nicht mehr besprüht. Mit dem heb- und senkbaren sowie verschwenkbaren Hubtisch,
der den Hauptschlitten, den Querschlitten und den Hilfsschlitten trägt, ist eine
universelle Anpassung zwischen der Entnahmestelle und
der Abgabestelle gegeben.
-
Die Schwenkbewegung des Hubtisches wird nach einer Ausgestaltung
dadurch abgeleitet, daß der Schwenkantrieb ein erstes Antriebsrad antreibt, das
mit einem mit dem Hubzylinder drehfest verbundenen zweiten Antriebsrad im Eingriff
bzw. in Wirkverbindung steht, während für die Hub- und Senkbewegung vorgesehen ist,
daß eine mit dem Hubzylinder verbundene Konsole einen Hubantrieb für einen aus dem
Hubzylinder verstellbaren Hubkolben trägt und daß der Hubtisch fest mit dem oberen
Ende des Hubkolbens verbunden ist.
-
Für die Horizontalverstellung des Hauptschlittens auf dem Hubtisch
ist nach einer Ausgestaltung vorgesehen, daß die Führungsholme für den Hauptschlitten
mittels Querverbinder im Abstand zum Hubtisch gehalten sind, daß die Führungsholme
zu gleichen Teilen auf beiden Seiten der Vertikalschwenkachse angeordnet sind und
Führungen tragen, die etwa die halbe Länge der Führungsholme aufweisen, daß die
Führungen mittels eines Hauptschlitten-Verstellzylinders verstellbar sind und daß
der Hauptschlitten so mit den Führungen verbunden ist, daß er bei eingefahrenem
Hauptschlitten-Verstellzylinder symmetrisch zur Vertikalschwenkachse angeordnet
ist.
-
Die Querverstellung des Querschlittens erhält man nach einer einfachen
Ausgestaltung dadurch, daß der Querschlitten auf Querholmen des Hauptschlittens
verstellbar geführt ist und daß ein Querschlitten-Verstellzylinder den Querschlitten
im Hauptschlitten verstellt Die für das Fassen des Spritzgußteiles aus der Formhälfte
und für das Ablegen in der Bearbeitungsstation erforderlichen Stellungen des Greifwerkzeuges
werden dadurch erreicht, daß der Werkzeugarm eine Trägerwelle aufnimmt, die mittels
eines vom Hilfsschlitten getragenen Greifwerkzeug-Schwenkantriebes mindestens um
900 verschwenkbar ist und daß das Greifwerkzeug drehfest mit der Trägerwelle verbunden
ist. Dabei ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das Greifwerkzeug mit hydraulisch
steuerbaren Greifbacken versehen ist und daß die Zuleitungen zu dem Greifwerkzeug
durch den Werkzeugarm bzw. die als Hohlwelle ausgebildete Trägerwelle geführt sind.
-
Die Verstellung des Hilfsschlittens über beide Seiten des Querschlittens
hinaus erreicht eine Ausgestaltung dadurch, daß der Hilfsschlitten aus Längsholmen
und die Enden derselben aufnehmenden Schlittenplatten besteht, daß die Längsholme
in dem Querschlitten verstellbar geführt sind und daß zumindest ein Längsholm als
Zahnstange ausgebildet ist, die mit einem mittels eines Hilfsschlitten-Antriebes
antreibbaren Antriebszahnrad im Eingriff steht.
-
Die Längsholme des Hilfsschlittens lassen sich dabei für die Verstellung
der Reinigungsanrichtung ausnützen, wenn vorgesehen ist, daß die Längsholme des
Hilfsschlittens als Rohrabschnitte ausgebildet sind, in denen Verstellstangen verstellbar
geführt sind, die mit ihren freien Enden mit der Reinigungseinrichtung fest verbunden
sind. Die Verstellung der Reinigungseinrichtung erfolgt dadurch, daß der Hilfsschlitten
einen Reinigungseinrichtungs-Verstellzylinder trägt, dessen Verstellkolben mit der
Reinigungseinrichtung fest verbunden ist.
-
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Reiniungseinrichtung eine Sprüheinrichtung und/oder eine Blaseinrichtung
aufweist und daß die Zuleitungen zu den Sprühdüsen und/ oder Blasdüsen in den als
Rohrabschnitte ausgebildeten
Verstellstangen geführt sind. Das Spritzgußwerkzeug
kann daher nur abgeblasen oder nur abgesprüht werden. Es lassen sich aber auch beide
Reinigungsvorgänge beliebig kombinieren.
-
Die Freizügigkeit in der Aufstellung der Bearbeitungsstation läßt
sich nach einer weiteren Ausgestaltung dadurch noch erhöhen, daß das Grundgestell
auf Schienen verfahrbar ist.
-
Ist nach einer Ausgestaltung vorgesehen, daß die Verstellbewegungen
des Hubtisches, des Hauptschlittens, des Querschlittens, des Hilfsschlittens und
der Reingungseinrichtung sowie der zeitliche Bewegungsablauf derselben mittels einer
programmierbaren Steuereinheit vorgebbar sind, dann läßt sich für jeden Einzelfall
der Bewegungsablauf optimal auslegen.
-
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht der Vorrichtung
und Fig. 2 die Draufsicht auf die Vorrichtung.
-
Wie die Seitenansicht nach Fig. 1 erkennen läßt, ist die Vorrichtung
eine von der Spritzgießmaschine getrennte Einheit, die unabhängig davon aufgestellt
werden kann. Das Grundgestell 10 mit der Grundplatte 45 wird mittels Puffer 47 und
den Schraubverbindungen 46 fest am Boden verankert Anstelle der Puffer 47 können
jedoch auch Laufräder an der Grundplatte 45 angebracht sein, die auf Schienen laufen.
Auf diese Weise kann die gesamte Vorrichtung verfahrbar sein. Dabei kommt es auf
die Richtung der Schienen nicht an.
-
Das Grundgestell 10 ist oben mit der Gestellplatte 11 abgeschlossen.
Der von der Gestellplatte 11 getragene Schwenkantrieb 15 treibt das erste Antriebsrad
14 an, daß mit dem drehfest mit dem Hubzylinder 12 verbundenen zweiten Antriebsrad
13 im Eingriff bzw. in Wirkverbindung steht. Mit dem Schwenkantrieb 15 kann daher
der Hubzylinder um 3600 verschwenkt werden und dies in beiden Drehrichtungen.
-
An dem Hubzylinder 12 ist über die Konsole 17 der Hubantrieb 18 angebracht,
der den Hubkolben 19 heben und senken kann. Am oberen Ende des Hubkolbens 19 ist
der Hubtisch 20 fest angebracht, der also gehoben, abgesenkt und um 3600 um die
Vertikalschwenkachse 16 verschwenkt werden kann.
-
Auf dem Hubtisch 20 sind die beiden Führungsholme 21 und 21' angeordnet
und mittels der Querverbinder 26 und 26' auf Abstand zum Hubtisch 20 gehalten. Auf
den Führungsholmen 21 und 21' sind Führungen 22 verstellbar und zwar jeweils bis
zum Anschlag an dem Querverbinder 26 oder 26'. Die Führungen 22 erstrecken sich
nur etwa über die halbe Länge der Führungsholme 21 und 21' und sind mit dem Hubtisch
fest verbunden. Die Verbindung ist dabei so, daß in der gezeigten Ausgangsstellung
die Führungen 22 am Querverbinder 26' anliegen und der Hauptschlitten 25 eine zur
Vertikalschwenkachse 16 symmetrische Stellung einnimmt.
-
Der Hauptschlitten 25 kann also über den Querverbinder 26 hinaus
verstellt werden, bis die Führungen 22 an dem Querverbinder 26 ausstoßen. Dieser
erste Verstellweg kann für die gemeinsame Verstellung des Greifwerkzeuges 32 und
der Reinigungseinrichtung 38 ausgenützt werden. Die Verstellung übernimmt der Hauptschlitten-Verstellzylinder
23, der am Hubtisch 20 angebracht ist und mit seinen nicht dargestellten Verstellkolben
fest mit dem Hauptschlitten 25 oder den Führungen 22 verbunden ist.
-
Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, weist der Hauptschlitten 25 Querholme
29 und 29' auf, auf denen der
Querschlitten 28 verstellbar geführt ist. Die Verstellbewegung
führt der Querschlitten-Verstellzylinder 30 aus, der am Hauptschlitten 25 befestigt
ist und mit seinem Verstellkolben 41 mit dem Querschlitten 28 verbunden ist.
-
In dem Querschlitten 28 ist der Hilfsschlitten 48 parallel zur Verstellrichtung
des Hauptschlittens 25 verstellbar. Dieser Hilfsschlitten 48 besteht aus den beiden
Schlittenplatten 35 und 36 und den die beiden Schlittenplatten 35 und 36 verbindenden
Längsholmen 42. Zumindest ein Längsholm 42 ist als Zahnstange ausgebildet, die mit
dem Antriebszahnrad 43 im Eingriff steht.
-
Das Antriebszahnrad 43 wird mittels des Hilfsschlitten-Antriebes 27
in beiden Drehrichtungen angetrieben, so daß der Hilfsschlitten 48 in dem Querschlitten
28 bis zum Anschlag der Schlittenplatte 35 oder 36 am Querschlitten 28 verstellt
werden kann. Der Hilfsschlitten-Antrieb 27 ist auf dem Querschlitten 28 befestigt.
Der zweite Verstellweg des Hilfsschlittens 28 überlagert sich dem ersten Verstellweg
des Hauptschlittens 25. Die Summe der beiden Verstellwege ergibt die maximale Ausfahrbewegung
für das Greifwerkzeug 32, das am Ende des Werkezugarmes 31 angeordnet ist. Der Werkzeugarm
31 ist als Rohrabschnitt ausgebildet und nimmt eine Trägerwelle auf, die mittels
des Greifwerkzeug-Schwenkantriebes 34 mindestens um 900 schwenkbar ist. Der Greifwerkezeug-Schwenkantrieb
34 ist mit dem Hilfsschlitten 48 fest verbunden und die Zuleitungen für die hydraulisch
verstellbaren Greifbacken 33 des Greifwerkzeuges 32 sind durch die als Hohlwelle
ausgebildete Trägerwelle oder den hohlen Werkzeugarm 31 geführt.
-
Wie der in Fig. 1 gezeigten Stellung zu entnehmen ist, kann der Hauptschlitten
25 um seinen ersten Verstellweg nach links verstellt werden, so daß der vom Greifwerkzeug
32 erfaßbare Bereich noch vergrößert werden kann. Für die Schwenkbewegung um die
Vertikalschwenkachse 16 kann der Hilfsschlitten 48 noch so weit eingefahren werden,
daß die Schlittenplatte 35 am Querschlitten 28 anliegt. Der erforderliche Schwenkbereich
wird dadurch sehr stark verkleinert. Nach dem Verschwenken können die beiden Verstellwege
des Hauptschlittens 25 und des Hilfsschlittens 48 wieder zur Erhöhung der Reichweite
des Greifwerkzeuges 32 überlagert werden.
-
Die Reinigungseinrichtung 38 wird von Verstellstangen 39 getragen,
die in den hohlen Lagerholmen 42 des Hilfsschlittens 48 verstellbar geführt sind.
Die Verstellbewegung übernimmt der Reingungseinrichtungs-Verstellzylinder 37, der
mit dem Hilfsschlitten 48, z.B. der Schlittenplatte 35, fest verbunden ist, während
sein Verstellkolben 40 an der Reinigungseinrichtung 38 angebracht ist. Die Reinigungseinrichtung
kann Sprühdüsen und Blasdüsen aufweisen, deren Zuleitungen in den als Rohrabschnitte
ausgebildeten Verstellstangen 39 geführt sind. Die Reingungseinrichtung 38 ist daher
unabhängig von der Verstellbewegung des Greifwerkzeuges 32 am Hilfsschlitten 48
verstellbar, so daß sie noch eine hin- und hergehende Reinigungsbewegung im Bereich
des Spritzgußwerkzeuges ausführen kann, wenn das Greifwerkzeug 32 mittels des Hilfsschlittens
48 bereits schon aus dem Bereich des Spritzgußwerkzeuges herausgefahren ist.
-
Die Zuleitungen 24 versorgen den Hauptschlitten-Verstellzylinder
23, den Hilfsschlitten-Antrieb 27, den Querschlitten-Verstellzylinder 30, den Greifwerkzeug-Schwenkantrieb
34 und den Reinigungseinrichtungs-Verstellzylinder 37 mit den erforderlichen Betriebsmitteln,
wie
Strom und Hydraulikflüssigkeit. Die Greifbakken 33 des Greifwerkzeuges 32 können
auch elektrisch gesteuert werden. Für die Zuleitung steht der Werkzeugarm 31 oder
die darin drehbar gelagerte, hohle Trägerwelle zur Verfügung.
-
- Leerseite -