DE2416376C2 - Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser - Google Patents
Führungsvorrichtung für einen KugelspeiserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser zur Entnahme und Überführung
von flüssigem Glas aus einem Schmelzofen in eine Form, bei der eine Lanze mit einer rotierbaren Kugel
in Richtung zum Ofen und von diesem weg antreibbar gehalten ist und zwei im Abstand auf ihrer Länge vorgesehene
Anlenkstellen in Verbindung mit getrennten Führungsbahnen für die Anlenkstellen, insbesondere
durch Verbindung der einen Anlenkstelle mit einen: Schlitten und durch Eingreifen der anderen Anlenkstel-Ie
in eine Nut einer Führungsschiene, die Lage der Lanze bestimmen.
Die Führung der mit der rotierbaren Kugel ausgerüsteten Lanze erfolgt bei Kugelspeisern zur Entnahmt
und Überführung von flüssigem Glas aus einen' Schmelzofen in eine Form im allgemeinen dadurch, da Ii
ίο die Lanze mit ihrem der Kugel abgewandten Ende über eine Rolle in eine Führungsnut einer Schiene eingreift
während ihre andere im Abstand von der Führungsrolle vorgesehene zweite Anlenkstelle mit einem horizontal
verfahrbaren Schlitten verbunden ist. Durch einen an dem Schlitten angreifenden hin- und hergehenden
Antrieb, beispielsweise durch einen Kolben-Zylinderantr'eb, werden Schlitten und Lanze in Richtung zum
Ofen und von diesem weg bewegt.
Im allgemeinen befindet sich die außerhalb des Ofens
jo gehaltene Form in einer tieferen Stellung als die im
Ofen befindliche Niveaufläche der Schmelze. Da die in dem Ofen befindliche Palisade für die Durchführung
der Kugel sowohl oberhalb des Niveaus der Schmelze als auch oberhalb der Form liegt, ist es erforderlich.
neben der horizontalen Bewegung der Lanze und der daran angeordneten Kugel sowohl für den Eintauchvorgang
in die Glasschmelze als auch für die überführung der Kugel in einen Bereich dicht oberhalb der
Form Schwenkbewegungen auszuführen Hei den bc-
kannten Einrichtungen erfolgt die Überführung der Kugel in den Bereich dicht oberhalb der Form dadurch,
daß die Führungsnut an ihrem dem Ofen abgekehrten Ende nach oben gekrümmt ist, während die Schlittenführung
durchgehend horizontal verlauft. Die
j5 Schwenkbewegung der Lanze zur Überführung der
Kugel in die Eintauchstellung erfolgt bei den bekannten Einrichtungen dadurch, daß die bei der Füllung der
Form in geneigter Stellung befindliche Lanze zunächst bei der Rückbewegung in die horizontale Lage iiber-
ψ> führt und in dieser Lage bis zum Erreichen einer Endstellung
in den Ofen hineingefahren wird. Nach Erreichen dieser Endstellung erfolgt die Verschwcnkbewegung.
Diese wird erreicht, indem entweder die gesamte mit der Nut versehene Führungsschiene um einen hinteren
Anlenkpunkt verschwenkt wird, beispielsweise mit Hülfe eines hydraulischen Antricbsglicdcs oder aber
dadurch, daß die Führungsschiene unterteilt isi und die beiden Teilabschnitte über ein Gelenk miteinander verbunden
sind, so daß nur der dem Ofen zugekehrte Abschnitt der Führungsschiene mittels des beschriebenen
Antriebs in eine nach oben verschwenktc Stellung und
zurück in eine fluchtende Stellung mit dem anderen Teil der Führungsschiene überführbar ist. Bei allen bekannten
Einrichtungen sind die Führungsschiene und die Schlittenführung an einer gemeinsamen höhenverstellbaren
Tragplatte angeordnet. Um bei unterschiedlichem Niveausland der Glasschmelze den Schwenkwinkel
der Lanze verändern zu können, ist zwischen dem die Verschwenkbewegung der Führungsschiene bzw.
des vorderen Teils der Führungsschiene vorgesehenen Antriebselement und der Führungsschiene eine längenveränderbare
Gewindespindel vorgesehen. Bei einer Veränderung der Höhenlage der Form, beispielsweise
bei Verwendung von Formen unterschiedlicher Eigenhöhe erfolgt die Einstellung der bekannten Vorrichtung
dadurch, daß Schlittenführung und Führungsschiene gemeinsam auf ihrer Tragplatte in der Höhe so eingestellt
werdet:, daß sich die Kugel in der ausgefahrenen lud-
in der richtigen Höhe oberhalb der Form besteliung
^ erforderliche Nachregulierung des •winkeis der Lanze in der eingefahrenen Siel-Kugel
erfolgt dann durch die vor^ enannte Ge-
* - ~i Λ or Pi'rhri ι η ιτ t w* jii pn n 11P/' ^
de^mit'der'Vührungsschiene vorgesehenen Sehwenk-
irieb angeordnet ist.
nie vorstehend geschilderten Ausführungen sind wcdes
Schwenkantriebs für die Führungsschiene oder ?en orderen Teil der Führungsschiene relativ aufwenif
und gewährleisten keinen ruhigen Lauf des Kugelers "der zur Erzielung einer gleichmäßigen Tropf^hildung
unbedingt erforderlich ist. Erfahrungen ha-L fernerhin gezeigt, daß bei der beschriebenen Art
^Eintauchens an der jeweils gleichbleibenden Stelle α Giasbades sowie durch die Berührung der Glasku-
1 mit Teilen der Schmelze, die bereits in vorhergeh nden Vorgängen mit der Kugel in Berü!' rung gekom-„'
sind Unregelmäßigkeiten der von der Kugel jeweilsaufgenommenen
Glasmenge auftreten und außerlern vielfach Gaseinschlüsse in jedem von der Kugel
entnommenen Glas enthalten sind, die zu einer erhöhten Ausschußquote des zu formenden Glasgegenstands
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, die eingangs
beschriebene Führungsvorrichtung für einen Kugelsoeiser
so auszubilden, daß eine wesentliche Verbesserung des Eintauchvorgangs sowie ein ruhiger Lauf des
Kugelspeisers erzielt und eine wesentliche Verminderung der Gaseinschlüsse in der jeweils von der Kugel
entnommenen Glasmenge erreicht werden. Dabei soll der Aufbau der neuen Führungsvorrichtung nicht nur
eine Vereinfachung, sondern auch eine leichtere Einstellmöglichkeit zur Anpassung der Schwcpkwinkel an
verschiedene Niveauhöhen der Glasschmcuc und der 3s
Formen zulassen.
Zur Lösung vorstehender Aufgabe-kennzeichnet sich die einleitend näher beschriebene Führungsvorrichtung
erfindungsgemäß dadurch, daß zum Absenken der in den Ofen eingeführten Kugel während der Vorschub- 4<
bewegung der Lanze die in der Endphase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte der Führungsbahnen
für die Anlenkslclten der Lanze divergierend, vorzugsweise
zunehmend divergierend, so verlauten, daß die der Eintauchstelle durch die während eics Eintauchens
erzeugte geringfügige Strömungsbewegung an der Oberfläche der Schmelze vermieden werden kann, und
daß in äußerst einfacher Weise die Anreicherung des Res'.glases. welches von der Kugel hei der Riickfühumg
in das Bad stets mitgebracht wird, zu der unregelmäßigen Entnahme der Glasmenge führt, und daß auch die
Anreicherung der Schmelze an Restglas im Bereich der
Eintauchsielle in sehr einfacher Weise durch die erzeugte geringfügige Strömung unterbunden werden
kann. Beim Eintauchen der Kugel ohne Erzeugung einer Strömungsbewegung ist es nämlich unvermeidbar,
daß durch die jeweilige Rückführung des Restglases im Bereich der Eintauchstelle eine andere Temperatur
entsteht als im übrigen Bereich der Schmelze. Da sich an der eintauchenden Kugel von dem Restglas unterschiedlich
vulominösc Zipfel des Glases an der Unterseite der Kugel bilden, kann sich die Konsistenz der
Schmelzt: im Bereich der Eintauchsielle der Kugel in durchaus beachtlichem Umfange ändern und somit zu
der ungleichmäßigen Entnahme und auch zu der Anreicherung der Gasblasen in der entnommenen Menge
führen. Die Gasblasen können bekanntlich bei der relativ zähflüssigen Schmelze, insbesondere wenn im Emtauchber-ich
geringere Temperaturen herrschen als in der übrigen Schmelze, nicht so schnell entweichen, so
daß sie bei der rotierenden Aufnahmebewegung der Kugel mit dem von der Kugel aufgenommenen Glas in
der entnommenen Menge verbleiben und als Liinke.
oder Blasen in dem in der Form hergestellten Glasgegenstand aiii treten. Hierdurch ergeben sich die bereits
eingangs beschriebenen hohen Ausschußzahlen.
Die von der Kugel im Eintauchbereich ,-.er Glasschmelze
erzeugte Strömungskomponente in Richtung der Vorschubbewegung der Kugel kann relativ gering
gehalten werden. Der Winkel /wischen der Bewegungsbahn der Kugel und der Oberfläche de, G astchmel/e
kann im Eintauchbereich der Kugel /w.schen 10 und 80 liegen. |c nach Größe des Winkels ergibt
, sich eine mehr oder weniger große Schubströmung.
Fine relativ einfache Ausführungsform der neuen
Führungsvorrichtung wird erreicht, wenn bei orislest
gehaltenen Führungsbahnen der dem Ofen benachbarte Fndabschniu wenigstens eine Führungsbahn in Rieh-
wirksamen Schubkomponente in die Schmelze eintaucht. Bei dieser Ausgestaltung wird abweichend von
den bisher bekannten Vorrichtungen die Kugel des Kugelspeisers bereits während der Vorschubbewegung in
den Ofen allmählich in die Absenkstellung überführt, so jo daß die Kugel entlang einer stetigen Bewegungsbahn
geführt wird. Neben dem angestrebten ruhigen Lauf des Kugelspeisers erreicht man, daß die Kugel während
des Eintauchens in das Schmelzbad durch die in Vorschubrichtung wirksame Bewegungskomponente eine,
wenn auch geringfügige Strömungsbewegung im Bereich der Eintauchstelle, und zwar in der Vorschubrichtung
der Kugel ausführt, so daß trotz der gleichbleibenden Eintauchstelle der Kugel diese stets mit Irischer
Schmelze in Berührung kommt. Die beschriebene Eintauchbewegung führt ferner dazu, daß die beim Eintauchen
entstehenden Gasblascn mit der erzeugten Strömung von der Eintauchstelle wegbewegt werden, so
daß eine Anreicherung von Gasblasen an der Eintauch· stelle der Kugel nicht mehr auftritt.
Die Erfindung nutzt somit die Erkenntnis aus, daß beim Eintauchen der Kugel nach dem bisher bekannten
Verfahren die Ansammlung von Gasblasen im Bereich staltung kann eine an sich bekannte horizontale Schlittenführung
benutzt werden, da die Schwenkbewegung während des Eintauchens der Kugel in die Glasschmelze
ausschließlich durch den gekrümmten Abschnitt der anderen ortsfest gehaltenen Führungsbahn bewirkt
wird, lune baulich etwas aufwendigere Ausgestaltung
ergibt sich, wenn eine der Führungsbahnen an ihrem dem Ofen abgekehrten Ende schwenkbar gehalten und
mit einem während der Endphase der Lanzenvorschubst)wie
in der Anfangsphase der Lanzenrückbewegung wirksamen Schwenkantrieb verbunden ist. Bei dieser
Ausführung kann durch Überlagerung der Schwenkbewegung einer der Führungsbahnen und der gleichzeitigen
Vorschubbewegung der Lanze die Bewegungsbahn
der Kugel bestimmt und in gewünschten Grenzen auch variiert werden.
Lire Vereinfachung der Anordnung zur Anpassung an unterschiedliche Niveaustände des .Schmelzbades
und an unterschiedliche Höhen der Form wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erreicht.
wenn eine der Führungsbahnen an ihren Heiden Enden
getrennt höhenverstellbar gehalten ist. Für Ausführungen. Dei denen die dem Ofen naheliegende Anlenkstel-
Ie der Lanze mit einem horizontal antreibbaren Schlitten verbunden ist und die andere Anlenkstelle über
eine Rolle in eine Nut einer Führungsschiene eingreift, ist es besonders empfehlenswert, wenn die Führungsschiene
an ihren beiden Enden eine nach oben weisende Krümmung aufweist, und wenn darüber hinaus beide
Enden der Führungsschiene getrennt höhenverstellbar gehalten sind. Bei dieser Ausgestaltung ist der konstruktive
Aufwand für die Vorrichtung trotz der erzielbaren getrennten Einstellbarkeit des Eintauchpunktes
der Kugel und der Höhenlage der Kugel über der Form äußerst gering. Die horizontale Schlittenführung kann
praktisch für alle Betriebsfälle unverändert bleiben, während allein durch die Einstellung der Enden der
Führungsschiene die Endpunkte der Bewegungsbahn der Kugel unabhängig voneinander bestimmt werden.
Man wird natürlich auch die horizontal verlaufenden Führungsschienen für den Schlitten in ihrer Höhe verstellbar
vorsehen, um sich den unterschiedlichen Ofenhöhen anpassen zu können, jedoch ist bei Änderungen
des Niveaus der Glasschmelze und auch bei Verwendung unterschiedlich hoher Formen im allgemeinen
eine Verstellung der Schlittenführung nicht notwendig.
In der Zeichnung wird an Hand schematischer Darstellungen bzw. an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 bis 3 verschiedene Ausführungsformen der zusammenwirkenden Führungsbahnen in rein schematischer
Darstellung,
F i g. 4 als Prinzipzeichnung die Seitenansicht einer
praktischen Ausführung der Vorrichtung.
In den Figuren ist mit I jeweils der Schmelzofen bezeichnet,
in welchem sich bis zur Höhe des Niveaus 2 flüssiges Glas befindet, welches durch nicht dargestellte
Heizeinrichtungen auf gleichbleibender Schmelztemperatur gehalten wird.
Die in den Ofen einfahrbare Lanze 3 ist an ihrem dem Ofen zugekehrten Ende mit einer rotierend antreibbaren
Kugel (23) ausgerüstet. Die Lanze 3. welche in den F i g. 1 bis 3 in ausgezogenen Linien in ihrer horizontalen
Stellung wiedergegeben ist, weist nach den F i g. 1 bis 3 Anlenkstellen 4 und 5 auf, die an der Lanze
gegen Längsverschiebungen gesichert angreifen, so daß sie nur Schwenkbewegungen der Lanze um die beiden
Anlenkpunkte gestatten.
Gemäß der Darstellung in den F i g. 1 bis 3 sind mit den Anlenkpunkten 4 und 5 Glieder 6 verbunden, die
bei einer Bewegung der Lanze 3 mit der Kugel 23 in Richtung zum Ofen bzw. in den Ofen 1 hinein und aus
diesem heraus entlang von Führungsbahnen bewegt werden.
In der schematischen Skizze nach F i g. 1 ist die obere
Führungsbahn 7 gekrümmt ausgebildet, wobei die Krümmungen sich insbesondere an den beiden Enden
der Führungsbahn 7 befinden. Demgegenüber ist die Führungsbahn 8 geradlinig gehalten.
Die Führungsbahn 7 weist in ihrem vorderen, also dem Ofen 1 zugekehrten Abschnitt T eine Krümmung
auf, die in Richtung zum Ofen hin eine zunehmende Divergenz mit der Führungsbahn 8 zeigt.
Bei der Einschubbewegung der Lanze 3 in den Ofen 1 von der ausgezogenen Stellung nach F i g. 1 wird die
Kugel 23 entlang der strichpunktiert dargestellten Bewegungsbahn 9 in die strichpunktiert wiedergegebenc
Stellung 3a überführt, bis die Kugel 2 in die Schmelze eintaucht. Bei der Rückbewegung erfolgt zunächst entlang
der Bewegungsbahn 9 die Überführung der Kugel 23 in die ausgezogene Stellung und von dort aus dann
in die gestrichelt wiedergegebene Stellung 3b oberhalb der schematisch wiedergegebenen Form 10.
Die F i g. 1 zeigt, daß die Kugel 23 beim Eintauchen in die Glasschmelze nicht lotrecht auf die Oberfläche
der Schmelze auftritt, sondern unter einem Winkel λ. Durch diesen Auftreffwinkel ergibt sich beim Eintauchen
in die Schmelze eine Verdrängungs- bzw. Strömungskomponente in Richtung des Pfeils 11.
Infolge dieser Bewegungskomponente wird das von
ίο der Kugel 23 beim Eintauchen in die Glasschmelze verdrängte
Glas in Richtung des Pfeils 11 bewegt, so daß
die beim Eintauchen der Kugel 23 entstehenden und bei dem vorhergehenden Eintauchvorgang entstandenen
Gasblasen auch in Richtung des Pfeils 11 mit der da-
ij durch entstehenden Strömung verdrängt werden.
Gleichzeitig wird auch die mit der Kugel in Berührung kommende Glasschmelze, soweit sie nicht von der Kugel
aufgenommen wird, bzw. es werden auch die von der Kugel rückgeführten Anteile der Glasschmelze in
Richtung des Pfeils 11 verdrängt bzw. in eine langsame Strömung in Richtung dieses Pfeils versetzt. Hierdurch
gelangt die Kugel 23 stets mit einer Schmelze in Berührung, die nicht bereits durch vorhergehende Eintauchvorgänge
der Kugel 23 beeinflußt ist.
Im Beispiel der F i g. 2 ist die obere Führungsbahn Ta
nur an ihrem dem Ofen 1 abgekehrten Ende gekrümmt ausgebildet, jedoch an diesem Ende über eine Gelenkverbindung
12 mit einer nicht dargestellten ortsfesten Halteeinrichtung verbunden. An der oberen Führungsbahii
Ta greift ein strichpunktiert wiedergegebener Schwenkantrieb 13 in Form eines Kolben-Zylinders an.
welcher die Führungsbahn Ta beim Vorschub der Lanze 3 und der zugehörigen Kugel 23 während der Endphase
des Vorschubs in die strichpunktierte Stellung T überführt. Da die untere Führungsbahn 8 wiederum geradlinig
ausgebildet ist, erfolgt in der Endphase des Lanzenvorschubs eine Schwenkbewegung der Lanze
um den Anlenkpunkt 5, welcher im Verlauf des Vorschubs in die Stellung 5' überführt worden ist. Hierdurch
ergibt sich wiederum eine Bewegungskurve 9 der Kugel 23 bis zu ihrem Eintauchen in die Schmelze. Da
zu Beginn der Rückbewegung der Lanze der Schwenkantrieb 13 umgekehrt betätigt wird, folgt die Kugel 23
wiederum der Wegkurve 9 und wird bei weiterer Rückbewegung der Lanze 3 in die in F i g. 2 ebenfalls mit 36
bezeichnete Stellung überführt, in der die Kugel oberhalb der Form 10 angeordnet ist.
Den gleichen Bewegungsablauf erreicht man mit der Anordnung nach F i g. 3, bei der die obere Führungsbahn
76 geradlinig ausgebildet ist, während die untere Führungsbahn 8a eine gekrümmte Ausbildung aufweist,
ähnlich wie sie in der F i g. 1 für die Führungsbahn 7 dargestellt ist.
Auch bei dieser Ausbildung wird die zunächst in horizontaler Stellung in ausgezogenen Linien wiedergegebene
Lanze 3 mit der Kugel 23 entlang der Bewegungsbahn 9 in die Schmelze eingetaucht, wenn die Lanze ir
Richtung zum Ofeninneren hinbewegt wird, während bei der Rückbewegung eine Überführung der Lanze ir
die erneut mit 36 bezeichnete Stellung erfolgt, in dei die Kugel 4 oberhalb der Form 10 zu liegen kommt.
In allen dargestellten Beispielen sind die in der End phase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte de
Führungsbahnen 7 bzw. 7a und Tb in bezug auf die Füh rungsbahnen 8 bzw. 8a so ausgeführt, daß sie divergie
rcnd, und zwar zunehmend divergierend verlaufen ii solchem Maße, daß die Kugel 23 mit einer auf di
Oberfläche der Glasschmelze wirksamen Schubkompn
nente in Richtung des Pfeils 11 eintaucht.
Die in den sehematischen Darstellungen der F i g. 1
bis 3 wiedergegebenen Führungsbahnen können entweder
von Schlitten mit entsprechenden Schliiienführungen oder von Führungsschienen mit in entsprechende
Nuten eingreifenden Glcitelcmentcn gebildet sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Führungsbahnen entsprechend der Darstellung nach
F i g. 1 ist in der F i g. 4 wiedergegeben.
In dieser Figur sind in Übereinstimmung mit F i g. 1
die einander entsprechenden Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Man erkennt, daß die horizontal
verlaufende Führungsbahn im Beispiel der Fig.4 aus
Gleitstangen 13 und 14 besteht, auf denen ein Schlitten 15 geführt ist. An dem Schlitten greift ein wechselseitig
bcaufschlagbarer Kolben-Zylinderantrieb 24 an, welcher
über eine in der Zeichnung nicht wiedergegebene Steuerungseinrichtung wechselweise mit einer Druckmittelquelle
verbunden wird. Der Schlitten 15 ist mit der Lanze 3 über die Anlenkstelle 5 verbunden, die so
ausgebildet ist, daß sie die Lanze 3 bei der Schlittenbcwcgung mitnimmt, jedoch eine Verschwenkbewegung
der Lanze 3 um die Anlenkstelle 5 gestattet. Die dem Ofen abgekehrte Anlenkstelle 4 wird gebildet von einer
mit der Lanze 3 verbundenen Rolle 16, welche mit der Führungsbahn zusammenwirkt. Die insgesamt mit 7 bezeichnete
Führungsbahn besteht aus einer Profilschiene 17, welche eine Führungsnut 18 aufweist. In diese Führungsnut,
welche im wesentlichen C-förmig ausgebildet ist, greift die Rolle 16 der Lanze 3 ein.
Die Führungsschiene 17 ist in dem dargestellten Beispiel an ihrem vorderen und hinteren Ende getrennt
höhenverstellbar gehalten. Hierzu sind Spindeln 19 und
20 vorgesehen, die über Anlenkstellcn 21 und 22 an der
Führungsschiene 17 angreifen. Auf diese Weise ist es möglich, die Führungsschiene 17 um die Anlenksteilen
21 und 22 getrennt zu verschwenken und auch die Führungsschiene 17 in bezug auf die Schlittenführung in
ihrer Höhe unterschiedlich einzustellen.
Die Verstellung des vorderen Endes der Führungs-
schiene 17, welches dem Ofen 1 zugekehrt ist, ermöglicht
eine Anpassung der Kugel 23 an unterschiedliche Niveauhöhen 2 der Glasschmelze in dem Ofen 1. ohne
daß hierdurch der Endpunkt der Kugel 23 über der Form 10 beeinträchtigt wird. Andererseits kann durch
Höhenverstellung des Gelenkpunkts 21 mittels der Spindel 19 die Höheneinstellung der Kugel 23 in bezug
auf die Form HO verändert werden, ohne dabei die Bewegungsbahn im Bereich innerhalb des Ofens 1 zu becinflussen
bzw. ohne dabei eine Änderung auch des Eintauchvorgangs gleichzeitig vorzunehmen. Somit
läßt sich die Anordnung nach F i g. 4 in äußerst einfacher Weise den jeweils gegebenen Verhältnissen anpassen,
auch wenn Formen unterschiedlicher Höhe verwendet werden, bzw. wenn der Niveaustand der
Schmelze in dem Schmelzofen 1 geändert werden sollte.
Auch in dem Beispiel der F i g. 4 sind die in der Endphase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte der
Führungsbahnen 7 und 8 so ausgeführt, daß sie zunehmend divergierend verlaufen und die Kugel 23 mit
einer auf die Oberfläche der Glasschmelze wirksamen Schubkomponente bzw. unter dem Winkel λ in die
Schmelze eintaucht.
:s Aus den dargestellten Figuren ist ersichtlich, daß
man allein über die Geometrie der Führungsbahnen unterschiedliche Winkel n. zwischen der Bewegungsbahr
9 und der Oberfläche der Schmelze 2 einstellen kann um die beim Eintauchvorgang erzeugte Strömungs
komponente zu vergrößern oder zu vermindern. Die Figuren lassen ferner erkennen, daß die Kugel 23 eine
stetig gekrümmte Bewegungsbahn während des Vor schubs und auch während der Rückbewegung durch
läuft, so daß also keine ruckartigen Änderungen dei Bewegung in Kauf genommen werden müssen, die zi
einem unruhigen Arbeilen der Anordnung führen.
Das Ausführungsbeispiel der Fi g. 4 zeigt dabei, daf
die Anordnung trotz der erzielten erheblichen Vorteile sehr einfach in ihrem Aufbau gehalten werden kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
609 608/34
Claims (5)
1. Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser zur Entnahme und Überführung von flüssigem Glas
aus einem Schmelzofen in eine Form, bei der eine Lanze mit einer rotierbaren Kugel in Richtung zum
Ofen und von diesem weg antreibbar gehalten ist und zwei im Abstand auf ihrer Länge vorgesehene
Anlenkstellen in Verbindung mit getrennten Führungsbahnen für die Anlenkstellen, insbesondere
durch Verbindung der einen Anlenkstelle mit einem Schlitten und durch Eingreifen der anderen Anlenkstelle
in eine Nut einer Führungsschiene, die Lage der Lanzen bestimmen, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Absenken der in den Ofen (1) eingeführten Kugel (23) während der Vorschubbewegung
der Lanze (3) die in der Endphase des Lanzenvorschubs wirksamen Abschnitte der Führungsbahnen (7, 7.7, 7b und 8, $;i) für die Anlenkstellen (4,
5) der Lanze divergierend, vorzugsweise zunehmend divergierend, so verlaufen, daß die Kugel mit
einer auf die Oberfläche (2) der Glasschmelze wirksamen Schubkomponente in die Schmelze eintaucht.
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch !,dadurch
gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen der Bewegungsbahn (9) der Kugel (23) und der Oberfläche
(2) der Glasschmelze im Eintauchbereich der Kugel zwischen 10' und 80' liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei ortsfest gehaltenen Führungsbahnen
(7. Tb bzw. 8. 8./) der dem Ofen (1)
benachbarte Endab:>chnitt wenigstens einer Führungsbahn in Richtung zum Ofen gesehen gekrümmt
verlauft.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Fühlungsbahnen (7a)
an ihrem dem Ofen (1) abgekehrten Ende schwenkbar gehalten und mit einem während der Endphase
der Lanzenvorschub- sowie in der Anfangsphase der Lanzcnrückbewcgung wirksamen .Schwenkantrieb
(13) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine der
Führungsbahnen an ihren beiden Enden getrennt höhenverstellbar gehalten ist (F i g. 4).
b. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bzw. 2 oder 3, bei der die dem Ofen niiherlicgende Anlenkstelle
mit einem horizontal anireibbaren Schlitten
verbunden ist und die andere Anlenkstelle über eine Rolle in eine Nut einer Führungsschiene eingreift,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (17) an ihren beiden Enden eine nach oben
weisende Krümmung aufweist und daß beide Enden tier Führungsschiene getrennt höhenverstellbar gehalten
sind (F i g. 4).
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742416376 DE2416376C2 (de) | 1974-04-04 | Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser | |
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DE19742416376 DE2416376C2 (de) | 1974-04-04 | Führungsvorrichtung für einen Kugelspeiser |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2416376B1 DE2416376B1 (de) | 1975-07-10 |
DE2416376A1 DE2416376A1 (de) | 1975-07-10 |
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