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Magnetbandgerät mit Bandstandsanzeige Bei Magnetbandgeräten besteht
der Wunsch, den jeweiligen Bandstan anzuzeigen, um dadurch bestimmte Stellen des
Bandes schnell aufzufinden. Es ist bekannt, das Gerät mit einem mechanischen Zählwerk
zu versehen. Dieses muß aber während des Schnellaufes ständig beobachtet werden.
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Es ist auch bekannt (DT-OS 1 499 760), das Band über eine zusätzliche
Transportrolle zu führen, durch deren Umdrehungen Impulse erzeugt werden. Diese
Impulse werden einem Zähler zugeführt, der die Umdrehungen von Anfang des Bandes
an zählt und den Bandstand anzeigt. Dabei ist es auch bekannt, das den Bandstand
anzeigende Zählergebnis mit einem vorprogrammierten Zählergebnis zu vergleichen
und bei Übereinstimmung der Zahlen eine Stellgröße zu erzeugen, die den Bandtransport
bei der gewünschten Bandstelle selbsttätig stillsetzt. Diese Lösung erfordert eine
zusätzliche, vom Band angetriebene Transportrolle.
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Außerdem wird das Zählergebnis durch einen Schlupf des Bandes an dieser
Transportrolle verfälscht.
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Eine vereinfachte Ausführung ergibt sich, wenn die Impulse aus den
Umdrehungen eines Wjckel tellers abgeleitet werden.
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Dann wird keine zusätzliche Transportrolle für die Erzeugung
der
Impulse benötigt. Außerdem kann der Wickelteller wegen der formschlüssigen Befestigung
des Bandes gegenüber dem Band keinen Schlupf aufweisen.
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Diese Lösung hat den Nachteil, daß der Abstand auf dem Band, der zwei
aufeinanderfolgenden Zählimpulsen entspricht, von dem Wickeldurchmesser abhängig
ist. Wenn z.B. die Impulse von dem Aufwickelteller abgenommen werden, so vergrößert
sich dieser Abstand bei einem Cassettenrecorder über die Bandlänge etwa im Verhältnis
1:2,5.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem solchen Gerät
mit Abnahme der Impulse von einem Wickel teller die genannte Abhängigkeit des Abschnittes
auf dem Band von dem Wickeldurchmesser zu verringern.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung beruht auf folgender Überlegung. Wenn die Impulse vom
Aufwickelteller abgenommen werden, so wird der zwei aufeinander folgenden Impulsen
entsprechende Abschnitt auf dem Band über die Bandlänge immer größer, weil der Aufwickelteller
durch seinen zunehmenden Wickeldurchmesser eine steigende Bandlänge je Umdrehung
aufwickelt.Es wird nun vorteilhaft die Tatsache ausgenutzt, daß die auf die Bandlänge
bezogene Drehzahl des Abwickeltellers zunimmt. Sie nimmt zu wegen des sinkenden
Wickeldurchmessers des Abwickeltellers. Addiert man nun die von Abwickelteller und
Aufwickelteller erzeugten Impulsfolgen, so kann eine beträchtliche Kompensation
im Sinne der Aufgabenstellung erzielt werden. Bei konstanter Bandgeschwindigkeit
nimmt die Frequenz der vom Aufwickelteller erzeugten Impulse ab und die Frequenz
der vom Abwickelteller erzeugten Impulse zu.
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Durch die Erfindung wird noch folgender Vorteil erzielt.
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Da nicht die transportierte Bandlänge direkt, sondern die Umdrehung
eines Wickeltellers ausgewertet wird, ist das Ergebnis, nämlich der Zusammenhang
zwischen Impulszahl und Bandlänge, von dem Durchmesser des Wickels abhängig. Der
Durchmesser des Wickels ist aber abhängig vom jeweiligen Bandzug, weil das Band#bei
einem stärkeren Bandzug fester aufgewickelt wird, also bei einer bestimmten aufgewickelten
Bandlänge einen kleineren Wickeldurchmesser ergibt. Der Bandzug ist aber bei bestimmten
Geräten wiederum davon abhängig, ob das Band im Langsamlauf oder im Schnellauf aufgewickelt
worden ist. Im allgemeinen ist der Bandzug beim Schnellauf geringer. Bei Ableitung
der Impulse von einem Wickelteller ergeben sich also unterschiedliche Ergebnisse,
jenachdem ob das Band vorher im Langsamlauf oder im Schnellauf aufgewickelt worden
ist. Auch diese Anzeigefehler werden durch die erfindungsgemäße Lösung verringert,
weil die den Bandstand anzeigenden Impulse von beiden Wickeltellern abgenommen sind.
Wesentlich dabei ist, daß der Abwickelteller immer nur im Schnellauf aufgewickelt
sein kann, da bei Langsamlauf, also Aufnahme oder Wiedergabe, nur eine Bandtransportrichtung
möglich ist. Der Aufwickelteller indessen kann sowohl im Langsamlauf als auch im
Schnelllauf aufgewickelt worden sein. Die erfindungsgemäße Lösung verringert auch
Anzeigefehler, die beim Ableiten der Impulse von nur einem Wickelteller beim Umlegen
der Cassette, also bei Vertauschung von ablaufenden Wickel und auflaufenden Wickel,
an sich entstehen würden.-Da zwischen den Umdrehungen des Abwickeltellers und des
Aufwickel teilers keine feste Beziehung besteht, kann es vorkommen, daß zwei Impulse
der beiden Impulsfolgen einander überschneiden und somit bei der Zählung als ein
Impuls gewertet werden. Dadurch wird das Zählergebnis verfälscht. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung wird dafür gesorgt, daß bei Uberschneidung von zwei Impulsen ein Zusatzimpuls
erzeugt und eDenfalls dem Zähler zucefütirt wird.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Darin zeigen Figur 1 ein Prinzipbild der Erfindung, Figur 2 die durch
die Erfindung erreichte Verbesserung, Figur 3 ein Blockschaltbild gemäß der genannten
Weiterbildung und Figur 4 Kurven zur Erläuterung der Figur 3.
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Figur 1 zeigt ein Magnetband 1, das von einem Abwickelteller 2 zu
einem Aufwickelteller 3 transportiert wird. Mit einem Tonkopf 5 wird ein Tonsignal
7 abgenommen und in einem Verstärker 6 verstärkt. Das Band wird mit einem Bandantrieb
4 angetrieben. Der Wickelteller 2 ist mit einer Marke 9 versehen, die in einer Fotozelle
10 eine Impulsfolge 11 erzeugt.
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Je ein Impuls dieser Folge entspricht einer Umdrehung des Wickeltellers
2. Es können auch bei einer Umdrehung durch mehrere Marken mehrere Impulse erzeugt
werden. Entsprechend ist der Wickelteller 3 mit einer Marke 12 versehen, die in
einer Fotozelle 13 eine Impulsfolge 14 erzeugt. Die Impulsfolgen 11,14 werden in
einer Addierstufe 15 addiert und ihre Summe einem Zähler 16 zugeführt. Der Zähler
16 zählt die Impulse der Summe der Impulsfolgen 11,14 von Bandanfang an und gibt
das Zählergebnis1 das den tätsächlichen Bandstand darstellt, an einen Auswerter
17. In ein Bedienfeld 18 ist manuell eine Zahl eingebbar, die der gewünschten Bandstelle
entspricht. Diese Zahl wird ebenfalls dem Auswerter 17 zugeführt.
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Der Auswerter 17 vergleicht die vom Zähler 16 kommende, den tatsächlichen
Bandstand anzeigende Zahl mit der vom Bedienfeld 18 kommenden, die gewünschte Bandstelle
anzeigende Zahl.
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Bei Übereinstimmung der Zahlen wird eine Stellgröße Us erzeugt, die
den Bandantrieb 4 stillsetzt. Der Bedienende kann dann nach Betätigung der Starttaste
die gewünschte Darbietung anhören. Durch die Ableitung der Impulsfolgen 11,14 von
beiden Wickeltellern 2,3 wird erreicht, daß der Bandabschnitt,
der
am Eingang des Zählers 16 zwei aufeinander folgenden Impulsen entspricht, über die
Bandlänge verringerten Änderungen unterworfen ist.
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In Figur 2 ist der Bandabschnitt a, der zwei aufeinander folgenden
Impulsen entspricht, über die Bandlänge, also über einen gesamten Aufwickelvorgang,
dargestellt. Die Kurve 19 gilt für den Fall, daß die Impulse nur von einem Wickelteller
abgenommen werden und nach jeweils zwei Umdrehungen ein Impuls auf den Zähler gegeben
wird. Die Kurve 20 gilt für die erfindungsgemäße Lösung, bei der die Impulse von
beiden Wickeltellern abgenommen werden. Es ist ersichtlich, daß bei der Erfindung
die Abhängigkeit von a von der Bandlänge verringert ist. Die Ergebnisse gelten für
eine Cassette mit einem Durchmesser der vollen Spule von D=51 mm und einem Durchmesser
der leeren Spule von D =22 mm. Bei der Kurve 19 0 beträgt die Abweichung gegenüber
Bandmitte am Anfang -44 % und am Ende +29,5'%. Bei der Kurve 20 beträgt die Abweichung
am Anfang und am Ende je -22 %. Bei dieser Lösung 19 wurden von jedem Wickelteller
vier Impulse pro Umdrehung erzeugt, und die Impulssumme von beiden Wickelteller
über einen Frequenzteiler 16:1 auf den Zähler 16 gegeben.
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Bei der Addition der Impulsfolgen 11,14 kann es vorkommen, daß zwei
Impulse einander überschneiden und in dem Zähler 16 als nur ein Impuls gezählt werden.
Dadurch würde das Zählergebnis verfälscht.
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Figur 3 zeigt eine Schaltung, bei der dieser Nachteil vermieden wird
und die als Addierstufe 15 von Figur 1 arbeitet. Die beiden Impulsfolgen 11,14 werden
einem OR-Gatter 21 zugeführt.
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Bei Überschneidung von zwei Impulsen 22,23 (Figur 4) spricht ein NAND-Gatter
24 an und erzeugt einen Impuls d. Aus diesem wird in einem Flip-Flop 25 ein Impuls
e erzeugt, der mit einer Verzögerungsstufe 26 um die Zeit t1 zu einem Impuls f
verzögert
wird. Mit der Rückflanke dieses Impulses wird in einem Monoflop 27 ein Ersatzimpuls
g erzeugt, der in einem OR-Gatter 28 der Summe der Impulsreihen 11,14 hinzugefügt
wird. Die dadurch entstehende Impulsfolge h wird dem Zähler 16 in Figur 1 über den
Frequenzteiler 29 zugeführt. Es ist ersichtlich, daß die beiden Impulse 22,23 in
erwünschter Weise in der Impulsfolge h zwei Impulse ergeben, so daß der Zähler 16
die richtige Impulszahl zählt. Die dargestellte Zeitz + r2 muß kleiner sein als
der kleinstmögliche Abstand zweier Bandlaufimpulse der Impulsfolgen 11,14.
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Würde man die zusammengesetzten Impulsfolgen 11,14 direkt auf den
Zähler 16 geben, so würde die Bandlänge a zwischen zwei Zählimpulsen zwar im Mittel
der Kurve 20 entsprechen.
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Sie würde aber erhebliche kurzzeitige Schwankungen aufweisen; da sich
die Impulse der beiden Folgen 11,14 ständig gegeneinander verschieben. Diese kurzzeitigen
Schwankungen von a werden durch den Frequenzteiler 29 (z.B. 16:1) vor dem eigentlichen
Zähler 16 weitgehend ausgeglichen. Je nach Höhe der Frequenzteilung und erwünschtem
Zählimpulsabstand kann es dann erforderlich sein, von jedem Wickelteller pro Umdrehung
mehrere Bandlaufimpulse (z.B. 4) abzunehmen. Den Frequenzteiler 29 wird man zweckmäßigerweise
als Vor/Rück-Zähler ausbilden, dessen Zählrichtung zusammen mit der Zählrichtung
des eigentlichen Zählers 16 durch die jeweilige Bandlaufrichtung bestimmt wird.
Auf diese Weise werden Zählfehler bei der Laufrichtungsänderung vermieden.