DE24145C

DE24145C - Steuerung mit zwei in der Cylinderaxe liegenden, durch Anstofs des Arbeitskolbens bewegten Ventilen

Info

Publication number: DE24145C
Application number: DENDAT24145D
Authority: DE
Original assignee: G. HÖVELMANN in Barmen

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

G. HÖVELMANN in BARMEN.

bewegten Ventilen.

Um sowohl den Niedergang wie das Aufsteigen des Kolbens durch das treibende Mittel zu bewirken, ist nachfolgend beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Steuerung construirt. Als Betriebsmittel sei beispielsweise Dampf gewählt.

In Fig. 2 bedeutet A den Cylinder, welchem bei (Z₁ der gespannte Dampf zugeführt wird. Nach seiner Arbeit soll dieser bei a₂ aus dem Deckel entweichen. Der Kolben B ist eine Verbindung eines Scheibenkolbens mit einem Plungerkolben und hat bei b_x seine Dichtung für den ersteren Theil, bei a₃ im Boden des Cylinders diejenige für den zweiten Theil. Läfst man den Dampf beständig auf .die untere Seite des Scheibenkolbens, also auf die freie Ringfläche wirken, so treibt er den Kolben nach oben. Am Ende des Hubes soll nun der Durchtritt des Dampfes auf die entgegengesetzte Seite des Scheibenkolbens stattfinden, so dafs dann die Abwärtsbewegung eintreten mufs, weil die obere Druckfläche um den Plungerquerschnitt gröfser ist als die untere. Unten angekommen, mufs der Kolben den vorigen Zustand wieder herstellen.

Zum Zweck der beabsichtigten Selbststeuerung hat der Kolben bis zu einer gewissen, von der Hublänge bedingten Tiefe eine röhrenförmige Höhlung, welche bei b₂ b_s . .. durch Oeffhungen mit: dem Cylinderraum communicirt. Zum Verschlufs des Ausblaserohres a₂ dient das Auslafsventil C, dessen herabhängende Stange C₁ mit einem Kopf C₂ versehen ist. Um den Hub des Ventils zu begrenzen, dient die Scheibe ^₃ mit Oeffnungen c4 C₅ . . . für den Durchtritt des Dampfes, welche in der Cylindererweiterung um den Ventilhub auf- und abbeweglich ist. Das Einlafsventil D für den oberen Cylinderraum führt sich in einer Büchse d_x mit Sitz, indem es mit einem röhrenförmigen Ansatz versehen ist, welcher bei d₂ d_z . . . Oefmungen zum Durchtritt des Dampfes hat, wenn es niedergezogen ist, Fig. 1 und 2. Der Ventilteller läfst die erwähnte Stange C₁ leicht beweglich durchtreten und ist mit einer unten verschlossenen Röhre d₄ dicht verschraubt. Wenn das Ventil mit dem Kolben niedergeht, so begegnet am Ende des Hubes der Ansatz d₅ dem Stangenkopf C₂, Fig. 3, das Ventil wird zugeschoben, und darauf wird das Auslafsventil niedergezogen, wenn dieses bisher durch den Dampfdruck im oberen Cylinderraume geschlossen gehalten wurde; es legt sich auf die Scheibe C₃. Die Steuerung functionirt also folgendermafsen:

Der Kolben befinde sich in seiner tiefsten Lage, "dann ist das Einlafsventil geschlossen, das Auslafsventil geöffnet, wie vorhin beschrieben, Fig. 3. Er bewegt sich nun nach oben, am Ende des Hubes stöfst der Boden der Ventilröhre d± unter den Stangenkopf C₂, Fig. 2, und schliefst so das Auslafsventil; auch wird die Scheibe c_s vom Kolben bis fast unter den Cylinderdeckel gehoben. Die Längenmafse von Auslafsventilstange und Einlafsventilröhre sind so gewählt, dafs bei der geringsten Weiterbewegung des Kolbens das Einlafsventil ein wenig geöffnet wird, Fig. 1, so dafs der Dampf nach oben treten und das Ventil sich nun durch

sein Gewicht weiter öffnen kann, bis die Röhre d^ auf dem Boden der Plungerhöhlung einen Ruhepunkt findet, Fig. i. Es wird nun die Umkehrung des Kolbenhubes stattfinden, die Scheibe C₃ senkt sich um das erlaubte Mafs, das Auslafsventil wird durch den Dampfdruck zugehalten, bis es am Ende des Kolbenhubes zunächst das Einlafsventil durch den Stangenkopf, festhält und dasselbe schliefst, um dann selbst■- geöffnet zu werden, und das Kolbenspiel beginnt darauf von neuem.

Claims

P ATENT-Ansprüche:

Eine Steuerung, bei welcher Dampf, Wasser oder Luft auf einen combinirten Scheiben-Plungerkolben in der Art wirkt, dafs der Druck von unten auf die freie Ringfläche des Scheibenkolbens beständig, dagegen auf die obere ganze Fläche des Scheibenkolbens nur beim Niedergang stattfindet, zwecks einfacher Selbststeuerung für einen doppeltwirkenden Motor.

An dieser Steuerung die Anwendung des Einlafsventils D mit durchbohrtem Teller und daran befestigter, unten verschlossener Röhre d±, so dafs die durch den Teller hindurchtretende, zum Auslafsventil C gehörige Stange C₁ mit Kopf C₂ (oder anders geformtem Vorsprung) gegen Ende des Kolbenhubes nach oben vom Boden der Röhre angestofsen wird, um dasAuslafsventil zu schliefsen und darauf das Einlafsventil zu öffnen, sodann gegen Ende des Hubes nach unten vermittelst des Vorsprunges d_s am Einlafsventil und des Stangenkopfes <r₂ das Einlafsventil zu schliefsen und darauf das Auslafsventil zu öffnen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.