DE2414471B2 - Waessriges bad zur stromlosen goldbeschichtung schwer schmelzbarer metalle - Google Patents
Waessriges bad zur stromlosen goldbeschichtung schwer schmelzbarer metalleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein wäßriges Bad zur stromlosen Goldbeschichtung schwer schmelzbarer
Metalle, das mindestens ein Alkaligoldzyanid, ein Reduktionsmittel sowie ein protolytisches und ein
Pufferungsmittel zum Einstellen bzw. Regulieren des pH-Wertes und mindestens ein organisches Aktivierungsmittel,
ein Alkalimetallhydroxid und ein Alkalimetallsalz einer schwachen Säure enthält.
Bei der stromlosen Goldbeschichtung schwer schmelzbarer Metalle, wie Molybdän, Wolfram, Niob
und Kobalt, wurden bisher wäßrige Bäder verwendet, die ein metallorganisches Agens und einen Ammoniumpuffer
zur Komplexbildung bzw. zur Regulierung des pH-Wertes enthielten. Hier trat die Schwierigkeit auf,
daß sich Goldbeschichtungen nur bis zu einer Dicke von etwa einem Zehntel Mikrometer erzielen ließen. Die
Beschichtungen hatten überdies grobe Textur, dunkelorange bis braune Farbe, gesprenkeltes Aussehen,
ungleichmäßige Verteilung und nur geringe Haftfähigkeit.
Aus der US-PS 31 23 484 ist nun ein wäßriges Bad zur stromlosen Goldbeschichtung schwer schmelzbarer
Metalle der eingangs genannten Art bekannt, das die Erzeugung erheblich stärkerer Beschichtungen gestattet.
Dieses Bad verwendet eine Aminosäure als 471
organisches Aktivierungsmittel und ist deutlich sauer mit einem pH-Wert zwischen 4,6 und 6,8 und
vorzugsweise zwischen 5 und 6.
Aber auch bei diesem Bad treten fehlerhafte Beschichtungen auf, die nicht nur in ihrem ästhetischen
Aussehen sondern auch in ihrer technischen Brauchbarkeit beeinträchtigt sind. Diese fehlerhaften Beschichtungen
sind auf Vergiftungen des Bades durch Fremdionen zurückzuführen, die einesteils durch unbeabsichtigtes
Anlösen des unedleren Grundmetalles erzeugt und andererseits zusammen mit den Chemikalien oder den
Werkstücken eingeschleppt worden sind. Wenn diese Verunreinigungen auch für gewöhnlich nur gering sind,
so können sie sich doch bei längerer Verwendung des Bades bis zu einem störenden Wert anreichern.
Der Erfindung liegt nun demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein wäßriges Bad zur stromlosen Goldbeschichtung
schwer schmelzbarer Metalle der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß etwaige
Fremdionen ohne Einfluß auf den Beschichtungsvorgang bleiben, so daß die Beschichtungen auch über
längere Zeitspannen hinweg ständig sauber, geschmeidig und duktil mit gleichförmigem und gefälligem
Aussehen erfolgen.
Dies wird erfindungsgemäß dadu; ;h erreicht, daß das
Bad ammoniumfrei ist, Chelat- und Komplexbildner enthält und einen pH-Wert zwischen 13 und 14 bildet,
und daß die Konzentrationen des Aikaligoldzyanids 2 bis 10 g/l, des Chelatbildner 10 bis 50 g/l, des
Alkalimetallsalzes 25 bis 100 g/l und des Aikalimetallhydroxids
5 bis 50 g/l betragen.
Vorteilhafterweise betragen dabei die Konzentrationen des Aikaligoldzyanids 4 bis 5 g/I, des Chelatbildner
20 g/l, des Alkalimetallsalzes 55 bis 70 g/l und des Alkalimetallhydroxids 8 bis 18 bzw. 30 g/l.
Das Bad nach der Erfindung kann ganz allgemein verwendet werden, wenn auf Metallen eine Goldschutzschicht
gewünscht wird. Es hat insbesondere in der Elektronik ein weites Anwendungsgebiet, beispielsweise
dort, wo Pulver aus schwerschmelzbaren Metallen zu keramischen Isolatoren gesintert und nachfolgend mit
Gold beschichtet werden, um ein Verlöten mit anderen Metallgegenständen zu ermöglichen. Solche Sintermetalle
werden auch bei Hybridschaltungen in der Mikroelektronik verwendet, wo sie mit Gold beschichtet
werden und dadurch als elektrische Leiter auf keramischen Trägern dienen. Das Bad nach der
Erfindung ermöglicht dabei eine extrem gleichförmige Beschichtung aller metallisierten Bereiche.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Das zu beschichtende Metall wird zunächst vor dem Eintauchen in das Bad aktiviert. Bei diesem Aktivierungs-
bzw. Reinigungsprozeß wird das Metall zunächst in einem alkalischen Entkrustungsmittel bei einer
Temperatur zwischen 80 und 1000C erhitzt. Das Metall wird dann in deionisiertem Wasser und weiter in
verdünnter Säure, beispielsweise 20—50%iger Salzsäure, bei einer Temperatur zwischen 80 und 100° C gespült.
Dann wird es abschließend in kochendem ddonisiertem Wasser nachgespült.
Nachdem das zu beschichtende Metall in der beschriebenen Weise behandelt worden ist, wird es in
das Bad eingetaucht, das ein lösliches Goldsalz, beispielsweise Kaliumgoldzyanid, in Mengen zwischen 2
und 10g/l, vorzugsweise 4 und 5g/l, enthält. Das·
Goldsalz dient dabei als Quelle für Goldionen. Andere lösliche Goldsalze, beispielsweise Natriumgoldzyanid,
können ebenfalls verwendet werden; aber das im Handel erhältliche Kaliumsalz wird bevorzugt
Weiterhin ist in dem Bad ein Chelatbildner, beispielsweise Na4-EDTA-Tetrahydrat, in Mengen vorhanden,
die zwischen 10 und 50 g/l, vorzugsweise 20 g/l s betragen. Diese Verbindung dient dazu, die unerwünschten
Metallionen zu binden, welche in das Bad eingeführt werden können. Andere Chelatbildner,
beispielsweise Äthylendiamin oder Triäthanolamin, könnten ebenfalls verwendet werden, aber Na4-EDTA-Tetrahydrat
wird bevorzugt
Weiterhin wird als ammoniakfreier Puffer und Komplexbildner ein Alkalimetallsalz einer schwachen
Säure, beispielsweise Natriumkaliumtartrat, in Mengen zwischen 25 und 100 g/l, vorzugsweise 55 und 70 g/l,
vorgesehen. Dieses dient zur Regulierung des pH-Wertes des Bades, damit der Bereich für den besten
Wirkungsgrad aufrechterhalten wird. Wenn die Menge des zur Pufferung und Komplexbildung dienenden
Agens erhöht wird, nimmt die Geschwindigkeit der Goldablagerung ab, es wird jedoch eine feinkörnigere
und hellere Abscheidung erreicht Nimmt die Menge des zur Pufferung und Komplexbildung dienenden Agens
ab, so erhöht dieses die Goldablagerungsgeschwindigkeit, führt jedoch zu einer grobkörnigen, etwas
orangefarbenen Ablagerung. Es können wiederum andere ammoniakfreie Agenzien zur Pufferung und
Komplexbildung, wie beispielsweise Natriumzitrat oder Kaliumzitrat, verwendet werden, es wird jedoch
Natriumkaliumtartrat bevorzugt.
Weiterhin wird ein ammoniakfreies Alkalihydroxid, beispielsweise Natriumhydroxid, in Mengen zwischen 5
und 50 g/l, vorzugsweise 8 und 18 g/l, verwendet Es dient dazu, der. tür den Betrieb des Bades erforderlichen
pH-Wert einzustellen. Eine Zunahme der Menge an Alkalihydroxid erhöht die Goldablagerungsgeschwindigkeit,
oxydiert jedoch das Metallsubstrat durch die chemische Aggressivität des Mittels und führt zu einem
geringeren Haftvermögen der Beschichtung auf Molybdän, Niob und Wolfram. Die Oxydation ist kein
kritisches Problem, wenn Kobalt beschichtet werden soll; dann ist eine höhere Konzentration an Alkalihydroxid
erwünscht, vorzugsweise 30 g/l. Es können andere ammoniakfreie Alkalihydroxide, beispielsweise Kaliumhydroxid,
verwendet werden, jedoch wird Natriumhydroxid
bevorzugt Unter keinen Umständen sollte Ammoniumhydroxid oder eines seiner Salze anstelle
von oder zusützlich zu den Alkalihydroxiden verwendet werden. Dadurch würde das Bad vergiftet werden,
wodurch die Geschwindigkeit der Goldablagerung wesentlich herabgesetzt werden kann.
Nachfolgend werden Beispiele für stromlose Beschichtungsbäder
gemäß der Erfindung angegeben, wobei von einem Liter Lösung ausgegangen wird:
Kaliumgoldzyanid
N 84- EDT A -Tetrahydrat
Natriumkaliumtartrat
Natriumhydroxid
Deionisiertes Wasser
4 g/l 20 g/l 58 g/l 18 g/l Rest
Alkalisches Entkrustungsmittel bei 95° C 15 min
Spülung mit deionisiertem Wasser 1 min
Spülung mit 20%iger Salzsäure bei 85° C 5 min
Spülung mit deionisiertem Wasser bei 100° C 5 min
55 Die Schaltungsplatinen wurden dann in einem Kochbecher mit dem Beschichtungsbad eingetaucht und
blieben dort während 36 min bei 1000C. Nach dem
Entfernen der Schaltungsplatinen aus dem Bad und dem nachfolgenden Spülen und Trocknen betrug die Dicke
der abgelagerten Goldschicht, bestimmt durch das Gewichts/Flächenverfahren, etwa 3 μ.
Kaliumgoldzyanid 4 g/l
Na4-EDTA-Tetrahydrat 20 g/l
Natriumkaliumtartrat 58 g/l
Natriumhydroxid 30 g/l
Deionisiertes Wasser Rest
Der pH-Wert des Bades betrug 13,4 bis 13,7. Das Bad
wurde zum Beschichten von keramischen Schaltungsplatinen mit metallisiertem Wolfram verwendet, die
einen Kobaltüberzug von näherungsweise 1 μ Dicke auf stromlosem Wege erhalten hatten. Nachdem die
Schaltungsplatinen aus dem Kobaltbeschichtungsbad enttemt worden waren, wurden sie entsprechend dem
Beispiel 1 gereinigt und dem vorgenannten Goldbeschichtungsbad zugeführt. Die Schaltungsplatinen blieben
in dem Bad etwa 45 min bei 100°C. Nach der
Entnahme der Schaltungsplatinen aus dem Bad und dem nachfolgenden Spülen und Trocknen wurde nach dem
Gewichts/Flächenverfahren eine Dicke der Goldablagerung von ungefähr 2,5 μ festgestellt.
Kaliumgoldzyanid 2 g/l
Na4-EDTA-Tetrahydrat 20 g/l
Natriumkaliumtartrat 70 g/l
Natriumhydroxid 8 g/l
Deionisiertes Wasser Rest
Der pH-Wert des Bades betrug 13,0 bis 13,2. Das Bad
wurde zur Beschichtung von Metallplatten aus Niob verwendet, nachdem zuerst der lleinigungsvorgang
gemäß dem Beispiel 1 ausgeführt wurde.
Die Niobplatten blieben 15 min in der Lösung bei 100°C. Nach der Entnahme aus dem Bad und dem
anschließenden Spülen und Trocknen betrug die Dicke des abgelagerten Goldes gemäß dem Gewichts/Flächenverhältnis
näherungsweise 5 μ.
Kaliumgoldzyanid 4 g/l
Niu-EDTA-Tetrahydrat 20 g/l
Natriumkaliumtartrat 58 g/l
Natriumhydroxid 18 g/l
Deionisiertes Wasser Rest
60
Der pH-Wert des Bades lag bei 13,2 bis 13,5. Das Bad
wurde zur Beschichtung von keramischen Schaltungsplatinen mit metallisiertem Wolfram verwendet, nachdem
vorher der folgende Reinigungsprozeß vorgenommen wurde:
Der pH-Wert des Bades betrug 13,2 bis 13,5. Das Bad
wurde zur Beschichtung von Metallplatten aus Molybdän verwendet, nachdem zunächst der Reinigungsvorgang
gemäß Beispiel ! durchgeführt wurde. Die Molybdänplatten blieben 30 min in der Lösung bei
100°C (Siedepunkt). Nach der Entnahme aus dem Bad und der anschließenden Spülung und Trocknung wurde
nach dem Gewichts/Flächenverfahren eine Stärke der
Goldschicht von ungefähr 1,4 μ festgestellt
Obgleich die Beschichtungsbäder in den genannten Beispielen bei der Siedepunktstemperatur, d.h. etwa
1000C benutzt wurden, führen auch Temperaturen bis
herunter zu 800C zu befriedigenden Ergebnissen.
Temperaturen am Siedepunkt haben jedoch den Vorteil, daß das Bad dauernd in Bewegung gehalten wird,
wodurch die Ablageningsgeschwiridigkeit erhöht wird. Es wird daher weniger Zeit benötigt, um eine
gewünschte Schichtdicke zu erhalten, wenn das Bad bei der Siedepunktstemperatur betrieben wird.
Die gemäß den obigen Beispielen' erhaltenen Goldablagerungen hatten die reinem Gold entsprechende
gelbe Farbe und eine Reinheit von 24 Karat
Claims (7)
1. Wäßriges Bad zur itromlosen Goldbeschichtung schwer schmelzbarer Metalle, das mindestens
ein Alkaligoldzyanid, ein Reduktionsmittel sowie ein protolytisches und ein Pufferungsmittel zum Einstellen
bzw. Regulieren des pH-Wertes und mindestens ein organisches Aktivierungsmittel, ein Alkalimetallhydroxid
und ein Alkalimetallsalz einer schwachen Säure enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bad ammoniumfrei ist, Chelat- und Komplexbildner enthält und einen pH-Wert zwischen
13 und 14 besitzt, und daß die Konzentrationen des Aikaligoldzyanids 2 bis 10 g/l, des Chelatbildners
10 bis 50 g/i, des Alkalimetallsalzes 25 bis 100 g/l und des Alkalimetallhydroxide 5 bis 50 g/l
betragen.
2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentrationen des Aikaligoldzyanids 4 bis
5 g/l, des Chelatbildner 20 g/l, des Alkalimetallsalzes 55 bis 70 g/l und des Alkalimetallhydroxids 8 bis
18 bzw. 30 g/l betragen.
3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkaligoldzyanid Kalium-
oder NatriumgolJzyanid ist
4. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Chelatbildner Tetranatriumäthylendiamintetraazetat-Tetrahydrat,
Äthylendiamin oder Triäthanolamin enthält. "
5. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallsalz das Salz
einer Hydroxycarbonsäure ist.
6. Bad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallsalz aus Natriumkaliumtartrat,
Natriumzitrat oder Kaliumzitrat besteht.
7. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallhydroxid Natrium-
oder Kaliumhydroxid ist.
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